Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, April 28, 1915, Image 7

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Ihier und Pflanzen, die an dem Or!k,
wo sie vorkommen, alle ihnen zlisliqenden
Aingungen sür ihre Erhaltung und Ver
mehrung finden, also dauernd mit- und
untereinander und mit den Bedingungen
"ihres Wohnortes in Wcchsrlbeziehun.i
flehen und sich hier In einein annähernden
Gleicheztwickte halten. Eine solelie Le
bensgemeinschafk" oder .Viocönose", wie
sie w,issensäf!lich bezeichnet wird, bildet
im Meere jede Austernbank.
Selbstverständlich bcjteht die .Lebens
gemeinschast" auf einer Austcrnbank nicht
an allen Orten aus den gleichen Organis
mmartcn, auch sind die physikalischen und
biologischen Lebensvcrhaltnisse nicht aus
allen Austernbanren die gleichen, und da.
her wächst auch die junge Auster auf den
verschiedenen Bänken unter etwas verän-
dcrtcn Verhältnissen auf. sodaß hierdurch
die betreffenden Lokalformen aar nicht
zu sprechen von den verschiedenen Austern-
arten bestimmte sprziiische Eigenschas
ten besitzen. Es bilden sich eben die Or
gane einer Thierart bei bestimmten Le-
vcnsgemeinschaften in eigenthümlicher
Weise auS, sie sind in dieser Hinsicht mit
zusammenarbeitenden, äußerst empfind
lichen Instrumenten zu vergleichen, die
auf die besonderen Eindrücke leicht re
agiren, so dah die verschiedenen lokalen
Vertreter in Form, Farbe, in Geruch und
Geschmack und in anderer Hinsicht von
einander abweichen. Gerade auf Ge
schmack und Geruch der Organismen,
trelche uns Speisen und Getränke liefern,
haben äußerlich gering erscheinende lcbcnS
gemeinschaftliche Besonderheiten oft einen
sehr tiefen Einfluß. 'Am markantesten
tritt diese beim We,in . hervor, der in
besonders bevorzugten Lagen vortrefflich
'tvird, während nicht fern davon nur ge
ringe Sorten wachsen. Andererseits wird
auch die Lebensgemeinschaft auf den
Vusternbänken überall dort gestört und
verändert, wo solche Bänke intensiv abge
fischt werden, denn die Austern können
unter solchen Umständen hier nicht mehr
genug Nach!ommensckft erzeugen, um die
Lücken, in den Beständen der Bank ersehen
zu tonnen, wodurch sich in gleicher Weise
die Zusammensetzung einer solchen Le
bensgemeinschaft oft recht bald ändert.
Es sind immerhin nur eng begrenzte
VZeereslheile, welche dem Gedeihen der
Auster entgegenkommen und wo sie sich
demnach seßhaft machen kann. Vor allen
Dingen ist hier der Boden in erster Linie
'zur Bildung einer Austcrnbank maß.
gebend,' der in der Regel aus mit Schlamm
durchsetzten Sand besteht. Jedenfalls darf
die Schlammbeimischung nicht überwiegen,
den die Auster benöihigt eines festen
GrundeS und eines rcie-n Wassers mit
bestimmtem Salzgehalte 'von rund drei
Prozent und einer Wassertemperatur von
4 23 bis 2 Grad Celsius (73 bis 34
Grtd Fahrcnheit). Die Ansprüche der
verschiedenen Ausiernarten sind aber hier
in etas abweichend, ober keine Auster
kann dort gedeihen, wo schlammiger
Grund ist, wo der Boden durch die Ein
Wirkungen von Ebbe und Fluth in einer
ständigen Bewegung ist, oder wo Meeres
pflanzen in dichterVegetation sich' an
siedeln. Wohl aber sagt eine Bodcnbe
schaffenhcit der Auster zu, liber welche das
"cnrwafscr in ruhigem Strome dahin
lieht, den Thieren so die nöthge mikro
'.'opisch klein Nahrung zuführt und eine
?rschlgmmung der Bank picht zuläßt.,
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eine Allster fressend. 2. Nliüerfisch. 3.
4. (SinjtcbkttrctJ im Echneckenheiuse.
bei diesen Arten eine künstliche Bfruch
tung möglich. Tie schwärmenden Larven,
die sogenannte Austcrinrut, trübt zeit
weise in den Sommermonaten das Meer.
