Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, January 29, 1915, Image 6

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    I
tUMH L'mufi Xrib&ir tfreitoft, be IX Iannnr 1915.
iE! VZSüJLlJf 1'"
-sr
Sie Aaitteraditt.
Roman von
finjf-L - .-' - -
l2. FortseZiung.)
Onden stalte, oll Ct fut) ti&tt
befühle Hat geworden waren, ihr 3'
j,n und ehrlich seine Verhältnisse
ausemMdergelezt. Dass Regina s't
Fr.iu werd:?! müßte dnnn wm
nicht zu rütteln, das stand so sest
är ihn. wie die Heiligkeit der bd
feilst. Ab es hich noch, sich ge
dulden, bis er. dem der Untaoalt
tirer verkrüppelten Schwester jur
Zc, ff siel, sich so weit durchgerungn,
bu seine schriftstellerischen Einnah
nen jene erkleckliche Höhe erreicht
ten würden, die in unserer teuren
?cit die Basis eines behaglichen, g.
ir Bildung und guter Erziehung ein
c,:esscnen HaushallZ ausmacht.
Dieses Ziel hatte er noch nicht ? i
meiefcen vermocht. Und so stand ''ff.,
.ina nach dem Tode der Mutter i"ä
,,.il!ea des Lebenskampfes, ebne rV-5
Senden ihn durch die einfachste L
lkng, die Heirat, enden konnten. Nur,
tv.fc er der einzige war. aus dessen
.hrlichen Nat sie zählen konnte.
' So wandte Regina sich wieder an
,iri, der nachdenklich neben ihr saf
Vas soll ich nun weiter tun.
Ich mein: für mich. x
:r,iendemer alten. launenhaften 2a:".
(ciellsäia?terin werden, das lici
nicht. ,ine Pension eröffnen
dazu reichen weder meine Möoel
r.räj mein Kapital aus.. Wie wa'.e
d, wenn ich Uebc.r'etzungen aus dkw
ranz'ösisä.en machte, wie jetzt so w
Frauen? Oder glaubst Du. daß
meine eigenen kleinen schriststellec:
!ck'cn Versuche der Mühe lohnen, sie
weiter auszudehnen? Gib mir irge-O
e'mn Wink. Ich muß den
sandten gegenüber mit einem festen
Plan hervortreten. Die Wohnung
darf ich noch bis zum Quartalschluf,
Ehalten, die Miete ist bezahlt aver
dann ja, nun kommt wieder 0
schreckliche was dann?"
Dann. Regina " Senden sprach
xit erhobener Stimme., schnell und
hastig, wie jemand, der einen guten
Einfall mit beflügelter Rede dem fco
rer verkünden will dann verkau'ft
Tu von den Möbeln, die Deine Mut
let Dir überlassen hat. alles. waZ
Tu nicht 'gebrauchen kannst. Di:
cnderen Sachen gibst Tu zunächst auf
einen Möbelspeicher und ziehst vor
läufig in eine gemütliche Pension,
','lus diese Weise lebst Tu am billig
sten und hast keine Haushaltsorgen.'
Der jungen Frau war dieser nahe
liegende Gedanke selbst schon gekorn
nien. Nun. da ihn Richard aus-
nahm, erklärte sie ohne wettere Vi
Verlegung ihr Einverständnis.
.Doch nun das Wichtigste; die pas
i:nde Beschäftigung für mich?"
Gewiß, Herz." er schien wreöer
ganz oben auf, die habe ich auch
schon, für Dich. Ich meine. Du
wirst zunächst kleine Erzählungen
schreiben, die ich durchsehen und
arbeiten will. Das wird für die
erste Zeit ja nur wenig bringen, aber
init der Zeit soll es schon werden
Denn wie alles, so lernt sich auch
das Schreiben. Und da Du zum
l'cbersluß auch einiges Talent be
scht und es Dir auch an Fleiß nicht
mangelt, so wird .sich M eache schon
machen. Bersuch's und der pekuni
äre Erfolg und um den handelt
es sich ja schließlich, und nicht um
Ruhm also der Mammon wird
schon anspazieren. Also bist Tu da
init einverstanden. Reai?" -
Regina nickte ernstbaft: Selbst
verständlich! Dann also mutig ans
Werk!
Und mit neuer Zuversicht begann
Regina von der Zukunft zu Plan
öern. bis Richard ihr die fein ge
geschwungenen Lippen mit innigen
Küssen verschloß.
Drittes Kapitel.
Zwei Monate nach dem Tode ih
re? Mutter hatte Regina Malten ih
reu Einzug in die Pension Roeder
aebalten.
Sie bewohnte ein Zimmer mit
baranstoßendem Schlafkabinett und
hatte es sich recht behaglich und ge-
mutuch eingerichtet. Der künstleri
sche Sinn, der in ihr schlummerte,
l-,cß sie die einfachsten Räume ge
' schmackooll ausgestalten. Lichte
Florgardinen umfloffen die Fenster
des Wohnzimmers, ein , weicher
Smhrnateppich bedeckte den etwas
abgetretenen Fußboden, die schadhaft
jen Stellen der Tapete hatte Regina
mit Bildern ans ihrem alten Heim
überdeckt.
