Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, June 11, 1915, Image 5

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WonbMnird fnnb s ein (ihntllel tnfirn
lofcl (5nb(. BtüJf lutffcnb wandle ste i
w.s!wär!s. wohin Stufifanb ic'jt feine ganze
(frpanu)nMtaft zu konzcntriren begann.
Cchon im Jahre 10M konnte man bie er
s!en Giefjc bicser neuen Bewegung w
2öksien verspüren. Rußland, obgleich von
bem russisck.iapanischen Krieg noch be
trächtlich geschwächt, rahm sich bereits mi
Jahre VM tyxauS, Oesterreich Ungarn
die Annexion von Bosnien und der Her
zegowina'stteitig zu machen. Wenn ein
Krieg nur von Diplomaten abhängig
wäre, würd schon bemal! Rußland gegen
Oesterreich bai Schwert gezückt haben.
JswolZkY rieih Nikolaus II. zum Krieg.
Allein der bamalige russische KriegSmini'
ster klärte in einer Sidung.bez Minister,
aths, der der Zar beiwohnte, das, Rußlanb
auf einen Krieg mit Oesterreich Ungarn
nicht vorbereitet sei. Der Krieg unter,
blieb und Jsmolsky mufzte abdanken.
Aber Rufiland stijte sein Expansionswerk
diplomatisch fort. Der nach Paris cIS
russischer Votschäfter versetzte Jswolsly
fing an. die französische Republik für die
Balkan Probleme zu interessiren. und
Sasonoff. ein mittelmähiget Diplomat,
machte sich anheischig, den Spuren Js.
wolsly'Z in Petersburg ZU folgen und fein
Werk fortzusetzen. DaS Resultat dieser
Bemühungen war der erste Balkan-Krieg,
und da er vom Gesichtspunkt der russischen
ErpansionZ Politik unentschieben blieb,
mufzte er nothwendiqerweise zu bem jedi,
gen Kriege führen. Ruszland wollte ,Ell
dogenfreiheitSW-MYte Central-Europa
beherrschen, es wollte Konstantinopel ha
kn, alle Slawen unter feinem Szepter
vere'rniaen und bie von den Germanen fn
vielhunbertjähriger Arbeit eroberten Po
t, n rfifiprt Diiklawiscue
lUkVilVll Ht s.yv... , '
Nasse sollte die herrschende
in EUtopa weroe.n uno
land sich zur eentral tato
pilischen Vormacht entwickeln.
Die Verwirklichung dieser hochfliegenden
Pläne war nur. durch die Eroberung dek
alkanS und durch die Eroberung Ga
liziens möglich. ' ... .
Da die Eroberung dcS Balkan nach
dem unglilälichen Ausgang dc zweiten
Valkan-KricgeS nicht gelungen war. so
sollte es mit der Eroberung Galiziens der
sucht werden. Um diese Provinz zu ze
winnen, hat Rußland Frankreich betro.
,,nn nnib fern Stimulationen des
französisch . russischen Allianz . Vertrage
war Rußland verpflicht, tin gaue eine,
ctriMc mit DfutMiIand seine öaupt
macht nicht gegen Oesterreich, sondern
gegen Deutschland zu rmrsen. inunmno
nUr in htm aeaenwärtiaen Konflikt
von Anfang an sich sehr wenig um die
strategischen und politischen Interessen
xnsr,irk Nkkümmk. sondern viel mehr
um feine eigenen Interessen. Es stürzte
sich mit seiner vauplmaazi aur Vaiizic,
,n der Hoffnung, diesen Theil Oester,
reichs zu erobern, in Ungarn einzufallen,
- um eine Loslösung Ungarns von Oester
reich zu erzwingen und auch Böhmen
rebellisch zu machen. Wenn erst die Sla
wen in Ungarn unter russischer Gewalt
innren ,,nd kik llnaarn so m einem Set.
