Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, March 18, 1915, Image 5

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s!f!iil!l. J Zwei Mann Sahn in intm
(:!.ffn 3'Itt ififi LsgkistLüe. Aus den
BodkN wird ine steine SikohmstK h'nge.
If qi, die jedee Soldat neben seinem Rck
sack mit hat. Selten wird doi Zelt und
sag nie wird die Matte gereinigt. ES ist
eine furchtbar schlechte Luft, die dem
'rr'dling tnt'egenstromt, der sich dem
AH, nabttl. t'.t russische Soldat ist
y.i, sinket t nicht der Mi! he werth, die
'; tzdfallswsfe etwas Weiter zu tragen. Alle;
schmutz wird ginz in m Naye dgela
vrt. Daraus entwirlelt sich dieser schenß
gliche Genich. In der Mitte der Zclte ist
in Loch sür einen großen Kessel gegraben.
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imd , dieser Kessel warm gehalie. Ich
hab, sötten bei lagernden Soldaten eine
? Feldküche gesunden. Nur marschierende
I Truppentheile waren damit ausgerüstet.
Vei der Zubereitung der Speisen sieht'
' finnifem fi'.r. Mfnit guck ixder Soldat
-iin irnfcfS Ktiick stlftfifl Und ini tolle
( ?chiissek Suppe hielt, so konnte ein
Mensch, der in besseres Essen gewöhnt ist.
'ich doch nicht so rasH an dieses Essen ge
g sehnen. Zahlreiche Anfragen bei inzel
en Soldaten bestätigten das. Daraus
rklärt sich auch die Thatsache, daß viele
russische Soldaten trotz . des reichlichen
i'ÄzhleS darauf verzichten und sich lieber
,..,t einem in der Stadt g-lauslen rote
und einem Hering als Mittagsbrot be
c -.üptn. Dabei soll noch die Thatsache
-'wahnt werden, das; die Soldaten in der
ladt auch die schlechteste Sorte Brot um
tn bttballnismäszig theuren PreiJ kauf
1 und diese schlechten Biöte ihrem Mi
, 'iHtoi vorzogen. Als ich einin Sol
' ::n diesen umstand vorhielt, erklärten
- mir, daß mehrere Regimenter schlechte
rbibäckkkeien hätten und daS dort er,
t -.(iif Brot minderwerthig sei. Außer
' seien auch ihre Brotrationen für die
' :ffen all große Vrotesser viel zu klein,
n ersten Umstand helfe die russischen
'imentskommandanten dadurch ab, daß
,n den ottupirtcn Lstekreichischett Gebie
. den dort wohnenden Bäckern den Auf.
1 ertheilen, das Brot nach ' der Lster.
, -chischen Mischung für die russischen Sie
fnentek zu backen. '
5n der Mitte des Lagerplabes ein
'A größeres Zelt. Ein Tisch und eilt
',!ül bilden die Ausstattung. Bon wei
5 erkennt man die österreichische Abstam
:?z. l Sie find bon irgendwo mitge
- ''twt worden.' Auch der gute 'Teppich
Soden dnrZth denselben Ursprung.
-5 Zelt ist für die Kanzlei. In einer
des Lager sind zwei Nohrrücklauf
- schütze aufgestellt. Es hat den Anschein,
i oh diese nur dazu da wären, um den
, l'kizikhenden Bürgern zu zeigen, daß
ihMn im Falle eines Widerstände
'N das russische Militär schlecht gehen
,'ie. denn der Lauf der Geschütze ist
f einige wichtige Gebäude der Stadt
- Achtet. Da Leben im Lager Ist nicht
h lebhaft. Nur wenige Soldaten sind
.'Htet dort zu sehen. Um manche 2a
stunde konnte man freilich auch größere
.,fer! Soldaten im Lager zusammen
' !N sehen. Einer, feinem Abzeichen nach
j.,rossiziei sprach etwas, und die an
nn horten lassig zu. Hie und da un
-brach ein gewöhnlicher Soldat den
l precher und h,:ll eine längere Rede.
ÄlchlS war von militärischer Stramm.
Mt zu merken, während sie den Tagesbe.
' hl erhielten. Sonst trieben sich die Sol.
