Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, July 14, 1915, Image 5

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ImUilehionnm die fptiffjende nrüh'ings
fslat zerstampf!? und machen sich hinter
ihnen wieb.-r an's Werk.
?ie Nuss-n haben bn Trurven lt&
Eizh:n?gS Zost! h Ferdinand die Erobe
niriz ?arno!v nit l:dl gemacht. Tiefe
Stadt war für sie oli Knotenpunkt von
vier Bahnlinien, a!j Verbindung zwischen
d?r galizischen und ber Nidzfront und alt
, Teckunz farnrnt!ich:t Nückigeverbindun
gen übet 9f(io!D von allergröfiier $0
bellimis,,. TeZhalb ha!!: der russische Ar
incckommaz'dznt d!!, Tiüütricw den
strengsten äeschl ?e????n, die Ctcidt unter
fitttn Umständen bis eins den letzten Mann
zu hallen. An bie kleinen Waldbestnde
zwischen TunaZec nd Bieila angcklam,
mcrt. beheiupictcn sich die russischen
Cchüßenlinicn im Ncgcrl 'der Granaten
und Schrapnells, der unaufhörZich auf sie
niederprasselte. Tie großkalibrigen t
schösse Verschütteten und zerrissen mit den
Deckungen halbe Compagnien auf einmal.
Die rückwärtigen Verbindungen zur Stadt
wurden von der k. ,,. k. Artillerie ebenfalls
ständig unter ?s?uer siehalten. um den
Nachschub russischer Nescrven zu verhin
der. Trohdem wankten und wichen die
Russen nicht auZ de Schützengräben,
wußten sie doch, das; sie auch da nur dem
Tod durch die eigenen Maschinengewehre
iii die Arme laufen würden. Inzwischen
hatten aber k. u. k. Truppen bei Olsinow,
unterhalb Tarnoio, den Dunajcc auf Pon
ton ii ber Zch ritten und rückten auf Do
browa und Z.ibnci vor. Hier erreichte
nd sperrten, sie die Lokalbahn, die von
Tarnow au?gehenz, bei Siczncm ?ur ruf
fschen Grenze führt, und durchschnitten
damit die Verbindnnz zwischen, dem rech
ie Flügel der Armee DimiZriewZ und
der russischen Nida-Armee nördlich der
WeZck)fei. Auch an mehreren anderen
Stellen der Dunaiec-Front qelnng eZ, die
feindliche Linie einjKbriicit. AlZ 23er
Iammlungöiaum für die k, . k. Truppen
lienten dabei die u?zdchnten Waldck,
die sich nördlich Wrinicz parallel zum
Flusse hinzi:h:n. Wo Nussc sich noch am
westlichen Ufer e'.nsenistct hatten, wurden
sie im ersten Anlauf verrannt, abgefan
gc oder in den Fluß geworfen.
Da alle Uebergclnge theils von unS,
theils von d?n Bussen zerstört waren,
suchten die Fliehenden den Fluß zu durch
flirten der auf Fuhren zu überqueren.
Aber da Schnuschmche da, Wasser hatte
steigen lassen, verloren sie den Boden un
ker den Füszen und lümpften schreiend um
ihr Leben. Viele hängten sich an J&k
iibersüllte Fähre, die umschlug und neue
Opfer unter sich ertränkte. Ein russischer
Soldat, der daZ rettende Ufcr schon er
reicht hatte, sprang zurück, um seinen be
wusztko in der ssluth treibenden Offizier
zu retten, und brachte Ihn wirklich n'k
Land. Hier erreichte ihn eine verirrte
Kugel und streckte ihn tobt über den Leib
dek ohnmächtigen Os?i,;ierZ nicdrr. der
dann in die Hände der nachdrängenden
Verfolger fiel. Diese gingen- tollkühn
selbst 'gegen die feindlichen Batterien auf
dem Ostuser do: und nahmen sie mit stür
mender Hand. Die Vannichaft einer
Latkerie lies davon, nkS die k. . f. Sol
bewert unter trauscnd'M Hurrahrus heran
stürmten, wttius sich der Valteriekom
Mandant sel:ft erschoß. In Komman
dant einer anderen russischen Jztterie da
geg:n gi'ig glcichmiithig ans den feind
liehen Ö??!,zier zu und !,ab sich gefangen.
