Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, August 07, 1915, Image 7

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    n..mt&B?&im9WttlV4mi&&iZ
..4,
X
K
,
. ts
;
f
.'"W-.
'5 f
! 1
c - y i ;
, ' " ' ,,- j'
J I J I '
"?f..Vff;-! if
ii"
r . ' . s .
, , , I
V
1 i v f
. ' i
V v
r.--, ,jj 1 ,
i". In -
., 7 i.-y-' :'
i s I
U w '
t " y
-
ff 'f
. Jt
z
s '
j
" '
W
ü t 4 '1 , ' 1 ' ' "' "l 1 -' f '" '1 ' '
J f f. ' . r - ! ,,. - f ! . , S- I ä f ' ; x.
' ; f. 1 ';' . '. ( ' ,; . t , j t "! $. ' f ;f' 1 ' . ' , , . H
' t ' f .- i.,H i ,,, -'. j ? i-f , I l ' f ' ' . ! 1
i - i t f tz 1 1 .... . i . ', i ' j j -I ., 1 1
I' v .) ; .- , i f 4 j t- t I ' t ''( ' , .
4 ; f , m ! ' ? . f j i ( - !. .- ! - , i' -
!,: l , ' , , (,-. .. fi , 's-'! , ? r !f ." ' ' ' - ! ;f
I! -1 i ' 1 ' ! r ' ' S f ' ' ' C 1 i f :.' 1 i- f i
i ' '-! M ' . k i ' ; I ?' :
' ( t
f I '
,. , 1 .. . J
' I s "
J
V
I, ? ffl' ,'' ' ". 4
1 " ,. -.' Jf .j,(nfr'j.M-.M. " y :
V' f!:"-r :f
"-t .O- 7.1
. (. ; U ?tt
V ' r i , j
if-'.; wf ' ,....'V "'V
: i.i V'Xi ""- r k
V )
u , trv"-v ...
M. i ... l - .
f; ,- av v
7 7 '
Sf -'v'
y !
f t( f'i ?f" ,
Dar. ..En'tttiltti".
!!tfifrfrinfinnffa
?.sr. Cl'tfl
J!'!o!ze der Vtufktn-iun-fii f Uti ,
khr o! j:cUnmeiuai;,tn eidz.i
im tl'.tn uns im Itn ttftanft'
feutSf iil; tcm 'itjl jur rrju:;un.j!
cifiiur tvtiuiniij.il un;rr .ntiti tuiUj
Un jablivlf n 4'!inmcl n,ich Gattirol
13 R;i;m meiiikn vitirfni
halt in Cuifi bei Jöcjfrt UNÄ s,,nd
Uklkgknhkik. diksk! hll!lche .'nd ZU
dukchjlkkiscn und mich auch mit dem
.Tientmo- bck.mniimachkn. tii
war gerade um dlk Os!erzeit. ?!och
Iiig der lüttnna unler h'hcm Echnee.
Wunderbar hob sich der i ief 1 1 aut
Himmel von den blenrend weißen
Bttgen ab. Wenn auch in dicjem
Jahre der Einzug tti Frühlings
selbst in üdtirol sich um mehrere
Wochen verspätet halte und die Ent
saltung der Älülenpracht erstaunlich
lange auf sich warten ließ, so wirkten
doch die Reize deS herrlichen Lande!
mächtig aus den vom Norden kom
Minden fremden. Die grünen Mut
ten an der Etsch unö nm Eisack, um
rauscht von den dunklen Tannen aus
iim khibr j!)l'.
