Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, March 30, 1915, Image 6

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uns dkin ÜJi-inn schon."
(5s machte sich audj allei, wie sie
ctfagt hatte. Gie saßen kaum ein
ffaltt Gtunbe im Hase te P'.riZ,
als Botho erschien.
Alexandra hatte ihn sich ganz an
ders orge stellt er gefiel ihr nicht.
Was sie an ihm auszusehen hatte,
wußte sie selbst nicht, vielleicht, d.iß
er so hastig und unstet erschien, die
Auaen eigentlich schöne Augen,
gestand sie sich zu so suchend um.
herirrten, keinen Nuhepunkt fanden.
Sie verglich ihn im stillen mit ihrem
Vetter. Das war ein ruhiger, ziel
bewußter Mann. Wie sie jetzt zu
ihm hinblickte, glaubte sie auch in
seinen Zügen etwas Abweisendes zu
lesen er schien zu vermeiden, sich
mit Trenteln in ein Gespräch ein
zulassen, richtete, wenn er sprach,
das Wort nur an Alice. Auch diese
war still geworden Alexandra
glaubte zu bemerken, daß sie sich be
drückt fühle seitdem ihr Mann
gekommen war. Sie lachte in sich
hinein. Das war wieder einmal
ihre alte Angewohnheit, an allen
Menschen, die ihr neu in den Weg
traten, Studien zu machen, an ihnen
dies und jenes herauszufinden.
Trenteln war gewiß ein guter Mensch
und Alice sehr glücklich.
Sie beugte sich zu der Freundin
hin. drückte ihr unter dem Tisch die
Hand:
, .Du Glückliche, welch schönen, lie
benswürdigen Mann du hast! Wer
weiß, ob es mir auch so glücken wird
denkst du noch daran, welche Bil
der wir uns im Pensionat ausgemalt
haben? Du hast nun erreicht, was
du damals erträumtest.'
Als sie Alice ins Gesicht sah.
glaubte sie darin einen schmerzlichen
Zug wahrzunehmen. Da schwieg sie
still und wurde wieder nachdenklich.
Bielleicht hatte sie doch recht mit
ibren psychologischen Studien.
' Trenteln unterhielt sich inzwischen
mit Frau Tscherkassowa. Sie we
nigstens schien großen Gefallen an
ihm zu finden, denn sie hörte ihm,
der fast allein das Wort führte, mit
Aufmerksamkeit zu, bemerkte auch
nicht, daß, während er sprach, feine
Wicke unausgesetzt zu Alexandra hin
überfchweiften. Jetzt sagte die Dame:
Wir reisen von hier nach Paris,
werden' wir uns dort sehen?"
Trenteln machte ein wehmütiges
Gesicht.
.Ach gnädige Frau, die Zeit der
Freiheit ist vorüber, schon morgen
müssen wir abreisen. Der Dienst
ruft, mein Urlaub ist zu Ende.
Aber, gnädige Frau, dielleicht führt
Sie Ihr Weg einmal nach Prag,
das würde meine Frau glücklich ma
chen. Ich weiß ja aus ihren Schil,
derungen. sehe es jetzt auch selbst,
mit welcher Liebe sie an Ihrem Fräu.
lein Tochter hängt. Nicht. Alice, ds
wäre eine Freude, wenn die Herr,
schaftcn uns in Prag besuchten?"
Auch Alexandra griff den Gedan'
len auf. ,
.Mama, vielleicht wenn wir aus
Paris kommen auf der Rück.
reife"
Frau Tscherkassowa lächelte zu
stimmend.
.Nur", meinte sie, man darf nicht
so lange vorherbestimmen, sonst
kommt wieder etwas dazwischen. Mein
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2f.ffr!.;ffe:v3 tkb.'d sich. Ä.:n mußte
ls',ed nehmen.
Die beiden Freundinnen waren zur
Zv'.t getreten, und hielten sich um
schlugen. x?iitt von neuem küß
!en sie si. Al't.ndrz wiederholte ihr
versprechen: .Ich besuche dich iald
bestimmt im Herbst bis da
hin wollen wir uns schreiben."