ratFrieben gezwungen, der sie zu einem
kleinen BaikanBon gemauzr vauc. van,,
war Oesterreichs Schicksal besiegelt und
die Einkreisung Deutschlands komplett ge
vn,tn ftnl lifiitHi ?Rii(fl ttlsite dslllN
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von drei mächligen feindlichnNsiassen um
geben und in semer BemegungSsreihZit ab
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toiur gknemmi. Jft Plan wai glvg uu
ntftf'titib K! Ausblick bei NlancS lchie
nen gewaltig, aber bas unsähige, korrupte
und innerlich vemoraniirie cuiziano war
die letzte Äiacht. einen solch' gigantischen
Plan zu verwirklichen. Nach zehn Mo
nate langem Kamps in Galizien, nachdem
hr rnfstf Brtin!er,Minister Koreiuvkin
dek Welt verkündet, )aß Salizien efn
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j-fii k'Nüiün, 'JlNt nicht die Thals,? he
all,!, da die liissN Holden aus via
Ul,tn t'ijl Ivied' hfuniiftriflyti N'Nden.
i(l von !niibirs,h!.,rkk fj.ffonf fr Wich
lu;lfit, si'Ndeen auch die Zdilsahe, fc.ifi
die iif(ti,ifif Mtmee in Claüiifit ihr Grab
funden hit. Die lerlusle der Nüffn,
in b;n Kirpcilb?n bürsten X),W) l'ann
ülrflfio;n. Ihre Verluste in G.i!i,iie
im Monat Mai nur an Gefangenen de
trugen mehr als eine Vierlelmillion. Wie
viel Russen in und um Przemyel noch ge
fangen worden sind, ist noch nicht bekannt.
Das allgemeine Verhältnis von Gesänge
nen zu Todten und Verwundeten beträgt
33 Prozent. Wenn also ungefähr 300.
000 Russen im letzten Monat in Ga!.izien
gefangen worden sind, so kann man die
Gesammtverlusie der Russen mit einer
Million berechnen. Wenn man noch zu
dieser Million die 400.00 Russen hinzu
rechnet, die vor dem ssall von Przemnsl
und in früheren Schlachten in Galizien
getödtet, verwundet und gefangengenom
men sind, so darf man ohne Uebertreibung
sagen, daß di Gefammt-Verlusie der
Russen in Galizien und in den Karpathen
seit dem Vkginn des Krieges bis aus den
heuiiflkn Tag nicht weniger als 2 Millio
nen Mann betragen haben. Mit anderen
Worten, der Kern der russischen Armee,
der numerisch die größere Hälfte der rus-
sischen Heesmacht darstellt, hat in Gali
zien und in den arpathen sein Grab ge-funden.
Damit ist die Erpansionskraft der Ruf
sen im Westen ebenso gebrochen, wie sie
im Osten ein Jahrzehnt vorher durch die
ihnen von den Japanern beigebrachte Nie
derlage in der Mandschurei gebrochen
wurde. Und darin besteht die
politische und welthistorische
Bedeutung der gewaltigen
russischen Niederlage in Ga
lizien. Welchen Einfluß die letzten
Kriegsereignisse in Galizien auf die in
politische Entwicklung in Rußland
selbst haben werden, laßt sich noch nicht
übersehen. Man darf ab:r nicht vergessen,
daß die Parole der russischen Regierung
der letzten 10 Jahre der Pan-Slawismuö
war. Das offizielle Rußland hat ein ge
wagtes Spiel getrieben, und da es da?
Spiel verloren hat. kann ihm dieser Ver
lust den Kopf kosten. Dem russisch-japa
nischen Kriege folgte die russisch, Revolu
tion, und da die Zustände im heutigen
Rußland nicht nur nicht besser, sondern
bei weitem schlimmer sind als nach dem
japanischen Kriege, und da die Opsek des
jetzigen Krieges tausendfach größer sind
als die Opfer des Krieges mit Japan, fo
wird man sich nicht wundern dürfen, wenn
man plötzlich und unerwartet von einem
Auflodern der russischen Revolution hört.
