Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, February 24, 1915, Image 5

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in TiiS'Ülsrifa
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nähme.
, tet ufstand bet Burru ist ,ch nicht
dkkndkl.
75aS Amsterdamer Algemeen Handels
Müh" veröjfenllicht einen 'Brief seines
Korrespondenten in Pretoria, dcr ungleich
manchen früheren 5y riefen tiefe Jiorte
s?ondente Don der englische Zensur
bif gelassen worden ist und der. wenn er
ernt schon vor einem Monat, nach der
Wefansltnitafimf e Weis geschrieben ist,
dennoch als SJfmmuneiebilo Interesse der
dient. Tcr Lcorrespondcut Nagt im An
sang seine 'Briefe über die Schwierig
leiten, die der Zensor einer acr.'gdtm Be
tichterftatiuna macht uns wundert sich
über das. was ihm als zu gesahrlich von
der Zensur zurückgegeben worden ist. Er
'giebt keinen Bericht Über die Gefangen
nahm Tc Wels selber, sondern würdigt
nur im allgemeinen das lirtignii. Er
glaubt nicht, daß das l,!zte Wort in die
fer beschichte bereits gesprochen ist. Na
mentlich zweifelt er an der Treue der ifle
' richte über die Gefangennahme selbst.
.Ich glaube," schreibt er, das; später
eue Thatsachen bekannt werden, andere
ali die, wche Jetzt veröffentlicht worden
sind, und dasz vielleicht dann ein noch et'
was anderes Licht auf diese rudestisiende
Kesangmnahine fallen wird, Welche
'irmen diese Gcfangennzhine haben wird,
imifz erst die Zeit lehren. Eingeweihte
zählen da! Ende dcr Rcb?!lion nur jfcut)
Tagen. X'eutc dagegen, die den afrikani
scheu Charakter und insbesondere den der
protestireiid-nürger' kennen, sind nicht
so optimistisch gestimmt und sagen, daß
der Aufstand noch kein Ende hat.
,Tie Position der Regierung beneid:
ich nicht. Was soll sie mit Te Wet be.
ginnen? Todisthien grht nicht, dn
ein Sturm der Entrüstung würde sich er
heben und die eben gedämpfte Ncbellion
würde aufs neue ausbuchen. Ter Afri
kaner üt in dieser Hinsicht ein wunder
lichcr Kerl. Was hoben alle strengen
Maßregeln, von Lord Roberts und Lord
Jtit.tcner '.ihrcnd des Kricaes genutzt?
Nichts. ?m Gegentheil! Sie ließen die
Leute, die schon ruhig auf ihren Farmen
saßen, die '.Waffen wieder ansnehmcn und
der Krieg schien sich bis in'S Unendliche
zu verlängern. Tieselbe Wirkung würde
aiich "bie Exekution eines Nakonalhelden
wie Te i haben, der trolMm, wa! et
jetzt gethan Hai, doch unter seine eigenen
Landskeutcn nichts von seinem Nimbus
verloren hat. Und die Engländer in Süd'
Afrika natürlich sind ihre Gefühle ge
genüber dem Helden so manches blrühm
ten Zuges von nickt freundlicher Art. Sie
werfen ihm vor allem den Bruch seines
Treueides vor. ' In Nuruman hat die
Bevölkerung gejauchzt, als der gefangene
Te Wet dort auf den Zug gebracht
wurde. In Johannesburg ist feine Ueber
iringung nach dcr Festung ohne jede
Kundgebung verlaufen. Aber man hat
auch zuviel Ehrfurcht vor der Person Te
Wcts empfunden, um ihn in's Gesicht hin
ein zu beleidigen, so kamen doch die Öe
fühle deutlich im Kinematograph an den
Tag. wo man seine Uebcrbringung nach
Johannesburg zeigt. Tort giebt, es ein
Rubeln und Heulen von Aiihächern und
Gegnern.
.Und Te Wet selbst? Einer dcr Offi
ziere, die ihn gefangen genommen hatten,
erzählte mir, dafzTe Wet über ihn hin
wegsah. Er war der Hauptgeneral und
sie waren bloft untergeordnete Kominan
bauten und Offiziere. ' Er war ungebro
chen und ging mit erhobenem Haupte in
sein Gefängnis. Als er sich dem Kam
Mandanten Jordaan übergab, weil er sah,
daß keine Neitung mehr möglich war,
sagte er zu ihm, er habe ein ordentliches
Stück Arbeit geleistet und er wünsche ihm
Glück dazu. Natürlich sind die holläir
disch sprechenden Afrikaner über den Fall
ihres Nationalhelven sehr betrübt, und
dieses Gefühl ist allgemein, welch: Partei
sie auch erwählt haben.
