Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, July 24, 1915, Second Edition, Image 2

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SontscnfdKin. eine rstbbraun: DäArt
funkeln. Denn ti ist tut Tag J)i:nrnliftt
cmmermonne ..in Tag, von utert
dem Herrn gciii3.sl zu süßerem Ding, als
sich zu lchlzflkg.- 1'iit der alte stettaitj
ZleiZlisZ-Zii yn'i;;.l:r-3 gestern im nörd
listen Frankreich gircftn, er hatte gewiß
feine Worte cm FehrbcUiner Morgen
wiederholt. Ader mi vi das? Am her
blauen Himmel wird plotzZich ein eißeS
SJolkictt sichtbar. Noch eins! Noch ms!
Zehn. Zwanzig. Fünfzig. Hallo, es gehi
los. nciravueüS stdgen m m Lu?t, um
il',r eisernes Feuerwerk zu verstreu.
Warum? Was giebt'S? Aber da ist schon
die Irrt iänrng: in Französische? Flieger
will unsere Reihen überschwren. Ihm
gelten die Grüße. Jetzt ist es ein schwarzer
Punkt, und jetzt er muß eine Wendung
gemait haben steht mit einem Male
die Sonne so .glitzernd auf dem Metall
seiner Maschine, daß es röthlich zu
schimmern und zu glühen scheint. Wie ein
Blutkörper, losgclöst vom endlosen Leid
der Völker, treibt ei, scheinbar ziellos, in
der Höhe, durch den Bether, und die
Wattebäusche der Schrapnellwölkchen wol.
len i&n ansaugen. Ein unheimliches medi
zinisches CymbolSpiel in den Lüften,
.ohne daß Menschenhände sichtbar werden,,
die es treiben.
Ta zur Seite links,' ein neuer
fchwarzer Punkt. Noch einer! Zwei deut
. sche Flieger sind es, zur Begrüfzung des
Gegners ' aufgestiegen. Sie streuen Rake
tenzeicken aus, die wie Ziometen mit lan
nen. dünnen, we'ßm Schweifen durch das
BZ.iu zieken und irgendwo im Weltall
känge bleiben. Ta macht der Franzose
Kehrt, und wie er die Linien der Seinigen
erreicht, sckicßt er eine Leuckitkugel ab,
einen dunkclroth funkelnden Stern, der
wie ein Meteor aufflammt und verlischt.
Nun wird die Erde auf die Luft eis
' fuchtig. Auch sie will f.ch mit dem dritten
Element, dem Feuer, einlassen. Und aus
den Schlunden der Kanonen donnert es.
Unter gräßlichen Wehen wechen fauchende
Granaten on's Licht der Welt getrieben,
um itzr Unheil wirkendes Skundenleben
zu erledigen. Man Hort den dumpfen
Klang des Abschusses, z'ählt 'ein paar
Zableri. und vernimmt, den Schall des
'Aufschlags jenseits der Höhen, , hinter
dxncn die feindlichen Batterien stehen.
Gelblicbweiße Wolken steigen dort wir
belnd über den Höhenrand auf. Und von
drüben kommt die Antwort. ?tun giebt es
auf unserer Seite aus dem Boden steigen
des Gewölk? dunkle, fchwarzbraune Erd
, waffen, aus . träger Ruhe aufgewühlt,
stäuben wild empftr. Dann erkt erreicht
uns der Schall des krepirenden Geschosses.
Das Duell ist im Gange. Nach d?m an
wgenden FliegerZampf . brüllen sich die '
- feindlichen Batterien n wie reißende
Thiere, die in weit voneinander entfernten
Käfigen herumrasen, ohne sich zu sehen,
' Das war gestern Vormittag. Es war
vorläufig noch nichts anderes olS das seit
dreiviertel Jahren gemeinte tägliche Lied.
