Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, May 07, 1915, Image 5

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' Cchkid,marin am 18. Mär, gesagt bat, 0(8
ftinx Rcdc l';lvt mit d?n Worikri:
,TZ Land, in bai wir unsere Saat
m fjrrukn. ist unser Lsnd. Wir vkrihridigen
' H jctzt. wie wir stets dafür gekümpit Hz
sei:, auf daß ti allen eigen sei, ein Vatr
kand der gleisen Nechie und der gleichen
Pflichten, ein Vaterland der Freiheit und
H der Wohlfahrt!" Wenn da! als sozial
- 'N demrkraÜscheZ Programm der Munft
'i' verkündet und gehalten wird, dann macht
, ' tl diese Parie! ihrn Gegn'rn unmöglich.
'- u versuchen, sie von dem vaterländischen
i Loden, in t'.m wir alle wurzeln, zu er
f j dv'ng'n. dann wird in Zukunft die viel
erörterte Nrage nach der TundniSfähigkeit
' der Sozialdemokratie keine ffrage mehr
j ijfi'in und an ihrem Entschluß, bei der
1 ' ?irikdm?arbcil dabei zu sein, so wie sie
J J bei der KriegZarbeit ihre Pflicht am ater
Z lande gethan hat. wird unser politisches
, und parlamentarische Wesen gesunden.
' 4 Xtx foMdemokratische Abgeordnete Wolf
j gnq Heine hat Im Märzhcst der Eüd
deutschen Mona IS hefte Über die ZciaU
den.vkratie Im neuen Teutschland gespro,
k in; sagt da unter andcrm:
tfi Wenn wir ein neue! Teutschland schaf
. I seit wollen, so muh ti ausgebaut sein rnif
r5cm, leaS wir in der Stunde der ttesahr
I Erlebt haben, auf dem Bewußtsein der
; ff Einheit der Nation, ohne Unterschied der
l politischen oder religiösen Meinungen. Es
darf nur eine G'sinnung erfordert werden,
d de freien Mannes, der sich seinem
IN Wolke hinaiebt und nach seiner Ueberzeu
ft gung da Beste für sein Volk thun will,
s ' der aber ebenso die Meinungen Anderer
II achtet, auch wo er sie bekämpst. Au?ge
sck:Iossen ober sollte die Kesinnung de
rJ Philister sein, der sich nicht nur ärgert.
J wenn ein Anderer sndr? bedanken und
:t Hewohnheiten hat als er selbst, sondern
fst ihn auch zwingen möchte, sie abzulegen.
';' Und am Schlüsse de Aufsätze!:
i EI ist deutsche Art. sich nicht einordnen
zu wollen, fond'rn persönliche Wege zu
k wandeln. So wächst die Streitsucht un
. sere Bollel und sein Unfähigleit, sich in
rfS gewöhnlichen Zeiiläusten zu gemeinsamem
Handeln zu verbinden aui dm Besten.
s . das wir bcschen, hervor, der wahren deut
t sehen GeisteSfrciheit. Beide, ist schwer
voneinander zu trennen und deshalb auch
vit oeuil? yaoeriuir nir ganz zu ur
winden., Jetzt aber hat die Zeit und ihre
?Zo!h In un Deutschen einen großen Wil
le zur Einheit geboren, und solange die
Herzen noch warm und die roßen Erleb
iffk Nicht vergessen sind, gilt e. di, Zu
sammeneieh'öriokeit de deutschen Bolle
durch Thaten zu besugeln und den Grund
zu legen zu einer wakrk-ast fozialcn fl)e
nicinschllst et semer Glieder, um 'mti
de Baue ist l'arhanden in den Organila
twnm d'k ?!r'iier und in dem eitt'-eiiZi.
lUNfN 3"t Heuer uno 11 enn ei tui
(v;ff,:f..,.;if,s,of4
" ÄS! KS, ?'m: wirdund muß auch Im
Ver'enne -.an die Stz die darin , "'"en Teutschland vorrlS und ausw t
?, nicht, uehm: man s.e oriehINo, an.''. weiin ,m a,Z Hauptgewinn dieser
Im m n r itt auf dieftm .?.r...d und ?"b'n Prüfung stet gegenwartig ,ft:
mit diesem Go.'d. so w'rd jed.r ZrJoU s'd "d müssen bleiben ein einig
'....! . :.., m,r Bol: von Brud rn.