Glaubwürdige Leute, die auf Cciten
der Regierung an den Kämpfen mit den
Rebellen theilgcnommen haben, erzählen
Stückchen, die ein gelungenes Licht auf
die Beweggründe fallen lassen, aus denen
heraus manche Aufständige kämpfen. S
wird erzählt, daß bei einem Gefecht in
Vikginien gegen General Te Wet ein
Mann ruhig dasaß und rauchte, mit sei
ner Büchse auf dem Rücken. Die Regie
rungstruppen ritten öfters an ihm vorbei,
ohne daß er sich dadurch auch nur im ge
ringsten stören ließ, und nur ganz im An
sang, bevor er seine gemüthliche Stellung
eingenommen hatte, hatte er einige Male
auf einen Offizier geknallt. Als dek
Kampf zu' Ende war, schickte Oberst Ba.
denhorst einen seiner Offiziere zu dem be
dächtlgen Raucher und ließ ihn fragen, wo
er denn eigentlich her wäre. Oh, ich ge
höre zu Euch." Diese Antwort genügte
nun dem Oberst nicht; wiederum sandte
er also einen Osfizicr mit der Frage hin.
Wiederum dieselbe Antwort. Um aber
doch schließlich zu wissen, woran man war.
fardcrte man den Nauchcr auf, den Na
men seines Führers zu nennen. Chri
siian de Wet." sagte er zu den zwei Leu
ten, die zu ihm gctommcn waren. Wet
ter. dann aber mal si Hands up".' rief
einer von den beiden ihm zu. ohne jedoch
mit der Mrlndung feiner Büchse den War
ten den üblichen Nachdruck zu verleihen.
Was. ich soll Hands up" spielen." rief
er, .?br hebt jetzt so rasch wie möglich
mal die Hände in die Hölze," und mit die
sea Worten flina, er sofort in Anschlag auf
nun aus
ober er
liinnien gl,!,k,e,lii. daß er wvhl nicht so
recht zu wissen srien. um was die an
Ga.ne gmg (d. h. warum er ürhaupt
im cloe sland. Ilro&u'l nur." kiele
sie ihm zu. Namerad. richte doch kein
Unglück an." Und nun ersolgte eii Er
klärung von der inen und von der ande
ren ?ite, deren Ergebnis die ftiststflliinq
trat, daß dtr krave Mann geqlaul't hat,
es ginge unter Leitung Te Wet, silr die
Negierung gegen die Teutschen. Und aus
die Irage, warum er denn gleich im An
s,ing des Kanipscs auf einen von ihnen
gcsthosskN hätte, hatte er die naive An!
wort: Weil ich sah. daß dcr Ofsizick
einen Hclm trug,"
Alle Teckc,, für' Hecr.
General V. Kessel hat solgenden Bfchl
ausg'gebkn: Nur das Gebiet der Ctadt
Berlin in! der Provinz Brandenburg
ordne ich hiermit an:
Sämmtliche Fabrikanten und Händ
lern ist die B.räußerung der fri ibnen la
gernden eigiNkn und srenidk Be stände, sv'
wikd.'r eigenen bei Spcdileurn und in
Lagerhäusern lagernde Bestände an wol.
leneii, wollg:,n,schten, halbwollenen und
baumwollenen Tecken, sowie an 7,ildecki
soweit nicht, die Stücke nachweislich
zur Ausführung eine! unmittelbaren Auf
tragcs einer Heeres cdcr Marine. Tienst'
stelle bestimmt sind bis auf Weitere!
verboten. Tie Fabrikanten und Händler
haben dem Königlicken Oberkommando in
den Marken eine Aufsllllung dieser Be
stände einzureichen, soweit es sich um mim
bestens 50 Stück insgesammt handelt.
,
. Der leiite Grus, dcr Nürnberg".
Eine vom Kommandanten des Paihen
schisfcs der Stadt Nürnberg an den Ma
gisirat gerichtete TZeldpostkarle ist vervi.l-
sättigt worden. Tie Bervieltaltigung weist
die genauen Schrisuiiae des tapferen Kapi
täns und eine Abbildung des Zireuicrs
auf. Die Karte, die den Stempel .Naif.
Deutsche MarineSifstpost, 3. No.