Von ihren Möbeln hatte sie in klu
ger Auswahl die schönsten und nutz
lrchsten zurückbehalten, als sie den al
Un Haushalt auflöste und die über
flüssigen Sachen verkaufte,
Das Zimmer machte einen recht
angenehmen und wohnlichen Eindruck,
wit seinem antiken Brockschreibtisch,
den aobelinbezogenen Lehnstühlen dem
Ziertisch aus bandet, oer mu tot
baren Schildpatt und . Perlmutter
sanieren einaeleat war ein Erb
stück der Familie , dem reichzeschnitz
,t,-'i.icher!chrank und der ne ign chine
siechen Läse, aus der eine lebende
W-Amt ihre Blätter über das Kopf'
ende der Chaiseloggue breitete, die ein
tvä fischet Teppich bedeckte. Weiche
!
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' i. : j.'
JuliuI Knopf.
I Seidenkissen lagen hier vnd da, wie
unbewußt verstreut und dennoch ge
iiau arranaiert: duftende Blumen
linden in schlanken, kostbaren Öla
ttn und bildeten den freundlichen
'.ldschkuß der reizynllen Belglich'eit
rcs RaumeI. der so gar nichts von
Der Frostigkeit und Chambrk'garnis
Talmieleganz eines PenstonszimmerS
:ufwicS.
Regina war bereits acht Tage m
ihiem neuen Heim, hatte sich aber
immer noch nicht entschließen kon
n?n, on den gemeinsamen Mahlzeiten
n Cpeisesaal teilzunehmen. Der
Uedcinke, sich mk wildfremden Men
I chen über gleichzullig? Dinge un
alten zu mu!,en, schreckte die an
Ruhe und Einsamkeit gewohnte junge
Frau. So hatte sie auch heute die
zum Abenesscn läutende Glocke un
beacbtct geladen. Da klopfte es de
scheiden an der Tür. Regina rief
.eichthin: Herein! in der Meinung.
das Dienstmädchen bringe ihr den
lu. Sie wandte sich zuerst um.
ols eine weiche Altstimme an ihr hi
schlug.
.Aerzeihung, wenn ich störe, meine
liebe Frciu Malten, ich wollte mir
nur erlauben, Sie zu Tisch zu bit
ten. Unsere Pensionsmutter ist mit
ven übrigen Damen ins 5ionzert ge-
oanaen. Ich wäre allein mit oen
Herren. Wollen Sie mir nicht das
'cinlichc der Situation ersparen uno
uns mit Ihrer Gegenwart erfreuen?
Bitte!"
Regina war übe: die Störung an
könglich wenig erfreut. Tann aber,
a'ssie die Sprecherin näher betrach
tete, verflüchtete sich ihre schlechte
Stimmung und schlug ins Gegenteil
um. Sie hatte Mühe, ein Lächeln
zu unterdrücken. Was für eine
komische Figur diese kleine, dicke
Person! Freundlich bot sie der Dame
emen Sitz an und sagte fragend:
.Fräulein Rohde, wenn ich mich recht
entsinne?" Sie war den Damen be-
reits flüchtig vorgestellt worden, hat-
te aber auf die Ramen nicht weiter
geachtet.
Ja , bestätigte das dicke, schwatz
knifte Fräulein, mit dem kurz ge
schnittenen Haar und dem maus
grauen, schlecht sitzenden Reformkleid.
Ich bin Trude Rohde, oder kurzweg
Traumtrude qenannt, wegen meiner
nbczwingbaren Schlafsucht. Wis-
sen Sie, es ist mir manchmal,
wie wenn mich eine Tsetsefliege mit
ihrem Besuch beehrt hätte. Doch
glücklicherweise bin ich nie in Afrika
gewesen."
Sie hielt einen Augenblick in ihrem
R:degalopp inne, wie erschöpft von
der Anstrengung des Sprechens, um
öann schnell fortzufahren:' Wollen
Sie 'mich einfach Fräulein Trude"
nennen? Mr Damen reden uns hier
eile mit dem Vornamen on. Das
aibt einen gemütlicheren Verkehrs-
tcn. Darf ich vielleicht auch...?"
Sie zögerte und lächelte, halb der
traulich, halb verlegen.
Gewiß, wenn das hier üblich ist
und es Ihnen Vergnügen macht, fo
rennen Sie mich nur ruhig Frau Re
gina." Frau Regina, dre kompakte Da
me ichiug oie viapiaue, schwim
menden Aeuglein verzückt zu Regina
auf. Wie voll und üppig, wie ru
hig und sicher der Name klingt.