I !tt!I,1NUkl.
pkumin,,, LZruiüi tcr 5l.:'skrikk
uns V,lnökij!,i,n u.!',r te.ii b
an-$ rer ,Wich! am Ahein" b'hkszg
gen, cdcr tu c-tanbjiiicn, lenu.if
'iJkntm doin Cchiiijt tu itauu'tcr
au ÄndieaZ Hcsk? Zkü. zur IHü
itiMq antraten, gkjchmucZl mit lern
i?(IH'.;tttiUi) o,n Hut und mit Cet
jch!ci"j!ttifcrcien Gchltife neben der
ichwarzgelden.
tllt-3 dicS todte da! srche Sie.
suhl, daß wir hier in ozen und
Äeran iin kerndeutschen Lande uns
bksndcn. Und so ist eZ auch. Allcr
dingZ sobald wir hinüber ins
Triniin (Wclschliro!) kamen, klang
unS nur noch vereinzelt die deutsche
Mundart inS Ohr. denn dort herrscht
die italienische Sprache vor. Wie so
manches Kronland Oesterreichs, so ist
auch Tirol ties gespalten durch die
Leischikdenheit der Abstammung und
der Sprache seiner Bewohner, die
durch den Gang der Geschichte unter
die Herrschast der Habsburger zusam,
mengesührt worden sind.. Vergleichen
1? '
f'X-i WfrA :
I ' ' -. '-' v4, v , . . ,,.
. ' '- " v v- ' . -TW-, '
' v - : :-:v
. i- , ; . - - -, ', , i.?7 ; "Vw-
f r-" " V ' . i' IV vj V'
fc. 1 " i.Vr- i
f .....,., $i.z ,s-5
k 1 t-i. ' vr;-:crfv' -' 1
i - ' 'j -- ' 3
1., v,- vy - . i.Miu- ? J
R"-,Jl mmm-T- V-iff jaÄ- ?Ur JW!'-f-f
lÄsaete!? sLL rÄä,!::
,na,Mff'M'f
fiCTTJ'i u hi :UWl3 1 v -i ! J
;M sHHRMWWWWM
MWMMZMUM
Triknt in Eüdtirol mit dem Walsugano-Viadukt.
den hohen Bergen, die alten Burgen,! wir die deutschen und italienischen
die netten, halb italienisch, halb, Äblksterle Tirols, so ergibt sich, daß
deutsch gebauten Ortschaften alles
gab der Landschast einen besonderen'
Zauber, den der Schnee auf den Hoch
gipfeln diesmal noch erhöhte.
In das friedliche Bild mischte sich
das Zeichen des Krieges. Bon der
bayerisch tirolerischen Grenze an bis
gegen Italien hin wimmelte es aus
begreislichen Gründen von Truppen
aller Art. Fast alle Ea st Höfe und
Fremdenheime, die sonst um diese
Jahreszeit die ack Sonne und Er
hvlung begierigen Nordländer aufzui
nehmen Pflegen, hatte die Heeresver
tvaltung mit Beschlag belegt und zu
Lazaretten umgewandelt. Alle Bolts
stamme deö Habsburger Doppelstaates
mischten sich durcheinander, alle Spra
chen deS weiten Reiches konnte man
vernehmend Deutsche und Ungarn,
Böhmen und Kroaten, Wallachen und
Italiener lebten in bestem yinverncd
wen nebeneinander. Hatten sie doch
für das gemeinsame Vaterland in
Polen, in den Karpathen, in Ser
bien geblutet und gelitten. Die zahl,
reichen österreichisch ungarischen Of
fizie lebten in schöner Kamerad,
schoft mit den reichsdeutschen. die sich
in GrieS. Arco, Mcran in nicht ge
ring Zahl zusammengefunden hat
ien. Auf unS Reichsdeutsche machte es
kinm erhebenden Eindruck, wenn die
der deutsche Stamm dem Raum nach
das bei weitem größere Gebiet ein
nimmt, daß aber das italienische
Bolkstum auf engerem Gebiet viel
dichter zusammenioohnt. Etwa 54
v. H. der Einwohner sind rein deutsch,
rund 45 v. H. italienisch. Eine ganz
kleine Äahl ist ladinischer Abkam
miing, also glichen Ursprungs wie die
rali che Bevölkerung m Graubunden,
In Tirol nimmt man diesen schroa
chen Bruchteil teils ' für Deutsche.