':at'l, wahrend des größten Theiles des
- Tages in der Stadt herum. Osfiiere
-k?n Im Lager fast nie zu sehen. Diese
l lkltes sich nur in den Restaurationen,
,is.sehgusern und Hotels auf oder waren
i st.'i Gesellschaft ubelbcleumdeter Da
' -'en. Die Soldaten waren sich selbst
' l-ellassm und konnten thui wa fit woll,
i. Jede militärische Aufsicht fehlte, und
uin sich Jemand Über plündernde Sol
- jien b.I'zgcn wollte und zum Lager eilte,
.',r Niemckno zu sehen. Eine förmliche
jzt wurden diese Soldztcn für die Be.
?tuHtsd)c .Solklcn.
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bei Uii'3'fiuim nn! f.!',, flff Mcen (nn.
'iitwans durste herausschauen,
VÜlilanschk P,ffpli,ik.
Czernowitz ist don Angehörigen mehre,
ter Nationen: Teutschen. Juden, Numa
nen. giuthttlkii und Pslcn bewohnt. Dann
ist es auch an bei Grenze eines Staates
gelegen, um dessen Wohlwollen Rußland
buhlt. Es ist such nicht möglich, in einer
Stadt von 100,000 Einwohnern ebenso
vorzugehen, wie in irgend einem kleinen"
Orte, wo das Treiben der Nüssen nicht so
leicht kontrolliet werden kann. Wohl ließ
die russische Soldateska ihrem Wüthen
freien Lauf, plünderte viele Wohnungen,
verfolgte die Bürger und beging noch
mehr Ungerechtigkeiten. Doch war dies
alles verhältnismäßig wenig im Vergleich
zu dem Wüthen der Russen irt kleineren
Ortschaften.
In Czernowitz wollten die Russen mehr
Zmponirea und der Bevölkerung durch mi.
litärische Demonstrationen Respekt ein
flößen. Deshalb wurden alle militärische
Aktionen i diesem Orte mehr vom Stand
punkte der Staffage als vom militärischen
Interesse aus geleitet. Schon w Einzug
der russische. Truppen glich thatsächlich
dem Aufzuge einer Zirkustruppe. Zuerst
kamen kleinere kaukasische Reitcrabtheilu
am in ihren interessanten Trachten, dann
wieder ein größerer Trupp. Hierauf
folgte die Kosakenmusik. Mit den Han.
den hielten diese Reiter ihre Instrumente
und mit den Füßen lenkten sie ihre Rosse.
Darauf kamen Fußsoldaten. Den Ab
fchluk bildeten wieder Reiter. Eine
Gruppe war besonders interessant. Auf
einem hübsch zeschirrten Pferde saß eine
schiante Gestalt. Aus dem Nopse hatte sie
eine Mütze mit unregelmäßigem Rande.
Die Wollhaare der Mütze waren nach
außen gewendet. Um die Schuliern-hing
ein langer, grauer Mantel. Dieser male,
rifchen Gestalt folgte eine größere Gruppe
ebensolcher Gestalten. In einem Winkel
standen einige Frauen und Kinder und
staunten den Aufzug an. A! sie diefe
Gruppe sahen, erinnerten sie sich an einen
ähnlichen Aufzug von Barnum und
Lailey". Vor Staune schlugen sie die
Hände zusammen, vergaßen ganz, daß es
kein Zirkus, sondern der Einzug feindlicher
Truppen fei. und ließen Worte deS Stau.
nenS hören. Darauf wendete sich die
Fllhrergestalt den Leuten dieser Gruppe
zu, nickt gnädig mit dem Kopse und
spricht: Recht so, bewundert nur die
Kroße des mächtigen Rußland!", Es war
Fürst Gvremhkin, der Führer dieser üben
teuerlich ausschauenden Gruppe, welcher
diese Worte sprach.