2r Fremde, der es zum erstenmal hört,
, rfckauert. Aber die Offiziere und Mann
fiiaiicn, die hier Monat um Monat aus
gehalten, betrachten es fast als eine Er
bol'ung nach den furchtbaren Kämpfen des
Mai und den ihnen folaendea Angriffen
-d.-r letzten Wochen und Tage. Erst all
mählich erfttkrt man Einzelheiten über die
ungeheure Wuth pnö Verbissenheit dieser
Schlachten, di zusammen . wieder nur
ei.en Tt,eil d?sse!,auImachen, wus später
wokl unter d?m, ?!amen der riesenhaften
'..Selilllcht M Umi fortleben wird. ,,
?-e liiindige Mwalt dieses Ringeos,
s erzählte mik ein Negimentbkomman
dnir, ist unbeschrciblich. Ei Artiltcrie
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5 Missionen Mann BerklkZe.
KAMPFE. AN DEC. LOBETTOHOHE-
Cvpnlgte ltpilf 111. Zltiinfc
ben stand als in GranatlSchern, daß neu
hergestellte Befestigungen der Stellung, an
denen man einen ganzen Tag gearbeitet
hatte, mitunter in zwei Stunden wieder
zerstört waren.
Cs war eine Hölle.
Seine ganze Kraft hatte der Gegner
hier zusammengeballt. Und dennoch diese
Unerschütterlichkit unserer Truppen, deren
Stimmung durch nichts zu deprimiren
war! Auch in den Kämpfen der Wochen
nach dem 9. Mai ließ die Heftigkeit der
feindlichen Angriffe nur wenig nach. Oft
standen die Linien so nahe, daß sie nicht
weiter als fünf Meter voneinander ent
feint waren, daß man bei einer Distanz
von 25 Wahrn schon sagte: DaS ist nickt
schlimm, da sind ja die Gräben sogar 23
Meter auseinander!"
Unermüdlich pries der Kommandeur
feine Leute. Auch ihr unerschütterliches
Ausharren im Winter. Ich sage Ihnen:
bis zum Bauch standen sie oft tagelang
im Morast, und wenn sie einmal heraus
kamen, in Reserve der in Ruhestellung
rückten, fahen sie gar nicht mehr menschen
ähnlich aus." Nach solchen endlosen Stra
pazen einen Turchbruchsversuch von fsl
cher Wucht doch aufhalten doch zum
Stehen bringen, das find Leistungen, die
über alle Begriffe groß und ruhmvoll
sind.
Denn der ganze ffrfolg" des F?mdes
an der Loeettohöhe ist der. daß wir heute
da stehen, wo wir bis zum März stan
den. An dusein 2aae hatte e on uns
Höhe mit der Kapelle erst in deutschen
Besitz gebracht. Nun ist das gesammte
Resultat der französischen Marineangriffe
bei Not Dame de Lorette, daß wir an
dieser Stelle wieder um 150 bis 20
Meter, d. h. fast genau in die Positionen
zurückgegangen sind, die wir bis zum 3.
März innehatten.
Nee, weiter kommen sie nicht," sagte
mir einer von den Leuten, die dabei gc
Wesen. Aber es war verflucht hitzig," Die
Knallerei fei so toll gewesen, daß einmal
sogar ein französier Offizier, der es
einfach nicht mehr aushalten konnte, über
lief und sich gefangen gab, ganz verdreht
im Kopf". Ihnen aber hätte es nichts
gemacht. Nur manchmal hätten sie zwei
oder sogar drei Tage keine warme Kost
bekommen, weil der Feind alle Straßen
der rückwärtigen Verbindungen von Mor
gens bis Abends und Abends bis Mor
gens unter Feuer nahm, und die Gulasch
kanone ihre Segen nicht bis in die vor
bersten Linien entsenden konnte. Na, da
hilft man sich eben mal mit der eisernen
Ration durch. Geht auch." Na ja, wenn es
so losballert was man sich da oft für
Gedanken macht, das kann ,man gar nicht
sagen. Aber man muß ja drüber weg, und
dann vergehen die Gedanken." Siner hatte
das Eiserne Kreuz 1. .klaffe. Wofür ir's
hatte? Ach, er hatte eine schwere Patrouille,
war gefangen genommen worden, hatte
aber seii. Wächter erschießen, schnell zu
rückkchren .und die befohlene Meldung
bringen können.
Alle aber waren darin vor allem einet
mikriionimcncr Angriff, dos Plateau dek Meinung: So wa haben wir denn doch
noch nicht mitgemacht. Auch Leute, die
vorher im Osten standen, die in Flandern,
in der Champagne geiämpft hatten, waren
sich darüber einig. Auch die gefangenen
Franzosen, die sich in der Kaserne eine
nahe gelegenen Stadt in einer einst
französischen Kaserne auf dem Hofe
tummelten, meinten: Das war das
Tollste.
