Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, February 19, 1915, Image 2

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    TJnIiMi Cmnfia Trll',?
Im Ms CJlit.
daß tr feint Naturgeschich! lernt.
Dichten tut kr. schau, schau! Und
wat für tn Zeug!"
Ter Prosessor lal da Ckbntt laut
Cot. Johanne hätt sich vor SAarn
m liebsten krochen. Tie Gichii
ler lachten gr:5, und tkk Professor
sagte: .Nicht einmal ein ÄcrSiiia
kann er uns will schon dichten. Genau.
fch.iii! Und in di Ißatiir möhl' ,J
mnau und lernt nicht einmal seine
'akukgkschichte. Tu bist mir noch
so ein Bursche!"
Won diesem Tag en annten ihn
sein Miischüler den .Wasserdichter'.
Johannes wurde scheu. Wenn
im Unterricht ein Gedicht ,ur Be
bandlunq farn, wurde er schon rot.
Sah er einen Mitschüler lachen, so
V.iütZt von tiiiscicd fijfiic3.
Durch die Fenster de langen Gin
iierfaalcä, der a der Hikjifest bti
Internat lag. d.anz!e o,e ssruh
Ungesgnne, Tie seinen Wand
glänzten euf, die Messingrcfrc der
Guslampen funkelt n. Sogar die
schwarzen Pulte, di in preisen Nei
hen dastanden, verlorta it)re erstere
Stimmung, Nur Ht Schüler, jun
ge Leute, di eben da: ersten Früh
ling dkg Lebens begehen sollten, der
änderten sich wenig. Fast regungl
lo saßen sie vor tlzs'eiöen Ltrubii
i:ern, slühicn den ökopf tn die Hän
oe und verhielten Zlch die Uhren; ry
re Äugen schienen m Mwene. noi meinte er, rl gelte ihm. So tarn
ihre Kippen bewerten sich Imme eus es. daß er in Einsiedler wurde mit
uns nicccr wie oie .ietie einer i'a ren um anen Junqen.
schine. Ezzmen stand bcvor. Der AIs der nächst Fasching tarn, war
ii i . A L . . .T 1 ' 1 L . . . I (X, . w ' ' '' " ...
rojtor r Aaiura),,!, ariohannc, schon um fast .in Jahr äl
sehr rauh und streng., ter geworden. Aber die Geschichte
Nur Johannes Kistler vergaß das. um leinem tuen Gedicht war noch
Seit die Fcühlingssonnie durch die immer lebendig. Lehrer und Schü
Fenster lockt, durchbebt ,ihn ein Üie ler dachten daran wir an ein Äer
suhl, das ihm das Herz wärm: und gehen, über das man zwr lacht und
seine Pulse unruhig mach., tr it mag niaji ve,!raft, oder das
den Slotf, sah über das offene Buch man auch nicht vergißt. Schon am
hinweg und träumte rn den blauen arren,vnnkag kam zu dici fce
fcirnrnel hinein. Wie siicrtloi er schichte eine andere.
schien ihm plötzlich dieses mechanische I Im Festsaal war ein Theater auf
Lernen! Ein IKautiiergelntj: wie vir! gerichtet, in dem die Internisten ihre
le Schneid, lii, Luden-, .lieisj. und I mjmonticr;e und plrnfche Buhnen
Mah.'zabne? Wtfzu? t trau i lune zur chatt brachten.
Der Vcte m tgcr.
(1031.)
Con ftir. EsÜen.
fjc sein, mitten im Wald, zwischen
ledendigen Launien, den Fuchs tuin
lich sehen, wie er aus ixt Höhle
Ichleicht, lauert, -üeute sucht, Gefahr
cchiit, Fehlwege geht, wie r furch.
Schon kam die sechste Nummer txl
Programms: .Tie Zukunft". Alle
Zuhörer waren gespannt. Ter Vor
hang ging auf. iZmer. halb !ttarr,
halö 'inneZaiiger, trat tra roten &t
ttt urid hofft, sich freut u:ia zittert, wand, in gelbfchmarzer Schellenkappe,
wie fchön mußte das sei! Tiefes mit einein Tezen und einer alten
triebmübige. lnstinttglüäliche Leben Laute auZzerüjtet. in die Mitte der
drauken zwischen Svnne wnd Wind! Bühne, verneizte sich einige Male
Und eine Selmi'ucht eifaf.i ilin. mit ZNlnma'icuhaft tief und beaann
ten im freien Frühling zu stehen. Ich bin die Zukunft, die kommende
Immer rulvloser llopsle sein Iat, Knft. Ich bin da? größte. Genie.
leine Auaen umflorten sich, roter I me Mt getragen bat. Tan
färbte sich sein Gesicht. Er spürte e und Goethe sind nur Tichierlinge
schon die Wald,,weiae über eine Bak gkgcn miaz. werde die Welt
eon der LuKne! Ich will ti euch
vortragen, fcc hecht ti: ,'Äoüen
Wolken, .nehmt mich doch mit!'.
