Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, April 16, 1915, Image 5

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' b?n bs.b iincf in ßam nnb.tf Xirg ijt
r als ciicr.i, bal man nur b(f:i.l. üigfti
; , bfs'6. nun ja öntiib und Ü'cbfn pt
y.f hörten ihm freilich nicht, da seine Litern
zur Mitut nroTucn, icic uimvic au.u.
Aber er hatte seinen arten ganz selbst
' gkschafskn, u;ib insofern war er doch Ei
eenbcsid im bnlften cinne.
V .Wollt Jlir rniii nickt auch einmql in
J meinem Reich besuchen, alle Drei)" bidchte
u endlich etwa verlegen heraus.
r Aber natürlich wollten wir! Wir
. irsnnlen ja schon dZrauf, nachdem wir
J , T sodiel davon gehört hatten.
Jf Am Nächten Sonlitag wollten wir kom
' wen.
i Uno dann hm der Sonntag! Nie in
JA meinem Leben habe.ich eine größere Ent
t 'v'uschung burchgem )t. Hans LorenzenZ
r, i Garten war der diene Theil eine! Hofe!,
Vy- der zwischen dreistockigen Miethskafcrnen
V lag. Die ülnigen drei viertel waren über
'. I hau!-' ganz kahl; ti wuchs nichts darciüf
als ,.hicfe' Pfähle für die Wäscheleinen,
1 die wie traurige Vciumruinen dastanden.
- $ Ein Mülleimer war auch noch da.
4: In dieser Umgebung konnte HansenZ
, v Garten immerhin eine Oase genannt wer
' . . den. Aber, lieber Gott, was für eine
. ll Cafe! Die Erde war allerdings sehr, sau-
f der in Beete eingetheilt. Und da gab" es
'f auch allerlei Grünzeug, das trotz des
s Mangel! an Sonnenlicht ganz gut vor
' wärt zu kommen schien. Aber daneben
waren traurig derkümmkie kleine Pflan
zen, deren bloszcr Anblick einen trübsinnig
' 1 machen konnte. Dazu die hohen Backstein
tyt ij lyunvt illlvuui. lus u-u.ttiu.iut.i(v.v
!,l j war aber da nackte Jparrenwerk einer
v nagelneuen, mit bewundernSwcrther Ge
H rvnVi iaum TiiÄ ff MfmitlhfrtAWnit
f1 f schicklichleit ausgeschlagenen Laube und ein
unheimlich solides, aber noch ganz leeres
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V. i iA ftsJsff .ftrtn3 hrtDirnhi
fShrtTtfl n v K ilntH ntJrtil'
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F,IFK tsJfi if firtftirfi V-irti nrn rnpirt sfrrf
täuschung zu zeigen eS war ein erster
Besuch von meiner Seite, und ich hatte
ti mir vorgenommen, mich als junge
Dame zu benehmen , meinte ich, er fei
bet müsse fühlen, dasj dies,' was wir hier
sahen, eigentlich nichlZ war, zu dessen Be
sichtigung man ezira einlud.
Aber im Gegentheil, er strahlte.
, .Mein Garten,' sagte er mit einer
Dvvf iu; tyv(iiu. IlUt, HUI MIVtt'V X k -
Handbcwegung, als ob er uns einen Wohl
gepflegten, fürstlichen Schloßpark vor
stellte.
Und dann führte er uns herum. Zu
nächst zu den verhältnismäßig üppigen
Gewächsen. v ,
.Wie kommt ti." fragte im zaakaft.
'. daß diese so gut gedeihen und die andern
J tliiH.fi.H f!.4 s twnssM''
r ?' VVUUVIH Miai u ttuiig juuuciiv
fff ffisfifft tinArisfitifl tni (STtnsiAscti
über Kinderfragen lächeln. Das kränkte
mich etwas. Aber er begann sofort zu
; erklären: Die größeren sind eben Pflan
zen, die dc Schatten liehen. Und da hier
den größten Theil des Tages Schatten ist,
so acdeiben ste eben besser. Mit den an
VCIII IIIUUJC IUJ )ClUUt, vu ic 1U Ullll
matisiren."
