Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, March 24, 1915, Image 5

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Metz als unap.nffjrni'iite Vcdmimg ob
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Metz musite an Denischlcind fallen. Zhkil
machte den Versuch eines 5iompromisscS:
Tnitsckiland soll! aus lieft verzichten un
ter der Bedingung, büß ssraulreich sich
veipZlichtc, die Zxcftunpswcrle von Met.
zu schleifen. Er wviiie die ffestung
opfern, um seinem Üande die Ctcidt zu
reiten; er ging noch weiter und bot
Deutschland anderlvciiiam Ersatz, allein
Bismarck bestand unb:dingt auf der Er
Werbung von Metz, dessen Besift weit wich
tigcr war als Ctraßburg. Um jedoch den
Franzosen den Beweis zu liefern, dah die
deutsche Politik nur auf dem bestand, was
sie aus Überwiegenden Gründen des na
tionalen Interesses verlangen muhte, wil
ligte der Kanzln schliefzttch darein, das;
Belfort an Frankreich gegeben werde. Er
unterschätzte keineswegs die Bedeutung
Bclforts bei der Vertheidigung des süd
lichen Elaß, er kannte indessen die weit
höhere Wichtigkeit der Festungen Straß
bürg und Metz beim Schutze des ganzen
Elaß und Lothringens, ja des gesamniten
rechten Rheinufers und des Neichcs. Wenn
es ihm gelang, durch den Verzicht auf
Belfort ohne Erneuerung des Krieges
inen Friedensschluß zu sichern, der
Deutschland die beiden Hauptbollwerke
zusprach, dann war dieser Erfolg das
Opfer wohl werth. Und Bismarck hat es
erreicht: Straszburg und Metz wurden
deutsch. Belfort blieb französisch und blieb
sogar Festung. Das Loch in den Bogesen
wurde nicht verstopft.
Was hat nun den Franzofen Belfort
in diesem Kriege genutzt? Sie haben von
diesem Stützpunkte aus einen Borstoh in
dak untere Elsaß versucht und der Ver
such ist elend gescheitert an einer verhält
Nismäßig kleinen deutschen Bertheidi
gungsarmee. Sie sind mit ihrer gcplan
ten Ueberfluthung des Elsaß kaum über
Mülhausen hinausgedrungcn, sie wurden
zurückgetrieben und stehen heute nicht ein
mal mehr in den Anfangs innegehabten
Stellungen. DaS Loch in den Vogefen
ist durch eine deutsche Armee geschlossen
worden, die bei den Kämpfen an der wich
tigeren Linie von Nicuport bis Verdun
nicht ausschlaggebend gewesen wäre. Selbst
wem. es den Franzosen geglückt wäre,
ihren KriegSplan im Elsaß durchzufüh-ren.-so
hätten sie davon wenig Aortheil
gehabt; sie wären besten Falles biS an den
Jfteiner loh, bis nach Schlettstadt und
Straßburg gekommen und hätten sich
dort verblutet, wären schlimmeren Falles
nach einem Vorstoß der Deutschen auf
Belfort in diesem riesigen Kessel ein
geschlossen und gefangen genommen wor
den. Das Elsaß hat keinen strategischen
Werth sür ein Angriffsheer, dessen Ziel
Berlin ist und daß der französische Gene
ralstab heute noch Erfolge von Siegen im
Sundgau erwartet, spricht nicht zu Gun
sten seiner militärischen Experten. Ab'
gesehen von einem illusorischen morali
schen Werth würden französische Siege im
3(5 (j weder Berdun noch Reims entsetzen,
würden noch weniger die Pläne der Deut
schen in Belgien oder an der französischen
Nordküste ändern, würden am allerwenig
sten Paris vor der Belagerung retten,
wen,! Berdun und Reims gefallen wären,
weil diese Aktion von Metz auS gestützt
wird und von Belfort aus nicht hinter
trieben weiden kann. Bismarcks Berech
nung hat sich als richtig erwiesen: die
Deutschen mußten Metz haben und konn
ten auf Belfort verzichten.
General Joffre und seine Mitarbeiter
haben sich bis heute noch nicht von der
Nutzlosigkeit ihrer elsässischen Kampagne
überzeugt; nutzlos, weil , sie dort nichts
erreichen können, weil sie selbst wenn
sie etwas erreichen könnten nichts er
eicht , haben. Sie versuchen gerade jetzt
wieder, wie im August, wie Im Dezember
mit Aufgebot aller Kräfte und mit be
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Korps bei N,u Bikilah den WH und
kling Piit.ti d.n Haeljoist g-ani die Linie
Illi'ich Na!olkonsins,'l H.ittbeim vor.
