Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, January 05, 1915, Image 5

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    '
TagNche Omsh Iritun
h
!
I
Fus den Mmpsen
ittl Frgonnenwald.
Ncuartize Uriezfülzrnnz. Das Treiben in den Schuhen
gräben ln geringer Cntfermmz vom feinde. Ein kagerleben
wie im dnißizjÄhrizen Ariez. waghalsiger Patrouillendienst
P
fern
etwa
it Argonnenwald liegt noidrwst.
von Jiservtin. ein judu
chkl End liegt etwa 1? iUIc
metet von dieser Festung ent
9!aA DJotben streckt sich der Wald
W Kilometer lang, feine größte
Breite beträgt 12 Kilometer. Aus tinrm
mU'gkN HiZhenzuge ausgestreckt kgl er
zwischk dcn Flufjtljalun der Air und
'.lißne. Durchweg fccsteht dcr Wald aul
Ricdklhol,. d. h. man läßt nicht einen
Glomm wachsen, sondern haut diesen kur,
oberhalb der Wurzel ab. wodurch aul der
Wurzel zahlrnche Triebe ausschlas,e, die
man dann etiva armdick weiden läßt, ehe
man sie nutzt. Am meisten sind unter
dem ZNedcrholz die Birke und Eiche der.
treten, daneben finden sich aber auch alle
übrigen Holzarten Im bunten Gemisch.
Unter dem Niederholz vertheilt oder ali
einzelne Kolonien finden 'sich dann auch
einzelne Hochstämme von Eichen und Bu
chen. von denen einige weit über hundert
Jahr alt sind und eine prachtvolle Kro
ncnentwicklunq zeigen. Der fette Tondo.
den scheint sehr hvlzwilchsig zu sein, denn
aul einem Wurzclstocke enisdrieben 10 6i
35 und noch mehr Stämme, wodurch, ,u
mal die Wurzeln dicht beieinander stehen,
ein fchr dichte Unterholz sich bildet.
Schlinapslanzen. Farnkräuter und son
siige Pflanzen füllen jede Lücke au, da.
durch wird da Holz, und Bläitergewirr
so dicht, dafz selbst ein geübte Auge in
diese Gemenge von Zweigen, Besten und
Pflanzen nicht eindringen kann. Durch
den Wald lausen nur einige zum Schutze
siegen Fcuersgcfalir vngcleglt fünf 6i sechs
Meter breite Schneisen, daneben aber
zahlreiche, den Wald lreuz und quer
durchlaufende, etwa einen Meter breite
Pfade. Ucbcrall im Wald sind kleine An.
siedlungen. Blockhäuser al! Unterkunft
räume für Jäger und Köhlerhütten ,u
finden. Planmäßige BefestigungZanla.
gen. die offensichtlich errichtet wurden, ehe
man an einen Krieg in diesem Jahre
dachte, habe ich nirgend gefunden, unsere
neuzcitliche Vertheidigungskunst bedarf
auch nicht solcher Mittel. Gegen die An.
nähme derartiger Hülfsmittel spricht auch
der Umstand, dafz unsere Truppen den
Argonncnwald schon, ehe die jetzigen
Kämpfe entbrannten, theilweise durchzo.
gen hatten, ohne dabei auf irgendeine
Spur vom yeinve zu ,ibui. m
eine Schwenkung unserer Truppen .er.
folgte, drangen die ffranzosen mit. großen
Kräften in den Wald ein. um un an
scheinend zu Überrumpeln, wurden nun
von un festgehalten, wodurch e möglich
wurde, all diese Truppen der Verwendung
an anderen Kriegsschauplätzen 8
den. Ueber unsere Ziele nd Absichten
bei diesen Kämpfen läßt sich hkute rni
leicht erklärlichen Gründen nicht Nähere
berichten. 4
Die Franzoscrk haben e fraglo me.
sterhaft verstanden, sich im Argonnen.
walde zu verschanzen und alle diese Um
stände in geschickter Weise sich nutzbar zu
machen, die ein ss roher Wald bittet
Ta,u kam dann noch die Anlehnung de
Walde im Süden an die Festung Berdun
und da günstige Hinterland im Westen
de Waldes, da an da Lager von Eha.
lon stößt. Dcn ganzen Wald durchzo.
aen Laufgräben. Wolfsgruben und ffl
haue; die Schneisen und Wege konnten
von Maschinengewehren, die zum Theil
auf hohen' Eichen angebracht wurden, oder
von Geschützen bestrichen werden. Beson.
der die Umgebung der Jorsthauser,
Blockhütten und An,,edlungen hatten die
Franzosen stark befestigt. Den Wald selbst
konnte man durch Fällen der Niederholzer
und Vereinigung dieser rnrnei
drähte kaum passirbar machen. Hinter
diesen Verhauen lagen dann In 30 bti 40
Meter Entfernung die franzoMen
Schützengräben, aus denen unsere sich
durch da Holzgewirr schwer durch arbe,
tenden Truppen leicht abgeschossen werden
konnten. Ein Vordringen durch diese Ver.
haue war daher eine recht schwierige und
vor allem verlustreiche Arbeit.