Bald trat arof.t Ermattung ein
Qt Ulltt nur mehr, lag zitternd im
e!t. t,i hitte ihn ein Frost iiler.I lLanz eingehüllt tn dem Staus),
fallen, und fchlcfi die Auqen. T?r den di Hute feine Pserdkl auf
Äkzt rn'isj toi Fieber, tat unaufl wirbelten, kam er de Wege, gleich
Kalif,!,:, höh'k stieg, und schüttelte den I einem Wölkchen, da der Wette, stürm
Nors. vor sich herbläft. Ueber die Wiesen
Plötzlich schlag Johanne die Au! der Bastei sprengte er mit sol
iien auf. Sie glänzten wie kalte icher VZut. daß di 'Woche vermein le.
Öial und drehten sich langsam nach di Äerfolger seien ihm auf den ncr
dem Fenster. Ganz Iife und obgeIsen. Er aber war schon am Tor,
brochen, nlZ ilänqe seine Stimme hielt sein L!K nicht an. und eh di
schon aus dunkelblauen Fernen her, Soldaten thin noch recht tn Anktig
sagt r: .Wollen Wolken scheuen konnten, wi der Blitz an
nKmt mich mit. .. ihnen vorbei, m die dunkelnde Wol
Tlti of cnen Augen theo r licaen buna derschwunden. Sie wandten
und erstarrte. Ter Arzt druckte ihm sich, spähten ihm nach und überleg
die Zlugen zu und sate, nachdem er ten, ob sie hinter ihm drein und ihn
die stumme Äder berührt hatte: .Tie arretieren sollten, da ritt er schon
Wollen haben ihn mitgenommen. Id Wollzcile hinauf,
So ginz r dahin, ähnlich wie ein Er galoppierte mitten der engen
snnger Falke, der. alZ er z'am ersten Strafen kn der Stadt nicht gelinder
Mal zur Höhe floq, von einer Kugel als drauken aus freiem Feld. Tit
getroffen wurde, daß r niedersank! BürzerZIeute. die allhier ihrem &t
und verschied.
Ver Ui&tr,
Bon einem kleinen heiter ernsten
EledniZ, wie tl manchem schon ce
schafte nachgingen, die Kinder, di
sich zwischen den Häusern tummelten,
schien er gar nicht wahrzunehmen.
Ratslerren und Priester. Sänften
tr?ger und Kutschen, r achtete des
sen nicht, preschte immer drauf lcö,
daß die Funken auZ den Steinen
gegnet. handelt die folgende hübsche "uall wich man .r"
Plauderei: Ich war vor die Flaae i,. .... JZu. ,,k
tu v . - I IVilWiW flU I1IV(1(. VIT 9
rtßftn'It ntS tr mit Nm fT 4 I1' . . . ' . u
f' 1- t ,,T V a 6fGn solche Eile keinen Widerstand
,ki'r, ,,rk nin um liint nitiit. I " . '
P"" ",,V i"' ' " ' gab. erkannte die herri che Gewalt.
hr nnr-r nU mtl m H iim . 1 " - . 11
Ta merkten sie an ' feinem 2cn,
taft die Kkiintni toifhftyr GescheH
nissk In diesem Mann prche. glaub
len zem Klang seiner Stimme mehr
alt dem Inhalt seiner Worte. ,.d
der v. LybiZwald wand! sich zur
Tiir. die In die inneren Gemächer
führte. .Ich will' dem aise.
melden . entschied er. Bon der
Schwelle her aber sagte er noch zu
Leglky: .Glaubt nur ja nicht. Herr
Obriftwachtmeister, dasz Ihr mit ei
ner Äotschast vom Wallenstein dem
Kaiser willkommen seid." Cr sah
die anderen on. tausch föliJe mit
ihnen und hakte die Mien ine
(.'ingeweihlen. .Ter Fliest sieht nicht
mehr in der tnad", fuhr er fort,
und in den letzten zwei Wochen hat
sich hier manches begeben.
Ter Obriflivachkmeister
zug
acht
mit meinem Seifte überschatten, dak
! sie stzunen wird, wie sie noch nie ce
staunt hat Der Improvisator zog
lerne gedehnte Unterlippe zur Nalen-
'spiie hinauf, machte seldstbewukte
ken streicheln, ahnte das seidene Gras,
. xn das er sich legte wie iu ein könig
liches Bett, und bebte vor der Son
ne, d ihm über das Gericht rieselte.
Traunen vor den f?cnsirn wandet
ten silberweiße Wollen vorbei, alle Gesten und fuhr dann wieder weiter:
von Gluck ac ckweltt. von Glam über .omae uno ai er werden von ,h
strahlt, Si zogen dahin wie Segel, ren Thronen herabsteigen und vor
die nach milden Küsten strebten, und mir die Knie beugen. Alle ZZrauen
manche waren wunderlichen Vögeln I werden die best Seide vor mir aus
gleich. die Wege breiten. Tie Aögel in der
Johannes schaute und schaute. Em us, werden fich raufen darum, mich
inniger Wunsch, der immer lauter Z.u nähren, und alle Ochsen werden
und aufwühlender wurde, bewegte "rra toteren und alle Esel: Heil
ihn: Wolken. Wolken, nehmt mich 'hm! Und mein Name wird durch
doch mit, ttagt mich fort aus diesem die Welt klingen, als hätte ihn der
eckigen, steifen Saal! Werft mich hin- Erzengel Michael hineingefchmettert.
in mitten in den bewegten Wald, mein göttlicher Name: Joyznnius Ki
Zwilchen Blumen und Bogellieder. tief Mmann:
hinein, und üt) werde selig, überseliz t Ein tobendes Lachen flog aus ab
sein. ' ,j len Teilen des Saales auf. Johaw
Runder Taumel erfaßte ihn, als nes. der längst geahnt hatte, wohin
tönte ein fernes Karussell. Alle die Narrenrede zielte, wuröe fiederrot.