JaznIZ,?,.' waren unsere Verbündeten
such südlich Tarnoo In siegreichem Vor
dringen. htt!,r die Biala überschritten,
die Ruffe, v-n den Tob?o!h!ihühen der
sagt und riiötcn ans Pilzna und Tcm
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Tithn um Nückw.'g nach Kjeszow zu un ,
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nur ii Vf 5()n0 (:)..'fnnccne sin, sondern
auch rief?; jienvit von Akie,Mrraik.
?,iim erstenmal seit lanaent konnten u.
nre bniifcl.en Csi'saten sich wieder ali
Neiker siil.len. ZU sprengte mit ge,Sek.
t Siibeka hinter dem eschlsaene Tvcin
kmh-'l i nd trieben die Oiesangenen sch :a
renwe,'! der in Pilmrliitn folgenden
Snfcinterif zu. Sie sprengten dann wei
ter. in vor der russischen Bkidenarmee
die Zinigroder und Dullaer Straßenkreu.
ziw.g zu erreich. nd zu sperren. XaS
gelang. 3i'iir die russischen Vorhuten
konnten noch durchschllpsen und gingen im
furchtbaren Durcheinander der flüchtenden
dritten Armee c:uf. Als die übrigen ruf,
sischen BeskidenkorpZ von Zboro und rjtU
siiviM auf Amigrod und Dkla heran
rückten, sahers sie sich bereits starkcn Vor
Huten ü?!acZensenS gegenüber. Im Rücken
der DcZkidenarmee aber drängt die ganze
dritte k. uk. Urmce Voröiiic nach. So
zwischen zwei Feuern festgehakten, tampst
die kussische Beskibcnarmee den Ncrzweis
lungskampf. Sie beginnt sich schon zwi
schen den unübersichtlichen 800 bis 900
Meter hohen Bergen der Ostbcskiden auf
zulösen und zu zersplittern und dürfte
zum größten Theil ihrem Schicksal nicht
mehr entgehen können. Damit sind mit
einem genialen Schlag zwei starke Armeen
aus dem Bestand der russischen Wehrkraft
ausgelöscht.
Unserem zehnten KorpS war heute das
Waffenglück besonders hold. Eine ganze
russische Kolonne konnte, in den Beskidcn
eingekreist, keinen . Ausweg mehr finden
und es blieb dem Kommandirenden nichts
andere? übrig, als sich mit seiner gesamm
tcn Kolonne zu ergeben. EZ sind' dieZ
mehrere tausend Mann und eine reiche
Beute an Geschütz und Trainmateriak.
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KriegZberichter'iattcr deZ Berl.
TaaeblatteZ".
T!e Brotkarte in Kur nd Bnbeorten.
Die Frage der Brotkarte in Kur und
Badeorten ist durch einen Erlas; des Mi
nisterZ des Innern geregelt worden. Kur
Und Badegäste erhalten Brotkarten nur
gegen Vorzeigung eines Brotkaten-Ab
Meldescheins, der vor der Abreise im
Wohnort auszustellen ist und auf dem an
gegeben ist, daß der Abreisende für sich
und seine Begleitung für die Dauer der
Abwesenheit vom Wohnort keine Brot
karten erhalten hat. In Grol'.-Berlin
stellen die Brotkommissionk solche An
Meldescheine auS gegen Rückgabe der
Brotkarten für die Dauer der Reisezeit.
Wer also an seinem Erholungsort keine
Weitläufigkeiten mit der Brotkarte haben
will, bersäume nicht, sich vor der Abreise
einen Brotkaricn-Abmeldeschein auestellen
zu lasse.
.
Die ungarische Opposition beim Kaiscr.
Wie. 1. Juni. Graf Julius An
drassy wurde heute Vormittag als erster
der vom Kaiser berufenen ungarischen
Oppositionsführer vom Monarchen in
längerer Audienz empfangen. Bor der
Audienz äußerte Graf Andrassy: Meine
Audienz und die Berufung der Grafen
Axponnyi und Zlchy haben die Bcdeu
tung, daß hierdurch der Opposition tte
legenheit geboten wird, ihre Auffassung
in den derzeit schwebenden fragen der
inneren und ausmärtigen Politik vor
dem Kaiser auf unmittelbarem Mge zum
Ausdruck zu bringen."
Ostpreiiliens wirthfchaftliche Genesung.