vciiinitj 1 irii n , . 'k vüi ,
neuen Tni'sch'.i" wi!,',:!ch:!fen nd svvy
lein, in einen, solche:' Hnuse zu w"hnen.
tat beii's he ürgerlhum wird, wie
tiAx rlnu'fii, bis in ten äusje-.sieii liiel
der krnl.'rrc'tivki, fiiiiei b'reit sein, diese
Wo.lc ''l'! tht ehrlich Jnte??re!':t!on de
cheide,nannja,l P-ogr.'mm hinzrneh
rnen und si h ,;u den ;a:aS u solgeeden
Theile i bc'enn.n. iiiiz jchei.ien schon
ic'l Tiegicrung und Partei n darin zu sein.
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(f'tb d',t L.t.l,,kl,n. die ihm noch nljoüen,
adsti-ße. nd 5tifunjtff tte Kilo
I scn. da b'trj'jr! Aüe. jff-fiifi dutt
d. ihisch' Z??r:he. die der ftt-.ti geireckl
hat. zu halten.
Stet bei all'M ttseolilmul, den ti j'il
der tckweren ?!o:h aus neue so weUihatiz
ent?cht hat und der all tat drinzendste
Gebet der Zeit unseeer Weilern i?nl!ri,k
lung erhallen ileilen muh, krollen wir
UN n'chl darüber täuschen. dk dazu
t:l seilen Willen und der Cpfetbertit
schaft Aller auch dnn und erst recht dinn
b-dark. wenn die 2age der Nuk.e und fce i
Frieden wiederzelehrl sein werden, l?
allem miisscn wir uni. Regierung wie
Parieien. von dem Grundsatz der Tle
ranz aus allen Gebieten durch
dring' und leiten lassen. T wird, wie
e stet geiresen. in unserm religionZun
einiaen Lande auf religiösem Boden am
sckwierigsten sein. Aber auch da hat
Wolfgang Heine recht, wenn er in dem ge
nannten Aufsatz sagt: Soll da! neue
Teutschland ein einheitlickik Dolk in sich
sehen, dann müssen gerade die herkömmli
chen Unterschiede, die zwischen Christen
und Juden, zwischen Gelausten und
Dissidenten gemacht werden, muf der
Zwang zur Theilnahme an religiösen
Uebungen gegen die Ueberzeugung, den
man namentlich den Kindern der Arbeiter
auferlegt, muh iiberbaupt jede künstliche
kirchliche Dressur aufhören." Man wird
au diesen Worten einen leise angedeuteten
Zwang nach den sozialistischen Meinungen
hin, den mancher herauklesen möchte, au
spalten und sich an da halten dürfen, wa
Heine n einer andern Stelle sagt: Ach
tung vor jeder ehrlichen Ueberzeugung.
Ehrfurcht vor tiefen religiösen Erlebnissen,
da ist e, wa man beanspruchen kann."
Da kann und mufz auch auf da politische
Gebiet übertragen werde, und gerade auf
diesem Gebiet wird mehr noch al den bür
ge'lichen Parteien der sozialdemokratischen
die Toleranz noththun, die sie in der Ber
gai.genheit oft hat vermissen lassen. Sie
besonder hat durch die für die Mehrheit
de Bolke verletzende Hervorkehrung re
puritanischer Allüren da Zusammenleben
der Parteien verbittert, und wenn derselbe
Abgeordnete Scheidemonn, der früher zu
dieser Verbitterung sein gemessen Theil
beigetragen, jetzt in seinen Worten,' dah der
Zlrieg gelehrt habe, wa un nützlich, wa
schädlich sei, die m o n a r ch i s ch e Staat
form al einen der wesentlichen
Faktoren de Gelingen einschließen will,
so ist e freudig zu begrüßen, daß er au
dem Soulu ein Paulu geworden, stein
verständiger Mensch ' wird deshalb den
Sozialdemokratin zumuihen, sie sollten
verbrennen, wo sie gestern angebetet, und
anbeten, wa sie verbrannt haben. ?1!ögen
sie. wenn sie wollen, in ihren Philosoph!
sehen Ueberlkgungen dabei bleiben, das, in
der Theorie die Republik die beste aller
Welten sei. Aber Achtung vor jeder ehr
lichen Ueberzeugung" wird man auch von
ihnen verlangen und darum Respekt vor
der Meinung der überwiegenden Mehrheit
de deutschen Volke, daß nicht so wie die
ser Krieg die monarchisch? Ctaatkform,
den monarchisch'n Gedanken und da mo
narchische Empfinde in Deutschland ge
kräftigt hat.