Tmge' um ihn fielen ans seinem er ane Augen so aus sich gerich
.Okt. Er sah nur mehr Träume, t sah und suhlte, wurde es ihm
rieselnde, tönende Träiune. Seine Ichwinoeug. (ein Her, hämmerte,
Hände bebten. Und eine, vom Blut Es dunkel: vor seinen Augen, und
gedrängt, griff nach dem rotholzigen knisternde Sternlein wirbelten vor
Bleistift, der wie eine strahlende Li ihm. Er hörte es kaum mehr, wie
. nie auf dem Pult lag und schrieb aus der Improvisator gestenhast eine böse
einen weißen Zettel etwas hin von Parodie zur falschgestimmten Laute
dieser berauschten und immer mehr fang: O Ei et, Esel nimm mich mit
berauschenden Frühlmgsseligkeit. ..."Johannes hörte noch etwas von
Wolken, Wolken, nehmt mich doch .grauen Schritten' von einer
mit . . . ' .Pfütze"
lind die Land schrieb weiter Wieder flog das beifattssturmreiche
weiter und, was sie schrieb, das tobende Lachen aus ollen Teilen des
reimte und rundete sich ans zu inem SaaleZ auf. Johannes fah auch
innigen Gesang: noch, wie hinten am Tisch, wo die
WoUen. Wolken, nehmt mich doch Lehrer mit ihren Frauen saßen. ,
mit . ' nige Gestalten sich erhoben und la
aus diesem Kerkerftein, I chend vorsahen. Plötzlich wurde der
beflüqelt euern weiken Schritt. Äer,pottete kreidebleich, uhlte eiskal
o nehmt mich mit, mit. tn Schweiß auf der Stirn, erhob sich
-und werft mich ,?gendwo ,a den! und wanne in den Hausgang und
Wald hinein! Dn da aus ,n den anschlletzenLen
So stand sein erstes Gedicht am v'a"2
dem Papier. Es war die rhythmi Johannes stöhnte auf und sank
scke Loslösung eines unbändigen Ge ohnmächtig in den zerfetzten Schnee
fühles. es war der Schrei einer ae uhlofer John, der aus Su
fangen, Seele nach Freiheit. den weht, wölbte den Himmel weit
Und dieser Schrei erlöste aus der auf und drängte die letzten Schnee
engen Quak fast wie die Freiheit wölken an die Horizonte. Tief
selbst. Johannes las das Gedicht Bläue umfloß den großen Mond, der
t i f t 1 - . ' . ? ' I? , . 3 lT . ." i ft. rr.
immer wieoer uno wu?zie vor Veng-i ivie rm sricyes enazk in n u?ar
keit selbst nicht mehr, wie das Ge ten herabsah. Lsllc Bäume stöhnten
dicht auf das Papier kam. auf w schlafende kurz vor dem E
Am nächsten Tag ,n der Nnturge I wachen. Aue Sträucher zitterten
schichtsstunde fragte der Proseszor: wie vor einem groß Wunder, da
.Woraus besteht das aubtlergebik wie tonende Mu ik aus dunkelblau
der Hunde? Kistler!' ! en Fernen nahte, Johannes sah und
Johannes, der in der hintersten horte Nichts von all dem. Er lag,
Bank saß, hörte gar nicht, daß er die Arme an den schmale Korper
gerufen war, und schaut, immer noch gepreßt, den Kopf zur Brust gesenkt,
unter die Banr. zmerno au, oer na en Croe.
.jZiftler!" rief der Professor noch Im lärmenden Saal fiel seine
mal und laut, und die Mitschüler lange Abwesenheit aus. Einige Schu
sahen sich um. ler suchte? nach ihm. Da er sehr
Johannes fuhr erschrocken aus, schwach war, trug man ihn in den
wurde rot und sagte zerstreut: .Wol Tchlafsaal und dann, da sich sehr
ken sind " bald ein heißes Fieber einstellte, in
Em lautes Auflachen 'aller Schuler I das Krankinzlmmer.
fiieß von Wand zu Wand und brach! Ter Arzt wurde gerufen. .Son
sich grell in den Ohren des jungen derbnr.' sagte r. .fast scheint es, als
Kiftler. ob das Herz stockte.' Er blieb bei
.Schaut mir nur den zerstreuten dem Kranken und fühlte dessen Puls,
fefchfj an," lag! der Lehrer, .ich Das Fieber steigerte sich. Nach eini
' fragte" ihn um das Naubtiergebiß der 5 Zeit stellte der Arzt anwachsende
Hunde, und er stammelt etwas daher iungcncnizunoung j,i,
von den Wolken. Der gehört ja doch
ins Naerenhaus!'
Beschämt, wie von Bluk übergos
sen, stand Johannes da und griff un
tek die Wank, als wollte er etwas der
stecken.
.WaS hat er denn ha drinnen?"