1014" trägt, erreichte Nürnberg am glei
chen Tage, als Oberbürgermeister Tr,
tteßler im Magistrate die Trauer dcr
Stadt über das Gcfchick dcs Kreucis zum
Ausdruck brachte. Tie Vervielfältigungen
werden zum Preise von 1." Pfennig für
das Stück beim Hausmeister dcs alten
Nathhauses abgcgcben. Jeder Nürnberger
wird sich wohl eine solche Karte als Er
innerung kaufen, und er thut damit noch
em gutes Werk, denn dcr Neingcwinn aus
dem Verkaufe dcr Zlartcn wird an die
Hinterbliebenen der Schiffsbefadung ab
geführt. Anleihe der Stadt Lcuiberg.
Tie russische NeLicrung ermächtigte die
Stadt Lembcrg in Galizien zurAufnahmc
einer Anleihe von einer Million Rubel.
(Und wieviel würde die Stadt Lembcrg
von dieser Million erhalten, da die Nüssen
dort das Kommando führen. Anm. d.
Red.) .
Britische Gewerkschnftlcr gegen Ruh.
land.
, Eine Konferenz der britischen Gewerk
schastcn in der Mcmorialhall in London
kschloß einen Protest gegen die Vcrfol
gung und Verurtheilung russischer Gc
wcrischaftöführer. Tie Konferenz fordert
Sir Edward Krey aus, bei der russischen
Regierung zugunsten der Verurteilten zu
intcroeniren und aus eine. Behandlung dcr
Gewerlschasten zli dringen, die dn Prin
zipien der Freiheit und Gerechtigkeit ent
spreche, wofür, wie man annimmt, die
Verbündeten kämpfen.'
Tie ricgsgcfaiigeiikii in Gibraltar.
Die Norddeutsche Allgemeine Zeitung"
schreibt: Beim Auswärtigen Amt liefen
Klagen ein, dah den deutschen Kricgege
fangcnen in Gibraltar verboten sei, in
deutscher Sprache zu korrespondiren.
Die Angelegenheit wurde durch Bermitt
lung einer neutralen Macht bei dcr bri
tisch n Regierung zur Sprache gebracht.
Darauf ist die Antwort eingetroffen, daß
den Kriegsgefangenen dcr Gebrauch der
deutschen Sprache g e st a t t e t und
ihnen nur anheim gestellt worden ist, sich
der englischen Sprache zu bedienen, falls
sie Berzögerungm bei der Censur ihrer
Briefe vermeiden wollen. Ebenso, können
sie Briefe in deutscher Sprache empfangen,
jedoch ist ihnen nur erlaubt, wöchentlich
zweimal Briefe abzusenden, die nicht mchr
als zwei Seiten umfassen dürfen.
die ieid?n. Tie woren ihm ja
Gnade und Ungnade aSgcliesrt,
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Ocutsche grauen in französi.
scher Gefailgeilschaft.
Kolonifik von Wnro'ko werden i
schiuunigc Lager gebracht, von Aiiükil
weit abgeschiiitteit, ohne genügende
Nahrung und Ärztliche Bchaudlung.
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Dieser Tage sind die letzten noch in
Scbdu Algerien) gefangn gehaltenen
Frauen der aus d,'r franisiftiien Zone
Maroltfls dorthin gesandten deulschen Ho
loniftc in die Hcimach zurückgekehrt. A!s
den Aufzeichnungen einer dieser Frauen
veröffentlicht die kölnische Zeitung" einen
Auszug. Ta tur im gryßcn und ganzen
schon bekannte, für ' Frans reich schimpf
lichste aller Borfälle, dcr Ueberfall der in
Oran eintreffenden wehrlos: Teu!sch.n
durch die Franzosen, in d'n Aufzeichuug.n
nur gestreift wird, so sei nach Erzählungen
der jent eingctroffcncn Frauen nrchinals
hervorgehoben, daß sich bei diesem Ueber
fall französische Ofsi'icre besonders ruch
los benommen haben, daß sie ihre So!da
ten und den Pövel zu dem Ucberfall ange
stachclt haben. Als ein Teutscher leblos,
viele andere schlrcr vcrwundetund un
sähig, zu gehen, am Boden lagen, und eine
deutsche Frau ihren verwundeten Mann
mit einem Schluck Wasser erquickn wollte,
da tear es ein französischer Offizier, der
sie beiseite stieß! An den damals crlit
jenen Beiletzungcn haben viele der in
Scbdu gefangenen Teuischen bis heute zu
leiden. Besonders schrecklich ist die Fahrt
der Teutschen gewesen, die man aus Oran
wieder nach Casaolanca zurückgesandt hat.
