Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, March 05, 1915, Image 7

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wandelt, die wenieisüns zmi Monate Kng
ln j?dem JstspieljaHre eine internationale
Weltstadt ist.
Rücksichtslos.
Novellette von ttofe Raunan.
; Ein Klingeln, leise, wie bittend. Son- j
dcrbar gedämpft klang der elektrische Ton.
,Jch bin picht zu Hau?.,' sagte die
gnädige Frau. Und sie fahrt fort, mit wei
ßen, spitzen Fingern Konfekt in altsilber
rien Schalen zu ordnen.
Gnädige Frau, dcr Herr Vater dcr
Herr Geheimrath." verbessert sich Mi
Mdchm schnell.
.Aber Papa el klang mehr erstaunt
gl erfreut woher kommst Du denn
jetzt, vor zwölf? Ich erwarie Dich doch um
drei zu Tisch. Du weißt, wir haben noch
kin pasr Herren gebettn
Sei nicht böse, Kind. Ich halte Sehn'
sucht, uch zu sehen. Der Hcrbstwind
macht melancholisch. a& mich hier ein
Weilchen im Klubsessel in Fenster sitzen
und die Sonne fühlen. Ter Weg hat mich
milde gemacht."
Er legte seine lange, schlanke, jung ge
blieiene Gestalt zurück md schlug die
Beine langsam Übereinander etwa Ab
wesenbe über allen seinen Bkwegunjzn.
Dr Mtiagssonnenschcin wob sein helle?
Licht um den Kops mit den durchgeistig
ten, nervösen Zügen. Er zwang seine
Blicke loS von dem Wege draußen, wo er
Hctbstwinb die Bäume bog und in wir
belnden Kreisen das schwarzgcsprenkclte,
lose Lgub zum Tanze lud.
Langsam gingen seine müden Augen
umher und streiften das Eichengctäfel an
Decke und Wanden.
Die hohe, stolze Gestalt seiner Tochter
stimmte wundervoll hierher, ihr weißes,
fließendes Gewand und ihr kühles, hoch
villthig regelmäßige lsicht.
Er wußte sie in einer Atmosphäre von
Frieden und Korrckthkit geborgen. Ein
wenig pharisäisch freilich war auch er, der
Mann, der diese Atmosphäre mit ihr
theilte, aber auch das Paßte zu ihr und in
ihr Milieu hinauf. Zu ihr dort oben, die
fcm Weib gewesen war, hätte der Klang
hier Nicht gestimmt: ihr Leben war ein ste
ter Wunsch gewesen, alles zu begreifen, um
alles verzeihen zu dürfen.
Die silberne Schecre, mit der die schöne
Frau Traubenzwcige geschnitten, klirrte
aus die Erde. Er schrak zusammen.
.Ist Dir etwcs. Papa Ich glaube. Du
siehst blaß auö . heute, blasser als sonst.
Schmerzt Dein Kopf wieder so? Mach'
noch eine Fahrt durch den Thiergarten,
!he Du zu Tisch kommst. Ja?"
Sie strich mit der vollen Hand über sein
seidene, dilnnc Atiar, daß die Ringe
ihrer Finger erkältend fühlte,
Plötzlich, mit einem unterdrückten Laute,
einem Aufschluchzen ähnlich, riß er sie an
sich, bog ihr Gesicht herunter und bedeckte
ihr duftendes, blondcö Haar mit Küssen.
.Papa, was bist Du nerbiiö!" Sie
-achte sich los, lachend und doch geschmci
.it von feiner spontanen ZäriiichZeit.
" Stimmungen fehlte ihr jcdcS Fein
I. Sie verstand nur da gesprochene
rj mich die Kinder sehen, ehe ich
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Brukchiuk ü!ers,ht nämlich Jx dr
Skulf)", ivokki ini C,!'.d Appell die bei
dn uberkreixten Antreuttiaken. der eine
sildekn und di'k arkere roih, linkZ
lind Villen X'.'. 'i ist d:r silberne und
s.t wnrze smvirtr QMn dcr Vrssen von
Al-llern. ffrikdrich '., SÖiitytaf don
Nürnberg, krbiclt dem Kaiser Cizmund
1413 die Mars Brandenbiirg-Ättinenth
mit der Zlurwiirde erblich. Cs wurde der
Stifter des tgl. Hanse Prenken. Oben
rechts und unten linls der Cchild der
Vurgerafschaft Nürnl-erq, Cchild roth
und silbern, nestielte Einfnssnng, begrenz
ter goldner Schild mit einem rothzekrön
.Wie kommst Tu daraus. Papa?