Wie erfreulich das Wirthschaftsleben
in den Kon den Nüssen heimgesuchten Be
zirken Ostpreußens wieder erstarkt ist. be
weist die Mittheilung de! Jnsierburger
Landraihj Oserweg. wonach die Berichte
der Geneinde und GuivSorfleher den
Schlug zulasscn, daß im Jnsierburger
Kreise mindesten? 03 Prozent der g?
sammten anbaufähig Bodciifliiche ord
nunzZmägig bestellt werden konnten.
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i'e!.!,.'. eins i. Inl-rf, bzß d-., tvtl "d f
?': iif,imni!i1 liifff d'' ftlr, Hut
li'tvmx f.' i'.-'s bet 3f.irpn auh t t in j
ni,!st SüfsimuiM-.f.Miiü fci bruif,' n W
!imrn!i'iiirtl fl.irrt nniffe! (r s.!,ilb'ii
die g'wslt.ae B,-d'I,inq dieser Tzitsache
und ttkw!k daraus, wie wk!,7 die beut
lcheg ZlnsildkunaeN im Cfl' für die liinf.
tigert großen Z,e!e b' bfii!fch'N 'Mlti
wären.
Mi! flfeiifr'i Bfirift'ninf! fliitrnortef'n
die ifutiofutfchen (Hafte. Viun eis! h'iift
len sie, wel.b.s reiche bkuis.be Leben Hier
im Osten blühe und ver.'heidigt werden
müßte. Mit Nreiidcn wol!!rn sie im
Reiche verkündigen, wie kräftig das
,Tetsch!hnm im" Buchenlande sci. Un
endlicher Jubcl bcb-rrsbte diese fscier.
Brausende Huirahrufe der Soldaten auf
die verbitudelen Kaiser, nichtendknwollende
Heilrufe auf die reiZdeutsen Gäste und
auf die buchenländische Deutschen. Die
Gastgeber stimmten das Lied Teutsch
land. Teutschland über alles" an, und die
Gäste sielen mit der österreichischen Volks
Hymne ein.
Dieser Veranstaltung schlössen sich Be
suche in den Czernowitz benactibarten deut
schen Ansicdlunaen an. Die rcichsdeut
schen. Gäste konnten sich dabei überzeugen,
daß die vor mehr als 130 Jahren aus
gewanderten Volksgenossen hier im fernen
Osten deutsche Art und deutsche Kraft
treu bewahrt haben. Die deutschen Bau
ern ließen es sich nicht nehmen, die lieben
Gast' aus dem Hcimathlande zu bewir
then. Vor allem fand in Rosch, wo
schwäbische nd deutschböhmische Ansicd
lcr eine blühende Heimstätte geschaffen ha
ben, ein schönes Fest statt. Im .Deut
schen VottZheim". das die dortige Orts
gruppe des Vereins der Deutschen in d r
Bukowina erbaut hat. fand eine erhebende
Feier statt, die einen ähnlichen Verlauf
wie jene in Czenerowitz nahm. Zu dieser
zxeier hatten die Czernowier Frauen und
Mädchen die reichsdeutschen Soldaten mit
Blumen geschmückt, dannwar aus Czer
nowitz ein gemeinsamer'Ausmarsch nach
Rosch erfolgt, und als schliesslich am
Abend der Rückmarsch angetreten wurde,
begleiteten die Röscher die "liebgewonnenen
Gaste wieder in die Stadt.
Es ist selbstverständlich, daß den reich
deutschen Brüdern auch sonst, wo nur
möglich, Liebesgaben gereicht werden, um
ihnen den Aufenthalt im Osten zu erleich'
tcrn.
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Die eroberte" KnegcrvercinSsahne.
Da es den Russen nicht gelingt, in of
fcner Fcldschlacht eine deutsche Fahne zu
erobern, haben sie ihr Augenmerk beson
ders auf Vereins und Jnnungsfahnen
gerichtet. Auf ihren Entdeckungsreisen"
durch die Häuser während ihres Winter
ausenthaltes in Coadjuthen muß wohl die
schöne neue Kriegervercinsfahne ihr be
fondercs Wohlgefallen erregt haben. Sie
wurde mitgenommen .wahrscheinlich um
als Siegeszeichen nach Petersburg geschickt
zn werden. Es kam jedoch anders, Als
die deutschen Truppen nach hartem Kampf
in Schaulcn einrückten, da fand sich unter
d Kriegsbeute auch die Fahne des Coad
juthener Kriegervereins. Sie ist jetzt dem
Verein vom Etappenkommando in Tilsit
wieder Ubcrgeben worden.