Auch darüber sollte man sich nicht täu
schen, daß im neuen Deutschland mrH eitel
7s rieben und Nuhe statt der bisherigen
Wirthschafiekämpfe herrschen wird. Der
5kampf um Dosein in unserm Wirth,
schaftlichen Leben wird weitergehen, wird
vielleicht noch lebhafter einsetzen. Aber die
Hemmung' und Störunoen. die davon zu
erwarten sind, werden und müssen über
n-,,nden werd?, wenn Arbeitgeber wie
Arbeitnehmer sich gleicherw'ise vor Augen
fisi'ien. dak ifir meinlawe 3iel die Kör
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1 beruni der Arbeit, der deutschen Arbeit ist.
Kunst and Krie.
Ein Invkilider Ilnierossizies wurde von
seiner Schwester m'i Theater geschleppt
man gab die Elektra". Beim Bcr.
lassen d! Hause bemerkt die Schwester:
.Nicht wahr, in unserer Oper ist e
doch schöner ol in den Argonnen."
Geiuisi. Sckzweftc?, . tUx auch arc
s!::ügende:!" .
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,n!i,ch-n ist noch t!et. I ljjfl mich n-tt
T'in P.irU freut. Ich b, ci'.tn
u-h f!lf fi l'l-i s-'frnntf i w,i
,'r v,b, I'f.itv. rs'.ite CW vti.
Vit. Xir ,., ffrr.l'it, if'l um .1 Uhr
fciih ein AeroplM wegvht. Bitte, wt
nicht mehr zu schreien tt aus Weitere.'
Die zir'üe Jhetf, drn d'ins'ln Alsen
d's. littst ei,-schonend eine ötg'iniung bet
ersten. Sie tautet:
,21. Müe, ls15,
12 Nkr HO Min. flacht.
Ciff-fie fl'ile Coiii! Hatte mich um 10
Ulr schlafen a'l'flt, al-er e war nicht
möglich, ein.ütschlafen. Die stanonen bon
nern und Klihen so, daß die Fensterfchei
b'N unsere Lag'rZ zertrümmert weide.
So war e nie wie Keule den ganzen Zag
und die Nacht ober e wird bald (ins
Aenderung eintreten . . . Es wird keine
acht. Tag mehr dauern . . . Wir müss'n
um Z3 Uhr früh ausstehen, um einen
Aeroplan nach ttrakau z expediren. Die
meisten von un schlafen nicht wegen d
starken Donnern und Blitzen!. Tu kannst
mir nicht mehr schreiben, weil wir von
Priemysl wegkommen. Tiese Karte hel'e
Tir auf bi! ich nach Hause komme.
Ich grüße und kiiffe Tich und meine th'ii
ren Kinder. Grüße auch alle Verwandten
und Bekannten. Dein D."
Eine andere starte, die ein in Wien
wohnhafter Kaufmann von seinem Sohne,
der al Landsturmingenieur der Festung
Przemt'Sl zugetheilt war, halten hat, ist
gleichfalls am 21. März geschrieben wor
den. Sie lautet:
Liebste, theuerste Eltern! Wir sind,
Gott sei Tank, vollkommen gesund und
wohlauf. Wir warten sehnsüchtig den
Moment, wo wir Euch wieder umarmen
können. Grüße und Küsse Von Euerm I.'
rr . in... m t. -ti :n -
Ein fleu'Pcster Siadimagiflratsrath
schreibt on seine Mutter:
Wir haben un riesig bemüht, bisher
sind aber alle Briefe verloren gegangen.
Hoffe, daß wir zurückkehren können. Wenn
wir in einem anderen Lande sein werden,
so sei ohne Sorge, wir werden trachten,
eine Verbindung mit Euch herzustellen.
In PrzemySl ist nicht mehr z essen, sonst
hätten wir die Festung noch zehn Jahre
halten können."
Ein NeuPester Magistratsrath, der ,lS
Reserveleutnant der Besatzung von Prze
mnLl zugetheilt war, sandte mittelst Tslie
gerpost mit dem Datum vom 21. März
an seine in Reu-Pest lebende Mutter sol.
gende Karte:
Theure, gute MutterZ Ich habe da
Gefühl, daß die meine letzte Karte au!
dieser Stadt ist. Gott wird mir vielleicht
helfen, daß Ich nach Hause kehren kann.