Sechs Buchstaben. Sechs ist eine
Glückszahl für mich. Wir werden
gewiß noch gute Freundinnen wer-
den, Frau Regina, plapperte sie oh
ne Pause und die Worte plätscherten
wie ein hurtig fließendes Bachlein.
Regina, der diese prophetische Be-
merkung nicht sonderlich fympathisch
war, unterbrach sie:
Ich denke, wir gehen zu Tisch,
Fräulein Trude."
Traumtrude entwand sich schwer
fällig dem weichen Sessel. Während
Regina ihren Schreibtisch verschloß,
watschelte Fräulein Rohdes unge-
schickte Gestali der Tür zu. Sie
war unförmig dick, aufgedunsen und
entbehrte ieglichcr Fasson. Wie e.
n? reffe Riesenbohne in der weichen
Hülse, fo steckte ihre Gestalt in dem
sackartigen, Gewände, das jeder ih-
rer Bewegungen nachgab und die
Korperfülle mit unangenehmer Deut
lichkeit markierte.
Trude hatte nichts zu tun und
beschäftigte sich, außer mit dem Wer
zehren ihrer bescheidenen Rente, nur
noch damit, die Pensionäre nachKräf
ten zu bemuttern und bei allen Ee
legenheiten sich ihnen gegenüber als
die rechte Hand der hastende, be
fchäftigten, überarbeiteten Hausfrau
und Pensionsmutter zu erweisen.
Dabei half Trude nirgends, stand
oder faß vielmehr überall umher und
war jedem im Wege. Trotzdem hielt
sie sich für die wichtigste Persönlich
Zeit der ganzen Pension.
Heute erfaßte sie ein gewaltiger
Stolz auf ihre diplomatische Ge
schicklichkeit und geniale Ueberre
dungskunst, deren es, wie sie, meinte,
bedurft hatte, um Regina, bm neu
en, interessanten, Gast, den sie ihrer
Fürsorge für besonders bedürftig
hielt, in den Kreis der anderen Pen-
jwnare zu ziehen.
Mit einem lauten und wichtigen:
Sie kommt, meine Herren!" trat sie
in den kleinen ilxtib der männlichen
Mitbkwichiikr. Diese deachlen sie wie
gewölnilich. üvcrh.nidl Nicht und schick
un sich an, ihre Plätze einzunehmen.
Da erschien Regina an der Tür
lik'wclle und warf einen prüfenden
bUd in den Raum. Die Herren,
blieben bei ihrem Eintritt respektvoll!
Ziehen uns verneizicn ,q nq vor vrr
l-.cl.en. elciaiiten Erfcheinuna. die im
kreppbesetzien, schwarzen Tuchlleide
ernen lmvonicrcndcn Eindruck machie.
Trude am m,t luncr Miene aus
'egina zu, nahm sie, Mülterlichteit
Niailieiend, bei der Hand und. stellte
ihr die Heiren der Rcihe nach vor:
Herr Dr. mcd. Rüst." sie sprach
die lateinischen Worte mit wichtig
tnerischer Gedehn'lxit Herr Xt.
Sommer. Referendar. Herr Harald
Iarnström. Ztomponist. Monsieur
Eharlcs Tnscur. chrisiiieller.
Regina neistte bei zedcm R.imen
ldcht das Haupt. Ihr goldig schim
:.enidcä ftaar J:tc:c in schönem
Glänze unter den Strablen der kick-
lrizchcn Lampe, ms Monsieur Du
f:r mit unverhohlenem Entzücken
beobachtete.
Tann nabin R?aina ihren Platz
zwischen dem schwedischen Ztomponi-
sten und dem Arzt ein. J!r gegen
über saß Trude Rhcde. zu deren
lochten der leicht enlzündende Fran.
zosc, zur Linken der Referendar, der
rr.it nervösen Griffen sein Weißbrot
zu zerbröckeln begann.
Regina musicrie ihre Tischgenoffen
::nd "konstatiert zunächst, d.iß die
Herren im Alter von achtundzwanziz
bis vierzig Jahren sein mochten, mäh
rcnd die dicke True wohl gerade das
rrste Bierleahrhundert hinter sich
kalte. Reginas Gegenüber, der ver
spätste Rechtskandidat, war klein und
brünett. Mit seinen kleinen, stechen
den Schweinsaugcn, der viel zu lan
gen Rase und den unförmig dicken
Lippen, war er nicküs weniger als
schön zu nennen. Er machte einen
unangenehmen Eindruck aus die jun
cje Frau, als er sie ohne Scheu zu
dringlich mustern. Regina wandte
den Blick von ihm fort dem Franzo
scn zu. der mit eleganten Manieren
c.ß und zerstreut Trudcs Geplapper
zuhörte, die auf den hübschen Men
schen mit dem südländischen Typus
und den glühenden, dunkeln Augen
eifrig einsprach. Den Schweden
kennte Regina zunächst nur von der
Seite beobachten. Er saß, eine mar
Zige, hochgewachsene Erscheinung mit
seiner gleichgültigen, undurchdringli
chen, kalten Slanöinaricrmicne. neben
seiner Tischnachbarin und lieh nur
hin und wieder, in den Eßpausen,
den außergcmöbnlich langen, seiden
weichen Schnurrbart durch die wohl
qepslcgten Finger gleiten. Während
der Mahlzeit sprach er kein Wort.