Und der Lehrer nahm dem verlegenen
Schüler einen Zettel ad. .chau,
Am nächsten und übernächsten Tag
z verschlimmerte sich der Zustand immer
mehr. Bon Ficberträumen gequält,
lag JohanmS da und wälzte sich wie
n unzeyeuerm schmerz. .Ihr oabk
mir das Herz zerfetzt!' schrie er. als
hät er Lehrer und Schüler vor sich.
.Mein Blut vertropft ohne Aufhalt
Bald, bald werde ich ganz leer
sf.a, dichten .tut der Kistlcr. jtatifeini Und dann wieder; .Herunter
oder ob ich mit dem Neunuhr. tit fo s.ibstrständlich den Weg für
ahren soll: und also erst um in an,prud, nm fllj fe
Uhr ausuitehen brauchte. Sh:n. r ss,in tu, ..nh h,n
pathischer war mir das letztere. Aber deren nur in der mf,-,, Hit
k: Neuheit wegen und aus Lust an einstweilen geborgt. Er aber immer
unbekannten Sensationeu wählte ich weiter, an der Stepiins!irchk vor
den ScchZuhrz:g. Tieser Entschluß über, am Stock im Eisen vorbei.
hatte zur -xolge. daß mein Wecker in mitten über den Graben, wa das
Tätigkeit treten mußt. Es war Gedränge vor ihm auseinanderstod.
schon sehr lange her. daß ich ,hn ge. Tie aufgescheuchten Handwerker. Fla.
tav.t hatt:, damals hatte mir der nierer und Kirchengänger schautrn
Uhrmacher genau erklärt, wie man hinter ihm drein, ihre Neugier r
es machen müsse, aber das hatte ich wachte, und sie begehrten zu wissen,
aus Mangel an Uebung längst ver welch eine Botschaft da wohl - mit
gesZen. Ich setzte mich also abends der Schnelligkeit dieses gehetzten
hin und suchte, hinter das Geheimnis PserdeS durch die Wienerstadt slog.
meines Weckers zu kommen, ös Indessen war er schon um die Ecke
dauert ziemlich lange, aber um halb gebogen, pfeilte den Kohlermarkt
eins in der Nacht hatte ich die Genug hinauf, und geradeaus, wie eine Ku
tuunz. daß ich meinen Wecker dmch gel aus sicherem Rohr ins Schwarze
und durch kannte und ihn losrasseln gesendet, schoß er in den finstern
lassen tonnte, wann ich wollte. Ich Torbogen der Hofburg,
stellte ihn aus ein. aus zwei, auf drei, Drinnen im Burgfrieden sprang
auf vier Uhr. drehte vorn die Zeiger er aus dem Sattel. Ein paar Au-
herum, und jedesmal tobte der Wek. genblicke stand er neben dem schäum
ker auf di Minute los. Es konnte bedeckten, zitternden Tier, taumelte
also nicht fehlen. Um dreiviertel 2 vor Ermüdung und vom Luftrausch
Uhr legte ich mich schlafen und stellte noch ganz benommen, meinte, der
den Wecker neben mich auf den Nacht Boden drehe sich unter fernen Füßen
tisch. Er tickte sehr aufdringlich. Es und tniff die Augen ein. Dann aber,
war, als wollte er sagen: Ich schlafe mit einem tiefen Atemzug, ermann
nicht, ich bin ein braver, fleißiger te er sich rasch und herrschte die
Wecker, ich weiß, was ich meinem Panduren, Wachtsoldaten und Hat
Herrn schuldig bin. Fleißig, fleißig! schiere, die ihn umringt hatten, mik
Tick tack, tick tack. Ich habe solqe einer vom tauv noch ganz verkleb
Liebedienerei nie ausstehen können, ten Stimme an: .Zum Kaiser!'
Ich konnte nicht einschlafen. Ich Taö kurze Stillschweigen, das diesen
schlug zuletzt mit der Faust au,s Worten toigte, naym er als unge
Kopfkissen und schrie meinen Wecker bührliche, Frage und fügte hochsah
wütend an: Halts Maul! Er tat, nd hinzu: .Aus dem böhmischen
als-ob er nichts gehört hätte. Tick verlagert
tack, tick tc,ck! Fleiße, fleißig! Jetzt Er ward zum Aufgang gewiesen
stand ich auf und trug ihn in die und stieg die Treppe empor. Droben
andere Limmerecke. lief die Dienerschaft beim , Sporen
Als ich wieder im Bett lag. merkte klirren seiner Schritte zusammen; er
ich, daß oer Wecker noch lauter und ging an ihnen vorbei, ohne sie mit
eindringlicher tickte. Er stand auf ei den Blicken zu streifen. Im Bor
nem Mööel mit dünnem Tischblatt, saal trat ihm ein Kämmerer entae
gerade ub'.r einer leeren Schublade, gen, dessen Red warter r nicht erst
Das war in vorzüglicher Nesonnanz ab, sondern begann gleich mit drän
boden, und jedes Tick und jedes Tack gender Betonung: .Ich muß zum
rx- At . . . . ' .c b!, 4: T0 -i r -t. . r 1 .
jujan nanqcou cuiaj oie 1, zweigen uis. yu umnijf vuMl an
Nacht. So stand ich also wieder auf des Kaisers Majestät; aus dem Feld
und stellte den unbequemen Mahner lager in Böhmen.' Sie schritten
in der Eck: auf den Fußboden.' Der miteinander weiter, kamen in die
Teppich dämpfte den Schall, und ich Zweite Antikamera. wo noch mehrere
hoffte, nun würd ich endlich Ruhe Herren beisammen waren, die mit
finden. Aber der Schlaf, in den ich 'ucm raunen oen von vira
fiel, war voll böfer Träum. Ich ßenschmutz bis m die .Augenwimpern
! . , : ' . v I t.: : f..w.jti cm. ..n.t. .
träumte, ich , hatte meinem besten vi,lcul -tw ann mu,ieiien.
