I tUMH L'mufi Xrib&ir tfreitoft, be IX Iannnr 1915. iE! VZSüJLlJf 1'" -sr Sie Aaitteraditt. Roman von finjf-L - .-' - - l2. FortseZiung.) Onden stalte, oll Ct fut) ti&tt befühle Hat geworden waren, ihr 3' j,n und ehrlich seine Verhältnisse ausemMdergelezt. Dass Regina s't Fr.iu werd:?! müßte dnnn wm nicht zu rütteln, das stand so sest är ihn. wie die Heiligkeit der bd feilst. Ab es hich noch, sich ge dulden, bis er. dem der Untaoalt tirer verkrüppelten Schwester jur Zc, ff siel, sich so weit durchgerungn, bu seine schriftstellerischen Einnah nen jene erkleckliche Höhe erreicht ten würden, die in unserer teuren ?cit die Basis eines behaglichen, g. ir Bildung und guter Erziehung ein c,:esscnen HaushallZ ausmacht. Dieses Ziel hatte er noch nicht ? i meiefcen vermocht. Und so stand ''ff., .ina nach dem Tode der Mutter i"ä ,,.il!ea des Lebenskampfes, ebne rV-5 Senden ihn durch die einfachste L lkng, die Heirat, enden konnten. Nur, tv.fc er der einzige war. aus dessen .hrlichen Nat sie zählen konnte. ' So wandte Regina sich wieder an ,iri, der nachdenklich neben ihr saf Vas soll ich nun weiter tun. Ich mein: für mich. x :r,iendemer alten. launenhaften 2a:". (ciellsäia?terin werden, das lici nicht. ,ine Pension eröffnen dazu reichen weder meine Möoel r.räj mein Kapital aus.. Wie wa'.e d, wenn ich Uebc.r'etzungen aus dkw ranz'ösisä.en machte, wie jetzt so w Frauen? Oder glaubst Du. daß meine eigenen kleinen schriststellec: !ck'cn Versuche der Mühe lohnen, sie weiter auszudehnen? Gib mir irge-O e'mn Wink. Ich muß den sandten gegenüber mit einem festen Plan hervortreten. Die Wohnung darf ich noch bis zum Quartalschluf, Ehalten, die Miete ist bezahlt aver dann ja, nun kommt wieder 0 schreckliche was dann?" Dann. Regina " Senden sprach xit erhobener Stimme., schnell und hastig, wie jemand, der einen guten Einfall mit beflügelter Rede dem fco rer verkünden will dann verkau'ft Tu von den Möbeln, die Deine Mut let Dir überlassen hat. alles. waZ Tu nicht 'gebrauchen kannst. Di: cnderen Sachen gibst Tu zunächst auf einen Möbelspeicher und ziehst vor läufig in eine gemütliche Pension, ','lus diese Weise lebst Tu am billig sten und hast keine Haushaltsorgen.' Der jungen Frau war dieser nahe liegende Gedanke selbst schon gekorn nien. Nun. da ihn Richard aus- nahm, erklärte sie ohne wettere Vi Verlegung ihr Einverständnis. .Doch nun das Wichtigste; die pas i:nde Beschäftigung für mich?" Gewiß, Herz." er schien wreöer ganz oben auf, die habe ich auch schon, für Dich. Ich meine. Du wirst zunächst kleine Erzählungen schreiben, die ich durchsehen und arbeiten will. Das wird für die erste Zeit ja nur wenig bringen, aber init der Zeit soll es schon werden Denn wie alles, so lernt sich auch das Schreiben. Und da Du zum l'cbersluß auch einiges Talent be scht und es Dir auch an Fleiß nicht mangelt, so wird .sich M eache schon machen. Bersuch's und der pekuni äre Erfolg und um den handelt es sich ja schließlich, und nicht um Ruhm also der Mammon wird schon anspazieren. Also bist Tu da init einverstanden. Reai?" - Regina nickte ernstbaft: Selbst verständlich! Dann also mutig ans Werk! Und mit neuer Zuversicht begann Regina von der Zukunft zu Plan öern. bis Richard ihr die fein ge geschwungenen Lippen mit innigen Küssen verschloß. Drittes Kapitel. Zwei Monate nach dem Tode ih re? Mutter hatte Regina Malten ih reu Einzug in die Pension Roeder aebalten. Sie bewohnte ein Zimmer mit baranstoßendem Schlafkabinett und hatte es sich recht behaglich und ge- mutuch eingerichtet. Der künstleri sche Sinn, der in ihr schlummerte, l-,cß sie die einfachsten Räume ge ' schmackooll ausgestalten. Lichte Florgardinen umfloffen die Fenster des Wohnzimmers, ein , weicher Smhrnateppich bedeckte den etwas abgetretenen Fußboden, die schadhaft jen Stellen der Tapete hatte Regina mit Bildern ans ihrem alten Heim