Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, April 24, 1915, Image 2

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beiden Ceüen wurde mit giößter Ansiikn
gimg gearbeitet. Während unsere Leute
im schmerstm Feuer die Schützengräben
Kielten, arbeiteten Pionierkompagnien
Sappen vor und legten neue Gräben und
Unterstände an, so daß die beiden ftind
lichen Linien nur noch 40 Metcr vcn ein
ander entfernt waren. Nun begannen die
Mincnwerfer auf beiden Seiten zu wirken.
Die Explosionen dieser schweren Ladungen
waren Ende Februar weithin sichtbar.
Unglaubliches haben Offiziere und
? Mannschaften etwa seit 9J!üt Februar
?tt susgehalten. Taß der Zag des sckwe
ren Sturmangriffs, gegen den der Feind
sich mehr und mehr rüstete, mit ji.der
Stunde näher' rüctte, wc:r nicht das
Schlimme. Die Unseren erfuhren, daß
auch der Feind einen Angriff plante und
ebenfalls minirte. öZ tarn also wie schon
oft in lchter Znt, darauf an, wer zuerst
in die Luft flog.
Trotz geringerer Mi:t?l waren unsere
Pioniere zuerst fcrti?. Aui 2. März war
Alles bereit. Unser: Flieger überflogen
noch einmal die feindliche Stellung, stellten
vier feindliche Gräben hinter einander und
mächtige Artillerie fest.
Tie Stimmung der drei Regimenter vor
dem Sturm ist geradezu über alle Begriffe
großartig gewesen. Sie hatten alle die
umfassenden Vorbereitungen gesehen und
wußten, daß der Angriff gelingen mußte.
An 17 Stellen hatte man die feindliche
Stellung unterminiit, und furchtbare lö
namitladungen darunter angebracht. Mi.
nenwerfe? und Handgranaten warm in
grgfzem Ueberfluß bereit, die Artillerie fer
tiz und in der Lage, ein überlegenes Feuer
abzugeben. Zudem schienen die Franzosen
ahnungslos zu sein.
Am ?. März. Vormittag! Uhr. so,
fett die Minen gezündet werden; eine Vier
ik'ftuudk lang so?t, das schwerste Feuer
ti'i rcrnofw überschatten und dann ge
stürmt wette.
Die Offizier, wsren schon um 4 Uhr
Wach und z'ihlten fast die Minuten bis
,!w Angriff. Endlich ist'I 5 Uhr 30
Minuten! Ubec nichts rührt sich. Tie
Minute und Sekunden schleichen
schleich'i, dgng giebt man tut Hoffnung
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auf den corettsberg in
sehen den dumpferen Abschüssen hinein, das
Gellen der Feldgeschütze. Das sind nicht
mehr Massen von Stahl, die unter den
Erxlosionen erzittern alle sind sie wie
lebende Wesen, und manchmal ist da!
Aufflackern ihres Hasses so groß, daß man
meint, ein Nasen habe sie ergriffen.
Vor der deutschen Linie richtet sich eine
Mauer von Rauch, Oualm, Erde, Feuer
ein Wall von Krachen, Reißen, Zerren,
Brechen, Knacken auf, und der Vodcn zit
tert, bebt, schankt, wogt. Ein Siegen von
Erd und Tprengstücken rieselt, fällt, klatscht
und surrt Über die Wartenden hinweg.
Mitten in diesem Höllenchaoö sind un
sere Leute geradezu fröhlich. Und nun
kommt der Sturm. Im Augenblick sind
die Gruppen, die Züge, die Bataillone aus
dem Graben heraus. Vorwärts, die 40
Bieter zum ersten feindlichen Graben!
Ein wildeZ Feuer schlä ihnen entgegen.
Wie schlecht sie treffen! Sie sind wohl
vor Schrecken erstarrt! Ueber freies Feld
vorwärts! Hin zu dem, was einst der
feindliche Sä'ützengrabcn war! Jetzt ist
es, als ob die Erde dort geborsten sei.