Den im Walde eingenisteten Franzosen
war durch Sturmangriffe nicht beizukom.
men, da in dem dichlrlerzweigten Unterholz
die Vorbedingungen de Sturmangrisfcö.
ei kräftige, geschlossene und rasche
Vorwärtsdiangen einfach ausgeschlossen
war. De Weiteren wurde auch in dem
Unterholze ein Handgemenge sehr er.
fchwert. und endlich war zunächst eine er.
folgreiche Beschießung de Feinde durch
Artillerie, und Gewchrfeuer infolge der
örtlichen Schwierigkeit keine leichte Sache.
Auch die Flieger konnten die Stellungen
de Feinde nicht erkunden, da au der
Luft keinerlei Truppenbewegungen In dem
Walde beobachtet werden konnten. Ausser,
dem mußten wir zunächst einige Kilometer
über freie Gelände, ehe wir on den Wald
kamen, an dessen Saume die Borhut der
raniosen laa. Sobald wir aber den
r Waldrand hatten, konnten wir im ersten
Ansturm die orhut dcr Franzosen glatt
über den Haufen rennen, dann aber hieb
k. sich vor der Hauptmacht der Franzosen
einzubuddeln und sich unterirdisch an die
feindlichen Schützengräben keranzuarbei.
ten. Dabei hat eö denn anfänglich nicht
an mit großer Heftigkeit unternommenen
' Blwrisfen der Franzofen, namentlich der
Alpe.-''rrcgimenter. gefehlt; die Angrei.
Itt 'tein. i dabei kcdoch stet gründlich
verhauen, durchweg drangen unsere
Truppen d mit den zmückslilthende
famosen in ken SchuKengraben ein,
Recht bald hörte , inn auch, abgesehen vo
' kZtinern Vorstößen, jede Angriffslust beim
Feinde trotz seiner anfangliche Uebekzahl
auf. Mit jedem Schritte, den wir weite,
in den Wald eindrangen, wurde unsere
Lage günstiger, heute sind wir schon die
Herren de Argonnenwalde, und wenn
wir den lckten Franzosen noch nicht au
dem Walde entfernt haben, so liegt da
daran, daß wir von einem allzu scharfen
Borg,len absehen, um unnütze Verluste zu
vermeiden, zumal da Endergebni nicht
mehr weiselhast Ist. Der jetzige Krieg ist
mehr ein Kleinkrieg, aber ein an Span
nung und Aufregung nicht armer.
2i!ochenlang liegen wir un nun gegen
llber, und im Walde hat sich ein Leben
und Treiben entwickelt, da an da Lager,
leben im Dreißigjährigen Krieg erinnert,
nur oiitz jetzt alle großzügiger, umfassen
der und blutiacr geworden ist- Unsere
Truppen verstehen e. sich in den Schiit
zengraben recht huuSlich einzurichten. Man
muß allerding dabei beachten, daß der
eigentliche Schützengraben nicht unmittel
dar vorm Feinde liegt, sondern davor noch
ein bi zwei, am besten wohl all Kamps-
f raben bezeichnete Schützengraben sich be
indcn, In denen K ' Truppen immer be
reit zum Angriff liegen. In den Haupt
schlitzcngrabcn buddelt man sich möglichst
tief in die Erde ein, versieht da Loch
oben mit dicken Baumstämmen. Holz ist
la im Ucbcrsluß vorhanden, auf die man
1 bi n Meter dicke Erbmassen austrägt.