Die Truppen zogen In das Zentrum der
Stadt, hinauf. Tort ließ der General
ctnen Theil der Reiter wieder schweiikeri
und hinunterreitcn, ein anderer Theil der
Reiter mußte wieder hinauf teiten und
bann wieder hinunter. Ich erkundigte
mich nach dem Grunde diesig abenteuer
liehen TreibeniZ, das zat keinen Militär!
schen Zweck hatte und bekam zur Ant.
wort: Der leitende General wolle iir
Bevölkerung zeigen, daß diele Truppen
da seien, und veranlasse die zahlreichen
Evolutionen, damit bei den Zuschauern
der Glaube erweckt werde, es wären mehr
Truppen, als in Wirklichkeit vorhanden
waren.
, In der folgenden Zcit wurden fast
täglich zwei Satnien Fußsoldaten durch
die Stadt gesührt. Sie fangen dabei
Marschlieder und einige , pfiffen dazu.
Dann zgen sie vor das Rathhau, stellten
sich für zwei Stunden auf und zogen
dann wieder mit Gesang b. Dies ge
fchah zu dem Zwecke, damit die Bevölke.
rung sahe, das) daZ russische Militär nicht
abgezogen sei.
In der Stadt zogen Soldaten einzeln
herum Und boten russische Ekira'Ausga.
den, zum Kaufe a. In diesen Extra
Ausgaben waren die schauerlichsten Luge,
über Deutschland und Oesterreich verbreit
M.' Wenn der Verkauf nicht mehr ging,
dann wurden diese Zeitungen n die Pla
katsöulen geklebt. Die Bevölkerung um
rechn der Umgebung dadurch, daß sie
sich selbst bei einzelnen Bürgern zu Mahl,
stellte suS vurer Neugierde diese Anschlag
säuleu. Soldaten, die wahrscheinlich dazu ,
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I, fi, t't sliiNtt ni'Vi, ran n..,r sie
adlidcn. ein bittttt sammt Hinzu und tt
kl.it!, daß bis Ma'utzttn tit::t;r.i;l m.t
los sei, und brsiehl. die Wagen wegz
schiikkN. Endlich entschließt man sich doch,
die Krankknausjuladen. Jetzt Heißt e
wieder, sich für einen W?g entscheiden. Der
eine schreit, man möge HinaussaHren. der
andere, inan möge hinuntersahren. der
dritte wiederum giebt den Befehl, stehen
zu bleiben. So geht es in einem fort.
Die Streitigkeiten dauern mehr als eine
Stunde. Das ist keine ruhige Meinung!'
äußeruiig. Der eine schreit die Unter
gebenen an und giebt diesen Befehl, d.'r
andere schreit wieder den entgegengesetzten
Befehl hinunter und die Verwundeten, von
denen einige schwer krank sind, liegen und
schauen das ganze Getriebe an.
Viel schlimmer ist es bei der Mann
schast bestellt. Die Jichtruppen aus
d,n an Dkutlckland. Ociterrcickt und Uii-
garn, Rumänien grenzenden Gouvcrne
ments halten Zucht, doch scyiezzk t,t es a
mit bei den aus dem Innern kommenden
Truppe bestellt. Es macht keinen Unter
schied, ob es Donkosaken, Tscherkessen oder
Fußsoldaten aus diesen Gegenden sin.
Vollständiges Versagen in all denjenigen
Fallen, wo es sich nicht um das Berycuien
vor dem Feinde handelt. Der Soldat kennt
nur den Offizier feiner Sotnic, dem er
gehorcht. Es sind oft Fälle vorgekommen,
wo Soldaten in offene Läden hineinkamen
nh htilnhericti. Mankbmal wurde ein
Offizier Herbeigerufen, dann ereignete es
sich, dah der Eoidal sich etnsüch weigerte,
dem BchHl des Offiziers zu gehorchen und
aus dem Laden zu gehen, mit der Be
gründnng, der Offizier gehöre nicht zu
seiner Sotnie. Mit Staunen sah das Pu
blikum diese Disziplinlosigkeit. Der Ossi
zier schämte sich und holte rasch andere
Truppen herbei und ließ den sich Wider
setzenden abführen. Von Bestrafung sol,
cher Soldaten hat man nichts gehört. Die
russischen Offiziere scheinen mit diesem
Umstand zu rechnen. Es ist vorgekommen,
daß der kommandirende Offizier einer
Partei, die sich über Plünderungen der
Soldaten beschwerte, ganz offen zur Ant
wort gab: Sie sehen doch, hier kann ich
selbst nichts ausrichten." Als in einer
Stadt im Osten der Monarchie die Tscher
kessen eingezogen, wurde gleichzeitig 200
üdische Fußtruppen hereingebracht, damit
ie die Tscherkessen in Schranken halten
ollien. Als dann später Fußtruppen aus
ystrußland hereinkamen, die gewöhnlich
auch zu plündern Pflegen, wurde die
Grenzgendarmerle in diese Stadt hinein
befohlen, damit ja nichts geschehe. Aller,
dings erfreute sich diese Stadt nur des
halb dieser besonderen Fürsorge der ruf
fischen Behörden, weil sich dort auch viele
Rumänen befanden, die Rußland mit
Rücksicht auf da Verhältnis zu Rumänien
vor Ausschreitungen seiner Soldaten be.
