Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, December 16, 1914, Image 5

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Omalz Tribüne, Mittwoch. 1. Xfj., 1911, Ztlk 5.
-
r
.
'!
Ka'jfl "Sein" VeihnaGhis - Geschenk kiel!
Größte und brste Sortimente. Niedrigsten Preise in der
Ctadt. Ihr Weihnachtsgeld langt in diesem Laden am
Weitesten. '
ZZauck, Ia.scilZ bis f 10.
' dilofri)ic ?: bis $10.00.
Wlüfc- ! Pelzhaiidschuhe.
y:c bis $10.00.
?eidee Halöt'iiiden r0c und
h'drr,
irrrcn Strümpfe l"c l'is $1.
Warnte Sinfntrr $1 ti $7.T0,
inifchiil)C Mt bis $2.75.
ccibcitmiitUct U bis $2.50.
AllcS was Jemand wünscht. Große Ausstellung idealer
' Geschenke auch für Jranen. ttauft frühzeitig. . .
MmtXia&ahmq
4Qt1H lANlOM.l ?T
MM L HUitmiMl'"
COKRECT AFPAREL FOR
j jsjj (o) NBG
; : WMSüm VbMQÄDllV?'
ins l(MfallpjfrlJl'Mi ikMWIMMM
' "'I.W " 11 ' 1 II ! I I j III I
ammr' innu'inT-aKr wwr T W'HM'.' 'MGP' .MW! !','J9f j-UP nwmi -It iJ-.WA - ' " P'.-uW
r , .U. 1
k . 4 ' 1
i ' '.v t-v z
I ' V 'l t
ff '. Hit" '. . . "
I , , 1 j i. r ' .
l u .. "Vti j t : -"-ii I
V.- J ' t" 7- -- il' uSil
i ;V ' -r- -' 4 -!'.?-".1'
t - 7 i IS fr
- ? i, t,. . i .:-. VX"' -
. fj;",.. vvt-
l. s V-Jf' ;-v
r ' y '
,. .V fS, V. :
. ,
' - ' ' . i. ' - i f Zd vs" - '
'v.'m. -,' ,v -iy , - cjfc- -
(- 7 - V' V4 tJ t in-
lljZ - Vvntafi,JS
. SO. OMAHA. NEB.
Die modernste und sanitärste Brauen i
im Westen
Familiknbedgrf sann bezogen werden: in Siib-Crnaljfl, Wm. Jetter.
Ü302 N Straße? Telephon South 863. Omaha, Hust F. Bil,. 1324
TouglaS Straße? Telephon Touglag 3040. Gonncii BIffS Old Age
25:, 1512 Süd 6. Straße; Telephon 3L23. ., , - .
OMAHA STOVE REPAIR WORKS
1206-8 DOUGLAS STR.' " PHON TYLER 20
Rtvoratur oder Ersatztkieilt für resen und Hetj'Apparate jeder
rt sind stcfaer.
Gut rbeit! Billig Preis! R,ll Bdlunq
i
i
) Willkommen. Deutsche I
-iii-
CARL J. RDMOHR j
Deutsche Wirthschaft
207 S. 13. Str., Phone Douglas 7315
Smportittft Ääfe trotz d Prtii,
1tkikrmg M bei mir nicht ttjeui g,
tnerben. ÜJiarrnittt HSring eint
pfialiifit.
- Tal ,r,2gl,chi Old rsrn
LItk'' an Zapf uub in Flaschk. .
Jmxrltrte uub inhkimiche Weine
nd ö,quöre und Cigarre.
Mncha,,! Lunch" ,u mäßigen
Preisrn den flan,i lag.
' ist gtmü hlich dtim plattdütschen
tmm ..,., tmm -. IM ffrnm
,4 5'UU.n! tl ei.i
CMkn-lt Iti ü ',,,. tli 4tttt
teunUB tl II tttnlltejl
Drv Rudolph RIx
DauUchtr Arzt end Wandtrit
tnli;lnl. CltUi, Coijlrt 8S, ,d,i. IM
ftfeati ... uk liM 6a.
f !S
jßXnl-fl
lUsZ&ty
ryU'.'r..:U,:.-ll,Hi:i-
iliilllii;
r u ,
i;i;i:fj)(rrii
IMMWWn I fr ..laua-ltll
I
4,0mmm
yy
Halsbinden' und Siriimpsbän
bcrnnrnttur Ü.'c.