Freund die Gurgel zugedrückt, und Der erste Kämmerer sagte: .Der
er läge röchelnd in der Zimmmcke "r Offizier da kommt aus oh
und riefe mit erstickter Stimme ach l Erlangt unverweilt zum Kai
früh. Und bföfefirfi fslrnpti M sil. Ii CM anoerer ammercr r
darmen mit Eepolter die Treppe j6 betrachtete den Fremden,
herauf, schlugen die Türe ein und sprach: .Der Herr...? ließ in
wollten mich festnehmen. Da fuhr Lagezeichen nachschwingen und
ich -in den Kissen empor und hörte Der Fremde antwortete:
. 11 ' . .VrAl-tftTrtm. (?ii?TAto nM.l
en mertr rnff n. 17? n M, "i""""""I" nmmm
kannte kein: Grenzen. In drei Sät !?. as 'ch Jhro SM
zm war ich in der Zimmerecke, ahm l?at Zu vermelden habe, leidet Ut
hai Unalisdina mit hrr R.n.ft nh nen "llchUS.
schmettert eö durchs offene Fenster t W standen alle Kämmerer dicht
in die Sommernacht. In der Som bei Lesley, gaben ihm ihre Namen
mernacht stand eine Mauer, die vom P?uck. ohunn Georg v. Herber.
Mond weik besckliknen war. Iran sagte der kme: .Christoph V
in Sommernächten kräftig geschleu . ?e, andere; .Wilhelm
der! Wecker mit mondbeschienenen Pattenbach der drttte; .Rudolf
Mauern zusammentreffen, sind meist letzt. Sie taufchten
die Wecke: die Leidtragenden. Ich V und Kompliment. Wird aber
aber legte mich wieder schlafen, und -anW sn. Herr Obrist.
als ich ausmachte und aussieben wkl, Wachtmeister, m diesem Au zug vor
' ... . ' ' irrtfri. Nif.H . ..r..:.
.uiitiiiH fjiivii z iiui.iiicu ,
begann Herberstcin. Ungeduldig
schüttelte sich Lesley: .Ich nehm'
auf mich. Herr Kämmerer. Weder
die kaiserliche Majestät, noch ich
Die Mitglieder eines Klubs In wir haben beide nicht Zeit, zuwar
einer nordenglischen Stadt hatten in ten. bis ich herausstaffiert bin.'
'Ittatschläge'.Buch. daS sie jedoch Einer rief dazwischen: .Bringt
hauptsachlich als Be'chwerdebuch auf Ihr Botschaft vom Wallenstein?'
faßten. Das Komitee ließ schließlich 2', entgegnete Lesley schwer,
durch Anschlag kundtun, dak .Rat .Botschaft vom Wallenstein !'
scklaa' im Mörterbiick in, Mnl h,T, .Sprecht doch! .Waö hat sich
schieden Bedeutung von .Beschwerde' begeben? Könnt Ihr uns fa
habe, und daß man nur für. erstere gen,.? - .Erzählt, ei kann einer
dankbar fei. Mrauf wußten die von uns hingehen, s dem Kaiser be
.Knurrer' aber auch Rat. Einer stellen.'
schlug vor, daß in Zukunft .die gr!I. Meine Botschaft ist on den Kai
nen Bohnen nud ihre Fäden' separat ser selbst', sagte Lesley, und L
zu servieren seien; ein anderer, daß ziemt mir nicht, etwas davon laut
man entweder kleinere Eilöffe! oder werden zu lassen, ehe ich meinen gnä
größer Eier' beschaffen solle. .digsteq Herrn gesprochen-
te, um mit dem Neunuhrzug zu fah
ren, war es dreiviertel Zwölf.
2 Bsckwrdch.
lZchelte
kaum merklich, nur einen kurzen
Aug:nblick. ober dieses Lächeln wirk
t ausregend und überraschend wie
ein Ereignis. Dann sagte er: .Auch
xn Böhmen hat sich manche bcge
den.'
EybiZwald fragte hastig: .Wie
lange seid Ihr unterwegüt" '
Lesley rwiderte ruhig: .Bin am
Sonntag vor Tagesgraucn von Eger
ausgedrochen.'
.Und heut' ist Dienstag!' rief
Eybiswald. Er verschwand in der
Tür.
.Geritten wie der Satan!' -sagte
in von den Kammerern bewun
dernd.
.Wie der Satan', wiederholte
Lkilcy. trat ans Fenster und stieß
es aus. Lmde ruhlingeluft durch
weht diesen letzten Fedruartag. Die
Sonne war im Sinken, schneeios lag
der Burghof in ihrem Schein und
von den nahen Bergen weht der
Wind den Geruch der entblößten
Scholle hier herein. Lesley atmete
tief.