wahren wollte. .
Unter den einziehenden russischen Trust
pen befanden sich auch einige sozialrevolu.
tionärcr Akademiker, die bei Ausbruch des
KrieaeL sofort in solche kuliurfremde Re
gimenter als gemeine Soldaten gesteckt
wurde. ' Die russische Regierung versoigi
mit der Assentirung dieser Leute zwei
Zwecke. Einerseits wurde dadurch daS
Innere des Zarenreiches Von redolutionö
ren Elementen gesäubert, dann aber such
wurde ihnen der Boden für weitere Agi
talion dadurch enizoaen. daß man sie tn
ein Milieu steckte, daS infolge seines der
hältnismäßig niedrigen Zlultuizuitanves
für solche Ideen nicht zu gewinnen war.
Sonst Pflegte man solche Leute nach Si
birien zu schicken. Jetzt steckt man sie in
sibirische Regimenter." Väterchen Zar aber
konnte hinausposaunen: alle politischen re,
voluiionärcn Bewegungen haben insolge
der großen Gefahren, die den Panslawis
mus bedrohen, aufgehört. ,
Ich fragte einige di ker Akademiker, wie
es komme, daß der russische Soldat, der
doch im Felde dem Befehl seines Offizier
blind folgt, sich solche Disziplinlosigkeiten
zu schulden kommen lassen könnte. Ich er.
hielt von ollen fast dieselbe Antwort:
. Skbrn Sie, bet russische Soldat wird im
Felde nicht so sehr von den Befehlen sei
ncs Offiziers, als don den Gefahren, die
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5 ii f -n inn Uni,! b",, ,i .,,'.!',"
''i i'kit N .leb t,rn titi-r ' ftu-f b'N .'!.
fült'tr untf rs:üJf bi 'ii-.r'e. D?e k?,t,.s.
wann mußte ruia,-tini. y Kginn l e
Zeitung. Auch dabei ttiitibsncn sich die
Kuff'it als Herren der Situation. Die
Kaullkutc hitten ihre Preise in Kronen
Währung genannt. Der Russe zahlte ab:r
in Rubel. Ursprünglich wurde der einstige
?M5M525M5M5M5
Sir Mger ßajcment.
tzin irischcr H'ntriot und ?culschcttsrcunö.
, Von Nttdolf Aoilnmer.
la Irns I 9niex tTi-iffnient und
116111 ihn l)ft hft H ,,!:
' 2ihi3 macht bai nltf Irinn, wie
flflil'4, wir Mit ti (taut)?"
O, Jammer jjlH'i- jnrniiitr, mein
nvmr Smtb - ist litt,, .
Sie schtes! auf Ä!ö!nn 'Nt srrnirn
in dcn Slrnfitn twit ?ubii,"
' (fttitiö MeNkk's Pnristiile eines
oiiin ttiiiye 'es.)
