Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, July 23, 1915, Second Edition, Image 5

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Gtaimm und r' -! t?f:f)ämt itfiifc
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niufi dennoch bis B?flrildng ait'tfinun:
it tjttf mit li.i Olvffcfjt fcdinnPtn flifli
finoi 5düb, ben täqüch zu tfftftjcn durch
5Ionott bJä Siirffal tcn Inulcnbcn gi
Wesen sei. Wofür lvlommkn wir das
P.xtunl X3a4 battn wir b;rn fflatetlanb
ß?lei(tft?"
Ihr gab! tin Vorbild, ist die Aniwor!
und die? trifft zugleich in8 Herz fcincS
lücfeni. TlMe mit den Seinen tjat wi
ni. fl?!iimpft und wmigi ??indi ge!ödtt.
Auch hit it dim Seekrikg keim nut ssorm
g?gkb?n. reu tica fein fiommanbnnt
Müller. AKr mti Tinai bat tr beträdit
die ihn als deutschen Ofsiuer irsten lklan
geZ darltillin: Mu!k und Brantwortlich
kcit. Til eschichie bet Jlneflia" und
was ihr fasst!?, zeigte überall Entschlossen
fitit iljrej Führers zu jedem Abenteuer.
bol geboten schien. Aber niemals hat
MücZi das Aher.tinit gesucht. auch
nicht den Ruhm, sondern ganz allein den
schnellsten Weg, um die ihm unerwartet
vom Schickse,! anvertrauten Truppen wie
der vor den Feind zu bringen. Nichts
hat ihn mehr gekränkt als der Aufenthalt
von zwei Monaten, den er in und ober
halb Hzdcida nehinin mus,te, alZ lange
Verhandlungen ihm den Landweg dor-
spiegelten. '
Als deutscher Offizier warf it dem ir
sten deutschen Offizier, den er traf, gleich
lerne Frage hm: Hab ich das Kreuz?
Denn i3 geilt ihm als sehr seltene. Aus-
zeimnung durch seinen Konig, und als ihm
in Damaskus ein anderer fein fchwar?-
weißes Band lieh, weil ir es selbst irst
in C nnrinfinnhf Hubert fnssfl linS tr
fand sich am Endi dieses langen heiteren
Adendi mit diesem Band allein da war
it sicher gliiälieker als an. allen Tagin
feines Lebens. Aber als deutscher Ossi
zier zeigte er sich zugleich Verführung
deS Süßeren NuhmeS t' gewachfin.
Niemals hatte ich ihn sich !.ihmen boren,
nie und zwischen Gouberneuren und
Präsidenten, aus Bahnhöfen, an Ehren
iafcln, in rofengcschmückten Wagen, vor
izhrenpsorten und unter dem Hurra bet
Deutscken und bet Türken, die ihn auf
dieser Reife als Heros gefeiert und besun
yen haben, blieb er mit allen Sinnen vö!
ngkbkcndet. und nicht die Spur
selbstgefälliger Eitelkeit ist in ihm aufge
stiegen. Zwischen den besternten, glän
zinden Uniformen sahen Mücke und die
Mannscheisien in tfiten kleinen, zu kurz
gewordenen, fadenscheinigen Tropenjaeken,
mit den alten Kamaschen, die durch Was
Jet und Wüste streiften, still und vornehm,
und so gern ir die schönen Hände küsztl,
d ihm den Triumphzug bereitet, so dank
bar ir den beutschen Nolonien und türk!
scheu Behörden sich verbunden zeigte, so
glücklich war ir immer, wenn nach Stun
den oder Tagen lug oder Wegen wieder
davontolltk, um ihn und seine Leute ta
scher dem Ziele cntgigenzutragen: ' dem
iffind In der Nordsei. Und so, ganz
Offizier, hat er in einem unvergcfzbaren
Augenblick, noch heiß von unabsehbaren
Triumphen, aus dem Höhepunkt des all'
pemeinen Jubels vor seinem Admiral
ront gemaebt, den siegreichen Degen ge
senkt Und die Formel geschnarrt: Melde
gehorsamst Herrn Admiral: Landungszug
der üwden", 4 t Mann, 5 Offiziere."
Aus diesem Ofiiziersgefuhl der Nereini'
wortung irkleii-t sich da? vorbildlicki-Der-haltnis
zu feiner Mannschaft, nd ohne
dkrenhkkiehkZuneigung würendii schwie
rigen Passagen einer F'ihrt kaum iiberwind
bar oewesen, die weit über das im Frie
den Geübte und für den Krieg Sorbet'
lele vom einzelnen Mann stärkste Person
lichi Ausdaiiet und Hingabi gesordett hat.