überdeckt. Von ihren Möbeln hatte sie in klu ger Auswahl die schönsten und nutz lrchsten zurückbehalten, als sie den al Un Haushalt auflöste und die über flüssigen Sachen verkaufte, Das Zimmer machte einen recht angenehmen und wohnlichen Eindruck, wit seinem antiken Brockschreibtisch, den aobelinbezogenen Lehnstühlen dem Ziertisch aus bandet, oer mu tot baren Schildpatt und . Perlmutter sanieren einaeleat war ein Erb stück der Familie , dem reichzeschnitz ,t,-'i.icher!chrank und der ne ign chine siechen Läse, aus der eine lebende W-Amt ihre Blätter über das Kopf' ende der Chaiseloggue breitete, die ein tvä fischet Teppich bedeckte. Weiche ! l: ll ll I ' i. : j.' JuliuI Knopf. I Seidenkissen lagen hier vnd da, wie unbewußt verstreut und dennoch ge iiau arranaiert: duftende Blumen linden in schlanken, kostbaren Öla ttn und bildeten den freundlichen '.ldschkuß der reizynllen Belglich'eit rcs RaumeI. der so gar nichts von Der Frostigkeit und Chambrk'garnis Talmieleganz eines PenstonszimmerS :ufwicS. Regina war bereits acht Tage m ihiem neuen Heim, hatte sich aber immer noch nicht entschließen kon n?n, on den gemeinsamen Mahlzeiten n Cpeisesaal teilzunehmen. Der Uedcinke, sich mk wildfremden Men I chen über gleichzullig? Dinge un alten zu mu!,en, schreckte die an Ruhe und Einsamkeit gewohnte junge Frau. So hatte sie auch heute die zum Abenesscn läutende Glocke un beacbtct geladen. Da klopfte es de scheiden an der Tür. Regina rief .eichthin: Herein! in der Meinung. das Dienstmädchen bringe ihr den lu. Sie wandte sich zuerst um. ols eine weiche Altstimme an ihr hi schlug. .Aerzeihung, wenn ich störe, meine liebe Frciu Malten, ich wollte mir nur erlauben, Sie zu Tisch zu bit ten. Unsere Pensionsmutter ist mit ven übrigen Damen ins 5ionzert ge- oanaen. Ich wäre allein mit oen Herren. Wollen Sie mir nicht das 'cinlichc der Situation ersparen uno uns mit Ihrer Gegenwart erfreuen? Bitte!" Regina war übe: die Störung an könglich wenig erfreut. Tann aber, a'ssie die Sprecherin näher betrach tete, verflüchtete sich ihre schlechte Stimmung und schlug ins Gegenteil um. Sie hatte Mühe, ein Lächeln zu unterdrücken. Was für eine komische Figur diese kleine, dicke Person! Freundlich bot sie der Dame emen Sitz an und sagte fragend: .Fräulein Rohde, wenn ich mich recht entsinne?" Sie war den Damen be- reits flüchtig vorgestellt worden, hat- te aber auf die Ramen nicht weiter geachtet. Ja , bestätigte das dicke, schwatz knifte Fräulein, mit dem kurz ge schnittenen Haar und dem maus grauen, schlecht sitzenden Reformkleid. Ich bin Trude Rohde, oder kurzweg Traumtrude qenannt, wegen meiner nbczwingbaren Schlafsucht. Wis- sen Sie, es ist mir manchmal, wie wenn mich eine Tsetsefliege mit ihrem Besuch beehrt hätte. Doch glücklicherweise bin ich nie in Afrika gewesen." Sie hielt einen Augenblick in ihrem R:degalopp inne, wie erschöpft von der Anstrengung des Sprechens, um öann schnell fortzufahren:' Wollen Sie 'mich einfach Fräulein Trude" nennen? Mr Damen reden uns hier eile mit dem Vornamen on. Das aibt einen gemütlicheren Verkehrs- tcn. Darf ich vielleicht auch...?" Sie zögerte und lächelte, halb der traulich, halb verlegen. Gewiß, wenn das hier üblich ist und es Ihnen Vergnügen macht, fo rennen Sie mich nur ruhig Frau Re gina." Frau Regina, dre kompakte Da me ichiug oie viapiaue, schwim menden Aeuglein verzückt zu Regina auf. Wie voll und üppig, wie ru hig und sicher der Name klingt. Sechs Buchstaben. Sechs ist eine Glückszahl für mich. Wir werden gewiß noch gute Freundinnen wer- den, Frau Regina, plapperte sie oh ne Pause und die Worte plätscherten wie ein hurtig fließendes Bachlein. Regina, der diese prophetische Be- merkung nicht sonderlich fympathisch war, unterbrach sie: Ich denke, wir gehen zu Tisch, Fräulein Trude." Traumtrude entwand sich schwer fällig dem weichen Sessel. Während Regina