Wenn wir in einem anderen Lande sein
werden, wird e mein Erste sein, zu der
suchen, mit Dir in Verbindung zu treten.
Heute bin Ich krank und werde e! vielleicht
auch morgen noch sein. Meine ssüße
schmerzen mich sehr. In der gestrigen
Niescnfchlacht hat man mir meinen Die
ner weggeschossen. Meine neu erworbenen
Sachen sind verloren gegangen, nur mein
Säbel ist mir geblieben. Die Honved
legen ein bewunderiingswürdige Betri
g.n an den Tag. Schade, daß wir nicht
mehr zu essen haben, wir hätten un auch
noch zehn Jahre lang kalten tonnen! Mit
Handkuß Dein freu Sohn Laczi."
Ein Wiener Militärarzt hat an fetiie
In Wien lebenden Eltern folgende Karte
geschickt:
Meine Lieben! In dieser schweren
Seit ist tt mir noch möglich, Euch eine
Karte zu senden. Gesundheitlich geht e
mir gtit. Leid wden sich die Verhalt
Nisse bald betört ändern, daß Ich nicht
weiß, ob Ich Euch weiter werde schreiben
können. Mein einziger Wunsch Ist. Euch
Alls einmal g'sund wiederzusehen. Ich
hoffe, daß diese Karte, die mit unserem
Flieg a'a'ht, Euch erreich' wird. Nahe.
re! sann Ich leider n-'cht mittheilen."
Diese Karten bestätigen von Neuem.
daß e nur der Hunger gewesen ist. der
die tapfere und bi im letzten Angenblick
n," enimuiytgie Be,aizung von Przemyst
besiegt hat.
Teutsch, Speisekarten.
Der Rkichzvnband der Gastwirthe Oe
sierreich hat jetzt, im Verein mit der
Wiener Genossenschaft der Gastmirthe.
eine deutsche Speisekarte herausgegeben,
ein sieben Folioseiten starke! Heft, in dem
für jede Sveife eine deutsche Bezeichnung
eufgefiihrt ist.
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eh fteeund ober stemb. ve den lentlen
in ttTfn bestätig. Pin inf.f.f. flfftit.
! d H'Irn und lt ir?:l d'kn,xhZnzt. te
j-ichet ikr, hfele üludeststt.
Aus einem freien st:!de. einer Cafe in
dieser Waldiritste. bat etwa breiig strrn
jvsen auf der Jiucht da liidüte Blei
der Zlerfoli'k erreicht. Hier wurde unse,
rem Vordringen Hl! gel.'.:!lM. und fca3
F'!d. vom geg'nllk'erlikaen'ien Valdeand
betrieben, blieb in der Hand de sseinde.
Aber seine Gefallenen ließ er sahig liegen,
und sie lieien heute nock da!
T,QO Meter vor unserer Linie, dicht vor
d-n feindlichen Graben, leuchten seit vier
Monaten im Sonn'nsckein und ?onbe!-
glänz die rothen Hosen der entehrten Tod
ten. Kraken setzen sich auf die Körper
und hacken daran. Geleaentlich macht sich
ein scheuer, ruppiger Hund au dem nahen
zerschossenen Dorfe daran zu schassen.
Weiß leuchten, wie unsere Vorposten mit
Sckudern erzählen, die Zähne au den
unkenntlichen schwarzen Gesichtern, die
Glieder fallen auseinand Unsere Leute
.tv vni, tc,t f v wn
auSttiwischen. indem ße sich nacht an
die feindlnbrn Graben heranschlichen und '
,m ?seuer diesen oder lenen Leichnam in'
Säcken bereinbrachten und bestatteten.Aber
die meisten liegen heute - im Ä:6tuar '
- noch da. so wie sie ,m Spätsommer
vormen Jahre fielen! . I
fleuerdina haben d-.e Franzosen mitten
durch die Reihe ihr Todten einen neuen
Schünengraben gezogen. Anstatt bei die
ser Gelegenheit die zum Greifen nahelie j
senden Leichen einzuscharren, haben sie ,
sich auch jetzt um dieselben nicht oekum
mert und ihre Drahthindernisse ring um
die Leichen geschlagen. Marschen vom
schlimmen Geruch muß der ständige An
' t.j l r r-iv . t w:.
blick dieser zerfallenen Kameraden die
Leute in den Gräben auf! böchste depri
miren und kann auf den Geist der Trup
pen nur schädlich wirken. Aber da alle
kümmert nicht die Kiilturnation", die in
ibrer verblendeten Eitelkeit den eigenen
Barbarismui" iibersieht.