Der russischen Regierung war es gelun
gen, die radikalen Elemente für diesen
Krieg zu interessiren und diese Elemente
werden jetzt die russische Regierung nicht
weniger für den katastrophalen AuZgang
de? Krieges verantwortlich machen wie für
jenen des russisch-japanischen Kriege?, an
dem sie sich nicht betheiligt haben. Der
russische Muschif" wird vielleicht auch
durch diesen Krieg noch nicht aufgerüttelt
werden, aber des russischen Intelligenz
wird jetzt ein Licht aufgehen, daß oll die
großen Worte und Programme von a
Wischer Vereinigung, Pan-Slawismus u.
f. W. nur leereS Gefasel waren, um sie von
der inneren Politik abzulenken, oder die
russische Intelligenz wird durch den Ver
lauf der Dinge erkennen, daß der Pan
SlawismuS, n den sie so starkgeglaubt
hat, nicht eine welterobernde Macht ist
und sich nicht durchsetzen kann. Wenn der
russischen Intelligenz diese Erkenntnis
aufgeht, dann ist auch der Pan-Slawis
mus nicht nur äußerlich, sondern auch in
neulich gebrochen, und das Rußland von
1915 bietet dann dasselbe Bild wie das
Rußland von 1000: Auf der einen Seite
die große stumme Masse der MuschikS,
die in Unwissenheit gehalten wird, auf der
andern Seite eine dünne Schicht von In
telligenz, die revolutionär gestimmt is
und in ihrer iLerzweiflung zum Terror
greift, und über Beiden eine korrupte Re
gierung, die mit den verwerflichsten und
schamlosesten Mitteln der Provokation,
der Bestechung und Korrumpirung der Be
amten arbeitet, um das .alte System
aufrecht zu erhalten. Während aber im
Jahr 1900 die russische Armee der
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i5filr.il K.-..l!ten im Krieg? tifg'N. ro,i
dem AuKzinae dkk K.iml'lf in G,,kiziki
sl.,kk b'kiikkt werden, 1,1 sich drrlli,!s'z
Nl-ch nicht iibiks'hen. yür d'1 tukiinsiige
englis.dk Polilt ist ( gewiß von Bor
kb'ik. dak Rußland sär Jzhrzehnte hinan
g-slt,!'ä.l,t ist, wenn es au.r, England w
mentan sehr llnangenehm sein muß, daß
sein g'gfiiwärlig'k Verbündeter so fllVl
initgfiiommen wird. Wer bis geizigen
sranzosisckicn Spießer kennt, wird auch zu
geben, daß. die ftranwicu. da Rußland
nun doch nicht mehr Kelsen kann, es lieber
sähen, wenn Deutschland und Oesterreich
einen Theil des europäischen Rußlands
annekiirten. als daß ein geschwächtes und
panperisirtes -Rußland spater Bankerott
erklärte, und so die französischen Sparer
möglicherweise um ihre 20 Milliarden
brächte. Aber für den Augenblick muh in
Frankreich der Fall von Przemysl als
große nationale Katastrophe angesehen
werden, denn die führenden französisch!
Staatsmänner haben eZ verstanden, dem
französischen Volke die Ueberzeugung auf
zuzwmaen. da ein kieg kuklanvs uoer
Oesterreich für Frankreich ebenso wichtig
ist wie ein Sieg über Teut chianv. Wenn
die Franzosen in ihren Städten und in
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e,:s dem 'ilMt m,? .',. lii Rumän'n
s '. ?-i fi,) g'f.ibt an. ,11 Cfstetrs'.ti-lln
ZsN kpnfsiipgkN ZU t'n h-n und die erst
tcr l:srKi!i ron den t,'!k!'aene!i
Vulgär sangcn auch an. z?, überlegen,
vd et nicht doch ratbsam Nire, in i irrn
Sltifsl fl qen die (Tfntt.tlm'irfi't ZU firfi'U,
TU Schicksal der R.itten in Gilinen wird
di'.sen z!?ise!baf!' Kantonisten aus dem
Balkanfppelt zu denken g'!en, die ruk
sisck'k Niederlage wird kühlend auf ihr
KrieaSsi.ler wirken. Aber selblt wenn
britische! Gold und fra.zös,scke Einflüste
rungen sich starker erweisen sollten als die
nackten Thatsachen der russischen Nieder
lag?, und wenn Rumänien und Bulgarien
sich doch noch entsckilikßen sollten, den we
nig ruhmreichen Weg der Russen zu betre
ten, und den Central.Mächten ben Krieg
zu erklären, wird dieses Ereignis jetzt nicht
mehr so tragisch genommen werden dür
fen, denn bie einziqe Wirkung eineS Ein
tritts der BalkanMä'chte in den Krieg auf
Seiten ber Nlliirten wäre bie Verlange
rung des Konflikts. ' Die Heere, die den
russischen Bären zur Strecke gebracht ha
ben, werden auch noch mit Rumänen und
Bulgaren fertig werden. IiWla tt
Russia. Rumänien und Bulgarien kön
nen das Stürzende nicht mehr halten.