Ebenfalls getrennten Geschlechtes ist die
Portugiesische Auster (;rv,lia nnjru
latii), während die gemeine europäische
Auster (Oatrea edulis) und die sehr
groß werdende europäische Pfcrdefußauflcr
(Ostrea hippopus) Zwitter sind, die
sowohl Eier als auch Spcrmatozoen er-
zeugen. Es ist aber wahrscheinlich, daß
bei diesen beiden Austern insofern eine
Trennung der Geschlechter vorhanden ist,
als die Er des einen Thieres von den
Spcrmatozoen eines anderen befruchtet
werden.
Tie europäische Auster setzt von Mitte
Mai bis etwa Ende August ungefähr eine
!v!,Uion Eier ab, unsere (ryphaca vir
pininna bringt es aber bis zu 20 Mil
lionen. Trotz dieser enormen Eiprobuk
tion ist die Vermehrung der Auster in
keiner Weise besonders stark. Man kann
sogar sicher annehmen, daß auf jede
Auster, die auf den Tisch kommt, etwa
anderthalb Millionen Austernbrut zu,
gründe gehen.
Die jungen Austern schwimmen anfangs
frei im Wasser und suchen ein mit Mu
schein bedecktes Plätzchen am Meeres
gründe auf, wo sie sich festsetzen können.
Gerathen sie bei diesen Wanderungen auf
schlickigen Grund, so verfehlen sie und
dieses ist bei der größten Mehrzahl der
Fall ihren Beruf und sterben ab, in
dem sie, durch das Gewicht der sich bilden
den Schale, im Schlamme versinn, hier
ersticken und Hom Schlamme bedeckt wer
den. An einem günstigen Platz setzt sich
die junge Auster fest und vcrlöthet sich
hier gewissermaßen. , Es besteht dieses
darin, daß die Schalen der jungen Thiere
keine ganz bestimmte äußere Form haben
und sich daher in die kleinsten Fugen von
Slcinen oder sonstigen Körpern hinein
schmiegen können, wodurch sie dann ganz
festsitzen und nur mit einiger Gemalt los
gebrochen werden können.
.Unsere amerikanischen Austernarten sind
als Brackwassersormen anzusehen, da sie
in erster Linie an der Mündung von
Flüssen vorkommen, wo daö Wasser nicht
sehr salzhaltig ist, aber angcsllllt mit
pflanzlichen und thierischen Organismen,
die ihnen reiche Nahrung liefern.
Auf der Austernbank herrscht in ziem
liche reges Leben von verschiedenen Thic
rcn. Vor allen Dingen fällt da der
Butterfisch (PlicJis) auf. Er lebt im
flachen Wasser zwischen Steinen und Mu
schein und zeigt eine außerordentliche Ge
wandtheit in seinen Betvegungen, Seine
Nahrung auf den Austernbänken besteht
vorwiegend auS kleinen, jungen Austern
usw. Ein anderer Fisch, der sich zu den
Austernbänken hingezogen fühlt, ist der
Sleinpicker (Ajrorui), dn es aber mehr
auf die kleineren Nrebsarten abgesehen
hct, die sich hier zwischen den Austern
schalen umhertreiben. Bon Kochen (Kaja)
beherbergt jede Austernbank ihre Vertreter,
und die eigenthümlichen viereckigen Eikap
sein dieser Fische trifft man regelmäßig
hier an. Die Thiere stlbst stellen, wie
der Steinpickn, richt den Austern nach,
sondern den kleinen Krebsarten. In der
Regel wühlen sich die Rochen in den Sand
ein, veovaqien das muüh um sich und
schießen, wenn ein Beutlhicr ihnen zu
nah lomnit. Plötzlich hervor, m ks zu
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Miesmuschel.
gesäubert hat, Icis,t sie in dasselbe wieder
etwas Säurespcichel fließen, b'hrt aber
malö aus und seht dieses Berfahr.-n wei
ter fort, bis die Schile vollständig durch
bohrt ist und die Sckmecke mit der Junge
die Nachtheile der Auster erreicht. Jetzt
spritzt die Schnecke eine g.inzc Portion
von dem. schwefeligen Saft in die Auster,
die hierdurch gelähmt wird und bald
stirbt. Dem Tod folgt an Ort und Stelle
die Bertxiuung. da außer Schwefelsäure
in geringer Menge auch ein fleischzcrsctzen-
des Ferment in dem Speichel einiger die
fer Naubschneckcn enthalten ist. Den
Fleischbrci löffelt dann deis Thier mit
seiner Zunge durch das Bokrloch in sich
hinein.