.Ach so! Und soll denn nichts um die
Laube gcpslanzt werden?" Sie sah wirk
lich armselig auS ohne grüne Bekleidung.
S.t Islrfiplie wieder. Dir Cnibeln kina
. l. . : -i. rn , r . . . - C r. . r. x. - . :
allmählich an, m'ch zu ärgern.
.Ich habe ja eoaS darum gepflanzt.
Aber es ist noch nicht heraus. ES wächst
lehr langsam, besonders hier. Im ersten
Jahre kann ich nur wenig erwarten
.Und, bitte, was ist das für ein Turn
geräth da an der Mauer?" erlundigte sich
lein Bruder.
Du meinst das Spalier," verbesserte
Hans. .Siehst Tu denn nicht, dafz es
für den wilden Wein ist? Die kleinen
Ranken da unten, da Ist er DaS Spa
licr habe ich ihm gegeben, weil die Mauer
unten einen ganz glatten Sockel ohne Vor
fprünge und Nisse hat. Bon dem wlir
den die Neben immer wieder herunkrfal
'"l. Einstweilen sieht man nicht viel von 1
JfllH! ßl'ht's.
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(I. fcn i !) jf ! 'n iusenpauan g(
s.-!xn k,,it!e. nf;(e V-ine bitte if) dier
eittniiW. Statt betten s.ind ich ZxV.mn
von oinin. nin rr;.?te u if!.i-Sn,
i'!l:ilit teuitate um die Ienster. es hing in
'JiuiffN ton Ba.'fonflitiern herab, i
legte sich in Polstern üht die (Mefimfe.
üiWnn bet Wind b,i:ii!-rstrich. lief ti uie
eine Welle durch alle Blätter. An jedem
'nflcr blieb ich stehen und schaute In das
inile, kleine Paradies hinab. Endlich
langte ich im dritten Stock an.
Eise war zu Haule und führte mich auf
ihren Batton, -wo sie gerade genäht hatte.
Lazarkthwäsche!
Ich setzte mich zu ibr.
.Wie friedlich das hier jst. Man kann
sich kaum vorstellen, daß wir mitten im
Kriege sind. Und da oben der herrlichste
blaue Himmel! Haben wir je fa einen
Spätsommer gehabt? So strahlend, so
heiter! Und waS sür einen Ausblick Du
hier hast!"
Jinbest Du?"
Es ist eine Ueberraschung. so etwas
hier mitten im Häusermeer der Großstadt
zu finden."
Eise sah mich forschend an. Ja. kennst.
Tu die Gegend denn nicht wieder?" fragte
sie endlich.
Was denn?"
.Den Garten oder den Hof, wenn
Du willst."
.Diesen Garten? Nein. Wieso? Ich
war niemals in diesem Hause."
Sie streckte die Hand mit der Nähnadel
aus und zeigte nach gegenübu: .Aber
dort warst Du? Oder hast Tu das ganz
vergessen?"
Ich versuchte mich zu orientiren. .Die
Häuser da mußten zu einer anderen
Straße gehören. Aber zu welcher? Else,
dort hat doch nicht etwa Hans Lorqzen
gewohnt?" fragte ich zaghaft.
Doch!" S nickte und beugte sich wie
der über den weißen Stoff, an dem sie
arbeitete.
Also das war auS dem wilden Wein
geworben, der dort unten am Fuße des
Spaliers als kümmerliches Pflanzchen ge-
standen halte, nicht hoher als llartossel
kraut
Es ist seltsam." sagte ich. .das, ich
leinen Garten nicht wiedererkannt habe,
wo ich doch gerade vorhin so lebhaft an
ihn gedacht habe. Und. weißt Du. mir
kam 's vorhin so vor. als ob sein gans
Veden bisher auch nur erst so eine Anlage
sur die jiikunst gewesen wäre wie die
Gartenanlage damals hier.
,DaS war es auch, gab Else zu.
ES ist wirklich tragisch."
Sie hob den Kopf und sah an mir
vorbei in die Ferne, wie Jemand, der
etwas nicht Gegenwärtiges betrachtet.