ihren Schreibtisch verschloß, watschelte Fräulein Rohdes unge- schickte Gestali der Tür zu. Sie war unförmig dick, aufgedunsen und entbehrte ieglichcr Fasson. Wie e. n? reffe Riesenbohne in der weichen Hülse, fo steckte ihre Gestalt in dem sackartigen, Gewände, das jeder ih- rer Bewegungen nachgab und die Korperfülle mit unangenehmer Deut lichkeit markierte. Trude hatte nichts zu tun und beschäftigte sich, außer mit dem Wer zehren ihrer bescheidenen Rente, nur noch damit, die Pensionäre nachKräf ten zu bemuttern und bei allen Ee legenheiten sich ihnen gegenüber als die rechte Hand der hastende, be fchäftigten, überarbeiteten Hausfrau und Pensionsmutter zu erweisen. Dabei half Trude nirgends, stand oder faß vielmehr überall umher und war jedem im Wege. Trotzdem hielt sie sich für die wichtigste Persönlich Zeit der ganzen Pension. Heute erfaßte sie ein gewaltiger Stolz auf ihre diplomatische Ge schicklichkeit und geniale Ueberre dungskunst, deren es, wie sie, meinte, bedurft hatte, um Regina, bm neu en, interessanten, Gast, den sie ihrer Fürsorge für besonders bedürftig hielt, in den Kreis der anderen Pen- jwnare zu ziehen. Mit einem lauten und wichtigen: Sie kommt, meine Herren!" trat sie in den kleinen ilxtib der männlichen Mitbkwichiikr. Diese deachlen sie wie gewölnilich. üvcrh.nidl Nicht und schick un sich an, ihre Plätze einzunehmen. Da erschien Regina an der Tür lik'wclle und warf einen prüfenden bUd in den Raum. Die Herren, blieben bei ihrem Eintritt respektvoll! Ziehen uns verneizicn ,q nq vor vrr l-.cl.en. elciaiiten Erfcheinuna. die im kreppbesetzien, schwarzen Tuchlleide ernen lmvonicrcndcn Eindruck machie. Trude am m,t luncr Miene aus 'egina zu, nahm sie, Mülterlichteit Niailieiend, bei der Hand und. stellte ihr die Heiren der Rcihe nach vor: Herr Dr. mcd. Rüst." sie sprach die lateinischen Worte mit wichtig tnerischer Gedehn'lxit Herr Xt. Sommer. Referendar. Herr Harald Iarnström. Ztomponist. Monsieur Eharlcs Tnscur. chrisiiieller. Regina neistte bei zedcm R.imen ldcht das Haupt. Ihr goldig schim :.enidcä ftaar J:tc:c in schönem Glänze unter den Strablen der kick- lrizchcn Lampe, ms Monsieur Du f:r mit unverhohlenem Entzücken beobachtete. Tann nabin R?aina ihren Platz zwischen dem schwedischen Ztomponi- sten und dem Arzt ein. J!r gegen über saß Trude Rhcde. zu deren lochten der leicht enlzündende Fran. zosc, zur Linken der Referendar, der rr.it nervösen Griffen sein Weißbrot zu zerbröckeln begann. Regina musicrie ihre Tischgenoffen ::nd "konstatiert zunächst, d.iß die Herren im Alter von achtundzwanziz bis vierzig Jahren sein mochten, mäh rcnd die dicke True wohl gerade das rrste Bierleahrhundert hinter sich kalte. Reginas Gegenüber, der ver spätste Rechtskandidat, war klein und brünett. Mit seinen kleinen, stechen den Schweinsaugcn, der viel zu lan gen Rase und den unförmig dicken Lippen, war er nicküs weniger als schön zu nennen. Er machte einen unangenehmen Eindruck aus die jun cje Frau, als er sie ohne Scheu zu dringlich mustern. Regina wandte den Blick von ihm fort dem Franzo scn zu. der mit eleganten Manieren c.ß und zerstreut Trudcs Geplapper zuhörte, die auf den hübschen Men schen mit dem südländischen Typus und den glühenden, dunkeln Augen eifrig einsprach. Den Schweden kennte Regina zunächst nur von der Seite beobachten. Er saß, eine mar Zige, hochgewachsene Erscheinung mit seiner gleichgültigen, undurchdringli chen, kalten Slanöinaricrmicne. neben seiner Tischnachbarin und lieh nur hin und wieder, in den Eßpausen, den außergcmöbnlich langen, seiden weichen Schnurrbart durch die wohl qepslcgten Finger gleiten. Während der Mahlzeit sprach er kein Wort. Doktor Rüst unterbrach Reginas Beobachtungen und fragte in hösli chem Tone: Haben sich gnädige Frau schon etwas eingeleb: in unserer Pen fon?" Nur eingerichtet. Herr Doktor, und zwar, da ich