Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, June 17, 1915, Image 5

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G8 ist b'elleich! biifcä Grfftf, nui dem
heraus die ftnsilidflk u nffTc Jtiinfi ihre
'stärksten u.ib trschiittcrndstcn Wirkungen
geschöpft hak.
Seine schönstem Blüthm treibt da!
. Volkslied, wenn ß don der ffrciii und d?m
Soldaten singt. Weinend sieht das liflad
chcn ihren Liebsten von danncn eilen, und
tt war unter den deutschen Mädchen dieser
Tage nicht f inS, das nicht heimlich gdacht
und empslinden hätte, was jchem ein armes
Jungfräulein im 13. Jahrhundert ihrem
Liebsten nachrief:
?(, ichc-r pol bcrrr'5 Im glück '
' . tfo er weil In drm Lonbe
bewnbr s?in ieiö vor unfullstilck
b?bjil l'r I?id uid frfmnhe!
TnS will 14 Immkk diinlen dir
Ii,, n,?cht nd Büt Ijitiben
hn'ittt ich nrbenf ih ihm woKIgcl'!
mein H, in nrofioti Stfiibtn steht,
wir Ist tt Ittöft uns lkrden !
Gedenk daran, du junger Knab, laß
mich nicht allein!" ruft da? weinende
Mädchen dem Liebsten nach und !)J!ut
let und Braut fragen wohl zitternd:
.Wann kommst du wieder, wann wird dek
Kampf zu Ende sein?" Aber der Käm
pfer weiß es nicht, und er antwortet wohl
in öledanken' mit dem Cinn eines aln
LtedeZ onS der Ukraine: Wenn deS
P,aueS Federn unterZ Wasser sinken,
wenn die Mühlsteine Über die ZZluIH her
Slinken, dann komme ich wieder, liebe
Mutter.' ,
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Der Krieger darf nitft zuriilkschauen.
nicht sorgen n kl.iezen um Weib und
Nind, nur ei Vorwärts gilt es für ihn,
und erst, wenn der Tod ihm am Herzen
s'bt, wenn er einsam sterbend liegt üllf
blutigem Feld, kommt ihm die Erinne
rung an seine Lieben daheim. Dann
ruft er wohl sein Roß herbei und sehtest
es als Boten zurück Zu den Frauen. Tie
Waffen soll es dem Freunde bringen;
aber:
5nl Zuck In meinem WittcT.
Taft bu ti der Timiten firinneff,
ü.ifi!io!!b wird sie ti eiblilken
wie es in einem schönen Bolksliede heißt.
Bei Reiierbölkern ist es das ledige Nosz,
das heimkommt als letzter Bote des ge
sallenen Herrn.
Zu den Frauen unserer 2age und Lie-
der kann das Pferd nicht mehr heimkeh-
ren. wenn der Herr gefallen, aber auch sie
verbindet inniges Denken und Fühlen mit
denen, die draußen sind.' Auch sie erleben
im Geist ihr Schicksal vorahnend mit.
.Auf ferner, fremder Aue, da liegt ein
todter Soldat", keiner denkt daran,
denen, die ihn lieben. Nachricht zu ftn-
den; aber in weiter, weiter Fetne:
r1& filit eine tvotitcnlie Mutter
. 1wo Ichwchztk laut: (ol hels,
Ist out sich niiiii'mplftct,
ti Ult bli,'b firbn um elf,
Da starr ein blulle Jl Sötten
Hin,, trt'S SiimmctlliSl;
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Und IK r mich pftottien.
Meinem Hnzen (tuöt er nicht "
. Sonst will das Volkslied und die Dich
tung überhaupt bog der Trauer der Herz
liebste nicht diel wissen; dafür ist es der
Schinerz der Mutter, dem sie unvergang
liche Ruhmeskranze flicht:
öle Track der Brant hte BvAen wr.
Ti traun der Ctfiioeftec, ble wmt drei Juhr,
Ti Mutter hat die Trauer gepsiegt.
Bis man sie selber In' mb gelegt!
klingt das litauische Lied bei Chamisso
schwermüthig aus.