Wie frisch umgepflügt, ist sie mit feinem
Pulver und groben Vroeken bedeckt. Ti:
Pioniere mit ihren Handgranaten sind
voran. Seltsam, sie rauchen mitten im
Sturmangriff. Ein Sturm mit der bren
nenden Cigarre! EZ geschieht wahrhastig
nicht des Genusses wegen das Feuer
der Cigarre entzündet ihnen am leichtesten
die Lunte der Handgranate! Hinter
ihnen andere Pioniere mit Laufbrilcken!
Jetzt sind sie am ersten Graben. Aber
dort ist nichts mehr zu thun. Was hier
lebte, ist todt, zerrissen von den entsetz
licken Minen, über denen sie ahnungslos
geschlafen hatten und eben ihr Morgen
frühstück einzunehmen im Begriff standen.
Weiter zum nächsten Graben, von dem aus
sie der tolle Mückenschwarm der Geschosse
umrast! Sie hören und sehen nichts
mehr! Vorwärts, es geht vorwärts! Sie
brüllen Hurrah!" Und immer trunkener
werden sie vom Hurrah! Einer von der
Stimme des Anderen. So oft es neben
ihnen auch in einem Röcheln verklingt.
Sie sind im nächsten Graben. Ein paar
Handgranaten hatten ihnen vorgearbeitet.
Ehe sie kö wissen, wie eö kam, sind sie im
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Noröfrankreich.
ßcn ein Ehacs der Umgestaltung!
Wieder brüllt die Stimme eines Ossi
ziers. Keiner ha! es gehört. Weitcr, wei
ter! Dort ist der nächste feindliche Gra
ben! Er speit den 2:)) von sich in
prasselndem Feuer.
Turch durch!
Eine lauter: Salve von Hurrahruftn
lauter als des tausendfältige krachen
umher der Graben ist genommen! Da
hinter liegen die Unterstände des Feindes.
Einer, Zwei. Fünf, Zwanzig stürmen auf
sie zu. Tort muß der Feind stecken, dort
hin hat er sich verkrochen. Verkrochen .
Den Revolver hineinacha'ten und abge
drückt. Ein-,'zwei, drei-, fünf-, achtmal.
Ter Ladestreifen der Pistole ist leer, und
was da drin bei den ersten Schüssen um
Gnade gewimmert hatte, das ist still ge,
worden. Aus dem nächsten Unterstand,
bor dem ein junger Leutnant mit gcspann
tem Revolver sieht, kommen sie heroorgc
kröchen, werfen die Waffen weg und sind
gefangen. Ein Offizier als erster. Er
hat sich nicht erst ankleiden können. Es
kam Alles viel zu schnell. Ein Strumpf
fehlt ihm und beide Stiefel.
Was hier war. ist gefangen zwei
ganze Kompagnien.
Wieder weiter, und aus dem Jauchzen
ist ein Schrei ein einziger Schrei des
Triumphes geworden. Eine Sieges freude,
in der schon wieder Milde liegt. Milde
und Verzeihen. Sie sind ja Sieger!
Im nächsten feindlichen Graben strecken
sie die Gewehre hoch. Fast drei ttompaz
nicn werden auf dieser Linie gefangen.
Sie werden zurückgebracht. Erst kleine
Trupps, dann Gruppen, Züge, Kompag
nicn und drunten in LenS wird beinahe
ein ganzes Bataillon gesammelt über
600 Mann.
Aber für die Sieger giebt es keine
Ruhe. 5iaum ist der Graben gesäubert,
sind die Todten hinausgeworfen, da schreit
ein Leutnant mit übergesprungener Stim
me: .Spaten heraus! Spaten heraus!"