.Ich glaube, darin Irrst Tu Dich." ent
gegnete sie sanft. .Es ist natürlich trau
rig. Aber es giebt Biele, sehr Viele, für
die es noch trauriger arwesen sein muß,
da! Leben schon so früh zu verlassen."
Aber er hatte doch rn,, erst angefan
gen zu (eben!" warf ich ein.
.Tcein," unterbrach ste mich lebhaft, er
war schon mitten drin im Leben. Denn
das Planen war gerade sein Leben."
Ich verstand sie nicht gleich.
Sie fuhr fort: .Was Du jeßt hier
siehst, dieses märchenhaft grüne Nest, das
hat er damals schon gesehen, als wir ihn
als Kintier besuchten und nur ein garsti
ges Lattenwerk und keimende Versuche ent
decken konnten. Er hat da, was nun
wirtlich ist, vorausgesehen. Und daS war
ihm genug. Deswegen Ist er auch, nach
dem seine Eltern in einen anderen Stadt
theil gezogen Ware, nie wieder hierhcrge
kommen. Ich fragte ihn einmal, ob er
sein .Werk" nie wieder besucht hätte.
Nein, nie!"
.Das Ist merkwürdig!" sagte ich.
ssiir fremde Augen." suhr sie fort,
glich auch sein Leben vielleicht sehr einem
engen Hof ohne Aussicht. Du kennst seine
Familienverhältnisse nicht?"
Nein." -
Sie waren trostlos. Der Vater früh
gestorbene Die Schwester unglücklich der
hciraihet. Der Bruder nichts werth. Und
eine Mutter, die langsam zu Grunde geht
an diesem Bruder, .den sie vergöttert.
Aber HanS wollte aus diesen Trümmern
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.'enua! Xt k.nne d'.s.s i f.tf.ioenb
vcuqnen. Ohre Ub'r,e,.g,:p, V.ct lo
viel: .Aber Grete!" S mtl kannst
Xu mir ja fci'.fi niest saaen: .?.ch kraüie
Itii nick't! Ich bin Deiner überdrüssig
Crmol füllt, wie der Zorn über ikn
Gewalt bekam. In einem Atlm,l!si wird
;rnn eine gn,e yluth von Anklagen in'
s,.tt geschleudert. Er wollte dem Wort
schwall ein Ende bereiten.
Siehst Du. Grete. dies ist eS
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habe nichts Anderes gethan, als ein Stück
Braten aus dem Teller zurückjulossen. und
zu welchen bele,d,aenbe Ausdrücken Tu
Dich gleich hast hinreißen lassen! Tu
übertreibst gleich!" '
Tie Frau siel ihm in's Wort:
Der Ka!bslrcttcn, ja, der Kalbsbraten
'Jacht wahr, so ein kleinlicher, einfache
Arund? Wenn Du Jemandem erzählst
welch' ein Aufsehen ich daraus gemacht
habe, würde der Betreffende gewiß die
Hände ziisausmeiischlagen und Dich auch
noch bemitleiden, und Tu wurdest un
schuldsvoll die Augen verdrehen. Armer,
frommer Märttirer, Tu! Nur daß ich
mit solchem Ztaldsbrateii mehrmals am
Tage das Vergnügen habe! Tu findest
nmer llr ache. ein Ge icht zu schneiden
Einmal ist das Hemd nickt gut gebügelt,
Natürlich bin ich schuld daran, weil ich
mir m der Putzerei Alles anhangen lasse,
in andermal ist -vern Deinem Schreib
tisch ein Buch in den Bücherkasten gegeben
worden, an seinen gewöhnlichen Plag.
natürlich, weil ich an Ordnung und Nein
lichkeit gewöhnt bin, waS in Deinen
Augen eine Sünde ist, weil Du lieber in
Unordnung ersticken mochtest!
Aber meine Liebe." bat Ormos und
druckte beide Hände auf die Obren. .Vieb
leicht genügt schon diese Liste meiner
unden!