Auf diese Weise erbalt man eine warme,
trockene und 'ick, verhältnismäßig gegen
Tcbrapncll und Granalseuer geschützte
Hohle. Untere Soldaten schleppen Stuhle
Bänke. Tisckie in diese Höhle, eine besaß
sogar ein 'Grammophon, da sehr zum
Aeraer der Franzosen, die solche als
Hohn empfanden, die Marseillaise herun
terleierte, denn jedesmal, wenn diese
Klänge durch die Abendstille drangen, be
gann ein wiltbende Geschieße der Fran
zosen nach dcr Richtung, au der die
Klänge herUbeifchallten. In diesen Schiit
zengraben läßt e sich Wohl gut hausen.I
dagegen ist der Ausenthalt in den vorde
ren Gräben, die durch Gräben al ge
schützte Zugangsstellen mit den ersten ver
bunden sind, weniger angenehm, und die
Soldaten freuen sich, wenn sie alle 24
f ' : ' ', r m6 .7 - T :
' r ,1 - , ' ",. ,,.,
. ' ' .". , . " -V. .--. - 'a - .. . .
" ,v . ;, , " ,
,a . V' ''-',,
, , . . , ' ! -,".-., , .
i - "' f i " , : - i . . i t . , , , '.,-,."'
1 , " . v. - x-"'iy' ' . .
' ' ; ' ' s" " " ' " . .
r: ' i . f i '3, II w M ,, . : , 5
, . i ' ' ' ,- . - ' 1 1 ,. ' " -' ' . . - - .
' ., r . . r t,.v.i v..,' 4. - - " F . . .... t-, -. ' ri ' , - !
.,;,' r " '- . , ' . . . ? ' . ; t -
, . , . . i. a- '-''" .1 '.'. . - ' s i- ' . " ' a ,.' . ,
r- j, i; , . ..ä, ., , .,- - .. V '-. ; - ! ...,., ... - .
-.' '- -!. li & -t i . &. Ti" . j, B t ' ' .. ' - :
!"... . v- : .. , , ' . n : , ,:- . ' '' ' ..,. '7-" w
!' v . ,.-.. v l y. ; ! 5 ,i f 4 wV' .;;'', .- ' '
. , y i ( . . , .
7 " . . .'h i'" r . 1 1 v
; V ' V. " . V . . r :i . X . : . . ' ' . . . . .
' ' , - S
s , v ' , v ' ; '. .. '
.k,- T '.l , j - 1 ' i, i -, , ' -;. . , , . . i . ,
7 t -' ' ' ; . - . . i
,,. ,i !"';! . -i i'V- , . - 'V '
.. , ' ' 1 s . f
' ' . . , . i , " . - .' t, :
' j l A v ' 9 t '- i i - - & 9 (' ' ., ' '
x i 1 v ; i ' i. 1 . i V ; - - ' ,
s , s- ; ,'" t t , .. '
- , , -, ' l . . , . . - 5 ; ' '
' i . K'C - ' 'V ,
- V ; t . : rr.
1 V , I : ' . . . . ', ' ' . '
. i . -M . ' '
' ' , - . V- ,1- "v
jt v V , - ,. M, . Vi j, ! O ' ...1 j .i -f .' ! " . 5 '. '
; i - - . ' . - ' I f 4.-" y ' ' ' Vi r ) i
- . . ' 1 . ' ' ,7 yxu '
. , t " ' . . ,'.
' s - - ; - !tr . . .:
' - ,' -. .' . , . . , ' v - .. -Hj., ' :
' V tH ' " ( '7' i, , ; , , - -iV.
' , . ,z t . . '-, : '7' ... - , ., -.;." " - - '
.--C., , : 7. ' -f ' -
'.. ' . . , . 3 . ' ' -v,' , . , l ,
' , : . "i '.'.-', .. , . . - i- .':. - ST .."",;
. i V- ' ' ' .. '. ' . -,W
' V ' - - . . "i - ' - . '
7,'--7-;: , ;;V V-S 7 '
:7'7-: k -ISiX&tV. .'. . 7 r-r- '. ,
.' . - 'i f V t 7 4 - '
'N 7- i . . ' ? . - - . -. ' j,M '
r ' - a, i s . K-
. . H !. '' f- '- 7,',- A' ' 7"-. . ' . '
, f . , j , , ? - t , " ' i ,,T, , , . , '
;' - ' i ' . : ' ' ' , ; -
v , . . ' V. j , X . " ,
i , ' -7 . - ' , '-7 . .' . 7' ' ' I. .7-. -
... ' . v 7 , .,- i ' , m .v4
i 1 v7 ' - ' .":',.
.". . - - ,
. x ''h . 7' - -7 x fl
' ' , , v ..-..v,.-- ','-r. , --v , , ij '' 't . -
t - f 1 'i !t 7--' ..-,' . . , 1 " . '
i . ' ' ' , - . - ," f ' ? . .
.. , - . v ' 7 ''77 7 f- ' : "' -V , ' - j . ' , " . .Tf'-.t . - "".