Diese erste S.klacht bei 1'Iülwiisen nahm,
wie bekannt, sür die Deuls,ten einen silzr
günstigen Verlauf und die Franzosen
mußten sich gründlich geschlagen auf BcU
fort zinüclzikhen.
Die veränderte Kriegslage machte dann
die Verwendung dieser beiden akliven
Korps an anderen Stellen nothwendig,
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bayerische Skilaufer-Patrouille n den Ztogesen.
sie wurden abtransporiirt und die Siche
rung des Sundgäues Landwehrtruppen
überlassen, die zunächst noch auf dem
rechten giheinufer in der Bildung begrif
fen waren. Nachdem die Franzosen sich
von der Schlacht bei Mülhausen erholt
hatten, gingen sie abermals mit starken
Kräften vor, und um diese auf alle Fälle
festzuhalten und am Eingreifen in die sich
im Norden entspinnende große Schlacht in
Lothringen zu hindern, wurden zwei die
ser Landwehrbrigaden, Mathy und Dahm,
in westlicher Richtung zum Angriff ange
fetzt, eine Bewegung, die zu den Gefechten
von Dornach, Flachölanden und TagSdors
führte. Brigade Mathy, aus den badi
schen Landwehr-Regimentern 40 und 110
bestehend, ging sehr brav durch das von
den Franzosen nicht besetzte Mülhausen
hindurch nach Dornach vor. Trotzdem
sie ein fürchterliche Feuer von den Höhen
bei Niedkrmorschweiler erhielt, entwickelte
sich die Brigade zum Angriff. Da dieser
jedoch mit Rücksicht auf die ganz bcdeu
tcnde Ueberlegcnheit der Stärke und Stel
lung nicht angebracht erschien, so brach
General Mathq daS Gefecht ab und ging
hinter die Rheinlinie zurück. Aehnlich er
ging eS der Brigade Dahm bei Flachs
landen und Tagsdorf, der es auch noch
gelang, ein Alpenjäger-Bataillon und ein
Regiment Chasseurs d'Afrique zu verriich
ten. Ihre Angriffe waren von kleinen
Theikerfolgen begleitet. Ein durchschla
gendes Ergebnis war mit Rücksicht auf
die sehr erhebliche Ueberlegenheit deS Geg
ners (es standen dort zweieinhalb Korps)
nicht zu erzielen. Wenn es auch nicht
geglückt war, die Franzosen zu schlagen,
so wurde doch der Hauptzweck der ganzen
Bewegung erreicht, da dieser mit großem
Schneid und Geschick geführte Vorstoß
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der zwei Landwchr-Vrigadcn die Fran
zoscn derartig verblüffte, daß sie erst nach
zweieinhalb Tagen vorrückten und auch
Mülhausen wieder besetzten. Inzwischen
war aber die Entscheidung in Lothringen
längst zu Gnnsim der Deutschen gefallen.
Auch jetzt hielten sich die Franzosen nicht
in Mülhausen auf, sondern besetzten West
lich dieser Stadt eine Stellung bei Senn
heim, die sich in südöstlicher Richtung hin
zog. Inzwischen gingen weitere deutsche
Truppen von Schlettstadt und Colmar
aus in westlicher Richtung vor. Im Nor
den nahmen bayerische Truppen Markich
weg, während man im Süden auf Mün
ster vorging. Gleichzeitig nahm die Bri
gade Mathy das Gcbweilcr-Thal, ging
über Usfholz auf Sennheim vor und
sicherte durch die Wegnahme von Nieder
Aspach und Schweighausen den Besitz von
Mülliausen für die deutsche Heeresleitung.
Von diesen Mitte September ausgcfoch
tenen Kämpfen, die den Franzosen den
Sundgau fast gänzlich wieder entrisse,
herrschte bis Anfang Dezember hier der
hältnismäßige Ruhe. Um diesen Zeit
Punkt herum bemerkte man eine lebhafte
Thätigkeit der französischen Artillerie so
wie Umgruppirungen von Truppen, die
auf offensive Absichten schließen ließen.
Ende Dezember begannen die Franzosen
zum dritten Male mit einer Offensive in
Richtung Mülhausen.. Die Stadt sollte
nach Gefangenenaussagen spätesten? Ende
Januar endgültig in französischer Hand
fein.