um sie dort vor ein Kriegsgericht zu fiel
lcn. Gefesselt und in den Laderaum ge
sperrt, drohten sie, als man die Luken
ser,lof!. zu ersticken. In Casablanca er-
wartete sie eine ungeheure Menschenmenge,
die die unslÜihiasicn Schmähungen gegen sie
ausflicß. In Oran und Easablanca wuc
den sie wie die schwersten Verbrecher in
tiefen ö'erlicßen untergebracht. Es sei be
merkt, daß diese nach Easablanca zurück
gebrachten Teutschen gerade diejenigen
waren, die den größten Landbesitz hatten
und das größte Ansehen bei den Eingebo
reuen genossen. Lyautey hat in eincr An
spräche an die Marokkaner betont, daß der
deutsche Einfluß in Marokko gebrochen,
ein Theil dcr Deutschen ausgewiesen (nach
Oran 'geschleppt), ein Theil in Easablanca
im Gefängnis sei. ihr gerammter Besitz sei
beschlagnahmt. Hier ist klar gesagt, zu
welchem Zweck jene KricgsgerichtsKomö
die in Szene gesetzt worden ist; sie sollte
den Einfluß der Deutschen in Marokko
brechen, für die Beschlagnahme ihrer Be
-sitzthiimcr einen Schein des Rechts schaf
fcn. Die genannten Deutschen hat man
in 'Ketten in Casablanca den deutschen
Schntzgenossen vorgeführt und dabei ge-
Uriegsbente
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Nerftelluttg von Grüben, bei clmanswa.
sagt: Seht, wie wt cs mit Teutschland
getvmmcn ist!"
Ein Todesurtheil ist luh:r in Gasa
blernco vollstreckt worden, darjenige gegen
den deuischen Postbeamten Seyssrit
treten Spionage". Worin bestaub di,se
ihm vorgeworstne Spionage ? Bor dcm
Kriege alles, was den Tcutschen vorge
tvoifen wird, liegt vor d'iu .ttriege hat
ten die Franzosen bei Taia die' Köpfe in
dortigen Gefechte gefallener Marotlaner
zur Abschreckung für die lamme öffent
lich auf Pfälikn ausgestellt. Eine ton
diesem Dokument französischer veredelnder!
itjatigiat c,!isieil,glc 'Holographie ge
langte in mehreren Ezcmplaren nach Ea
sablanca. Ein Fremdenlcgionär schickte
an Herrn Sehffert ebenfalls einen Abzug.
Als die Bcrbreilung des Bildes bekennt
wuroe, sehte die französische Militärbc
hörde die Todeestrafc auf seinen B.sttz.
Tcr Krieg brach aus, die Teutschen irur
den verhaltet in d,a Papieren, des
Herrn Scysfert fand man da Bild, vcr
muthlich mit einem Beglehwvrt des Legio
närs. Am Steinbruch bei Easablanca hat
Mein Beide Erschossen. Als Mann ist Seys
rt gestoben: Lebt wohl, Kameraden!"
o verav chiedctc er ia abätzt und würdig
von den Leidentgefährten, und die Binde,
die nian ihm um die Augen legen wollte,
wies cr zurück. Zwar nicht erschossen,
aber gernoroet durch die Franzosen wurde
Herr Tr. D., em betagter, kränklicher
Arzt, dcr, ebenfalls nach Easablanca zu
riietgcbracht und freigesprochen, gleich nach
Rückkehr ins Gcfangcncnlagcr von Sebdu
den überstaiidcncn Schrecknissen erlag,
nachdem er tauin Zeit gehabt halle, feine
'Leidensgeschichte
zu erzählen. Aus dem
nun folgenden Bericht dcr deutschen Frau
ist gleich,alls zu entnehmen, ob es ange
bracht ist, gerade gegen Frankreich Nach
sicht und Bedauern aufkommen zu lassen:
'"Es war im November dcs zu Ende
eilenden Jahres. Wir saßen klicgögesan
gen in dem algerischen Bergncsi Sevdu
und lasen 'in eincr französischen Zeitung,
die ein glücklicher Zufall in unsere Hände
gespielt, den Brief eines französischen Arz
tcs, der das Lebe französischer Kricgsge
fangcncr in Deutschland behandelte. Wir
lasen und konnten uns eines Gefühls
der Bitterkeit nicht erwehren. Tie gesan
gcncn französischen Soldaten" saßen bei
elektrischem Licht und Zentralheizung, be
kamen eine auskömmliche Kost und eisreu
ten sich einer humanen Behandlung. Und
wir? Wir waren keine Soldaten, sonderiz
Frauen, Kinder und Männer; keine
Kriegsgefangene, die man mit der Wasse
in' der Hand wehrlos gemacht hatte. Man
hatte uns die Hcimath genommen, die
fernab vom Schauplatz des Krieges lag,
uns von Haus und Beruf fottgerissen, um
uns in die algerischen Berge zu vcrschlep
pen, wo keine Kunde mchr über uns in die
Welt dringen konnte. Sechs' Tage lang
hatte man uns gehebt und beschimpft, uni
der Wuth eincr einpörten Volksmenge
preisgegeben, bis wir endlich in der Ein
samkcit von Sebdu anlangten. Wir waren
etwa 300 an dcr Zahl, die gcsammte deut
sche Kolonie dcr französischen Zone .von
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Marokko. Nichts war zu uus,rcr Unter
briugung vorbereitet werden. Tas Mili
tärlager von Scbdu, seit zwei Jahren der
lassen, siarrie von Schmutz und Unord
nung, Es war unsere Aufaobeunächst
hier Ordnung und Sauberkeit zu schaffen.