Doch nun, ist ein unverrückbar fester
Riegel vorgeschoben auf St. Letto. Ge
stern, am ö. Juni, Nachmittags, haben
die Franzosen das auf's neue erfahren.
Wieder eröffneten sie ein sinnloses, athem
beklemmendes Feuer, daß man weit im
Umkreise mit Herzklopfen hinüberlauschte.
Dann folgte wieder ein ungestümer An
griff. In dichten Scharen stiegen die
Feinde aus ihren Schützengräben und lie
fen gegen die nsercn an. Auf diesen
Augenblick aber hatte die deutsche Artillerie
gewaiiet. Und nun feuerte sie mit so er
ftaunlicher Sicherheit und solchem furcht
baren Erfolg in die Anstürmenden, daß
sie m wüsten Knäueln in Wut und Staub
zusammensanken. Gerade weil die fron
zösischen Stellungen auf der ansteigenden
Hiide, übst den unsrigen noch, liegen, ließ
sich die Angriffsbewegung gut über
blicken und im rechten Augenblick nieder
kartätschen. Wieder waren an diesem ö.
Juni enorme Verluste dcS Feindes fein
einziges Ergebnis.
Die Franzosen glaubten, der Besitz der
Stelle, auf der das Küchlein Unserer
lieben Frau von Lorette stand, und an der
ihr Glaube ,id Aberglaube hangt, s'i
ihiiin Bürgschaft di.Z ' siuxC uinl
Der Korrespondenz Heer lind Politik
entnehmen wir folgende Angaben: In den
ersten zc'.n Kriegsmonaien dürften bereits
fünf Millionen Mann auf die Verlustliste
der Feinde TeutschlandS zu setzen sein,
wenn man die Gcfanzencn. Todten und
Verwundeten zusammenrechnet. Die
größten Verluste haben die Russen auszu
weisen. Erst jüngst meldete der deutsche
?eneralstab, daß die erste Million ruffi
scher Gefangener durch die siegreiche
Turchbruchöschlacht in WcftgaNzien be
reits überschritten sei. Die Times sprachen
schon im Januar von den ungeheuren
blutigen Verlusten der Russen, die schon
damals auf 1,300,0X1 allein an Todten
und Verwundeten angegeben wurden. Es
kommt nun dazu der ungeheure Verlust
in der Winterschlacht in.Masuren, in der
die 10. Armee vernichtet wurde. Ss komr
men scrncr hinzu die ungeheuren Verluste
in den Karpathen, die mit Ausschluß der
Gefangenen von neutralm und feindlichen
Blättern auf mehr als 500,000 Todte und
VmWndete angegeben wurden. Ferner
kommen endlich noch hinzu die ungeheucr
blutigen Verluste bei der Durchbtuchs
schiacht im lchten Monat, die rund 150,
000 allein an Gefangenen einbrockte.
Man wird wohl eher zu wenig als. zu
viel sagen, wenn man die Geiammtver
lüfte der Russen n Gefangenen. Todten
und Verwundelen auf mehr als 3 Millio
nen berechnet. Es kommt du. daß bei dck
schlechten ärztlichen Versorauna des russil
scheu Heeres nur ein geringer Theil der
Äerwundeten wieder fclddienstfahrg wird.
Das französische Heer, das auch bereits
gegen 800.000 A!in in deut che Ge
femgenenlaqer abgegeben hat, hat auch
ganz ungeheure Verluste gn Todten und
Verwundeten auszuweisen. Wir wollen
gor nicht so weit acben wie die Italiens,
sche Zeitung Cornere dclla Serra", die
wegen ihrer Deutschenfeindlichkeit berllch
tigt in und gewiß nicht gern etwa? un
Künftiges über das französische Heer
dringt. Nach diesem Bloett ist bereits mehr
als die Halste des französischen Heeres
durch Todte und Schwervcrwundete außer
Gefecht gefetzt. Die Thatsache, daß die
französische Heeresleitung immer noch
keine Verlustlisten herausgiebt, giibt zu
denken. Trotzdem aber wollen wir die nie
drigsie Zahl annehmen, die von der Dailh
Mail" genannt wurde, und nach der das
französische Heer bisher o Gefangenen,
Todten und Verwundeten 1.R00.000
Mann eingebüßt hat. Der Rest kommt auf
die Engländer und Belgier, zumal die
Engländer haben in den letzten Woc?n
vor den. Teikdanellen schwer geblutet. Die
3ah! vk 5 Milliomn ist nach ollen diesen
Angaben, die von ftindlichcr Seite stam
men. eher zu niedrig als zu hoch gegriffen.
