Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, March 01, 1915, Image 2

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kunder, wenngleich cu.ti von Km? mit
starker Wirkung daufiz Erplosirstos'e liin
abgkworft winden und ftc vielen Schaden
an 'Menschen und Mai-r-z! verursachten.
So w'.te es fast den ArZei. all cb das
Lufisckifs in seiner Bcdkutug ttvc.i in
den Sintersrund qef.t'obeTk werden sollte.
ES ist erfreulich, da?, die neueste Zhit der
.deline diese Ansicht verbessert, erfreu
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Zich auch besonders aus dem Grunde, weil
sich bei den Gegnern die Mein'-uiq ein,u
bürgern begann! die Teutschen hätten sich
von ihren Lnfti.t!!'en w viel Versprc5en.
So wur tl namentlich die enaliscke Presse,
die in leöier Zeit die Möglichkeit einer
Fahrt deutscher Luftschiffe nach England
hinüber in Frage stell!: AllerdinaZ, so
möchte inan annekmea. müßte der wissende
Engländer sich 'darüber Zlar gewesen sein,
daß vom teckniseben Standpunkt aus eine
Fahrt vom Festland nach England bin
über keine Eebwiericzkeit bedeutet. Man
kannte den großen Altionsradius der Zep
peline aus den Fahrten, die sie vom Bo
denfee aus bis an die äubersten öiilichen
Grenzen des Reiches, bis nach Wieä usw,
unternahmen. Ta stellten die wenigen
Hunderte von Kilometern, die in der Nacht
vom 19. zum 2. Januar zurückgelegt
wurden, eine Kleinigkeit dar. Die neuen
Zeppeline haben eine Siundengeschwindig
keit von etwa 8 Kilometern. Also bei
'ruhigem Weiter haben sie in kurzer
Zeitdie Nordsee überquert. Warum die
Luftschiffe nickt schon früher England
einen Besuch abstatteten, entzieht sich der
Beurtheilung. Gewiß lager, gute Gründe
vor, die aber wohl kaum auf technischem
Gebiet zu suchen sind.
Besondere Beachtung verdient der in
der Meldung des Admiralstabes erfolgte
Hinweis auf die einem Aiiqriff ungünstige
Witterung. Es habe nebliges Wetter und
Regen geherrscht, heißt es. Um so höber
ist die militärische Leistung der Luftschif
fer einzuschätzen. Tie erstmals Ber
wendung des Luftschiffes als Masse über
englischem Boden ist. das geht gleichfalls
aus' der Bekanntmachung des Admiral
stabes hervor, von Erfolg gekrönt gewesen.
Der Schaden, den die Bomben anrichten,
ist nicht genau bekannt; immerhin sind
gber zahlreiche Treffer festgestellt.
Wir haben bereits in einem früheren
Artikel darauf hingewiesen, das; die Vc
deutung des Luftschiffes als Masse nichi
unterschätzt werden dürfe. Tas Luftschiff
hat aus diesem Gebiet manches, wenn nicht
sogar diel, vdr dem Flugzeug voraus. Der
angenehmere Aufenthalt für die Beman
nung. die bequemere Navigirung, die
Möglichkeit der Unterbringung größerer
Mengen von Ezplosiöstoffcn. der weitere
Aktionsradius infolge der größeren Be
triebsmaterialmengm, die Vertheidigung
durch Maschinengewehre usw. sind es, die
dem Lustschisf als Waffe die Ueberlegen
hc'.t geben. Und dor allein lassen sich von
der ruhigerm Plattform dcS Luftschiffes
suS Bomben mit besseren Treffcbancen
abwerfen, als die! vom Flugzeug aus
geschehen kann. In England meint man.
dank des angeblich sehr fortgeschrittenen
Flugwesens würde es den Fliegern leicht
lein, die Zevöeline M bekampscn. Ein
'Fluaeug könne sich wegen feiner größer,
Steighöhe über daS Luftschiff begeben und
don oben herab Bomben werfen.' öS muß
ober beachiet werden, daß da Lustschisf
weit rascher in die Höhe steigen kann, als
der Flugapparat, der sich in Spiralen
susmärls schrauben muß. Ferner sind
auf dem Riiclen der Lustschisf! Flugzeug
llbwehrkanonea installirt. Kurz, es wird
nicht so einfach für den Flieaer fein, mit
seinen Bomben ein Luftschiff zu vernich.