.
Der Kaiser a Linsingen.
Der Kaiser hat dem Führer der deut
schen Slldarmec den Orden Pur le
mörit verliehen. In der Kabincttsordre,
in der der Naisek diese Verleihung dem
General von Linsingm mittheilt, heißt es:
In heldenhaftem Anlauf haben die
Ihnen unterstellten Truppen an der
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l!kt.'l I il'
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I fj Mi Ina? v. ! im'S ; .1 ir" !;. Tiii'kt
Ii !z (in! der Zl.'inuk, t ät bis Arl.lZerie
f'ift begann, t-ais'üfi euch die
fchieete Artiller! uns be 'Ni!N"Nkkkkek
,n eirbeilen. yslan ty.n be eiii.i'ln'n
! 'chji'ie f.mm noch t'l;rsf)fiVn. Hu
l" d stimmt von der feiU.tVn S'itk d'k
Antwort gekl.'aen. I glauvft ni.ki!.
Lieder, wie sleiaiilt! man in diesem
Aug'nUMe ist. Da! lonnerii ber Ge
f.i?üj veidoppelt die Energie, mcirt hört
bie feindlichen Cicanateit nicht, man er
wartet nur 'spannt ben Augendlich In
dem der V,'s,'ll zum S!u?,n kommt. Schon
beginnen die Pioniere de eigenen Hinder
nisie w'giiiräume'n, um Liiiken f ii r die
Stukinki)lonnen zu fchafFen. Da pfoiff's
von drüben herüber: Gewehr und Ma
schinengewchrskuer. Eine kurze Pause un
serer Artillerie tritt ein. Die Franzosen
erwarten jetzt unsern Angriff. Die
Schützengräben füllen sich beim Feinde.
Da bricht unser Artilleriesnier mit voller
Wucht Von neuem loZ. Rechts vermuthet
man Müschinenacwehre in einem langge
streckten Erdwcrk binter starken Drahtver
hauen. Dort schlägt Schuß auf Schuß
unserer Schweren" mit unheimlicher Ge
nauigkeit in den vordersten Schiihenfira
ben, hochauf fliege,, gewaltige Erdmassen,
untermisckt mit Pfählen und Holsiücken.
wohl auch mit menschlichen Gliedmaßen.
in Krachen, das aus dem allgemeinen
Getöse nur der darauf gespannt. Lau
schende heraushört, kündigt das Sprengen
einer bis an den feindlichen Graben heran
fletrichenm unterirdischen Mine an. Ein
Blick auf die Uhr, nur noch wenige Sekun
den fehlen. Die Artillerie verlegt ihr
Feuer weiter vor. Los!" heißt es bei
uns, und die Sturmkolonne stürzt über die
Leitern aus dem Graben heraus und un
aufhaltsam vorwärts ... Mit dem Kol
ben und mit Handgranaten haben wir es
nach stundenlangem Kampf erreicht. Mehr
und mehr läßt sich die Größe des Erfolges
übersehen. Eins ist gewiß: der Sieg ist
unser. Die gefangenen Franzosen stecken
sich Zigaretten an. Ich wollte sie einem
aus den Mund schlagen, doch da kam mir
zum Bewußtsein: Warunk eigentlich? Sie
sind doch Manner, sie hatten tapfer ge
lampst wie wir, sie haben sich den Genuß
reichlich verdient,
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Seltene Briefmarken.
Für die Briefmarkensammler bringt
der Krieg einige Neuheiten auf den
Markt, die jetzt schon, da die einzelnen
Werthe nicht allzu zahlreich vorhanden
sind, einen ganz beträchtlichen Werth ha
den. In der Hauptsache handelt es sich
um deutsche .Postwerthzeichen aus den
von den Feinden besetzten Schutzgebieten.
In der Schweiz werden 40 und 80 Pfen
nig-Martlii aus dem von Frankreich be
setzte. Theile von Togo zu 220 Francs
angeboten' bedeutend niedriger im Preise
stehen 3, 5 und 25 Pfennig-Marken, die
mit 18 Francs gehandelt erden. Aus
dem von England besetzten Theil Togos
werden für 10 Pfennig-Marken 70 und
für 20 Pfennig.MarkenZ6 Francs der
längt. Sehr hoch im Preise stehen auch
die von der deutschen Feldpost eine Zeit
lang für Valencienne hergestellten und be
nützten Freimarken. Tiefe werden mit
92 Francs bcwerthct.'
'
Ärbiiircik im Kriege.