teils für Italiener , m Anspruch
Nordwärts der Grenze des Trentino
halten sich die Leute selbst für Deut
sche und sprechen, z. B. im Grödener
Tal. neben ihrer alten Mutterspra
che, die nach und nach verschwindet,
Deutsch. Im Trentino selbst haben
sich die ladinischen Gemeinden , mehr
und mehr zur italienischen Sitte und
Mundart hinüberziehen lassen und
betrachten sich meist selbst als richtige
Italiener.,
ES ist bekannt, welche auherordent,
lichen Schwierigkeiten die österreichi,
sche Negierung mit fyrn Ausgleich
zwischen Italienern und Deutschen in
Lirol gehabt hat, wie manches 3"
fiiindnis ihr zugunsten der ersteren
abgenötigt worden ist. Verwaltung,
Schule, Kirche erkennen heute voll
kommen die Sonderstell una deS von
:. . ,
" xD'
f -r iit : JA
wfrH .'f : vc. .
y. i:a l -' i c
ß(f' .h ' " W
f.'S M 9JS - . i-V -t .
' Jyy-K', '('t'- ; n
'y?- A LX - ' r, t , j,:
ry
( yr-i-
-'11s" l r
JZfolMMViJtf
j'
. - r. ?-tm
v'üv
u(ä jtf? rx
iTm-r-
V 2"Pt.
tr
""Jy
' . t-v
v.". "V?
-tN
'i .....
"r
-
t
rn
!;
r"
.imttm,,
Cwtttia rn Slmpezzotal mit ctrt Tofano-Nassiv.
i
(
'
' t
r '
. i ?
" -? r- t.-v,
t 1 t ' "j t 1 ! ' f ' ; i
- I !n n "i .( '",'' .''!
i . ?!'.! t ' i !!; '
I . t, t f j J f f.
' ' ?, ';( '!''..
'-' ! l"i c ' !' ' , i
frf'U'j , 11 ; Jt ' f
' "!''? 'I f I'! (rt f ) r "M
, ' , 0 ;f ff ) l"-' '!,, f f
r " f , ft -j t t? ff ,' t-.
I ' , ' "i.jf i
's;
?,,H t.'t
Vt I f: f t';i
i Hi tr-t 1
! I ' 7. ' .' rt ,'!
' , 1 ?l i r!
. . ! ' ', V
' ' i'!.? i k!', H f '-f ' l
l:i!'f, t! -. Jjif,
j'i i iriii liuHf
1 I V Z'.ik ' Vunt-tt
f: i ; j , i ," M''
l , -, J ., , h - ; , . , '
... r, .- . f ...,.!
! r1 !' z if f ; .f( jt
. , t i,t 'i '.-.q ui r i r t-
i1 - t i. !. :: t ' -1 ! : ' ' , t f
'i ! i (, r i i -1 .- fff
j ,: : . '? ' "!'?. :'. f ,
?' . I i ' ' '! i''''
t. f , 1 I ; . f 's '1
! ' Z rt t ? 1 ' 4 1 ' r -:.:V'
" , ,! !"z f t V - ''S', ''
, ,rM I',.?, .5, f., t " , ..VI
r . ! I . b 1 -u z-'-.
's I- ' ' ''1 t.t
!", 3"!Tf. j i n i ' - !" !i
i:r!t t"tt 'H V -,-.'". B - t
lvo .ffi r"vff-
: ::t''H !' ,.i -f n H. ,1'.
,i (
1 tT 'M
' ' t I
' 1
ft:
l!-'r-
. ! , '
?"
,1 .
. i "
.-V. .n
',' z
'7.7 I
Vt'v "I
v. f v' ' ' 1 ' l ' ' .". 4 '" ; t
' ' x". . ' J.
, "x. f' j
I, . '- .' , . I ' , 1 .. '
' " ' , , '... ... ' : .'. .-
... . Wr . ... "
Jf.
1 I
U'r Xl i.VS -"V' ,J
. v.r.vr ;
W ' z:"""- ' i
I r ..-, , , -. . , . i
" 'k ifi- - r L Aii. .. i i- I
Cv 1 t f : . ..y;.:
rK:1- - ' . ' ! -'
f i-s-tl.t'. - -. v7v -A-." f
,r1,t''' ' i J H '
t X M,r. . f. 1 i
i oov .r , : ,1 i f ..5 r . ' . - - S
""'"rN'" w r i4' l. Kr - i
, tJL ,..-., f l
,--. 11 v , .. , t f J
,I.S.. ,i,T' ' ." ' ' ' i.z!