Die
schlafen doch jetzt."
Ich bitte Dich, ich möchte sie so gern
noch so gern sehen und sprechen hören."
.Aber Tu kommst doch dann, Papa! In
drei Stunden bringt Mademoiselle sie in
neueii, weißen Spitzenklcidchen mit dem
Nachtisch herein, dem lieben Großpapa die
Hand zu küssen. Und Du mußt Dir. bitte,
merken- Ma hat ihr Haar an oer Schlä e
mit blauen Schleifchen gebunden und
mit weißen. Du darfst sie n'chi wieder
verwechseln, sie fangen an, das drollig
übelzunehmen."
Sie melkte nicht, daß er nur ihr Nein"
gehört, daß sie vergebens viel gesprochen.
.Und wenn ich Dich doch bitte, Kind,"
beh arrte er, ich habe Dich nicht um viel
gebeten im Leben, wecke s' und laß mich
ihre Gesichtchen fühlen und ihre Hände."
Sie war wider ihren Willen und zu
ihrem eigenen verwundern ergriffen, viel
leicht von dem verhaltenen Ton in seiner
Stimmt. Sie antwortete. gtd'iij''k',cr, eil
fie sonst gethan hätte einem so thöricht
eigensinnigen Wunsch gegenüber.
.Papa, ich verstehe Dich nicht. Du bist
doch wirklich sonderbar heute. W'i weckt
denn Kinder miten-aus dem Schlaft!
Das ist doch eine Laune von Dir. Sei nicht
Höfe, daß ich da sage,"
So laß mich wenigsten in ihr 3irn
wer und ein ihre Gitjerbcttchen heran."
Aber da ist ja doch dasselbe. Sie er
wachen, wenn man 'sie ansieht. Ich 'klaube
euch nie, daß nachgesehen wird, ob sie as
geschlafen haben, weil sie davon unfehl
bar wach werden. Die elektrische Klingel
pn jedem Buchen, über die Du neulich
fa gelacht hast, haben wir doch nur aus
diesem Grunde machen lassen."
Sie spreich immer weiter, weil sie des
alt, ManneS Enttäuschung zu fühlen de
gann. mehr als sie sonst mit anderen
fühlte.
Eine sonderbare Laune heute! Und er
war sonst immer so gleichmäßig und be
herrscht und bei allem Idealisnius, den sie
schon al Mädchen still belächelt hatte, so
selbstlos verständig.
.Trinkst Dn ein Glas Sherry. Papa?"
Sein Gcsichtsauödruck 'störte sie. 6-ie
trug die Kristallslasche zu ihm ans Jen
ster und goß ihm ein.
Er hob da Glas. Ein Sonnenstrahl
fiel daraus und lieh .e für einen Moment
au, litzcn, als ob Blut darin flösse. Er
trank eS bastia und erschauernd leer und
fetzte da Glas so hart nieder, daß e auf
der Malachitschale In da, schwüle Schwel
gen wie ein Klagelaut klirrte,, the e zer
sprang.
Verzeih!" ?Ziihsam erhob er. sich.
Leb Mehl, Kind!" Er preßte ihre Hnd.
daß die Steine an.ihren Ringen in sah
feinen, fleischlosen isinger schnitten. Schön
einmal Hatte er Heute ihre Ringe gespürt,
nur ihre Ringe. Und er war hergekommen,
ihre Seele zu suchen. Er hatte zu ihr
sprechen wollen, vielleicht bei ihr weinen,
vielleicht ihr die Wahrheit sagen. Vorbei!