Und mit vom Sturmangriff rasenden
Pulsen werfen sie eine neue Brustwehr
auf, nach der neuen Front hin. Zwei
besonders Beherzte wagen sich in die
Strichwelle dahintosender Eiscnt.heile hin
aus, reißen die Trahthindcrnissz auf der
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schloffen! Hznd.ln ist d-s erste Ersder '
r.iä im flrircr. Es untrli-eit nun k.ar,
keinem ?.vkl, daß der deutsche Ekls.it
an Nerrentr'.si allen seinen Gegnern weit
liber!gen ist. Turch strenge Zeicht und'
Tisziplin ist fc i . 1 e unbesiegeere straft ent'
teitftlt worden, und in der Erreichung die-
fei Ziel-. 8 war i-.t Sport ein hersorrz-i
g:nd's Wit'l. früher begnügte man sich
in .'eutisüand mit der militärischen
Tienstzeit, die als hinreichend zur Heran
bildunz eines gesunden, neroenkark,.
Volkes erachtet wurde. Toch die Tienst
zeit allein genügte nicht. Tas erkannte
schon Zurnvatkk Iahn, der in schwerer
Zeit die deutsche Jugend für die höchsten
und schwersten ManneSpflichten vorberei
tete. und dessen Lehren in aller Welt von
zahllosen begeisterten Jüngern aufgenom
men wurd'n. Leider blieben diese Lehren
in Deutschland viele Jahre lang auf eine,
wenn auch sehr zahlreiche, so doch eng ab
gegrenzte Klasse beschränkt. Tie Alge,
meinheit stand ihnen verständnislos ge
genüber, sie Klächelte das Thun der
Sporttreibenden, und noch in der Mitte
der neunziger Jahre bildete der deutsche
Sporismann und Turner eine komische
Figur, so eine Art pflanzensressender
Wald- und Wicsenläufer im Flancllhcmd,
der sich bei der Lauchwelle Magen und
streuz verrenkt, oder gar ein gefährlicher,
wüster 5eraftxrotz, dem man gerne aus
dem Wege ging, um seine im Stemmen
und Ringkamxf erprobte straft nicht an
den eigenen stnochen unangenehm zu der
spüren. Tiese Vorurlhcile schwanden
aber, sclatd man in Teutschland die
große Bedeutung der sportlichen Er
ziehung allgemein erkannte und Teutsch,
land anfing, eine sporttreibende Ration
zu werden. Jung-Teutschland erwachte
zu fleißiger, froher Arbeit, angefeuert
durch hohe Vorbilder, In erster Linie
durch den deutschen Kronprinzen. Ein
srischer, freier Zug wehte durch die Lande,
ein munterer Thatendrang beseelte die
deutsche Jugend, mit Lieb und Eifer
wurde Sport getrieben, und bald gab es
eine Unmenge von großen und kleinen
Elubs und Vereinigungen, die deutsche
Gründlichkeit schnell organisirtc und durch
Einigkeit stark machte. Als dann noch die
deutsche Reichihauptstadt für den Schau
Platz der nächsten Olympischen Spiele er
koren wurde, kannte der Eifer kein Ende
mcdr.
Von ungeheurem Werthe war diese
sportliche Bethätigung der deutschen Ju
gcnd. Was Jung-Teulschland bei Spiel
und Sport erreicht, Gesundheit, Nerven
kraft. Entschlossenheit und Muth, das
sollte In bitterster Noth dem Vaterland
zum Wohle gleichen. Im August 1911
schlug die große Stunde. Mit Blut und
Eisen mußte die Ehre dcS Reiches, der
heimathliche Herd gegen Feinde ringsum
vertheidigt werden. Tas ungeheure Rin
gen begann, ein stampf, wie ihn die Welt
nie furchtbarer gekannt. Z all den be
kannten Schrecken des strieges kamen
neue, unbekannte und schrecklichere. Für
diesen Titanenkampf brauchte man Man
ner stark wie Eisen, hart wie Stahl.