. " " ' 7 , v-:.7. i " v' .i ' ".7
. ;-vaV . ft;r - - ;', ! w
i - ' i, ' ..V , '. ' . !, v ' . - . V- . - , ; f t.
; '7 ". .. 7 t71,;v !,: . ' ' . . -' p , i 7"'i"'. 7
f i 77 ' ' " ,,,.-7 n ' ' 7 - '7 . 7' - ' 7 - r
V. ' 1 , - - f ,-- ' f-v ,.. , , .. , - ,f r.- ..T.'' . ' J-: ' . - - - ' . ' . . f : ' ' ' ;; -": - ' . . ' . . -
t ' v i. ' - .V ;' .(.' .- . ' . - ' , ' . 5 - ' ' v
7,' 7 )y ' - ' - ' - '' " V " 1 '! 7 '--v '. ' - i ,y 1 tf.yi" (' t f S --- . J- '-. f '
V
-
Die erbitterten xmmpfe im Argonnenwald.
ophriaht, 19U, Leipziger Jll. Leitung,
iug.
U
i
t
- '-'-''i i f
,-7 fU "7.
'r v
JL'V:
!fkr
i
& - 7-f
' , ' I "- - 4 ' " V fV". 3s - ? " i I
c I - . i"-7
- , i 4. .v . !'
j: - J 7 7' '
f Js v v
? ' . ; . : 4 Ji ' w7 v
t . '.i ' ,.S4 S 1
) i : - . . , f fr , ; :4
. : v 'xt vj i S.. x. '4 " , ' 5. -1
' ; : " 'N?4 ' -",v
V; . v.T, . ! v? w
. t y j r , i. i , i y
"- -rV' V'I ".-'
' y ' t i z yi l yy- 1Pr 5 r
iB. " ' .- " -7 ffti." .ct jJt,- ... v - - v :.. n. - ' ?
, i 'i'i i i
t '. 1 Ö v I . . !
. 7 - ö '" ';t 1 ( -; ' 4
1 ..? v ;r4 . 42 iL ' ,. .v ...irt-i-i vf. .--y
- y x - s-v A-t 3
- .
a.Ti - . ' ' J
-'v-r ' v ' Jh , O. x
.. ,r. 7 v - ' -.'
I. !' .. V. ij 1 rt 1 " '. -...t. ..it r" . -i"P .
- -' . . .
, r i - .. - t .
.A : -.h . J. " ., J.-: :. ' .S.' -, -V ?.
" ' t ',.f,'j'"' " , i?.'"J.f ' u
t l'V , i'' eKs ' 4
i i 7 ' X V T ' .. "
, ''k' w4 f Z, , - ,
--jr?- ,.4 v-- - i-icnjT Vc -.v " f
wc.;jwr7i , .v,
": PJTi J"' 's V' yU
' s - "-r"4L A ' -l i ' jSj i
- H. v- -1-7., - .i"
P 777 .7, . , c ' .f
s Izt: v-:-,7 '.--. ' t .' j;
v , . X . -.jP . . -W "Of . rt1 (" 5l - ' ;- . . "? v j : .
' Vj y V &iLr jt 4, -A jgv ' r A , 1.
Eine Korporalschaft vor ihrer Wald Hütte.
Stunden abgelöst werden. Vorn liegt
man in ständiger Fühlung mit dem Feind,
dcr stellenweise nur 50 bis 70 Meter ent
fernt seinen ersten Schützengraben hat.
Sobald sich nur eine Helmspitze sehen
läßt, beginnt ein wüthende Geknatter;
besonders seitdem die Franzosen 'eiserne
Schutzschilde führen, hinter denen sie fast
völlig geschützt gegen Gcwehrfeuer liegen,
ruft jede Bewegung, die man macht, so
fort eine Schießerei auf die Gegenseite
hervor. Wir gehe sparsamer mit der
Munition um. Unsere Leute haben frag
loö bessere Nerven als die Franzosen, denn
von Tag zu Tag wird unser Feldgrauer
ruhiger, er schießt nur, wenn er ein Ziel
gefaßt hat, da er dann auch selten ver
fehlt. Die Treffsicherheit unserer Solda
ten bat e auch erzien, van yeuie m r.
gonncnwald die französischen Offiziere
nicht mehr In der Front liegen, sondern
erst im zweiten od sogar erst in dem
Haupischuhengraven, weil zu viele uji'
ziere getroffen wurden. Man hört die
feindlichen Offiziere dann Immer mit lau.
ter Stimme da Feuer leiten. Ihr un,
deuz, troi, seu' klingt vornehmlich zu
un herübe', und bei deut duckt sichal.
