Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, July 29, 1915, Image 5

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.CBniflln Helen von Jl!k.
Viktor ?maukl III. von Jtnlicn.
Mwfltiftrt der SfnlralniHle in Beiracht
zicht und sich kd!ich baS Wort bft ö
nigin.Muttkk Margh'iitta vorhält: .Ich
und bai föniflliiff Hon! wünschen auf
richtig Teutschlondz und Okstkrrkich.Un
flarnS i?g" sa schcii',1 d:c Erdittkriing
auch g-g?n Iiiilicni Nönig ihrcn vollen
Grund zu habe.
Und doch darf man, was diesen betrifft
nicht vkrg.-sscn, dah stin Thun durckiaui
andkrs betrachtet nd beurtheilt werden
muß. ols das kines Ministers, wie Ta-
landra c?r Conniuo! Könia Wiktor
Emanuel hat sich seit seiner Thrmbcslci
gung immer mit einer fast iibertriebenkn
ttcwissenhaftigkeit bemuht, niemals den
Rahmen dcr'ikni von-der Konstitution
eingeräumten Befugnisse zu überschreiten.
Noch niemals hat er seinen Ministern ge
geniier einen Widerspruch geltend ge
macht. Waren heute die leitenoen Männer
aui der Linken hervorgegangen, so billigte
ek deren liberale Rcgierungsweise ebenso
, wie er morgen die konservativen Vorschläge
eine! Kabinetts der Rechten unterzeichi'.'N
Würde. Diesen Grundsatz einer bis zur
Selbstverleugnung der eigenen Ansicht ge
henden Beobachtung der Rkbte der der
ontnzortlichen Minister hat König Viktor
lZmanuel JIL auch auf die äußere Poli
tik ngettzandt. fanden die Leiter der
Consulta wie in der bisherigen Zeit 'ci
ner Negieklinq es für gut, mit den Zen
tralmächten Hand in Hand ju gehen, so
folgte er ihnen widerspruchslos auf dieser
Ctrafze, verkichte.e streng und gewissen
.haft alle Pflichten politischer Courtoifie
gegenüber den Verbündeten Monarchen
und zeigte sich in allem als überzeugter
Treibiindsürst. Wenn ihm aber jetzt Ca
landra sowie der Minister des Auswärti
Hiermit soll rer dnrchau! nicht gesagt
sein, bafe König Vikior Emanuel nicht
auch seine gen persönliche Meinung
habe, trotzdem er' sie absolut vor der Oef
fentlikbkcii in sein Inneres vcischlieht.
Auf Grund vieler Anzeichen scheint ti sz
gar unzweifelhaft, daß der jetzige CtatuZ
der italien-schen Politik den persönlichen
Sympathien bei Königs mehr entspricht,
als der frühere. Eizogen von Männern,
die einen regen Antheil an der Bewegunq
de! Risorgimento genommen hatten, ist
König Vikior Smanucl feit frühester In
gend durchaus von den naturgemäß an
tiösterreichischen Tendenzen jener Epoche
beherrscht. Crispi hat einmal das interes
fantk'Wort auZgefprocheir, daß ei für ei
nen modernen Jlaliener durchaus nicht
leicht sei. seine fpezisisch nationalen Gc
fühle mit jenen der Dreibundtreue in Ein
klang zu bringen; s,ets wiege bei dem tU
nen diese, bet dem andern jene Tendenz
vcr. Beim Konig herrschen die ersteren
ebenso entschieden vor wie bei seinem Ba
ter, dem König Humbert. die letzteren.
Man denke an die Besucht Viktor Ema
nuels. die ek in London, Paris. Stock,
hokm, PtterSdurg, allerdingZ auch in Der
lin, nicht abek kn Wien abstattete und
ziehe hieraus den Schluß. Daß ferner aber
außer der Ekziehvre auch Königin Helena
auf des König? Denkungsarl einen großen
Einfluß ausübte, steht außer jedem Zwei
fel! Königin Helena aber lebt auch heute
noch völlig in den panflavistisch ange
hauchten Jdeenkreise des kleinen Hofes
von Cettinje. Seitdein Alexander III. den
Woiwoden der schwarzen Bekge zum ein
zigen wahn Fmmde j, Zarenthums
erklärt und diese Erklärung durch ausgic
bige Subventionen des kleinen Landes de
pkrsiili.hs Empfinden des Konias kein
jireifcl sein. Er war äußerlich ein Drei
bundsttunS. so lange es ihm seine glicht
auferlegte, z detz ihn nach seiner Ansicht
die Konstitution Livanq. Kaum aber war
der Bann gebrochen, kaum war der ihn
beengende Bündnisvertrag gekündigt, so
zeigte sich Viktor Emanuel erst im Licht
der ihm eigenen Gefühlswelt, wie dies der
huldvolle Empfang dcS SöldnerführcrS
Pe'ppiiio Garibaldi und der noch Huld
vollere eines Gabriele Napaznetta, vulgo
TAnnunzio, beweist.