Gegen Berringernng deS Schweine
bcstnndeS.
Ein In Stuttgart sbaealtener Ober
meistertac, der württembergifchen Fleischer
Innungen hat in einer Entschließung den
von der NeichSregierunq beschriften? Weg
der Wassenabschlack'tung von Schweinen
al! ungeeignet erklärt, weil dadurch der
Schwcinebkstand Deutschland In ganz
ungewöhnlicher und geradezu gefährlicher
Weise verringert werde. Er erlaubt, daß
der Schmeinkbestand Deutschland jetzt
schon ein viel geringerer sei. als aneenom
men werde, weil bei der letzten ZLHlung
da Gewicht der Thiere in Betracht ge.
zoae . worden sei. Um eine besser. Ueber
sicht über den oesammten Schweinebeftand
de! Deutschen Reiche zu gewinnen, schlägt
dekhalb eine nochmalige Zählung vor.
' . '
23,000 Arbeitslose In Pari.
Wie der Kammerdeputirte Honorar in
der Kammersitzung in Pari hevorhob, be
lrägt die Zahl der Arbeil!losen in Paris
gegenwärtig 24.1,000 Mann. Er verlangte
umgehend Maßnabmen, um dieser gefähr
lichen Lage abzuhelfen.
Kriegt?verrath.
Ein Ueberfall aus deutsche Landsturm
reit In RussischPolen bildet den Hinter
gründ einer Anklage wegen Kriegkver
rniht bi nur btn ITtienSflerisfit br Pnttbi
, wehr Inspektion Bromberg verhandelt
I wurde Am 23. Sevtember . rückte
,!, Vn,abl btpuftif Landfturmdraao.
b, russisch polnische Ortschaft
Radziejew ein. Nachdem sie abgesattelt
hMkn. wurden sie plötzlich von Kosaken
' h tnn re'nmnfinetn au den frnufttn
, Orte beschossen, wobei .in Dragoner
Tod fand. Die Reiter wären wahr
schinijch sämmtlich niedergemacht worden.
totn nilf.t t,chtieitig Hülfe gekommen
wäre, nach deren Eintreffen sirenge Ge
richt gehalten wurde. Die Hauptschuld!
gen wurden auf der Stelle erschossen und
eine Anzahl Anderer verhaftet. Sech von
diesen halten sich wegen KriegSverrath!
zu verantworten. Zwei Angeklagte, d
Apotheker V. JaraezewSki und der Bäcker
ZampolinSki. wurden zu je 10 Jahren
Zuchthau verurtheilt. Die vier anderen
wurden freigesprochen.
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Jchtfil'Tftle fifriiit!. f d.ifplelkweis. M
dem l'ätl firfat. s-ll man dafür nl.fl
Hiürkünsüek pbet Heiarpsle"., IfiSken
will. Twvn r.nd Worte tti. ?e!fs'ur.
Ondulationen. l'Üirieure, V b;air. un
did'nat iu rrrn-'ib'n. Hiersiir sind bie
b'u!lch:n Worte Hiarülnstter. Haarw'llen.
Hand oder nu'pUeie im s'ten. Tel
gleichen sind Plakate in den ?"iusens!ern,
wie on xarle f ranceitS". .enrlÜf) frostn",
Ankündipunaen russischer Theesabriken
durch d'Utsche Ausschrift .'u ersetzen. Auch
Inschriften wie ,srr Letdie and Gentle
men' sind zu unterlassen. Iür Parfü
merie ist da Wort Tufterzeugnisse borge
schlagen worden. Tie in der Konfeltw'!
gewählten Beieichiilinnen .Nobe et man
teaur" sind durch Kleider und Mäntel"
zu setzen, sür .Eostume!" ernpsuhlt e
sich. .Iackenkl.ider" zu sagen, für List"
Fahrstuhl. Auch die Bezeichnun' Von
Hofliefcranlentitcln au feindlichen Staa
ten sind zu entfernen, dekgleichcn seindes
1 ländische Nationalfarben und Zlaagen
, mt Restaurant!. Hotel und EafS ist
die Bki'ichnung Grand" nicht erlaubt.