Doktor Rüst unterbrach Reginas
Beobachtungen und fragte in hösli
chem Tone: Haben sich gnädige Frau
schon etwas eingeleb: in unserer Pen
fon?" Nur eingerichtet. Herr Doktor,
und zwar, da ich eigene Möbel mit
pebracht habe, ganz nach meinem Ge
fchmack. Wie es nun mit dem Ein
lcben gehen wird, und ob mir das
Pensionsleben überhaupt aus Ut
Dauer zusagt, das mug ich erst av
warten. Es wird mir in meiner
ietzigen Gemütsverfassung etwas :
schwer, mich an deü Verkehr mit neu
en Menschen zu gewöhnen." Regina
sprach mit kühler, gemessener Höflich
kcit. Es dürfte aber für Sie von Vor
teil sein, mein Gnädige, wenn Sie
sich Ihren Gedanken nicht ausschließ
l'.ch überließen, sondern Ablenkung
suchten", sagte der Doktor mit einem
Blick auf ihre Trauerkleidung. Wir
alle hier sind bereits in reiferem
Alter und haben fast ohne Ausnahme
einmal oder gar öfter die schwere
Hand des Schicksals verspürt. Wir
werden Ihren Seelenzustand gewiß
respektieren und Sie nicht durch all
zu große Lebhaftigkeit verletzten." ,
Er hatte die letzten Worte in herz
lichem Ton gesprochen, so daß Regina
unwillkürlich zu ihm aufsah. Ein
teilnehmender, freundlicher, ernster
Blick aus tiefen, stahlblauen Augen
traf sie. Die kraftige, männliche Er
scheinung des Arztes gefiel ihr und
ein warmes Gefühl des Verrrauens
zu ihm überkam sie. Darum klang
euch ihr Ton zutraulich, als sie ihm
entgegnete: '
Sie sind fehr freundlich. Herr
Doktor, aber ich fürchte, Sie über
Zcbänen die foimühliaW und die
Zurückhaltung unserer Miipension'are.
Es ist ja wirklich auch gar nicht zu
verlangen, daß so viele Personen sich
einer Trauernden wegen Zwang auf
erlegen sollen. Und um mit meiner
düsteren Kleidung und der nicht zu
verbannenden Trauerstimmung nicht
peinigend auf die Nerven der ande
ten zu wirken, blieb ich den Mahlzei
ten bisher fern." ,
Ganz mit Unrecht, denn Sie
brauchen, wie gesagt, Ablenkung," er
widerte er.
Ich beschäftige mich dauernd, das
wirkt ablenkend genug, denke ich." "
Darf man erfahren, welcher Art
diese Beschäftigung ist?" fragte er
interessant.
(Fortsetzung folgt.)
Es ist deutschen Elektrikern
gelungen, Glühlampen von 14 Volt
herzustellen, dre eine Lichtstarke von
25 Kerzen entwickeln,
Da, ZUoor
Von Adois Ctaif.
All Kiimnasias, verbrachte ich die
Scinmerserien alljährlich bei einem,
Obcim meine Vater. Da Schloß.,
welches er bewohnte, in Wirklichkeit
nur ein langgestrecktes, tasernenartj.
geö Gebäude mit kleinen Schießluken'
senstern und düsteren, gcwoivlen oan
gen und Zimmern lag in Rord-Un-gärn.
Dunkel und dräuend blickten
die Karpathen auf das Haus hcrnie
der und wenn eö lange gcregntthatte
oder ein bciiiaes Gewitter itderae
gangen war, dann spritzten die Wel
len dcö Flusse bis hinaus zu oen
Fenstern des ersten und einzigen
Stockioerkes.
Onkel Aulo. der in diesem alten
Gemäuer hauste, war alt, uralt. Kei
ner wukie so reckt, wie alt er eigent-
lich war. Aber daß tx das achte
Jahrzehnt schon überschritten hatte,
das war gewiß. Dabei war er kör
perlich überaus rüstig, ging gerade
wie ein Stock und machie den Ein
druck eines ungewöhnlich kräftigen
Menschen. Mit seinen Verwandten
stand er weder gut ncch schlecht. Er
besuchte sie nie und verbat sich je
den Besuch, wenigstens von Erwach
senkn. UnS Jungen hatte er gerne
um sich und wir ivaren auch stets
gerne bei ihm. so düster auch der Ort.
so eizen auch der alte Mann sein
mochte.