" Ä
;;'-
LSs&iÄ
Tenno bei Niva am Eardasee mit dem malerischen alten Zlasiell.
ganz ausscheiden will, so übergehe ich
die zjrage, ob den Bewohnern des
Trenrmo ein wirtlicher und dauernde:
Vorteil damit gebracht wird, falls sie,
von Oeslerrcich losgelöst, mit dem
Königreich Jtauen vereinigt wurden.
Darf ich hier rein persönliche Ein
drücke' wiedergeben, so hatte ich die
Empfindung, alö ob eigentlich nur
die sogenannte .Intelligenz", wiö man
in Oesterreich zu sagcn pflegt, im
Trentino zum Anschluß an Italien
neigt, wobei der Einfluß der Presse
eine ausschlaggebende d'tolle spielt.
Mir schien es, als ob das Bedangen in
Italien nach dem Trentino ganz un
gleich größer ist als der Wunsch rer
Mehrzahl der Äewohner des welschen
Südtlrols nach einer Losreißung von
Oesterreich. Die ländliche Bevötlk'
rung hat es, wie mir die Leute selbst
gestanden haben, sogar recht gut unter
onerrelchischer Verwaltung. Wir
haben ja", erzählte mir ein größerer
Bcsider. aus der Umgebung von
Trient. alle nur möglichen Sonder
rechte. Was wollen. wir mehr?Ic!it
setzen wir unseren Wein und unser
Oöst Zu guten Preisen nach ganz
ZU Stadt liintcrg.
Bilder auS der wikdereroberlci, Hanpi
fladi Galuien.
Die Hauptstadt GalizienS, die alt?
Löwenburg der Fürsien von Halicz.
Lemberg, lenkt heute wieder die Au
gen der gesamten Welt auf sich.
Wer Lemberg in seiner sanften,
von zactigen Hügeln umsäumten
Mulde liegen sieht, eine große, mo
deine Stadt von 270.0 Einwoh
nern, der wird .nicht so unmittelbar
an ein reiche und bewegte Lergan
gknheit erinnert wie etwa beim An
blicke KratauZ, Prags oder Danzigs.
Und doch ist Lemberg sehr alt, seine
Geschichte kommt aus den Tagen des
Mittelalters.' und als Warte einer
rauhen, aber 'immerhin westlich
Kultur ist es vom Fürsten Leo von
Halicz 'im Jahre 1250 gegründet
worden.
ES war die Zeit der polnischen
und rutljenischen Teilfürstentümer,
die vor dem immer aufs neue h:r
anbrauscnden Tartarenslurm allmah
lich Zusammenschluß und Unterwcr
A'ffSfex
wr-r? ' - -
t .
r n.' j
i r,',' ' j '
' ' ' . ,wutj - - j-?-' jr'wit
s, rf- '
r
VZ-'-J;- f
iw- ö
-.S -r --..j...; Jf
. .-.k . it. . sir Wt n . ... vt .. . j jjit ' . ' rm; - m ' --t,-v. . . I ,1
lÄYf' Hi ' vÄ-i"
z;yär:;J&
Srfitc'.iAujef - - ' ii i , "V rt '" -ts--tTv "j;' n't-''-""- j$
Jt'!, ÄWlSi: f.' . " v
PkvÄi rBF : -5 ;
S".. i..vl.tifr ..fc'iA W'.'ii. ' r-y. f.' . Jk .' l .... it. 5
j
t IV i f
t. '! . ' q,
,'': v:!''n j f ' ; 1 1 ' I, t f t
' ; : H t-t t-t ,
' ' ? ! ... "t . f. i'.ff. fi t Vf!"
' i '?! .,-q tf f '
:'; l", f.-- - ! 'I J'r'-M f. f
'."I iil, V "i fff ff ,,s i
f 1 (! i r.tf: ' V : ' ' ; j I tf N
" ( ? ' ! . 'J i "'. r. g' ,!
)' t i f i "fit " V' f( I ',, ' s
' : !?s i' ,! ; ftf
'' !!