Aus diesem Grunde ist die strenge Ver
urtheilung König Viktor Emanucls in der
ösfenilichen Meinung Deutschlands und
Oesterreich-Ungarns falsch begründet, weil
man dort annimmt, daß der König bisher
ein wahrer freund des bisherigen Ver
bündeten Italiens gewesen fei, nun aber
gleich so vielen seiner Unterthanen in
wenigen Tagen vielleicht aus bloßer Furcht
vor einer Revolution aus einem Freund
ein Feind geworden sei. Richtig dagegen
ist, daß der König als Dreibundfürst eine
Rolle ,u spielen sich ftlbst auferlegt hatte,
die ihm niemals reckt vom Herzen kam,
während die jetzige Politik, welche die in
seinem Manifest besonders hervorgehobe
nen Traditionen von 1859 wieder lebendig
macht, feinem innersten Fühlen weit mehr
entspricht. Wäre es anders, so hätte sich
Italiens Frontwechsel überhaupt nicht so
leicht vollzogen, und vor Allem wären
Ealandra und onnino bei der letzten
ri ,s nicht im Amt geblieben. Ob frei
lich die Gefühle des Königs seinem Lande
den von ihm erhofften Nutze bringen
werden, ist eine andere Frage. Auch hier
heßt es: De enshbns on st dispu
tnndnin. ' .
rcSESEKSZSiKWW
. Aus dem Aettzug gegen Mlßland.
ErkcLnisse eines Kamvnrgsrs an öer Aronk.
An Gepiembcr machte wir uns von
' Lyck :ns ar. die Lerfolguug der Russen.
Wir gingen bis nach Mrossen, wo wir
des RachinittTgs ankamen. Wroffen ist
, ein hübsches llnues-Plcchchen zwischen den
große iiud kkincn Cmclter Seen, und
wir hofften es uns dort gcmüihlich zu
machen; aber, wie Immer, störten die Ruf
sen unS unsere Ruhe. Kaum haben wir
am Waldkattde abgehängt und angefangen
Zelte zu bauen, kommt eine ganze Reihe
fliehend Bauern, ihr Vich vor sich her
, treibend. Die Russen folgen uns auf dem
Fuße, behaupteten sie, und nun heißt tt
für uns: alles ran und einbuddeln. Way
rend sich das Zzataillon ain Waldrändern
gräbt, und Stacheldraht zwischen die
Bäum flicht, erhalte ich Auftrag mit wc
nigm Mann ein Höhe zu besehen, damit
der ,Ncst der Mannschaften in Ruhe die
Vekschcmzuna.ni bee"i,en könne. Sechs
Stunden hatte Ich diese Position, jedoch
eignet sich nichis, außer daß wir eine
ViM Äaucrn, die uns passiren wollen,
anhalten und sussragen, um möglichst tiiel
über die' Bewegungen der Russen in Er
fakkuiig zu klingen.
Inzwischen sind am Waldrand die
Schühengiäbzn beendet, und ich gehe mit
meine,! Leuten dorthin zurück. Die Nacht
verbringen wir im offenen Schützengraben.
Die herrlich eingerichteten Unterstände, wie
man sie an der Westfront kennt, gab es
bei uns nicht. Außerdem waren diese
Kräben in ch:x cinaerichtet, und au
ßcr einem Sandsitz gab es keine Bequem
lickikeit. E war eine finstere Nacht, nd
um den ganzen Waidrand besetzt zu hal
ten, waren wir weit auseinander gezogen,
so daß wir nur d'irch leisen Anruf hin und
wieder mitrinandkr Verbindung hielten.