In meinem 13. Jahre erzählte mir
Ohin Julo die nachfolgende Geschich
je. Sonderbar, sie machte damals
nur wenig Eindruck auf mich. Heute
erscheint sie mir wie ein zwar düste
res,' aber farbenprächtiges Gemälde
aus längst vergangener Zeit. Ich
erinnere mich n jedes Wort, an jede
Gebärde, on alle Begleitumstände,
weiß noch genau, wo der Erzähler
saß in dem' hochlehnigcn Altva
terstuhl am Fenster und wo ich
hockte auf dem Schemel zu '.einen
Füßen weiß dies so genau, daß
ich die Szene malen könnte, und höre
deutlich die laute, etwas hart klingen
de Stimme:
Es ist etwaS Eigentümliches um
sentmirTsiitifl. Wie oft warst du
eigenttiaz cci mir, ungc?
oder sechsmal, nickt? Nun. du bist
jedes Jahr größer geworden und klü
ger, wie sich das gehört, aber schließ
lich warst du immer ein Kind, im
mer. bis heute. Heute bist du ein
anderer. Vielleicht noch kein ganzer
Mann, aber gewiß kein Kind mehr.
Tu selbst merkst daö wchl nicht so
und deine Leute auch nicht, weil sie
dich beständig unter den Augen haben.
Ader ich merke es wohl.
Ueberall geht es so, bei dem ein
zelnen Menschen und bei der ganzen
Menschiit. Wer mitten drinnen
steckt im Trubel, der übersieht ausig
den Monient in der Entwicklung, wo
eine Epoche in die andere übergeht,
und versäumt es, die Entwicklung
mitzumachen, lebt noch eine Zeit lang
so hin und merkt dann aus, einmal,
daß er fremd geworden ist in der
Welt, daß er die Zeit und die Men
schen nicht mehr versteht. Dann macht
er es am besten fo wie ich: er zieht
sich wie die Schnecke ins Haus zurück
.,' , t ' t.. -
und lebt fern von der Welt, wie ein
letztes übrig gebliebenes Fabeltier,
welches den ' Untergang feiner Rasse
überlebt hat.
Es war eine andere Rasse zu mei-
ner ?.eit: wilder, roher, wenn du
willst, waren sie alle, aber doch
nein, ich will nicht vergleichen, will
nicht ein kindlicher Lobredner vergan-
gener Zeiten werden. Ich will dir
lieber eine Geschichte erzählen, eine
Geschichte, die die Antwort ist auf
deine ZZraae von beute morgen, war-
um ich keine Hunde im Hause dulde.
Hatte ich dir emsacy gesagr:
kann keinen 5und ' heulen hören, es
überläuft mich kalt, wenn die Jam-
! i-.... 3 NI,t
merione ves Bieres ymu um
schneiden und Angstschweiß tritt mir
aus die Stirn, dann hättest du mich
wohl ausgelacht. Wenn ich dir meine
Geschichte erzähle, wirst vu miq veer
verstehen.
Im Tiefland unten, wo zwischen
weiten fruchtbaren Ebenen unendlich
große ungangbare Miore sich dehnen,
lebte die schöne Roszika. Sie hieß
nicht umsonst die Schöne. Mehr als
ein halbes Jahrhundert ist verflossen
seit damals, aber noch heute denke ich
mit Entzücken an sie. . Wie ein Bild
werk war sie von eines göttlichen
Meisters Hand geformt, ohne Tadel
und Fehl. Und dabei war sie un
glücklich. Aladar ich nenne nur die
Vornamen Aladar. den sie ein
Kind noch geheiratet hatte, war
ein tückischer, roher, herrischer Mensch,
der den Edelstein nicht zu schätzen
wußte, welchen das Schicksal ihm in
den Schoß geworfen hatte. Mehrere
Jahre trug sie das Joch" dieser Ehe,
dann trennte sie sich von ihrem
Mann. Sie lebte, wie in der Ver
bannung, in einem kleinen Schloß
hart am Rande des Moores. Der in
zige Weg. der hinführte, ging an
Aladars Kastell vorüber. Man er
zählte sich, daß er Tag und Nacht
die Straße bewachen lasse, um es zu
erfahren, wenn etwa jemand Roszika
besuchen sollte. Denn er liebte sie
auf seine Art und war eifersüchtig
bis zum Wahnsinn. 1 Aber sie gab
ihm keinen Grund dazu. Nur wenn
sie hie und da in der Nachbarschaft
ein Fest besuchte, trcf sie mit anderen
Männern zusammen. Ju Hause in
ihrem Schlößchen empfing sie keine
Besuche.