2Ticf)crljciiärofirmc!ftr $1 l. fst.
.jjoitbfofffr und Taschen 95t
diS $25.00.
tulti-illiifu (;t'!(l)iitcibc siöc
li 9 .00.
4'tfljmöntrl f IS lii $100.
VfltfaMw l0 fcii $10.00.
schirme u.2tbt 51 bis 7.
ruZkj
MEN AND WOMEN
" " Jj-Vl' ' " i
i -r ? . i
Vuvi
I riviifi - 01)t(i?ittin I
i WUjUlW VIUU)HVH k
I ZN dcrmicthen , S
ZedeZ gkmünschte Fabrikat i
$1 nud mehr per Monat
CEKTRAL
TYPEVVRITER EXCHANGE I
S ,nc I
Jtt7.Z9S.17.5tr. PhoneD412l
;Bl 7I , r IB Ml m i
miiiiiniiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiuiiiiiiiiiii.
; Henry Sici; ;
1 402 S. 13. Strasse 1
5 S. W. Ecke Harney
5 Wer gemüthliche Stunden bei 5
5 einem guten Trdpfen .verleben E
will, findet dort den Plaß..
Üiiiiiiiiiiniiiiiiiiiiiiiiiiuiiiiiiiiiiminiiii
Dr, E. Holovtcliiocr
Cfficc 309 Namge (Warft, 15.
nd Harne Straße
Gegenüber dem Orpheum Theater,
Telephon Tvigla 1438.
Nesideuz 2401 Süd IS. Straße
Telephon Tougla 298S.
Sprechstunden
10 bis 12 Uhr Vormittag,, 2 bü
. 6 Uhr NachniittagS,
' Omaha. Nebraöka.
$)tigfawm Ä
Erstklassige VaudevMk.
Nächstö Woche: Will CrrssqiChar.
Iic vUKüfii; U'ulc. U'iarnou Badie:
AlkzandLr & Scott; Jda Divinoff;
Loughlin's Contodii Togs; Ernie
PottS & Co.; Orpheum Travcl
. Preise: -Matinee (ausgenommen
FomstagS und Sonntags): Gallrri
10c; beste Sitze 23k. Abends 10c,
Skimwarts.
Um von L. tz. Kiiinljk.
Alt der junge Ingenieur Norbert
Heiden seinerzeit verlobt au Pari
zurülkkkhkte, da hatte dicset Ettigni
erft grohe Bkjiükjurig im klterlilhen
Hause hrkdorgkrusen. Ei Franzö
I,n! Wie wurde sich da mit dcul.
Jet Wcmüttitfe vertragen? Tit
ilameradkn hatten Heiden lächelnd ge
divht: Hie sind ja ein üiutcrlanl'
uitätetl So ganz wollen Sie zu
vnskrm Erbfeinde ilbergehen?!" Auch
ernste Warner stellten sich ein. die
sreundschastlich aus alle erventtichen
Schwierigkeiten hinwiesen, die ein
solche Ehe nach sich ziehen könne, Er
lachte sie alle sorglos sui und der
sicherte immer wieder, siit ihn g.de
ti nur ein Ziel, und das wäre, ilucit
l'ttoutneut sehr bald zu seiner Frau
ju machen. Ta prallte jeder Ein
rcutf ad, geradeso gut hatte man ver
sad)n können, mit einem Gummiball
eine steinerne MiZucr zu erschüttern.
Wal galten alle Lwetftl gegen die
kiesschwarzen, verheißungsvollen Au
zen der kleinen Franzosin.
Norbert Heiden war so glücklich,
wie man ti eben mit sechsundzivanzig
Jahren ali gesunder HJIcnfch in (ju:
Stellung uns der Aussicht auf eine
Ltebeöheirat sein kann. Nun, das war
schon zehn Jahre'her, und in dieK
Zeitspanne hatte er mancheriei Ent
iauschungen erlebt. tie seinen Ehe
Himmel ost sehr verdunkelten.