Aber nicht immer redet daS Lied vom
tapferen Krieger mit solchem schmerzlichen
Akkord. Co oft auch den Frauen bitteres
Weh erwächst aus der Völker Hader und
Streit, fo oft auch jubelnde Lust, und mit
hellem Lachen und' leuchtenden Augen
gehen sie dem siegreichen Helden entgegen
und rufen ihm zu wie die junge Königin
im Lied von den drei Rosen: Nun for
dere, was dir gefällt." Und wenn er
antwortet wie der Knapp.e: Drei Rosen
hätt' ich, drei Rosen, wie wollt' ich noch
hundertmal loosen um's Leben auf eiser
nem Feld" so thun sie vielh.'!cht auch
dieser Königin nach, die da wußte: Was
Helden gebührt was Helden kann ma-
chcn gesund:
Drei Rosen ffnli sie, l Ho'cn,
?r! iii'e mit freundlichem jiosett
ikm tlin-ni tii'Unisitioti U'anio.
Und noch andere Beziehungen gibt es
zwischen den Frauen und den 'Soldaten
freundliche und lichte, neische und
scherzhafte, die das Herz der Frauen ju
bcln machen und in das Leben des rauhen
Krieges einen Schimmer don Poesie tra
gen. Es warnt zwar ein Volkslied: Wie
Wasser, geht durch tausend Siebe so
treu ist die Soldaicnliebe" aber das
thut nichts, das Herz der Frauen fliegt
trotzdem dem KricgZmann zu wie es
schon in einem alten, fliegenden Blatt ge
sagt wird: Ein adeliche Dam, Die
küßt ein'n Soldaten, Aus lauter Lie-
besflamm. Es klingt ihr in den Ohren,
Soldaten sind geboren, aus ritterlichem
Stamm".
Es kommt der wackere Krieger auch
manchmal in einer Frau Wirihin Haus,
und wenn der Beutel leer und die Ta
schen schlapp sind, und der Herbergsvater
nicht borgen will, dann ist es eben besagte
Frau Wirthin, die dem schmucken Reiter
heimlich aus der Patsche hilft und ihm
kühn Trunk und allerhand gute Bissen,
ja auch wohl noch einen Zehrpfennig zu
steckt. Nianch lustiger Soldatrnsang feiert
ihre Gutthat. Die mildherzige Wirthin,
die den öunariaen sveist. den Dürftigen
strankt, kehrt in den Liedern immer wieder.
Das Mitleid mtt dem Krieger, der
müde und wund zurückkommt, aus der
Schlacht, hat ja denn auch schließlich die
schönsten Beziehungen geschaffen zwischen
den Frauen und den Soldaten. Hoch
und herrlich erhebt sich zwischen Kriegs
getiimmel und Blut und Tod in schlichter
Größe die Gestalt der Schwester vom Ro
then Kreuz. , .
I. Auf der Lauer. 2. Nclicrrtim
pclt! 3. Hopvla! 4. Patrouillen
rrilcr. 5. Fesselballon. C. tie
Ncbcrgnbe. 7. Auftliirungsflug.
8. Ein belauschter Franzose. 9. Ko
sakenfang. 10. Im Handgemenge.
II. Der Ttolz der Flotte. 12. Auf
der Flucht. 13. Teutscher Reitet,
sprutig. 14. Fallt das Gewehr!
Marsch! Marsch! Hurrah!
Zu wunderbar erhabener und erheben
der Wahrheit haben die Frauen das Wort
gemacht, das ihnen vor hundert Jahren
einst Theodor Körner zurief: ,
Ik,r könnt ja still bor (Motte Altar trete,
stür Wunden aab r arte Eorgsnmkeit,
Wulj ffrnl) in Euren rwrzlichften cl'clcit
Ten schönen, reinen Likg der Jrvmmigkclt,
In Freude und Leid, in Noth und Tod
gehören sie zusammen, die Frauen und die
Soldaten, das ist wohl niemals klarer ge
worden als in dieser schweren und doch
so gewalligen Zeit. Jik diesen gewaltigen
Zeiten, die nur der begreift, der weiß, daß
geivisse Dinge nicht mit dem glatten Ber
stand, sondern mit dem Gefühl erfaßt
werden müssen, wird es klar, wie schwer
bis Scheiden ist.
Schuhet die Fugell eurerLinder!
Wir Menschen sind , alle geneigt, das,
was wir besitzen, nicht oder nicht genügend
zu schiitzkn Und den Werth unseres Bestdel
erst dann zu erkennen, wenn er dahin ist.