Air waren in Baracken untergebracht, die
nichts enthielten als unsere Ctrohsäcke und
Teckcn, die dichtgedrängt nebeneinander
lagen und uns zwei Monate als Lager
statt dienten. Tie Nächte waren kalt, wir
konnten vor 5iälte oft nicht schlafen, aber
er lin Monat Oktober wurden uns Betr
stellen gewährt, die unsere Herren selbst
anfertigen mußten aus Baumstämmen, vie
sie mit eigene? Hand im Walde gefällt und
auf ihren Schultern heimgetragen hatten.
Im November wurde die Kälte uncrträg
lieh. Das Thermometer fiel in den Nach
ten aus 7 Grad unter Null, unsere Glieder
erfroren, die Erkältungen hörten nicht aus,
bon Heizen war noch immer nicht die Rede.
Die Baracken dursten nicht verschlossen
werden, und keinen Augenblick waren wir
vor den franzöüichcg Sergeanten sicher,
die ohne anzuklopfen in unsere Bchausun-
gen eintraten zu ieder Tages- und Nach!
zeit. Was wir Frauen an unwürdiger
Behandlung in diesen Monaten erduldet
haben, x)t nicht zu veichreiven, und meine
Hand zittert leise, der sie sich anschickt, noch
einmal diese trüben Stunden auf dem Pa
picr, das vor mir gebreitet liegt, festzuhab
ten. Unsere ?!ahrung war schlecht. Unser
Geld war uns bis aus 200 Franken beim
Eintreffen in Scbdu als Kricaskonter
bände abgenommen worden. - Auch unsere
5loffer wurden einer eingehenden Visita
tio unterzogen, und zwar in der Weise,
daß wir selbst der Untersuchung nicht bei
wohnen durften. Wir begriffen, dieses
System in dem Augenblick, als wir unser
Gepäck zurückbekamen: kaum einer war
unter uns, dem nicht Geld, Schmucksachm,
ja selbst wcrthvolle Kleidungsstücke, fehlten.
Am schwersten litten unsere Kranken. Wir
hatten einen deutschen Arzt in unserer
Mitte, dem jedoch die Ausübung seines
Berufes bei Gefängnisstrafe untersagt
war. Die ärztliche Thätigkeit lag in den
Händen eines französischen MX'itäruntcr
arztes, dcsscn U.ncrfahrcnbciXund Gewis
senlosigkeit jenseit jeder Beurtheilung lie
gen. Tie Schwerkranken, die nicht 40
Grad Fieber auszuweisen hatten, mußten
auf ihren Strohlagern in den Barocker,
bleiben; wir haben es erlebt, daß ein jun
ger Mann, Mitglied des Konsulats in
Casablanca, der wochenlang am Typhus
lag, erst ins Hospital überführt wurde, als
seine Temperatur diese Höhe erreicht hatte.
