Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, May 14, 1915, Image 7

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Xcr Zug sahtt finl"
Echon glcht das rose Age der 2nschi,'e
Durch Tui'.kcl, waäiscnd. . . wachsend. . .
' imtner näher, . .
Nun flikflen helle Tucher in die Lust. . .
Hurra braust imb sckwillr. Tie
Sperre bricht. . .
Tie Menge sprinzit von Echicne sort zu
Cchicnk.
Ler Posten flucht, Sie aber hören'Z
' nicht. '
i. Hinter len dielen offnen Wagcnscnstcrn
Erscheinen Ännc,ancr, rauq uno mu
Und frvhe und vcrsunkne und erstarrte.
Und manche gleickcn denen von Gcspen
s'ern. . . .
Nun hält der Zug. .Horch: eine Tur
erknarrte
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und U'fint.
Cin jungkr Lentnai'i pKindert laut und
I.iliri. .
Er weisj do keinrr Tchivere, keiner
Qual,
Weiss nur von Jiimt . . und wie daZ
Iieirii.h war,
Im Negen der E.i-canelle vorzujkiir
nien,
Tcn geind zu werfen, troyend der Ee
fakr,
Jort üt'cr Leichen, dte sich ringZum tür
mcn. . .
Zt plappert fröhlich wie Keim Liebel
inahl. . .
TaS kirammaphun. . . haha. . . natür
lich. . . ia. . .
TaS hak,' ich mit
?a schmettert ein Tignal
Und reißt das lure, bange Muck ent
. zwei. ...
Ein letzte ssliistern. HSndcdrücken, Nilsse.
.Äuf Wiederschnl". . . Und hie und da
' ' ' ' !'eln Schrei. 7. ' '
Schon dampft und atmet der Maschinen
' schlot.
Ter Zug zieht an und ährt ins
Ungewisse. . .
Von Vcft Nuch Ojt. Hart zwischen Tod
und Tod.
X F. SB. Bchl.
j In Kindenburgs Landen
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Ganz außerordentlich 'ist dZe
Pferdezucht in Ostpreußen entwickelt.
Hier liegt Trakehnen, Deutschlands
ledeuIendsteS Gestüt, welches stine
Zuchttiere über daS ganze Land ber
wendet. Etwa dreißig Nei . und
Wagenpferde ' werden ,n Trakehnen
jede Jahr für den Berliner Hof aus.
gählt. Aber die Pferdezucht wird
, , nur in diesem Mustninstitut be
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Elch, Vronzestatue in Gumbinncn.
trieben. In Ostpreußen ist Zeder
zehnte Mensch Pferdezüchter und
Pferdehändler. So reicht der Ein
fluh von Trakehnen weit über sein
Gebiet hinaus. Mutterstuten von
Trakehnen bringen ganz außerordent
lich hohe Preise, und jedeö Pferd,
welches das Elchgeweih des Haupt
gstüts cilS Brandzeichen trägt, gilt
mit Necht für ein Edeltier.
AIS die Russen im August in Ost
Preußen einbrachen und fast bis an
tie Außenforts von Königsberg vor
drangen, kamen sie auch nacb Trakeh
nen. Hier fanden etwas später
furchtbare Kämpfe statt. Der Wo
den wurde von den Granaten durch
pflügt, jeder dritte Baum oder Tele
graphenpfosten trägt die Spuren von
eingeschlagenen Geschossen. Beson
derö der Bahnhof .von Trakehnen
weist heftige Spuren ' des Ringens
auf. Die Zuchtpferde hatten die
Deutschen vor dem Einrücken des
Feindes in Sicherheit gebracht, 'es
waren etwa tausend Tiere. Wären
diese in dit Hände der Russen gefal
len, so hät'.e daö einen unersedlichen
Verlust bedeutet. Bei der ersten ruf
sischen Invasion befehligte in Tra
lehnen der russische General Rennen
kämpf. Dieser schonte das Gestüt
und dessen musterhafte Anlagen und
zwar in seinem eigenen Interesse.
Er erklärte vor Zeugen in Jnster
bürg, daß er sich vom Zaren das
Gestüt' als Geschenk für seine Feld
herrntcten ausbitten wolle. Bald
darauf wurde Rennenkampf mit sei
nen ganzen sechs Armeekorps an die
Luft gesetzt und nach Rußland der
trieben. Aber die Russen kamen wie
der. Diesmal wurde nichts geschont,
nur daö Schlößchen blieb erhalten.