Wak wird Alles unterlassen, was gesiln
digt an dem edelsten Organ, das die Na
tur dem Lebewesen geschenkt hat, dem
Auge! ' Wie häufig sind die Fälle, in
denen das Augenlicht durch eigenes Wer
schulden, durch sträsliche Nachlässigkeit und
Leichtsinn verloren geht, Fälle, In denen es
bei einiger Vorsicht und Pflichterfüllung
hätte erhalten werden können! In diesen
Aussilhkungen soll daher da Wichtigste
dargelegt werden, was zur Pflege und
Erhaltung des Auges, speziell des kind,
jichen Auges, zur ffcrnhaltung von Schad
lic ' :n zu geschehen und waS nicht zu
gesLehen hat.
Schon das Auge der Neugeborenen be
darf der aufmerksamen Beachtung. Manche
Neugeborenen zeigen bei der Geburt, oder
einige ((34) Tage später eine Art der
Bindehautentzündung, die man Vlcner
rtiora imonatomrn nennt, und die oft
zu langwierig' und bösartigen Erkran
kungen sich entWickel!, indem sie auf die
Hornhaut des erkrankten Auges übergreift
und sogar nicht selten zur Erblindung des
befallenen Auges führt. Diese Erkraii'
kung kann nur durch Einträufeln von
zwc'iprozentiger Hollen steinlöfung geheilt
werden. Tel berühmte Leipziger Geburts
Helfer Tred5 kam aus den Gedanken, diese
Höllenfteinlösung jedem nelsgeborenen
Kinde zu prophylaktischen Zwecken, d. h.
um den Ausbruch der qcsllrchteten Ent
zündung hintanzuhalten, einträuscln zu
lassen, und er hatte die Genugiguung, in
kurzer Zeit die Zahl der Erkrankungen an
Blenorrhoe von 10 Prozent auf ein halbes
Prozent zurückgehen zu sehen. Heute ist
die Spriheinträufclung in däS Auge des
neugeborenen Kindes Gemeingut aller
Hebammen und wird auch allgemein aus
geübt.. Der Erfolg ist ein in ganz
Deutschland nachiveislrcr Rückgang der
Erkrankung'an der eitrigen Bindchautent
zündung der Neugeborenen. Eine weitere
Gefahr droht dem Auge des Neugeborenen
und des Säuglings in den ersten Lebens
Wochen durch Einwirkung des Tageslichts
auf das Auge. Jedes Kind ist bei seiner
Geburt außerordentlich lichtscheu und
bleibt es auch ungefähr drei Wockzen lang.
Während dieser Zeit ist dem Kinde jeder
starke Lichtreiz fernzuhalten, sein Auge soll
durch Aufenthalt im tzalbdunkek geschont
und erst allmählich an das volle Tages
licht gewöhnt werden. Beim AussüHren
bis Kindes im Kinderivagcn soll man nicht
vergessen, durch Aufschlagen des Schutz
dach, d'm im Wagen liegenden Kinde das
grelle Sonnenlicht fernzuhalten, das dem
Auge schädlich ist.
Mit der weiteren Entwicklung des Kin
des schreitet auch die Entwicklung und
Kräftigung seines Sehorgans fort, doch
ist in den ersten Lebensjahren immer noch
aufmerksam über dem ,.Auge zu wachen,
das während der gesammten Entwlck
lungsjahre des Kindes großer Schonung
bedarf. Man halte dem Kinde jedes Mo
ment fern, das zn Blutandrang nach dem
Kopfe fuhrt, und dadurch oft für das
Auge Schaden mit sich bringt. Man sorge
dafür, daß die Kleidung möglichst locker
sitzt, daß nicht ein enger Kragen oder all
zustraff ansitzende Kleider zu Stauen des
Blutkreislarifcs führen. Ebenso wirken
auch stark gewürzte Speisen, starker Kaffee
oder Thee oder gar Alkohol; alles das ist
deshalb' zu meiden. Auch die Negulirung
der Verdauung spielt eine nicht zu unter
schätzende Rolle in der ErlMtung der
Sehkraft. Dann aber soll man auch Kin
der in dcnrsten Lebensjahren noch per,
hindern, mit ungeschütztem Auge in Helles
Licht zu schauen. Wie oft sieht man bei
spielsweise bei Sonnen oderMondfinster
nisten Kinder auf der Straße, die mit un
bewaffneten Auge, ohne jede Schutzvor
richlung, in das Sonnenlicht hineinsehen
und dadurch schweren und dauernocn
Schaden nehmen!