An der Thür dc Kinderzimmer schlich
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i',-','An zu N';tali!!fN 'J'I.il n, so 17":,
ward die -2 ladt rnü'tiki durch fleuer
z'rs!i?rt. Im Mjlikris.'n fxt?xt k,i!le sie
durch öroberunq und Plüi'deriir.g viel zu
leiden, '.'arisiraf li.-orq 'i. Teste
den Wnir.d zur lUnit.ifcl St. (Mrorgn.
der Stift-:Nrch zu I. ttevracn wurde
der zwe-thöchstk Orden der preusiistben
!l.!!onarchir, der koti,e Adlerorden aeqrün
det. Unter Mrkeiras Friedrich (17;'",--17,"!)
stiee, die Stadt zu ikrcm lwcbstcn
5!lanjk. Er erbaute de.Z neue Schloß,
Seine Gemahlin Wilhelmine. Schwester
FriedrichZ des Großen, lieh mehrere grosze
er vorüber, als hielte der Boden seine
Füße fest. Sein. Hand griff liebkosend
ungesehen über den Trllckrr. Tann war
er gegangen, schnell, ohne sich umzuschauen,
wie er wohl an aoeren Tagen freundlich
selbstverständlich getban hatt?.
Unwillkürlich horchte sie auf feinen der
hallenden Schritt. Einen Augenblick war's
ihr. , als müsse sie ihn zurückrufen, als
hätte sie vergessen, ihm etwas zu sagen, sie
wußte nicht was..-
Aber es war spät geworden.
Ter silbcrgraue Ehisfonstoff. dcr die
weiße Seide 'verschleierte, gab ihr feinen
köstlichen Farbenton. Ein kleiner, runder,
pclzbesetztcr Ausschnitt ließ den leuchtenden
Hals frei. Der schmale . Streifen von
schwarzem Pelzwerk umspannte so dicht
ihre Haut wie ein dunkler Rahmen ein
weißes Bild. So ging sie ihren Gästen cnt
gegen. Ich bin Vater im Klub begegnet. Er
läßt sich für heute entschuldigen." hatie ihr
Mann ihr eben zugeflüstert. Und als die
Gäste sie. verlassen hatten, sagte er rasch:
Es war hohe Zeit. Ich habe Vater der
sprechen müssen, vor Abend eine Stunde
allein zu ihm heranzufahren. Er will mir,
glaube ich, einiges Amtliche übertragen."
,
Es hatte alles zum Umkleiden für ihn
I tninm ftnftsfii1'rt,-inrWriinn WetStl ftt
legen, als er um zwei Uhr aus dem Klub
nach Hause kam.
Ich will' nicht gestört fein. Fri-edrich.
Ich habe zu arbeiten, Stellen Sie mir nur
Kognak und Wasser her. Wenn mein
Schwiegersohn kommt, lassen Sie ihn un
angemcidet eintiefn, Ich gebe nit mehr
11 ItlllLL .U1IIW H IWUIIU4 llliu fcfc.v.
aus heute.
'Sind der Herr Geheimrath krank?
.Nein, nicht krank. Ich will nur allein
sein. Bist eine anständige Seele. Jrtcb
rich." Weich klang die Stimme und
freundlich sah er ihm nach.
Und dann blieb er allein, wie kr feit
langem allein war, trotz Amt und Klub
und Familie
Ein lautlose! Schluchzen schvitelte ihn
jäh; cr versuchte es zu beherrschen, aber ti
war starker als er.
Ruhe suchend ging er auf .und $ und
starrte vor sich hm und in sich hlie'n.
Der Schlag der Standnhr weeekte iliN
au feineie Erstarrung. Wie Glockentöne
klang's, drei hallende, nachklingende WO
ckentöne.
Ein Aufzucken ging durch feine Glie
der, hoch richtete er den Kopf entpor. Das
wehvoll entschlossene Lächeln sollte nicht
mehr weichen von seinen Lippen.
So setzt er sich zum Schreiben nieder
und siegelte den Brief mit beherrschten,
ruhigen Landen.
Die etikettelose Flasche mit der wasser
hellen Flüssigkeit und die Spritze prüfte er
sorgfältig und sachlich. Er schien vertraut
damit. -
Schnell, al siirchie er ein Besinnen,
führte er die Nadel in seinen Arm. Er
ließ, sie flecken, nur die gläserne Röhre ent,
fernte er. Er füllte sie wieder und immer
wieder und trotz der starken Lösung noch
einmal, bi Schwäche ihn tiberkam und
feine Hände lahmte.