Alles andere, die Pferdeställe. der
Gasthof. die Apotheke, die Schule,
die Häuschen der Einwohner fielen
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Masurische Landschaft.
ren die Nonne" gezogen hat, al
les verheert und zerstört hinter sich
zurücklassend. Der dichte Forst ging
ein. Aber das verfaulende Holz
düngte den Boden so gut, daß das
sonst hier nur wenig bekannte Laub
holz prächtig ausschießt und dichte?,
saftiges Blattwerk der Sonne entge
gen streckt.
Am lohnensten und genußreichsten
sind die Fußwanderungen durch die
Heide. . Schon von Groß-Roimntcn
ob beginnt das Sehenswerte. Eine
gut gepflegte Kieschaussee führt gera
deaus zum kaiserlichen Jagdschloß.
Es ist allerdings ein stundenlanger
Marsch. Wenn alles, was sich auf
dem Wege bietet, ausgekostet werden
soll, gehören reichlich drei Stunden
dazu. Aber: wie frisch sich das
wandert unter den Fichten mit lhren
hängenden Bärten! Dann wieder der
.ichte Durchblick durch Buchen! Den
Boden deckt raschelndes, verwelktes
Laub. Hier und da ragen die der
wesenden . Wurzeln abgeschlagener
dem Hochwild zuteil, wird ganz
besonders im Winter erhält vor
allein die Zahl auf ihrer Höhe.
AIs die Macht dcs Ritterordens
gebrochen war, trat Ostpreußen in
seiner Abgclegenheit, die der öde
Landstrich der Tucheler Heide im
Westen der Weichsel noch fühlbar
machte, in den Hintergrund des all
gemeinen Interesses; es wurde in
mancher Hinsicht, besonders was die
KZerkehrsverhältnisse betras, arg ver
nachlässig! und kam in inen schlim
men Ruf. Selbst Friedrich Wilhelm
I., der die Vorzüge des Landes wohl
zu schätzen wußte, benutzte Ostpreu
ßcn gewissermaßen alS Berbannungs
ort für Hofbediente, die ihre Pflicht
nicht seinen Anforderungen entspre
chend erfüllt hatten: er machte es zum
preußischen Sibirien! Die Ostmark
wird auch in landschaftlicher Hinsicht
von wenigen Gauen unseres Vater
landes übcrtroffen. Der reiche
Wechsel von saftgrünen Wiesen und
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Heide.
Stämme aus dem feuchten Boden
in der Dämmerung unter dem Laub
dach nehmen sie sich aus wie die
Krallen vorweltlicher, ausgestorbener
Riesenvögel.
Da eine Schlucht. Ein kleines
braunes Wasser rieselt über moosiges
Wurzelwerk durch die finsteren Schat
ten des Fichtenbestandes. Plötzlich
ein Durchblick. Zwischen den Stäm
men taucht es licht auf. Ein dicht
umstandener Waldsee. Der heitere,
weißbewölkte Himmel spiegelt sich auf
dem düsteren, undurchsichtigen Wasser.
Welke Schilfblüten raspln im Win
de. Still ein litauisches Mär
chen.
Ein kleines Dörfchen. Rings um
geben von Waldmauern. Hier stand
tie Romintenfche Jagdbude", die sich
Herzog Albrecht von Preußen in der
zweiten Hälfte des sechzehnten Jahr
Hunderts bauen ließ. Damals gab
es hier noch eine reiche Jagd. Bis
ins achtzehnte - Jahrhundert hauste
hier der braune Bär in zahlreichen
Familien. In Umzäunungen und
Fallen wurden die Tiere gefangen, und
stattlichen Höhen, von üppigen Fel
dern, schwarzen Torfmooren und
ausgedehnten Heiden, von blink nden
Seen, düstern Tannenwaldungen und
lichtgrünen Birkhainen bietet die
mannigfaltigsten Landschaftsbilder,
wohl geeignet, auch ein verwöhntes
Auge zu befriedigen. Dazu die reich
belebten Gefilde, die mit wohlhaben
den Dörfern und stattlichen Herren
sitzen übersäet sind, durchzogen von
dem reickM Geäder der Flüsse und
Bäche, die sich in vielfachen Windun
gen zwischen hohen Ufern hmschlän
geln; am Strande zwischen gewalti
gen Wasserfluten in malerischen For
men die imposanten Sandberge der
der Nehrungen. Eigenartige Schön
heit und Abwechslung der Naturbil
der überall.
Seitdem daö Zeitalter der Eisen
bahnen Ostpreußens aus seiner Ent
legenheit und Abgeschiedenheit befreit
hat, sind diese mannigfaltigen Vor
züge des Landes auch im Innern
Deutschlands allmählich bekannt ge
worden und haben die verdiente Wür
digung gefunden.
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erdschi.i.Ilile nt!l.i.kiunq vfii
'iUfiij;fH li4 Iuüznd hindeutet.
