Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, June 02, 1915, Image 6

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Üiz-r.
Fritz sprang empor uns feuerte
dlindünzs in das ÖeMIfij fjinein.
Lnn wildes Gtfceul menschlickcr
Stimmen cninjcite'f, und (jiöjjlii
stürzten sich von aüen Seiten dunkle
Gestalten auf die Flüchtlinge, die,
durch die Schüsse und das Geheul
wacht, emportaumclten und nicht
wußten, was geschah.
.Die Beduinen sind da rief Fritz
und feuerte abermals seinen Reool
der ab.
Mit einem wilden Fluch ergriff
der Schwede seinen Jatagan und
bohrte ihn einem Beduinen in die
Lcst, 1er sich auf ibn werfen wollte.
Die Spanier, der deutsche Student
sie wollten auch ihre Waffen er
greifen, aber schon wurtxn sie über
flutet durch den Haufen der Gegner,
zu Boden geworfen, und die breiten
Handfchare der Beduinen gruben sich
in ihre Bruft. Ein Nöcheln, ein To
desschrei ein wildes TiiuNiphze
heul. .Hierher hierher!" . rief der
Schwede und riß Fritz mit sich fort,
hinter ein dichtes Dornenzebüfch. das
sie einigermaßen vor der Ueberrum
pelung schützte.
.Hast du noch Patronen?" fragte
kr atemlos.
.Ja..."
Rasch! Nasch! Gib den Schuften
eine Ladung!"
Mit zitternden Händen füllte Fritz
den Revolver. Mehrere Beduinen
näherten sich Fritz schoß, einer der
Beduinen stürzte zusammen, die an
dein suchten in dem Gebüsch Deckung.
Sie hatten wohl nicht geglaubt, daß
die Deserteure mit einem , Feuerge
wehr versehen waren, und hofften, sie
allesamt leicht überrumpeln zu tön
nen. Jetzt zogen sie sich vorsichtig
aus dem Bereich der Schußwaffe
zurück.
.Hatte ich nur mein Gewehr! Die
Halunken . sollten nicht lebend vom
Platze kommen", knurrte der
, Schwede. '
.Unfre armen Kameraden sol
len wir ihnen nicht zu Hilfe kom
men?"
.Denen ist nicht mehr zu helfen.
Die Bestien haben sie ermordet. Hast
du denn nichts von ihrer Annäherung
gemerkt?"
Als ich es merkte, war es zu spät.
Aber du blutest..."
Der Schwede wischte sich das Blut
ab, das ihm aus einer tiefen Kopf
wunde über Stirn und Augen rie
felte. ;
.Macht nichts", sagte er mit einem
zrimmigen Lächeln. Mein Schädel
oerträgt schon einen Puff. Jetzt
kommt eS nur darauf an, wie wir
uns auS dieser verfluchten Loge ret
!en können. Sieh nur die Schurken
unl Wie die Meute 'blutgieriger
Hunde lagern sie da im Gebüsch
'S ist nur gut, daß sie keine Schuß
raffen haben. Landstreicher, elende
Lufchklepper fnb es! Ich nehm's
mit einem Dukend von ihnen auf!"
Von Zeit zu Zeit derfuchte es ei
er, sich dem Versteck der beiden zu
nähern. Aber wenn der scharfe Knall
des Revolvers ertönte, dann floh er
kasch wieder zurück in das schützende
Luschwuk.
Jkiae Sunde!" schimpfte der
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2ie krochen tief in dol ttrZirüpp!
Ijiufin, i!;nen die siteidn z?isc!e
und Wesir.! und anct zerriß. D,'.nn
kauerten sie sich nieder und erwarte
!en so den Änivruch des lazes.
Uter ils die ersten S:r2h!en rer
Tonne ii'cix den Horizont empor;:!
terten, erschoß plötzlich ein wildes,
wüstes Geschrei, und die schweren
Wurfspieße schwingend stürzte sich
die Bande der Aäu'oer auf das Ber,
steck der beiden Flüchtlinge. Der
Schwede sprang empor, doch stöh
nend brach er in die Knie, ein Speer
hatte ihn mitten in die Brust getrof
fen. Er wollte sich aufraffen vergeb
lich! die strafte verließen ihn.
Ich hab's ächzte er. .Mit
mir ist's vorbei... rette dich
flieh flieh ich halte die Bande
noch eine Zeitlang zurück..."