Xk rp0i.itioraane sind von der BerkchrS
roli,ei befand! angewiesen worden, au
ländische Plakate in den Untergrundbahn
ntni (gtcf txifdtVen, Sladtbahn.'üaen. sowie
atm B f f eri tli cfjc VerkehrZmitteln eben
,m nqmm w lassen. . .
Die Polizeibehörde erklärt, daß. wenn
BU(f) bi(ftr amcitt Versuch in zwar energi
f(f)ft is, doch immerhin auf dem Wege
gütlicher Verständigung, alle fremden Be
,ti,f)min,fni wodi rch oft da National
mpfinden der Bevölkerung aus! schwerste
gi'inkt wird. ,u beseitigen, nicht vollen
Erfolg haben sollte, e sehr leicht zu
ZwanaSmaßregeln kommen könnte. E
ist beabsichtigt, bi zur Beendigung de
Kneif ein: völlige Reinigung auf diesem
Gebiete zu schaffen. ES wird daher an
alle Beteiligten von der Behörde im da
terländischen Interesse da Ersuchen ge
richtet, den Anordnungen der mit der
Ausführung deZ oben erwähnten Erlasse
beauftragen Polizeirevieren Folge zu
leisten.
Ich bin ein Teutscher!
Auf der südöstlich von Brüssel gelegenen
Station Etterbcck wurden Ansang Dezem
der 1014 die Schwerverwundetcn von drei
Militärärzten auf Weitertransportfähig
keit untersucht, die Gefangenen und Leicht
verwundeten verpflegt. Bon den letzteren
, will einer der Stabsärzte zwei zufällig
nebeneinander stehende Neger Photograph,
ren, einen feldgrau uniformirten Kameru
ner und einen blutjungen Sencgalncger.
Gerade will er knipsen, da tritt der bäum
lange Kameruner zur Seite und meint in
deutlicher Deutscher Sprache: Denken
Sie denn, ich will mit so einem Schwein
von Engländer photographirt werden? Ich
bin Deutscher, studire auf der Baugewcrke
schule Hildburghausen und bin bei Au
bruch de Krieges al Freiwilliger singe
treten." Schließlich konnte man den leb
haft Protcftirenden doch so weit beruhi
gen, daß er sich mit seinem Rassekamera
den zusammen auf dasselbe Bild bringen
ließ. ,
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Britrnrnche in Hongkong.
Dn Londoner Korrespondent de
Manchester Guardian" schreibt: Da a"e
sich für britisch ausgebenden HandclSge
fellschaften China! bei den britischen Kon
sulaten einaetraaen werden mußten, wur
den 2 österreichische und deutsche Firmen
in Honakong. darunter die Filialen de
Norddeutschen Llopd und der Hamburg
Amerika Linie, zwanaßweise von briti
schen Liquidatoren ausgelöst.
Lob anS AeiiidkSmund.
D KriegSberichterstatter der Neuen
Züricher Zeitung" an der französischen
Front schreibt u. 0.: Kein Franzose ließ
sich zu einer unschönen Bemerkung über
den Feind hinreißen. Im Gegentheil, sie
bemühten sich, den guten Sigenschasten
de Gegner gerecht zu werden. Die
Bariern. die wir vor un haben, bemerkte
der Kommandant in Bill! au BoiS.I
sind tapfere Soldaten. Alle Achtung vor
de Offizieren, die an de, Spitze ihrer
Leute in den Kamps stürzen. Auch die
Bravour der preußischen Gardr findet bei
den Franzosen ehrliche Bewunderer.
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te;i leinten im st'lbe die Emrfiii
buran g'g'N ftnnfrnt avi-ere seien,
al orn England und 'Jti-fjfanb.
7!,m scheet e'.nei flanteti Eduaeb
Angel, ten dessen Existenz ich vorher feine
Ahnung hatte, in jiieserung'N ein Werk
über d'n Ke'g. wie jetzt so diele erlch'i
nen. Kein Mensch hatte meinen Artil.'l
d'anstanbet. aber Herr Eng:l reift einen
Satz an dem Zusammenhang ber Ec
Lrterting. ob vor dem Krieg ein deutsch'
französischer AnnaheriingZoersuch mög'ich
gewesen wäre, heran und verlündet bet
Welt, daß er g'gen da ganze französische
Volk unauslöschlichen Haß im Herzen
trage; bas alles wird noch mit Angriffen
auf mich ausgeschmückt, ütcr die ich nichts
sage, weil ich mit Herrn Engel über Frz
gen de! Geschmacks und de! Takte nicht
streiten will.