Schließlich ober schlug auch Ihre
Stunde. Ein Weib, jung und schön,
begehrenswert und begehrt, kann
schließlich auf die Dauer sich nicht al
lein LiebeSwerben entziehen. Weiß
Gott, wie da Gerücht aufkam, aber
eines Tage raunte man es sich in
die Ohren und erzählte ti auch wohl
uvul uuicu 'ujj!jic,utmii iii noj
vor Lauschern sicher war, daß die
schöne Roszika einen Liebhgkrr be
sitze. Wer ti war. wußte niemand
recht. Aber man erzählte sich, dvß er
bei Nacht zu ihr komme und zwar
nicht auf der Straße, sondern durch
das Moor. Die meisten glaubten
nicht daran, denn da "Uloot galt a!
ungangbar. Wohl führte ein schma
ler Weg durch dasselke, aber nur we
nige kannten den Pfad und auch von
diesen hätte es niemand gewagt, in
dunkler Nacht den Versuch zu machen,
einen Weg zu gehen, der selbst am
hellen Tage gefährlich ivar, bei dem
jedes fußbreite Abweichen den sicheren
Tod bedeutete. Aber trotzdem er,,
hielt sich hartnäckig das Gerücht, ja
es wurden Zeugen namhaft gemacht,
welche den nächtlichen Liebhaber gese
hen haben wollten, wie er, einen
Hund on der Leine, im Äollmond oder
im unsicheren Sternenlicht über da
Moor schritt.
Es dauerte lange, ehe da Gerücht
Aladar zu Ohren kam. Der Ehe
mann erfährt derartige Dinge immer
als der Letzte. Als der lahme
Janka im ! Rausche das Gerede er
zählte, tobte Aladar wie ein Wahn
sinniger. Am nächsten Morgen aber
schien er die Sache vergessen zu ha
den, worüber wir alle erleichtert auf
atmeten.
Etwa 14 Tage später lud er uns zu
sich ein. Eine solche Einladung hatte
nichts Anfälliges an sich; man war
damals fehr gastfreundlich und gast
froh in unserem Ungarn. Wir sa
ßen beisammen, tranken, spielten,
rauchten und ließen die Mitternacht
herankommen. Wir waren alle rom
goldgelben Tokayer schon ein wenig
benebelt, sonst hätte doch wenigstens
einer von uns protestieren müssen,
als Aladar den Vorschl machte, wir
sollten zum Schlößchen ziehen und der
schönen Roszika ein Ständchen brin
gen. Die Zigeuner im Dorfe wurden
aus der Schenke geholt und bei dem
Klänge ihrer Fibeln zogen wir vom
Kastell zum Schlößchen.
Aladar befahl den Zigeunern, un
tcr Ltoszikas Fenstern ihre schönsten
Lieder zu spielen. Als im Hause
alles dunkel blieb, nahin er eine
der Zigeunergeigen, zupfte die Sai
ten, wie bei einer Guitarre und sang
dazu.
Da öffnete sich oben' das Fenster
und Roszika erschien. Beim Scheine
der Fackeln, die wir mitgebracht ha
ben, sahen wir deutlich das verächt
liche Lächeln ihres schönen Gesichtes.
Geht heim und schlaft euren Rausch
aus", rief sie herab, und fchont eure
Stimmen, sonst könnte der Uhu und
der Rabe eifersüchtig werden auf den
Konkurrenten."
Aladar stand da, den Kopf im
Nacken, den, Blick auf die Gestalt im
Nachtgewande gerichtet. Und plötzlich
lachte er grell auf.
Gefällt dir mein Sang nicht,
schöne Roszika? Warte ein kleines
Weilchen und du sollst eine Stim
me hören, die dir lieblicher ins Ohr
klingt. '
Roch hatte er nicht geendet, als
vom Moore her ein schauerliches
Heulen ertönte, das Heulen eines ge
marterten, verwundeten oder sonstwie
verletzten Hundes. Schrecklich und
beängstigend klang es durch die Stil
le. AUeö stand da und lauschte. Und
auf einmal mischte sich in das Heu
len eine männliche Stimme. Deut
lich vernahmen wir das Rufen.
Hilfe. Hilfe", klang es über das
Moor. Roszika erbebte, die Hand,
welche . auf der Fenfterdriistung lag,
schien sich. einzukrallen in das Holz,
eine Stütze suchend, damit die stolze
Gestalt nicht in sich zusammenbreche.
Nie werde ich die großen angstersüll
ten Augen vergessen und die über
menschliche Qual in den Zügen der
Frau. Und vom Moor her klang
markerschütternd das Heulen des Hun,
des und die Hilferufe..
Hörst du ihn?" Aladar .lachte
grell auf. .Hörst du deine Nachtigall,
mein Täubchen? Die singt freilich
schöner als so ein alter Uhu. 5!ur
schade, daß sie' bald ausge ungen ha-
ben wird. Das Moor ist tief und
verschluckt so ein Singvögelchen Bie
der Wallflschmagen den seligen Je
nas. Nur daß 3 die Beute nicht
wieder herausgibt, niemals wieder.
Niemals!