An die Nacht.
Simm' stll! Nackt mit drinem" Schleier,
irf' nsle meine Sünden Mi,
lind (jict) cem tovj.Mifit'ii'cri'n Kerzen
In neuer Ooffminn iinldc Ruh!
ils,! mir bei ;ltnntcl4 Thür
tiOli milin.rcM)cr 'tuntuste ;
,t.Ji Itn' mit piiicfe!' liniertem OÖr
Und Innige deiner ll'ii'luoiof.
j'it), loa' ul all mein stumme kehnen
;it wild ü'.ioölurnt deine Hand
Und siibr' mich ans dm fund bet Thküiletl
?n4 sirrnenhclle Himberland:
Und wuS der Tag nicht gck'en wollte,
kB di, . rnftniieiiflitlc illnchl,
t'nh nnck die :ielnI wiederlinden, '
itil iiitbcn, der mich Sliirflich macht,
ttUl t)ll.
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ßCflcn IklitsiijsWh.
Urtheil eines Neutralen.
Kein falsches Mitleid mit den Jra'
zosen"sagt der Schweizer.
Es ist sehr viel über das Verhältnis
zwischen Deutschland und Frankreich vor
und nach dem Kriege geschrieben worden.
Immer wieder klingt aus allen diesen Er
örterungen der Unterton, daß die Deut
schen gegen die Franzosen ja eigentlich gar
nichts hätten und daß daher eine Ber
ständigung das Vernünftigste sei.
Nun arbeiten die deuischen Verständl
gungZfreunde Immer mit der Behauptung,
die große Masse des französischen Aolles
sei alles andere als deutschfeindlich und er
sehne den Augenblick. herbei, in dem es dem
lieben deutschen Bruder die warme Freun
deshand entgegeiisiree'en könnte. Es ist
daher gui, daß ein Neutraler, ein Deutsch
Schweizer, Zimmerli, seine Erlebnisse und
Beobachtungen, die er in Frankreich und
Deutschland gernacht hat, in Buchform ver
öffentlicht und keinen Zweifel mehr dani,
ber läßt, wie die Gesinnung des französi
schen BolkeS In Wahrheit ist. Zimmerli
hat im Auftrage der deutschen Regierung
auch bie französischen Gefangenenlager be
sucht, er war in Frankreich gewissermaßen
in diplomatischer Sendung, Und so ösfne
ten sich ihm viele Thüren, die sonst ge
wohnlich den Sterblichen verschlossen blei
beN. Das Buch enthält außer diesen
Schilderungen noch eine Reihe Jllustraiio
nen, Bilder aus französischen Zeitungen,
französische Postkarten, Kunstblätter und
dergleichen, die aus geradezu unerhörte
Weise Deutschland und das deutsche Volk
schmähen. Die Bilder lassen sich nicht ein
mal beschreiben, sie sind so gemein, und
verrathen einen derartigen Tiefstand des
sittlichen Empfindens, daß man von ihnen
auf die Geiflesverferssung der Franzosen
überhaupt schließen kann. Das ganze fron
zösische Volk befindet sich in einem wahr
haft sanatischen Taumel der Deutschfeind,
lichkeit.