Ta trat Eybiswald rasch aus der
TÜr und winkte mit der Hand: .Herr
Obristwachtineister!' Leslcy folgt
ihm. In dem hohen Gemach, tai
ganz verhängt war von flandrischen
Tapeten, sttinv r alsbald dem Kai
ser gegenüber. Ter kam mit parken
Schritten aus ihn zu. wie von Un
gedu.d getrieben, verhielt sich aber
und blicö am Liande seines Tisches
gelehnt. Ein fester, kleiner Herr,
wohlbeleibt und breit im Nacken wie
in den Schulkern. Sein Antlitz war
ehemals wohl stark gerötet beweien.
das merkte man. Noch war ein
Schein 'vn Farbe darauf. Ader
jetzt warm dieje runden Wangen im
Erbleichen und. Erschlaffen. Ganz
versdilofsen und verübelt iiinr h,il
Antlitz Ferdinands, selbst das Feuer
seiner Augen war gleichsam ausge
löst in eine ruhevoll ichwimmende
Andacht.
Während der Nel. Lesleys schrie
der Kaiser plötzlich aus: .Gemordet?
Was sagt Er da? Gemordet?'
Lesley schwieg; und der Kaiser
trat ihm mit eryodcnen Händen, mit
entsetzten Mienen entgegen: Ich
wiU'ö nicht glauben! Sag' Er. daß
es nicht wahr ist! Schändliche Mis
setat! Ich will'S nicht glauben, hört
Er? Wer hat's gesagt?" Die Etiin
m des Kaisers bedte nicht, sie war
voll Kraft und Schwung. Nur sei
ne Augen blinzelten heftig.
Lesley fuhr fort: Der Haupt
mann Teveroux hat ihm mit der
Partisane in den Leib gestoßen.'
Dir Kaiser hob abwehrend die
Htrnd. Lesley verstummte. Mit iei
fern, wie von Gute bewegtem Ton
fragte der Kaiser: .Hat mein fürst
licher Oheim lang gelitten...?'
.Glaubs nicht", meinte Lesley
kroaen.
Nach einer Weile fuhr der Kaiser
fort: .Und kein Gebet gesprochen im
Äericheiden, feine arme Seele dem
Erlöser zu befehlen...? Nichts ge
redet, davon etwas zu berichten siün
de...r Ein scharfer, spähender
Blick drang zu Lesley hinüber.
.Deverou hat nichts dergleichen
gemeldet", antwortete der Obrist
Wachtmeister. .Der Fürst ist so
gleich tot gewesen, ohne einen Laut
von sich zu geben. Geschah nur.
wie ihm die Partisane in den Leib
fuhr, ein Knall, sagt der Deverour.
als ob eint Mustete abaeschossen
wi,:d, und ist dem Fürsten im Ab
sterben ein Rauch auö dem Mund
entwichen, als sei in seinem Innern
alles brennend gewesen.'
Mordbubcn!" rief der Kaiser vor
sich hin. Dann 6ber schluck er beide
Hände vors Gesicht und begann zu
weinen. Erstaunt schaute der Obrist
Wachtmeister zu, wie dieser feste, star
ke Mann sich vom Schluchzen schüt
teln ließ, und noch tiefer erstaunte
er über sich selbst, weil r vom
Weinen seines kaiserlichen Herrn so
gar nicht bewegt war, und weil er
ur die Tat, die so beklagt und .so
verdammt zu werden schien, nickt
Anklage noch. Strafe fürchtete, ob er
auch mit darin verstrickt war.
Ter Kaiser ließ die Hände sinken
und schaute vor. sich hin. .Ist ein
Priester zu dem Leichnam gesendet?'
ragt er je,).
War in der Nacht und feim
lichkcit nicht gut möglich', erwiderte
Lesley. .Wir haben den Toten in
einen Fußteppich gewickelt .. .' Er
zuekte die Achsel: .War kein ander'
Bahrtuch für den Fürsten zur Stel
aven ,yn dann m meine Ka
lesche getragen und ich bin mit ibm
aufs Schloß, . r l
.Aus! Schloß?'
.vkskhl vom Obersten Butler
Vir hden ihn, dort zu den andere
gnezk.
Zu welchen anderen?'
Lekley wunderte sich. Er hatte
doch erzählt, wie di anderen nieder
s.emaa.! woroen waren, ..'un, zu
den anderen', bekräftigt r; .Zum
Jilo. Terzky. KInSky. Neumann.
Der Kaiser wandte sich ab: Blut,
?,Iut...' flüsterte er und wischte
stch cu Augen.
" Leittcy stand still.
Nach einer Weil lieft sich der Kai
scr. immer noch weggekehrt, derneh
inen: .Und unsere Stadt Ezer ist
lllh!g...k
.Der Obust Butler biirat mi
Leid und Leben für die Ruh', sprach
mm, . vll , Jdk, Maie tat au!
drücklich vermelden.'
Ferdinand verharrte noch einlqk
Augenblick. Tann hob r da Sil
bkkglöckchen auf seinem Tisch und
liess klingen. Eybiswald stand
in ver ur.