Der Ntichste weiter südlich gelegene
Kampsplatz der lcntcn Tage ist Givenckiy,
ös!lil, B'-thune. De" Erfolg unseres Ge
genangriffs brachte uns in lifäenlosen
Besitz" der dortigen Kampfstellung.
Hartnäckiger wogt: das Gcsccht zwi
fchcn der Loretto-Hohe Souchez (füd
westlich Lcns) und Neuville. Es hat den
Franzosen starke Verluste eingebracht. Wir
dürfen einen Vergleich mit dem russischen
Selbstmord an der Karpathensront nicht
und nördlich davon zum Angriff vor. Be
vor sie noch unsre Gralcn erreichten,
hatte unsere Artillerie, genau eingeschos
sen, die stürmenden Kolonnen niedcrge
kämpst. Tasselbe Schicksal hatte ein
feindlicher Jnfanterieangrisf längs der
Straße Arras Lille. Am 4. auf der
ganzen Front heftige Artillkriekämpfe. Um
die vielgenannte Zuckerfaliil bki Souckez
wurde Tag und Nach! gefochten. Bald
gehörte die Fabrik uns. bald hi,lt sie der
von der Hand weisen. So wenig wie j Feind. Wie wechselvoll die Kämpfe um
Aber sie taumeln auch hier, wie so oft.
!n das gefährliche Netz einer phantastischen
Vorstellung und verbluten sich. .
. Dr, ai 016 01, .
, rieMerichlerstaijci. ,
dort die Hartnäckigkeit im Anlauf zum
Ziele führte und in einer Summe vieler
Angriffe den Nüssen nur die Schwächung
bis zum Vermuten brachte, so wenig hat
die . französische Hartnäckigkeit über die
deutsche Standhaftigkeit im Westen tri
umphirt, wenn auch in der Durchführung
de-. französischen Angriffe ein Unterschied
gegenüber dem Ansturm der Russen be
sieht. Die sehr aktive französische Artil
lerie übernimmt die Hauptarbeit. Sie
schleudert große Wunitionsmengen auf die
Einbruchsstclle und sucht uns gleichzeitig
durch Mineiiscuer schwerer Art zu zer
mürben. Die Entscheidung kann aber nur
der Sturm der Infanterie bringen, und
der steht drüben nicht mehr sehr hoch im
Werthe. Rußland legte da Schwergewicht
seiner Durchbruchvorarbeit auf den In
santcrieanlauf, sparte lieber Munition als
Menschen und verblutete sich schneller und
unmittelbarer.
Beachtenswerih ist das Hinzukommen
neuer Angrisfsstellen der französischen
Front. Südöstlich Hebuterne, nordwestlich
Soiffons und bei Bauquois (östlich der
Argonnen) trat die gegnerische Osfensive
stärker hervor. Wir müssen darauf ge
faßt sein, daß auch der Raum der Win
terschlacht in der Champagne eines Tages
durch neue Kämpfe belebt werden wird.
Diese französischen Paralleluiiternehmun
gen rechnen offensichtlich noch immer da
mit, daß wir uns zugunsten des Osten
oder eineö speziellen Kampfraumes im
Westen irgendwo schwächten, ohne Ent
nommcneS zu ersetzen. So wicdcrhoN sich
immer wieder der Beweis dcS französi
schen Irrthums in der Erfolgberechnung,
Als ich am frühesten Morgen in die
Nahe der Argonnen fuhr, herrschte über
dem neuesten Kampfraum (Vauquois) be
reits wieder dieRuhe nach dem Gefecht,
welches die Nacht zuvor vom 6. und 7.