Ep'ist dort nach kurzer Zeit ein Opfer der
Sebdu - Gefangenschaft geworden. Fünf
Opfer haben diese menschenunwürdigen
Zustände bisher von unserer 5!olonie ge
fordert. Die Unsauberkeit, die im Hospi
tal herrschte, spottet jeder Beschreibung,
Drei unserer Kinder sind im Hospital ge
boren, und obwohl eine Noth Kreuz
Schwester und mehrere Tamen, die Kran
kenpflcgcrinnen Kurse durchgemacht hat
ten. unter uns weilten, wurde es ihnen
nicht gestattet, dem Arzt bei dcr Entbin
düng ur Hand zu gehen. Die Damen,
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darunter die Tochter eines höheren preuß!
scheu Offizier, sind von den widerwärti
gen Kreaturen, dene man kaum da! AI
tribut vo Nraiikenpslegerin zuertheilen
kann, gepflegt, oder besser festigt, vcrnach
l'ijstzt worc,', Reich jj Tarjen wnrd'i
sie aus dem Hospital entlassen und durf
ten auf Ihr Stkehlager zurückkehren. Im
ersten Monat unseres Hiersein warm wir
von der Außenwelt buchstäblich sbaeschnil
ten. Zu unsern Angehörigen in Deutsch
land drang keine Kunde über unsern Ber
bleib, Briefe, die wir in die Heimath
schrieben, wurden nicht befördert; wir
haben beim Reinigen des Lagers hinter
einer der Baracken unsere eigenen Briefe,
denen die Marken abgenommen waren,
wiedergefunden. Unsere Korrespondenz
mit der Heimath gestaltete sich später
ziemlich regelmäßig, Anfang November
wurde aber plötzlich jede Korrespondenz
wieder unterbunden. Am Tag vor der
Abreise von Frauen und Kindern wurde
uns die Post dcr letzten sünf Wochen auS
gehändigk. Doch kann eine Sperrung
jeden Augenblick wieder eintreten, ist über
Haupt wahrscheinlich bereits erfolgt, da
Telegramme mit bezahlter Antwort, die
vo Zürich aus dorthin gesandt worden
sind, keine Beantwortung gefunden haben.
Wir konnten von Sebdu aus keine Aende
rung herbeiführen, da wir dort völlig
recht und machtlos dastehen. Unsere Ber
trctung lag in den Händen des amcrikani
schen Konsularagenten von Oran, dcr
unsere Angelegenheit vernachlässigte. Un
sern Konsuln war es nicht gestattet, per
könlich mit dem Amerikaner in Berbin
hing z treten; er selbst hat sie bei einenrlEindruck der Krupp'schen Werke bei Nacht
Besuch in Sebdu abgelehnt. Nur ein ge
ringcr Bruchtheil der Briefe, die dem ame
rikanifche Konsulat von uns zur Weiter
bcfördcrung an unsere Angehörigen über
geben worden sind, ist jemals in deren
Hände gelangt."
Taö auslrkedk Miilhauftn.
Aus Mülhausen wird gemeldet: Die
elsässische Teztilindnstrie. die im Ansang
sehr infolge der kriegerischen Operationen
darnieder lag. ist. soweit ihre Betriebe
nicht im direkten Operationsgebiet liegen,
zur Zeit gut beschäftigt. Mit Rücksicht auf
die vielen tausend Arbeiter und Arbeiter
innen, die unbeschäftigt waren, sind den
meisten Fabriken große Heereslieserungen
zu Theil geworden. Die Arbeiterschaft der
Fabriken muß daher sogar theilweise mit
Überstunden arbeiten. Die Stühle sind
m den meisten izavrlien auz uniem,
Zelt und Brotbeutelstoffe eingestellt. Nur
einige große Werke faleriziren Bekleidungs
stoffe 'für das Heer. Tie.Jnanfpruch
ahme der öffentlichen Kassen durch die
Bevölkerung der arbeitenden Kreise hat
daher in der letzten Zeit dank dieser Für
sorge wesentlich nachgelassen.
V .
Geschmacklosigkeit.
Die Tägl. Rundschau" schreibt: In den
Straßen Berlins hatten sich Händler an
fangö damit begnügt, an Gummibändchen
auf- und abhüpfende Puppen in französi
schen, englischen und russischen Uniformen
zum Verkauf anzubieten oder aufziehbare,
die alsdann Kopf stehen und Purzelbäume
schlagen. Man konnte sich da schon fra
gen, ob dies grade geschmackvoll sei. Als
grober Unfug muß es aber bezeichnet wer
den, daß solche Figuren jetzt auch in f e ld
grauer deutscher Uniform erschei
nen. Spielzeuge, die deutsches Militär
zum Gegenstande haben, sollen in den
Kindern Lust und Liebe zum Soldaten
lcben wecken, nicht aber den Soldaten als
Hampelmann der Lächerlichkeit preisgeben.