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DieFerfolgimg der gejchlagenen
rujsijchn Fnneen.
Nach den Urwäldern von Sandomierz. Dek Einzug der
Sieger rn Liecz, Zaslo, nrosno. vie Eroberung der
Duklapässe und des kipkowpclfsss.
K. u. k. Kriegspressequartier,
9. Mai. i
""k i it dem Fall Tarnow sind die
?A I bisher dort gebundenen
Truppentheile der vierten
x österreichisch ungarischen
Armee dc Erzherzogs Joseph Ferdinand
freigewordcn und holen nun den Vor
sprung ein, den die weiter südlich an
schließende deutsche Armee Mackcnsen ge
Wonnen hatte. Ihr bei Otsinow durchge
brochener linker Flügel schwenkte gegen die
Weichsel ein und legt die Hand auf die
Kleinbahn Tarnow-Szczucin, um ein
hilfreiches Eingreifen der nördlich der
Weichsel stehenden russischen NidaArm
zu verhindern. Uebrigcns ist diese in
ihrer eigenen Frontlinie zu schütter, als
daß sie ohne Gefahr stärkere Kräfte an die
geschlagene dritte Armee abgeben könnte.
Auch fehlt eS ihr völlig an Vahnverbin
düngen, durch die allein sich rasche Um
gruppirungen vornehmen lassen. Bei
dem Wallfahrtsort Odporhszow. wo IM
die Schlacht zwischen Polen und Schwe
den stattfand, und dem Städtchen Olcsno.
bei dem noch heute eine fünfeckige Schwe
denschanze mit Pulverthurm steht, stellte
sich der rechte russische Flügel nochmals
zum Gefecht, um sich darauf in da!
Sumpfgelände bei Aren und die Sand
Niederung der Weichfclgegend zu verziehen.
Der verfolgende Nordflllgcl der Armee
Joseph Ferdinand nähert sich nun der
nördlichen Umgehungsbahn Tarnow'Tar
nobrzeP und deren Abzweigung nach
Sandomicrz. Diese Bahn verläßt bei
Dcmbica die .Hauptstrecke Tarnow-Rzc
szow-Przemysl und solgt von dort erst
der Wisloka. dann der Weichsel und dann
dem San. Auf ihrer rechten Seite ziehen
sich tagwe!t die ausgedehnten und fast
unzugänglichen Urwälder von Sando
micrz hin, die sich jenseits de San bis
tief in daS russische Gebiet hinein fort
setzen. "In ihnen dürften die entkomme
nen russischen Abtheilungen des rechten
Flügels spurloS untertauchen, soweit sie
nicht etwa von Verstärkungen aufgenom
wen werden. Dem Centrum und dem
rechten Flügel der vierten österreichisch
ungarischen Armee machte beim Vordrin
gen über dlcVialalinie TarnowTuchow
außer dem Feind auch das Gelände zu
schaffen, das in flachen, waldlosen Höhen
zügen hundert Meter ansteigt und den
feindlichen Schwarmlinien und Batterien
vorzügliche Deckung bot. Oestlich der
Straße Szymwald-Ryglice mußten stär
ke Abtheilungen von den Anhöhen von
Zeinler-Gora und Bukowina verjagt wer
den. ehe die Wisloka zwischen Brzostek und
Pilzno erreicht und ungeachtet heftigen
feindlichen Feuers überschritten wurde.