krt. Etwas andere ist ci mit der Be
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linkreuzer nicht schwer, nöthigensalls in
einer Fahrt von Berlin bis zu den ?n
renäen. nach Wcstirlar.d, nach Odessa, ja.
fast bis nach Moskau zu fliegen. Im
Kriege freilich verringern sich dieke höchst
möglichen Entfernungen im Maxiinum
aus die Hälk.' da ja .such die Ru'cttehr
im Au.ie betal
werden muß. .er
Zeppelin"-?. breäen, den man in Ant-
werben, in Paris, rn Warschau und vor
allem in London empfunden hat oder noch
empfindet, in also wohl berechtigt, denn
außer bei sehr stürmischem und böigem
Wettcf können wir unsere Luftschiffe
jederzeit, wenn es unserer Heeresleitung
beliebt. Besuche in den genannten Städten
oder an allen anderen für die !iriegs
führung besonders wichtigen Punkten ab
statten lassen.
Ter Aufllärungödienst ist. vom mili
tärischen Gesichtspunkt aus betrachtet,
zweifellos da Merthvollsie bei der 2bä
tigteit der Luftschiffe. Augenfälliaer für
die Beurtheilung durch das große Publi
?m ist das Abwerfen von Bomben durch
Luftschiffe und Flugzeuge, das sich ja zu
wiederholten Malen in den letzten Mochen
als höchst wirksam erwiesen hat, vielleicht
noch mehr als moralischer denn als mili
tärischer Faktor. Auch hier aber kann
sich die Thätigkeit der Luftflotte nicht im
mer ganz so gestalten, wie man es sich
oft im Publiliim vorstellt. Es ist näm
lich ein großer Unterschied, ob die her
untergesch'leudertcn Bomben nur Schrecken
verbreiten sollen, ohne daß es darauf an
koinmt. welches Ziel sie treffen, oder ob
die Absicht besteht, ein ganz bestimmtes
Bauwerk ode: einen Truppentheil. ein
Schiff usw. durch den Bombenwurf zu
beschädigiin. Tie letztere Aufgabe ist die
ungleich schwierigere, und so weit es sich
übersehen läßt, ist es im gegenwärtigen
Kriege bih an keiner Stelle gelungen,
ein auf der Erde oder 'dem Meere befind
liches, räumlich begrenztes Ziel durch aus
der L-rift geworfene Bomben ncnnenswerth
zu beschädigen."
Von allen Maffenaattungcn sind bis
her wohl die!uftschifser die schweigsam
sten gewesen, und die Leute des Unter
secbootcs. Aus guten Gründen, wird doch
ihnen beiden am wüthendsten vom Feinde
nachgestellt. TaS allein schon erlaubt
einen Rückschluß auf die Wirksamkeit die
ser beiden Massen, in denen selbst die
Feinde geben es zu deutsche Thatkraft
und Gründlichkeit allen Gegnern überlegen
ist. Was die Luftkreuzer anlangt, so
haben ja England und Nußland vollsiän
dig. die Franzosen nach schwächlichen An
sätzen versagt, während die gesllrchteten
deutschen Luftkreuzer, mochte auch hier
und da einer von ihnen schwer beschädigt
oder gar außer Gesecht gesetzt werden,
doch heute wirksam über den feindlichen
Linien und Festungen umhersegeln. Trotz
ihrer Größe und langsameren Fahrt sind
sie dabei gegen feindliches Feuer weniger
empfindlich 'als die Flieger, weil selbst
zahlreiche Treffer und der Verlust mehrerer
Leute ein großes Luftschiff nicht wesent
lich schädiaen. falls nicht besondere un
günstige Umstände vorliegen.