Die Polizei sollte auf Grund des groben
Unfug-Paragraphen derartigen Händkern
das Handwerk legen.
Kaiserin an die Kriegervereine.
Dem Borstand des Deutschen Krieger
bundes unddes Preußischen Landeskrie
gerverbandes ist folgendes Schreiben der
Kaiserin zugegangen: Ich habe die mir
vom Vorstände des Deutschen Kriegerbun
des und des Preußischen Landeskrieger
Verbandes zum neuen Jahre Namens der
alten Soldaten .ind deren Familien sowie
der Kinder der Kriegerwaisenhäuser dar
gebrachten Segenswünsche mit herzlichem
Dank entgegengenommen. Ich bin dessen
gewiß, daß unsere tapferen Krieger es
ihren Vätern gleichthun, die Feinde über
winden und dem Baterlande einen Frieden
erringen werden, dessen Segnungen wir
uns mit Dank gegen Gott auf längs Zeit
erfreuen können.
Auguste Viktoria. I. B."
' . "
Das wicdcranfblilhcnde Maubcnge.
Ueber das Lcben in dem von den Jeut
sckxn besetzten Malibeuge meldet das Pa
riser Memorial d'Anvers:
Durch die vor dem Fall dee Festung er
folgte Beschießung haben einige Stadt
theile zwar gelitten, doch wird bereits wie
der am Aufbau der zerstörten Häuser ge
arbeitet. Das Leben ist fast dasselbe wie
in Fricdenszeitcn, Fleisch ist im Ueberfluß
Vorhände, ebenso andere Nahrungsmittel,
nur das Brot ist theuer geworden, da alles
Mehl von den deutschen Militärbehörden
beschlagnahmt worden ist. Gemüse und
Früchte fehlen nicht, ebenso wenig Butter,
Eier und Milch, die au den Dörfern in
Belgien geliefert werden. Kohlen sind
reichlich vorhanden, so daß a l l e F a b r i
ken den Betrieb wieder aufaeno, en ha
bcn. Die Beziehungen der Einwohner zu
den Deutschen sind durchweg gut, da die'
Deutschen ihre anfängliche mißtrauische
Haltung aufgegeben haben und sehr um
ganguch geworden sind.
Keinen Tropfen im Becher mehr", eni-
schied der Zar und erließ das Alkoholver
bot in Rußland.
. .
Dcr Wahrheit die Ehre!", entschied der
Zensor, da schickte er neue Lügenmeldungcn
in die Welt. - , ,
Lckchimie
cincs Briten.
Zlruxp und Cssen.
Tas öiinki, .rupv'ö Ist nbegrenji",
schreibt der Engländer.
Ein Sonderberichterstatter der Taiiy
Mail", bet' mehrere Tage in Essen (er
nennt es da, Hauptquartier Krupps) und
in anderen Orten de rheinisch.wcstfäli
schen Jndustriedejirk weilte, berichtet,
daß in Essen. Düsseldorf. Mülheim. Tort
mund, Bochum und Duisburg von Ar
beitslosigkeit wenig zu sehen fei. Im Gc
gentheil wäre dort olle voller Leben und
e herrsche eine Thätigkeit wie nie zuvor.
Alle fei mit Regierungsaufträgen beschäf
tigt. Krupp arbeite Tag und Nacht. Sonn
tags und an Feiertagen, und die Herslel
lung von Gescheit und Geschossen sei die
größte seit Gründung dkr Fabrik.
Hier ist die Stadt, wo wir das Ma
terial anfertigen, mit dem wir die ganze
Welt in Stücke sprengen können," so sagte
mir stolz ein Essener Bürger, mein Ge
fährte aus einem Abcndfpazicrgang um die
Krupp'schen Werke. Ich war mit dem
Abendzuge angekommen und machte vor
dem Schlafengehen noch einen Rundgang.
Ich war erstaunt, wirklich. Denn der
ist etwas wunderbar Großartiges. Ich
meine den äußeren Eindruck, denn an eine
innere Besichtigung der Fabrik, schon
schwer genug in Friedenszciten, ist in
Kriegszeiten überhaupt nicht zu denken.
Essen war neu für mich. Es hat sich mit
Riesenschritten in eine große Stadt von
MM) Einwohnern umgewandelt und
ein Fremder kennt sich dort nicht aus. Und
doch war es die leichteste Sackte dcr Welt.