Nun, was steht ihr denn da und
gafft? Ja so. ihr Innt euch die Ge
schichte nicht zusammenreimen? Und
sie ist doch fo einfach. Liebe ist er
finderisch. . So einfach ist der Ge
danke, sich' von einem guten Spür
Hund selbst bei Nacht sicher übers
Moor fuhren zu lassen. Ein bischen
gefährlich zwar, ober als ob die Liebe
einer Mrszika nicht ein bischen Le
bensgefahr wert wäre! Uebri
gens, ein schlapper Bursche. Er weiß
nicht einmal, mit Anstand zu sterben.
schwerqsam, ruhig, wie es einem Edel
mann ziemt. ' Hört nur, wie er heult
und um Hilfe ruft. Uüai geschehen
ist, wollt ihr wissen?. Auch der Haß
kann kcklnu seln. Eine i'üihlht
WolfZfalle. an der schmalsten Stelle
de Wege ausgestellt, schnapp, da sällt
. . '.'.m ii- r. t...i .. t . it e'. . t
ie zu. 3jDxi 14 ic yeiiikn, oie Bciik,
Hört ihr ihn wimmern, den Zrou
badur, der hilslo verlassen im Moor
chon die Hand le j,oMi im Racken
ühlt. Wlikllm lackt ihr nickt über
den Spaß? He? Lustig. Brüder.
lustig! spielt aus, Z'geuner, euer w
ItigUcs äl"a.
Und die braunen Gesellen, welckie
wahrscheinlich keine Ahnung von den
Dinar,, ballen, die sich bier abfbiel
ten. geigten drauf IoS: da Tönen
der Floel bermischU sich uiil dem
Heulen bei HundeS und den Rufen
des Unglücklichen zu einem schauer
lichen Treiklang. Siehst du, seit je
nem lage rann iq reinen yuno veu
len hören.
Wie die Sache ausging, willst du
wissen. Junge? Glaubst wohl.
Roszika wäre dran aesiorben oder
hätte sich ein Leid'ö yetan? Ich sagte
dir schon, wir Menschen von damals,
V '. tlri:k. t.i . fe... .M.m
1'1C -UXU'll, lUUlllljWll UUKCIIII
Hclz. Glücklich ist sie getoorden, recht
, " ... . 'i IC . IWf.l 5. .
giuclitcn, rnu ircm laoar.
schauderst? Eine, andere Welt, lieber
urnic eine Welt, in der die brauen
eine Liebe zu schätzen wußten, die fo
groß war. daß sie seivit vor motb
nicht zurückschreckte. DaS verstehst du
wieder nicht? Nun ja, ich sagte dir
gleich: zwei Epochen, zwei Welten.
Zwei Welten, deren die eine die ande
nicht versteht.
, W ,
Hall, der Alumluiummachcr.
Bracht I erster dieses Metall in den
Bereich des BlkeS.
Es war kein Amerikaner, sondern
ein Teutscher, welcher das erste Alu
minium gemacht hat, nämlich Pro
fessor Woehler von der Universität
Göttingcn. der bereits 1827 solches in
kleinem Maße herstellte. Doch ist
von da noch ein .weiter Weg bis zu
billiger Mafsenerzeugung von Alumi
nium. welche die Verwendung dieses
Stoffes für Manufaktur Zwecke erst
lohnend gemacht hat!. Und die Ehre
solcher Volkstüinlichmachung des Alu
miniums gebührt dem erfinderischen
Geiste von Dr. Charles Martin
Hall, welcher unlängst das zeilliche ge
segnet hat. Ihm ist es zu oeroanim,
bah Amerika ich lie klick, die führende
Rolle in der Herstellung dieses hoch
geschätzten Metalls zufiel.
Än äußerer Gelegenheit, sich zu ei
nem praktischen Forscher zu ent
wickeln, seblte es Hall im Heim seiner
Knobenjahre. in dem kleinen- Ohioer
Ttädicken Tbomson vollständig. Als
er die hohe Schule in Oberlin bezog,
erhielt er zwar eme sehr gute Aus
bildung im Lateinischen und Griechi
schen, und er war auch in diesen Fä
chern ein hochstehender Schüler; cber
sein Geist zog ihn eigentlich nach der
Naturwissenfchi'ft. welche damals nur
eine untergeordnete Rolle spielte, und
ihrer Anwendung hin. ücur zufällig
kam er eintet ein Buch über Chemie.
welches fein Baier im Kolleg benutzt
hatte, und hier fand er etwas,
das seinem innersten Streben entgegen
kam. Nicht als ob das Buch als
ganzes von ungewöhnlichem Wert ge-
wesen Ware; ein großer Teil des zn
kaltes war soaar scbon, veraltet, wie
es bei einem Werk über Chemie auch
nicht anders sem konnte. Aber ver
Junge fand darin ein kleines Kapi
tel über Aluminium, das ihn wie mit
magischer Gewalt anzog und für fein
ganzes Leben bestimckend werden
sollte!
Bisher war so wenig Aluminium
und ,u so boben Kosten erzeugt wor
den. daß der Stoff nur für die Wis-
senschast einen Wert hatte. Cr,l im
Jahre 1855 wurde er m beträchtlicher
Menge fabriziert. aber noch im
mer wen, denn er kostete 90 Dol-
lars das Pfund.