Schon genug?" fährt die ffräu noch
lauter fort. .Oh nein! Ich habe Deine
Ausreden satt. Bin ich Dir nicht out ge
nug, so sage es. Entweder ich bin Dir
g,rt so. wie ich bin, oder gar nicht! Du
lächelst ironisch. Warum lächelst Du?
Lachst Tu über meinen Schlafrock Z Ich
kenne auch diese Ausrede. Warum ich in
einem so billigen und einfachen Schlafrock
einhergehe? .Eine andere Frau putzt und
schmückt sich. Sie tragt ein theueres, mit
Spitzen geziertes Ncglige und läßt sich
schon zeitlich früh das Haar brennen.
sardt sich das Gesicht, parfümirt die Klei,
da, um ihrem Manne besser zu gefallen,
Ja, ich kenne auch diese Ausrede. Dir
bin ich nicht genug elegant, nicht genug
fein. So verstehe doch, verstehe, Ich bin
nicht wie andere Frauen. Ich bin ich
Ich arbeite. Wische selbst überall den
laud ab. Dann nahe ich und stopfe
Deine löcherigen Socken. Hast Du ver
standen?"
OrmoS fühlte, daß die Frau Recht
hatte; er fand aber ihr Aufbrausen ko
misch, und er sühlte gegen sie auch übri
aenS schon seit Tagen, sa sogar so
schien es ihm feit langen Wochen eine
eigenthümliche Aversion. Und er erwiderte
mit ironischer Gleichgültigkeit:
Ich danke Im Namen' meiner Socken!"
Die rauhe, gleichgültige Stimme ließ
die Frau plötzlich Alles ' deutlich sehen.
Ijjid es durchzuckte ihr Herz die Gewiß
heit, daß sie ihr Mann schon nicht mehr
liebe.
Bisher hatte sie noch immer, so oft sich
eine ähnliche Scene zutrug, schon beim
dritten zornigen Satz bemerkt, daß die ge.
zwungcne Rauhheit ihres ManncS . von
einer verlegenen, ungewissen Rührung der
drängt wurde, und daß er nur mit An
strengung eine weitere feste Haltung be
wahren konnte während jetzt der zor
mge Mann immer mehr und mehr er
kalicte.'
Frau Ormos wurde von dieser Ent
deckung sehr betroffen; rasch stand sie vom
Tisch auf,, eilte in'ö Schlafzimmer und
fank weinend auf dcn-Dioan. OrmoS
nahm feinen Rock und begab sich ohne Ab
schied in den Club.
II.
Die stürmische Mittagsscene war eine
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deni (t.nniinben lubenmk, vckl Haß
'i u.'fir-;
.2 Uwn Cif in'I Zimmer! Der Gnä
t"',i n i't ni li gt!"
I er s'i! ?kfk!, n.!, H,i-se kam.
!b et die V-chnunj, leer. TaS S!uln
Miid'n meldete i!n:
,7k flnäbige Frau Ist jti ihren Eltern
zuriitaekehrt!"
Desto b-ffer!" dachte Ornws sür sich
nb le,te sich mit dem s.lirn Gefühl der
llnabhängkcit in's Bett.
' lll.
Die Nichteaf.'s und- Untünaltungsorte
bllamen einen neuen Stammgast: OrmoZ.
Mit dem Appetit eines ausaehuncierten
Menschen Machte er sich an den Genuß der
für ilrn neuen Wonnen. Mit jugendlicher
Begeisterung und fast naiver Gluth hosirte
er den schon gar nicht mehr zweifelhasten
Schönen des Nachtlebens: er unterhielt
sich, schwelgte unb übertrieb.
TaZ freie Leben gefiel ibm.
.Ein Sklave war ich bisher!" dcklamirte
er eines Nachts im SparS eines Unter
baltungslokals, während er mit der einen
Hand ein gelbbaarigcs 9JIädchen umarmt
hielt. Sin Sklave war ich, meine Damen
und Herren! Aber jetzt jetzt .. . lebe
das Leben!"
Und mit betäubter Begeisterung schlug
er ein Champagnerglas an die Wand des
al-pAXbi.
Die erste Zeit seiner Freiheit verbrachte
er wie nur irgend ein verrückt gewordener
ummei.