Oestlich Brzostek zwischen Wisloka und
Wislok hat der Feind eine neue Höhen
stellung vorbereitet, die in dem 532 Me
ter hohen Helm gipfelt und dem Schutz
der Verbindungsbahn Jaslo Rzeszow
dient. Diese von der Natur begünstigte
Stellung hätte den Verbündeten größeren
Aufenthalt bereiten können, wenn nicht
mittlerweile das Centrum der durch die
österreichisch ungarischen Truppen ber
stärkten deutschen Armee Mackcnsen bis
Jaslom-Krosno und Zmigrod-Dukla vor
gestoßen wäre. Hinter ihnen begannen
SanitätSmannschaftcn, Landstürmer und
Arbeitskolonnen daS schmierige Werk, der
Bergung. Zwanzigtausend Todte und
Schwervcrwundete deckten daS Feld. In
den Stcllungslinicn, die sich staffelformig
am Fuß der Biala und der Wislokahöhcn,
an ihren Abhängen und auf ihnen hinzic-
hen. lagen die gefallenen Russen, letztes
Entsetzen im starren Auge, manche seltsam
verkrümmt, andere Nlit eingeschlagenem,
klaffend rothem Schädel. .Davor aber
hatte der Tod auch manche der Unseren
gezeichnet. Sie lagen mit durchschossener
Brust, die Arme geipreizr, aus dcmGe
sicht. Ihr Sterben war leicht, augenblick
lich und im Glllckrausch des SiegeS ge
schchen. Kameraden und Schwestern
reichten Freund wie Feind mit versöhnen
der Liebe der Todesstunde den labenden
Tnink.' Mancher mochte vergehend einen
letzten Gedanken und einen letzten Gruß
nach der Heimath aussenden, wo die Sa
n- r um ihn bangten. Vorsichtige Hände
trugen Bahre auf Bahre zu den Lazarett,
wagen und Spitalzügen. Die Feldlaza,
rette, die größeren Gebäude der Ortschaf,
ten, und die etagensörmig angeordneten
Feldbetten der groben Holzvaracke am
Bahnhof von Grybom sind mit Verwun,
beten belegt, die stumm oder leise stöh
ncnd die Leiden tragen und zwischen denen
sich Aerzte, Schwestern unh Feldpriestcr
bewegen. Auch hinter der Front sind
weitgehende Vorbereitungen für die Aus,
nahm und sorgsame Pflege der Krieger
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zittNüd'n Flinken il;t Hecken Ptk
wiüit'e und M'rore. die diuiiis erul-n
dn K.-'ps in die Hand stutz oder bie
wu!,tn Füße zu rn binden snTj'n. Mas
segrätcr werden auSaekcbfN. Aus
schlickilen. lvllleutiikiiden Hvlzkreujen hän
g'N de!its.i!e Pieleinauben, ösi.rrciäiischc
Kappen, rus,'is,le Mützen. Unabschkare
S.t'a.iren von Gefangenen werden durch
Laiidfl ärmer obtranSportirt.
Die Trul'pe ist in Verfolgung des ge
schlag'nen Feindes schon weit vordriin-
gen. AIS unsere vordersten Abthcilun
gen van Luzna aus Biecz errcickiien, die
alte Burgstadt der Königin Hedwig, jn
bcltcn ihnen die Bürger entgegen, die
Frauen rissen ihre Stürzen ab und wink
ten damit, und der Bürgermeister zeigte
stolz aus den uralten viereckigen Markt
tdurm, dessen Treppe er nach dem ersten
Russeneinmarsch hatte entfernen lassen.
damit der Thurm dem Feind nicht IS Be-
ovachlungsstation dienen könne. In Jaslo,
in das unsere Vorhut nach kürzerem Ge
plänZcl einzo,g, fanden sich allenthalben
Spuren der übereilten Flucht, mit der Ge-
neral Timitriew und sein Stab das
Quartier verlassen hatten. Die Stadt
selbst war in guter Ordnung,' selbst das
elektrische Strahenlichi brannte. Nur zu
essen gab es. wenig, da die Russen alles
Eßbare mitgeschleppt hatten. In der Um
gegcnd passirtcn die Unseren die rauchge
schwärzten Trümmer der niedergebrannten
Dörfer und Pctroleumgruben. Die große
Naphtharaffincrie in Nieglowice dagegen,
die im Frieden IM Arbeiter beschäftigt.
in vcryaltmsmagig weniger beschädigt.