Von einer weiten Fahrt erzählte einer
der deutschen Lustfchiff-Offiziere einem
Ätereichischen Berichterstatter zur Zeitder
ersten Froßen Schlachten uf polnischem
$3obes Mir waren dreizehn Stunden
untwegs, 700 Kilometer haben wir hm
teuns gebracht, davoi 500 Kilometer
übm Feind. ES war .'och dunkel, ls
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mein Bursche mich aus dem Bett trom
melte. Nach einer Stunde sichteten wir
B., nach weiteren zwei stunden über
fuhren wir mit Hurra die Grenze. Wir
gingen auf 20O0 Meter, TschenstockM
lag säuberlich in seinem Grundriß, die
Wirthe schlangelte sich Ivahrschciulich dünn
durch versumpftes Hügelland. ' Hundert
Kilometer lang folgten wir dc Bahn nach
Kielce und sichteten auf halber Strecke
Militär, nicht Russen, nein, Oestcrrcicher
marschirten unter uns. Ocsterreichcr kamen
nach. ' Wir warfen Botschaft ab. Freun
dcsgrüßc, und fchwenlten nach Nordoftcn
ein; Bahngcleife wiesen unseren Weg.
Tie Forts von Iwanzorod lagen wie
kleine viereckige Würfel um die Festung,
wir wichen ihnen aus. Tie Höhen von
Radom staken voll Militär, es war ersichi
lich, daß die Russen hier festen Fuß zu
fassen und den Gegner zu erwarten ge
dachten. Unser Erscheinen erregte die
großen gkaucn Flecken, die Regimenter
waren; tausend weiße Pulverwölkchen
pufften, nur im Feinrohr sichtbar, in der
Ticse auf. Ueber der Weichsel bei Lud
lin erneutes Feuer starker Truppenmassen,
die die ganze flache Erdsckmle bis zum
Horizont bedeckten. Südöstlich von Lub
lin: Infanterie formale sich, putzig an
zusehen in ihrer Winzigkeit. Artillerie fuhr
auf. Ter Rauch der Geschütze ballte sich,
danach erst vernahm man durch den Mo
torlärm hindurch den Knall unwirklich
leise und unwirklich fern. Ich war in
einer der hinteren Maschinengondeln
da war es wie ein leichtes Fingerklopfen
an die Wand. Tann wieder, dicht unter
meinen Füßen, die Kugeln träfe, prall
ten aber kraftlos an dem Blech des Gon
delbodens ab. Nun pfiff es mir am Ohr
vorbei, eine Kugel fuhr in die Außcnhülle
des Ballons, die wie ein ungeheures Sil
berdach über unseren Häuptern wqi,
bohrte ein kleines Loch in sie. streifte eine
Rippe des Jnnengeriisies und verlor sich
in eiiier der Wasserstoffzellen . . . Kugel
folgte nun auf Kugel, wir zählten 25
Treffer, 25 Löcher, durch die das GaS
entwich. Auch die Granaten kamen näher,
ein Sprengstück fiel in unsere Gondel wie
ein Stein. .Durch den Maschinentelegra
phen kam aus der Führergondel der Be
febl: Volle Kraft!" Alle vier 'Motoren
brüllten auf. Dann der Befehl, zu
flicken, was zu flicken geht. Zwischen
Himmel und Erde schwebend, suchten wir
den Kahn nach Schäden b und reparir
ten, was sich repariren ließ. Hinter einer
kampfbereiten feindlichen Armee, die bei
Krgsnik kulminirte, stießen wir bei sinken
der Sonne auf den Bortrab unserer
Freunde, warfen Nachricht ob, fuhren wei
ter und landeten im österreichischen Harpt-quartier
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EIN FESSELBALLON
So die Erkundigungsfahrt. Anders
der Angriff, der anfänglich wohl nur Ver
wirrung stiftend in feindliche Festungen
getragen wurde, sich aber heute auch un
mittelbar gegen die Feldarmeen richtet.
Tadon wissen wir daß meiste aus dem
Munde der Beobachter In den beschossenen
Städten. Lüitich, Namur und Antwerpen
waren die ersten StZdte, die die Bekannt
schast des Luftschreckens machten, und ohne
Zweifel ist die Uebergabe bei allen durch
den moralischen Eindruck dieser Besuche
beschleunigt worden. AuS Antwerpen er
zählte dn Bürger: Schlag ein Uhr wurde
ich durch ein gewaltiges Surren von Mo
loren geweckt. Es kam don oben. Ich
öffnete daS Fenster und sah südlich über
dem Bahnhof ein riesiges Wesen, das ge
rade einen Lichtstrahl auf die Stadt warf.