.Nein ich bleibe bei dir", ent
gegnete Fritz mit wilder Entschlos
senheit. Er feuerte rasch hinterein
ander die sechs Patronen feines Re--volvers
in den Hausen. Die Bande
stutzte und warf sich auf die Erde,
um sich zu decken. Dadurch gewann
man Zeit.
Fritz versuchte den Schweden mit
sich fortzuziehen. Dieser raffte sich
auch noch einmal mit gewaltiger Wil
lcnsanstrengung empor, er riß sich
den Speer aus der Brust, dickes Biut
quoll aus der Wunde, einige Schritte
wankte er weiter, dann stieß er einen
Schrei aus und ein Blutstrom ergoß
sich ihm aus Mund und Nase.
.Laß mich ich sterbe...", kam
es gurgelnd über seine Lippen, und
dann stürzte er vornüber in den
Sand; die Hände krallten sich in
die Erde, ein furchtbarer Krampf er
schüttelte seine mächtigen Glieder,
noch einmal erhob er den Kopf,
schwer sank er zurück dann ward
es still, totenstill.
Fritz versuchte, den schweren Kör
per emporzuheben, ihm einige Trop
fen Wein einzuflößen vergebliche
Mühe! Glasig starrten ihn die er
loschenen Augen des Toten an
das Herz stand still hier war
nichts mehr zu helfen, Fritz mußte
auf die eigene Rettung bedacht fein.
Schon krochen einzelne der Räuber
näher heran, Fritz konnte bereits ihre
blutgierigen Augen sehen da
stürmte er davon durch das Gebüsch,
dessen Dornen ihn zerfleischten. Er
achtete nicht, darauf jetzt, hatte er
den Ausgang der Schlucht erreicht,
die freie Ebene lag vor ihm, und wie
ein gehetztes Wild flog er davon.
12. Kapitel.
Und er lief und lies! Jetzt erst
erkannte er den Wert der Ausbildung
in der Legion, die ihm früher als
nutzlose Qualerei erschienen war.
Stundenlang wurde da Laufschritt
und Geschwindfchritt geübt, den ge
packten Tornister auf den Schultern.
Die Knie zitterten, der Atem keuchte,
die Pulse flogen; nur eine eiserne
Naiur konnte die Uebungen aushal
ten. Und allmählich gewöhnen sich
die Muskeln und die Lungen an diese
Gewaltübungen, und man lief ma
schmenmäßig stundenlang dahin.
So fühlte Fritz auch jetzt keine Er
müdung, zumal er nur mit Hose und
Hemd bekleidet war, nachdem er Jacke
und den breiten Gürtel fortgeworfen
hatte. Er lief und lief blind
lings hinein in d Wüste, durch
Tornendickickte durch knöcheltie-
jftii Sand. Die Sonnenstrahlen schos
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fAien (tn der 2od ttick.1 wie ein 'ik
freier, foiu'-crn wie ein faritlatel
Gespenst, den ti'sslcn Tiefen da Un
iettrelt eni'iifgfit.
Eine hkife Sehnsucht nach dem
Leben bemäcktizke sich seiner. Ein
Lcrensdursi, der d,e 'l'iuötgkeit je,,
ueä Körpers üleuiint, so baß er
sich wieder aufrüste, um leine Fluch!
fortzusetzen.
Die Beduinen schienen seine Ber
folzunz ausgräten zu haben. Die
Beuie, die sie bei den Toten gemacht,
schien ihnen zu genügen; vielleich!
fürchteten sie auch, jetzt am hellen
Tage einer militärischen Patrouille
zu begegnen so aufmerksam Fritz
auch umherspähte, auf der endlosen
Ebene war kein lebendes Wesen zu
entdecken. Nur hoch olen am Him
mel zogen mehrere Geier ihre Kreise,
mit gierigen Augen in die. Tiefe spä
hend. Aber andere Gefahren lauerten
jetzt auf den einsamen Flüchtling.
In heißer, sengender Glut brannte die
Sonne aus de Sandwüste nieder,
den Sand erhitzend und die Lust in
flimmernde Bewegung versetzend.