Er fühlte sich großartig. Die ganze
Welt schien ihm neu, die Menschen waren
so nebe und gute Gesellen.
Bisher habe ich ja gar nicht gelebt,'
überlegte er, wenn er gewöhnlich am Mor
gen nach Hause ging. WaS war ich doch
sur ein marr!
Manchmal kam ihm seine Frau In den
Sinn. WaS sie wohl -macht? Gewiß
weint sie, konstatirie er für sich, nichts ckls
weinen. Ihn beweint sie. Aber ver
gebens! Gewiß möchte sie zu ihm zurück
kehren. Es war aber genug. Er braucht
sie schon nicht mehr. Schrecklich sind
grauen, m immer weinen. Für ein
Frauengcsicht paßt nur Lächeln und La
chen. , '
Guten Morgen. Herr Vortier Hat
mich Niemand gesucht? Nicht?. DingS
von von... tote wien doch . . . meine
Schwiegereltern? Nicht? Desto besser!
mit Nacht! Das beint... r cht,a. ver
gcssen Sie nicht, der Bedienerin zu sagen,
vag ,e mich Punkt halb neun weckt, da
mit ich nicht zu spät in'S Bureau komme!"
Und pfeifend stieg er die Trevve emvor.
So ging es Tag für Tag. An einem
Morgen aber es war dielleicht in der
dritten Woche als ihm der Portier auf
lerne gciooiMia nrage ivieoer metocre,
daß ihn .von dort" Niemand gesucht hatte,
wurde er sehr nervös. Er schrie den Por
tier ohne Grund an:
Warum haben Sie im SZieaenhauS
nicht das elektrische Licht auf? Ich werde
Sie bei der Polizei anzeigen!"
Aber, anadigcr Herr, es ist dock beller
Tag!"
.Schweigen Sie! Ich werde Ihnen
chon zeigen!"
Er war sehr wuthentl. Und als er in
eine Wohnung trat, warf er die Kleider
zornig von sich. Dabei schaute er fast
remd in den Zimmern umher. Wie kalt
und unfreundlich diese Räume sind! Und
was ist das? Auf den Möbeln fingerdick
der Staub. Wie wird er die Bedienerin
zur Nebenstellen!
Brummend, murrend kroch er in sein
Bett und wiederholte hartnäckig:
Ich tage sie davon! Ich rage sie da
von!"-
Am nächsten Morgen fand er. daß das
Bett nicht gut gemacht war. Er wälzte
ich hin und her und vermochte nicht ein
zuschlafen. Er suchte ein Buch, um zu
lesen. Doch der Schlüssel des Bücher
tasten war nicht zu finden. Er suchte ibn
überall, auf seinem Schreibtisch, in Jet
Kredenz, auf dem Nachtkasten, nirgends
war er u finden. Irgend eine fiebernde
Wuth ergriff ihn. Er durchwühlte die
ganze'Wohnung. rückte jede einzelne Mö
bei tuck von seinem Plag, kroch unter das
Bett, hob die Tcppiche auf, nichts war zu
finden. Das heißt überall Schmub und
Staub.
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I bete, Ist Prrti.t s.tl, ftattnenb, nie
s.liles ! f!'!.i!:nt et jedesmal war. Einmal
ft.iüte tt ihn fsoeir:
SMlJOTraZSt
'Ferivundel.
von Dr. p. Nlekkner, Stabsarzt d. II
Mi.'in Gott! - Gettosfen!"
Wie vom B!it, erstlaaen sank die
mächtige Gestalt zu Boden. Kein Schrei,
kein Laut, nur ein leises Stöhnen entrang
sich der heftig arbeitenden Brust.