Nicht weiter schädigend auf den
Austernbänken ist ws Austreten der Mies
Muscheln (Mytilus) und das der Sand
Muscheln (Myn). Sie führen hier ein
ebenso beschauliches und ruhiges Leben
wie die Austern selbst. Auch die kleineren
Krebsthierc, die Garneelen (Crangnn),
der Taschenkrebs (CWimis), die Hörner
krabbe (Ilyas), der Einsiedlerkrebs (Eu
pnpurua) und andere Arten der großen
Krebsfamilie stören das Leben der Austern
in keiner Weise. Anders aber ist es mit
dem Seestern (Asterias), er gehört zu
den gefährlichsten aller Feinde, die die
Auster hat. Mit Hilfe seiner ausgestreck
ten Saugfüßchm und der biegsamen Arme
umfaßt der Seestern v,e Auster und preßt
seinen zahnlosen Mund' auf die Schalen
offnung. Die Auster schließt ihre Scha
len so fest wie möglich. Durch den an
haltenden Zug der Saugfüßchen schlaf
fen nach gewisser Zeit die Schließmuskeln
der Auster, welche die Schalen geschlossen
halten, und in dem Augenblick, wo die
Schalen klaffen, nährt der Seestern feinen
Mund der Oeffnung und stülpt seinen
Magen in die Auster hinein. Dieser be
steht aus fünf einzelnen, dem Mund an
hängenden Blindsäcken, die wie umgekehrte
Handschuhsinger zwischen die Austerschalen
eingeführt werden. Sie fondern dann ein
Ferment ab, daS die Auster vollständig
lahmt und iödtet und die Fleischtheile der
Auster zum Zerfallen bringt. Der See
fiern saugt sie dann in sich hinein, wo sie
sofort in die Blut und Lymphbahnen
überfuhrt werden.
Seeigel (Echinoulca), die ebenfalls dU
Austernbänke aufsuchen, sind harmlos, sie
verzehren nur junge, schwärmende
Auflernlarven, leben aber größtenteils
von organischen Substanzen, die dem
Sand und Schlamme beigemischt sind.
Auch die vielfachen, wunderschönen Wurm
arten des Meeres, bei denen der Ausdruck
Wurm" nicht, die ihm anhaftende ver
ächtliche Bezeichnung verdient, führen auf
den Austernbänken mehr ein idyllisches
Leben. Einige Arten von ihnen, die Röh
ren bauen, in denen sie leben, z. -B. der
Sandrollwurm (Sabollnria), siedeln sich
auf den Austern oft in so dicken Klumpen
an. daß ihr Gewicht die Netze der Austern
fischer fast zerreißt, aber den Austern
selbst werden sie nicht schädlich. Dasselbe
ist der Fall bei dem Gallertmoosthier
(AlcyoniUiim), dessen handlange Ko
lonim auf den Schalen der Austern wach
fen und dadurch zu einer Belästigung für
den Austernfischer werden. Ander fest,
sitzende Thiere, wie viele Hydropolhpen
und Schwämme, suchen ebenfalls die
Austernbänkk als Wohnsitz heim. Der
Bohrschwamm lebt in dem Innern der
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mit sei,,,',, nickil (ifnil;::i."ii (.in tr.ä
Staats T''!'ir'innit arri.'-tjen) Brisen
in die CdjttiiUfä!; zuerst erschienen sie
in der Ehieagoer .Tribune", wo sie Aus-
sh,n erregten und die Eirlulatin des
Blattes an,, gewultig h.-ben. J.ht lieg,n
sie in Buck'sorm vor und sind eines der
intl'-ssantesikn, lesenbwerthesten Büher
geworden, welche die ötriegsliteratur qc
zeitigt hat...