Als es in London bekannt wurde, daß
sir Nogcr Easement in Berlin onaekom
men war und mit dem Reichskanzler über
eine friedliche Landung der Deutschen in
Irland verhandelt hatte, da waren die
hysterischen Wuthansälle noch heftiger als
nach der Ankündigung des Burennufstan
des unter De Wet. Denn der Bur De
Wet ist den drei vereinigten Königreichen
als Person nie bekannt geworden, und .so
zögerten die großen Zeitungen nicht einen
Augenblick, ihn als einen niederträchtigen
umpenyunv hinzustellen, der zu dem tol
len Hund" (dem deutschen Kaiser) passe,
wie ein Köter .zum andern. ""Diese ritter
liche Behandlung des alten Burenhelden
konnte für Eir Roger Easement nicht gut
in Anwendung kommen, da Sir Roger bis
zum Jahre 1913 als einer der höchsten
Konsularbeamten des Imperiums fungirt
hatte, im Jahre 1911 in Anerkennung sei
ner hervorragenden Verdienste geadelt wor
den war und von den besten Elementen
der englischen und auswärtigen Diplo
matie in besonderer Wärme geschätzt und
geachtet wurde. Da jedoch die edlen Wal
lungen des modernen englischen Gefühls
lebens unbedingt 'eines Ventils bedürfen,
so traten einige Herren, unter ihnen Sir
Arthur Conan Dohle, an die schimpf
lüsterne Öffentlichkeit und erklärten mit
feierlicher Wehmuth, daß der Verstand
ihres Freundes Roger Easement gelegeni
lich der von ihm geleiteten Untersuchung
der belgischen Kongogrcucl und der engli
schen Putumayo-Schandthaten schwer ge.
litten hatte. Es ist nicht weiser verwun
lich, daß ein irischer Patriot, der für seine
nationalen Träume eine hohe Beamten.
Pension, seine gefammten Besitz und
schließlich sein Leben auf's Spiel setzt,
der Sherlock Holmes-Psychologit Sir Ar
thur Conan Doyles geistesgestört erscheint.
Nur hätte Sir Arthur diese Geistesstörung
nicht gerade auf die Schrecknisse der unbe
schreiblichen Kongo PutumahvGreuel zu.
rllckführen sollm. Ein Ire, der den tra.
gischen Anblick Irlands durch ein halbe?
Jahrhundert erduldet hat, wird .auch an
gesichts der englischen Kolonisaiionsmetho.
den nicht so leicht aus seinem geistigen
Gleichgewicht fallen.
Befindet sich aber Sir Roger wirklich
jenseits von Ursache und Wirkung, so ist
England nur zu beglückwünschen, da die
deutsche Regierung den. irischen Narren
ernst nimmt und an seinem Gängelbande
einem dcmentsprechenden Abgrund zutau
melt. Conan Doyles Erklärung käme in
diesem Falle der Preisgcbung eines wich
tigcn militärischen Geheimnisses gleich.
Wie dem auch, das Charakterbild dieses
seltsamen irischen Zeitgenosse wird durch
die vornehme Thätigkeit der amerikanischen
Presse nur noch schwankender. Der größere
Theil der englandfreundlichen Blätter ist
ja nichts als ein transatlantisches Echo
der vornehmsten Londoner Jingo.Presse.
und da ist es nur Natürlich, daß Sir Roger
hier wie drüben zu den Seligarmen am
Geiste gezählt wird. Einigen amerikani.
schen Zeitungen Ist e jedoch vorbehalten
geblieben, mit der üblichen Verleumdung
aufzuwarten und von einer Bestechung
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die nieiiien Kaüslcüte M dieser stund
schast es 0i?kzg'N. üre LadsN iiverdatipi
zu schließet oder ihre Waaren zu verschlcp
pen.
Dr. Max Rosen berg.
Sir Roczer Easements durch Deutschland
zu sprechen. Diese Annahme scheint zwar
in England erdacht, aber sür den aus
schließiichen Gebrauch der Vereinigten
Staaten bestimmt zu sein, da sie sogar für
den gmenwärtiaen Geisteszustand Eng
lands zu dumm ist. So haben wir denn
don einigen New Aorker Zeitungen ersah
ren. daß die deutsche Regierung von Sir
Roger schwer enttäuscht ist, da er noch
immer keinen Aufstand Irlands ent-
flammt hat, obwohl ihm zu diesem Zwecke
12.000 Dollars ausgehändigt worden
waren. Sir Roger würde, diesen Mel
düngen zufolge, sehr bald bei Nacht und
Nebel nach Irland oder nach , Amerika
fliehen müssen, da der Reichskanzler auf
der Durchführung des Handels bestehe nnd
entweder eine irische Revolution oder die
12.000 Dollars verlange. So wird es
allen Feinden Englands ergehen; in der
Zwischenzeit über müssen sich die Europäer
in Amerika ob der kläglichen Kleinigkeit
ihres Kontinentes schämen, wo eine prompt
zu effektuirende Revolution auf nur 12,
000 Dollars zu stehen kommt. Amerika
hat es besser. Gigantische Proportionen,
Wolkenkratzer, Niagara, Niesentrusts und
so weiter. Was wohl die Finanzirung
der Revolution in Panama gekostet haben
mag?