Wie aus den Tagesberichten der Ober
sten Heeresleitung bekannt ist, wurde zwi
schen dem 27. Dezember und 8. Januar
um den Besitz der Höhe 42.' westlich
Scnnheim Tag für Tag erbittert gckämpft.
Die Franzosen kamen jedoch über diese
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Höhe nicht hinaus. Dagegen gelang es
den deutschen Truppen, Gelände zu ge
Minnen.
Bis Ende Dezember hatten sich auf dem
in SF)6 Meter Höhe, fast 7 Meter über
dem Rheinthale gelegenen, dicht bewaldeten
Hartmannsweilerlopfe, einem beliebten,
geologisch und botanisch interessanten
Ausflugspunkte, nur deutsche und franzö
sische Wachen befunden, die einander beob
achtend gegenüber lagen. , Die Deutschen
hielten den östlichen, die Franzofen den
westlichen Theil des Kopfes besetzt. In
zwischen hatten die Franzosen eine Reihe
von Alpcnjäger-Bataillonen in die Süd
Vogesen entsandt und auf den Hartmanns
weilcrkopf eine ganze Alpcnjäger-Kom-pagnie
vorgeschoben, die sich dort eine
festungsartige Stellung schuf, die ellip
fcnförmig den höchsten Punkt umschloß.
Die Höhe deö Molkcnrain (1125 Meter),
zu der man vom Hartmannsweilerkopf
über die Jägcrtanne (Sattclpunkt) ge
langt, wurde ebenso wie der Welchen fran
zösischerseits stark besetzt.
Die ersten deutschen Vorstöße gegen die
Ringburg auf dem Hartmannsweilerkopf
scheiterten an der Stärke jener Stellung.
Auch mußte die dem Jlachlnnde entstam
mende Angriffstruppe erst die Schliche des
im Gebirge erfahrenen Gegners kennen
und bekämpfen lernen, der mit schwarzen
Ziegcnfellen behängen oder mit Tannen
reisig bedeckt, die Gipfel der schneebedeckten
Tannen bestieg und von dort aus, in Kör
ben sitzend, aus seinen Verstecken auf un
sere Soldaten herabschoß. Bald hatten
diese die Ringfestung von außen wollig
umschlossen; auch war die Jagertanne be
seht worden, um die von Molkenrain her
erwarteten französischen Entsatzversuche
abweisen zu können. Solche erfolgten auch
mit mindestens einem Alpenjägcr-Batail
lon, wurden aber von den deutschen sich
energisch zur Wehre sehenden schwachen
Truppen abgewiesen. Zu gleicher Zeit
aus dem Ringwall unternommene Aus
fälle der Bergbcsatzung scheiterten. In
zwischen hatte man die weiter nöthigen
Angriffsmittcl bereitgestellt, so daß am
10. Januar der Sturm von Seiten der
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heiszumstriitenen Sennheim (Glsasz).
Teutschen unternommen werden konnte.
Die ersten wohlgezielten Schüsse trafen
den Offiziersuntcrstand in der Ringfeste.
Zwei Offiziere urden getödtct und einer
verwundet. Der letzte Offizier streckte,
auf dieses Ereignis hin, die Aussichts
losigkcit weiterei Widerstandes einsehend,
mit dem Rest der Besatzung die Massen.
Ein Offizier und 150 Alpenjäger wurden
so zu Gefangenen gemacht. Zwei Tage
später wurde auch der Hirzstein genom
men und dort noch zwei Offiziere und 40
Mann gefangen genommen. An dem
Hirzstein waren die deutschen Truppen,
ohne einen Schuß zu thun, hcrangekom
men. Selbst .die gefangenen Offiziere
sagten aus, daß die deutschen Vorberei
tungen zur Wegnahme der Höhenstellun
gen vortrefflich gewesen seien.
Während dieser Kämpfe im Gebirge
waren die deutschen Truppen den aller
größten Strapazen und Entbehrungen
ausgesetzt. Auf hoher Bergeshöhe käm
pfcnd, wo tiefer Schnee lag, die Tannen
hoch zum Hinimel racien und wo dichtes
Unterholz den, Ausblick auf wenige Meters
beschrankt, tagelang ohne warme Nahrung
und ohne schützendes Obdach, hatte die
Truppe Außerordentliches zu leisten. Erst
nachdem der Feind vertrieben war, konnte
man sich einigermaßen häuslich einrich?
ten, Wege und Hütten bauen und warmes
Essen bereiten. Jetzt befindet sich auch
Kavallerie hoch oben in den Bergen, aber
nicht etwa zü Pferde, sondern angethan
mit Nucksack. Bergstock und Eissporcn.