Ie, so daß die Salve ohne Schaden über
unsere Köpfe pfeift. Zum dauernden Au.
harren in diesen Stellungen gehören aller.
d na Nerven wie Dramlaue, man ve
denke, die ganze 'Zeit in Laucrstellung lie
tgr'
' - ' . -
" ' ' ' vCi , 5 , 1 -
' --iYV
. - w a y - V
, v - Ar ;sffr
. 4 , - , s & J S ff f
4 - v ' - ' -f ' tFi
. V t ' t?trf ; Ifit't 4
V , ,Stf A . i, i , , ' '! kz .
. r ,- 'c --.. J $
- . ' v r ' . . ,!
' . , itet ff -
v, V 7'7" " "7 ' -? ? :
i
V " , " . v . V iV F " i
Z . , . - 5 j .y ' v j.- , k . ,if . !
t - . r ' - .'?' j ' ;
, .-j v. i - i - i
V z ' . ' . 1' i'Sl
'? v i;v.'i' i
i 'k'r . r
5 T' 1 . " - ,? .'s
! ' ' V . ... ,
1-7 7 v " , , -
rSV V . ' -ä-;1-?- -2
: i "'s
-i , 5 ß t i i
' r ' -i
4
u
' "7 " W
r.
i
- '
, ri
i i i
- . ' h
" ' s S'Si
i
Im deuischenAnierjeeboot ,Ü26.
Scrosterrebtas. von Vjctnui vom iU?yu).
Zluhepanse in den Schützengräben.
einzuschleichcn versuchen.. Dabei bediente
man sich auf der Gegenseite aber meist dcr
Kriegslist, daß deren Streifpatrouillen sich
in deutsche Uniform kleiden, Viel helfen
Vii-a rtsiWhrnrtl tii, istn ilnfpr
gen, den Finger am Abzug de Gewehr ffdgrauett haben einen wundervollen
die Augen scharf in da, Blatter, und md)(t derartige Sachen, und wehe
Zweiggewirr gebohrt, angespannt kau. demjenigen, der bet solcher Verkleidung ge
fchend aus die mannigfachen Geräusche. fggen wird. Dcr äußerst gefahrvolle
welche knaaenve öwtige, reis ,u ooen Pattouillendicnst wird nur von Freiwild
fallende Baumsrückte verursachen. Jeden
Augenblick muß man gewärtig sein, daß
der Feind au' dem Dickicht, wenige
Schrittesor einem, hervorbricht und einem
ha krächzende ,Urra", Urrä" der Fran
zosen in die Obren gnllt- Dabei ist e
feucht auf dem Boden, Verpflegung giebt
e nur des Nacht, und dann gab e an
fänglich immer dazu eine wüste Veschie
ßung; jetzt scheint ein stillschweigende
Ucberei'nkommen zu herrschen, daß man
sich weniger dabei stört.
Wenn die Nacht Ihr Schalten hernit
dersenkt, erheben sich lautlos unsere Pa
trouillen. Wie der Jager da Wild an.
schleicht oder wie der Trapper sich den In.
dianern näherte, pikühcri sich die Patrouil.
le näher N die feindlichen Stellungen
heran. Andere sichern unsere rückwärtigen
Verbindungen, bewachen die Wege und
fahnden nach feindlichen Patrouillen, denn
genau wie tt un giebt e auch drüben
ligett ausgeführt, die sich in Scharen dazu
drängen, weil diese nächtlichen Streifen
reichlich Gelegenheit bieten, das Eiserne',
sogar erster kttasse, zu erwerben. So stand
da eiserne Kreuz erster Klasse al Be.
lohnung für den au, der den Standort
von zwei schweren sraizösischen Geschützen
ermittelte, die uns erheblichen Schaden zu
iigten. Einem Rheinlandet ist e gelungen
efizustellen. daß es sich um zwei Motorge
'chiike handelte, die aus sorgfältig vorbe
reiteter Straße hin und herfuhren und
von Zeit zu Zeit den Wald Unter Kreuz,
feuer nahmen. Damit war auch diese
Räthsel gelöst, das un viel Kopfzerbre
chen gemacht hatte, denn die immer wech
feinden Feuerstellungen unserer Gegner
erschwerten un den Angriff wesentlich.
Bei diesen nächtlichen Streifen wurde
auch die Stellungen der feindlichen Ma
schinengewebre erkundet, und ant nächsten
Mittag vernichteten, bann ein oder zwei
s. Jii. ... ( . R'.l'((,..'j l'.