AuS verschiedenen Eründen hatte
sich Heiden, der ganz in Paris lebte,
katurallsieien lasien. !Lr . betrachtete
b!ksen Schritt lediglich cilj äubeie
Formsache. ' Seine Eltern und Äe
scvwister waren um , betroffener,
Oli sie diese Entscheidung hörten.
Seine jüngste Schwester, die zwölf
johrige Hilde, weinte drei Tage lang
Mit großer Hingebung, dann ober
bannte sie ihren Nummer in ein Gc
dicht, das sie sehr schon fand, und
das also anfing:
öiein Bruder ist kein Deutscher mehr,
0 Schande, riesengroß!
HJiein Bruder warf sein Deutschtum
hin,
Tr ist jetzt ein Franzoöt
Dieser poetische Erguß hatte unend.
ltch viel Aerse und blieb die einzige
iteundliche Sette. die man dcr Nach
licht abgewann.
Und die Jahre rarunn! Nober!
fweioen lvur uicr vn zwn icizen
cn mindern. Der Junge war sem
Ebenbild, blond und blauäugig, das
Stadel dunkel und zierlich wie die
'cutter. Einmal hatte es der Ätn
:r wegen einen bösen Auftritt gege
tn, das war. als Norbert Heiden öie
Entdeckung machte, dag seine Frau
!e , Kinder, schminkte. ..Da fuhr
:r mit einem lräftizen, deutschen
Donnerwetter dazwischen und veroat
s.ch solche lächerliche Torheiten. Ber
st,'indnislo sah Lucie ihn an; waS
ii'bte er denn nur so häßlich, dies
schminken der Kinder war doch eine
jthr beliebte Pariser Mode. Nor
bert Heiden mußte an seine Mutter
senken, was sie wohl dazu , gesagt
!)ätte, wenn man ihr den Vorzchtg
gemacht hätte, ihre Sprößlinge zu
schminken. So gab es häufig kleine
teibett.en, und Deutsch und Franzö
fisch stießen oft hart neinager.
Einmal in jeder Woche gtng Hetoen
in seinen deutschen Klub. Da gab
:s deutscht Männer, deutsches Wezen
.'nd deutsches Bierl Und einen ge
gütlichen Skat gab es noch obendrein.
&s war denn allemal wie ein Stück
chen Heimat, und der Ingenieur freu
te sich auf den Klubabend wie aus
ttnen Feiertag.
Soeben kam er von dort. Die
Stunden der jüngstcn Vergangenheit
z'.tterten stark in ihm nach. ES war
un Klub ein Gerücht durchgesickert,
oaö ihm heiß zum Herzen drang.
Ciner hatte die Mvgltchteit ause'
sprochen, daß es zwischen , Deutsch
lMd und Frankreich zum Krieg tom
inen könne. Nach der Greueltat von
Sarajewo konnte man auf alleZ ge
s-bt. sein.
Äls er später als sonst nach Hause
kam, traf cr Lucie in dcr denkbar
schlechtesten Laune, und so kam es
auch, daß sie um einer Kleinigkeit
willen sich böse Worte gaben, ucie
weinte heftig und machte ihm Bor
würfe, er vernachläs' sie, und war
um er sie denn iiberhau" ehciratct
habe, und es wäre vielleicht überhaupt
besser sie würden sich trennen, er solle
doch nur zu seinen geliebten Deutschen
zurückkehren.
Nun saß Heiden allein an seinem
Schreibtisch. Er hatte die Schublade
Aufgezogen und starrte wie gebannt
auf eine kleine dunkelgrüne Zignret
tenschachtel, auf dcr in Goldbuchstaben
zu lesen war: Ulanenregiment I,"
7- Sein Regiment!
ES war, als ob aus der Zigaret
tenschachtel alle die lustigen deutschen
Kameraden herausgestiegen kämen,
mit denen er sein Jahr abgedient. Da
war der schlanke Thingen, der im
,'ner so herzerfrischend geschimpft Hot
le, daß Ansbach so weit von Mün
tr;en ab lägt, dann der kleine Nib
fctty der so wundervoll Napoleon
imitieren konnte. Nur durft, man
ibn nicht allzu lange in der bekannten
Pose stehen lassen, sonst verpfuschte
r den ganze Eindruck durch ein La
chen, daS wi daS Wiehern eiseZ Pfer
dkSIlang.