eigene Möbel mit pebracht habe, ganz nach meinem Ge fchmack. Wie es nun mit dem Ein lcben gehen wird, und ob mir das Pensionsleben überhaupt aus Ut Dauer zusagt, das mug ich erst av warten. Es wird mir in meiner ietzigen Gemütsverfassung etwas : schwer, mich an deü Verkehr mit neu en Menschen zu gewöhnen." Regina sprach mit kühler, gemessener Höflich kcit. Es dürfte aber für Sie von Vor teil sein, mein Gnädige, wenn Sie sich Ihren Gedanken nicht ausschließ l'.ch überließen, sondern Ablenkung suchten", sagte der Doktor mit einem Blick auf ihre Trauerkleidung. Wir alle hier sind bereits in reiferem Alter und haben fast ohne Ausnahme einmal oder gar öfter die schwere Hand des Schicksals verspürt. Wir werden Ihren Seelenzustand gewiß respektieren und Sie nicht durch all zu große Lebhaftigkeit verletzten." , Er hatte die letzten Worte in herz lichem Ton gesprochen, so daß Regina unwillkürlich zu ihm aufsah. Ein teilnehmender, freundlicher, ernster Blick aus tiefen, stahlblauen Augen traf sie. Die kraftige, männliche Er scheinung des Arztes gefiel ihr und ein warmes Gefühl des Verrrauens zu ihm überkam sie. Darum klang euch ihr Ton zutraulich, als sie ihm entgegnete: ' Sie sind fehr freundlich. Herr Doktor, aber ich fürchte, Sie über Zcbänen die foimühliaW und die Zurückhaltung unserer Miipension'are. Es ist ja wirklich auch gar nicht zu verlangen, daß so viele Personen sich einer Trauernden wegen Zwang auf erlegen sollen. Und um mit meiner düsteren Kleidung und der nicht zu verbannenden Trauerstimmung nicht peinigend auf die Nerven der ande ten zu wirken, blieb ich den Mahlzei ten bisher fern." , Ganz mit Unrecht, denn Sie brauchen, wie gesagt, Ablenkung," er widerte er. Ich beschäftige mich dauernd, das wirkt ablenkend genug, denke ich." " Darf man erfahren, welcher Art diese Beschäftigung ist?" fragte er interessant. (Fortsetzung folgt.) Es ist deutschen Elektrikern gelungen, Glühlampen von 14 Volt herzustellen, dre eine Lichtstarke von 25 Kerzen entwickeln, Da, ZUoor Von Adois Ctaif. All Kiimnasias, verbrachte ich die Scinmerserien alljährlich bei einem, Obcim meine Vater. Da Schloß., welches er bewohnte, in Wirklichkeit nur ein langgestrecktes, tasernenartj. geö Gebäude mit kleinen Schießluken' senstern und düsteren, gcwoivlen oan gen und Zimmern lag in Rord-Un-gärn. Dunkel und dräuend blickten die Karpathen auf das Haus hcrnie der und wenn eö lange gcregntthatte oder ein bciiiaes Gewitter itderae gangen war, dann spritzten die Wel len dcö Flusse bis hinaus zu oen Fenstern des ersten und einzigen Stockioerkes. Onkel Aulo. der in diesem alten Gemäuer hauste, war alt, uralt. Kei ner wukie so reckt, wie alt er eigent- lich war. Aber daß tx das achte Jahrzehnt schon überschritten hatte, das war gewiß. Dabei war er kör perlich überaus rüstig, ging gerade wie ein Stock und machie den Ein druck eines ungewöhnlich kräftigen Menschen. Mit seinen Verwandten stand er weder gut ncch schlecht. Er besuchte sie nie und verbat sich je den Besuch, wenigstens von Erwach senkn. UnS Jungen hatte er gerne um sich und wir ivaren auch stets gerne bei ihm. so düster auch der Ort. so eizen auch der alte Mann sein mochte. In meinem 13. Jahre erzählte mir Ohin Julo die nachfolgende Geschich je. Sonderbar, sie machte damals nur wenig Eindruck auf mich. Heute erscheint sie mir wie ein zwar düste res,' aber farbenprächtiges Gemälde aus längst vergangener Zeit. Ich erinnere mich n jedes Wort, an jede Gebärde, on alle Begleitumstände, weiß noch genau, wo der Erzähler saß in dem' hochlehnigcn Altva terstuhl am Fenster und wo ich hockte auf dem Schemel zu '.einen Füßen weiß dies so genau, daß ich die Szene malen könnte, und höre deutlich die laute, etwas hart klingen de Stimme: Es ist etwaS Eigentümliches um sentmirTsiitifl. Wie oft warst du eigenttiaz cci mir, ungc? oder sechsmal, nickt? Nun. du