Daß in Kriegseiten mehr Knaben als
Mädchen geboren werden, wird auch jetzt
wieder bestätigt. Bei den Flüchtlingen aus
Galizien und der-Bukowina in Wien hat
sich ergeben, daß von 5l Geburten 814
Knaben waren? dies bedeutet gegenüber
dem sonstigen Durchschnittsverhältnis. bei
Wende der Monate Januar und Februar !bcm "f 108 Knaben 100 Mädchen koin
die russischen Stellungen im oberen Opor mtn' eine wesentliche Verschiebung, näm
thale und am Wysloksaitel genommen, j l'ch "8 Knaben gegenüber 100 Mädchen.
Nicht der Feind, sondern Kälte und ,Aehnlick)e Beobachtungen wurden bei den
Schnee brachten Ihren Siegeslauf in un Setzlingen der Wiener Kriegspathen
, . i .du... XI. lm . C. o ni , is. i ; o
mcgiamcm Hochgebirge zum Stehen, aber ii' b 'uac oas eroannw
ji . . . ... ' . . A rt . f. . . . . . H " U. Y. . . . . L . .
keine Unbill der Witterung, kein über
mächtiger Angriff haben Sie zum Aus
geben auch nur um eines Fußes Breite
des gewonnenen Geländes zu zwingen
vermocht, und bei freundlicherem Himmel
setzten Si Ihren Sturm thalabwärts
mit glänzendem Erfolge fort. Als Zci
chcn meiner Anerkennung für solche Lei,
sttingkn verleihe ich Ihnen den Tour I
nu'i-iin, dessen Insigiiien firmen beifol
gend zugehen. gez. Wilhelm."
140 Knaben zu 100 Mädchen. In beiden
Fanen war die Häufigkeit der Zwillings
geburten gesteigert. '
Die Prinzen im Feld.
Herzog Ulrich von Württemberg, der
jüngere Bruder bcs Herzogs Albrecht, ist
laut dem Schwäbischen Merkur bei den
Kämpfen im Osten durch einen Schrap
nrllschuß am Arm leicht verwundet wor
den.
k''5. d'k, UH II Vovi, d .kh ti! Cl'.'.
inura Kahn ! .rlnüch a'tki'de. kl. j"""l
Vl:Ut in 2 lr.i,id on'af i'sf'it vir. 91i:
ftir (tis.i rt 1 0 iraicn. (.iVn Ins trrne
am !Z'uz (! 1.' und rrufjle Horl, r.
i si h um ein itirbet er?!;'.''-'i B??t
h n lelf. Die n't'.xt irir gr.'ß. Züik
gl ch Ungstttj und ufz u Bort g'sprun
g'N. attt tnn kfei-l A-sen was ort
Bord, d'nn alle (::, Mann), bie in Zs
sei gesprunz' waren, wurden durch bie
reißende Strömung der Dardanellen, an
Land ges.kiwemmt. Die Freude als erst?
v?n nn aus b?m f?indlien U Boot zu
sein, war groß. Aber der Anblick war
sekeußlick, denn an fast jedem Ausschußloch
hingen svleisckfchen und im Thurm waren
drei vollständig zerrissene Mensibenkörper,
deren Thcile an den Wänden klebte. Ich
guckte rein und sah die englische Kriegs
flagge und riß sie heraus. Die Flagge
war durch Sprengstücke ein wenig zer
rissen und auch blutig. Wir landeten als
dann und besuchten die Gefangenen. Diese
waren provisorisch in einer Batterie unter
gebracht. Die türkischen Offiziere hatten
d?n englischen Offizieren ihre Betten ge
geben. Sie lagen gut eingehüllt, um sich
vom kalten Morgenbad zu erholen. In
einem anderen Raum wurden Verwundete
verbunden und in einem dritten Raum
waren die Matrosen. Man Hatte ihnen
türkische Uniformen gegeben, denn sie hat
ten nur Hemd und Hose an und diese wa
ren naß. Ich sprach mit den Offizieren
und Mannschaften und stellte einige Fra
gen. Man konnte sehen, daß sie froh wa
ren, gerettet zu sein. Wir fuhren alsdann
zurück und auf der Rückfahrt entfaltete ich
vor jedem Fort, welches wir passirten, die
englische Kriegsfkagge und vor jedem Fort
wurden wir mit Freudengchcul und Tü
cherschwenken begrüßt.