Von Jaslo traben deutsche Reiter in be
standigem Gefecht mit der russischen
Nachhut durch den Train, der in endlosen
Kolonnen abgefangen wurde, nach Krosno,
von ber Wisloka an die Wislok. Vor sie
t . crn-.. i. . . , . . Äv . ,
vrn ionaien vaoen wir riegsoericuier
statter Krosno in den aufregenden, der
wirrten Tagen des ersten Rückzuges der
lassen, vor sechs Monaten sahen wir es
auf jener Strapaztour nach dem entsetzten
Vrzemysl wieder, die durch knietiefen
Schlamm, stromenden Reacn und die
Kricgsquartiere abgebrannter Dörscr, zcr
trummerter Schulen, ausgeraubter Schlos
ser ging. Damals saß ich lange in der
Steinkühle der herrlichen alten Pfarrkirche.
Heute habe ich mir sagen lassen, daß ihre
goldfunkelnde schwarze Madonna ihre
Marmormonumente 'und barocken Gebet
stühle unversehrt sind. Nun halten deutsche
Reiter unter den Steinkolonnaden des
holprigen Ringplatzcs, auf dem damals
unsere Automobile zwischen dampfenden
Feldküchen und fressenden Dragonerrossen
rasteten. Von Krosno geht die Straße
südwärts nach Dukla ob, daS inzwischen
direkt über Gorlice-Zmigrod vom Süd
flügel der Armee Mackenscn erreicht
wurde. DaS Städtchen Dukla, der erste
Standort des Kricgspressequartiers, ist
wie SÄe bös mitgenommen. In der Nähe
deS Ringplatzcs ist eine Häusergruppe nie
dergcl)rannt. Alle Wohnungen sind schäm
loS bis auf die Fensterstöcke ausgeraubt
und ruinirt. Nur da! Schloß deS Gra
cn Mecinsk! ist als Quartier des russi
'chcn Korpskommandanten ziemlich ver
chont worden. In der Umgegend hatten
die Russen das Kurhaus und die Kredit
anstatt des SalzbadeS Jwonicz und eben
so da KurhauS' der winddurchfegten
Bergstadt Rnmanow als Spitäler einge
richtet und schafften nun die Transport
fähigen in größter Hast fort. Die Ver
bündeten rückten nach, setzten sich im Bo
gen vor ben niedrigen Holzhäusern von
Zmigrod fest und schoben starke Abthn
lunqen von Dukla auf bie Höhen beider,
seits der Jasiolka vor. Hier erwarteten
sie den Anmarsch der russischen Armee
auS den Ostbeskidcn. deren Vortruppen
vergeblich die Wegsperre zu durchbrechen
stichlen, uno yinier ocr oie am upiom
durch da! deutscht BeskidcnkorpS ver
stärkte dritte osterreichifch-ungarische 3r
mce Boroevic nachdrängte. Noch wehren
sich Theile der russischen Beskidenarm
verzweifelt in dem ehernen Ring, der sie
umklammert '.jolt; andere Theue haben
bereits die Wa en gestreckt
Die Verfolgung der geschlagenen dritten
russischen Armee brachte die deutsche Ar
mc Mackcnsen bis Rymanow. Die Ruf.
sen versuchten vergeblich, diesen Badeort,
der auf ein nach Norden gjen und!
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Ctmn-i in CucS-diel de Wlcta.
Z'.t wurde von den deutsche Vaktkurven
bei !mi,n,d skp,rr. wo der Z Meier
rrche Ma.nra erqriiZen den Veil'ündeifn
eine starke Stellung giebt. Die brüte
Paßstraße ist bie kiae:,licke DuklJei
Reickizstraße von ?arkseid iiber Jboro
und den Meier hohen Duklapaß nach
Dukla. Auch sie- ist vor Dulla burch eine
Sperrleite ber Verbündeten zugeschlossen
worden.
Die Kicdcrlage des rujflschen
J)eskidenkorps.
Das Ziisnmmcnwirkcn der Heere Kords
Mackcnsen, Boroevic. v. d. Marwitt.
Der Stoh gegen Nzsok. An
80,000 Gefangene. (sine Helden
that der Bndern.