! .
r
(
t , -
- i
i
' , fi"
' rr ...
r .
' , ' .
!
.
i
t
. i , -
r i x i m
Itl'i.
' . l
. f e A A . 1. . . .M....
" ""f. . " '
i .,-' , . . . '.,.. - 1
' b , '-. . H . i , ß" I s
llt.KairiIMf, fifwcj's fi' f.
"
il'f :!
I S ',
! t- i
e
k.'cT,.. , -'4
vT'WI m -vA4
VW--
Stadt Görz (Triester Gebiet).
Oesterreich Fb. Wie 'sollen wir mit
dem billigen italienischen Wein in
Wettbewerb treten, nachdem uns-die
Zollschranke von Oesterreich abge
schlossen hat?" Mich dünkte, ali ob
der Mann doch nicht so ganz unrecht
hätte. .
Die Grenze des Trentino nach Nör
den ist durch die politische LandeSein
teilung klar gegeben. Sie deckt sich
fast genau mit der Sprachgnnz.', wo
bei wir die Aelper deS Grödener Tals
und der Ceiser 'Alp, die rätischen
Stammes sind, als deutsch beanspru
chen. Die Grenze beginnt im Osten
bei. der Gruppe deS. Monte Cnstallo
unweit Schluderbach, folgt dann der
Hochgebirgstette bis zur Sellagruppc.
Dann biegt sie über die zerklüfteten
Kälilme des Rosengartens, über den
Paß beim Lf, die Felsengipfcl
des Latcmar und steigt, einen flachen
Bogen nach Süden hin beschreibend,
bei Salurn inö Elschtal .hinab.
Westlich der Etsch folgt sie. ivicver
nach Norden sich wendend, dem Rücken
des Mendelgebirges, springt südwest
lich Bozen nach Westen um und er
reicht, auf Meran herabschauend, beim
Monte Eevedale der Ortlergruppe die
jetzige ' italienische "Grenze. Somit
fällt der Nordsaum des Trentino. mit
fung unter einem Größeren suchen
mußten, und im Jahre 1340 seh-n
wir denn auch Lemberg samt dem
Lande .Noireußcn" dem Polenkonig
Kasimir dem Großen huldigen. Ka
simir zog deutsche Ansiedler nach der
Leoburg, und der deutsche Einschlag
im Leben der Stadt ist auch heute
noch zu spüren. Im Mittelalter wird
das Bürgertum rein deutsch geweftn
sein. In Lemberg galt Magdebur
ger Stadtrecht, und die Domkirche,
der einzige gotische Bau der Löwen
stadt. ist ein Werk schlesischer Bau
meist.
Lemberg war damals eine gewalti
ge Handelsstadt. Wie so viele
andere Städte des nahen Ostens be
deutete der Fall von Byzanz den Be
ginn deZ wirtschaftlichen Niedergan
ges. Tapfer wehrte es sich in jedem
Jahrhundert gegen Kosaken und Ta
taren, zuletzt noch gegen Karl XII.
von Schweden, der es jedoch im
Jabre 1704 einnahm. 1776 fiel
Lemberg ' an Oesterreich. Damit
fängt für die Stadt eine neue Blüte
zeit an, die nach der 1867 erteilten
Autonomie die erstaunlichsten Früch
ie reifen ließ.
Bon denkwürdigen Bauten seien
neben dein eben wähnten Dome, der
(f. I pq Ztt'ö, ff'. , i) f'..1!;,, 4
! ' ,''! ' I ) g-
l:U4 (,.' l!:fLju't;) f.'!
VNlcktN g'. ZI !!,;'!,.