Ta lag er mit so vielen anderen. Er
war nicht todt. Allmählich kam Leben in
die Gestalt. Der Kopf richtete sich etwas
auf, und die Augen blickten überrascht und
verständnislos. v
Was war denn gewesen? Er fühlte
brennende Schmerzen im linken Bein; nicht
sehr arg, es war zu ertragen Langsam
besann er sich. Sie sollten den Schützen
graben stürmen, wie so oft schon. ES
ging mit Hurrah!" vorwärts. Die Russen
schössen; die meisten Geschosse schwirrten
u i pfiffen über ihre Kopfe weg. Der
erste Graben war schnell genommen. Da
bekamen sie Feuer aus nächster Nähe. Er
kannte das schon, das thaten die Hunde
mit Vorliebe. Das Bein that doch recht
weh. Merkwürdig! Den Schuß hatte er
kaum gespürt, ein harter Schlag, wie mit
einem Hammer. Er hatte sich das Ber
wundetwerden ganz anders vorgestellt.
Ob O wohl blutete?
Er versuchte sich langsam aufzurichten.
Es ging schwer. Bei jeder Bewegung wur
den die Schmerzen stärker. Nein, so ging
es nicht, es wollte versuchen sich auf die
Seite zu drehen, vielleicht kam er dann
eher an das Bein, Hui, hui, das waren
feindliche Geschosse,, singend lind leise
pfeifend kamen sie daher, ganz dicht. Er
hörte sie in den Sand einschlagen. Weit
gänger offenbar, denn das Gefecht war
schon entfernt. Lieber vorsichtig sein und
sich nicht aufrichten. Das wäre doch zu
toll, wenn man hier noch nachträglich er
schössen würde!
Langsam krümmte er sich zur Seite und
befühlte daZ linke Vcin. Es that überall I
weh, aber da, da dicht über dem Knie, da
durste er gar nicht drankommen. Da
war ja die Hofe klebrig und naß.
WaS hatte der Stabsarzt gestern noch
gesagt? Auf alle Fälle eine ki'übt um
legen, das ist entscheidend für die Heilung."
.Donnerwetter, die war aber dicht bei!"
Kaum zwei Hände breit von ihm war das
Geschoß in einen Baumstumpf gefahren.
Wenn die Kerls blok nicht so weit
schießen wollten, man kann sich ja nicht
rühren.
Sein Verbandpäckchen hatte er bei sich.
Wie oft hatte er sich geärgert, wenn im
mcr wieder danach gefragt wurde; aber
recht hatten die Offiziere schon, er spürte
daS jetzt am eigenen Leibe.
Vor allem mußte er die Wunde frei
legen. Er hatte sich mühsam auf die rechte
Seite gewälzt und fing nun an, ganz vor
sichtig mit seinem Taschenmesser das
Hosenbein aufzuschlitzen. Es ging lang
sam, er mußte des öfteren Pausen machen.
aber eS ging.
Gott sei Dank, die Schießerei hatte nach
gelassen. Er schloß die Augen und lag
unbeweglich. Der Anblick der Wunde und
KeS Blutes hatte ihn doch sehr gepackt.
DaK eine so große Wund nicht mehr
Schmerzen machte? Er verstand das
nicht. Er lag noch immer unbeweglich,
er fühlte, eS würde ihm schlecht werden,
wenn er sich bewegte. Er bik hie Aähne
aufeinander und dachte krampfhaft an
gleichgültige Dinge.
ES war ihm letzt etwa! besser. Ob er
eS nochmals versuchte? Verschwpmmcne
Vorstellungen von Verbluten und Wund
ficbcr gingen durch seinen Kopf. Er
rciißL sich verbinden.
Also los! Merkwürdig! Vorhin war
eS wohl nur Schwäche gewesen, er sviirte
jeit gar nichts. Sorgfältig und behutsam.
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.Ber,e!be mir! Bct.zcibe mir!"
legte er die Binde um. Dann sank er
zurucr. o-z war doch eine Anstrengung,
so mi! gelrüinmten Oberkörper die beiden
Hände gebrauchen. Er war froh, daß es
vorbei war.)
Ob er wohl rauchen sollte? Eigentlich
hatte er etwas Hunger. Sein Frühstück
war ja noch im Brodbeutcl. Er begann
zu essen, halb aufgerichtet, den Tornister
als Nllckensiütze.
Jet-sah er erst, das, er nicht allein
war. Ta lagen drei direkt vor ihm. viel-
iciaii zcim tocl,ntt. feie rührten sich nicht,
mom lovi. iiiis am Waldrand kniete
einer; der Kopf war ihm nach vorn ge
sanken, das Gewehr lag noch im Arm, der
war sicher auch todt.