In der Einleitung, ,g!ei.t,szlls in Bries
form geleiten, aber augenscheinlich einer
der Briefe, die Herrn Br!pn nicht erreich
ten, setzt der Lersasser die Nothwendigkeit
auseinander, auch Deutschland -Lair
pl.,,v'' und den "sq,irc dcal" zu ge
währen, die ihm sicherlich zu Beginn
des Krieges säst nirgends im neutra
len" Amerika geworden sind. Es solgt
der vom 17. September datirte erste Ori
ginalbrief an Bryan, sehr milde und
recht amtlich in der Form! cr enthält ',-.'tr
einen Hinweis auf die kurz vorher erfolgte
berühmte Aachener Erklärung der ameri
lanischen Journalisten, daß sie in ganz
Belgien keine Spur von deutschen Grau
samkeiten" gefunden hätten, anschließend
darair Thompon's eigene Wahrnehmung,
daß die deutschen Soldaten nichts weniger
als Trunkenbolde sind, ferner daß gewisse
militärische Repressalien der Teutschen
gegen die belgischen Jranctireurs (Thomp
son beaugenscheinigte ein von Gewehrs!
ven heimgesuchtes Lazareth in Lütiich,
nachdem die Berllber der Greuelthat hin
gerichtet waren) durch die Umstände be
rechtiqt seien. Gleichzeitig kündigt der
Konsul weitere Briefe an, die er, wie das
Buch zeigt, bereits vorbereitet hatte, sah
sich aber sehr bald auf die Instruktionen
Hin genöthigt, sein Entlassungsgesuch zu
schreiben, datirt vom 20. Januar.
Dieses Entlassungsgesuch, in dem
Thompson die Instruktionen" als recht
unangebracht zurückweist, ist schon deshalb
interessant, weil darin der richtige Stand
Punkt des Bertreters einer wirklich neu
tralen Macht bei den Kriegführenden, wie
folgt Präeisirt wird: Ein wirklich neutra
ler Staat darf keine Scheu vor der Wahr
heit haben. Ihr mitten im Kriegswirbel
stationirter Zlonsularbeamter mußte, so
schien es mir geboten, schärf aufpassen
und genauen Bericht über die Motive und
Handlungen der ttämpfendert erstatten.
Wenn schon ein neutraler Staat1 die ihm
befreundeten Belligeranten nicht zum Jrie
densschluß bewegen kann, so sollte er, nach
meinem Gefühl, doch ganz automatisch die
Rolle deZ Unparteiischen übernehmen, oder
er mußte, unfähig für die Aufgabe einer
Weltmacht und einer bewegenden Kraft
zum ferneren Menschheitsivohle, ms
Dunkle versinken." Der Verfasser führt
dann aus, daß deutsches Blut in den
Adern von mehr als 20 Millionen unserer
amerikanischen Bürger rollt und daß
ihnen Gerechtigkeit widerfahren müsse...
Solche Sprache macht eS leicht ersicht
llch, warum Herr Thompson in Washing
ton nicht Ti8ona j?ta war. Noch
mehr der Inhalt deZ folgenden Briefes,
der die Überschrift .Deutschland'. Auf
stieg und England'S Niedergang" trägt.
Thompson hat, wie wir m diesem Schrei
ben lesen, keinen Tropfen deutschen Blutes
und seine Sympathien waren so sehr auf
französischer Seite, daß er den Anstoß
zur Errichtung des Pariser Lafayette
Denkmals gab und dafür das Kreuz der
Ehrenlegion erhielt, aber schon im Jahre
1!Z12. als er Konsul in Elcffie!d wurde,
war es ihm klar, daß Deutschland den
englischen Bettern den Vorrang im Welt
Handel abzulaufen begann und daß eS
dicserhalb zum Kriege kommen würde.
Wiewohl da Jahr 1M2 in vieler Be
Ziehung England's höchste Prosperität!
jähr war, erreichte die Ziffer der Aus
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5 t-:t 1i;Ü fc, heu l'icilifa
i bde. r. w fest Bet
fi.f.r, an -i !!.
GJ'.-iIi-iiIk; iV'-U, die
mtxn ander zu vergleichen, n!je,
daß
Tut!U!i.'.d b t ycrtstiij ne.