1 t,txtla '.t',:V rtt
;r in ist d?k ( t't Aks!z iflfü
u;.t) tfi l-rr yithtn t't rn.ni'i
s'!'.N, ICil ftfif',! f,.'i d!
lui'lik. w.k'i.l.,st. irck:, ml, de.n
ttfltfü-ur.ttsn JjJ,j;,Mh;m 3 atm,
der in eii'er sebr fpüen und
:jmtfin Vidit t:':ait iii und o!3
Ahk.jk.ckxn l'enilftii atU. I;.!.!s
l Nt?!lkse:in.z hit der x.ii JUeu
(..vninende Krc(;!.juhntinn U'e'er
lutniaü bis fen lutrn erricht,-
Ion; er wiid euch heule noch nat,
ihm benannt. Man erstehk wohl
auz der verschiedcnen Art der !!,,',.
werk,, die kcm Gesa,k!tbilde Leu
lerzz einen so eigonariigen öiciz ver
leiben, daß die mannigfaltigsien
ttuikurs!römunikil hier zusammengt
f loffeit sind. Wie in der Beoötleiunz
nedtn dem unbedingt vorhkrschk!idon
Polenium der autochthone Nuihenr,
der Teutsche, der Armenier, ltx
Jude, der Walache (Grieche) seine
Wesenheit nicht verleugnet, so haben
am Stadtbild deutsche, nxlsche und
einheimische Baumeister mUgeschas'
sen.
Die unausroitbare Legende von
der landwirtschaftlichen Armut Ga
liziens straft auchder Anblick Lern
bcrgs Lügen. Zwar lügt es ni1)t
an einem cl)immerncen Strome, denn
der bescheidene Poltiew verschwindet
vollkommen im Häusergewirr der
Stadt. Doch feine liebliche Talmnl
de verglich schon der alte I. G. Koy!
mit einem flachen Korbe und die
Stadt mit einer Henne, die wmrn
und mütterlich behaglich dann drü
tet. Ganz in Gärten ist Lemberg ge
bettet. Seine Stätte ist das Beit
eines Sees, der sich wahrscheinlich
zum Bug entleert hat. AnsehnIUx!
Hügel säumen die Mulde: vor allem
der Schloßberg, auf dessen Krone
man die Ruinen von Leoburg suchen
kann, schattige Laubgänge umwinden
ihn, und der .Blick auf die Stadt im
Grünen ist von hier aus entzückend.
Die neueren Teile Lembergs zei
qen Weiträumigkeit, Geschmack und
Wohlstand. Die Karl-Ludwig Stra
ßc. dje vom Macienplatz ausgeht,
wird von Kennern gerne mit vtN
Berlinern Linden verglichen. Der
Universität und einer technischen
Hochschule gesellen sich eine achtbare
Anzahl von Bibliotheken und Mu
seen.
Aber Lemberg ist vor allem eine
Gartenstadt. Da ist der Jesuiten
garten, da sind alte Parkanlagen,
da ist dann der prächtige Kiliuski
dark. der ebenfalls einen berrlicken
Ausblick auf Lemberg ermöglicht,
endlich das Sophienwäldchen mit
SottNnervillen und stillen Spazier
gangen. Die vormals kahlen Ab
hänge der Nandberge sind heute mit
Grün bedeckt. Steigen wir dann
noch einmal zur alten Zitadelle hin
auf, die jahrhundertelang die ui'l,
finitirna Polens beschirmte. Im
Süden sehen wir ganz fern die grau
blauen Wellen des Karpaihevsau
mes. Nach Westen hin träumt die
große dunkelflimmernde Weite der
Kieserwälder. Im Norden und
Osten dammern Podolrens Ebenen.
Ein eigenartiger Bor
fall wnd gegenwärtig von einem eng
lischen Gericht behandelt. Ein deut
sches Mädchen aus dem Elsaß na
mens Emilie Großmann, das in Lon
don wohnte, ist eine Scheinheirat mit
einem Engländer eingegangen, da
man ihr erzählte, daß sie dann
Engländerin sei und in Lonoon blei
ben könne. Der Mann, der sich hierzu
hergegeben, hatte sich vor dem Polt
zeirichter zu verantworten. Es zeigte
sich, daß das Mädchen 15 Pfund
einem anständigen Englünder ' ver
sprochen hatte, der sich auf eine
Scheinheirat einließe. Der Richter
ruf bei dieser Erörterung: .Ist das
der Preis für einen Engländer!" Der
Mann hatte das Mädchen nur einmal
gesehen und dann die Heirat vollzre
hen lassen. Nachdem das Paar vi
heiratet war, verschwand der Bräui
tigam, und das Mädchen kümmerte
sich auch nicht mehr um ihn. Die
Verhandlungen wurden auf später
'
f
"!