Sein Haupt sank In schwindendem Ve
wußlfein langsam vornüber aus die
Plate deS Schreibtische, an dem er sitzen
geblieben war., Niemand störte Stunden
hindurch seinen Schlaf.
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IüM bei' Winzucr-oicl! spiele.
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ck:;. 7,:!edkich ?'-!'.! Ik. den 'Pk,'
kin. ü' '7r:,!d b!'.'.' nun preußisch.
t't Jlcr.z r:;br'ch .'lfe'.in III. r-.-n
T-t"lf.:'ll IN, IS". (UlU lÜ 'S !'
.in F:.i!!?rich ai'Zreien Müs.!e, kil.t.eZ dies
k.c-yn 7,iili.h und S'rea an Bayern littt
lieh, dann e.'xt nch lv ,7, nach dun Fri
den von ZilM, Baiuc,,!!), daß im
q!ei.tsllZ an B, --rn siel.
Jahre
Tie eiurtseKc,isirükbi.'.Ze! BaKreutHZ
ltrenn man zunächst den der BilZa Wat'n
stieb unb dem Feftfpli'fiaufi abüchk) bil
det bai neue löillcilieke schloß, ein ein
drne?Sdcl!er . Rokokoban von Maikare.s
Fricdrich rrkickikt; in der ttemäldevallcrie
befindet sich das Bild der gespenstigen
weihen Tame".
Bor dem Schloiz steht ein ciroßcr Brun
nen mit dem Reiterstandbild des Mark
grasen Christian Ernst (1112), der sich als
iaiserlichcr Feldmarstall im Zürtentrieeze
auözeichlletc. worauf der am B?den lie
gende Ziirte deutet.
Sein Schwiegersohn trat ein. Im Mo-
chente er wunte auch später nie warum
hatte er die Wahrkeit erfaßt. Er sah.
daß der vor ihm ein'Todter war. Er sah,
daß er hatte stcrbett woUen und vegnss,
daß er nur ihn zum Zeugen dafür gesucht.
Er richtete ihn auf und trug ihn aus die
Chaiselongue am Kamin. Es brannte
Feuer darin trotz des sonnigen Oktoberta
ges. Die Flamme warf ein rothes, zün-
aelnd neugieriges Lickt über die gewmei
ßen Züge, die den Ausdruck friedvollen
Schlafes trugen.
Er sah die Nadel, in der die geleerte.
halb eingeschobene Röhre noch steckte und
zog sie heraus aus dem leicht angeschwolle
nen Arm. Sie brach ab zu seinem Er
schrecken. Kein Blutstropfen kam. Tann
zog er Hemd und Rockärmcl über den weit
entblößten Arm, alles ganz langsam, bc
hutsain, in unbewußtem Grauen.
Rückwärtsgehend wandte er sich zum
Schreibtisch. Das Gesicht des Todten hielt
ihn fest.
Taumelnd fast ging er. Seine nach bin
ten sich stützen!, tastende Hand griff in
das offene Etui.
Er barg zitternd die zerbrochene Spitze
und die 'Roh, die er voneinander ge
schraubt, wieder in den lila Sammt und
klappte dag kleine schwarze Lederetui ?u.
Es gab einen knackenden Knall, der un
heimlich schrill in die Stille klan?.
Sonderbar, daß er so ruhig war. Me
chanisch betrachtete er den weihen, pulvc
rigcn Niederschlag um den Propfm, ehe
er Flasche und Spritze in die Tasche, in
dem unbewußten Uebersegen, daß er damit
vielleicht die Spur de gewollten Tode
verwischen könne.
Dann erst faßte er nach dem Brief, von
dem fein Name ihn ansah.
Zittcrnö riß er an den Umschlag de!
Briefes und stehend noch las er, auf die
Platt, gestützt:
Ich wollte noch kommen heuii. Ich
habe ja die Kinder nicht mehr gesehen.
Siber es geht über meine Kraft. Verleiht.