Eine Gkut umgab Fritz, als befände
er sich in einer feurigen Lohe, in ei
nem geheizten Ofen, so daß er kaum
atmen konnte. Dabei war sein Haupt,
seine Schulter, seine Brust den
Ttrahlenpseilen der Sonne schutzlos
preisgegeben; seine Haut' verbrannte
fast in "dieser sengenden Glut, die sei
neu Körper austrocknete, seine Lippen
verdorren ließ und einen dumpfen
Druck im Kopf erzeugte, als befände
er sich in Eisenklammern. Sein
Gaumen lechzte nach einem Tropfen
Wasser; aber seine Flasche, in der
sich noch etwas Wein befunden, hatte
er auf der Flucht verloren, und in
dieser Sandwüste wäre es vergebliche
Mühe gewesen, nach Wasser zu fu
chen. So taumelte er weiter, geblendet
durch den grellen Sonnenschein, halb
bewußtlos, nur den einen Gedanken
hegend: .Fort, fort, daß du nicht in
die Hände jener grausamen Räuber
fällst. .
Wie lange er so weiter marschiert,
taumelnd und schwankend, niederstür
zend und sich wieder aufraffend, er
wußte es nicht. Zuletzt konte er' nicht
weiter, er sank nieder in den bren
nend heißen Sand, die Augen schlos
sen sich, das Bewußtsein schwand.
Eine Zeitlang lag er wie ein To
ter da. Ein empfindlicher Schmerz
am Fuß erweckte ihn au! seiner Le
thargie, er schreckte empor, ein Scha
kal hatte sich an ihn herangeschlichen
und feine scharfen Zähne in seme
Wade vergraben. Als Fritz sich auf
richtete, ließ das Tier von ihm ab
und zog sich knurrend auf einige
Entfernung zurück. Fritz fprang
auf und feuerte seinen Revolver auf
das Tier ob, das laut aufheulend
entfloh.
Langsam sickerte daö Blut aus der
Wunde, die ihm die scharfen Zähne
der Bestie geschlagen. Er umwickelte
das Bein, mit Fetzen feines Hemdes.
Dann suchte er inen Entschluß zu
fassen, hier konnte er doch nicht blei
den, hier wäre er verdurstet oder in
der Nacht eine Beute der wilden
Tiere geworden. Er mußte versu
chen, irgend eine bewohnte Stätte zu
erreichen, und sei es auch nur ein
armseliges Araberdorf; er hatte ja
noch einiges Geld bei sich, durch das
er ,' die Araber vielleicht bewegen
konnte, ihm zu helfen. Also vor
wärts wieder! Aber wohin?
Eortsetzung solzt.).
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nitiulUn Tr'ze und einet arbeit.
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jj;en zu nujen, auf Ire und i'e
Leu. ri hau' ich mir auch nicht
trimmen lassen, cli ich vor tiittut
J.'Kr mit jii;ct) utio Ach c.ts Erwine,'
pujüerle. ..."
Sie baten es nter famoS gekonnt,
Kollege, trotz ihrer teuflischen Narvc
um Arm. Ein Wunder, daß Sie
njch diesem Schmiß nicht steif geblie
ben sind."
Der Angeredete streifte unwillkür
lich den Aerniel des weißen Oper.,
tioiiskitiels auf und fuhr mit d?r
Tinten über die alte Wunde. Ein
tiefer, dunkelroter Graben zog sich
vom Ellenbogen bis an das Handze
Icnk hinab, wo er in einem kurzez
Streifen verlief.
Die anderen Prüften mi! Kenner
blick den Arm. ,
Vermutlich Säbelwunde mit dop
pelter Fraktur." '
Richtig, die Diagnose stimmt! Re
Säbelmenfur siue aian bis zu:
Kompfunfahigkeit."
.In Tübingen?"
.!1cein, früher, in Heidelberg. Die
Sache hat damals einigen Staub aus
gewirbelt."
Der Sprecher griff nach der Fla
che, die unter dem gotischen Bespült
stand, und schenkte vie Gläser von
r.euem voll.
. .Sie denken natürlich, ein Mädel
stecke dahinter, das stimmt aber nich:
Ter Fall ist wirklich viel trauriger.
Erst heute. ,als der kleine Reservist
mit dem Armschuß seinen schwerver
wundcten Kameraden einbrachte und
immerfort jammerte, sein Freuno
werde wohl sterben müssen, ist mir die
alte Geschichte wieder eingefallen."
.Darf man sie hören?"