, i.! ft'
'r "i n
; . ' ' "
n
?.!;:jtii
r M l '-. C
, ! V':. I i I t ...
', .' ,- it' .n -1 't
yt'tt '
st" i "'. : Ü--3 9
st H t i- ' f
n, H.lwtut V
VHrfi ;1'r:;l ck'.s '''!'! !''
;'iel i.i! ?, f.- tt ! e
r.an. 1 ,e a.v.V fl k u u- V.tl
.';; !.:( if.ulj A:i.:( i.t'x j
,i tet rtiJM-tii S die'
f lr.!;;.fi l:t V-t ylUn .
(r.j: ! . t unS t Cw.'rs.ulfsi, i
l.'.'.t.;tAl !,''i:kcnntt,!, uns
::r.e, die ülct ,1 vetitwul
und liefe i':r Mr, l;c: i'iU et!)
tif auf ;?;uotlnt f.ltint. 1 er er j'
"jtitf!u-( i! .in,, k.'t.n, e?,-.!tich 12'-)
'.e Cr.:, !ct hier ifj:e lchle
Jtali gesunden h-?len. Eine majestä
tische iiche hütet ten Eingang. Die
Wurzln hi Ujjuinel finS durch tu
nen Schiitzongrsl.n bloßgelezt wor
ken, der im 'u'rid. durch t ic 5 c 5 Tjcld
dc$ kivigen Schlafes laust. Die ttra
der sind schön sikpslegt und mit Blu
men bedeckt. Mit Kies hat man auf
die Erde einen belgischen Löwen und
ein umkräntes A gezeichnet, und
'wischen' beiden ist ein Kreuz aus
Buchsbaumzwei.cn ausgestellt: 1014.
Den tapferen Aater!anöcvrteidigern,
die Gemeinde von Eheratie." Andere
kleinere Kreuze erheben sich hier und
da. .Auf dem einen liest man: Ehre
den tapferen belgischen Soldaten, die
am 6. August 1914 für ihr Baterland
starben" und darunter Zu Ehren un
seres tapferen Feindes, gewidmet vom
K. b. Landsturm-Jnf.-Batt.. Ans
hach." Auf einem anderen Kreuz:
'Den gefallenen Belgiern, deutsche
Soldaten." Das ist die Ehrfurchts
bezeugung des Feindss. Kleine Pfähle
mit den belgischen Farben werden
durch versilberte Girlanden mitcinan
der verbunden. Tschakos, halbver
welkte Kränze, Tornisterstücke liegen
dort unö umgeben die Bilder des KL
nigs Albert und der Königin Eli
fabeth. ebenso wie die Inschrift:
Gott schütze Belgien und seinen KL
mg!" '
Einige hundert Meter weiter an ei
nem Schützengraben entlang.der in der
Richtung des Forts Barchan läuft,
hat man einen Friedhof für die deut
schen Soldaten, die aus dem Schlacht
eld fielen, hergerichtet. Er ist viel
größer als der erstere, er hat die
Ausdehnung emes großen Dorssried-
Hofes. Auch hier mahnt alles an
den Krrea. Hrer Stacheldraht, dort
die Ueberreste eines niedergebrannten
Gutshauses, wahrend sich m der Nahe
eines blühndm Obstgartens, hinter
einer Hagedornhecke, ein anderer
Schutzengraben versteckt. Dreihundert
Soldaten sind hier begraben. Rechts
sind die Graber der Offiziere, bei de
nen ein Kreuz steht, das die Namen
der hier Ruhenden nennt. Unter ei-
nem großen Rasenplatz sind die anoe
ren Soldaten gemeinsam begraben.
Kein Name wird erwähnt, nur aus
einem ein paar Meter hohen Eichen-
kreuz feiert ern Offizier den Ruhm
der Hcldcn, die für die Ehre und
das Bestehen Deutschlands fielen."
Die belgische Gemeinde von Wandre
pflegt die Gräber der deutschen Sol
baten und sorgt dafür, daß eS nicht
an Blumen fehlt. .