Stunden ja halbe Tage lang gehen die
Kavalleristen, die längsten und gefahrvoll
sten Patrouillen und bringen oft die. be
sten Meldungen.
Nachdem her französische Versuch, über
Sennhcim aus Mülhausen durchzustoßen,
an dem Widerstande der Deutschen ge
scheitert was, unternahm der Feind am
27. Janu., einen Durchbruchsversuch n
inderer Stelle. Er hatte sich gerade Kai
sers Geburtstag für seine Angriffe aus
gewählt. Der höhere Stab war gerade
in der Kirche, wo der Fcstgottesdienst ab
ehalten wmde, als um 11 Uhr Bornrlt
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S''inb!r?f;r urb Landsturm, k ri'-n mit
fuettiiiiem StfUt aus die kdeuleten
Iropl.ivn mehrt lZasch:nkNk;eir,'hkk
srivii aus die pemaek ten esan?,knn sehen.
l!m 4 Uhr Nacl'iniliagS war ein neuer
li'ker srainösisber ülnarisf auf die deut
li:n Stellungen im Hiizbacher Walde er
folgt und abnes.1 klagen worden.
EZ war sebon Nacht, als der F'?ind, um
9 llhr 30 Min. Al'ettds. endlich einen letz
ten Versuch machte, m im Hirzbacher
Wkilde die Linie der Deutschen zu durch
bre.hen und die Kanolstellung wjeder zu
erobern. Alle diese Angriffe wurden ab
gewiesen. Am nächsten Tage fand man
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eine große Anzahl todter Franzosen vor
tun deutschen Stellungen. Im Gegensatz
zii den bei Tage unternommenen Angrif
ff n waren die Nachtangriffe der Franzosen
sehr matt geführt. Die deutschen Skllda
ten hörten im Hirzbacher Walde, wie die
französischen Offiziere große Mühe hat
ten, ihre Leute überhaupt vorwärts zu
bringen.
Mit ihrer neuen, dieser Tage begönne
nen Offensive haben die Franzosen eben
sowenig Glück gehabt wie mit ihren frühe
ren, und die Frühjahrs-Hochwasser haben
die Kämpfe derzeit zum Stillstand ge
tracht; beide Seiten beschränken sich auf
Artillcrieduelle und aller Wahrscheinlich
kcit nach dürfte sich demnächst bei Thann
das Beispiel von Soissons wiederholen:
der zusammenbrechenden französischen Of
fensive wird eine überlegene deutsche
Offensive folgen, die endgültig mit den
Franzosen im Elsaß aufräumen und in
einen Festungskrieg bei Belfort aufklingen
wird.
Wie an der Küste, wie in Nordfrank
reich, wie bei Reims, wie in den Argon
nen, wie bei Verdun werden die Franzofen
auch hier dem unwiderstehlichen Drucke,
tapfer kämpfcnd und langsam zwar, aber
sicher und stetig weichen. Da sie fort
während versuchen, sich durch Gegenstöße
Luft zu machen, so ist es verständlich, daß
im Ober-Elsaß zur Zeit eine durch die
Witterung und Schnecvcrhältnisse in ge
wissein Sinne eingeengte Operation vor
sich geht, die noch lebhafter werden wird,
sobald die Schneedecke die Bcwcgungsfrei
heit in den Vogesen nicht mehr behindert.
Den deutschen 'Truppen stehen hier bor
Allem in großer Zahl Alpenjägcrbataillone
gegenüber, die sich hervorragend schlagen
und mit allen Eigenheiten des Gebirgs
kriegeS genau vertraut sind. Den braven
Truppen, die hier in den Vogesen einem
so ausgezeichneten Gegner gegenüberstehen,
muß es daher doppelt hoch angerechnet
werden, daß sie auch unter diesen anorma
len KampfvcrhLltniss.cn im Gebirge mit
ihm fertig zu werden wissen.
In den am 26. Februar 1871 verein
Karten Friedenspräliminarien findet sich
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jalnfii, miese am Iiingnsttfaen und
inv,t am Äebiu KemmardZ. 1'j INik
'".'er'iirnS! 0S hatt die Nacht elwaS ge
froren und war in schön, Tag. Plötzlich
harten wir das sich sortps'ak'nde Wort
Ann". Tie Signale ertönten. Alarm,
Ytlcrrn, Hurra, jetzt geht'S d, al'g.'spannt,
Maschine still gesetzt. AlleS jirömte im
Laufen nach dem großen Gutihof auf dem
wir lagen. Die Osjiziere standen schon
bereit. Schnell wurde geschirrt, in 20
Minuten jagten wir schon mit bespannten
Munitionswagen zum Thor hinaus, un
sere Wagen wurden leer gemacht. Denn
wir hatten noch 2500 Schuß bei uns. die
gaben wir der Gefechtsstafsel. welche sie
nach vorne brachten. Wir fuhren nach
Laon und holten weitere 2500 Schuß
welche wir an die Fron! bringen mußten.