Einige Wochen lebten sie nun schon
in Prag. Der erste Rausch, die
Freude über das eigene Heim war
rorüber langsam schlichen die
Tage. Und wieder war Alice viel
ollein.
Frühmorgens rief der Dienst ih--ren
Mann, ermüdet kam er mittags
nach Hause, war unwirsch und klagte
über die ewige Schinderei die er
träumte Seligkeit wollte nicht kom
men.
Wohl hatten sie einige Visiten ge
macht, bei Bothos Vorgesetzten und
verheirateten Kameraden, waren auch
zu einigen Gesellschaften eingeladen
worden, hatten selbst eine solche ge.
geben, aber Alice wußte nicht,
woran es lag ihr Leben erschien
ihr nicht harmonisch. Dazu kam,
daß sie eifersüchtig war. Sie konnte
es nicht ruhig mitansehen, wenn ihr
Mann mit anderen Frauen tändelte,
wenn sie sich auch zugestehen mußte,
daß alles ganz harmlos, war sie
fühlte sich vernachlässigt, denn sie
hatte sich vorgestellt, daß er einzig
und allein für sie leben müßte.
Außerdem immer wieder sprach
er über Geld: Wie knapp die Eltern
sie hielten, man könne sich nicht dre
hen und wenden. Die Einrichtung,
ja, sei ja sehr schön, man könne sich
sehen lassen. Dazu gehörten doch
aber auch größere Mittel, um dem.
entsprechend ein Haus zu machen.
Und nach und nach kam es heraus:
Alice sollte doch an die Mutter schrei
ben. ihr vorstellen, daß sie mit dem
Gelde nicht auskämen, die Summe
müsse erhöht werden. Oder viel
leicht ließe es sich doch machen, daß
sie ihre Mitgift ausbezahlt bekäme.
Dann könnte er den Abschied neh.
men, sich ein Gut kaufen, das Leben
beim Militär fei ihm zuwider.
Davon hatte er bisher noch nie
gesprochen, daß er den Abschied neh
mtn wolle, wenn er auch oft über
den Dienst geklagt hatte erst war
sie ganz erschrocken gewesen da
dachte sie einen Augenblick nichts
weiter, als daß er dann den Ofsi.
ziersrock ausziehen, sie ihn nicht mehr
in Uniform sehen würde. Wieder
dieser kindische Gedanke, sie fühlte
das gleich hinterher.. Vielleicht wurde
es sogar besser, sie hätte ihn dann
mehr um sich. Der Dienst entzog
ihn ihr so viel auch der Umgang
mit den Kameraden, der ihn sehr viel
in Anspruch nahm.
Das müsse so sein, hatte er er
klärt, als sie sich darüber beklagte,
er müsse ins Kasino, keiner dürfe
fortbleiben, auch die Vorgesetzten la
men oft, sähen es nicht gern, wenn
die jüngeren Offiziere fehlten.
Damit hatte sie sich zufriedengeben
müssen als er jedoch über Geld
klagte, war sie erstaunt.
Sie wußte, welche Summe ihnzn
ausaesekt war - in ihren Augen
war es ein großer Betrag. . Im
Hause machte man. keine großen
Ausaaben. für sich brauchte sie rot
nig oder gar nichts, da sie zu ihrer
Hochzeit überreich mit Toiletten und
allem anderen ausgestattet war
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das teste, daß sie nach Ha::'e cb:i,
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noch län.-.tk hin!...
Sie stand auf und wanderte hr.
hm durch die Zimmer. Ikr 2!!ick!
fiel auf dies und e.tä, auf dicsen
und jtr.tn Gtgtn stand, der ihr Freu
de gemacht ty,t:t, Aus die kosiliart
Einrichtunz. die ihr St:lz gewesen,
wenn die sie Besuchenden mit be
wundernden, oiellcichl ach es t ntivi
schen blicken all die Kostbarleiten,
die Gemälde, die Bronzen, die alten
Gobelins betrachteten ihr erschien
dies alles jetzt gleichgültig tote
Gegenstände, die nur in ihrem le
benden Glück Wert gehabt gern
hätte sie alles hingegeben, wenn sie
damit die letzte Stunde aus der
Welt hätte schaffen können.