Am Nachmittag fuhren wir wieder bin
nach dem U-Boot, um es näher zu unter
suchen. Durch Flieger hatten die Eng
länder festgestellt, wer es lag und wollten
natürlich versuchen, das Boot zu zerstö
ren, ehe wir es untersuchen konnten.
Während wir also wieder auf dem Boot
waren, tauchten sechs Schiffe am Hon
zont auf. Wir ließen sie näher kommen,
aber plötzlich ein lauter Krach und eine
hohe Wassersäule. Die Engländer hatten
mit ihren am weitesten tragenden Ge
schützen geschossen und der Schuß hatte ea.
80 Meter von uns eingeschlagen.. Wir na,
tllrlich sofort in unser Dampfboot und
weg. Aber der Engländer schoß noch
immer und nicht auf das UB?ot, sondern
auf uns nn ganzen 11 Schuß: einige schlu
gen kgum 40 Meter vor uns ein. Wir sa
hen immer durch das Glas das Aufblitzen
der Schüsse, dann diverse Sekunden der
spannenden Beobachtung und plötzlich den
Aufschlag der Geschosse. . Ein Atheiw
?uq der Erleichterung, daß man nicht ge
Trossen war."
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Juden bei Lande verwicl, wo sie bann
im gistsreien Polen, später Nußland, in
nwl Htirn fanden, 'ihn ist im Lause
der Jahrhunderte di.sc Mittelhochdeutsch
nach eine: bestimmten Richtung hin wei
tergebildet worden; nach einer andren,
als die ist, in der sich unsere deutsche
Sprache umwandelte; jüdische, polnische
und kussifche Bestandtheile kamen hinzu;
manclie Laute und manche Formen blie
ben so, wie sie vor Jahrhunderten gewe
sen; deshalb ist also der Jargon eigentlich
ein deutscker, bereicherter Dialekt. Die
Folge ist, daß olle Jargonjuden deutsch
verstehen, ferner daß sich unser detsckcs
Ohr nach kurzer Zeit an das erst schein
bar schlimme Kauderwelsch gewöhnt.
Man wird verstehen, daß die Jargon
juden sich den Deutschen nahe fühlen; sie
haben von Rußland auch nichts wie Be
drückungen, Erpressungen nd Pogrome
zu erwarten. Ihre Kinder können zu ea.
3 Prozent studiren, d. h. 3 Prozent der
christlichen Belegschaft einer Universität
dürfen dort jüdisch fein. Beamte und
Offiziere können nicht aus dsm Juden
thum hervorgehen.
Der Krieg nun hat den rufsifch-polni
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Nach dem Waffer entkoinmen. Hier fin
den wir ein Boot, in dem wir nach Hsl
ländisch'Jnbien ruderten. Die Strecke von
41 Meilen legten wir in zehn Stunden
zurück. Ich bin jetzt in ... einer
ziemlich großen Stadt in Hol?ändisch.Jn
dien. Wir sind hier gut aufgknrmmen
worden. E wohnen fiter viele Deutsche,
auch ein deutscher Konsul. Die Englän
der haben aus jeden von un 500 Gulden
Belohnung ausgesetzt, wenn uns eine? todt
ode? lebend nch Eingapore bringt. Sie
werden uns aber nie wieder sehen. Wie Ihr
auch wohl gelesen haben werdet, ist es un
serem AuSlandsgeschnxidcr sehr schlecht er
gangen. Am 9. November sank uns.'
tapfere Emden" bei den Kokosinleln. Ihr
Gegner war der ihr weit überlegene Pan
zerkreuzer .Sydney". Wir sind noch 120
biZ 130 Mann von der Emden" am Le
ben, 250 sind todt. Später traf daZ
Schicksal den .Scharnhorst", .Gneifenau".