.wenn Eurem Ideal von korrekter Lebens
fiihrung mein Sterben widerspricht. M
habe die Wahrheit über mein Leiden cr
zwungen: Tumor im Gehirn" sagt, mir
einer endlich, und die andern olle, die ich
befragte. Was eines Freundes Tumor im
Gehirn" beduten könnte, trösteten einstim
mig: .Alle! Sichere SIechthum und Ber
blöden und Erblindung, gelähmten Leib
und eine sieche Seele!" Daß ich daö ab
warte, nur um zu leben und korrekt zu
sein, kann Niemand fordern, auch Ihr
nicht. Meine Angelegenheiten sind geord
et, meine Bestimmungen niedergeschrieben.
Laßt mich aeben. Labt Eure Kinder lieb.
Ich hätte sie gern erblühen sehen. Der
Gedanke an sie macht mir allein da
Sterben schivtt. Zum letztenmal: Lebt
wohl! Euer unglücklicher Vater."
Er las eS noch einmal, dann zerriß r
das Papier, peinbolleS Mitleid In den
Zügen, auch Mitleid mit sich selber. Mit
gequälter Stirn wartete er, bis die Flam
men im Kamin auch den letzten Schnitzel,,
den Beweis des gesuchten TodeS, zu Asche
gebogen. Dann öffnete er hart die. Thür
hinter 'der schweren Portiere und rief.
Friedrich sprang erschrocken herbei.
Einen Moment stand er wie erstarrt still,
seine Grimasse verzerrte sich wie zum Ge
lächtcr. dann warf er sich laut weinend an
die Srde, neben da Lager seiiS geliebten
Herrn.
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Xu'.U-r 7i 'i'.iuk ein Stantb,!d e
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t. t.;3 d.-ii 2 .! i''.i!! i r mcdelliit :nd
von SÜa'inaier In U.'.'i!!ven eqfsen
wurde. J,-in Paul Fri-.drich Richter
wurde zu -uns-dil 1 71 gebong und
starb l'l Baüreulh, wo er einen ara.
K-'N Zheil feinet L.beni zubraetle. Am
liebsten weilte er auf der Z!oll!?n,;el an
d,r reniitaeiiras, 5r rul,! auf dem
Frikdl'ole vor dein lrlanaer Thor, Sein
Grabstein ist ein ttranitdlock au dem
F'cl'telkkbircik. Sein im Besitze des Ban
kiers Schwabacher befindliche Wobnbaus
in d:r nahm siattlichen ffri.'drichslrabe
tränt die Jnschriit ouj goldenen Lettern:
In diesem Hause woknte und starb Jean
Paul Friedrich Nichtcr".
Jean Paul und die Eremitage sind so
innig miteinander verbunden, dah man von
dem einen nicht reden tann, ohn des an
Ter Arzt kam das war nicht zu um
gehen dcr erste beste. In taktvollem
Schweigen waltete der junge, dunkclhaa
rige Mann seines Amtes. Tann berichtete
er leise, mit seltsam weicher, wohlthuender
Stimme, was er schon nach dem ersten
i ,ick in das Gesicht des Todten vermuthet.
Morphiumvergiftung, mein Herr. Sui
cidium wohl leider. Der Tod ist sanft und
schmerzlos eino.etreten. Etwa zwei Stun
den können es sein." .
Da wußte der also Belehrte, daß feine
Hoffnung, an einen natürlich Tod glauben
zu lassen, gescheitert fei.
AIs er nach Haufe kam, traf er feine
Frau allein, ungeduldig auf ihn wartend.
Sie wollte zur Oper.
Er nahm ihr den Mantel wieder ab,
schloß schnell beide Thüren und begann mit
heiserer, erschöpfter Stimme: Bleibe hier.
Du kannst nicht fort. Ich habe Dir Ern
stes zu sagen, etwas Trauriges und ganz
Unerwartetes. Du mußt ruhig fein.
Bleib ruhig Dein Vater ist todt.