Alles verlief ruhig, und am nächsten Mor,
IV.
gen ging es weiter. Unsere Arbeit war
umsonst gewesen. Unser linker Flügel
hatte die Rügen über die. Grenze ge
drangt, und im- Kiurm Augustovg genorw
men. Die uns gegenüber liegenden Rus
sen hatten sich daher während dek Nacht
aus dem Staube gemach'. In Etlmar
sehen jagen wir ihnen nach, und am 18,
ziehen wir durch Prostten und hinübe:
über die kussisclie Grenze. Prostten, enst
ein hübsches Städtchen, war ein Tkiim
mcrhaufcn. Auch nicht ein Haus war
stehen ablikben. Rauchgeschwärzte Mau
ern, zerschlagenes nd t die Straße ge
worfencs, theilweise verbrannte Hausge
räth, gaben Kunde ti war einmal". Es
war ein trostloser Anblick! Dazu kam,
daß hie und da ein alies Männchen oder
greises Mütterchen beim .Anblick ds zer
störten Heims in lauten Jammer aus
brach. Eisenbahner, die kurz vor uns dort
angekommen, und Prostkn als Basis be
nutzten, waren d5bei, die herumliegenden
Opser deö Krieges in Massengräber zu be
erdigen. Andere waren damit beschäftigt,
die Schienen auszubessern und die Achsen
der Wagen z verlängern, denn jenseits
Profiten begann die russische Eisenbahn
mit ihrer größeren Spurweite.
Für uns gab eS keinen Hatt, wir muß
ten weiter. Es 'goß in Strömen, und wir
waren bis auf die Haut durchnäßt. Kein
Wunder drum, daß wir dieses Mal die
russische Grenze ohne viel Hallo über
schritten. Nichts verdirbt die gute Laune
so sehr wie Im Regen marschtren. Jetzk
passirten wir die, Grenzpfähle, und nun
lernten , wir die herrlichen" russischen
Straßen kennen, d auf dem Herbstfeld
zug von ungeheurer Bedeutung waren.
m.
Nur einmal während meines ganzen Ruf
senfeldzugcs habe ich eine wohlangelcgte
Chaussee gefunden. Der Weg von Prost
km nach Grajcv'o, unserm nächste Ziel,
war tupisch für russische Landstraßen. 'An'u
sehen Kartoffelfeldern führte breite Wa
genspuren in die Richtung nach Grajevo.
Hatten die Räder eine zu tiefe Furche ge
schaffen, fo war der nächste Wägen eben
ein wenig weiter ins Feld gefahren. So
kam es, daß was als Straße galt, wohl
80 Meter breit war. Der Wagenpark der
zurückziehenden Russen hatte tiefk Furchen
gemacht. Der Regen hatte das Uebrig?
gethan, nd statt eines WegeS fanden wir
eine Art Sumpf. Bis über die Stiefel
sanken wie oft in den Schmutz. Dann rief
einer dem andern zu Stiesel mitneh
Nie!' wenn er gerade im Treck stecken
geblieben war.' Unsere Wage konnten oft
nicht vorwärts, und dann mußten wir in
die Speichen greife und schieben lxlfen.
Natürlich ging es so nur langsam weiter,
und als wir schließlich uns Grasevo nä
herten, hatten unsere Freunde wieder Reiß
aus genommen, und wir hatten freien Ein
ziig. Grajevo ist eine große Stadt, aber
die Wege und Straßen waren nicht.bcsscr
als die Landweg?. Oft mußten wir in
der Stadt von Stein z Stein springen,
um nicht bis über die Knie im Schlamm
z versinken. Etwa 79 Prorent der Be
völkcurng sind Juden, hauptsäcklich arme
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iiuni; uiiD (umuaf lujnuiBin.e jgoizflslll er
bilden die Mehrzahl der menschlichen Woh
n: gen.
Das Gros unserer Truppen blieb in
Grajevo. Meine Kompagnie ging jedoch
durch die Stadt und folgte in Schützenlinie
den sich bor ns 'zurückziehenden Russen.