Wagehalse, die sich zwischen unsett Linien Volltreffer unserer Artillerie: die ganze
Herrlichkeit. Währenddessen haben sich
auch Unsere Fußtruppen lautlos hcrange.
arbeitet, die Maschinengewehre schweigen,
die Infanterie springt auf, kein Hurrah,
nur ein keuchendes Ringen, hier und dort
ein Schuß, sonst arbeitet das Bajonett,
die Azt oder der Spaten. Ein Krächzen,
Rufen, Stöhnen und- Stammeln, zur
gelnde Laute in höchster Todesangst aus.
gestoßen, jetzt eine Leuchtbombe, die da
schaurige Bild mit leuchtend weißem Lichte
llberflutbet. dann Ruhe. Unsere Braven
sind die Herren de Schützengrabens, rasch
richte, sie sich in dem eroberten Graben
ein, oft Todte als Brustwehr nehmend,
denn jeden Augenblick kann die feindliche
Reserve einen Vorstoß machen. Keuchend
arbeiten die Luncien der Sieger., dumpf
dämmert da Herz an die Rippen, als
wolle diese zerschlagen, schauernd schim
mert das Weiße des Auges und lechzend
schlürfen die durstenden Lippen den stat
kenden Thee oder Kaffee au der Fckdfla
sche Es bleibt dicsmal ruhig, die Span
nuna der Nerven läßt nach, und bald
schließen sich die Augen zu kurze, träum
losem Schlaf im Vergessen all de Erleb
ten und der Stunden des Schreckens und
Kämpfen. ,
So geht es nun schon wochenlang im
steten Ringen, nur an einigen Tagen
herrscht größere Ruhe, fast wie un. still
schweigendeit Uebereinkommen. Die Stun,
Zwei Stunden vor Mitternacht!
Um die gewaltigen Granitquader am
Molenkopf brau,, heulend der Herb!,-
stürm. Breit drangt vie Dünung an
Ufer und schäumend brechen sich ihre
' V (i
lcn an der Eieinmauer oes Piers. uu
mäßig heben und senken die Fluthert da
schwarze Unterseeboot, daS dort fesige.
macht liegt. In der vollkommenen Dun
kelheit vermag man nur wenig von dem zu
unterscheiden, Ms an Bord des Fahrzeu
gcs vor sich geh!. Daß aber emsige Thä
tigkeit auf Deck herrscht, kann man darin
erkennen, daß flüchtige Schatten an den
glübenden Dccklichtcrn vorübereilcn und
diese für AugenbU oeroeaen uno wKu.t
kreineben. Aus dem Maschincnraum
dröhnt dumpfes Stampfen und Knattern
herauf, und das iqwarze ungeizeuer zem
und rüttelt an feinen Stahltrossen, wenn
die Schrauben versuchsweise einige Um
drehungen machen.
Halb elf Uhr!
Ein Druck auf den Hebel, dort oben Im
scgeltuchbekleideten Kommandothurm, wo
der junge Führer in glänzendem schwe
rem Oelzeug sieht. Die Trossen werden
losgeworfen; ein rasselndes, schrilles
Glockenzeichen in den Maschincnraum:
donnernd springen die starken Petroleum
Motoren an, das Wasser wirbelt schim.
merndctt Schaum am Heck in wallenden
Strudeln empor. Vorn am messerscharfen
Bug erhebt sich eine schwache Welle, sie
theilt sich, rauscht an beiden Seiten zurück
in breiten Streisen, und hinaus lenkt das
Unterseeboot In die freie deutsche See, mit
wehenden. Flaggen westwärts gegen den
Feind!
Finster und sternenlos ist der Himmel.
an dem sich die schweren schwarze Wolken
jagen. Schon wenige Met um oaz em
same ftahneua verschwindet alles in bfa
littet Dunkelheit, die der Führer Mit ge
übten Augen zu durchbrechen versucht. Der
Zdind pfeift über die Secfläche, und jetzt.
wo ble" Wogen schräg von ileuervoro
komme, platschen wuchtige Spritzer über
Deck. DaZ Oelzeug des Offiziers im
Thurm trieft vor Nässe. Schäumend und
gurgelnd verschwinden die . von hellen
Gischtstreifen gekrönten illZogcn hinter ocm
schwarzen Schiffsleib, dcr aus ihnen eine
graue Bahn rauschender Seifenblasen Z'l
riickläßt. DaS taktmäßige, Donnern der
Motoren und das Poltern der Wogen auf
den eisernen Platten des gewölbten Wel
lenbrechers sind die einzigen rings ver
nehmbaren Laute.