K. u. k. Kriegsprcssequartier.
10. Mai.
Als der Sturmangriff der Verbündeten
die wcstgalizische Front der Russen burch
brach und damit die rückwärtigen Verbin
düngen der Bcskidenarmee abschnitt, ber
hielt sich die im ungarischen Ondavathal
stehende dritte k. und k. Armee Boroevic
zunächst abwartend. Dadurch getäuscht,
verzögerte die russische Beskidenarm den
Rückzug so lange, bis schon deutsche und
osterreichisch-ungarische Kavallerie m ih
rcm Rücken erschien. Die Zufuhrkolonnen
wurden abgefangen, die Aufklarungsab
theilunge.: zersprengt. Nun begann der
überhaste!. Rückzug in einer Richtung, die
sich mit dem Vordringen der Deutschen
nothgedrungen immer mehr nach Osten
verschob. Im selben Augenblick brach die
Armee Boroevic gegen die Duklapässe, die
ste hart hinter dem Feind uberschriit, und
das deutsche Beskidenkorp! gegen den
Lupkowpaß los, den die Russen mit äußer-
ster Anstrengung zu behaupten suchten, um
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cken Alwehki'ersü.ize ki!iz?ellit, O't ihr
FlmteN un Mas! inen i'we're knatter!
desto wülk'nber. Die Bauern s.Zertt da
nicht. Cit stürmten kergaus Gra'li nach
Graben, Verhau nach Verbau, dreklen die
Gewehre um. schlüge!, mit den Kolben
drein, zoaen die grisssesten Messer au
dem StikfelsiSiaft und wurden raufend
I der Russen Herr, die sich mit erhobenen
anoen ergaben, soweit sie nicht todt ode
verwundet am Boden lagen.
Leonard Adelt.
Kriegsberichtcrstattn.
Englische smcgspatente.
Die englischen Erfinder haben sich jetzt
mit aller Gewalt auf den 5irieg geworfen,
und die Zahl der Patente, die sich mit
Werkzeugen für Heer und Marine und
besonders für den Luftkrieg und den Un
tcrseekrieg beschäftigen, sind außcrordent
lich groß. Wie der Vorsteher des eng
lischen Patentamtes W. Temple Franks
mittheilte, haben Bomben die besondere
Aufmerksamkeit der Erfinder erregt und
Patente auf die merkwürdigsten Erplosiv
flösse werden beantragt. Uralte Formen
der Kriegführung sollen wieder zum Le
bcn erweckt werden. Da empfiehlt ein Er
sinder einen Panzer, dessen Träger gegen
zcde Verletzung geschützt ist; andere Pa
tcnte beziehen sich auf kugelsichere Schilde,
die man höchst praktisch über den Arm
tragen kann, ohne dadurch in feiner Be
wegungsfreiheit gehemmt zu werden.' Ein
Erfinder bringt eine neue Art von Wurf
spießen auf den Markt. Apparate für daS
Schleudern von Bomben und anderen Ge
schössen sind zahlreich ausgearbeitet wor
den. Des weiteten werden Patente ange
meldet für Periskope, mit denen die ge
nauesten Beobachtungen gemacht werden
können, während der Beobachter in sicherer '
Deckung im Schützengraben liegen kann,
nicht die Bahnstrecke nach Sanok zu ver ! für Schlafsäcke oder für ein praktisches
Instrument, das zugleich ein Messer, eine
Gabel und ein Löffel ist. Spiele und
Spielzeug aller Art, die sich auf den
Krieg beziehen, haben in den Listen deS
Patentamtes eine große Rolle. Es fehlt
auch nicht an praktischen Brieftaschen zur
Aufbewahrung des jetzt auch m England
hauptsächlich verwendeten, Papiergeldes.
Der größte Theil aller Patente aber be
zieht sich auf Luftschiffahrt und Untersee
boote. Vorrichtungen zum Schutz dc
Unterseeboote werden angepriesen: ein
Patent will ein brauchbares Signal r
möglichen, durch das Unterseeboote, die
in Noth sind und nicht auftauchen können,
mittheilen können, wo sie sich 'befindend
Andererseits will man die Schiffe gegen
die Torpedos der Unterseeboote durch be
sondere Patente schützen.
lieren. Zwischen die Armeen Mackcnsen
und Boroevic eingeklemmt, ohne Nachschub
von Munition und Proviant, auf wenige
schon gesperrte Paßstraßen angewiesen,
kämpften die Russen, in größere und Hei
nere Kontingente aufgelöst, hoffnungslos.