Xt Mannschaft liebt ihn. jedet hat ti
mir einzeln erzählt. Ueberdies konnte ich
aus den kleinen Ereignissen dieser Reise
auf das Verhältnis toiv Führet und
n ti Irwlfifi, "1n nr ) , '?rr.irr;j, 1?- n n rr ri rc;
uiiRllijnljU"ij ciep rMüli' A'i! ,i '1
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Mittag eine Unterhaltungsstunde mit
ihnen gehalten und ihnen die Lage deS
Schisses und des- Krieges erklärt. In
Baalbeek sche ich ihn den Leuten auf Hand
reifliche Art bie römische Tempelsladt er
klären. Als er in Aleppo die ste Post
f"- die Emdkn" erhalten hat, liest et sie
am anbeten Motgeif den Leuten dor
drei Stunden lang, im Zuge jeden
Gruß aus Deutschland, jede Unterschrift
jeder Bierkarte, läßt jedes Bild her,im
gehen, jede Liebesgabe vccloofen, behäli
Nichts. Der hat uns schon einmal ae
schrieben.' TaS ist mein alter Lehrer,"
Daß mi" alle in die richtigen Kuverts
zurückkommt, alles muß beantwortet wer
den!" Ich kann das Bild nicht vergesse.::
wie dieser junge, große blonde Mensch,
umdrängt von seinen blonden Jungens,
im Zuge faß, ihnen ihren Ruhm zu ver
künden, wie et ihnen das Blatt vor die
Nase schlug, wenn sie ihm vorlaut über
die Schultern guckten, wie mit ihnen
Witze tiß und wie et etiöthete, wenn
ein Bers oder ein Brief den Eindruck fei
ner Fahrt aus Deutschlands Jugend recht
zusammenfaßte.
Denn Hellmuth v. Mücke: daö ist ein
37jähtiger Kapitänkutnant, det noch er
t'öthen kann, nd vielleicht ist nichts lie
benswetthct an dieser Gestalt als eben
diese innere Noblesse, die ihn stocken und
das Nuhmeswort verschlucken laßt, zu dem
sich mancher Bnkf erhob.
AuS dieser inneren Bescheidenheit darf
man in keinem Sinn auf einen deutschen
Michel schließen, der nichts besitzt als Red
lichkeit und Muth. Vielmehr hat dieser
ilbi Mann, der einem Neutralen bei gc,
wissen ielegenheiten und dann den
berhandelnben arabischen Feinden ein
chlussiges Nein! entgegenlief, an anderen
tcllen schwierige Verhandlungen mit d:
Plomatisckir List und seemännischer Vcr
chlagcnhm znm,glucklichen Ende geleitet,
die, wa er ihnen nicht gewachsen, ihn und
die Seinen ins Verderben oder in Gesan-
genschaft bringen mußten, Und für Em
pfänge hat er jetzt schon das Lächeln des
Königs gelernt. Ist er aus Stahl, so hat
doch Nerven und scheint zutveilen von
Stimmungen abhängig? aber rm entschei
denden Augenblick wird man ikrn immer
konzenltitt finden. Vielleicht hängt diese
Ettegbarkeit mit der Todesfahrt zusam
min, die er durch Wasser und Erde nur
eben bestanden hat.
Denn zuweilen sah ich die hellblauen
Augen des Seemann! ihre Schärfe der
lieren und seht betfchwoinmen in eine
Welt schweifen, die et jibetwunden hat
derenVchrecknisse aber et nicht vergessen
kann. Tann schweigt et, der sonst so
willig, so heiter und g"t erzählte, und sein
chwkigen fuhrt an Abgründen vorüber.
Als ir 'an der arabischen Bahn ankam,
agte er in einet Art von Fieber, rasch
und ungewiß: Wenn mir jetzt einer
agte, ich bin siebzehn, ich glaub es ihm.
Ich habe das Kefübl für Zeit verlöten.."
In diesen Augenblicken sah Ich hinlct ih.n
den Schallen Katl v. 9Mllets aufsteigen,
essen große Natur mit die Matrosen m
bkholfen angedeutet haben.