Wege oder Landstraßen, wie man sie in Jetzt liegt vor uns da Dorf Wojewod'
Teutschland kennt, giebt es überharpt nicht. 'zcien. Die Schützenlinie hält. Mit 8
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wir unser,, ,-V.f. ,ehi sind ir
im B'keich d't situ'?.'!, tt-s',jitz.'. ii.i
l, 6 j!t DtrVni a'p,i'I'!, Muhleiiiliiet
weide nieö'kg'legk. e.-.so liochstehense
Crlninb, um dn Ra'fea ?.puklk z
My.nm. lauten, die bfrnmfltrani, wu
de Nicdergelniillt. turnt die Bewohner
(oich nicht z Sendungen verwenden kn
nen. Alle wird voricr.iiet. um möglichst
.d an die ,x,.ste heranzukommen.
Bor uns liegt ein einsames Gehöft. ?0
Ü'fft davor fließt ein Kanal, und cnt
Furt führt durch diesen auf das Gehtf
Zu. Ein Fug meiuer Kompagnie besetz
im Dunkeln das Gehöft. Mit 24 Mann
gehe ich bis zum Kanal vor, nd wir gra
en uns rechts und links von der Furt
zir Deckung derselben ein. Wir wissen
kaum was vor uns ist. In tiefster Dun
kclhelt waren wir ausgezogen. Tagelang
waren wir den Russen gefolgt, ohne auch
nur einen zu Gesicht zu bekommen, und
wir waren schon recht gleichgültig gewor
den. Da kommt ein Ossiizcr von hinten,
.Wek kommandirt hiers ,?.u Befehl!'
Sie müssen diesen Uebergang unter allen
umstanden halten, koste es was es wolle
ES giebt kein Zurück! Wie viel Mann
haben Sie?", 21" Verflucht, das ist
aber verdammt wenig., Na, ich werde
sehen, Ihnen Verstattung zu schicken; aber
nochmals bis Morgengrauen m u n der
Posten gehalten werden.' ,Zu Befehl!"
und fort war er.
Kinder, aufpassen, da scheint etwas los
zu sein! Wie wir da unsere Ohren spitz
ten, und aus jedes Geräusch achteten
Donnerwetter! Mer war plötzlich mun
ter geworden. Gegen zwei Uhr Nachts
bekamen wir elwa 50 Mann Verstärkung
Die Nacht verlief ruhig. Wieder hatten
die Russen es nicht gewagt heranzukom
men. Aber Tagesgrauen zeigte uns, in
welch verzweifelter Lage wir gewesen wa
ren, hätten die stelle einen Angriff ge
macht. Aus der andern isene des Kanal
war das Dorf Kofnati, und es wimnlte
von Russen. Nur wenige hundert Meter
vor uns waren lange Schützenlinien und
ihre Posten so nahe, daß wir sie genau
beobachten konnte. Nur wenige Schüsse
genügten, um sie in ihre Gräben zurück
zutreiben. Nun gab eS bange Minuten
für uns.' Werden sie unsere Schwäche er
kennen und auf uns losstürmen? Wir
blieben nicht lange iin Zloeifel. Eine Be
wegung machte sich drüben bemerkbar;
aber da kam auch schon unsere Hülfe. Ein
dumpfes Grollen und ein herrliches Ge
summe In der Luft, und die erste Artille
ricsalve von uns giebt unseren Freunden
auf der andern Seite einen schönen Mor
gengruß. 'Nur wenige Schüsse , genügen,
und unsere Artillerie hat sich eingeschossen.
Jetzt folgt Knall auf Knall! Ein Gehöft
nach dem andern geht in Flammen auf.
Und nun rennen die Russen zur'ick, ihre
Pferde zu retten. Unsere Artillerie nimmt
jetzt Schrapnell, und wie die Wilden jagen
die Russen davon. Wir hinterer, feste in
die Fliehenden hineinfeuernd. Es kam
nicht zum Nahkampf, Bevor wir durch
die Furt und a die erste Gräben heran
gekommen, war auch der letzte Russe in der
Ferne verschwunden. Sie hatten es sehr
eilig, und wir benutzten die Gelegenheit,
um noch näher a , Ossowice hcranzu
kommen. Bis nach Borowi folgen wir
ihnen. Nachdcin mein Bataillon tagelang
in erster Linie gewesen, gab es jtzt Ruhe.
Seit sehr, sehr langer Je,t, schliefen wir
mal wieder unter einem Dach; ja, wir
hatten sogar ein geheiztes Zimmer. Z
24 Mann lagen wir im Stroh, und zwei
wechselten sich ab durch Torf das Feuer
während der Nacht aufrecht zu erhalten.