Vor ihrem kleinen Schreibtisch
blieb sie stehen. Der war so voll
mit Bildern bestellt, daß sich kein
Platz für die Briefmappe bot, sie
mußte, wenn sie ihre kleine Korre
fpondenz besorgte, stets den großen
Schreibtisch in ihres Mannes Ar
beitszimmer benutzen.
Aber heute wollte sie das nicht; er
könnte zurückkehren sie aber konn
te ihm jetzt nicht gegenübertreten.
Erst mußte sie Ruhe, Klarheit in sich
finden.
Aber welche Klarheit suchte sie
denn noch? Schon während ihres
Hlnschreitens durch die Zimmer war
ihr zum Bewußtsein gekommen, daß
alles so bleiben würde, wie es war,
daß sie tun mußte, was er verlangte.
Sollte sie zu' den Eltern zurück
ihnen eingesehen, daß sie sich ge
täuscht, ihren Mann verlassen ha
be?! Lieber sterben als das.
Was war denn auch geschehen?
Er verlangte mehr Geld, wollte den
Dienst quittieren, hatte sie angefah
ren, als sie ihm des Spiels wegen
Vorwürfe gemacht das war doch
alles nicht fo schrecklich. Das
Schrecklichste lebte wohl nur in ihrer
Phantasie; sie war so weich, so
überzart und nahm alles viel zu
schwer.
Verletzende ' Worte hatte er ge.
braucht, gewiß, aber er war doch
auch so verärgert durch den ansiren
genden Dienst, hatte sich wohl nur
von einer jähen Wallung hinreißen
lassen. Sie hätte das verstehen,
ihn nicht bon sich lassen dürfen
sie liebte ihn doch, er sie auch; stets
hatte er doch versucht, jeden kleinen
Zwist durch Schmeicheln und zärtli
che Küsse wiedergutzumachen! War
um lag ihr dec heutige Vorgang so
schwer auf dem Gemüte?
Immer noch stand sie' vor dem
Schreibtisch und schaute auf die
Bilder.
Da standen die großen Photogra.
phien der Eltern r- der Papa mit
einem Gesicht, als ob ihm die Sit
zung beim Photographen so an.
strengend gewesen sei ihre Ma
ma, ihre schöne Mama, zu der sie
mit so großer Bewunderung auf
blickte.
Dann ihr Bruder Lothar. Na.
tllrlich in einem hypermodernen An
zuge, reitend auf einem kleinen Lehn
stuhle, das Hütchen keck auf dem
Kopfe, die Zigarette in der linken
Hand.
(Fortsetzung folgt.)
Ende des .18. Jahrhunderts
wurde jemand, der Thomas Paynes
Buch von den Menschenrechten einem
anderen geliehen hatte, deshalb zu 21
Jahren Deportation verurteilt.
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krin-nd und liefen die stltsamtn
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Der Ür.tttpfjiiict stieß die Züt us
ur.d fa!i fachenö in den klauen
ji.n:i). ter c;i3 zadllfstn P stiftn auf
st:t,i. Richtig: da saß der' eine und
fort der anaere. liitiitmaiin N
l.aüe 'ich rr.it Freunfm in einen Skat
rtrlikfl. Thitntmann l Ui. Das
tat er immer in feinen Freistunden.
Bücl-er. Kalender, alle:-, was sich an
Ilcst'fcff in dtr Kompagnie fand. wan
dcrle schließlich zu ihm. Stil! und an
dächiiz irie ein Schulkind konnte der
große Mann dasitzen und Seile um
Seile lesen, ohne eine Zeile ouszulas.
sen.
Man sah gleich, daß die Brüder
sehr ungleich im Aller waren. Mehr
als fünfzehn Jahre mochten sie tren
nen. Und doch waren sie einander
ähnlich, wenn es auch nicht fo in
den einzelnen Zügen lag und der
Aeltcre schlanker und ranker war.
Ten festgeschlossenen Mund mit den
schmalen Lippen hatten sie beide.
Zuweilen sah einer der Brüder
flüchtig auf. Aber nie ging ein Blick
von einem zum andern.
.Nun dürfte auch einmal Frost
kommen", meinte der Unteroffizier,
während er mit Thienemaun II im
Regen die Torfstraße entlang ging.