Nun bat er das Gesuhl für Acit wie
der gefunden, denn et fand bei den Lands
leuten sich selber, feine unbefangene, hei
tete Freiheit wieder. Wer. ihn liebt,
wünsche ihm, was er allein erstrebt: Tor
pe' oboot in der , Nordsee!" - i
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föil'n iib--rr;if ' !, t;:f-n sich diese 4 l 'ifinnn
'irn:rl ebne Tadel gehalten. '
la't ich fin'rt zu vitttaulich werden s.ben
mit den sei, rabin Tanen und Herren,
nie güia einet iiler die Ireii!! seiner
Klaffe nd ft-in'1 ?esi,k'isktkise hinan?.
A:n liste b-Z OSetptäsidentkn von Sq.
ri', im F.'stleial des Serail in Dainas
k,is bildeten sie die Flanken bei langen
Tische?, und wie sie hier an demselben
Tisch mit allen Würdenträgern aßen nd
tranken. Neben hörten und Hochs ans
brzchteii, waren sie musterhaft. (5 den a
ren diese Leute noch ttäste des Wali und
im nächsten Augenblicke standen sie vor
ihren Berehr'rn unter bem Kommando
ihrer Führer stramm. Wurden sie beschnitt,
so bansten sie bescheiden, dann unterein
ander wogen und schätzten sie den Werth
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2i ANKUNFT der "MON" MANNSCHAFT vt KON3rANTIN0PL.
Osfizikre und Mannschaften dr? Ein
den".
Wenn sich zu Land und Wasser der
Gci t des Führers Zonen Truppen mit
zutheilen liebt, um wieviel stärket muß
sein Temperament entscheiden in der Enge
picycr viememschati unv ,m verhaltenen
Ernst solcher Fahrten, wie sie Mücke mit
dem Landnngszug der Emden" sechs
Monate lang durch Meer und Wüste trieb,
Oder ist es das alte Gesetz, daß der Mu
thige den Muthigen anzieht, der Bor-
nehme den Vornehmen, der Reine den Rei
nen? Dies ist gewiß: der Geist des Fllh
rets, wie ich ihn anzudeuten suchte, fpte
gelt sich mit persönlichen Abwandlungen
in seinen fünf Offizieren wider. Jmpro
visitt wie diese ganze Fahrt ist auch das
Korps det Offiziere, denn nur zwei, die
jüngsten Leutnants, Schmidt und Äyß
ling, sind Emdkii"Ofsiziere und waten
dabei, als an jenei Nonembermorgen die
Emden" bot ben Augen det (Gelandeten
am Hotizont verschwand.
Alle, Offiziere und Mannschaften, je
der in seiner Sprache, spricht mit Hinge
bung von berZcscheinurig des Leutnant
Schmidt, Abmiralsfohnes aus Kiel, det
das Opfer einet Bediiinenkugek wurde,
unmittelbar vor dim Ende det Gefahtcn,
die er mit Muth, mit Ausbauet nd iN
tittetlicher Sotge für seine Leute Übet
standen hatte. Auf diesen heldenhaften
?2jährigen Offizier schließe ich zurück..
wenn ich die Lebenden, die Kameraden
betrachte. Bescheidenheit ist ihnen gemein:
jeder bat einzeln, ibn bei der Erzählung
ihrer Fahrten mögMst wenig z nennen,
und manche Zeichen ihrer Entschlossenheit
ließ ich aus diesen Wunsch hin unerwähnt.
Aon den bier Ueberlcrenden sind drei
nur durch ihren Wunsch uniz Willen
Theilnehmcr des gefahrvollen., Zuges ge
worden. Leutnant Wellmann fuht, als
die 'Achefha" am 23. November nach 24
stündigem Aufenthalt Padang wieder vet
lassen mußte, 7!acktS auf einem Nudet
boot von einem Lloyddampfet weg, auf
dem et Schiffsoffizier war, und nur det
Windstille hatte et es zu danken, daß ir
den stilllicgendcn Schonet dtaußen. außer-
halb der nenttalcn Zone noch nichte.
Leutnant Getdts war Schisfsossizier auf
der Choising" und schloß sich erst an
Bord dieses LloNddampsers im Dezember
dem Landungskorps an. Seiner Ruhe und
Umsicht vor allem ist die Rettung des klci
neten Sambuck aus dem Schiffbruch vom
17. März gelungen. .Und Dt. Lang, det
Schisssatzt auf der Choising" und nie
Soldat gewesen war, ging ebenfalls frei
willig und gar nicht nach dem Wunsch des
Kapitäns, nur auS Leidenschaft für den
Geist der Emden" am 9. Januat in Ho
deiba mit an Land. Sie alle find See
leute an schweigender Verwegenheit, össi
ziere an Pflichtgefühl. 5iüna!inae an
Reinheit des Wesens und aller Grobheit
setn, das; sich der Aeltcre beim Jung
sten mit einem ironischen Worte entschul-
bigt, wenn et sich naturaliter ausbrücken
will. Jugend das ist bie große Tu
gend dieser Offiziere, und in diesem Wort
ist alles enthalten, was sie geleistet haben
und was sie schmückt.