.Nürnberg' und Leipzig". Die hatten
mit einer achtfachen Uebennacht zu käm
sen: 38 englische und japanische gegen
ünf deutsche Schiffe. Und doch haben sie
ich nicht ergeben, sie haben gekämpft bis
zum letzten Mann. Vom Scharnhorst"
soll keiner gerettet sein. Wie geht es
schen Juden mit verdoppelter Deutlichkeit ? Bruder P. und G.? Hoffentlich find sie
Eine unsinnige Behauptung.
Unter dieser Ueberschrift schreibt der
sozialdemokratische Führer Sckeidemann
dem Vorwärts": In der Gazette de
Hollande" vom 11. d. M. wird ein Jnter
view mit dem holländischen Genossen
Fliegen wiedergegeben. Danach soll Flie
gen u. a. gesagt haben, ich hätte und
zwar kurz vor dem Kriege (neu amnt
I fenerrc) ihm gegenüber mich, wie folgt,
geaunerk: Wir werden Holland doch bald
anuektiren und dann sind Sie aus Ihren
Mühseligkeiten heraus."' Bor den deut
schen Genossen brauche ich nicht erst zu
versichern, daß ich Derartiges niemals
gesagt habe. Wenn ich den Unsinn, von
dem ich annehme, daß man ihn auch dem
Genossen Fliegen fälschlicherweise in den
Mund gelegt hat, dennoch ausdrücklich ab
schüttle, so deshalb, weil die ausländische
Presse damit krebsen geht. '
.
Der Burgfriede.
Der Magistrat von Bayreuth hatte sei
nerzeit den sämmtlichen Fortbildungs
schlllcrN den Besuch des Arbeiterjugend
Heims und das Lesen der Arbeiterjugend"
verboten. Wegen dieser Maßregel ist es.
wie erinnerlich, zu heftigen Fehden mit
den Sozialdemokraten gekommen und auch
die höheren Instanzen, selbst der Landtag
be chastigte s,m mit der Sache. Nun hat
Oberbürgermeister Dr. v. Casselmann auf
eine sozialdemolrat, che Anfrage erklart.
daß keine Veranlassung bestehe, unter den
bcrmaligcn Verhältnissen eine Ausnahme
bestimmung bestehen zu lassen und daß
da Verbot deshalb aufgehoben sei. i
erwiesen, wie sehr sie ein Spiclball ruf
tischcr Ä!achtgeluste sind.
Man beschuldigte sie sofort, daß sie mit
ven Deulfchen gemeinsame Sache mach
ten; mansagte ihnen nach, sie verriethen
den Deutschen die russischen Stellungen,
man behauptete, sie ließen sogar von
ihren Häusern Telephonanlagen in die
deutschen Stäbe und Quartiere legen, um
Mchrichten zu übermitteln.
In Radom hängten die Russen einfach
vie drei ange ebensten jüdischen Gemein
demitglieder auf, als sie nach dem deut
Ichen muazug wieder in die Stadt
men; ohne Kriegsgericht, ohne weitere
Umstände; in Lopusznci hat man die
ganze Gemeinde unter lächerlichen Be
schiildigungen vertrieben; Alt und Jung,
Kranke und Gesunde; ebenso verfuhr man
in Krasozhn und vielen andren Orten;
man schlug und erschlug Juden wie wilde
Thiere. Die Polen selbst, die man fälsch
lich für Freunde Deutschlands passiren
läßt, hielten mit den russischen Soldaten
gleichen Schritt; sie machten ihrem Groll
gegen ihre Nachbarn, gegen ihre längst
verhaßten jüdischen Ncbenmenschen that
kräftig Luft.
Sie sprechen allgemein davon, daß man
alle Juden in Polen hängen würde, wenn
die Russen seht noch einmal zurückkehren
sollten; russische Offiziere gaben dieser
den Polen sympathischen Anschauung
wiederholt Ausdruck. Die Polen Russisch
Polens sind auf keinen Fall Anhänger des
deutschen Gedankens; von einigen
Schwärmern abgesehen, die noch ' groß
polnische Ideen vropagiren. ist die Masse
russenfreundlich undstcht mit den polni
schen Juden wegen deren vermeintlichen
Deutschfreundlichkät fortwährend auf
nnegsiuß; man verhöhnte die Juden,
als die Deutschen sich zurückzogen; man
sagte ihnen: Da fliehen ja Eure
Freunde"; und als die Deutschen zurück-
kamen, knirschte man den Juden mit der
steckter Wuth zu: Jetzt sind sie wieder
da. Eure deutschen Freunde!"