Es regnete nicht stark, aber unauf
börlich. Nun, sie hatten ja noch ihr
altes, trockenes Quartier. Sie tonn
ten es aushalten. Aber vorn im
Schützengraben mußte es letzt scheuß-
lich sein. Kühles Vollbad!
Ob heute Feldpost kommt?" fugte
er nach einer Weile unvermittelt hin-
zu. Einen Augenblick lang sah er
seine nette, saubere Wohnung da
heim in der Kaserne vor sich, eine
Frau und die Kinder. Ob man das
alles jemals wiedersehen würde?
Thienemann II sah auch etwas: em
strohgedecktes Haus, das etwas verlo
ren am Ende des Torfes lag. Wollte
man hinein, kam man an einem Vor
bau, einem kleinen Dach auf Stüt
zen, vorbei, unter dem immer sehr or
dentlich geschichtetes Holz lag. In
der Tür saß der Spitz, der keinen
Fremden einließ, und drinnen,
drinnen im Halbdunkel der Diele war
Mutter. . .
Ja, schön wäre eZ, wenn wir Post
kriegten."
Na, Sie können sich ja nicht be
klagen, Thienemann. Für Sie ist noch
immer was mitgekommen. Sie wer
den behandelt wie gerade wie so 'n
Einziger".
Ter Musketier schwieg.
.Was Ihr Bruder ist", fetzte der
Unteroffizier plötzlich hinzu, der
kann doj nicht von sich sagen. Für den
ist nie was dabei."
Hat er selber Schuld", enigegnete
Tienemann frostig. So, nun fing
also Warnecke auch noch davon an.
Tas war doch wahrhaftig nicht no
iig.
Kann das denn nicht wieder ms
Lot gebracht werden?" drängte der
Vorgesetzte halblaut, eifrig.
Der andere schüttelte den Kopf:
Nee!"
. Sind Sie da ganz sicher? Mir
kommt es doch manchmal so vor, als
ob da nur das rechte Wort fehlte."
.Das ist es ja gerade. Das rechte
Wort fehlt. Aber das muß von ihm
kommen!"
Hören Sie mal, er ist der Ael
tere!" .Er soll es ja auch nicht zu mir
sprechen, sondern zu Muttern."
So, so! Na, daö wußte ich
nicht."
.Ja, da? glaube ich wohl. Das
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tt z,'riickt,tn ji-11, tsv.Ai jtt it:a
ier.fi.cn kann. Vlttr -- tt kommt
)i nicht. Wir i'iuto hil'fti inu
erst I'itt im Atzimtnk wikd'kztfthtn.
uU der Krieg an'in.t. Und ich g!au
be, wir tonnten wohl zusammen auS
komnien. ivtnn nur Caä r.ihl wäre,
daß er nicht zu Mutiern kommen
will. Gleich wie nir uns so neu
wieder kennen lernten, halt ich ihn
gefragt, ob er nicht einmal tinei
Gruß' nach Haust schreibe will. Er
hat nicht gewolli. Und so lange
das nicht will, o lange sind wir
keine Brüder. Punkium!"
Durch' die Feldpost war e- ein
tischen spältr geworden, als sonst.
Briefe und kleine Pakete waren ge
kommen. Und nun war das ein Le
sen und Erzählen, ein Auspacten
und Zeigen und Bewundern. Und die
les wurde geteilt.
Es war auch ein Kästchen für Thie
nemann II abgegeben. Für Thiene
iemann I war, wie immer, nicht da
bei gewesen. Wohcr auch?
Ader wie er 'o saß. sich den Rücken
om Ofen wärmte es war heute auf
Posten kalt gewesen und gemäch
lich seine kurze Pfeife an:auchle. sah
er, wie aus seines Bruder Paket et
was wie ein grauer Lappen zur
Erde fiel, ohne daß es jemand be
merkte.
Was das wohl sein konnte? Un
willkürlich ließ er das Buch, in dem
er hatte lesen wollen, niedersinken.
Was das wohl fein konnte? Im
Grunde ging es ihn ja nichts an.