In ihren alten, enggewotdenen Tro
penkitteln sind sie durch Feste und Em-
pfänge geteist und tragen sie noch immer.
Atz aber kurz vot Konstantinopel die
Mützen ihnen entgegenkamen, warfen sie
mit Erleichterung Fes und Kalpak fort,
die sie In Arabien hatten anlegen müssen,
drückten die Mützen In die Stirn, und erst
mit dem Sild vor dem Auge fühlten
sie sich wieder als Seeleute, die sie seit
Monaten nicht hatten scheinen dürfen.
Kaum zeigte sich das Meer das Mar-
marameer dret. Stunden vor Konstant,-
nopel da hatten alle große Lust, aus
zusteigen und liebet mit dem Segelboot
zur Stadt zu fahren, das dort im Hasen
lag. Noch immet sehe ich sie auf diesem
Stück Fahtt: wie sie die Kreuze, die iluien
ein Offizier entgegenbrachte, in den Hän
den drehten, wie sie die Röcke auszogen,
Nadel und Zwirn hervorholten und nun
det Gabe ab, vctglichen und urtheilten
übet die Echtheit des Materials und strit
ten lebhaft übet den Preis. Wenn sie
tanzten, Zeigten sie die Tanzkünste des
Seemanns bis zum Apachcntanz, aber ich
habe keinen ordinär g.,undcn. Als sie
dutch die Wüste kamen, waten nnr wenige
bättig geworden, die meisten dies blon
den Jungen haben noch keinen Bart, dem
die Hälfte ist noch keine 20 Iahte. Aber
den Haarschneidet, det sie in Damaskus
gratis bedienen sollte, ließ keiner von ihnen
aus, und in merklicher Verjüngung flan
den sie vom Stuhle auf, denn er hatte
sie alle seemännisch kurz geschnitten.
An einem Abend hatte n,an für sie das
Kino gemiethet und führte 5ltiegsbilbet
vot. Nun saßen sie mit hohen Äugen.
Kränen gelassen da und sahen zum ersten
Male deutsche Truppen im Kriege. Was
sie feit bald einem Jahre vernommen hat
ten, wie ihre Kameraden zu Lande stür
men. siegen und sterben: das wurde die
sen Männern, die Sturm, Sieg und Tod
durch bald ein Iaht erschüttert hatte, zum
Lieblinge einet festlichen Stadt und
erstenmal in diesen beweglichen Bildern
kund, und ich gedachte der großen Ein
samkcit, in det die kleine Schar alles g
tragen hat. was sich andern durch den
Anblick der Schicksalöbruder erleichtert.
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. Geheimnisvoll entrückt schwebt übet die
sen Männern, über Matrosen, Offizieren
und über ihrem jungen Führer die Ge
ff alt de?. Kommandanten, dem vot ollen
bet Name Emden" feinen sagenhaften
Klang verdankt. Wer ist dieser Kapitän
v. Müller, fragte ich mich oft, im nahen
Anblick der Seinen, und was ich von det
Äiannichast über ihn hörte, gebe ich wie
der. ohne Korrektur, in det Optik bot' Ma
trosen. ' '
Was unserer jetzige! Kommandant
ist", sagte der ObetmatrosZ mit den
schlauen Augen, der Kapitänleutnant:
Na, den kennt der Herr Doktor jetzt. Der
kann tein alles Segel auftackcln, Pferde
enidi.tnn stimeli linfpinn-'n und
f.ftirimmen! Der wird im Wässer besser
klar IM' am tan?. Wenn der ein Stüet
Schokolade hat, bricht tt'8 dnkh und giebt
benr. Meitrvsen d!e Hälüe. Aber weis nn
sei sriih''ter Kommandant war, V. Wü!
Ist. den hätten Sie müssen sehen! .Det
ist von der Brücke kinahk nicht tnntet
gekommen. Immet mit Biichetn, Immer
mit Karten, anders baben tfir isin nicht
gesehen, die ganzen drei Monate, wie bei
bet Arbeit."