Ein für uns traur!ge Ztapitel kehan
d.'Ii der ?'crk,,k.'r im n'i ften Brief:
Deutschlands wlirung durch das divlo
matikche Näiikckpiel. ein Gebiet, auf dem
der brave deutsch Michel dem perfiden
Albio leider nick?t überlegen war. THomp
son kommt zu dem Schluß, daß der letzte
Grund des Weltkrieges nicht der deutsche
Militarismus, sondern die edlen Bemü
hungen von Lord Laudsdown und Tel
cassü waren, den großen, fortschrittlichen
Gegner zu .decke!".' 108 habe die Sache
angefangen, in Paris und St. Peters
bürg sei die Jsglirung Deutschlands be
siegelt und financirt worden. Aber die
Rechnung sei doch nicht so glatt, trotz der
Niesmarmecn und -Flotten gegen Teuisch
land, man lpbe sie ohne Berücksichtigung
der wunderbaren Einigkeit und Kraft des
deutschen Bolkes gemacht.
Dem See- gegen Land-Militarismus"
widmet Thompson ein weiteres Schreiben,
in welchem er den amerikanischen Staats
sekretär auf die mißliebige Wahrheit stößt,
daß ersterer, der englische Sec-Militaris-mus,
von Amerika und anderen Ländern
ganz unverschämten Tribut fordere, letz
terer. der deutsche Land-Militarismus,
eigentlich Amerika gar nichts angehe. Ge
radc daß Teutschland zur Stütze seines
Welthandels eine Flotte gebaut und daß
England gefürchtet habe, man konnte ihm
den Knüppel des Polizisten der Meere,
den Dreizack Neptuns, entreißen, habe
John Bull zu allen seinen Machenschaften
und zum Kriege gedrängt. Was aber sei
die Folge der englischen Seeherrschaft?
Einbuße im Handel Amerika's und ge-
radezu ein Zwang zu einer Art automa
tischen Bündnis mit den Alliirten. Was
Stammesökrtrxrndte von England war
ten könnten, erhelle aber am besten daraus,
daß es die gelben Japaner auf Better
Michel losgelassen, habe.
Ein ganz ausgezeichnetes Kapitel
Buches widmet der Verfasser im nächsten
Brief der deutschen Kultur. Leider ton
nen wir nicht des Längeren darauf
eingehen, nur die Schlußfolgerung fei
hier wörtlich citiri: .Deutschland hat
die Lösung der Fragen der politi
schen und Mcnschenrechie als gegeben
aeceptirt und ist an die prak
tischen Probleme herangegangen, wie zu
leben und höchsten Lebenswerth zu e.rzie
len. Während amerikanische und englische
tonangebende Politiker sich noch mit den
Windmühlen der Menschenrechte, der
Goldkreuze und Dornenkronen (o weh,
Herr Bryan!) herumschlagen, hat der
Deutsche, der wirklich so große persönliche
Freiheit genießt wie Irgendeiner, fein
Antlitz der Sonne zugewandt und ringt
sich höher und höher empor unter den Vöi
kern der Erde bis zur Höhe deS Ueber
Volkes."
Recht Amüsantes giebt Herr Thompson
unter der Ueberschrift Scheußlichkeiten
im Felde und in der Presse". Er sagt,
daß der feurige Haß der Deutschen gegen
England in erster Linie auf die große Lü
gen und Berleumdungs-Kampagne der
von England kontrollirtcn Presse der Welt
zurückzuführen ist. Daß Thompson diese
Lugen empört zurückweilt, versteht sich von
selbst. Unangenehm dürfte es aber den
Englandsfreunden sein, wenn er ergötzlich
erzählt, wie C. H. Whccler von der Chi
cago'er Tribune" durchaus bemüht gewe
fen fei, 1000 belgische hungernde und fr
rcnde Waisenkinder nach Amerika zu brin
gen, sie aber nicht habe finden können.
Thompson fyibe ihm gerathen, nach Lon
don, Sheffield, Manchester und Leeds zu
gehen, wo er leicht 10,000 jugendliche
Opfer des englischen Jndustriesystems
hätte finden können, aber Wheeler wollte
durchaus kleine Belgier haben. Die seien
aber nun einmal nicht da, weil der
scheußliche" deutsche Landwehrmann die
letzte Brotkruste mit den belgischen Frauen
und Kindern theile. Hungrige und nackte
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keit. Es beitiinde für den Kaffccliausbe
sitzer. wie überhaupt für jeden Besitzer
eines Lfsentlieben Lokals, die Gefahr ein
s!ee Zwischenfälle, wenn er in der Zeit des
Kricgszustandcs mit Nußland einen russi
schen Musiker in seinem Lokal mitwirken
nen. Aus die ein runde rönne man
dem Besitzer des Unternehmens nicht zu
mukyen, stch die er Gea!,r ausiuseken.