Von fern her hörte man das Geklacker
des Jnfantericfcuers, dazwischen das Tack-
aa ver MajckMngewehre, Kommando
rufe verhallend und nicht mehr verständ.
ucy und ...yurra!'. Sie stürmten offen
bar immer weiter, die Braven. Vielleicht
war es besser so. An der Verwundung
muroe er gewin nicht sterben, und so kam
er ins Lazarett, in die Seimath. Sei
math Im Nu sah er alles vor . sich:
das traute kleine Zimmer, hoch im Norden
Berlins im Gartenhaus. Ob bis Treppe
wohl noch so erbärmlich knarrt? Am
Fenster seine kleine, liebe Lilly mit ihrem
blonden Köpfchen, eifrig beim Sticken.
Ja, die kleine Frau verdiente auch mit.
Wie hatte sie damals an icnem scbwülen
nugu,iaveno am ehrtcr Bahnhof geweint
und geschluchzt. Ihm .waren auch die
Augen naß geworden. Ob sie sich wohl
treuen würde? Es wurde ibm aan, eieren.
thümlich ums Herz. Nanu, alter Junge,
d wirst doch nicht flennen!
te o tt hatte er von einem Wiedersebn
geträumt. In unendlich weiter Ferner
schienen ihm all diese lieben Bilder unk
i.y, wie nah! Was eine solche Russen
kugel nicht alles kann.
Da was war das?
Ein Ton hatte ihn aus seinem Sinnen
ausgeicyrear.
' Da wieder!
Ein Seufzen, leise und stöhnend, drang
zu ihm von rechts vorn. Er folgte mit
dem Blick der Richtung und sah etwas auf
dem Boden liegen, grau, kaum erkennbar.
Jetzt richtete sich etwas auf, ein bärti.
ges mmn unter der breiten Schirmmütze
wurde fichtbar, kaum vier Meter entfernt.
Was für ein Gesicht! Weiß wie Papier,
schmerzentstcllt, die Augen tief in den
Höhlen blitzten in fieberhaftem Feuer. Un
ter dem offenen, feldgrauen Mantel
fchimmerten breite Tress.
Ein russischer Offizier. Schwer ver
wundet offenbar. Der Arme! Er mußte
wohl starke Schmerzen haben. Ob er Wohl
Deutsch verstand?
Keine Aniivort, mühsam hob sich der
rechte Arm und machte die Bewegung des
Trinkens; der arme Kerl hat Durst. '
Eigentlich war es ihm gar nicht unan
genehm, daß der Russe lebte, er war doch
nicht ganz allein. Es konnte noch lange
dauern, bis die Krankenträger ihn fanden
und holten. Die drei stummen Kameraden
da vorn! Es war ihm wirklich ganz lieb,
daß noch einer da war, der wie er selbst
warten mußte.
Ob er jenem zu trinken geben sollte?
Er hatte in der Feldflasche Kasfee.
Den Russen war nicht recht zu trauen.
Er empfand heißes Mitleid mit den
Russen. Verwundet sein und dursten.
Nein, daS durfte er nicht dulden. Man
konnte ja vorsichtig fem. Er hatte seinen
Revolver, wo fein Gewehr lag, wußte er
nicht. Den Revolver hatte ihm der ver.
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W.ts will er bettn vnUt dem Mantel?
(vrrqptt, der sucht nach seinem Revolver!
Also doch ein Schuft!
Blitzschnell war bie Hand an seiner
Revolvertasche, unb er zog die Waffe he
ratiö.
WaS ist denn da? Die ist ja so leicht.
Er hatte bisher ben Russen scharf anzc
blickt, jetzt sah er nach unten.
Um Gottel willen, zerschossen, de,
Lauf war abgesprengt, davon lattc der
Hauptmann ja gar nicht gesagt. Hatte er
deswegen ihm solche Sorgsalt oncmpfoh
len?
Er war also waffenlos! Zuriickkricchen,
das fühlte er, konnte er nicht. Er war
schon so matt und müde geworden, daß
er kaum mehr sehen kannte.