Zimmerli schildert den Weihnachis
markt in Paris. Auf den Tischen der Vu
den sind Spiele ausgebreitet zum Kaufe
für die 5llnder. Ta ist zu sehen, wie eine
deutsche Krankenschwester mit dem Rothen
5vreuzabzeichen französischen Verwundeten
die Augen auskratzt. Ein anderes Spiel
zeigt, wie deutsche Landwehrmänner ein
Kind erschießen, ein anderes, wie onf
einem deuischen Samariterwagen Maschi
nengewehre versteckt sind, dir auf französi
scke Truppen schießen. Fürchterliche
Fratzen stellen den Kaiser dar. Teutsche
Soldaten werden als wahre Teufel hinge
stellt, und bereits in die jüngsten Kinder
seelen, die noch nicht einmal imstande sind,
ihr Empfinden klar wiederzugeben, wird
so der Gluthhaß gegen das Teutschihum
gepflanzt. In einem Kasperletheater wurde
die gan.ie kaiserliche Familie mit einem
langen Hindumrsser regelrecht abgesiblach
tet, und zwar so, daß ein rother Saft an
der äußeren Theaierwand herablief, und
Mädchen, Kinder und Alte schrieen im
Chor: TWl,'s, L oches, Whps!" Da
ist zu sehen, wie dem Deutschen Kaiser
jeden Morgen ein Glas dampfendes Blut
überreicht wird, frifckks Kinderblut! Kai
ser Wilhelm und Kaiser Franz Joseph
werden als Raubmörder und Apachen hin
gestellt; der gute deutsche Gott hängt am
Kreuze mit lang heraushangender deut
scher Zunge, deutsche Fürsten in Spiritus
für die Nachkommen; ein deutscher Land
wehrmann mit einer Kindesleiche auf der
Helmspitze; mit den Köpfen deutscher Ge
nerale und Fürsten wird Fußball gespielt;
das deutsche Volk in der Gestalt von
Orang-Utans und Teufeln; Füsilirung
von Frauen, Kindern, Krüppeln .. und
Geistlichen; das Rothe Kreuz auf deutschen
Kanonen; der Deutsche Kaiser, der den
Gekreuzigten mit dem Bajonett angreift.
Dabei handelt es sich nicht eva um un
bekannte Schmierfinken, sondern ganz be
kannte Künstler der Hauptstadt stellen ihre
Fertigkeit in den Dienst der satanischen
Verhetzung des französischen Volkes. In
Millionen und Abermillioiien von Erem
plar"n werden diese Bilder als Postkarten,
.Kunstabdrücke", in dem ganzen Volke ber
tlieilt. Auch im letzten Pnseiinettdorfe sind
überall diese Bilder zu finden. ES giebt
schlechterdings kein französisches Haus,' das
nicht die bildliche Darstellung der oben
geschiloerien Gemeinheiten enthält. Wir
wollen unsdabei jeden Kommentars ent
halten und nur hinzufügen, was der
Schweizer hierzu sagt:
Die Schamröthe stieg mir ins Gesicht.
Ich glaube' wir von der deutschen VoltS
genossenschast haben Franzosenthum und
französische Kultur in unserem firniß
Dusel immer zu hoch eingeschätzt, und weÄ
den gut daran thun, gewisse Anschautln
gen gründlich umzugestalten,"
Eine Schlußfolgerung ZimmttliZ wol
len wir hier wiederholen. Er sagt: Die
Politik der Franzosen ist feminin. Sie
beruht auf Eitelkeit und der Glorie. Das
befähigt sie zur höchsten Tapferkeit, aber
eine verletzte Frau wird immer Feinbin
bleiben. Frankreich wird immer Deutsch
landS Feind sein. Jede Versöhnungspoli
tik, wie eS einige deutsche Schwärmer Noch
immer wünschen, wird nur zur weiteren
Schädigung des deutschen Volkes führen.
Welche deutsche Regierung würde dasür die
Verantwortung übernehmen können." . '
Der Aufruhr in Indien.
De.r Corriere della Sera" meldet, daß .
die Lage in Britisch-Jndien sich wirklich
ernst zu gestalten beginne. Es scheine sich
um eine richtige aufrührerische Bewegung
zu handeln, die beständig an Ausdehnung
gewinne, besonders in den Provinzen
Lahore, Delhi und Bengalien. Man mel
det das Auftreten bewaffneter Banden.
Es wird angenommen, daß die britische
Regierung manche Schwierigkeiten zu
Uberwiuden haben werde, um Ruhe und
Ordnung wieder herzustellen, ,denn die
Bewegung breite sich auch in der höheren
Bevölkerungsschicht aus. Das schlimmste
für die Engländ.t sei, daß die Muselma
nen und Brahminen, welche sich bisher
feindlich gegenüberstanden, gemeinsam ge
gegen die englische Regierung vorgehen"
wollen. AuS Afghanistan wird gemeldet,
auch dort fei ein Zentrum "der panislami
lischeir Bewegung entstanden..