Nach vorwärts und rückwärts verzogen sie
sich abtheilungsweise unter Preisgabe deS
Trains in die entlegenen Seitenthaler
und streckten, dort aufgestöbert und ent
mufhi V, die Waffen. Von den russischen
)öcskidentruppen dürfen heut sechs Divi
stonen als ganz oder m der Hauptsache
verloren betrachtet werden. Ungarn ist
nunmehr bis auf einzelne Vorstoßpunkte
westlich und östlich des Uzsokpasses wieder
gänzlich frei vom Feind.
Nack dem Duklapafz ist auch der Lup
kowpaß, gegen den das deuksche Beskiden
korps unter General von der Marwitz
vorstieß, für die Russen unhaltbar gewor
den. Damit verlieren sie auch die einzige
ihrer abgeschnittenen Bcskidenarmee noch
zugängliche Bahnsirecke nach Sanok, di$
für ihren Abtransport von größter Wich
tigkcit ist. Die russischen Abtheilungen,
die westlich Uzsok über die Grenzhöhe vor
gedrungen waren, haben den ungarischen
Boden schleunigst räumen müssen, ebenso
das auf Alsopagony vorgerückte russische
Kontingent, während die dritte k. u. k.
Armee Boroevic schon jenseits der Dukla
Pässe auf galizischcm Boden steht, hat
auch die sich rechts anschließende zweite
Lsterreichisch-ungarische Armee die Offen
sive wieder aufgenommen und schiebt sich
zwischen d?w Lupkower Paß vor. Die
russischen Stellungen bei Uzsi4 sint be
reits ebenfalls ins Wanken gekommen.
Der Kampf greift hierauf die Armee
gruppe Szurmah über, d'ö den Wcstflllgel
von General v. LinsingenS SUdarinee bil
dct. Diese selbst behauptet ihre weit vor
geschobenen Stellungen auf dem Zwinin
und Ostry im Orawathal. DaS allge
meine Vorrücken massirt die Front der
Verbündeten, die dadurch sehr an Stoß
kraft gewinnen. Zur Sicgesbeute gchö
ren einige siebzig Geschütze, die Zahl der
KesaNgenen nähert sich dem achtzigsten
Tausend.
Beim allgemeinen Sturmangriff that
sich ein bayrisches Regiment durch die
Erstürmung der Höhe Zemsczyko hervor.
Nachts hatten sich Pioniere an die Draht
verhaue herangeschlichen, die am Fuß. dcS
Berges den feindlichen Schützengrähen
Ter deutsch Buchhandel im Kriegs
jähre. Ter Verein der Buchhändler
zu Leipzig hat kürzlich feinen Bericht über
daS Jahr 1914 herausgegeben. Ueber den
Einfluß des Krieges auf den Buchhandel,
insbesondere den in Leipzig an erster Stelle
stehenden Verlagsbuchhandcl, äußert sich
der Bericht in folgender Weise: Durch den
Ausbruch deS Krieges sind der Leipziger
Buchhandel und Verlagsbuchhandcl sehr
schwer betroffen worden. Der Äbsatz der
rein wissenschaftlichen ünd technischen Li
teratur hat naturgemäß in erster Linie
gelitten. Auf belletristischem Gebiet da.
gegen war der Absatz, vor allen Dingen
vor Weihnachten, bedeutend besser, als
man erwartet hatte. Dazu kam noch der
Absatz an Kriegsliteratur, von der auch
Leipzig feinen entsprechenden Theil dek
biS jetzt im ganzen fast 2000 ,Erscheinun
gen geliefert hat. Nicht minder schwer
wie dn wissenschaftliche Buchhandel und
der Verlagsbuchhandel ist der Verlag der
Fachzeitschriften, von denen in Leipzig
über 600 erscheinen, betroffen worden.
Erfreulicherweise laßt sich aber im großen
und ganzen sagen, daß der Leipziger Ver
lagsbuchhandel im Berichtsjahre die sehr
starke Belastungsprobe durch den Krieg
Hand in Hand mit einem großen, weit
schauenden und kräftigen Buchgewerbe gut
überstanden hat.
Von den 140 Seen, die es um 1600
noch im Kanton Zürich gab, sind nur noch
40 unverändert erhalten und beinahe Ut
Hellste ganz verschwunden.,