Heiden streichelte leise ilber die un'
scheinbar Schachtel, es war, als ob
er seine Jugend liebkose. Wenn dcr.
ttrieiz wirklich außbrechen solltet Was
wurde denn da au ihm? Sollte er
vielleicht gegen seine deutschen Brü
der kämpfen? Er sah 2k,ingen klei.
rt, kugelrunde Augen aus sich gerich
.'et: .Tu bist wohl verrückt. Hei
t'en?!" hörte er ihn förmlich sagen.
E fror ihn innerlich. Welch ein
Zwiespalt! Luft! Luft! Er riß die
Fenster auf, aber von außen konnte
ti'M die viuhe nicht kommen. Schwer
ließ sich in tuen Sessel fallen. Die
bedanken jagten sich in seinem Kopfe.
IJa sollten hier kleinliche Bedenken?
Wa galt 4hm jetzt die Liebe zu sei
ner Frau, zu den inoern k Wie konn
ten die dürren Pflanzen standhalten
gegen den neuen Sturm, der in ihm
tobte. Das Baleriand rief wer
Bgcrt da? Wer setzt da nicht freu
big Blut und Leben ein. Ich kom
me. ich komme! Lieb Vaterland
lieb Bayerland euch gehöre ich ja
doch mit ganzer Seele. Daß er sich
hatte naturalisieren lassen, war zwar
gerade jetzt sehr fatal, aber ein Hinder
nis würde das sicher nicht fein, und
man würde den Deutschen von Ge
burt gewiß freudig aufnehmen. Er
mußte nur sofort an sein Regiment
schreiben und sich da die nötigen An
Weisungen holen, wie er sich zu ver
halten habe.
Wenn er sich als Flieger meldete?
Ob r dem Baterland da nicht am
besten dienlich sein- konnte? Welch
Vlück, daß er sich in den letzten Iah,
lkn so ausschließlich mit Flugzeugen
beschäftigt hatte. Scin Apparat war
ron ersten Fliegern anerkannt, und
cr selbst fühlte sich eins mit seinem
Flugzeuge. Die ganze Nacht arbei
!cte er fieberhaft. Er schrieb Briefe,
suchte sich notwendige Papiere zu
summen, ordnete alles; wenn er fott
r.iaßte, und es konnte ja sehr bald
sein, dann mußte feine Rechnung
stimmen. Seine Frau und die Kin
der würde er ruhig in Paris lassen.
Sie waren bei den sehr vermögenden
ältern Lucies am besten ausgehoben.
Wenn der Krieg zu Ende war, dann
ivollte er seine Familie nach Teutsch
lind holen. Er begriff es auf ein
mal nicht, wie er es so lange in
Frankreich hatte aushalten können.
Nun fuhr Heiden täglich nach As
niöre, wo er seinen Schuppen mit
ttn Flugzeugen hatte. Man kannte
den Ingenieur seit Jahren, und kein
Mensch hegte gcgen ihn den geringsten
Verdacht. Er tonnte ganz ungestört
seine Flüge ausführen. Er versuchte
sich in den waghalitgucn Manipulatto
mit, er flog bei ungünstigem Wet
:r, er flog bei trüber Witterung. Ja,
er wurde dem Baterland dienen ton
,un! Die Gewißheit machte ihn bei
nah tollkühn. . ,.. .