Aber feine Gedanken mußten immer
wieder darum herumspielen, wie Flie
gen, die, hundertmal verscheucht, hun
dertmal zurückkehren.
Was das wohl sein konnte? Ir-
gend etwas, was Mutter für j ei
nen Bruder geschickt hatte, natürlich.
Irgend etwas,, was gerade so akkurat
war wie die herbe strenge Frau sei
ber. Er rauchte stärker.
Nein, für ihn gab es keine Heim
kehr, und wenn er auch heil aus dem
Kriege kam. Da hätte die Mutter
eine andere sein müssen, eine ganz
andere. So eine, die auch einmal
fünf gerade sein lassen konnte. Aber
die war ja so genau, fo grausam
genau. Die konnte niemandem was
nachsehen. Und bei ihm war ja im
wer vielerlei gewesen, was Nachsicht
forderte, besonders damals. . .
Uebrigens das Ding lag da im
mer noch unbeachtet.
Wie zufällig stand er auf, legte sein
Buch auf die Bank und begann lang
fom herumzugehen.
- So war er unmerklich dem Platz
seines Bruders näher gekommen,
und da rührte, auch schon fein Fuß
an das, was aus dem Paket gefallen
war.
Da bückte Thienemann I sich plötz
lich rasch wie ein Dieb und brachte
das Verlorene an sich.
Aufatmend richtete er sich wieder
auf. Wie dumm ihm das Herz
schlug, bis an das Hals! Und wie
ihm die Hände zitterten! Aber bemerkt
worden war er nicht. Fast konnte er
seine Füße nicht regieren, wie er sich
langsam wieder fortschob, der Tür zu,
so war ihm die Aufregung in die
Glieder gefahren.
Endlich war er doch draußen. Und
dann stand er in dem leeren Gang,
den nur eine Stallaterne kümmerlich
erhellte, und betrachtete und befühlte,
was er da in Händen hielt.
Ein Strumpf war es, ein gewöhn
lich derber, grauer Strumpf, ganz
wie alle Soldatenstrlimpfe. Mutter
hatte den geschickt für ihren Jüng
sten. . .
. Er schob eine Faust hinein und
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i-itllfi.M auch ni.H wkk.r o hakt.
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f.h.(ii n.ar. euch rann nicht, alä er
t(ü! ü'rui t t tut Ji- ! e. ! le : ;r !'.
.".tt leinen, ott h iük tt n ich ihr
oefraat. VlUr rit gtfjllti Masche,
cie halte ftfft-rcchtn.
Fa't haüe t! ihn nun anZ seinem
ltichfititicht (tturiftiu Tas war
ja so unerwartet geloininen. All kie
toftn, kalten Gedanken, die er cuh
geschickt hatte, eine harte Frau zu
krauten hallen mit tinemmal kein
Ziel wehr. Müller war alt gewor
den. . .
Och,
Als der Unteroffizier Warnecke sei
ne Leute zum Kirchgang antreten ließ,
febllen Thienemann I und Thiene
mann II. Ja, waren denn die bei
den zusammen?
Etwas neugierig wollte er gerade
selber noch einmal ins Haus gehen
und hatte den Fuß schon aus der
Schwelle, als er plötzlich ihre Stim
men aus einem offenen Fenster
hörte.
Tu?" fragte die Stimme von
Thienemann II in tiefem Staunen.
Ja, ich wollte dir nur sagen. . .'
Pause, dann ging es hastig weiter:
Ter Brief, den du da schreibst, ist
doch an Mutter?"
Ja."
Da meine ich nur: kannst mir
auch noch ein bischen Platz las
sen, damit ich einen Gruß darunter
schreibe. . ."
.Na. endlich!" dachte der Unteroff i-
zier befreit.
Langsam kehrte er zu den anderen
zurück, sehr langsam. Einmal fiel
:hm sem Bleiznst hm, und er mußte
sich danach bücken und erst ein we
nig herumsuchen, bis er ihn wieder
hatte.
Endlich, als er annehmen konnte,
daß sie drin wohl fertig wären, rief
er schallend über den Hof, Thiene
mann 1, Thienemann II. wird's
bald?"
Tie Tchreckenötat" der Teutschen in
S.ogtnt.