Tann folgte ein Geräusch wie gedämpftes
Geläute und ein Donnerschlag. Wiener
ein Blitzstrahl und zwei Sekunden späten
der Schall, wie wenn zwei Guterwagen
mit riesiger Kraft gegeneinander platzten.
Tann erscholl Kanonendonner von den
ScheldeJorts. Gewehrseuer und dazwi
schen wieder die Bomben des deutschen
Lustkreuzers. Tie Bewohner stürzten im
Schrecken, Männer, Frauen und Kinder,
im Nacktgewandt aus die Straße und don
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DER AUFSTEIGT
einer Ecke zur anderen, um sich in Sicher
heit zu bringen, denn im ersten Augen
blick glaubte das Volk, die Beschießung der
Stadt habe begonnen."
TaS waren erst die Anfange. Tie Me
thodcn und die Massen der Luftkrcuzer
sind seitdem unablässig vervollkommnet,
und die Wirkungen des Anfangs dürften
Kinderspiel gewesen sein gegen die Zer
störungskraft der heutigen Gischosse. Bei
den neuerlichen Besuchen von Osiende zum
Beispiel, als eS noch in den Händen der
Engländer war, sind die Verheerungen der
Wurfgeschosse schrecklich gewesen. Es
war," schrieb der Antwerpener Metro
Pole". 311 Uhr nachts und Ostende lag
in tiefer Finsternis, als der telephonische
Anruf aus Thourout den 5Nnnmandanten
verständigte, daß ein Zeppelin" in der
Richtung nach Osiende passirt sei. Und
schon wenige Minuten später kann dan
das furchtbare Surren ftiner Maschinen
200 Meter über den Dächern hören. (Der
Beobachter dürste sich über die wirkliche
Flughöhe eines artgreisenden Luftschiffes
erheblich täuschen, die Rächt ist der Schätz
ung natürlich nicht sehr günstig.) Der
Zeppelin" sucht mit dem Feuer feiner
Scheinwerfer den Strand ab, durin niinmt
er Richtung nach dem Bahnhof, und bald
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zerreißen vier furchtbare Detonationen die
Stille, der Nacht. Die Bürgergarde .von
Gent, die am Bahnhos steht, giebt Wohl
ein paar Gewehrschüsse ab, ober mit Win
dcöeile entschwindet das Luftschiff in der
Nacht. Die erste Bombe hat im Bois
de Aoulogne ein Loch von mehr als zehn
Meter Umfang und fünf Meter Ticse ge
rissen." Die übrigen hatten in der 7cähe
des Bahnhofes zum Theil phantastisch
Zcrstörungewerle" angerichtet, jedoch den
Bahnhof selbst nicht getroffen. Mit meh
reren Maschinengewehren ausgerüstet, sind
die Zeppeline" übrigens auch im Kampfe
mit den sie beschießenden Truppen unan
genehme Gegner.
Auch ein Retter ist der Zeppelin" zu
weilen dirtch den bloßen Schrecken, den er
verbreitete. Wie groß war der Jubel,
als über dem lange unter der Faust der
Russen seufzenden Jnsterburz der erste
deutsche Luftkreuzer erschien. An der
Gumbinncr Chaussee entlang kam tk in
friifjer Morgenstunde des 10. September,
und drei krachende Bomben warf er als
Begrüßung in's russische Lager herab,
panischen Schrecken in allen Richtungen
verbreitend. Der Zeppelin! Der Zeppe
lin! Tie Unseren nahe!" rief wohl einer
dem anderen zu. Still doch, Mund hak
ten, die verfluchten Russen sind ja noch
da," klang es verhalten zurück. Der Ge
neral Rennenkampf beschwerte sich dann,
daß das Verhalten des Zeppelin" gegen
die Haager Konvention verstoße. Der
General der Kosaken und Tartaren hatte
freilich ein Vorrecht auf die Behandlung
mit Sammtxfötchen! Die Hauptlache
war, daß hier und auch wohl in anderen
Fällen der panische Schrecken über die
Luftbomben den Abzug der Russen so be
schleunigte, daß sie zu den vielfach beiin
Siückzuge' beliebten Greueln wenig Zeit,
übrig hatten.