Am nächsten Morgen kam eine große
Post heran. Wochenlang hatten wir nichts
Von daheim gehört. Jetzt gab es Briefe
und Packete in Hülle und Fülle, wohl je
der hatte etwas von daheim erhalten.
Thee, Zucker. Kaffee. Butter. Wurst.
Käse, alles kam heran in kleinen zwei
hundertsünfzig Gramm Packetchen; aber
mehr noch freuten wir uns über Zigarren,,
Zigaretten und Tabak,, Auch die letzten
Zeitungen kamen vondcr Hcimaih und
gingen von einem zum andern, und für
eine Weile vergaßen wir die Russen.
Gegen Mitlog, nachdem unsere Truppen
bereits früher abgezogen, bezogen wir
Stellungen bei Borowi als Deckung der
schweren Artillerie. Wir-vergruben' uns,
und nachdem, wir Beobachter ausgestellt,
konnten wir in Ruhe der Arbeit unsrer
Artillerie zuse,ln. Bom Feinde oder sei
ner Stellung sahen wir nichts. Ein Wald
verbarg diese unseren Augen. Wohl aber
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voe mir !i kürz g. füllen. C (1
wurde neu einfj'ti.fit'f. urd bai .fteVn
fl'na roeüff. Der Fliezet ginq d-n q.m
fix Tat) ttt und zurück, und mit Innen
P ,ii sen wurde dntz Feuern ausr'ch! erhil
Un.
Wir hatten nichts z thun, u'id unsere
eugierde befriedigt, machte wir ti unl
gemiitljlich. Wir schriebe, lasen, oder
spielten einen Skat. Andere wieder san.
gen, wobei ein Kamerad mit der Mund
Harmonika sie begleilete. Im Allaemeinen
war die Kameradschaft und Stimmung
der Leute gut. So lange es was zu essen
und zu rauchen gab, waren sie gerne zu
allem bereit; ja, wollten sich auch gerne
todtschießen lassen. Im Moment aber,
wo es am Essen haperte, war es oft we
Niger gemüthlich. Wir mußten jedoch
auch hierüber hinwegkommen, und Osso
wicz gab uns nock manche böfe, hungrige
Stunde. Heute aber hatten wir noch gut
zu essen gehabt und waren eben dabei,
Mittagsruhe zu halten.
Da ertönte vor uns das Gesumme eines
Fliegers. Ist es der nnsrige? Bevor
wir unsere eigene Frage beantworten
konnten, ertönte schon vor uns Gewehr
feuer, ein Zeichen, daß es ein Russenflie
ger war. An die Gewehre!" Ohne Be
fehl abzuwarten, knallte ein jeder los. Der
Flieger sollte unsere Artillerie-Stellung
ausfliiden, und nackidem er uns nun ein
mal gesehen, mußten wir alles daran
r . t. ff. t . m . ... ... , l
eZen, ,rm an oer muciieor zu veryinoern.
Es gelang uns jedoch nicht, ihn herunter.
zuholen, er flog zu hoch, und wir sahen
ihn auf Ossowicz zurückkehren. Er hat
richtig denchtet, denn letzt kommen
ersten russischen Geschosse in unsere Rii
tung. Zum Glück schießen sie zu kurz.
Es war ein herrliches Schauspiel, das
Einschlagen der Granaten vor unö zu
beobachten. Wohl 20 Meter hoch wurde
eine Säule Sand und Steine in die Luft
geschleudert, um wie eine Fontane dann
zur Erde niederzufallen. Ein Loch fünf
bis sechs Meter tief und bis zu 10 Meter
Durchniesser, zeigte noch lange nachher, wo
diese Granaten eingeschlagen waren. Etwa
300 Meter vor utÄ schlagen die ersten ein;
aber sie kommen näher und näher. Un
sere Position wird gefährlich. - Die Ar
tillcrie spannt an. Wir hängen um, und.
nun heißt es schleunigst Stellung wechseln.
Inzwischen ist der Abend hereingebrochen
(wir sind in, Spätscptcttiber, und in dor
tiger Gegend wird es gegen sechs dunkel).
Als Spitze und Nachhut 'für die Artillerie
marschirend, zogen wir durch einen Wald.