Wie aus Budapest berich
tet wird, ist dortselbst der gewesene
Obergespan m der Koalltionsaia
und Abgeordneter der Stadt Fünf
kirchen, Johann Erreth im dortigen
Lukacsbade, wo er Heilung seines
ArmeS suchte, an Herzschlag plötzlich
gestorben. Erreth erreichte ein Alter
von 7 Jahren
r ij t r,,t ?.,".'
h '
., tz , , ' 1 - m ! '
1 ! , , j. .-''-. ! 1
r '7
y
(Ai
1 1 ' 1
"V-l A
I 6' , . 1 1 v
Ii , mmmmK;t "
T" ',. -. '
, t,!', - ixusn': x 3Hi
fl.r:S
0. 5 Wett k ?"''! -'t'fnl
U.-S tfi-.t tj i ( ii,un
ii.Mi:
tat V', Hl fl F-.i'tt-ni Wt. st
w'Z'n ZM
Va fptlrgt ! ?,',,:, w-n Ui C'f'l
t
IJt'b crhvi fi.?i iVuIniS u Hiüfc"?
? , all aus gr,l' ten Z"d.
am ;.!!. n i. ö ic s '! di Wiido
verdorrt.
vertagt.
" ß
1' ' I (jL' 1 N
l 0il Jß$iß
V TT II x-f l x "ßi
ULÜ UMjl
v3wd'
wjw
W3
Und wer sie erblickt, mag laufen.
Und wenn ihr die scheußliche Garie
fragt:
TaZ ist, da? ist flitchencrS wilde, der
lveene Jagdl
WaS stürmt auf die deutschen Kolonnen
IV
Mit wüstem Gckcif und Gegröhlc?
mein Stacheldraht hemmt ihren giftigen
BoS.
Auch i'ie Kugeln prallen von ihrer Hos'.
'
Und sie springen euch an die Nehlel
Und wenn ihr die schaurigen Weiber
fragt:
Das ist, das ist KitchenerS wilde, der
wegen Jagdl
WaS wird hinter Gittern nach Deutsch
land geführt 1
Im Zuge welch wüstes Gerase?
sie kreischen, als ob sich der Teufel
rührt,
f-"' ji' ""' 1 "jrtfti-'b fif
... MiM1
lv l'j
:
A S
'! ""avfi
.V4p2SSSiESSäÖ
Und wen' eS i ihre Nähe führt.
Dem spucken sie auf die Nasel
Und fragst einen Schaffner du irgend
tto:
,Dct sind, dct sind BiesterS für den
Verliner Zoo'l"
Dak Stellvertretende
Generalkommando . des IX. Armee
korps hat, wie auS Hamburg gemel
det wird, die Nordseeinsel Föhr un
ter dem Borbehalt jederzeitigen Wi
derrufeS für den Bädcrbetrieb sreige
geben. Die Höchstzahl der in den
Bädern Wyk. Südstrand und Niebill
gleichzeitig zugelassenen Badegaste ist
auf höchstens 1800 einschließlich der
in den Erholungsheimen weilenden
Kinder festgesetzt worden.
r,'
'.5-ptTA--
-r-f
'""-' " Gl jr " t'-
'sS?--
lfelW r .
l-AZJC ft ' u
rf-: jl
srX.
c
t.4,, &tihw
l ?rr
"Xi -.nt I 'f r i, ?
sk-V. , KWTj-i
rx-jf. - 1 tr,' V.K 'S
liTfw'.f. '. w.wJUlJr9 r-, nin i-'-Ts .
1'aHÄ . CdSPsT wie . - ?ö t ,
iv-w.-i Jir S .fiii f . r,
r. ---.. r-T.'T "- wrv-Jsf 3 t'j
'-js-z--' "
. v, . - . 'l ' ' ' VT"L " "LL" " A - -.''.-- . .. , ' .. n .....
; - tüi; r v. j6.-. --1. .-...i. - jt...1: J- mt ''''''
jjzx ii,f"Z"'1 -"
jOlUäsm, LiiS.Tv X-nw .
1 111.1
Lorbole am .Gardasce, füdlichste, Stadt OesterreichZ.