',ch war doch Sinnalaeist, ich konnte
's doch sehen. Nachts saß et auf det
Brücke im Lehr.stnhl. Ich hatte kaum drei
Stufen genommen, da war er schon wach.
Ich glaube, ber hat nicht mehr geschlafen
die ganze Zeit."
Und ich war doch sein Steward. Im
met allein hat et gegessen. Manchmal
hatte et sich einen von den Offizieren ein
geladen. W'nji ich bie Teilet weggetragen
hab', ba fehlte vielleicht eine Kartoffel
ober eine halbe Suppe, bcis andere kam
miedet raus in die Küche. Da faß et
schon miedet im Navigationszimmer und
rechnete. Bloß ein paatmal habe ich an
d?tc Bückier bei ihm gesehen, die waren
über Kneisenau und übet Nelson. Des
halb ist et auch ganz hagct geworden, im
Kriege. Zuletzt, ich sage: der Mann ist
um zehn Jahre gealtert in den paar Mo
natcn."
Befohlen hat er nie. det Kommandant.
Wie wit an det Insel von Penang gekohlt
haben, da ließ et sagen, es wäte gut, wenn
wir schon um 5 Uhr losfahren könnten.
Wir haben geschmissen, was die Naht hält
und um 4 Uhr waren wir fertig. Er
brauchte bloß wünschen, da gab's nichts,
das wurde gemacht. Damals vor Penang
hatte er uns eine Ansprache gehalten:
Jetzt ging 's los. jebt würden wir Pulver
zu riechen kriegen, abet et erwartet von sei
nen Leuten, daß keiner stille steht, bis
nicht der letzte Mast vom Feinde ver-
schwundn ist. Dann, beim Gefecht, da
lauen Sie ihn sehen müssen: da stand er
i? ganze Zeit auf der Brücke. Gar nie
m Tburm. Den Kragen offen, die Mütze ,
von Kopse, immer den Wind in die Haare
rein: Da stand er so verwegen ..." ''
Wie nachher der Jeinfchuck" versoffen
war, da hieß es gleich: Alle Mann Ach
tetn! Da hielt er eine zweite Ansprache:
Bisher, das wäre nur ein Handelskrieg
gewesen. Heute, das wäre unser erster
kriegerischer Erfolg. Wie et aber dann
sagt: Das Schiff ist mit Mann und
Maus untergegangen, es thut ihm leid,
daß vielleicht kein Russe gerettet ist, da
kriegt's ihn plötzlich, und er dreht sich weg.
Und dann hat er sich zusammengerafft
und hat das Hurra ausgebracht auf den
Ziaücr."
Wollt Ihr ihm einen Gruß schicken?"
Alle drangen sich zusammen, wie und wo,
Wenn Ihr ihm einen Gruß schreiben
wollt, dann will ich ihn drucken lassen.
Die Engländer verehren Euren gefan
ftenen Kapitän vielleicht drucken sie
Euren Kruß in ihren Zeitungen ab, und
so kommt et schließlich in seine Hände,"
Abends brachte mir ein Maat die fol
gengen Zeilen:
llnker'm lästeren ftamrnanhnnt
cttfiten mi: lo (wn bis ,vm,d.
Müchien irrn (lern (rifbriffbn,
Sml) mit sönne nickt z Nun !i'im,
ftümien limi &io Hcud rtidit sieben,
iiicii er aüm in im livilt.
(Mrnftctt ü'n auf- itnbctcn äflcflcn.
Indem unsere Liebe nd Bkrrlin,g zu ibm
eilt, ,
Gewidmet dem Kommandanten S. M.
S. Emden" von seinem Landungszug."
W dlkl kiWkcmikt.i!
Ter !i!ciliner Fröbel'Berein war der
erste, da. auf dem Plan erschien, um
durch seine Kinder Gärtnerinnen und
Helferinnen die Verwundeten in den
Lazaretten kleine Handfertigkeiten und
Basteleien lehren zu lassen. Die Bescbäf
tigung des in der Genesung befindlickien
Kraulen ist dem Arzt ein roeribrolle
Hülfsmittel zur Förderung der Heilung:
sie bannt die trübe Stimmung, vertreibt
Ungeduld und Langeweile, sie lenkt ben
Kranken von zu vielem Nachdenken über
seine Krankheit und Schmerzen ab. Das
Vorgehen des Berliner Fröbel-BcteinS-Ausschuß
für die
Beschäftigung genesende,
tieger ,n ven Lazatethen
fand denn auch volle Genehmigung det
Reichs-Medical-Abtheilung. und streckt
sich bereits auf sämmtliche Lazarethe der
Monatchie.