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in fiinffiir Zeit an die Fror.i gr !;:.'! ;
werden kzunle,:. in die erste Aei!, r.it
der es sie alle sehnte. Nicht nur ::',,
waren diese j;!flii M:i;:r. stark. Auck
moralis b!!det.n sie eine ir-li:v!rur;'e. In
ikrem ge'.inden strrr steck! ein g,?der
Geist. -Spiel und Spcrt heilten sie r.n
verderblichen Vergnügungen seri:z-.ha!:.-n.
Man kann wohl sagen, d.iß nie v.rt r-i
Tiere, edle Truppe in's Feld gerückt ist,
als die'': jung'dkiitschen Heldens.'-zren.
Im friedlichen Wettkampfc hatten sie ge.
lernt, m!,:hig ihr Bestes einzusetzen und
zu siegen, oder doch ein anständiger
Verlierer zu sein, der seinen Gegner achtet
und ehrt und nicht schmäht. Und darum
konnten sie mit blijzenden Augen, mit
einem Lied auf den Lippen in den stampf
stürmen, konnten todttrotzend kämpfen
und lackend sterben. In Flandern haben
sie sich ewigen Ruhm geholt, so herrlich
und schön, daß es uns tief ergreift, wenn
wir von den Heldenthaten der jungen
stricgZfr-.iwilligcn lesen.
Auch die alten Sportsleute haben ihren
Mann gestellt. Tie Alten, die nicht im
tristen Alltagsleben verdorrt waren und
nur noch wehmüthig an die entschwundene
Burschenherrlichkcit zurückdachten, sondern
die Alten, die trotz ihrer Jahre, frisch wie
der Bursch, ihre Ncrvenkraft und Gesund
heit bei sportlichen Bethätigungen gewahrt
hatten, die der Sport jung erhalten hatte,
die kernig und unbeugsam, wie knorrige
deutsche Eichen hinter der starken Jugend
standen.
Teutschland war für alle Eventualitä
ten großartig vorbereitet. Als das Rin
gen losging, da wurde au! dem ganzen
Getriebe deö großen Reiches eine einzige,
wundersam arbeitende Maschine, an der
alle Räder und Rädchen wirkungsvoll in
einandergrisfen, gemeinsame Arbeit zum
Besten des Ganzen zu leisten. Ein wich
tigcr und mächtiger Theil an dieser Ma
schine war der deutsche Sport in feiner
großen und gründlichen Vielseitigkeit, ein
großes Rad, dessen viele Zähne praktisch
und fest in das Ganze faßten, da jeder
Zweig des Sports gut entwickelt war und
kräftig wirken konnte. Ta war zuerst das
Flugwesen, das in wenigen Jahren
enorme Fortschritte gemacht hatte. Erst
im Jahre llfl3 war die Nationalflug
spende aufgebracht worden. Es waren
etwa 4 Millionen Mark vorhanden und
mit diesem Gelde wurde viel geleistet.
Dreiviertel Millionen wurden 2 sl 4 für
die Ausbildung von Fliegern ausgegeben,
während auf Rennen nur eine Halle Mil
lion entfiel. Verschiedene Wettbewerbe
erhielten fast 400M) Mark, die Anlage
eines Wasserflugplatzes kostete 150,(X)0
Mark; C5,000 Mark wurden an die Lust,
fahrschule in Adle'rshof gezahlt, und für
FliegerVersicherungen, Flicgerkurse, Vcr
such u. f. w. gelangten etwa 150,000 zur
Auszahlung. Tie Förderung des Flug
Wesens in den stolonien kostete 30,000
Mark. Tas Resultat dieser Ausgaben
war, daß Deutschland ein Flieger-Corps
in's eld stellen konnte, das in dcn Zci
iungen der Welt zwar weniger laut geprie
sen wurde, als die französischen oder engli
fchen Flieger Abtheilungen, trotzdem
Deutschland fast alle Fliegerrckorde hielt
das aber die Flieger deg Feindes weit
übertraf und der Armee unschätzbare
Dienste leistete. Von den kühnen und er
probten deutschen Fliegern wurden sogar
viele, die nie gedient hatten, sofort zu
Offizieren befördert, darunter Paul
Schlegel, der Gewinner des 00,000 Mark.