Diese armen gehetzten Mensinen sind
wie ein Puffer zwischen den Nationen.
Die Russen und Polen bringen ihnen Haß
entgegen; die Deutschen sehen in den viel
fach mit Kaftan und Pcics ausgestatteten
Orthodoxen Witzblattfigurcn und Objekte
des Spottes, der Verachtung und des
Hohns. .
Es giebt eine Menge polnifch-jüdische
Oertchen und Städtchen Russisch-Polens,
wo die Juden in der Mehrzahl sind; da
runter reiche und betriebsame Leute; aber
sie sind verschüchtert durch die Qualen
der Jahrhunderte, durch die Acngstc,
welche auf ihnen lasten.
Gewerbe und Handwerkerthätigkeit sind
in Polen bei den Juden; Schneider.
Schuster. Glaser, Schlosser u. f. w. sind
Juden; und alle sprechen sie Deutsch und
hängen an Teutschland.
Sie haben Tradition und Historie: sie
ist deutsch: sie lesen vielfach deutsche ZriJ,
lungert und Bucher; Zie sind voll von Be
beide noch gesund. G. ist doch auch mit
ii Felde: wenn nicht, dann soll er sich
nur gleich fteiwillig melden. Jetzt darf
keiner zu Hause bleiben, eZ muß Jeder
mit, wir müssen den Sieg erringen mit
Gottes Hilfe. Liebe Eltern, ich bin setzt
manchmal mit meinen Gedanken tn der
Heimath bet Euch und meinen Brüdern'
und Kameraden, die im Felde stehen . .
Der Brief, der in so schlichter Weise
ein Stuckchen Heldenthum widerspiegelt,
schließt mit den Worten: Fest steht und
irm die Wacht am Rhein!" e
Ter Kaiser in GaNzlen,'
Die Kampfe und Erfolge der Serossni,
beten Truppen vollzogen sich am 17. Mal
in Gegenwart des deutschen Kaiser, der
an diesem Tage dem Chef des General
stabeS der hier kämpfenden Arme, OSnst
von Seeckt. den Orden Pour k MSrlte
beglich, nachdem schon vorher der Armee ,
fuhrer, Generaloberst v. Mackcnfen, !e
sonders ausgezeichnet worden war. Im
Kraftwagen war der Kaiser zu seinen
Truppen vorgeeili. Unterwegs begrüßten
die auf Wagen zurückfahrenden Berwun
deten mit laute HurrahZ ihren ollerhöch
sten Kriegsherrn. Aus der Höhe von Ja
roslau traf der Kaiser seinen Sohn Prinz
Eitel Friedrich und folgte dann von der
schieden Standpunkten aus stundenlang
mit angespannter Aufmerksamkeit dem
Verlaufe deS Kampfes um den Flußliber
gang. . .,
"'
Das gefährliche Spiel..
Leichtsinniges Spielen mit einer ?e
wchrpatrone hat in Berlin ein Opfer ae
fordert. ' Aus dem freien Felde an der
Genter und Luxemburger Straße spielte
hinter einem hohen Bretterzaun eine An
zahl Knaben mit einer Gewehrpatrone.
Sie steckten die Patrone schließlich in die
Erde und warfen, um sie zur Erplosion
zu öringen. mit Steinen danach. In dem '
Augenblick, als der zwölfjährige Sohn
eines Arbeiter hinzutrat, erplodirte die
Patrone und drang dem Kinde in den
Unterleib, so daß eZ sofort Zusammen
brach. Es wurde nach dem Virchow
Krankenhaus gebracht, wo S hoffnungs.
log darnicderliegt.- Woher die Knaben
die gefüllte Patrone hatten, ist noch nicht
aufgeklärt.
. .r:-
Die Halter km Feld.
Herzog Friedrich von Anhalt , hak sich
am 20. Mai nach dem westlichen Kriegs
schauplah begeben. Der jüngste Bruder
des Hcrzcgs, Prinz Ankert von Anhalt,
befindet sich feit Kriegsbeginn in Frank
reich beim Stäbe des 4. Armeekorps, dem
das an den Kämpfen in Belgien und
Nordfrankreich hervorragend betheilgte
anhaltische Regiment angehört. Herzog
Friedrich selbst empfing vom Kaiftr für
die Leistungen der aiihaltischen Truppen
das Eiserne 2rcuz erster und iweitcr
Klasse. , '