Nach der Lektüre der meisten englischen
Analysen von Sir Roger Easement ist
man genau so orientirt wie nach den mei.
sten Beschreibungen einer spiritistischen
Söance. Seine Persönlichkeit würde sich
zu den andern unlöslichen Räthseln dieses
Krieges gesellen und man müßte ihn zu
den Problemen künftiger Historiker zäh
len, wenn nicht die Celtic Preß") eine
Sammlung von acht seiner politischen
Essays herausgegeben hätte. In diesen
aus dc,r Zeit vor dem Kriege stammenden
Dokumenten entdeckt man voller Ehrfurcht
den glühenden Patrioten, den auf die Er
löfurig wartenden Iren, den ganzen Mann.
Nicht wie er durch das Spießbllrger-Tem
perament Sir Arthur Conan Doyles ge
sehen ist, nicht wie er dem ahnungslosen
Cynismus der Gelben Presse erscheint,
sondern wie er sich selbst in unendlich kla
rcn Noten zur irischen Geschichte, in tiefen
Gedanken über die politische und strate
gische Lage seines Landes und in bedeut
samen Ideen über die Beziehungen Jr
lands zu Europa und Amerika gestaltet.
Es ist geradezu verblüffend, daß diese
hellseherischen Artikel zwischen den Jahren
1911 und 1914 geschrieben worden sind,
und man freut sich, daß es wieder ein
mal einem verschrieenen Phantasten be
schieden ist, feine Metamorphose tn einen
erdgebundenen Rechner und Denker zu er
leben. Der 4. August des Jahre 1914
war sür Sir Roger kein Tag- der Ueber
raschungen, sondern der Tag auf den seine
Sehnsucht gezählt und gewartet hatte.
Das Erstaunen der englischen Jntellek
tuellen mag echt oder unecht gewesen sein,
es hatte jedenfalls keine Geltung für Sir
Roger. Seine Essays wäre ohne daS
ihnen folgende Ereignis des Kriege blind
und sinnlos geblieben. Die Geschichte der
letzten sechs Monate ist eine stolze Recht
fertigung seines politischen Systeme?, eine
Erklärung seiner Gedanken, die beginnende
Verwirklichung feiner Hoffnungen. Als
sein Aufsatz: Irland, Deutschland und
der nächste Krieg" im Juli 1913 in der
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es bies tot. I ,!di?,i rtifld ftiiftet ober
foäter ein Miß von Srltftvetmnltiina et
fangen, auch Aeaypken; nie ab Irland!
Mag dies auch ein Slefbff.kicn sein, es ist
keinesfalls ein sinnloses Verbrechen; es ist
sustematisch Imperialismus in bewußter,
jahrhundertealter Ausübung. Das et
hidene Ziel Deutschlands muß die Freiheit
der sieben Meere für Europa fein . . . Und
wenn dann die große Stunde geschlagen
bat, wird Deutschland, wird Europa den
FeldherrtikStaatZmann hervorbrinam, der
es erkennen wird, daß der Schlüssel zur
ozeanischen Freiheit in jener Insel jen
seits van einer Insel liegt, deren wahrhaf
tiaes Dasein Europa vergessen zu haben
scheint? Deutschland mag hundert Siege
von Austcrlitz an der Weichsel, dem Dnie
per, der Loire erkämpfen erst wenn
jener Schlüssel vom Gürtel des Piraten
gerungen und Europa wiedergegeben ist,
erst dann mag Deutschland um Pitt
zu pciraphrasircn die Karte der Weit
zusammenrollen, da sie siir die nächsten
fünfzig Jahre nicht gebraucht werden
wird."