Ich hoffte, Dir sagen zu können, er sei
am Herzschlag gestorben. Aber es wer nicht
zu verheimlichen. Tie Wirkung des Gif
teS war zu merken, leider. Und ich hätte
doch einen Arzt holen lassen müssen. Ich
danke Gott, daß er mir wenigstenA, frei
lich mit der rechten Diagnose, anstandslos
einen Todtcnschein ausstellen will, sonst
hätten wir noch eine Beschlagnahme erleben
müssen."
Sie sah ihn mit aufgerissenem, erstarr
tem Munde an und mit peinvoll zufam
mcngezogenen Brauen. Langsam erst ver
stand sie.
Der Vater ist todt! Daö ist ja nicht
wahr! Das kann ja gar nicht wahr sein!
Ich habe ihn ja vorhin noch gesehen. Und
er selber? Mein Gott, die Schande! Wa
rum? Sie ranA die Hände.
Wir wollen ihm den Frieden gönnen.
Wir können schließlich flicht verlangen, daß
er um unserwillen leben bleiben soll. Ek
hat mir geschrieben, daß er sich unheilbar
krank wußt. und nicht langsam sterben
wollte. Ich habe seinen letzten Brief ver
nichtet, weil ich Dich schonen wollte."
DaS ist auch das Furchtbare daran.
Das. was man nicht wissen dürfte. Er
selber! Die Schande! Uns das anzuthun!
Dir und mir!" Jetzt weinte sie auf. .Die
sei Skandal! Was soll man den Leuten
sagen! Gott weiß, was für Motive sie
suchen werden. Ich schäme mich ja soZ'
Sie weinte heftiger.
Alle werden sie davon reden, und jetzt,
wo die Saison eben beginnt! Da geht
ja gar nicht! DaS macht man doch nicht!
So rücksichtslos gegen uns. Dieser Smn
ball"
Er sah Ihr mit seltsamen Lächeln nach,
wie sie unter abgerissenen Worten auf und
nüder hastete, da weiße Spitzentuch, noch
in den Haaren, und an ihren langen
Handschuhen riß, Thränen in den Augen,
die nichts von reinem Schmerze wußten.
Und vor dieser Karikatur des Schmerze
hatte cr, der natürlich gern allen Sensa
tionen s weit wie möglich au dem Wege
ging, sich gefürchtet! Daö hatte er nicht
nöthig gehabt. Aber so viel Kälte und
Hcrzcnshärte! Das war ja schon beinahe
eine Sünde gegen den guten Geschmack, die
unverzeihlichste dcr Sünden, die er kannte.
Ich bedauere Dich, wenn daö die ganze
Summe deines Mitleid ist."
'. .MitkZ Warum sollte ich Mitleid mit
, -
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gekan-t m-'N In da irmzl Arbeit!. Im.
Mkk det Tiidter, da "!, gern, wie da
mal, eihalt n ,. Hi,r tüe.üe 7,e.in ?al
ber Tlk.i N.'llweozel auä seinen l-jeiisn
vorzulksen.
vom N.'llwenjklkiävjchen fahrt der Weg
am remitcnb.of vorbei, in den Park der
remitiae. Ta .blosz wurde vi'm
Z.'!arls.rasen Georg Wilhelm (171T. 172!)
erbaut. Sein Naet'fvlger Georg Friedrich
Karl (1720 17:f i) schenlie ti seiner
Schwiegertochter Scpbie Friedericke WIl
beim ine. ber Schwester Friedrichs dc
ttrosen. die cs Von Plaisir" nannte und
hier ilire Tenkwürdiatciien schrieb.
" ?luf dem Falikweg bleibend, gelangt
man durch das Fclscnthor zum Gessll
schafirplatz: dann recht zum römischen
Theater, 1744 in Form einer Ruine er
Wut. daneben das Eremitenbaus und eine
angebliche Nachahmung von Birgils Grab.
Nun durch den Lauboang zum Schloß.
3m Schlosse sind besonders erwähncns'
ihm haben? Was hat er entbehrt? Auch
wenn er krank war, was hätte er entbehrt?
Er hätte sich alles schaffen können, was er
brauchte, und er hatte doch uns und die
Kinder."
Die Kinder! Sie hielt inne. Wenn
sie das gewußt hätte, heut Morgen, sie
hätte ihn sicher hineingeführt an ihre Bet
ten. sicher. Sie. war stolz auf dies; Re
gung. Fast weich wurde sie im Bewußt,
sein davon, wie gut sie im Grunde war.