Warum nicht i Viel zu erzählen
gibt es da nicht. In Heidelberg, wo
ich die ersten klinischen Jahre der
brachte, traf . ich mit einem alten
Schulfreund wieder zusammen. Neun
Jahre Pennal und die ersten Seme
st in Leipzig waren wir treulich
beisammen, obwohl er ein Leichtfuß
vno Draufgänger und ich ein tonne:
etwas bedächtiger Bursche war. Sein
leidenschaftliches Wesen gefiel mir,
weil es mir fehlte. AIs er nach Hei
delberg kam, war er schon schmählich
verludert. Jeder Schürze lief er nach,
in ollen Kneipen war er zu finden.
Bald fehlte ihm Geld, er machte
Schulden. Ich half hm, bis auch
meine geringen Mittel erschöpft wu
Icn. Da gab es eines Tages eine
widerwärtige Szene vor Zeugen. E1;
war betrunken. Beleidigungen fielen
wie Hagelkörner über mich her
na ja, und so kam's zur Mensur.
Zur schweren sogar, weil er mir
Treubruch und Unredlichkeit vorwarf.
Die Wunde am Arm verheilte nach
einigen Wochen, ,' daS Ende d
Freundschaft hab' ich dagegen nicht
leicht überwinden können. Ich bin
nun einmal so ein altmodischer
Mensch."
.Was ist aus dem Herrn gewor
den?"
.Das weiß der Himmel. Ich hörte
nur, daß er sein Studium aufgegeben
und durchgebrannt sei. Gestorben
vielleicht und verdorben, wie eS im
Lied heißt "
Auf der schmutzigen Dorfstraße vor
der Kirche wurden flüsternde Stim
men laut. Durch die Fenster der
Sakristei, wo die Aerzte plauSerten.
drasg der Schein mehrerer Windlich
ter, in deren Glanz die weiße Fahne
mit dem Purpurkreuz flatterte.
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a.eiiiti. Viuch fciiiiiier.jchiijit uiu
uiHtuiiüsumeii i-rajten lk io
i:uit:en itaniptet unt.
Iie Vierte naren in voller Tätig.
UM. ichuii l.ijrn tit ersten leut,
otgam i'etdumfii, in j.iutjcteit Bet
ten. Unter ten iuuti Heiligenbilder,,
tuhien ie. die von den ttLanden uiio
i.u den Mischen Mit tretntnen Aug.n
in die ZerjiLrung b!ik!eil.
Ein euer Äetwunoetet wurde in
den Oxerationsrau, griichl. Es
car ei chlanler, blonder Mensch
Ende der zwanziger Jahre mit eine:
llugen, itl jiemch stark eiitsttllte
Ge,.cht. Ein Granatstück hatte ihn,
das rechte Bein hart über dem Kil't
zerfchmeitert. Ein Stöhnen uno
wimmern kam über die blutleeren.
haldgeossneten Lippen. Die blauen
Äugen brannten im Fieber.
Die Aerzte traten heran, um auch
hier ihr iliettungswert zu versuchen.
Plötzlich zuckte der eine von ihnen
zusammen. In zähem Erkenmn
veugte er sich über das Antlitz des
Wunden und starrte ihn sassungslo
tn.
.Fehlt Ihnen etwas. Kollege? Sie
zittern ja an ollen Gliedern."
Mir nicht, aber dieser da" e:
wies aus den vor ihm liegenden Kör
per .dieser da war nein, ist
mein Freund, von dem ich Ihnen
vorhin erzählte...." .
Zu weiteren Erklärungen war keine
'tloii CM. Sl?vri S.rinn. Cti. ..!
.cit tivcn viunic. yici tyU'l
es zu retten, was noch am Leben war.
Mit voller Kraft seine Unruhe mei
sternd, half der Arzt der bereitstehen
den Schwester bei der Narkose.
Tann setzte er das Messer zum
Schnitt über dem verstümmelten Kn,e
an, während seine Kollegen die Blu
tung bewachten. Geschickt und sicher,
wie irgend ein älterer erfahrene:
Chirurg, handhabte der junge Medi
znier die Instrumente. ?!ur beim
ersten Knirschen der Säge wollte d'e
jähe Schwäche noch einmal über ihn
kommen. Er rang sie nieder und ar
beiiete weiter, bis nach vollendeter
Operation der schwere Verband an
gelegt werden konnte.
.Bringen Sie den Mann ins Bett
i'nd messen Sie alle zwei 'Stunden
die Temperatur."
Die Wärter trugen den Schlafen
den in die Kirche. Wie ein Traum
wandler folgte der Arzt ihnen nach.