.Für den Herzog von Flriedland'.
sagte der Kaiser, .sollen Sttlenmes
en geie en werden. Er dachte nach
.Dreitausend Seelenmessen', schloß
er. ,e, , , un er Wille !'
Er wandte sich gegen Leöley und
winkte ihm verabschiedend mit der
Hand.
Im äußersten Boisaal draußen
waid der brljtwachtme,ster noch e,n
mal von einem Kämmerer gerusen
und ihm angekündigt, der Kaiser
verwiuige ujm, tn der Hosbuig
quartier zu nehmen.
Als er dann die Trepp hinunter
Ichritt, ichauten ihm die Hrrrennach,
und einer von ihnen meinte nach
denklich .Der hat nun sein Schiff
im Hasen und darf sich's wohl sein
lassen mit all den Gütern und Eb
ren. die der Kaiser ihm schenken
wird. Ja. ja... im Waffendienst
kann einer noch feine Fortuna ma
chm!'
Ein anderer entgegnete: .Ach was!
Nicht alle Tage gibt'ö einen Wal
lenstem aus dem Wege zu räumen,
und inzwischen haben wir'ö 'hier be
quemer!'
Vergriffe!
Nach jahrelangem, vergeblichem
Arbeilen heilte Peter Mißlich nun
endlich für seinen neuesten Äoman
.Der lachende Geist' einen Aerleaer
gesunden und schwelgt in paar Wo.
chen lang in Wonne und Erwartung
von oio uns Auym. Aber er wur
de, schrecklich enttäuscht; denn samt'
liche Kritiken, die er der sein Werk
zu lesen bekam, rissen dasselbe fuech
jerlich herunter. . so daß natürlich
nicht ein Ezemplar davon abgesktz
wurde. Menschenscheu und mit sich
selbst und aller Weil verfallen, brü
tete er tagelang in feinem Tachstüb
chen, bis er sich doch endlich aufraffte
und entschloß, sein Herz seinem IXu
genofreunöe Fopphaufer aufzuschüt
ten, der ein äußerst schlauer Me..sch
war und sich infolgedessen auch längst
eine gute Stellung in einem Bank-
Hause erworben hatte.
Fopphäuser hörte die Jeremiade
lemes unglücklichen Freundes schioei
gend an, legte dann beide Bein be
Yaglich aufs Sofa, schloß die Augen
uno chien einem ungeöuldiaen Be
sucher bereits eingeschlafen zu sein,
als er plötzlich aussprang, in ein
fröhliches Lachen ausdrach und ries
Hör' mal, alter Schwede, was
lriegjt du denn, wenn die ganze Auf
läge abgesetzt wird?" .Die ganze
ÄUsiageZ' stotterte Mißlich. .Tau
send Mark bekäme ich da!'
.Topp!' rief der andere. .Eilt's ei-
nen Korb Sekt? Tie hast du in el
ner Woche!' .Es gilt', murmelte
der Dichter verwirrt. .Aber du
willst mich wohl bloß foppen?!'
Äy pah!" wehrte fein Freund ob
und griff -nach dem Hute. .Doch
noch eins: In deinem Buche kommt
jedenfalls auch eine Heldin vor
jung, blühend, geistreich nicht
wahr? Wie heißt sie denn?'
.Olga Fein stammelte Mißlich...
.Aber ich begreise nicht". . . .ba''t's
auch nicht nötig!' lachte der andere.
Eö lebe Olga Fein!'
Am anderen Tage las alle Welt
in allen arofteren Zeitungen der
skavt folgende fettgedruckte Annonce!
.Guisbesitzer, mehrfacher Millionär,
wünscht sich zu. verheiraten. Di be
treffende Dame kann ganz arm sein:
sie braucht nur die Eigenfchaften der
Olga Fein in dem Roman .Der la,
chende Geist' von Peter Mißlich zu
oe,itzen. Alivofterken unter .Lebens
gluck' Postamt 9 erbeten'.. Drei
Tage spater prangte in allen Buch
Handlungen der Anschlag: .Te: la-
chende Geist' von Peter Mißlich
er,ie Auslage vergrissen zweite in
Vorbereitung'. Jede Dame, ob jung
oder alt. hatte sich das Buch gekaust.
Zu 8alschmözk-!tdkckll.
- Protzig. .Denken Sie.
Herr Konsul, Ihr Sohn ist in einen
Teich gefallen.'
.Doch hoffentlich in den Gold
fischteich.' -
Selbstkritik. Bittsteller:
.Dars ich fragen, wann ich Sie am
wenigsten störe?'
Prod (grob): ..Ich bin immer ae
.,,.- - . " -
lionr ; "' '
r!chk tl Otrflitf er fen vkklSZ.
lich, Ii tat ftugr.
Ta Jalschaeldmachen wird wvl.l
niemals aushören. Trotzdem d...
amerikanische Geld, wenigsten Pa
piergeld, besonder schwer nachzuah
inen ist, beschäftigt sich beständig eine
Anzahl .Künstler' damit, ohne sich
durch schars Bersolgung abschrecken
zu lassen, und selbst ohn Rücksicht
darauf, daß sie mit ihrer Geschicklich
keit wahrscheinlich ein bessere Auö
kommen aus einem gesetzlichen Fel
d finden würden.