Nur nicht einschlafen,, dann war er der
loren. Drei Knöpfe hatte der Russe schon
aufgemacht, die zitternd Hand suchte un
ter dem Mantel herum. Jeder Bewegung
folgte er mit den Augen.Er war schon
so- matt, daß er kaum aufpassen konnte.
Es war klar. Der Russe wollte ihn er,
schießcnMenn doch nur die Krankcnträ
gcr kämm. Ringsum war es still gewor
den. Der Tag ging zur Neige, schon däm
merte es.
Der Russe blickte ihn haßerfüllt, wie
ihm schien, an, immer geisterhafter wurde
das Gesicht. Die Hand suchte und wühlte
noch immer unter dem Mantel. Wann,
würde er den Revolver gefaßt haben
es konnte nur noch Minuten dauern!
Also alles dahin. Er sollte seine Lilly
nicht wiedersehen, wie schön hatte er sich
alles gedacht. Wie sie weinen würde! Er
sah "die rothen Augen in dem schmalen,
blassen Gesichtchen.
Ein gurgelnder Laut, und der Russe
sank mit starr geöffneten Augen nach rück
wärts: er war todt.
Gott sei Dank! Eine tiefe Ohnmacht
umfing den Gequälten.
Abtheilung halt! Bahren absetzen!
Diese Worte erweckten ibn. Wo war er?
Er konnte sich nicht besinnen. Doch ja
der Russe hatte ihn erschießen wollen.
Seine Lilly hatte doch so geweint! Ach,
der brave Kleinschmidt, der Sanitaisfeld
webel, stand vor ihm, also lebte er noch.
Nich rühren! Bleiben Sie man, wo
Sie sind! Wir werden Ihnen schon auf
heben."
Sorgfam und vorsichtig trugen sie ihn
auf die Bahre.
Kleinschmidt, wollen Sie nur einen
Gefallen thun?"
Gewiß, geliebter Sohn, wat is denn?"
Kleinschmidt! Dem russischen Offizier
da habe ich zu trinken gegeben, und dann
hat er mich erschießen wollen. Thun Sie
mir den Gefallen und sehen Sie mal nach,
ob der Kerl nicht unter dem Mantel in
der rechten Hand seinen Revolver hat.
Gott sei dank starb er, ehe er schießen
konnte."
Er wartete voll Ungeduld, während die
anderen sich an dem Todten zu schassen
machten.
Einen Revolver hat er nicht in der
Hand gehabt, aber das da!"
Kleinschmidt reichte ihm eine Photoara
phie, eine alte grauhaarige Dame
Trauer.
DaS Bild feinem Mutter!" kam es
schluchzend von den Lippen des Verwun
beten.
WaS wäre auS der Welt geworden ohne
die Prediger In der Wüste, ohne die Mär
tyrer und Propheten? Was wäre aS
Deutschland geworden ohne Huttcn, Arndt,
Uhland? Solange sie lebten, hieß man
te. Traumer, wohl auch gefährliche Mcn
chen. Wenn die Acpfel reif sind, kann sie
eder pflücken. Aber wo wären die reifen
Aepfct, wenn kS keine unreifen gegeben
hätte? M. Müller.
Man niufj bescheiden fein." In
einer Aufführung des bekannten Bolts
tücks Von Stoss, zu Stufe" in der o
mischen Oper zu Berlin fang der beliebte
Komiker Alfred Schmasow folgenden Bers "
über die Art, wie sich unsere Feinde die
HungerSnoth in Deutschland vorstellen":
LrnidZ'urlkn ffrtt hilf und .aRohrttHthf".
Bkkspkis.n Schnecken" schon seil lau 'Ml,
,,, 'ttchcn Innen flittt Met Okliijurle, .
Selbst ortnf Eiltet" wegen äUtUsttrit.
Bn MinnrlMt kmechdrungkn,
jttt ttiiin fclbtt Sttiiüprjiinflrii"!
tonnt In .ttitiit'ii'i" briftt man lUuHftftil I.
Watt Ist btlcheidkn, mich bescheiden (ein.