Neben dem bunten Marienaltar stand
das Lager bereit. Die Muttergottes
das Bild eines schlichten elsässt
schcn Malers thronte über ihm im
blauen wallenden Mantel mit sieben
Schwertern im blutenden Herzen. Eis
gel mit Lilien in den Händen um
schwebten sie, Lilien und Rosen aus
Papier blühten auf dem Altar neben
blitzenden Silbcrgeräten.
, Der Arzt tonnte das Auge nicht
von dem Niedergebetteten , wenden.
Da lag der treulose Freund, ongr
wiesen auf seine Hilfe, die der Leicht
sinnige einst vor wenigen Jahren
erst so schlimm Mißbraucht hatte.
Und alle die frohen und köstlich-n
Stunden stiegen in der Erinnerung
des Arztes aus: Die Jahre auf dem
Pennal mit ihren Träumen und H!f
nungen. Der Tag des Abiturs, bei
dem er "dem Strauchelnden kräftig
geholfen hatte. Die Leipziger Seme
ster voller Becherklang und nächtli
chen Kahnfahrten und schließlich auch
Heidelberg mit , dem Zusammenbruch
der scheinbar auS Felsen gegründeten
Freundschaft.
Eine fremde Stimme schreckte ihn
auS seinen Gedanken.
.Wird der Mann wohl mit dem
Leben davonkommen?"
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nicht allein nur ulltii Helmen In
IfbtUUit te !.!. i;e wjttn, (jnetn
auch in :eiei;tiit;i,;sr 'ltu ti.le
iiii;j!if;fn und inimixzliJ.en Schnur
ten zu erzählen wußieu. Ja. jogat
Taschenspieletkunsie gaben jie der
aniiniertkii l'feielljchiifi zum leiten,
Als die Mil'.ern.ichiöstunoe laiis.st
vorüber war. erzählte einer der Fr.ni
ien noch ein, wie er vormiesaiickie.
seltsterlebiez Gaunerstückchen.
sehe allerdings ein ungläubiges Lä
cheln auf Ihren Gesichtern, meine
Herren", jo jojlpfj er seine Erzählung,
und doch ist die Gefchichie buch
stäblich wahr! Gauner gibt es (den
überall, auch Ihr Städtchen, meine
Herren wird solche ausweisen kön
nin natürlich sind Anwesende ans
genommen!"
Bald caraus empfahlen sich die
beiden Schwerenöter, und auch die
Stammgäste rüsteten sich zum Aus
bruch. .Hm Wirt, zahlen!" Allgemci
neö Fluchen und Wettern. Was
war denn geschehen? Die biederen
Spießbürger merkten zu ihrem Ent
setzen, daß der Schlupassus tn der
Geschichte des letzterzählenden Frem
den wirklich wahr gewesen:
Natürlich sind Anwesende ausge
nommen!"
Häntchens zstrn Ratio".
Während mein Patenjunge im
Garten .Krieg" spielt, erbarme ich
mich mal wieder der häuslichen
Spielecke, der ein gründliches Auf
räumen nottut. AIs ich dabei an die
Schublade des Spieltisches ' gerate,
weiten sich meine Augen vor Stau
neu. Sauber auf einem Papierbo
gen ausgebreitet liegen dort friedlich
nebeneinander: eine alte Semmel,
fünf Backpflaumen, ein Apfel, wieder
eine alte Semmel (halbfnsch), etli
che Rosinen (aus meiner Speisekam
mer) usw. Sprachlos starre ich ouf
den ungeahnten Segen. Dann wird
Hänschcn heraufbcordert. Trotzdem
unten eine große Schlacht" tm Gan
ge ist, kommt er fogleich willig ge
sprungen. Ins Zimmer tretend
starrt der Bube eine Sekunde lang
wortlos, gleich mir, auf die entdeckten
Schütze. Tann- entringt sich ihm
unter einem fürchterlichen Tränen
ström das GeüLndnis: Na, ja, nu'
haste mir'n ganzen Spaß verdorben!
Ich wollte doch 'mal so ganz heimlich
'n bissel zu die Bcl'jer 'rüber mar
schieren. Und das" die tränen
verglasten Augen winken vorwurfs
voll nach den Vorräten der indiskre
ten Schublade hinüber .das is
doch meine .Eiserne Nation!" Huhu
hu!"
Aus der Schule. .Was
dachte sich der Prophet Jonas. als
er sich im Bauche eines Walfisches
befand?" f
.Er dacht sich: hier ist's geradeso
wie in einem Unterseeboot."