Der Morgen dämmert in, blelgraue
Lichte. Da - backbords erscheint ein
schwebender, huschender Schatten, nach
wenige Minuten kreuzi daS Tauchboot
einen grauen laum bemerkbaren lschaum.
streifen, der den eiligen Weg eines feinde
lichen Torpedojagers flüchtig markirt. Die
ttdtt
Der Bcrlniscr be olMnett ftiMtiHetonS, dcr
f4 ftcitnillot Smn4 vom RIwn. h,itt' ras
IfiU'itlH'lt, iitfjit Siiiiitift des UntetffeftooteS
v 2(1" an bet cn Boid bkw,woüncn. Er fitul.
bet nun hi,r seine (iinbrihfe und Beobachtn
gen. . .
den der Ruhe wltken aber ebenso nerven
aufregend wie die des Kampfes. Wie Ist
es heute unheimlich -ruh!" Hort man
dann sagen, und man bearüßk das hochw
stimmte Sausen der Granaten oder das
liefere Brummen der Schrapnells hier wie
eine Erlösung. Kampsluft und der Drang
zum Ringen beseelt alle, es yntzl nur:
ran an den Feind, das Lauern und Ab
warten ist unbeliebt, der Angriff eine
reuoe.
erste Vorpostenlinie des Gegners ist durch
brachen. Nun: Achtung! Die Pulse flie-
gen in Erregung. DaZ Signal ertönt, das
Boot klar zum Tauchen zu machen. Der
Kmmandothurm wird abgebaut, die
Flagge geborgen, der Mast umgelegt. Die
obere Thurmklappe wird geschlossen, das
Periskop tritt in feine Rechte. Rauschend
strömt das Wasser in die Außenbordtants
ein: das Schiff taucht unter den Meeres
spiegel. Die Petroleummotoren schweigen;
ein Elektromotor treibt die Schrauben an.
Während der junge Oberleutnant im
Innern des Thurmes am Teleskoprohr
sitzt und Ausschau nach dem Feind hält,
stehen die Bedienungsmannschaften der
Torpedorohre gefechtsbereit auf ihren
Posten. Im Bugtorpedoraum hocken die
Braven halbnackt um das mattglänzende
Rohr. Nur zwei elektrische Lampen er-
leuchten den engen Raum. Fetter Peno-,
leumdunst überall; erstickend legt er sich
auf die Brust und macht das Athmen
schwer. Eine Unterhaltung ist fast un
möglich. Im Lärm der Maschinen, im
Donnern und Poltern des Wassers drau-
ßen, gehen die Menschnlaute unter. Es
ist unerträglich heig in dem kleinen Raum.
De! Schweiß rinnt über das Gesicht. Um
die ausgeathmete Luft zu regeneriren,
tragen die Mannschaften Kalipatronen vor
dem Munde. Von Zeit zu Zeit schaut der
Geschützführer nach Uhr und Kompaß, die
er am Handgelenk trägt. Angestrengt
sehen aller Augen auf den Signalapparat
an der Wand. Die Maschine rast. t die
Wogen dröhnen und brausen. Stickiger,
immer stickiaer wird die Atmosphäre im
Schiffsleib. Gedankenlos macht jc'r die
schwebenden, wiegenden Schwingungen des
Bootes mit: Auf und nieder, auf und nie
der, auf und nieder . . .
Ja, wer droben dem Feind Ins Auge
Äauen, wer sich droben als Herr fühlen
könnte über die See! Das ist ein anderes
Los; auch für den, der noch mit seinem
letzten Blick des Himmels Blau und den
frischen Salzhauch der See In sich trinken
konnte: dort stirbt sich's anders, hier
im Dunkel, eingeengt zwifchen lsta.van.
den und rastlos sich drehenden und ftam
pfendcn Siahlblöcken; hier unten, wo man
nichts sah, nichts horte von ocm, was
oben vorging; wo, wenn das Boot sank,
alles in der dunklen Tiefe erstickt wurde.
Da ieder fährt auf. alle AtlMnoth.
alle Beschwerden sind verflogen. In leuch
tenden Lettern sieht auf dem Glastäfel
chen des Signalapparatcs das Kommando:
Achtung! Ein Seufzer dek Erleichtc
rung bei allen. Endlich aio. Die ano
am ?eb l. den zweiten Torpedo bereit,
dak er sofort dem ersten Ins Rohr nach.
geschoben weiden kann; so vergehen die
Sekunden tkoptenweiie. Man mun rcogi
dicht am Feinde sein. .Los!" erscheint
in ' Flammenschkift lautlos der Befehl.