Als wir jedoch diesen durchstreift, und nun
an den Waldrand kamen, bot sich un
seren Augen ein wunderbares Bild. Un
cre Artillerie hatte Forts 2 und 7 in
Brand geschossen. Wir waren kohl noch
echs b,S acht Kilometer entfernt, und doch
erschien uns der Feuerschein, als wenn
wir ganz nahe heran wären. Vor uns
dann durch das Aufflackern des Feuers be
leuchtet, zog sich ein langer Zug unserer
Truppen, und daS ganze Bild war so
wunderbar eindrucksvoll, daß es jeder Be
chreibung spottet. Silhouettenlafte Ge-
stalten wechselten mit Gehöften, deren
Dach nur durch Feuerschein erleuchtet war.
Hier hatte ein Geschoß einen Theil des
Waldes in Brand geselzossen, und hell
leuchtete der Schein über die Ebene. Un
unterbrochen blitzte e vor uns auf, denn
clbst in der Nacht wurde das Artillerie
euer fortgesetzt, und es war interessant,
das nächtliche Feuerwerk zu betrachten.
Viel Zeit ließ man. rns nicht, wir muß
ten weiter, denn vor Tagesanbruch soll
ten wir in der neuen Stellung sein. Ruhe
gab es diese Nacht überhaupt nicht.
Wurde vorne gehalten, legten wir uns
gegen' die Räder der Geschütze und raub
ten ein wenig Schlaf. Nach forcirtcn
Märschen, wenn nian sich heißgelaufen,
plötzlich zu halten, ist scheußlich. Man
bebt und zittert vor Kälte, und oft lehn
ten wir unS gegen die Pferde, um Wärme
von Ihnen zu erlangen. Oft auch stellten
ch vier Mann Rücken gegen Rucken, und
todtmiide schliefen wir manche Stunde in
dieser Stellung, bis schließlich sin km
Schlafe sich bewegte, und dann fiel der
ganze Hausen zur Erde. Alle fluchten,
und keiner wußte, wer denn eigentlich ge
schuppst hatte.
Abek auch diese Nacht ging vorüber,
und eine andere Kompagnie übernahm die
Deckung der Artillerie. Wir zogen nach
Eziennoszhje, wo wir Schützengräben und
Unterstände bezogen, die unsere Kamera
den am Zag vorher gebaut hatten.
Nun begann die richtige Belagerung
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FI-imm stifil, weis, die W'lf. P;n ein
'f Fr.i,ie Ist, h)ii n f.f,rn Tclrast,' e n
aerßa 'JA'anil gewinnt w rd, d.i dek Kri-g
sein Ziel war. ob die Zukunst ibm das
slb Pliidikat pertk'I'kN wird, da man
doch erst d' Krieg, !kl erwarten muß.
Ds körläusi s,ck,lbare ist ein halbver
wiilielet, noch webk ei:!o!!erIZ nd
wik!hs!ics!Iich ruiiiirtc! Frankreich. Es
gab sltion andere große Männer, für deren
Piedcstal der Geschichte nur Trümmer
Haufen verblieben.
Die Eklipse vor dem Tag hatte fast zehn
Jahre g-dauert. Der zwerghastc. der
bissene Streber, der es vom Schreiber
eines radikalen Deputaten zu dessen To
talerbschaft, sowohl deS Mandats wie
reicher Wittwe, gebracht hatte, besaß die
parlamentarische und noch wehr diplo
matische Kunst, um keinen Preis ein Wort
über die Lippen -zu bringen, das er nichk
vorher zwanzig Mal erwogen hätte. So
glaubten die andern, die ihn so schweigsam
sahen, er wisse viel mehr wie sie und be
bandele sie nur, verdientermaßen, als
Ignoranten. Ein Einziger wagte eZ wäh
rend des Septenats im Ministerium des
Auswärtigen, von 18O8 bis 1905, diese
kaum von ein bis zwei jährlichen,
schablonenhaften Etatsredcn erhellte Ge
heimpolitik eine Entmündig des Par
lamenks zu nennen. Der Einzige war der
Sozialistenfllhrer Jean Jaures, für den
es dank einem noch immer nicht abgeur
theilten Browning-Attentäter Nacht wurde,
als Delcasss'S Tag begann.