Noch ein paar interessante Streiflichter
auf die Ausmcrzung des Fremden. Die
Staatsbahn -Verwaltung hat vor langer
Zeit schon darauf aufmerksam gemacht, daß
die den Neiseunternchmern Thos. Cook &
Soi' in London für deutsche Strecken
überlassenen Fahrscheine eigenen Systems,
die sogenannten Cool Fahrscheine, nicht
mey: verausgabt werden dürren. Reisende.
die mit solchen Fahrscheinen betroffen wur-
den jetzt kommt das ja nicht mehr vor
mußten für die bereits zurückgelegte
deutsche Strecke auf der nachstqeeiqneten
Station Verzeihung, dem Bahnhof
fZahr cheine nachlösen. Die von der Firma
Cook & Son verausgabten Fahrscheinhefte
lind eingezogen und den Inhabern ist auf
'rlanacn eine Bescheinigung über die er
folgte Abnahme ausgestellt worden.
Für die That". ,
Mazimilian Harden hat zu Anfang des
Krieges den Vorschlag gemacht, der Orden
Pour le merite" solle einen deutschen
Namen, Für die That", erhalten. Andere
suchten Hardens Borschlag dahin zu ver
besseren, daß sie den Namen Tapferkeits
Orden" oder .Verdienst-Orden" vorschlu
gen. Auch hiergegen ist Verwahrung ein
gelegt worden mit dem Hinweis daraus,
daß der Orden nicht der einzige Tapfer-kcits-Orden"
und nicht der einzige ,,V?r
dicnst-Orden" Preußens fei. Nicht einmal
zur Zeit des großen Königs, der ihn 1740
stiftete, sei er der einzige Verdiensi-Orden
gewesen. Er sei eine seiner Lieblings
schöpfungen gewesen, ausschließlich für
tapfere Offiziere bestimmt, und für jeden
Freund der vaterländischen Geschichte
steige, wenn er die Worte Pour le mö
rite" hört, daS Bild Rheinsbergs. des ju
gendlichen Heldenkönigs, das Gedächtnis
an den Siebenjährigen Krieg, an San?
souci, kurz an das Größte auf. was wir
in der preußischen vielleicht in der gan
zen deutschen Geschichte der letzten Jahr
Hunderte besäßen, an den Ruhm des alten
Prcußengcistes, der auch jetzt wieder die
Feinde schlage. Den Namen des Ordens
verdeutschen, hieße an diesem Preußen
geist und am Andenken des Großen Fried-
rich sündigen.
Ter deutsche v!rus.
Man sagt in Deutschland jetzt nicht
mehr Adieu" oder Adjöh" oder Ad-
scheh", sondern man sagt Auf Wieder
sehen . Sagt auch .Leben Sie wohl .
SM5M5M5525M2M5MM
Kinder existirten auch in Deutschland
nicht, das sei verboten". Nur in den
Fake -Bildern der englischen Jllustrirten
könne man Ulanen schen, die Kinder auf
spießten das sei die Ritterlichkeit der
Kriegsführung", von der die Herren
Conan Doyle. H. G. Wells und Arnold
Bennett so viel zu faseln wüßten...
Eine Belehrung, die deutsche Leser die
scö Blattes nicht nöthig haben und man
in Washington füglich auch nicht nöthig
haben sollte, enthält der nächste Brief: den
Nachweis, daß die Bevölkerung der Ber.
Staaten zu einem viel höheren Prozent
satz teutonisch-irisch ist als angelsächsisch.
Trotzdem höre man in Amerika, von der
Presse beeinflußt, so viele .Neutrale" den
schlechten Witz machen: Ich bin neutral,
c ist mir ganz gleichgültig, wer die Deut-
schen verhaut." Was könne aber Onkel
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(, liMd,gef)oren. So'n bi5ch:n Fta.i,'j
s's h kling zwar ganz wunderschiui. aber
doch am l-stkN nur in Freinkr.'ich. und
wen man' nelbgedrungen sprechen muß.
Man darf wohl behaupten, das, eS gerade
'ine Schwäche der Halbgebildeten ist. mit
remdii'crtern heriimziiwerfen. Daß fcabek
die entsetzlichsten Entaleisungen dorkom
wen. ist zu ieZannt, als daß man darüber
Worte zu verlieren brauchte.