Nach einiger Zeit erhielt er einen
Brief von Rittmeister Waydel mit
sclgendem Inhalt:
.Lieber Heiden! Es wäre natllr
lich daö Dümmste, was ich tun lönn
te, wenn ich Ihnen Borwürfe machen
wollte, die Sie sich hochstwahrschem
lich selbst machen. Ich frage mich
aber doch immer wieder, warum
mußte gerade der gute Heiden nach
Paris heiraten und sich auch - gar
noch naturalisieren' lassen! Nun
möchten Sie wieder in Ihr altes Ne
gimentl Ja, lieber Freund, das geht
nicht so Hals über Kopf. Sie mül
sen vor allen Dinge erst wieder
Deutscher werden, und so m Hand
umdrehen wird das nicht zu bcwerti
stelligen sein. Heute ist auch die po
Ittiscve Laae. wie Sie ia aus den
Zeitungen wissen, sehr brenzlich, und
Da furchte ich, ist man äußern vor
sichtig, wenn es sich darum handelt,
c,nen Ausländer ins deutsche Heer
Mszunehmen. Ich persönlich würde
Sie ja mit offenen Armen empfan
gen, aber das kann Ihnen natürlich
r.enig nützen. Sie erhalten zu gleicher
Zelt die oniztelle MMeiluna des Re
giments, daß Ihr Gesuch abgelehnt
werden mußte.
Empfehlen Sie mich Jhrn Frau
Gemahlin und seien Sie selbst
freundschaftlich gegrüßt von Ihrem
Wahdel.
Heiden war durch diese Nachricht
ganz niedergeschmettert. Einfach
oer Möglichkeit beraubt, feine Liebe
zum Baterland zu beweisen. Aber
sie kannten ihn schlecht, er würde es
zeigen, daß er doch im Ernstfall et
was zu leisten imstande war. daß er
nur an sein Baterland dachte!
Und nun war auf einmal die umr
lrägliche Spannung gelöst, die über
Europa gelastet. Deutschland hatte
Frankreich den Krieg erklart! Jetzt
galt e! Hetden war ;n einem Zu
jiand äußerster Erregung. Endlich
ft die Stunde da, für d er gereif!
war, die Stunde, in der er nötig war,
,r, der sein Leben einsetzen durste
für eine große Sache. Deutschland,
Deutschland über alles!
In Paris beherrschte -eine seltsame
Stimmung die Bevölkerung. Ach,
jetzt in Berlin sein eins sein mit
all den Brüdern. Und er, er war ein
Ausgestoßener. war lein Deutscher!
Aber er würde beweisen, wie deutsch
er innerlich geblieben.
An einem wundervollen August
morgen stieg er mit feinem Flugzeug,
seinem Falken, wie er den Apparat
immer genannt hatte, auf. Seine
IStoNnjOMJ. .WöV ein eifer.
ner Wille zwang sie zum Gehorsam
Eben ging die Sonne aus. .Heil dir
Sonnt! Tal ist ein gute Zei
chen", jubelte Helden ihr zu. .Stege
rin bist du von wig her, und wir
wir Teutschen werden auch all
Sieger au diesem Kampf hervorge
hen."
Noch nie hatte r sich so ein mit
seinem Apparat gefühlt wie heute,
t war tiilsach, als ob kr selbst Flü
gel hätie. ES schien ihm, als stocke
sein Blut in den Adern hart uno
eisig. Ruhig führten die Hände die
Hebel, griffen fester zu all sonst.
e ter als nötig. Wie dicke Etrange
traten die Sehnen durch die Haut.
Er blickte hinab, folgte Flußlauf und
Wald und wußte, daß sein Auge nie
so scharf gewesen wie heute, er suhlte
den eigenen Blick wie etwai Frem
de. 'Machtiges greifend, bohrend,
Niksserscharf die brauenden Wolken
müssen zerschneiden. Seine Gedan
l?n huschten flüchtig zurück, und die
Jahre, dit er in Frankreich gelebt,
chrumpsten in seiner Erinnerung zu
sammen'zu wenigen Tagen. als
wäre es nur eine Reife ins fremde
Land gewesen, eine lästige Reise, und
nun rief eö ihn selbstverständlich zu
rück.
.Zurück! Zurück!" Drunten dort
tief, tief unter sich sah er die fremde
Welt, der er entfloh und, auf
thun im Sonnenschein bindenden,
grollweißen Landstraaßen krochen
raupenglechi lange, lange Züge
Menschenmassen, der Heerwurm, der
sich gegen Deutschland walzte, eS
zu verschlingen. Haß gegen die da
unten und brennendes. Heimweh ris
sen an feinem Herzen. Er mußte
z.i den deinen, ,n ihren Reihen
kämpfen und siegen, und er wußte,
si, würden ihn aufnehmen, sie muß
ten alle Bedenken sterben lassen.