Mit krassen Workn schildert ein kürz
lich aus dem Hauptquartier gekommener
Brief die Gesammtthätigkeit der deutschen
Luftflotte im bisherigen Kriege: Schon
bei Lüttich griff ein Zeppelin" In that
kräftiger Weise ein. Dann kam Antwer
pen. Besuch auf Besuch stattete der Luft
kreuzer ab, die Gasanstal! wurde zerstört,
Häuser zertrümmert, die Garnison bestän
dig in Athem gehallcn. Und immer kehrte
der heftig beschossene Nachtvogel nver
sehrt zurück. Als die Engländer Osiende
zum Ausschiffungsort für ihre Truppen
wählten, jagten die Bombenwürfe des
Zeppelin" sie dort unsanft auS den Bet
ten, und neuerdings haben sich die Luft
schisse Warschau als Operationsfeld er
koren. In Paris und London haben die
bisherigen Erfolge der deutschen Lust.
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schiffe bereits eine wahnsinnige Angst hev
vorgerufen. London liegt abends im tie
fczDunkel' besonders an den Themse
briiRn ist die Nervosität und Vorsicht
groß.
Und doch, wenn Zeppeline" erst ihren
neuen energischen Angriff aus den großen
Herd der europäischen Verschwörung ma
chcn und die frommen, heuchlerischen Vek
tern einmal aus ihrer satten Selbstgerech
tigkcik aufstören, wie wenig wird dann
ihnen alle Vorsicht nützen, vnd wie schnell
werden sie leinen, daß Inder und Japa
ner sammt Russen und Franzosen und
dem blauen Wogenkranz einen Buschklep
per nicht vor der verdienten Strafe' fchü
tzen können, wenn ein großes, hinterrücks
übersallcnes Volk um Rache schreit!
SYlnas Kaß gegen England.
Der Pekinger Mitarbeiter dV2!mes"
berichtet über den unglaublichen Haß der
Chinesen gegen England und führt als
Beispiel dafür einen längeren Artikel aus
den Peking Daily News" an, worin ek
heißt: Will England nicht erklären, warum
es uns den Kriegsschrecken gebracht hat?
Japan sagt, es sei durch sein Vündniß
mit England gezwungen worden, Tsing
tau anzugreifen. Englische Truppen
marschieren mit den japanischen. Wenn
letztere plündern und unsere Frauen berge
wältigen, dann tragen die Engländer die
Schuld. Mr hätte gelaubt, daß England,'
das sich einen Verfechter der Zivilisation
nennt, eine Gemeinheit begehen würde,
vor der Barbaren zurückgewichen wären?
Wie kann ein solches Land es wagen, von
einer deutschen NeutraliiLtsverlctzung Bel
gicnS zu sprechen? Wenn Belgien von der
Karte verschwindet, kann eS England da
für danken. Unser Rath ist: Kops hoch!
Unsere Neutralität ist vergewaltigt, aber
wir werden es uns nicht stillschweigend ge
fallen lassen. Ein Tag der Abrechnung
kommt sicherlich. Noch eins: Engsand hat
Belgiens Schicksal besiegelt. England muß
Belgiens Verluste ersetzen; möge l'gland
es sich wohl überlegen, ob es nicht besser
wäre, Chinas Verluste bald zu ersetze.,
damit ngland nach der untinrn Av
rcchnung nicht noch mehr schulde.
Ein Nachkomme v. Eschenbach'S ge
starben. In Arad in Ungarn starb vor
einigen Tagen, 80 Jahre alt, der unffari
fche Eisenbahnbeamte Wolfram v. Esa"'
bach, der ein direkter Nachkomme des groß
ti.; deutschen Dichters des Mittelalterk.
Wolfram v. Eschenbach. war. Die Fa
milie Eschcnbach wanderte Ende dz acht,
zehnten Jahrhunderts in Ungarn ein.
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