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iilern Küien, büden tlt Zl:i'r:r,i'.xiv.t die
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den Milituv:-:!-
den zur B'.rfiigunz a st.ll!. Tie Schüler
der böhercn L-.bransjaltn. sowie die
Landsiuimleute erhalle!' dort ein? fliund
liche AüSbilvung im Scheiriiießen.
Der Unterricht lkftlgt durch erfabrcne
Schützen, die eine militärische Charge be
kleinen. Ordennanzmäßigk Gewehre (Ar
meeg'wkkük) werden von den G.seUsck-zs-ten
zur Bersüziing gestellt. Hier scden
wir. wie Zurntrschasren und Schiitzenver
bände den Mililärbebärden fast siz und
fertig allegebildtes Matenal liefern.
Zahllos sind die Beispiele, die ange
führt werden konnten, um die weril.volle
Bedeutung d?S Sports für dcn strieg zu
beweisen. Jeder Zweie? des Sports, jeder
Verband, vom eztlusivjten Rennverein bis
zum friedlichsten Schach-Club hat seinen
Theil beigetragen. Wer keine strieger in's
Feld schicken oder Mannschaften heranbil
dcn konnte, der sorite, wie die Schach
verbinde, für die geistige Zerstreuung der
striecisverwundetcn. Ten Lazaretten wur
den Spiele zur Verfügung gestellt, damit
sich die Verwundeten gar manche einfor
mige Stunde vertreiben können. Nicht zu
unterschätzen ist auch der Antheil, den die
zalilreichen Sportverbände an der Kriegs
Hilfe genommen haben. Tie Clubhäuser
wurden dem Rothen streuz zur Verfü
gung gestellt oder als Genesungsheime für
strieger eingerichtet. Tie Verbände, dar
unter viele mit bedeutenden Vermögen,
zeichneten zur stricgsanleihe, stifteten
große Summen zur Linderung der
stricgsnoth, sammelten Liebesgaben und
führten eine gründliche Hilfsarbeit durch.
Wenn nun der deutsche Sport für den
strieg von großer Bedeutung ist, so ist
auch der stricg ein mächtiger Faktor für
die weitere Entwickelung des Sports in
Deutschland geworden. Der blutige Ernst
war ein Prüfstein für den Werth des
Sports, und der deutsche Sport hat diese
härteste Probe glänzend bestanden, so
glänzend, haß jeder ohne Weiteres feine
Bedeutung erkennen muß. Diese Erkennt
nis hat sich überall in Teutschland durch
gerungen' und wird eine großartige Ent
Wickelung des deutschen Sports zur Folge
haben. Schon heute hallt der Ruf durch
Deutschland's Gauen, ein Ruf. in den
auch die früher unverbesserlichsten Sport
gegner einstimmen: Hinaus mit der Ju
gcnd auf die Spiel und Uebungsplätzc!
Und sie soll dort nicht nur ihre strafte
stählen, sondern sie soll sich fröhlich tum
meln. Denn nur lxim fröhlichen Vegin
nen läßt sich der erwünschte Erfolg er
zielen. Auch Zuschauer sollen auf die
Sportplätze strömen. Die Frende und das
Interesse an den Uebungen der Jugend,
der Aufenthalt an der frischen Lust sind
würdigere Vergnügungen, als so manche
andere. Tas ganze Volk muß frisch und
gesund erhalten Werden. Neue strafte
müssen unbedingt entwickelt werden, die
uns zum Durchholten, zum Siegen f.
fähigen. Denn Durchhalten und Siegen
müssen wir!
Die funkcntelegraphischen Zeichen
der Eiffclthurm-Station werden unter
günstigen Umständen C20Q stilometer weit
gehört.