Wir mußten mit nach vorne, es ging nicht
anders, aber wir gingen gern. Endlich
kommt Leben in die Truppen. Bon Wei
tem sehen wir schon das Aufblitzen der
Geschütze. ES war dunkel geworden; die
Batterien von unserem Regiment waren
feste am Feuern als wir ankamen. Es
machte mir wirklich Spaß trotz dem Ernste
der Lage. Die Granaten schlugen an allen
Ecken ein. Unsere Wagen waren leer, es
ging zurück, aber das Hurra-Gebrllll v..'
stummte nicht; die Infanterie ging vor und
so ging es am 12. 13. und 14. Januar.
Da wurde es still. Die Ruhe, die unsere
Truppen gehabt, hatte sich rentirt. Alles
ist hier vorgegangen, denn wir liegen hier
am nächsten von Paris, ungefähr 65 70
Kilometer. Wir hatten 5200 Gefangene,
38 Geschütze. Wagen und allerlei Kriegs
Material. Es waren viel mehr Todte, wie
in den Blättern stand. Wir können immer
78000 rechnen, es sieht furchtbar aus.
Mit den Verwundeten mögen es 35.000
Mann sein und noch mehr, die Frankreich
hier eingebüßt hat. Von uns sind auch
viel gefallen, aber gleich wir müssen voran.
Nun weiter. Wie ich vermuthe, wird die
ser Tage ein heißer Kampf entbrennen,
denn wir fahren Tag und Nacht Munition
I bis direkt .hinter die Front. Wir haben
bis heute, den 23. Januar, schon 75,000
Schuß raufgefahren. Nun fahren die
anderen Kolonnen auch noch Berge von
Geschossen zusammen. Ganze Züge doll
kommen in Laon an. Der Güterverkehr
ist vom 18. bis 23. Januar gesperrt, weil
nur Truppen herangebracht we'rden. Das
wird heiße Tage geben. Wir werden gut
verpflegt, alles wird empfangen und auf
bewahrt. Es heißt biegen oder brechen,
Tod oder Sieg. So ist es richtig. Alle '
Truppen erwarten den Augenblick, wo es
losgeht, die Zeit dauert allen zu lange.
Es muß auch einmal ein Ende nehmen.
Am 2Z. Januar gehen wir zur Offensive
über. Bis dahin ist alles vorbereitet.
Der Kaiser war auch bei Soissons dabei,
was auch viel dazu beigetragen hat. So
werden wir hoffentlich Kaisers Geburts
tag unter schwerem Kanonendonner feiern
und den Engländern und Franzosen
ordentlich die Jacke versohlen. Dieser
Wille beseelt alle. Kaisers Geburtstag
muß es was Ordentliches geben. Muth
und Kraft ist da, das andere überlassen
wir unseren Führern.
Das Land ohne Spirituosen. AuS
Kopenhagen wird berichtet: Auf Island
ist jetzt das schon im Jahre 1912 vom
Althing beschlossene Gesetz, wonach auf
der Insel keinerlei Spiritussen verkauft
werden dürfen, i,i Kraft getreten. Die
Einfuhr mußte bereits gleich bei Erlaß
des Gesetzes austören, während für den
Verkauf der vorräthigen Spiritussen, wo
von noch vor Thorschluß große Mengen
eingeführt wurden, eine kurze Frist gestellt
war. Alle Bestände sind auch geräumt
worden, bis auf einige Kisten Champag
ner, die sich noch im Besitz eines Groß
Händlers in Reykjawik befanden und am
31. Dezember öffentlich versteigert wur
den. Damit war dann der letzte Rest von
Spirituosen auf Island aus dem Verkehr
verschwunden. Die Mäßigkeitsfreunde fei
erten noch am Sylvesterabend das große
Ereignis mit einem Dankgottesdienst in
der Domkirche in Reykjawik, während
Landphysikus Björnssohn am Neujahrs
tage vom Balkon deS Althinggebäudes aus
eine Rede zum Lobe deS alkoholfreien I
land hielt.
' Ein Floh springt das Zweihundert
fache seiner Körperlänge.
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