Schnell, nur schnell und der
.Falke" brauste durch die Lüfte
ztemraubend.
Noch immer schwebte er über
Frankreichs Erde, stieg bald hö
t-er, bald glitt er ein Stück herab,
so daß er dem Heerwurm auf blen
d'nder Straße deutlich nahe kam und
sie ihm zuwmkten, die dort unten,
die Feinde, weil sie thn für einen der
Ihren hielten.
Zurück nach Deutschland! Stuw
den und Stunden brauste der .Falke'
durch die Wolken und lachenden Son
ni-nschein, und sein Wille hielt das
Steuer in eisense ster sicherer Hand.
Bei dem Gedanken, oak bald bald
die Grenze nicht mehr fern fem konn
ie. ' sein Land, die Seinen, wollte
ihn die Ruhe verlassen, aber er zwang
sie zurück. Gerade letzt, gerade letzt
mußte sie ihn retten. Seme Linke
tastete nach dem beschwerten Bündel,
das er. hinabschleudern wollte. . ös
enthielt die Bitte, ihn landen zu las
sen, seine Absicht in kurzen Worten,
snncN Namen, feine Papiere und Le
Litimatioiicn.
Klack, die erste Kugcll Steige,
mein Falke, steige, daß sie dich nicht
e:reichen! Das war noch ein Gruß
aus Frankreich, aus Feindesland,
d.ts'hieß: Wir mißtrauen dir dort
oben! Klack. Klack! .Ich lache
üb euch! Steige, mein Falte, mit
letzter Kraft! Nur jetzt noch halte
sich eine Stunde nur eine kurze
Stunde die letzte vor Deutschland!
Deuischlandr
Und der Falke hält aus und trägt
seinen Herrn hoch über Wolken der
Heimat zu. .
Surr, klack, klack! Deutsche Ku
Geln? Ihr müßt deutsche Kugeln
sein! Herrgott nur noch wenige
Minuten, nur einen Platz zum
Landen!" Klack! .Schießt nicht. Brü
drr aber freilich, tot konnt ia
nicht wissen. . . jetzt, gleich,
dorthin, auf freien Platz werf ich
euch mein Zeichen hin! Schießt nicht
. . . ihr zielt besser als die da dru
ben, aber mich, Brüder, trifft, eure
Kugel nicht! Steige, Falke, steige!
Du steigst nicht? Du will nicht? Du
tonnst nicht? Warte, ich helfe dir
nach. . . so. . . ruhig, nur ruhig!
Ein Grausen steigt Norbert Heioen
von den Knien auf und umstrickt sei
neu Körper, er fühlt, daß fein
Fahrzeug, sein .Falke die letzten
Kräfte ausgegeben, sich unaufhaltsam
senkt, unsicher, schwankend, aus et
zend. . . bald. . . gleich . . . wird er
die Schußzone erreicht haben. Ob
die Freunde drunten es nicht sehen,
laß er landen muß, daß sein Flug
zeug schwankt? Ob sie es nicht hören,
wie der Motor keucht und aussetzt?
Er macht die Linke frei und winkt,
mit dem wcißen Tuch. Ob sie es
nicht sehen? Er winkt und winkt
Da ist Rettung ein ofsenes Feld
dort, dort will er hinao, un
bekümmert um alle Geschosse! Zum
Landen reicht wohl noch die Kraf
seines stolzen .Falken", zum Landen
iicheim!
Und eine rasende Freude bemächtig
sich seiner, Hß er der surrenden,
pfeifenden Kugeln nicht achtet. Und
er wendet sich und gibt- dem Motor
yhe. Surr. . . surr. . . War daS
nicht ein. Schlag gegen die Brust?