bist jedes Jahr größer geworden und klü ger, wie sich das gehört, aber schließ lich warst du immer ein Kind, im mer. bis heute. Heute bist du ein anderer. Vielleicht noch kein ganzer Mann, aber gewiß kein Kind mehr. Tu selbst merkst daö wchl nicht so und deine Leute auch nicht, weil sie dich beständig unter den Augen haben. Ader ich merke es wohl. Ueberall geht es so, bei dem ein zelnen Menschen und bei der ganzen Menschiit. Wer mitten drinnen steckt im Trubel, der übersieht ausig den Monient in der Entwicklung, wo eine Epoche in die andere übergeht, und versäumt es, die Entwicklung mitzumachen, lebt noch eine Zeit lang so hin und merkt dann aus, einmal, daß er fremd geworden ist in der Welt, daß er die Zeit und die Men schen nicht mehr versteht. Dann macht er es am besten fo wie ich: er zieht sich wie die Schnecke ins Haus zurück .,' , t ' t.. - und lebt fern von der Welt, wie ein letztes übrig gebliebenes Fabeltier, welches den ' Untergang feiner Rasse überlebt hat. Es war eine andere Rasse zu mei- ner ?.eit: wilder, roher, wenn du willst, waren sie alle, aber doch nein, ich will nicht vergleichen, will nicht ein kindlicher Lobredner vergan- gener Zeiten werden. Ich will dir lieber eine Geschichte erzählen, eine Geschichte, die die Antwort ist auf deine ZZraae von beute morgen, war- um ich keine Hunde im Hause dulde. Hatte ich dir emsacy gesagr: kann keinen 5und ' heulen hören, es überläuft mich kalt, wenn die Jam- ! i-.... 3 NI,t merione ves Bieres ymu um schneiden und Angstschweiß tritt mir aus die Stirn, dann hättest du mich wohl ausgelacht. Wenn ich dir meine Geschichte erzähle, wirst vu miq veer verstehen. Im Tiefland unten, wo zwischen weiten fruchtbaren Ebenen unendlich große ungangbare Miore sich dehnen, lebte die schöne Roszika. Sie hieß nicht umsonst die Schöne. Mehr als ein halbes Jahrhundert ist verflossen seit damals, aber noch heute denke ich mit Entzücken an sie. . Wie ein Bild werk war sie von eines göttlichen Meisters Hand geformt, ohne Tadel und Fehl. Und dabei war sie un glücklich. Aladar ich nenne nur die Vornamen Aladar. den sie ein Kind noch geheiratet hatte, war ein tückischer, roher, herrischer Mensch, der den Edelstein nicht zu schätzen wußte, welchen das Schicksal ihm in den Schoß geworfen hatte. Mehrere Jahre trug sie das Joch" dieser Ehe, dann trennte sie sich von ihrem Mann. Sie lebte, wie in der Ver bannung, in einem kleinen Schloß hart am Rande des Moores. Der in zige Weg. der hinführte, ging an Aladars Kastell vorüber. Man er zählte sich, daß er Tag und Nacht die Straße bewachen lasse, um es zu erfahren, wenn etwa jemand Roszika besuchen sollte. Denn er liebte sie auf seine Art und war eifersüchtig bis zum Wahnsinn. 1 Aber sie gab ihm keinen Grund dazu. Nur wenn sie hie und da in der Nachbarschaft ein Fest besuchte, trcf sie mit anderen Männern zusammen. Ju Hause in ihrem Schlößchen empfing sie keine Besuche. Schließlich ober schlug auch Ihre Stunde. Ein Weib, jung und schön, begehrenswert und begehrt, kann schließlich auf die Dauer sich nicht al lein LiebeSwerben entziehen. Weiß Gott, wie da Gerücht aufkam, aber eines Tage raunte man es sich in die Ohren und erzählte ti auch wohl uvul uuicu 'ujj!jic,utmii iii noj vor Lauschern sicher war, daß die schöne Roszika einen Liebhgkrr be sitze. Wer ti war. wußte niemand recht. Aber man erzählte sich, dvß er bei Nacht zu ihr komme und zwar nicht auf der Straße, sondern durch das Moor. Die meisten glaubten nicht daran, denn da "Uloot galt a! ungangbar. Wohl führte ein schma ler Weg durch dasselke, aber nur we nige kannten den Pfad und auch von diesen hätte es niemand gewagt, in dunkler Nacht den Versuch zu machen, einen Weg zu gehen, der selbst am hellen Tage gefährlich ivar, bei dem jedes fußbreite Abweichen den sicheren Tod bedeutete. Aber trotzdem er,, hielt sich hartnäckig das