Fall las aber mit gespanntestem
Interesse, daß Aluminium eigentlich
das am reichlichsten vorhandene
aller Metalle sei und ,n unbeschrank
ten Mengen zu haben wäre, wenn nur
erst in billiges Verfahren zu keiner
Gewinnung ausfindig gemacht würde!
Er widmete sich immer ausichlletzii
cker Kieler aroken Ausgabe, trod sei
ner sehr beschränkten Mittel. Schon
1855 hatte er begonnen, Versuche un
ter Anwendung von Elektrolyse zu
machen. Aber erst am 10. Februar
1880 fand er im Kryolit den Faktor,
den er bedürfte. '
Sein Erktlinas Erfinderrecht auf
das Verfahren wurde jedoch "nicht
unangefochten anerkannt; es gelang
ihm aber im gerichtlichen Wege, die
Festlegung seines Anspruches zu er
wirken. Bundesrichter Taft, der spä
tere Präsident' der Wer. Staaten,
war es. der 1888 die Patentstreit
Entsckeiduna zu Halls Gunsten ab-
gab. Ohne Zweifel war Hall seinen
Mitbeiverbern nur um ein geringes
voraus, wie es ja noch mit so man
cher anderen Erfindung gegangen ist:
aber er w a r voraus. Als er in sei-
ner Fabrik bei Pittsvurg Aiumim
um zu machen begann ihre Herstel
lungs - Fähigkeit betrug nur 50
Pfund pro Tag kamen die Kosten
auf $2 pro Pfund; er brachte aber
durch weitere Verbesserungen 'den
Preis noch auf 18 Cents das Pfund
herab,, und dies ist das Ende wohl
auch noch nicht. Schon ist der pcakti
sche Wert dieses jungen .Metalls ein
Unsere
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ist zur Verwendung glohlk Taschentllchkk
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fächern Stoff. Sei der Verfertigung aui
Taschentüchern kncltjigt man 4 Quadrate
von je 20 Zoll (Stoße; die Kanten laßt
man gerade odir spitzt sie, wie die kleine
Abbildung zeigt, iltvci zu. Zum Kragen
bendthigt man ?xrfioff ober schließ den
Halsausschnitt mit einem hiibschkn Sticke
reikraqen ab. Wenn aus ssrev oder SeiZk
hergestellt, sind 4 ',ird. bei W Zoll brei
tem Material erforderlich. Tal Schnitt
muster ist in '3 Großen: klein, 'mitlel uns
groß, erhältlich.
BesiellungSanweisung.
Diese Muster werden an irgend
eine Adresse gege Einsendung des
Preises geschielt. Man gebe Nummn
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bestellte Muster an da . ,
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unermefjlicher, und er muß noch hm
mer mehr steigen!
Dr. Hall hat mit seiner Erfindung
den Reichtum der Welt erhöht; und es
ist ihm sicherlich allgemein gegönnt
worden, daß er auch siir sich selber
ein großes Vermögen erwarb, zumal
er einen sehr bedeutenden Teil des
selben auf Werke der, Nächstenliebe
wendete.
Starrkrampf Behandlung mit ul
travivlcttem Licht. !
In einer Münchener Medizinischen
Wochenschrift finden wir eine kurze
Mitteilung über Strahlentherapie bei
Starrkrampf (Tetanus), die zwei
Aerzte vor' kurzem im Aerztlichen
Werpin in itSntniitiTs ncrnnrfit hnhtn
VV.V... ... t.JJ jw...uj.
Beide Herren. Dr. Jacobsthal und
Tamm, fanden bei ihren , Unterst
chungen die Erreger des Tetanus
überaus empfindlich gegen die kurz
welligen ultravioletten Lichtstrahlen.
Sie haben daher mit Tetanus infi
zierte Wunden solchen Strahlen aus
geseht, wodurch es ihnen in einer .
ganzen Anzahl von Fällen gelang,
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zutäten. Sie benutzten dazu in eini-
gen Fallen die Strahlen der künstli
chen Höhensonne, die während i bis
Stunden bei 25 Zentimeter Mb,-.
stand unter Abdeckung der Umgebung '
sehr gut vertragen wurden. 'In an ?
deren Fällen wurde dieKromaycrsche
Quarzlampe benutzt. Es ist das ewe i
besondere 'Konstruktion der Queckstl )
berdampflampe die oft, , aber mit
Unrecht als eine amerikanische Er
findung (Cooper-Hewitt-Lnmpe) be
zeichnet wird. Der elektrische Ächt
bogen, der beim Uebergang des Stro , . v
mes ., zwischen Quectsilberelektrooen '
entsteht, ist vielmehr bereits im Jhre ?
1912 von dem deutschen Physiker Tr. i
Arons studiert und die auf ihm beru-
hende Quecksilberdampflampe in der i
Deutschen Physikalischen Gesellschaft
vorgeführt worden. Dieser Lichtbodcn
ist besonders reich an starken Ultra ' fj
violetten Lichtstrahlen . .
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