Die Diplomatie der Republik auö dieser
Zeit ist ganz unabhängig vom fran
zösischen Volkswillen getrieben worden.
Die Ausgestaltung deS Bündnisses mit
Rußland mochte angehen, da eS das Ende
der Vereinsamung bedeutete und darum
einigermaßen populär war. Dagegen die
Anbiederung mit England kurz nach
Faschoda und dem Transvaalkrieg stand
im entschiedensten Gegensatz zu den Lan
deswünschen. Sie wäre um so entschie
dener zurückgewiesen worden, hätten Par
lamcnt und Wählerschaft geahnt, daß das
gemeinsame Ziel, das die gestern noch un
versöhnlichen Kolonialrivalcn zusammen!
führte, der Krieg gegen Deutschland war
ein Krieg, auf den seit 1900 der Rc
publikanismus verzichten wollte. Eine
Abfindung an Spanien, so daß der Rücken
frei wurde, Egyptcn für England, Marokko
sur Frankreich mit diesem Austusch
wurde 1904 die Entente cordiale ae
schlössen, die mehr geheime als öffentliche
Abmachungen enthielt und ihre Spitze
gegen das nicht befragte Deutschland
richtete.
Der Plan Delcasse?s und seiner briti
schen Gönner wäre nicht vollständig ge
wesen. hätte er nicht auch Italien mit
einbezogen. Hier leistete die Dunkelmän
nerkunst ihr Meisterwerk. Die italienisch
französischen Beziehungen waren denkbar
schlechte gewesen, seit 1886 die Kammer
den schon in Rom angenommenen Schiff
fahrtsvcrtraq ablehnte und Italien 1883
den Handelsvertrag kündigte. Bülow der
lieg schon die gesegneten Gefilde deS
QuirinalS, als Barre, der Delcassö'ö
vortrefflichster, skrupellosester Sekundant
werden sollte, seine romische Botschafter
laufbahn begann. Die erste Frucht war
1898 ein neuer Handelsvertrag, die zweite
1 899 die 'Anerkennung der beiderseitigen
Interessensphären Marokko und Tripolis.
die dritte 1902 bei Verlängerung deS
DreibundvertragS eine geheime Verstän
digung. die DelcassS erlaubte, der Kam
mer als begierig aufgeschnappten Bissen
die Enthüllung hinzuwerfen: .Weder mit
telbar, noch unmittelbar ist die Politik
Italiens wegen seiner Bündnisse gegen
Frankreich gerichtet. Keinesfalls birgt sie
eine Drohung gegen Ms, weder in diplo
matischer Form noch,. in internationalen
militärischen Festsetzungen und Bedingun
gen. Keinesfalls und in keinerlei Weise
könnte. Italien daS Werkzeug oder die
Hülfskraft bei einem Angriff gegen unser
Land werden." VUlow, der von einer
Extratour gesprochen hatte, mochte sich
nach dieser Eröffnung in Paris ebenso
wenig über den Zuknnftswerth unsere
Bündnisses mit dem doppelzüngigen
Italien tauschen IS ,n den letzten Mo
naten über den Ausgang seiner zeitgewin
enden Verhandlungen.
Wie dann durch Vermittlung Delcass6't
oder seiner getreu in den Fußtapfcn ver
harrenden Jünger die e"szUschrussische
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v'H und Pr.,i. Hier n',!;in triff !e X
fast seine sch,ner,!ich, Enttäusch!,: der
:vnverbark Widerstand. d'N die ?,'Nkl
vivnatck leistet, ist ikn ein Räkhs'k.
Ein unermeßliches Blutbad breitet sick
in den Ebenen Frankreich' ans, in noch
anderen Ebenen und Gediraen. stiir die
prpumpken Milliarden opfert Freund
Großfürst, ehne zu knausern, Millionen
von Reußm. Es wird Teleass,'' ewiger
Kummer bleiben, daß er dies Schauspiel
nicht schon zehn Jahre früher hatte.