!1rllNö!isÄcr lirininaüri!: 3n io
cm wiirdc,, einiye ttiiiie mit tem !Kc
coleet ßfwutigt'H, für iie Teulsche,, u.
Ire tu luchcn.
Morden, Plündern. Greise masscikrieren,
Mcs dies gebiert die jiriegeszcitl
Al'cr aber aber aba
Wer versah sich solcher Scheuß
lichkeit! Nach Nogenk, dem friedlich . netten
Städtchen,
Wo tiiurt) heut' drvb manche Träne
fliegt.
Kamen Landwehrmänner, und zwar
Sachsen
Tiefe gelten a l s besonders wüst!
Drei, mit schwarzem Vart, und ein Ge
freiter Stürmten rein zu einem Evicier,
Allenf Mcnschcnrecht zum Hohn und
Trotze,
Grausam brüllend: ?ean, koch mich
äffet:
Gern möcht' ich daZ Gräßliche der
schweigen,
WaS mit diesem Lpicier neschehn;
llnlcr vorgehallenen lltcfc ilucrn
UKußtc et die Kaffeemühle
dreh I
Und mit scharfen Sagebajoneiten
Drohten sie: Je spick vons durch daZ
coeur!"
Ta in Todesänsisten holt er Arme
Sahnedeppchen und noch
Bemtnchen her!
Kinder reckten flehend ihre Aermchcn!
Trot) dem Bitten, Heulen, Winseln,
Schr
Stippten diese deutschen Ltannibalen
Nun d i e B e m m ch e n in d e n Ä a f-
ee einl
Ach, viel mehr noch wäre hier zu
sagen 1
i!?on PrusiienS in die,cr bösen Zeit
Toch mit flammendem Protest wir sra
gen: Kinder, heißt daö deutsche
SitnkchlichleitZ'
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Ei KritgS'Brauscbad.
Eine bemerkenswerte Selbsthilft
der sauberleitsbedürftigen deutschen
Ärieger zeigt das Gesuch eines Ma.
rinetruvpenteils in Belgien. Die'
Mannschaft der Batterie ist in einer
im freien Feld erbauten Baracke un
tergebracht, in der auch ein Wasch
räum, aber in Rücksicht auf die nur
als vorübergehend angelegte Unter
kunft kein Bad vorgesehen ist. . Doch
das Bedürfnis der deutschen .Barba
ren" nach Körperpflege' ging weiter.
Sie wußten wohl, daß der Antrag
auf Genehmigung eines Brausebades
für die Baracke keine Aussicht hatte,
und so beantragten sie, ihr drei
Zinkeimer und Brauseköpfe nebst ei
nigen Haken, Leinen und Rollen zu
überweisen, mit deren Hilfe sich die
Batterie ein Brausebad herstellen
will. Der aus einem Waschkessel mit
warmem Wasser gefüllte Eimer, an
dessen Boden ein Brausekopf ange
bracht ist, soll an einer über Rollen
geführten Leine bis zu der nötigen
Höhe aufgezogen werden. An dem
oberen Eimerrand wird drehbar ein
zweigarmiger Hebel befestigt; der eine
Arm ist mit dem Lrausekopf-Feder
Ventil verbunden, am andere Arm
hängt ein Seil, das bis zum Fuß
boden reicht und hier ein schräg äuf
liegendes Brettchen trägt. Der Ba
dende tritt unter die Brause, setzt
den einen Fuß auf das Brettchen
und drückt es hinunter oder läßt eS
hochstehen, wenn sich die Brause off
nen oder schließen soll, fodaß .die
Hände zum Waschen frei bleiben.
Da die kosten der Teile nur ganz
gering sind und der große . Nutzen
des Brausebades für Körperpflege
und Erhaltung der f Körperschaft
zweifellos ist, fo wurde dem Gefuch
des Truppenteils, der sich so gut nach
der Decke zu strecken weiß, stattgege
ben:
Im Eifer. .Wie oft. ,
Amalie, habe ich Dir schon gesagt,
Tu sollst nicht allein in den Wald V
gchen!" I
Aber, Mutter, der Herr Doktor
war doch bei mir!"
.Auch das noch!" ' .
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