Humor im Felde. Erster
Soldat: .Tort hinter dem Verhau
scheint der Feind zu stecken."
Zweiter Soldat: .Dann wollen
wir ihn auch dort gleich verhauen,
Farbe bekannt. Frau
szum Dienstmädchen): .Wenn wie
der eine Einladung an mich zu einer
Abcndunterhaltung abgegeben wird,
Leni, so erkundigen Sie sich sofort
bet dem Boten, ob elektrische , Be
leuchtung ist oder nicht."
Dienstmädchen: .Bleibt sich denn
das nicht gleich, gnädige Frau?
Frau: .Nein. Leni, das muß ich
wissen, denn ich könnte sonst aus der
Soiree zu rot oder zu blaß fern."
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Um es gleich voiwezzunehinen: da!
Ostender oidutenheim entspricht den
Erwartungen, die man mit filier Er
effnunez verbunden kalte, coUaiist, I i
Erdgeschoß l-ejtnöfu sich die Schani
räume. Lange NeiYe von Tischen
s'ehn, kirr, mit Blumen geschmuai.
Blumen auch an den iveiten Fenstern,
durch die man aus da bunte milila
r.sche Leben da draußen scheut. An
den Wänden deutsche Bildet. Mit
gutem Geschmack ausgewählt und der
Stimmung ihrer Umgebung gut ange
oakt. Haugts .Morgenrot , jenes
-rgreiseno schlichte Bild, daneben ein
Porträt des Kaisers, eine Stunzeich
nung, Bilder aus dem siebziger Xrie
ge, der Kronprinz, und, nicht zu oer
gessen. natürlich unser Hindcuburg!
Hindenburg, der uns mit einer ge
wissen Selbstverständlichkeit tegelmä-
ßig auch in den anderen Räumen des
eims stets wiederlehrt. Denn mit
dem Echc.nkraum allein ist es noch
iicht getan. Ter Teutsche verlangt
neben seiner leiblichen Kost auch gei
stige Nahrung. Uno für die hat man
gottlob denn auch ausreichend Sorge
getragen. Im ersten Stock ist dir
größte vorhandene Raum in ein Un
terhaltung, und Le'ezimmer verwan
delt worden. Bon den Wänden her
ab grüßen die Büsten der deutschen
Herrscher und Bundesfürsten, seierltch'
umschlungen vou den schwarz-weiß
roten Farben, ein allmächtiger, grün
bespannter Tisch lad zum Lesen der
verschiedensten großen Zeitungen und
Wochenschriften ein! auch ein Klavier
steht da in der Ecke zur fleißigen BS
r.utzung, zu der sich unsere braven
Feldgrauen nicht lange nötigen lassen.
Denn Musik entspricht deutschem Be
dürfnis und verwischt am raschesten
jene herben Eindrücke von der Front,
dem blutigen Ringen um den Sieg.
Damit aber jeder zu feinem Rech:e
kommt, auch die, denen das Klappern
der Bälle schöner Musik ist, hat man
auch ein Billardzimmer nicht verzes
sen, in dem selbst eine kleine mit Ge,
schmück ausgewählte Bibliothek deut
scher Werke Aufstellung gefunden hat.
Betritt man jetzt des Mittags oder am
Auend diese Räume, vormittags oder
nachmittags, man fände schwerlich
Platz für den berühmten Apfel. Wie
bet Aschtnger daheim warten schon im
mer zehn andere auf den, der da auf
stehen soll. Da! geht aber in den
meisten Fällen nicht so rasch, denn beim
Studium der schwarz-weiß-rot um
ränderten Speisekarte findet das Auge
im letzten Moment noch immer etwas,,
worauf der Magen nach dem ewigen;
Zusammengetochten". der Kohl
dampf-Abwehrkanone" aus den Schüt
zengraoen nicht gern verzichten moch
te. .Bratwurst mit Kartoffelsalat'
oder .Beefsteak mit Spiegelei" oder
.Warme Würstchen mit Meerettich",
deutsches Bier und was der lukulli
schen Genüsse noch mehr. Laßt die
Engländer nur faseln von deutscher
Hungersnot und B.rdebnis, s lange
wir diese Schätze -och haben, ist alles
gut. . .
Die Pariser Polizei
konnte nach langen Nachforschungen
eine Falschmünzerbande verhaften,
die gut nachgemachte Silberstücke z;t
zwei und fünf Franken to Barcelona
herstellte und in Frankreich in Um,
lauf setzte. .