Und fo bringe ich in diesen letzten Ta
gen des Jahres 19131 meine kunterbunten
Gedanken über daS britische Reich und
seine bevorstehende Auslösung als eine
Botschaft des Heils für die irische Jugend.
Ich spreche bewußt von der herannahenden
Auflösung, denn die Zeichen sind da, um
gelesen zu werden." Der Mann, der diefe
Sätze im Dezember 1913 niederschrieb
(veröffentlicht im Januar 1914 in der
Jrish Freedom" in Dublin) ist kein sen
timentaler Träumer, kein überhitzter Bar
schemelpatriot, kein fkandirender Dichter,
der melancholisch aber doch dekorativ über
den vielgeliebten Schmerz um das Schick
sal Erins lamentirt. Sir Roger scheint
einer jener Männer zu sein, die Bescheid
wissen, warten können und handeln. Seine
Reise nach Berlin war die borbestimmte
organische Folge feiner politischen Gcdan,
ken. Der Mann, der jene Essais schrieb,
der hatte nach Berlin zu gehen, sobald
nur der Krieg ausbrach; dieser gelobte
Krieg, den er jahrelang ersehnt und er
wartet hatte. Nun ist er dort, um dafür
zu sorgen, daß jener monumentale Fehler
Philipp ll. und Philipp lll. von Spa
nie, Ludwig XIV. und Napoleon I. nicht
noch einmal begangen wird. Die Londo
ner Presse hat viel Mühe darauf gewandt,
den Ort der Verbannung zu wählen, wo
Wilhelm ll. schließlich feine letzten Tage
verbringen wird. Einige dachten an Elba,
andere an Sibirien, und der Menschen
freund George Bernard Shaw schlug eine
ländliche Villa in der Umgebung von Lon
don vor. Sollte es je dazu kommen und
sollte Wilhelm ll. je die Worte Napoleons
wiederholen wäre ich nur nach Jr
land gegangen und nicht nach Aegypten...."
so wird es sicherlich nicht die Schuld
Sjr Roger Cascment's gewesen sein.
Natürlich ist es Sie Roger niemals ein
gefallen, Irland zu einem Aufstand auf
zureizen, der gegenwärtig blutig und hoff
nungslos verlaufen müßte; ebensowenig
hat. die amtliche Erklärung des deutschen
Reichskanzlers (...sollten die deutschen
Truppen die Küste von Irland erreichen,
so werden sie nicht als Eroberer, sondern
als Freunde kommen") in dieser Richtung
zu wirken versucht. Sir Roger ging nicht
als ein romantischer Revoluzzer nach Ber
lin, sondern als ein irischer Staatsmann;
er schmiedet keine theatralischen Anschläge
und müht sich auch nicht, einige Dutzend
Gewehre nach Irland zu schmuggeln, um
damit etwa das britische Imperium zu
vernichten. Was er von seinen Lands
leuten verlangt, ist nichts als sich auf die
Ankunft der Deutschen bereit zu halten."
Sollte die große Sache Deutschlands, die
gleichzeitig die Freiheit Irlands und der
Meere umschließt, in diesem Kriege restlos
siegen, fo wird Sir Roger Easement unter
den ragenden Gestalten dieser heroischen
Tage zu finden fein. Als solche wird er
erst von einer anderen Generation von
Amerikanern gesehen werden, da es unsern
Zeitgenossen von ihrer Presse nicht gestat
tet wird, sich in die Wirklichkeit hinaus
zuwagen Dieselbe Presse, die so lieben! i
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t 'i-U't ücireit fi.ir. If'it;"i!bJ t'i:i
r.'f iMi'fii t'rfi ' !, b' Ie 2.'',?t k zu be
stkette und Ziik ilne Richtigkeit einen Be
rv'-iä gefordert. M'it SÜüisi.U hiuiiüf per
Lfsentli.hen bis Hamburger Nachtich!.
sot.ieitde zeugcneidliche Aussage, wonach
bereits am L4, Juli v. I. seldmatsch,
mäßiges Ä'ilitär in Ctärke trcrt etwa zwei
Kompakten von Paris. ATend Ukr.
mit dem l)Zug über Maubeuge nach Er
quelinneZ gefahren ist und dort, also auf
belgischem LZoden den Zug verlassen fcs.