'Jiimmt er t)''N Osten nach Weiten an
Hof;f, Breite uns innerem Zusam
nienkang al, so lleilt sich selbst s'in
liindsasilichcr (5 fjarn! ter eines dicht
bewaldeten Hügellandes von den
Fichtenwi.Id:n Ostpreußens bis zu
ken Buchenhainen Holsteins und einer
Seenplatte von dem Spirdingfee bis
zu dem Ullcisee gleich; an manchen
Stellen sind gerade die Scelandschaf
ien Prciisns und Holsteins $nm
2!crwcchft!n ähnlich. Ter Schutt
der Eis.'eit bcdcckt ihn überall, an
manchen Stellen wohl 100 Meter
mächtig, und selbst die Fruchlbar
kcit manches gerühmten Weizenfeldes
in Mecklenburg und Pommern hängt
von der Masse nordischer Kaltsteiiv
ab, die hier das Eis hergewälzt und
im sandigen Ton begraben hat.
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Die Mafuren und Litauer sind
ein slavischer Volksstamm, den Po
lcn nahe verwandt. Die Germani
sierung hat übrigens bei Masuren und
Litauern erhebliche Fortschritte ge
macht.
Eigenartig ist dem Charakter des
Masuren eine gewisse Pfiffigkeit, auf
die er sich im allgemeinen nicht wenig
zugute tut. Er hält es für sein gu
tes Recht, andere zu übervorteilen,
und freut sich des durch Schlauheit
erlangten Gewinnes mehr als des er
arbeiteten. Bor allem muß der Deut
sche trotz aller Unterwürfigkeit, die
der Mafure an den Tag legt, vor
ihm auf der Hut sein. Er hat mit
dem Mißtrauen zu rechnen, daß die
ser allen Personen gegenüber zeigt,
die ihm an Bildung überlegen sind,
und kann darauf gefaßt sein, daß
er ihn durch Lügen und Verstellen zu
überlisten sucht, wo sich nur eine Ge
legenhcit darbietet. Der Masure kann
sich nicht an den Gedanken gewöhnen,
daß das Holz im Walde, die Fische
im See und das Wild auf den Flu
ren nicht Gemeingut aller sein sollten.
Die Gutmütigkeit der Masuren geht
oft in Weichherzigkeit über. Leicht
wird sein Mitleid für Leidtragende
bei ihm rege, für Waisenkinder einzu
treten, ist er stets geneigt, soweit seine
Kräfte ausreichen. gutmütige
Charakterzug zeigt sich lüd) bei sei
nem Umgang mit den Haustieren, de
nen er nach Kräften das Leben zu er'
leichtern sucht: sein Kuhchen", für
das er rührende Kosenamen hat. geht
ihm über alles. Nur auf die Pfer
de nimmt er nicht die genügende Rück
sicht und schindet sie oft über alle Ge
lühr.
Mit der Gutmütigkeit der Masuren
hängt eine gewisse Friedfertigkeit zu
sammen. Verbrechen, wie Ueberfälle
und Einbrüche kommen fehr selten
bor. Ruhig kann man durch die öde
sten und finstersten Wälder wandern,
ohne einen Mordanschlag oder eine
Beraubung fürchtet zu müssen.
Bei feinem lebhaften Temperament
zeigt sich der Masure freilich auch jäh'
zornig und ist von einem lebhasten
Rachegefühl beseelt, das er betätigt,
sobald er sicher zu gehen glaubt. Na
mentlich haben die Behörden mit einer
nicht geringen Anzahl von.Denunzia
Honen zu tun: in den Gegenden süd
lich von Ortelsburg ist der Masure
bei der Staatsanwaltschaft geradezu
verrufen. An den Zänkereien, die
nur zu oft Beleidigungsklagen im Ge
folge haben, dürste die Hauptschuld
allerdings der leidige Branntweinge
inuß tragen.
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mit) an k. L,i',i i Nie '2ir mir
Lied von der Lie,I.,ul'k ans
der L,ni !e t'nrli-icllfn. üt'frtn Cie
mich jetzt f.ilti, nuirdfii Qt die
Lait'ge ;V.ret C-fiff iider mich ou!
fliffifN. Vltet ich bin bei glück
Lau ne. ÜTu3 ist nun mal dec Lai'f
der Welt! Brr. welche verfluchte
o Berzeikuwi Silbe m-r jetzt ein
dutzendmal üler dS Papier gekrnd
bell ist! Mimikry! Schicken Sie
niir, bitte. Fenchclöl.
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, j.'-',n c!i:f;Jf 7"'k':kk v.ttk'k.
rlcgsfriSwilUge.
K'ik ihre urspriinnlichen Beruföplüne sich
ändern können.