Gerücht, ja es wurden Zeugen namhaft gemacht, welche den nächtlichen Liebhaber gese hen haben wollten, wie er, einen Hund on der Leine, im Äollmond oder im unsicheren Sternenlicht über da Moor schritt. Es dauerte lange, ehe da Gerücht Aladar zu Ohren kam. Der Ehe mann erfährt derartige Dinge immer als der Letzte. Als der lahme Janka im ! Rausche das Gerede er zählte, tobte Aladar wie ein Wahn sinniger. Am nächsten Morgen aber schien er die Sache vergessen zu ha den, worüber wir alle erleichtert auf atmeten. Etwa 14 Tage später lud er uns zu sich ein. Eine solche Einladung hatte nichts Anfälliges an sich; man war damals fehr gastfreundlich und gast froh in unserem Ungarn. Wir sa ßen beisammen, tranken, spielten, rauchten und ließen die Mitternacht herankommen. Wir waren alle rom goldgelben Tokayer schon ein wenig benebelt, sonst hätte doch wenigstens einer von uns protestieren müssen, als Aladar den Vorschl machte, wir sollten zum Schlößchen ziehen und der schönen Roszika ein Ständchen brin gen. Die Zigeuner im Dorfe wurden aus der Schenke geholt und bei dem Klänge ihrer Fibeln zogen wir vom Kastell zum Schlößchen. Aladar befahl den Zigeunern, un tcr Ltoszikas Fenstern ihre schönsten Lieder zu spielen. Als im Hause alles dunkel blieb, nahin er eine der Zigeunergeigen, zupfte die Sai ten, wie bei einer Guitarre und sang dazu. Da öffnete sich oben' das Fenster und Roszika erschien. Beim Scheine der Fackeln, die wir mitgebracht ha ben, sahen wir deutlich das verächt liche Lächeln ihres schönen Gesichtes. Geht heim und schlaft euren Rausch aus", rief sie herab, und fchont eure Stimmen, sonst könnte der Uhu und der Rabe eifersüchtig werden auf den Konkurrenten." Aladar stand da, den Kopf im Nacken, den, Blick auf die Gestalt im Nachtgewande gerichtet. Und plötzlich lachte er grell auf. Gefällt dir mein Sang nicht, schöne Roszika? Warte ein kleines Weilchen und du sollst eine Stim me hören, die dir lieblicher ins Ohr klingt. ' Roch hatte er nicht geendet, als vom Moore her ein schauerliches Heulen ertönte, das Heulen eines ge marterten, verwundeten oder sonstwie verletzten Hundes. Schrecklich und beängstigend klang es durch die Stil le. AUeö stand da und lauschte. Und auf einmal mischte sich in das Heu len eine männliche Stimme. Deut lich vernahmen wir das Rufen. Hilfe. Hilfe", klang es über das Moor. Roszika erbebte, die Hand, welche . auf der Fenfterdriistung lag, schien sich. einzukrallen in das Holz, eine Stütze suchend, damit die stolze Gestalt nicht in sich zusammenbreche. Nie werde ich die großen angstersüll ten Augen vergessen und die über menschliche Qual in den Zügen der Frau. Und vom Moor her klang markerschütternd das Heulen des Hun, des und die Hilferufe.. Hörst du ihn?" Aladar .lachte grell auf. .Hörst du deine Nachtigall, mein Täubchen? Die singt freilich schöner als so ein alter Uhu. 5!ur schade, daß sie' bald ausge ungen ha- ben wird. Das Moor ist tief und verschluckt so ein Singvögelchen Bie der Wallflschmagen den seligen Je nas. Nur daß 3 die Beute nicht wieder herausgibt, niemals wieder. Niemals! Nun, was steht ihr denn da und gafft? Ja so. ihr Innt euch die Ge schichte nicht zusammenreimen? Und sie ist doch fo einfach. Liebe ist er finderisch. . So einfach ist der Ge danke, sich' von einem guten Spür Hund selbst bei Nacht sicher übers Moor fuhren zu lassen. Ein bischen gefährlich zwar, ober als ob die Liebe einer Mrszika nicht ein bischen Le bensgefahr wert wäre! Uebri gens, ein schlapper Bursche. Er weiß nicht einmal, mit Anstand zu sterben. schwerqsam, ruhig, wie es einem Edel mann ziemt. ' Hört nur, wie er heult und um Hilfe ruft. Uüai geschehen ist, wollt ihr wissen?. Auch der Haß kann kcklnu seln. Eine i'üihlht WolfZfalle. an der schmalsten Stelle de Wege ausgestellt, schnapp, da sällt . . '.'