Drum ergeht von allen Seiten der
Mahnruf, lcßt Euer tbörichtes Wichtig
thun! Unser Bestreben muß sein, unS von
diesen Fremdwörter-Schmarozern zu be
freien. Ganz werden wir sie ja nie lo
werden, es giebt da gewisse, besonder la
teinifche und griechische Wörter, die kaum
zu verdeutschen sind, weil sie bezeichnender
fast hätte ich prägnanter gesagt
!nd, als alle llcbersctzungcn. Aber, sofern
die Wörter nur keine undeutschen Laute
enthalten, soll ihnen da Heimathsrecht,
das wir ihnen so lange gewährt, nun nicht
genommen werden.
Die Ausländerci im Geschäfisleben
gründlich auszurotten, dafür ist den Deut
schen kein Zeitpunkt geeigneter, als die
Tage des Kriege. Die deutschen Mili
tärbehörden haben mit ihren bekannten
Erlassen in den Reichslanden einen vor--trefflichen
Anfang mit der Aufrüttelung
des öffentlichen , Gewissens gemacht. Dir
deutschen Zivil, (man verzeihe mir noch
ein einziges Mal da Fremdwort) behör
den haben seit langem auf Sprachrein!
gung hingearbeitet. Die deutschen Sprach
lehrer ebenfalls. Der deutsche Sprachver
ein desgleichen. Aber den Einflüssen' don
außen her Hai sich jetzt der kräftigere und
wirksamere von innen heraus zugesellt.
Sogar den Papa schaffen sie in Deutsch
land ab und sagen Vater. Ist auch viel
schöner. Und die Schriftsteller und na,
wie sagt man doch gleich für Journalisten,
ja richtig. Tagesschriftsteller oder Zei
tungsschreiber geben sich mit, mehr oder
minder Erfolg Mühe, fremdes zu meiden.
Mit mehr oder wie fiaura (schon wie-
der so ein hebräisches Wort) zeigt auch
weniger Erfolg. In der Bossischen Zci.
tung ist dieser Tage ein interessanter Bei
trag zu dem Kapitel über den infolge des
Krieges neu erstarkten Kampf aeaett da
Fremdwort erschienen, der zeigt, daß schon
vor hundert Jahren, also kurz nach den
Freiheitskriegen, ein ahnlicher Kampf ge
kämpft wurde. Da Gedicht ist .dem 12.
Stück der Königlich Privilegium Berlin!
schen Zeitung von Staats und gelehrten
Sachen", der .Bossischen", entnommen und
hat folgenden Wortlaut:
Rezept zur Kur der Litt'ratur.
Wollt Ihr da fremde Worlgcmisch
aus unsrer teutschen Sprache fegen? ,r
so nehmt den sanften Flederwisch . , , '
und handelt nicht mit Stock und Degen.
Macht', wie der Arzt, der sich bemüht,
der Krankheit auf den Grund zu blicken,
und dann die Mittel wählt das Feuer zu
ersticken.
daS schrudelnd in der Quelle glüht.
Drum reinigt erst von fremden Lettern
Getäfel, Bilder. Schild und Haus?
ehrt teutsche Schrift bis zum vergöttern:
dann sterben ohne SauS und Brau
die fremden Muhmen und die Vettern
ohnfchlbar an der Schwindsucht aus.
Sam thun? Thompson hat darüber seine
eigenen Ansichten. Er schlägt vor, daß
der Kongreß der Ver. Staaten eine Frie
denskommission einsetze, die mit allen Bei
ligercnten Verhandlungen behufs Einstel
lung der Feindseligkeiten, jabezüglich gänz
lichcr Abrüstung zu Wasser und zu Lande,
förmlichen Abschlusses eines permanenten
Weltfriedens-Vcrtragcs anknüpfen solle.
Der Gedanke ist traumhaft schön, aber
nur in Traum. So nahe hat uns
selbst die grausige Weltcrschütterung durch
den Riescnkricg nicht n da Millennium
herangebracht. Den dauernden Weltfrie
den da scheint mir der logischere
Schluß aus all' den vorhergehenden Aus
führungen -- könnte wohl nur ein ent
schieden siegreiches Deutschland, das von
Thompson mit Recht so bewunderte
.Uebttvoll", rganisUkN . A
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