Komm, wir werden hinfahren müssen,
gleich. Ich will nur ein dunkleres Kleid
anziehen."
Die Kinder mußten ein Wort aufgefan
gen haben, al? fle sich zu den Dienstboten
wandte.
Wo ist Großpapa? Was ist denn bei
Großpapa? Mich will Großpapa lieb
haben."
Bringen (tote mir tut jt inner iori,
Mademoiselle. 2Jleine Nerven halten das
nicht aus. DaS sehen Sie doch."
Ein eintöniges, lautes Weinen kam aus
dem Kinderzimmer, das schnell geschlossen
wurde.
Sie hielt beide Hände vor die kleinen
Ohren. Rücksichtslos gegen uns alle!"
das war der Gedanke, dcr fie nicht loslieh
und alles Gefühl verschlang.
Und wie sie die Treppe hinunterging,
klang eS ihr noch bis in den Wagen hinein
nach: Großpapa, fei doch nicht todt. Sei
doch nicht, todt! Großpapa!"
Schema X:
Formular für eine,, zeitgcmiißcn fielt
artikel.
Mit Rücksicht auf die fortwährend zu,
nehmende Zahl der und die stetig über
Hand nehmenden Gewaltthätigkeiten bei den
Streitigkeiten zwischen Kapital und Arbeit
haben wir von einem Sachverständigen
einen Mustcrlcitartikcl ausarbeiten lassen,
der mit ganz geringer Mühe je nach dem
Standpunkt, den eine Zeitung bei dem be
treffenden Streitfall einnimmt, angewen
det werden kann. Das Nichtgewünschte
(eine! der beiden eingeklammerten Worte)
bittet man ganz einfach durchzustreichen
und man wird dann finden, daß der Leit
artikel mit unwiderstehlicher Kraft wirlt.
Hier ist er:
Wir können es den Behörden gar nicht
energisch genug an's Herz legen, daß sie
die geeigneten Schritte, und zwar umgc
hend, thun, damit lvcitere Ausschreitungen
in ..... . vermieden werden. Diese
schändliche Mißachtung gegen Gesetz und
Recht greift in unserem Lande immer
mehr um sich und das kann nicht so weiter
gehen. Wir sind zwar noch nicht im Be
sitze allu Einzell'iten der Vorgänge, und
behalten uns demgemäß ein 'endgültiges
Urtheil in dieser Angelegenheit vor, aber'
was wir bereits wissen, genügt vollständig
zu der Erkenntniss daß die fArbeitgcber
Arbeitnehmers die Grenzen ihrer Rechte
überschritten haben und das im weitge
hen'bsten Maße. Wir haben natürlich ab
solut nichts gegen die Grundprinzipien der
organistrtcn fKapitalistcn Arbcitj ein
zuwenden, wir halten es im Gegentheil
für durchaus angebracht, daß die Arbeit
gebet Arbeitnehmers sich organisiren.
DaS ist ihr gutes Recht, da ihnen Nie
mand verkümern darf; aber sie haben die
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Zi-n 'z!a,Kücken hbt'.t !'-!. He:n
I t'!cf.!u-f zum kkllei'it.urm mit einer
e'lki'Nt !! Tll'U'.i'N und m;t aller''!
waerr;-r:k,'.d? G.I'alten. A?.t,:i d-m ak
t'N S.!'' ,!,m Sonnenttmitl und ,!!s
vier! iMtrtic Xet Tonnentemt'll ist rn:t
rielem Luxus a,!ges,.iet und si'll allein
die s.ir dik damalige Zeit loliifale Cmm
von !'!." Reichzthalern rkcstet da den.
Tie a.iseren Wiinde sind tast aanz Mit
B.rkrnüall bekleidet, im Innern findet
man tübsche marmorne Säulen. In der
oberen wie in der unteren Grotte vielfach:
Wasserspeier. Tie künstlichen Wassermerke
in zwei Bassins sind im Stile der Vcr
saillcr Wasserwerke angelegt.
Trr Segen dcr Tummlirit.