.m ii- r. t...i .. t . it e'. . t ie zu. 3jDxi 14 ic yeiiikn, oie Bciik, Hört ihr ihn wimmern, den Zrou badur, der hilslo verlassen im Moor chon die Hand le j,oMi im Racken ühlt. Wlikllm lackt ihr nickt über den Spaß? He? Lustig. Brüder. lustig! spielt aus, Z'geuner, euer w ItigUcs äl"a. Und die braunen Gesellen, welckie wahrscheinlich keine Ahnung von den Dinar,, ballen, die sich bier abfbiel ten. geigten drauf IoS: da Tönen der Floel bermischU sich uiil dem Heulen bei HundeS und den Rufen des Unglücklichen zu einem schauer lichen Treiklang. Siehst du, seit je nem lage rann iq reinen yuno veu len hören. Wie die Sache ausging, willst du wissen. Junge? Glaubst wohl. Roszika wäre dran aesiorben oder hätte sich ein Leid'ö yetan? Ich sagte dir schon, wir Menschen von damals, V '. tlri:k. t.i . fe... .M.m 1'1C -UXU'll, lUUlllljWll UUKCIIII Hclz. Glücklich ist sie getoorden, recht , " ... . 'i IC . IWf.l 5. . giuclitcn, rnu ircm laoar. schauderst? Eine, andere Welt, lieber urnic eine Welt, in der die brauen eine Liebe zu schätzen wußten, die fo groß war. daß sie seivit vor motb nicht zurückschreckte. DaS verstehst du wieder nicht? Nun ja, ich sagte dir gleich: zwei Epochen, zwei Welten. Zwei Welten, deren die eine die ande nicht versteht. , W , Hall, der Alumluiummachcr. Bracht I erster dieses Metall in den Bereich des BlkeS. Es war kein Amerikaner, sondern ein Teutscher, welcher das erste Alu minium gemacht hat, nämlich Pro fessor Woehler von der Universität Göttingcn. der bereits 1827 solches in kleinem Maße herstellte. Doch ist von da noch ein .weiter Weg bis zu billiger Mafsenerzeugung von Alumi nium. welche die Verwendung dieses Stoffes für Manufaktur Zwecke erst lohnend gemacht hat!. Und die Ehre solcher Volkstüinlichmachung des Alu miniums gebührt dem erfinderischen Geiste von Dr. Charles Martin Hall, welcher unlängst das zeilliche ge segnet hat. Ihm ist es zu oeroanim, bah Amerika ich lie klick, die führende Rolle in der Herstellung dieses hoch geschätzten Metalls zufiel. Än äußerer Gelegenheit, sich zu ei nem praktischen Forscher zu ent wickeln, seblte es Hall im Heim seiner Knobenjahre. in dem kleinen- Ohioer Ttädicken Tbomson vollständig. Als er die hohe Schule in Oberlin bezog, erhielt er zwar eme sehr gute Aus bildung im Lateinischen und Griechi schen, und er war auch in diesen Fä chern ein hochstehender Schüler; cber sein Geist zog ihn eigentlich nach der Naturwissenfchi'ft. welche damals nur eine untergeordnete Rolle spielte, und ihrer Anwendung hin. ücur zufällig kam er eintet ein Buch über Chemie. welches fein Baier im Kolleg benutzt hatte, und hier fand er etwas, das seinem innersten Streben entgegen kam. Nicht als ob das Buch als ganzes von ungewöhnlichem Wert ge- wesen Ware; ein großer Teil des zn kaltes war soaar scbon, veraltet, wie es bei einem Werk über Chemie auch nicht anders sem konnte. Aber ver Junge fand darin ein kleines Kapi tel über Aluminium, das ihn wie mit magischer Gewalt anzog und für fein ganzes Leben bestimckend werden sollte! Bisher war so wenig Aluminium und ,u so boben Kosten erzeugt wor den. daß der Stoff nur für die Wis- senschast einen Wert hatte. Cr,l im Jahre 1855 wurde er m beträchtlicher Menge fabriziert. aber noch im mer wen, denn er kostete 90 Dol- lars das Pfund. Fall las aber mit gespanntestem Interesse, daß Aluminium eigentlich das am reichlichsten vorhandene aller Metalle sei und ,n unbeschrank ten Mengen zu haben wäre, wenn nur erst in billiges Verfahren zu keiner Gewinnung ausfindig gemacht würde! Er widmete sich immer ausichlletzii cker Kieler aroken Ausgabe, trod sei ner sehr beschränkten Mittel. Schon 1855 hatte er begonnen, Versuche un ter Anwendung von Elektrolyse zu machen. Aber erst am 10. Februar 1880 fand er im Kryolit den Faktor, den er bedürfte. ' Sein Erktlinas Erfinderrecht auf das Verfahren wurde jedoch "nicht unangefochten anerkannt; es gelang ihm