Den Qcbel heru.ergerisscn; ein metalli-
sches leiseZ Schnappen und Klappen im
Nobr. ein Gurgeln und Schluchzen I,n
Wasser, da in die leere Kammcrschleuse
des Ausstoßrohres hincinfluthci. Das Ge,
schoß ist fort . . Trifft es? . . Sehnig!
Arme ergreifen den zweiten Torpedo. Er
gleitet in die dunkle Oeffnung des Rohres,
und nack ein paar Sekunden sieht alle
aus wie vo?hcr. Hatte, der Schuß getrof
fcn? In Gedanken hatte jeder milgc.',ählt:
Hundert Meter . . zweihundert Meter
. . . dreihundert Meter . . . vierhundert
Meter . . Hier herunter dringt kein Ton.
Lon hinten nur braujen'und sausen alles
übertönend, die Maschinen. Bon außei
her dröhnen nur die Wogen an die Eise
mauern.
Bis jetzt sind die Bewegungen rege!
mäßige gewesen. Jetzt wird der Schiff
körpcr hin und her geworfen. , Heftig wer,
den Infolge der brüsken Steuermanövel
die Mannschaften gegeneinander geschle
dcrt. Zuletzt eine rasche Wendung, das
sich jeder wie im Wirbel gedreht fühlt
Dann wiegt sich das Boot wieder gleich
mäßig auf und nieder. Es geht rückwärts
Der Angriff ist gelungen.
Neiterlied.
von Iritz Kerker..
Noch zog der Morgen nicht herauf,
Der Ncbcl kroch in Schwaden
Da machten sich die Reiter auf,
Drei gute Kameraden.
Sie ritten beieinander schon'
Durch Belgien bis bor Laon
Trotz Kugeln und Granaten,
Das Fähnlein war gerathen.
Wo's immer nur zu wagen galt,
Sie ließen sich nicht halten.
Patrouillen durch den dichten Wald
Und llber Berg und Spalten.
Wie hat das Feuer sie umsprllht, i ,
Manch Röslein Blut ist aufgeblüht.
Doch jeder Streich gerathen . ,
Trotz Kugeln und Granaten. s ?
Heut wußten sie: Und wenn e glückt,
Gegrüßt, du Kreuz aus Eisen!
Sie flogen durch den Busch gebückt.
Geschmeidig wie die Meisen.
Da kracht es von der Seite her
Drei Kameraden sind nicht mehr.
Sie wälzen sich im Blute
Der Reiter und die Stute.
Die Sonne brennt Du schöner Tag!
Schwadron steht auf der Lauer.
Wo bloß das Fähnlein bleiben mag
Manch Herz ahnt Tod und Trauer. ,
Am Abend ruhn sie schon im Grab, .
Man brach viel schone Blumen ab.
Es funkelten die Thränen
Auf manches Rosses Mähnen.
, KriegS Französisch.
Ein aus Frankreich verwundet zurück
gekehrter Reservist erzählt: Mein Unter
offizier und ich, wir wollten uns die
Haare schneiden lassen. Nach einigem
Suchen fanden wir auch eine Friseur,
der nicht vor den Deutschen geflohen war.
Wir betraten dcn Laden. ErwaktungZ.
voll sah uns der Haarkünstlcr an. Da
sprach mein Unteroffizier in Erinnerung
seliger Schulzeit das große Wort: Rea
moi les clusvaiix de la Capitale!" Der
Friseur war entsetzt. Da war ihm noch
nie vorgekommen, daß er d Pferde der
Hauptstadt abrasiren sollte. In Eh . . ,
hatte derselbe Unteroffizier mit dem Bür
germeisiek über die tägliche Lieferung der
Nahrungsmittel zu verhandeln. Doch er
kämpfte vergebens gegen den Redfchwall
des Franzosen an. Da wandle er sich en!
rüstet an den neben ihm siehe?! '-im
pannieschlächter: Reut ter, sprechen Sie
mit dem Manne französisch!" Und Reut
ter, dem Berufe nach Kneipier in Pankow,
begann grunzend wie ein Schwein um den
Maire herumzulaufen und, ihm einen Fin
ger entgegenzuhalten. Verständnißdo
notirte der Bürgermeister: ,m coehofi".
Dann sprang und blökte Reutteie ein
Hammel, darauf muhte er wie tj Kuh.
Wiederum verstand dcr Franzose, und die
Bestellung- war durch dieses 5lricgs
Französisch schnell aufgegeben.
) - . .
X