Ter Mensch war glücklich, bis er nU
deckte, daß er einen Mgcn besaß, dann
fingen feine Leiden an.
Eine Lliuh. die ihn beobachtete, meinte:
Wenn a ein Glück ist, nicht zu wissen,
daß man einen einzigen Magen hat, wie
glücklich muß ich erst sein, da ich nicht
weiß, daß ich sechs Mägen besitze.'
ses Reckit nur. so lange ihre Forderungen
gerecht? Maße nicht überschreiten.
Wenn indessen die fArbeitgeber Ar
beitnehmerl sich weigern, den supremen
Forderungen des Gesetzes und Rechtes in
gebührlicher Welse zu genügen, dann ist die
Zeit gekommen, in bestimmten und ener
zischen Ausdrucken zu sprechen, frei von
der Leber und in Worten, die keine andere
Deutung zulassen, weil sie auf diesen einen ,
Fall gemünzt find.
Wie in früheren ähnlichen Fällen, schci
nen auch in diefem Falle die Unruhen nicht
so sehr die Schuld der fBoße ArbeiterZ
zu sein, als der Agitatoren Streike
brechet, die ganz unverantwortlich ge
handelt haben.
Die Zeit des thatkräftigen Handeln! ist
da. Amerikanische Einrichtungen sind zu
heilig, als daß man noch länger schwei
gcnd zusehen dürfte, wie sie von gewissen
losen Elementen in den Staub getreten
werden. Kein Blatt hat feiner freund
schaftlichen Gesinnung sür die fArbeitge
bek Arbeitnehmer kräftiger Ausdruck
gegeben alF wir, ober man darf doch nicht
vergessen, daß auch die Arbeiter Ka
pitalisten Rechte haben, welche respektirt
werden müssen. Bor allem ober liegt uns
das Wohl Derer am Herzen, die unter die
sen Vorkommnissen immer zu leiden ha
ben, der großen Masse, des großen, recht
lichen und immer ehrenwnthen Volkes,
das für die Sünden der Kapitalisten
Arbeiter büßen muß. Diese skandalösen
Borfälle müssen endlich einmal aufhören
und wir haben in dieser Cache noch ein
ernstes Wort, ein letztes warnendes Wort
gesprochen, das nächste Wort muß vog
einer höheren Stelle aus erfolgen."
Srlma Erdmnnn'Jesnit'kk t.
Wie aus Bremen gemeldet wird, ist
dort die Schriftstellerin Selma Erdmann
Jcsnitzer, die Witwe Friedrich Erdmann
Jcsnitzers, Direktors des Bremer Stadt
theaters, dem sie nach dem Tode ihre
Gatten eine Zeitlang auch selbständig
vorstand, im Alter von 54 Jahren gestor
ben. Selma Erdmann, die sich in Bühnen
und Schriftstellerkreisen großen Ansehens
erfreute, war die Tochter deS mccklen
burgischen Hofschauspiclers Adolf Vethge.
Eine ausgezeichnete Kennerin des Thea
ters ist mit ihr dahingeschieden und eine
Frau, die manche dramatische Talent
kräftig gefördert hat. Al Bllhnenfchrift
stellerin hat sie einige recht wirksame
Stücke geschrieben, u. a. das Schauspiel
Die Hand von diiliVn daS zu Beginn
dieses Jahres am Bremer Stadttheater
mit Erfolg in Szene ging. Ein anderes
Schauspiel der Frau Erbmann ist: WaS
Liede kann", das seine Uraufführung am
Königl. Theater zu Hannover erlebte: ein
lvrlsch-dramatischer HymnuS auf die
Frauenliebe. Um Seinetwillen" spielt im
Milieu dcr Bühnenkünstler, Arch einen
Roman Der Stafferfranzl" und eine
Rvvellensammlung Bekenntnis eine
jungen Mannes" hat Selma Crdinattn,
Jesnitzer veröffentlicht. , . .
Wenn längere Zeit nach i 'm Tode
eines geliebten Wesen Einen der alte
scharse Schmerz überkommt, s, überlebe
man. Irrn der Todte versäumt !,it, wäh
tend man selbst und die 8lndev.it weiter
lebten.