All Sorten unsere Gelde sind
schon nachgeahint worden und werden
e noch, Papiergeld im Nennwer
t von einem bis zu 1000 Dollar
sowie sämtlich Münzen von einem
Eent an bi zu den Goldmünzen.
E ist in osfenes Geheimnis, daß be
ständig eine Anzahl falscher Cent
und Nickel im Umlaufe isl Solche
Falschmünzer werden nicht so scharf
und unablässig verfolgt, wie da
Großwild dieser edlen Zunft, obwohl
auch sie sich niemal sicher fühlen kön
nen; und ihr Profit ist auch ein nt
sprechend geringer, besonders bei ho
ben Kupfer, und Nickelpreifen.
Goldmünzen werden meisten durch
Füllung gefälscht, wo in der Art
gefchieht, daß man die Münz in zivei
cr,,i?n agt, oa, Inner herau
nimmt und dann den ötaum mit ei
nem minderwertigen Metall füllt.
Be:m Wiegen wird die Fälschung
entdeckt obwohl die Münze auch
durch Abnutzung etwa an Gewicht
verloren haben kann, was sie aber
jedenfalls minderwertig macht
sonst aber nicht leicht. Eine sehr
feinfühlige Hand mag indes manch
mal schon beim Greisen in gewisses
Gefühl bekommen, daß etwas nicht
in Ordnung ist. benfo wie beim
Greifen von nachgeahmten Silber
münzen, wobei such ein hierfür ?mp
inoiiches Auge-' zu Hilf komme
mag.
Namentlich ober beim Entdecken
alfcher Banknoten ist die Hand oft
rascher, als das Auge, und manch
legen au gutem Grunde aus ihr Ge
lüyl in dieser Beziehung den meisten
Berlaß. Das Papier, welches di
Regierung sür Banknoten benutzt, hat
seinen besonderen Charakter, nicht al
lein wegen der Seidenfäden, welche
im Geldschein selbst sind, sondern
ouch infolge der Behandlung, welche
das Papier beim Bedrucken eriäbrt.
Seidensädeil werden wohl mitunter
mit Feder und Tinte nachgeahmt;
doch kann diese Nachahmung keine
genaue Prüfung bestelln.
Als der größte Schutz )at sich noch
immer der Graveur erwiesen; denn
selbst das Photo Gravieren bringt
nicht ganz die richtige FarbenEigen- ,
tumlichkeil heraus. DaS Retouchie
ren mit dem Gravier Stift m.'cht
die Linien schwer und unregelmäßig.
Auch gibt die Photographie nicht die
Farbe des Siegels vollkommen wie
der. und die schwarzen Gravur Li
nien scheinen durch. Entschieden di
bedenklichste Sorte von falschem Pa
piergeld ist aber diejenige, bei welcher
ein echter Geldschein, ober von
niedrigem Nennwert, erst gebleicht,
und sodann eine. falsche Platte, mit
einem yoyeren Nennwert, auf das
Papier abgedruckt wird. Den- bitt
haben wir das Papier der echten
Banknote, mit dem Seidenfäden und
allem; und beim Anfühlen kann kein
Verdacht entstehen. Ist die Gravie
rungS-Arbeit und die Farbe einiger
maßen gut. so wird-solches Falschgeld
auch für Bankiers gefährlich genug.
Doch kann man oft noch eilte Kon
trolle mittels des .check leitet" üben.
Alle Negierungs.Noten von demsel ,
ben Nennwert sind je vier auf einem 5
Bogen gedruckt worden, und jede No f
tt trägt ein Schatzamt . Nummer.
Die vier Scheine von Demselben Bo
gen tragen beziehungsweise die Buch
stabcn A, B. C. und D. Bleibt bei"
der Teilung der Schatzaml-Nummer '
durch 4 in Rest von 1. so sollt der
.check letter' A sein; bleibt 2, so soll
t er B fein; bleibt 3. dann C; und
bleibt gar kein Rest, dann D. Wenn
das Ergebnis ein anderes ist. dann
ist die Note unbedingt eine Fälschung. ,
mag sie sonst auch alle Probe beste
hen! Aber sehr wenige nehmen sich'
die Mühe, jemals eine tol&t n.
fund vorzunehmen, wenn si sonst sei
nen Verdachts-Grund haben.
Astronomisch es. Kl,!.
Lieschen: .Nicht wahr. Mütterchen,"
oie isnicyiiratje yaven die lieben En
gelein gemacht, als sie beim Milch
trinken eiwaS verkleckerten?'
Born Ereriliervlak n, t
teroffizier: .Einjähriger, nicht ''mal A
ne niereuge brinaen 6 n fersn M
wie wollen Sie da 'mal eine LiebeZ,
erklärung machen?'
r
In Spanien soll man Boccace
genannte Krebse ihrer Scheren de.
rauben und sie dann wendig in
Wasser zurückwerfen, wo die Sehe
ren wieder wachsen.
Das berühmteste all.
orientalischen Gegenden für Aepfel
und Birnen 'ist das Kulutal. im
nördlichen Punjab. an den Auslau
ern des Himalaya Gebirges.
IN Sizilien sind Kühl,
peicher eine fast unbekannte Ein.
richtung. In den Kleinläden wird
das Fleisch, noch immer okien. der
Hike und den Insekten ausaesetlk.
zzum Werkauf gusgeboten.