Krupp zu finden. Man brauchte seine
Schritte nur einem geisterhaften Pano
rama am Himmelsgewölbe zuzuwenden,
einer Gluth in dcr Ferne, so wie das Licht
einer hellcrleuchtetcn Stadt die Dunkelheit
durchbricht, wenn, ein Zug sich ihr plötzlich
nähert. Wenn man naher kommt, bemer
ken es nicht allein die Augen, sondern auch
das Gehör erzählt einem, daß Teutsch
lands größter Waffenplatz mit ungewohn
tem Leben gefüllt ist. Daö Krachen und
Rasseln von machtigen Dampfhämmern
und riesenhaften Ambossen, die Feuersäu,
le i aus den keuchenden Hochöfen, das Rol
len der Eisenbahnen, die Rohmaterial hin
ein und fertige Waaren hinausschaffen,
Schornsteine von schwindelnder Höhe, ge
waltige Rauchfaulen aitsblasend, alle!
scheint einen aus dem friedlichen Ruhrthal
in das Reich Bulkans und Thors versetzen
zu wollen. Die ganze Luft athmet Eisen
und Kraft. Man kömmt sich vor. als be
finde man sich mitten in einem Artillerie
kämpf. Man ist sich keinen Augenblick im
Zweisel, daß diese unzähligen Hände, die
dort hinter den sorgsam bewachten Mauern
thätig sind, ebensolche. Lebensfaktoren für
den Krieg sind wie die fünf Millionen
Manner in der Feuerlinie.
Essen bei Nacht erfüllt einen mit dem
Gedanken der unerschöpflichen Hilfsmittel
d? Kaisers zur Kriegführung. Doch will
ich damit nickt sagen, daß seine Hilfsmit
tel thatsächlich unerschöpflich sind. Ich will
nur ausdrücken, daß diese lodernden
Flammen und dieses Keuchen einen aus
solche Gedanken bringt. Denn man muß
sich Sheffield und Newcastleon-Thne und
Barrow in Furneß zusammen vereinigt
denken, um sich Essen lebendig vorzustellen
in diesen 42-Zentimeter-Zeitcn.
Das Kaiserreich hat seine Soldaten,
Essen hat seine Panzerplatten, seine Tor
pedos, seine G. schösse, seine Geschütze. Und
diese vereint, müssen siegen." Das ist der
Ge'st der Kruppstadt. Sie wissen in
Essen,. daß die englischen Flieger, die die
Zcppelinhalle in Düsseldorf zerstörten (da
ist der Herr Sonderberichterstatter bekannt
lich im Irrthum), sich auch nach einem Be
such der Krupp'schen Werke sehnen. Aber
sie regen sich nicht darüber aus. Sie zei
gen auf die Soldaten, die jeden Zuga"g
zu den Werken bewachen, und sagen, daß
Aewehrgeschiitze, die besten, die Krupp n
fertigen kann, die besten der Welt, bereit
sind, um jeden Luftangriff auf dieses Werk
ahzuschlagen, das mehr als andere der
Lebensnerv des Vaterlandes ist. Das
Können Krupps ist unbegrenzt." Das ist
ine beliebte Redensart in Essen. Aber
Kupfer" frägst du dann. Sie haben rie
stge Lager zur Verfügung und brauchen
für die Zukunft nichts zu fürchten. Der
Name Krupp bedeutet in Essen Allmacht,
und Andeutungen, daß Mangel an Roh
st offen die großen Werke einst lahm legen
können, werden von den Essenern mit
einem ungläubigen Lächeln aufgenom
men." .
Hindeiiburg'Thurm an der Weichsel,
Die erste deutsche Stadt hat sich schon
für einen Hindcnburg-Thurm gemeldet,
und nun thut es auch der erste deutsche
Architekt. Josef Konnt in Berlin-Halcn
see. Er hat einen solchen Entwurf ge
schaffen. Der Thurm soll zur Erinnerung
an die großen Hindenburg-Siege an
einem bevorzugten Punkte an der Weichsel
errichtet werden. Das Aeußere deS Thue
mes soll in schlichten, aber wuchtigen For
men aus der Deutsch-Ordensritterzeit in
heimischem Material (Backstein in Klo
sterformat) gehalten werden. Als Ab
fchluß ist, oben ein Feuerbeckcn vorgesehen,
um am Abend der großen Siegesgedenk
tage mächtige Freudcnfcuer zu entzünden,
die weit in die ostdeutschen Lande leuchten
weiden. Jm Innern des Thurmes soll
eine Büste Hindenburgs zur Aufstellung
gelangen. ., . . .
.
Die ersten Gcfchüizkiigcln aus Eise
wurden zuerst in Florenz io2ü gefertigt.
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