Zahlreiche junge Leute sind bei
Beginn des Krieges direkt vom Gym
nasium oder von der Hochschule ins
Heer eingetreten, wohl in der festen
Absicht, sich nach Beendigung des
Krieges und glücklicher Heimkehr wie
der ihrem friedlichen wissenfchaftli
chen Berufe zuzuwenden. Ob dies in
allen Fällen auch wirklich geschehen
wird und ob nicht vielmehr manche
am militärischen Beruf solche Freude
gefunden haben werden, um weiterhin
die Soldatenlaufbahn zu verfolgen,
erscheint immerhin fraglich, zumal bei
denen, die im Kriege ihre innere Be
rufung zum Soldatenstande entdeckt
haben. Ein Beispiel aus der Ver
gangenheit möge das zeigen.
Im Jahre 1737, kurz nach Aus
bruch des Siebenjährigen Krieges,
bezog Johann Heinrich Günther,
Sohn einer Predigerwitwe, die Uni
versität Halle, um sich de? Theologie
zu widmen. Da war es denn kein
Wunder, daß nicht recht an das Stu
dium zu denken war, wo so gewaltige
Ereignisse bevorstanden. Ernst Mo
ritz Arndt erzählt in feinen Wande
rungen und Wandelungen mit dem
Freiherrn vom Stein" den Hergang,
wie jener Günther Soldat anstatt
Theologe wurde: Bald nach Aus
bruch des Siebenjährigen Krieges
standen vier untereinander befreun
dete Jünglinge in den Listen der
Hochschule Halle eingeschrieben. Sie
hießen Scheffner, Neumann, L'Estocq
und Günther. Eines Abends beim
Kommers führt das Gespräch dar
auf hin, daß sie binnen kürzester
Frist für die Armee gepreßt und ein
gekleidet würden. Nach einigem Hin
und Herwägcn reifte der Entschluß
in ihnen, lieber gleich als Freiwillige
in ein berühmtes Hufarenregiment
einzutreten. Scheffner, nachdem er
ehrenvoll gedient, lebte noch 1813 als
Kriegs- und Domänenrat in Kö
nigsberg; Neumann wurde durch
seine tapfere Verteidigung Kofels,
Da, Mudche IM "!, Wir '..er
lMl!i4 kkl s'kj'il UNv konlii, Iksl lich
tiii!,:en lurden '.'luslläkunz uttt
lit sonderbare (.'les f(i!;!t gttt.
.ikgaret, kitte ine i'idfch.ifl
mit il, ein Kelli'kk. der bei der
merLknttlktcl! wohnte. Tie Zunei
gunc, war U gros-,. d.iß sie el
lerliche Hiui der lies; und mit ihrem
Geliebten zusammenwohnte. In den
Tie LiebkAigntre".
(Tct Kiofpnnz l'ak vor einiger
,'!etl, an seine braven Soldaien
bessere Zigarren zu jchiiken.)
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Du liebe eimat gabst alles her:
Die Wurst vom Lande, den Fisch vol.
Meer,
DaS Bier, von deiner Gerste gebraut.
Die Traube, von deiner Sonne geblaut.
Nur eine Grabe scheint mir zu starl:
Der Tabak von deiner Uckcrmarkl
ersten Tagen machte Margarete noch
Spaziergänge, als dann aber in der
Zeitung zu lesen war, daß sie ver
fchwunden sei, wagte sie sich nicht
mehr auf die Straße. Sie hielt sich
tagsüber in der Wohnung ihres Ge
liebten verborgen, und. sobald sich
dem Zimmer jemand näherte, der
schwand sie im Kleiderschrank oder
im Koffer, der ihrem Geliebten ge
hörte. An jenem Morgen hatte sie
nun schon vier Stundm in dem Holz,
toffer zugebracht und von innen ver
sucht, durch kleine in die Wand ge
oohrte Löcher dem Koffer etwas
sche Luft zuzuführen. Hierbei , wa
ren von dem Koffer einige Späne
abgefallen, durch die die Zimmervcr
Mieterin auf den sonderbaren Inhalt
aufmerksam wurde.. Nachdem sich das
Mädchen erholt hatte, wurde es von
der Polizei den Eltern wieder zuge
führt. Da der Verdacht besteht, daß
Margarete stark unter dem Einfluß
ihres Liebhabers gehandelt .und
daß dieser sich vielleicht der Entfüh
rung schuldig gemacht hat, wurde er
vorläufig verhaftet. Hätte die Zim
mervermieterin ihren sonderbaren.
Fund einige Stunden später gemacht,
dann würde das junge Mädchen wohl
heute nicht mehr unter den Lebender,
weilen.
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Generaloberst bon Moltke mit seinen beiden verwundeten Söhnen.
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