Ein Schlag gegen den Kopf? Er
! fühlt, wie der Falke" ruhig abwärts
gleitet, wunderbar ruhig und
kein Schießen mehr. .,. totenstill alles
. . .gleich ist er bei ihnen. . . Ihn
chwlndelt vor Giuci. . .oder. was.
was? Und er beugt sich vor und
... " - ' " ,) 'V ".V " ... VMM V V t l . IH W ,
wMt, toi. , . und der Boden lMntttrnwtAn du bgi mij b istl
im ganz nahe, ganz nabk. Er will
chn fassen. . .
.Den Hat'S," sagt der Unteroffizier.
Kopfschuß. Brußlchuß! Bersluchier
Spion! Soll nur allen so gehen! Und
stürzte sich der Kerl noch kcpskegcl
au der Arche."
Und ein paar Soldaten hoben ihn
öuf, voll Verachtung und tru
gen den toten Spion in einen Schup
prn. Ader oll der Oberst die Ta
,oze ouriuaji, oie man cn tym ge
bilden, und dann da Bündel
cbgclicsert wurde. daS der Flieger
abgeworfen und dessen man nicht
achtet, hielt auis ein anderes
Besicht. Und keiner sagte mehr
Spion . .Armer Kerl . sagten die
ttameraaden, und in die Augen der
Rauhesten stahlen sich Dränen über
den Tod bei Wackeren, der ihnen ein
neuer Kamerad, hatte sein wollen,
d.n die Liebe zu Deutschland heimge
trieben hatte. Mit soldatischen Eh
:cn wird er bestallet, und brave deut
sie KrugSmänner schössen über fein
Ärab. . .
rkupftz, Jridrich Ritzsch.
Daß Friedrich Nietzsche, der viel
genannte Philosoph, dessen Geburts
tag am jüngsten 12. Oktober zum 70.
Male wiederkehrte, am Kriege von
187 als freildillig- Krankenpfleger
teilgenommen hat. wird nicht jeder
mann bekannt fein. Es sei hier auf
einen Brief des Philosophen hingewie
sen, den er hierüber an seinen Freund
v. Gersdors schrieb und den wir im
wesentlichen hier anführen:
Ich hatte sechs Schwerverwundete
drei Tage und drei Nächte zu pfle
gen, mein Freund Mofengel (ein
Hamburger Maler, mit dem Nietzsche
sich zusammen in der Erlanger Uns
versitätsklinik als Krankenpfleger hat
te ausbilden lassen und nun von
Frankreich auS Verwundete in die
Heimat geleitete) deren fünf. Un
fere Guterwagen 'mußten fest geschlos
sen sein, damit die Kranken nicht
durchnäßt wurden. -Der Dunstkreis
solcher Wagen war fürchterlich, dazu
hatten meine Leute teils die Ruhr,
teils die Diphterie, kurz, ich hatte
unglaublich zu tun und verband vor
mittags und abends drer Stunden
lang. Des Nachts konnte ich auch
nicht schlafen wegen der verschiedenen
menschlichen Bedürfnisse der Leiden
den. Als ich nun meinen Krankn
transport abgeliefert" hatte, wurde ich
selbst schwer krank; sehr gefährliche
Brechruht u id. Rachendiphterie stellten
sich ein. Mit Mühe kam ich bis
Erlangen, dort blieb ich liegen. Mo
sengel besaß die Aufopferung, mich
hier zu Pflegen, und daS war nichts
Kleines bei dem heimtückischen Cha
takter jener Uebel. Nachdem man meh
rere Tage mit Opium und Taninkly
stieren und H'öllensteinmizturen mei
nem Leibe arg zugesetzt hatte, war die
ärgste Gefahr befeitigt Noch einer
Woche konnte ich nach Naumburg ab
reisen, bin aber noch jetzt nicht völlig
gesund. Dazu hatte sich die Atmo
sphäre jener Erlebnisse wie ein
Dunstkreis düsterer Nebel um mich
gebreitet; eine zeitlang hörte ich nur
einen nicht endenwollenden Klagelaut.
Meinen Entschluß, wieder auf den
Kriegsschauplatz zu gehen, mußte ich
nun wohl oder übel aufgeben. Jetzt
muß ich mich damit begnügen, von de?
Ferne mitzuerleben und mitzuleiden".
Vla,rugSprakttk lter
Z'tt.