aber im gerichtlichen Wege, die Festlegung seines Anspruches zu er wirken. Bundesrichter Taft, der spä tere Präsident' der Wer. Staaten, war es. der 1888 die Patentstreit Entsckeiduna zu Halls Gunsten ab- gab. Ohne Zweifel war Hall seinen Mitbeiverbern nur um ein geringes voraus, wie es ja noch mit so man cher anderen Erfindung gegangen ist: aber er w a r voraus. Als er in sei- ner Fabrik bei Pittsvurg Aiumim um zu machen begann ihre Herstel lungs - Fähigkeit betrug nur 50 Pfund pro Tag kamen die Kosten auf $2 pro Pfund; er brachte aber durch weitere Verbesserungen 'den Preis noch auf 18 Cents das Pfund herab,, und dies ist das Ende wohl auch noch nicht. Schon ist der pcakti sche Wert dieses jungen .Metalls ein Unsere Schnilluiliflcr-Vjskllk i Ncgligt'kliMt u Tascheultlchera. Na. kl 7.. ?in sllttkicbflkt kleidsam Morgen. Jäckchen, tal au blallkM Gfir-frictrw, ßatnirt mit weiften Ziersuchk". hngsflcM rcar, zeig! diese Abbildung. Tie Woteü ist zur Verwendung glohlk Taschentllchkk speziell gkelsinit. eder man sührt cl ia KübschkN gimusttiien Qtofftri au, und eikbt ihnen rsgen und Wosf?sS u ein fächern Stoff. Sei der Verfertigung aui Taschentüchern kncltjigt man 4 Quadrate von je 20 Zoll (Stoße; die Kanten laßt man gerade odir spitzt sie, wie die kleine Abbildung zeigt, iltvci zu. Zum Kragen bendthigt man ?xrfioff ober schließ den Halsausschnitt mit einem hiibschkn Sticke reikraqen ab. Wenn aus ssrev oder SeiZk hergestellt, sind 4 ',ird. bei W Zoll brei tem Material erforderlich. Tal Schnitt muster ist in '3 Großen: klein, 'mitlel uns groß, erhältlich. BesiellungSanweisung. Diese Muster werden an irgend eine Adresse gege Einsendung des Preises geschielt. Man gebe Nummn und Größe und die volle Adresse deutlich geschrieben on und schicke der, Coupon nebst 10 Cent? für jede bestellte Muster an da . , Omaha Tribüne Pattern Dept 1311 Howard . 8 t t i: i , tst .0 'H H Z B . ' 5 : : : t ( s Z w .! . & 1 2 s? tt ! S H tX I S) Z unermefjlicher, und er muß noch hm mer mehr steigen! Dr. Hall hat mit seiner Erfindung den Reichtum der Welt erhöht; und es ist ihm sicherlich allgemein gegönnt worden, daß er auch siir sich selber ein großes Vermögen erwarb, zumal er einen sehr bedeutenden Teil des selben auf Werke der, Nächstenliebe wendete. Starrkrampf Behandlung mit ul travivlcttem Licht. ! In einer Münchener Medizinischen Wochenschrift finden wir eine kurze Mitteilung über Strahlentherapie bei Starrkrampf (Tetanus), die zwei Aerzte vor' kurzem im Aerztlichen Werpin in itSntniitiTs ncrnnrfit hnhtn VV.V... ... t.JJ jw...uj. Beide Herren. Dr. Jacobsthal und Tamm, fanden bei ihren , Unterst chungen die Erreger des Tetanus überaus empfindlich gegen die kurz welligen ultravioletten Lichtstrahlen. Sie haben daher mit Tetanus infi zierte Wunden solchen Strahlen aus geseht, wodurch es ihnen in einer . ganzen Anzahl von Fällen gelang, cp-i..... .;tff ufri-.v:- . ir' 'ii-i. '' ' kStz. . JfJp tjr5 i t V-i. . - rylj Mu! l J i, OlC CIUIIUUUUAIUV'U VUU IUIIUIU UL1 - zutäten. Sie benutzten dazu in eini- gen Fallen die Strahlen der künstli chen Höhensonne, die während i bis Stunden bei 25 Zentimeter Mb,-. stand unter Abdeckung der Umgebung ' sehr gut vertragen wurden. 'In an ? deren Fällen wurde dieKromaycrsche Quarzlampe benutzt. Es ist das ewe i besondere 'Konstruktion der Queckstl ) berdampflampe die oft, , aber mit Unrecht als eine amerikanische Er findung (Cooper-Hewitt-Lnmpe) be zeichnet wird. Der elektrische Ächt bogen, der beim Uebergang des Stro , . v mes ., zwischen Quectsilberelektrooen ' entsteht, ist vielmehr bereits im Jhre ? 1912 von dem deutschen Physiker Tr. i Arons studiert und die auf ihm beru- hende Quecksilberdampflampe in der i Deutschen Physikalischen Gesellschaft vorgeführt worden. Dieser Lichtbodcn ist besonders reich an starken Ultra ' fj violetten Lichtstrahlen . . t-