Bericht des Generalaouvcrmments in
Belgien. Brüssel, den 22. Dezember.
Ich war als Fabrildircktor im Juli d.
I. geschäftlich in Paris. Am 24. Juli
fuhr ich Abends 6 Uhr mit dem D-Zuge
über Maubeuge, Namur nach Barmen.
Schon auf dcm Bahnhof Paris fiel mir
ouf, daß eine große Menge französischer
Infanterie mit in den langen Il-Zug stieg
und nach Belgien fuhr. - Die Soldaten
waren in vollem Gepäck. Ich schätzte sie
auf mindestens zwei Kompagnien, es kann
auch mehr gewesen sein. Auf der bclgi
schen Station Erquelinnes, wo sür uns
Civilisten Gepäckrevision stattfand, ver
ließen auch die französischen Soldaten den
Zug. Sie verschwanden dann auf dem
Bahnhof; wo sie hingingen, habe ich nicht
mehr verfolgt. Sie fuhren jedenfalls nach
der 'Zollrevision mit demselben vZug
nicht mehr mit. Ich wunderte mich aber,
daß so'vicle französische Soldaten nach
Belgien fuhren und frug den dortigen
Zollbeamten, wie das käme. Dieser meinte,
sie hätten sich verschlafen. Ich machte mir
damals keine besonderen Gedanken, weil
ich an einen Krieg noch nicht dachte.
Nach Kriegsausbruch kam ich auf die
Idee, es könnte eine bewußte Verletzung
der belgischen Neutralität durch Frankreich
vorliegen, indem es schon eine Woche bor
Kriegsausbruch Soldaten nach Belgien
schickte. Auffällig ist mir jetzt auch, daß
am Tage nach dieser Eisenbahnfahrt das
österreichische Ultimatum an Serbien ab.
lief.
Ich füge noch bei, daß ich in Paris an
demfelben Tage (24. Juli) auch schon um
3 Uhr auf dem Ostbahnhof war, um ,
Meine Schwester auf den Zug nach Saar
brücken zu bringen. Dieser Zug war noch
mehr mit französischem Militär besetzt als
der meinige. Sie fuhren offenbar nach
Nancy. Dieser vZug war derartig wit
Soldaten überfüllt, daß sie in die Frauen,
abtheile 2. Klasse stiegen und in sämmt
lichen Gängen standen.
Ei Gifel des französischen Liigettge.
biracs.
Die Depche de Toulouse ver?Re
eine LUgengcschichte, die wohl, den Gipses
des bisher auf diesem Gebiete Erreichten
vorstellen dürfte. Nach der Besetzung
Brüssels hätten die Deutschen 300 ihrer
Soldaten in belgischen Uniformen nach
Antwerpen gesandt mit der Mission, Kö
nig Albert zu ermorden. Die Brüsseler
bekamen aber Wind von der Verschwörung
und warnten die Antwerpener Regierung
rechtzeitig. Als die 300 angeblich belgi.
schen Soldaten an den Thoren der Stadt .
eintrafen, wurden sie zuerst mit borge. :
schützter Begeisterung begrüßt, aber kurz
darauf umzingelt und bis auf den letzte
Mann erschossen.
Die Wasserbeschasfung für den jetzi
gen Gouverneur von Paris, General Gal
licni, kostete, als er Generalgouverneur
von Madagaskar jährlich 30,000
Francs.
Aus Dover wird gemeldet, daß der
Pri.,z' von Wales Ende Januar bei
Luneville seine Feuertaufe erhalten hat.
Er war bei einer französischen Bat .
tie, die mitten im Feuer stand,
und sah, wie ein Sonderberichtcr
statter. der die Nachricht nach Dover
brachte, erklärte, etwas bleich, aber völlig
unerschrocken aus. Er hielt im dichtesten
Kugelregen aus und mußte schließlich da
ran erinnert werden, daß es feine Pflicht
sei, sich nicht den feindlichen Kugeln zu
sehr auszusetzen. Die Geschichte erinnert
lebhaft an die Feuertaufe des Prinzen
Lulu bei Saarluük. ,