Nun scheint der Verlag, in dem da
Engelsche Buch scheint, einen sogenann
ten Waschzettel an die Zeitungen verschickt
zu haben; denn plötzlich nach Monaten
erscheint in verschiedenen Zeitungen die
Schimpferei üb mich, mit einer leichten
Empfehlung de KriegZgeschichllichen
Werk". Zunächst habe ich lachen müssen,
weil etwa doch zu sonderbar war. Ich
lag al Kriegsfreiwilliger im Schützm
graben in Flandern, und mir gegenüber
lagen die Franzosen. Just zu dieser Zeit
saß .)r Engel in Berlin am warmen
Ofen und hinter einem großen Tintenfaß
und will mich von dort au üb da
Maß von Wuth belehren, da man gegen
die Franzosen in sich tragen müsse.
Nach meiner festen Ueberzeugung, die
sich auf unzählige Besprechungen mit ver
ständigen Menschen, aber auch auf meine
Erfahrungen im Kriege stützt, kennt da
deutsche Volk keinen Haß gegen den ein
zelnen Franzosen; wir hassen da! fran
zösische Volk nicht. Ich kann nicht jedeS
mal hinzusetzen, daß Herr Engel und ein
zelne Menschen seiner GeisteSart eine
Ausnahme bilden. Von überall erhalten
wir Berichte, wie freundlich die deutschen
Truppen in den besetzten Theilen von
Frankreich mit der Bevölkerung verkch
ren, wie sie sich der nothleidenden Bevölke
rung annehmen, wie sie die Kinder pflc
gen, und wie sich freundliche Beziehungen
zwischen den Quartierwirthen und den
Soldaten anknüpfen. Der deutsche Sol
bat ist auch draußen der Angehörige eines
Kulturvolkes, erzogen In der guten deut
schen Schule? er lehnt e! ab, für die
Schandthaten einzelner Franzosen, für
den Rechtsbruch französischer Richter, für
die Ausschreitungen verhetzter Pöbelhau
fen, den einzelnen Franzosen verantwort
lich zu machen. Er sieht über der Logit
deZ Herrn Engel, daß die Mörder von
OrchieS doch auch zum französischen Volke
gehören, daß dazugehören die Pöbelhau
fcn, die Berwundctr und Gefangene miß
handelten, und die Zeitungsschreiber, die
da deutsche Volk beschimpfen, und daß
deshalb da ganze französische Volt
schlecht und hasscnSwnih sei.
Ein Erlebn!: Wir standen, al! wir
zum erstenmal in Gefecht kamen, im
Kampfe gegen Engländer. Wir alle den
ken leidenschaftlich gegen England, und
ein sprach mir von feinem Haß. Am
anderen Tag und manchen lieben
frohen Kameraden hatten un die engli
schen Kugeln geraubt sah er einen
schwerverwundeten Engländer in einer
Scheune. Er al erst sprang ihm hilfS
bereit bei, verband ihn, gab ihm zu trin
ken, und er selbst litt ui.ter den Schmer
zen de armen Menschen. Bon seinem
Hasse hatte er gesprochen; ab ist
da der Haß? Kann Haß und Mitge
fühl so nahe beieinander wohnen?
Seht Euch die deutschen Soldaten
draußen an; so fröhlich sind sie. immer
lustig und zu Scherzen bereit. So fröh
lich sind Menschen nicht, die hassen
Und daheim? Hassen wir den verwunde
ten Franzosen, den gefangenen Franzo
fen? Sind nicht der deutsche Arzt und
die deutsche Schwester auch für ihre
Schmerzen voll Mitgefühl?
Aber drüben in Frankrei, in Orchic,
und dort, wo sie Verwundete beschimpf
ten. im Gerichtesaal, wo sie die deutschen
Aerzte verurtheilen, und in den Nedak,
tlonöstuben, wo Geistesverwandte de
Herrn Eduard Engel den Haß gegen
Deutschland predigen, dort wohnt der
Haß. Da! Schreckliche und da Häßliche,
wa wir erlebten, war die Folge diese
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r-ttMiifi tr-r!tVrf. tl d-ef? Nkundk
it b? vhallni w'.lf.'n b'N Gefiti.
N'N irtb b Smmkkn'lf.letf, feuiiflüf!.