Juni gebrannt hatte und weithin vernehm
bar geworden war. Lange Zeit waren dort
die Fraiizysen, ebensv wie in den Argon
nen selbst, auf die Defensive beschränkt.
Dann griff am Morgen de? 7. Juni die
Unternehmungslust des Gegners auf den
aum norvlich Massiges über. Der Mi,
nenkampf erschütterte die glühend heiße,
dunstige Luft und die beiderseitigen Är
tillerien griffen thatkräftig ein. Aus eh,
reren vorzüglichen Artillcriebeobachliings
ständen konnte ich diesen Kampf beobach.
tm. Welch ein Heldenmuth unserer bra
den Infanterie innewohnt. die in vorder
sieg Gräben dieses Höllenfeuer über sick
ergehen lassen muß, daSann man nur
klineffen, wenn man die tiefen Spreng
trichtck, die Einschlaastcklen der schweren
Projektile, die furchtbare. Detonation der
gurrenden Miiicngkjchojs, selbst, sah und
die Fabrik sind. g?dt aus der Aussage
eines Gefangenen hertfbr, eines Kochs, der
in '.iem Theil der Fabrik ahnungslos an
i:. nt.&.:i -.t. , 1. ,r , . .
u turn ßcycn luuuie unn piogiicn veui
sche Soldaten Vorsand,' Ei paar Stun.
den später gehörte die Fabrik wieder den
Franzosen. Am Abend machte feindliche
Infanterie einen neuen Borstoß auf Neu
ville, der wiederum zurückgewiesen wurde.
Ich habe heute Woxatn Gefangene gespro
chc, die bei den gestrigen Abendkämpfen
in unsere Hcnde fielen. Offiziere und
Mannschaften, sie haben sich im Lause des
Krieges an verschiedenen Stellen d?r
Front geschlagen und viel mitgemacki. alle
aber erklärten mir, daß die Kämpft bei
ArrasBan Heftigkeit und Erbitterung al
les übertrafen, was sie erlebt hätten und
was sie, die manches erfuhren, für mög
lich hielten.
KtfaMe Fekdßttren
Denkmaker.
Ist es glaublich, daß es solche giebt?
Wird man es für möglich halten, daß
nan dem Andenken berühmter ttriegShel
de Denkmäler widmet mit Bildnissen, die
ganz andere darstellen, als die. deren Er
innerung sie gelten! Und doch ist dies i
Versailles der Fall, wie vor einigen
Jahren aufgedeckt wurden Alle Statuen
der berühmten Krieqshelden. die auf dem
Ehrenhof in Versailles stehen, sind e
sälscht. AIS LouiS Philipp den Beschluß
gefaßt hatte. Versailles dem KriegSruhm
der Franzosen fi widmen, wurde ihm mit,
ffetheilt. daß sich irgendwo ein Depot be
finde, in oem viele Bildhauerarbeitcn,
darunter auch Feldherrendenkmäler auf,
gespeichert waren. Nach anderer Version
soll er erst durch daS Vorhandensein dieses
Depots und die Aussicht, dadurch billig, zu
einer Sammlung von Denkmälern zu lom,
men. zu der Idee gelangt sein, die Ehren,
halle deS französischen KriegsruhmS zu 6'
künden. Er besuchte jene Depot und
fand nur Statuen von Generalen Napo.
leonS I. und der Revolutionszeit. Nichts,
destoweniger kaufte der bekanntlich sehr
sparsam gewesene Monarch den gann
S.l. fU 1 . w ' r . . P. y.
ui wntiaif N0 ,!kg ,,e aus Soöel fiel
len, welche Namen und Erinnerungsin.
schriften anderer Kriegshelden aufwiesen '
die seinen Borsahren gedient hatten. M
einigen dieser Helden, deren GesichtSzüge
durch Bildnisse zu bekannt waren, sollen
andere Kopfe mit de richtigen Gesichts
Zügen aufgcfchkaubt worden sein, bei der
fchiedenen nicht einmal die!. Jedenfalls
paßt die Kkidung der Darg-stellie Über
Haupt nicht. Ud wer etwa Uniform und
Koftiimstlidien an diesen Denkmälern mg,
chcn will, wurde grausam getauscht sei.