Die Thätigkeit des Ausschusses ist eine
viel umfassende. - Die Hauptsammelstelle 1
versendet an die Lazarethe alle Art von
Beschästigungsmaierial. Zeichen- und
Malmittel. Plastilin. Rohr. Handwerks
zeug und dergleichen mehr; . .
2. Sie vermittelt die geeigneten Hel
fer und Mitarbeiter zur Anweisung und
Mithilfe in der Beschäftigung:
3. Sie sammelt Erfahrungen und Er
gebnisse und giebt fotilaufende .Mitthei
lungen" heraus;
4. Sie richtet eine Auskunftsstelle für
alle Fragen aus dem Bereich ihrer Thä
tigkeit ein.
. Durch eine Beihilfe der Stadt Berlin
ist die finaneielle Grundlage gesichert.
Damit die Organisation das segensreiche
Werk abet weiter ausbauen kann, richtet
sie einen Appell an alle edel gesinnte
Deutfch-Amerikaner, sie durch Geldzu
wendungen zu unterstützen.
Frau Dr. Gebhardt Bumcke, von No.
4743 Penn Str.. Philadelphia. Pa..
nimmt Gaben zum gleichen Zwecke in Em
psang und ertheilt auf alle Abfragen be-
rriiioiuign AUSlUNsk.
Mt Spione in
5üttily gerichtet.
Seit Beginn des Krieges beschäftigen
die Feinde Deutschlands eine zanze Anzahl
von Svionen. die im Inland h in h-n'
Als die Tochter des HerodeS Attikus
In Athen gestorben war, beschlossen die
Athener u. ä,, ihren Todestag aus dem
Jahr zu sireichen.
, Die Brandung übt ans dem Tkerry
borfelfen bei den Hcbriden einen Druck bis
zu 30,000 Kilogramm pro Quadratmeter
aus. ,
Frankreich hatte ftühet ein sonder
bareZ Monopol: aller bei Bauten absal
lender Kalk gehörte dem Staat.
Eine einzige Dattelpalme trägt jähr
lich an 16,000 .Früchte, und das 'beinahe
200 Jahre lang. '
Der Sandzusatz zum Mörtel ist im
Laufe der Jetten von 12 Prozent bis auf
elwa du Prozent gewaa)i,cn
von Spionen, die im Inland und in den
von dculschen Truppen besetzten Gebieten
Nachricht sammeln und an bestimmte Een
tralstellen abliesern. Es handelt sich um
eine weit verzweigte Einrichtung, die in
allen ihren Theilen außerordentlich ge
schielt aibeitet. Schon seit langer Zeit
war es den deutschen Behörden bekannt,
daß in verschiedenen holländischen Städten
sich Cpivnagezentralen besinden, deren
Thätigkeit hauptsächlich in Belgien zu spü
ren war. Bor Kurzem ist es nun gelun
gen, eine große Organisation, die ihren
Sitz in Maastricht hatte, aufzudecken und
unschädlich zu machen. Nicht weniger als
17 Personen wurden festgenommen und
dem Gericht zugeführt. Es wurde festge
stellt, daß diese Nachrichten über Truppen
besördekungen auf belgischen Bahnen über
niittelten. Dabei gingen sie so geschickt vor,
daß sie ihre Mittheilungen in besondere
Listen eintrugen, die nur mittels eines
GeheimschlllsselS zu verstehen waren. Das
Feldgericht in Lüttich hat, über die Pcrfo
neu, die durckweg geständig waren, be
reits am S. Juni das Urtheil gesprochen,
elf der Angeklagten wurden zum Tode. 6
zu zusammen 77 Jahren Zuchthaus verut
theilt. Am 7. Juni wurden acht von den
Bcrurtheilten bereits erschossen; wegen der
drei letzten schwebt noch die Snischeiduna
über Ihre Begnadigungssjesuchc. it
dieser Aushebung von 17 Agenten ist der
feindlichen Spionage ein empfmdlichet
Schlag zugefügt worden, und die ebenso
schnelle wie strenge Justiz der deutschen
Feldgerichte wird dem zu Verrath neigen
den Theil der Bevölkerung Belgiens Hof
fenilich einen heilsamen Schrecken eingejagt
haben.
Die erste Patrone l)d Drehse. det
Etklndet deS 5!llndnadelaiwebrS. kon
' ßruitt