I'f ,'ini'neff irettiffl Ie!'k ge.ichtel und
e! luchüge Akleitek g'schajt.
Heimskif, dknlfckee verwundeter.
Ungefiibk im deutsch Soldaten, die
rern",i,i?et nach Wien gekommen und ge
heilt worden sind, traten Ende Mär, bie
Niickk'ise nach Teutschland an. Zuvor
marschirten sie aus dn Schwarzenberg
platz, und vor dem Denkmal de Heer
fiikirer von 1?13, de Felbmarschall
Fiirste.r Schwarzenberg. sangen sie
.Teutschland. Deutschland über alle!".
Zablreickik Wiener und Wienerinnen sam
weiten sich rings um die Teutschen und
begrüßten sie mit stürmischen 'Z-iruscn;
die Soldaten jubelten wieder den Wienern
zu. Danach bestiegen die deutschen Sol
baten einen Sonderwagen der Straßen
bahn und fuhren unter herzlichen Ab
schiedkworten der Bevölkerung nach dem
7!ordbahnhof.
.
Kohlennoth in Petersburg.
Tie Verwaltung der städtischen Stra,
ßenbahn in Petersburg weist in einem
amtlichen Berichte an da! Stadthaupt da
rauf hin, daß mit den vorhandenen Koh
lcnbcständen die elektrischen Straßenbah.
nen in Petersburg nur bi etwa ?Nitte
März (a. S.) Im Betriebe bleiben können.
Da! Stadthaupt ordnete die Ueberweisung
von Theilen der KohlenbestLnde der Ga?
werke an die Straßenbahnverwaltung an.
Außer der bereits jetzt folgten Ein
schränkung der Straßenbeleuchtung in
Petersburg steht nun auch eine Einschran
kung de Straßenbahnbetriebs bevor.
. -
Hindenburg Gedenkstein in Meininge.
Als Stiftung der Herzogin-Regeniin
Charlotte von Meiningen, der Schwester
des Kaiser, wurde bei Meiningen ein
Gedenkstein sür den Generalfeldmarschall
v. Hindenburg errichtet. Der Stein ist
ein schwerer FindlingSblock, in den eine
wohlgelungene Plakette Hindenburg ein
gelassen ist.
Der Tank deS Kaisers.
Aus da! vom SchleSwia-Holsteinischen
Provinziallandtag an den Kaiser gesandte
HuldigunaStelegramm ist folgende Ant
wort eingegangen:
Für die patriotische Begrüßung des
SchlcSwig'Holsteinischen Prdvinzialland-
tage sage rch herzlichen Tank. Der ver
dienstvolle Antheil der SchleSwig-Holstei
ner an der Vertheidigung de Vaterlandes
auf den Kriegsschauplätzen, wie daheim im
wirtschaftlichen Kampfe erfüllt mein lan
desväterliches Herz mit besonderer Freude.
Gott der Herr schenke un auch ferner
Kraft zum Tragen der großen Opfer . n
Gut und Blut In der zuversichtlichen Hoff
nung auf eine glückliche Zukunft nach sieg
reicher Abwehr der Feinde.
Wilhelm, R."
.
Für die Treöden"Befazung.
Stadtrath und Stadtverordneten von
Dresden bewilligten 6000 Mark zugunsten
der Besatzung des untergegangenen Kreu
zer Dresden". Das Geld soll der
Mannschaft, die vermuthlich all ihr Hab
und Gut verloren hat, durch eine über
sceische Bank überwiese weiden.
. '
Herzog und Venerak.
Der Herzog von Altenburg. welcher slS
Oberst de 153. Infanterieregiment Ins
Feld rückte, dann Generalmajor und Bri
gadckommandeui, wurde, ist zum General
leutnant und Kommandeur der 8. Divi
sion in Halle ernannt worden.
Teutsche in Frankreich.
flach der Aftenposten" haben 1700
Deutsche die Erlaubn! bekommen, sich in
Pari aufzuhalten. In den französischen
Gefangenenlagern sind jetzt 700 deutsche
und 4)00 österreichische C!!lgesano.ene
untergebracht.
Ter Erfinder deS N'Bootrs.
Dem Erbauer de sten deutschen Un
tnseeboote Ingenieur Wilhelm Bauer,
geboren, am 23. Dezember 1822 in Dil
lir.gen (Bayn. gestorben am 18. Juni
1873 in München, soll in seiner Vater
stadt ein Denkmal richW werden.
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