Als Napoleon bon Elba zurück,
kehrte, brachten ihm die Einwohner von
Grenoble. da die Stadtschlllsscl zerbrochen
waren, d Stadtthore.
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nach der A-endi'!:',, d stri.'y ; in Ae.r
frlgun seiner Politik hn nr,--i v-iten '
wabrsch-'inüch wieder gcun Ja,.. : -eendcn l
wache. In eine in 2;'ie T..ets land?
ki-bt diS i.,rai-ische Volk s.ine beste Si.
cherbeit gegen Rußland, dein es nicht recht -traut,
und' e -oiinicht daher einen Sieg l
TeütschleindeZ, das ilirn ji auch ganz an '.!
dere stulturdienste geleistet hat. als Ruß .'
land.
Tie englticke Armee hingegen mnjz den 'i
Japanern in einem e!g.'nartig.n Lichte er
scheinen: Frau Britannia hat sich näm ,
lich, wie aus einer Nummer des Japan
Asvertifer' vom T,. Dez. ersichtlich ist.
entschlossen, Offiziere für ihre Armee
durch ZZeitungsinserate, auch im Ausland -zu
gewinnen. Tas Inserat lautet n
uederjetzung:
Britische Armee.
Bewerber gesucht um zeitweilige Offiziers
stellungen.
Ter Rath der Armee hat einen Ausruf
erlassen an Bewerber um zciiweilige Lcut
nants und Hauptmannsstellungen wah.
rcnd des 5lriegcs unter den britischen Un
terthancn zwischen 2 und 40 Jahren, die
in Japan ansässig sind. Wer ausgewählt l
und ärztlich als tauglich befunden wird,
erhält freie Reise hin und nach dem striege
auch zurück. Gehalt und Tagegelder wer Ji
den dieselben sein wie in der britischen re
anlöten Armee einschließlich 30 Pfund für ( '
Uniform und 7,30 Pfund für Feldaus
rüsiung gleich beim Eintritt. Herren, die
von früher militärische Erfahrung haben,
erhalte,! dcn Vorzug. Meldungen sind
durch den nächsten britischen Konsul an
den MilitärattachS der britischen Botschaft
in Tokio zu senden mit folgenden Anga
ben, die als vertraulich behandelt werden:
Alter. Frühere militärische Erfahrungen.
Verheiratet oder ledig. Beschäftigung.
Frühere Laufbahn und Schulbildung.
Empfehlung des Arbeitgebers (wenn vor
Handen). Besondere Qualifikationen
35. Reiten und Schießen). Ein ärztliche
Zeugniß, unterzeichnet von einem der fol
genden Aerzte: (Folgen Namen).
Auf diese Anzeige hin haben sich in der
That einige Personen gemeldet, unter,
denen drei aus gewählt worden sind; die
drei neugebackenen Offiziere haben bereit!
die Reise nach England angetreten.
(5lcktro,iigetk, die bisher nur zur
Entfernung von Eifenfplittcrn aus dem
Auge mit Erfolg benutzt wurden, können
auch zur Entfernung von stugeln au dem
Körper von Verwundeten mit Erfolg, wie
der .stosmos" in seinem Febniarhest mit
theilt.- verwandt wcroen. Natürlich ist
das Verfahren nur bei solchen Geschossen
anwendbar, die einen Mantel auS magne
tischem Material, also auS Stahl oder
Nickelstahl. besitzen: werden derartige üt
schösse, die sich beispielsweise in einer
Muskelschicht festgesetzt haben, der Ein
Wirkung eines sehr kräftigen Elcktromag.
netcn ausgesctzt, so steigen sie unter dem
Einfluß des Magnetfeldes langsam gegen
die störperoberfläche auf. Nähert sich die
emporsteigende stugel der Außenhaut, ss
schwillt die betreffende Stelle an. Tie
stugel kann dann durch einen einfache
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