1905 hatte er seinen Ministerkolleqen
rings um Rouvier gesagt: .Die Ableh.
nung der von Deutschland geforderten
Marokko'Konferenz bedeutet den Krieg
wir konnten die en Krieg nicht unter bet
seren Bedingungen haben." Die Erschau
ernden jagten ihn davon. Weil sie diese
Verantwortung nicht tragen wollten! Da
kamen Freunde Delcasseö'S. die um Von
earS. und murmelten ihm zu, daß seinem
wunverdaren Einkreisungsplane nur noch
eine Kleinigkeit zur Vollendung fehle:
Man muß sie (die Deutschen!) zwingen,
selbst den Krieg zu erklären!" Dazu hat
man sie gezwungen. Und 'daS ist das
Teuflische an diesem von unseren Fe'
den seit 1898 im Hirn DelcassS's erson
nenen Schreckcnskricge, daß die Verant
Wartung von ihm genommen wurde, we
nigfiens für irregeleitete .Neutrale".
Le zour de IT. DelcSssfi!" Die
wiedereroberten Provinzen, der Rhein als
.natürliche Grenze" die große Revanche
der großen Nation statt dessen wird ein
mißleitetes, halbvernichtetes Volk ihm flu
chen auch dieser Tag des Herrn ',U
cassS wird kommen!
von Ossowicz. uns unsere Erfahrungen
ttescr Episode sind so zahlreich, daß ich
damit ein anderci Mal fortfahren muß.
Wie das deutsche Mtersee
öoot den Triumphs ver
nichtete. DaS türkische Hauptquartier theilt üb
die Torpedirung des .Triumph" folgendes
mit: Am 23. Mai um ZI Uhr Nachmit
tags fuhr das englische ' Panzerschiff
Triumph", nachdem es seine Torpedo
Fangnetze ausgespannt hatte, in langsamer
Fahrt vor Ari-Burnu vorüber. Es war
klar, daß der .Triumph" beabsichtigte, die
Stellung unserer Truppen, die dort am
Ende des vergangenen Monats gegen die
Vngianoer ramprien, zu vomvardiren.
Zwei Torpedobootszerstörer begleiteten das
Panzerschiff. Ein zweites Panzerschiff
vom Typ Vengeanee" hielt sich etwas
weiter entfernt. Mehrere Torpedoboots
Zerstörer und Avisos kreuzten auf dem
offenen Meere, um die Panzerschiffe gegen
Angriffe von Unterseebooten zu schützen.
Trotz dieser scharfen Schutzmaßnahmen
gelang es einem zur Marine des mit unS
verbündeten Deutschland gehörenden Un
terseeboot, ohne' von irgend einer Seite
entdeckt zu werden, den .Triumph" anzu
greifen. Der Torpedo, den es abschoß,
drang durch die Fangnetze hindurch und
erplvdirte im Mitieltheil des Schiffes.
Nachdem eS torpedirt war, neigte sich das
Schiff auf die Seite, bis sein Verdeck ins
Wasser tauchte. Neun ' Minuten später
renkerte es. Nachdem es noch zwanzig
Minuten lang kieloben geschwommen war,
verschwand es völlig.
Ein Theil der Besatzung war auf das
Verdeck gestürzt und von den Torpedo
bootszerstörein und anderen an Ort und
Stelle herbeigeeilten Schiffen gerettet wor
den. Wahrend es sehr leicht, gewesen
wäre, durch Schrapnellfeuer die im Wasser
schwimmenden feindlichen Matrosen zu
todten, und die Rettungsboote zu zer
stören, hinderten unsere Artilleristen,
ihrem edlen Gefühl der Menschlichkeit fol.
gend. die Nettungsarbeiten nicht. Das
Unterseeboot wurde lange von englischen
TorpedobootSzersiörern verfolgt, entkam
aber unbeschädigt. Der .Triumph" war
ein Panzerschiff von 12,000 Tonnen mit
einer Besatzung von 800 Mann. An
scheinend wurde der größte Theil der Be.
fatzung durch die Wirkung der Erlllsion '
getödtet. ,?,u Beginn des Krieacs nahm
dieses Panzerschiff unter dem Kommando
eines japanischen Admirals an der Be
schießung von Tsingtau theil. Es wurde
damals von den deutschen Batterien ernst
lich beschädigt. Am 2. April feuerte unser
Panzerschiff Torgud Reiß" eine Granate
gegen da Schiff ab, die ein Volltreffer
war. DaS Erscheinen deutscher Unter
seeboote hat unter den übrigen feindlichen
Kriegsschiffen vor den Dardanellen gros
Unruhe hervorgerufen.