Ganz anderer Mittel als heute,
wo die Geschosse der modernen Be
lagerungsgefchütze den Widerstand
auch der dicksten und festesten Ba
stionen ohne weiteres überwinden,
mußten sich in früheren Zeiten, als
ihnen noch keine Geschütze zur Äer,
fügung standen, die Angreiser dl
dienen. , um zum Ziel: zu gelangen.
Zur Eroberung von Burgen und
festen Städten verwandte man die
schon seit dem Altertum bekannten
Sturmböcke und Widder, mit denen
die Mauern eingestoßen wurden.
Auch Brandpfeile und Sieine, wuc
den in die Stadt hineingeschleudert,
um sie anzuzünden oder sie zu zer
stören. Wo die Maßnahmen nicht
den gewünschten Erfolg erzielten,
tfisf man bisweilen zu ganz gro
tesken Aushilfen. So erzwängen die
Führet det Werner und Straßbur
ger im Jahre 1333 die Uebergabe
det belagerten Burg Schwanau du
durch, daß sie aus Katapulten mit
Unrat gefüllte Tonnen in die
Burg warfen, die dort bei der beste
henden Hitze ein solches Miasma
verbreiteten, daß die Besatzung, 4a
pitulieren mußte. Klüger waren die
in der Burg Karlstcin i. I. 1422
Eingeschlossenen. Als Belagerer zur
Erzwingung der Uebergabe ihnen
ebenfalls Unrattonnen und zwar
fallen es 1800 gewesen sein über
die Mauer warfen, desinfizierten sie
diese mit ungelöschtem Kalk und
machten damit die Absichten der
Feinde zunichte.
m
- Ein lieb Weib. Frau
Müller: Lieber. Mann, heute mußt
du mich begleiten, wenn ich in dir
Versammlung gehe.
, Herr Muller: Warum?
Frau Müller." Ich will eine Nede
über die Schattenseiten der Ehe hal
tm' lrnh lrfi frtrm intt Üff flXn
j Feinstes
Veinnachts-GebM!
Echte
NQrnbsrger Lebkuchen
Anisplätzchen
Pfeffernüsse
Springerle
Marzipan
Spezialität:
Felnite Dresdener
Weihnachts-StoIIen
2'MtUuiiiirii cottjrt crnuu$t.
PHIL WEINEHL
Kuchen-Bäckerei
2301 Leaterwir.!) Stnssi
' t Ttlephoni Red 6Z88
' BranchUd 610 lüdL 10. Sir.
4i II "II
'fiaiw
!k:f i r I
. . r
5
t!
Grave
Energecsy
Telephons
a
A word of distress Into
a Bell Telephone will
bring fcelp eure &nd
speedy. .
When quick communi
cation is needed near or
far-the Bell Telephone
is a dependable and al
most instantaneous mes
senger. If you are still withont
this sasegnard in your
. home, why not NOW re
quest a telephone in
stalled? Have you a Ulephonet
i
Kauf
Rinderspaciier
Company
j Hastiitgs, Nebr.
Fabrikanten feinster Fleisch.
! , und Wurstwaaren, enipfehlen
I zum Versandt .per Parcelpost
I oder per Erpreß folgende Spe
:. zialitätcn, "weit und breit be
sannt und hochfeiner Qualität:
Brnunschweincr Lcbcrwurst,
j xNcw Enalaud Mctwurst.KnaF.
und Polnische Wurst; Frank
j furtcr u. Wiener-Wurst; Blut
i ziingcn, Schinken, Speck, Giin
? scbriistr, sowie Bratwurst aller
j erster Vütc.
i Skndku Sie uns eine Probe
Order.
Besichtigung unserer nwdern
eingerichteten Schlächtereien u.
Nätichercien allen Freunden be
I reitwilligst gestattet.
I
Reinlichkeit und Peinlichkeit
unsere Device.
MMV MMWV'M,K
, TT-T!.4r-e- ,"" s JV 2
6 VV''AV V Ä'f' ; W
. i 7 y i -- . . ! ' Ji
, , . ."T 1 4
MA-M.ki
vssri
W mr Mfi C. m". N
mmf
m i m$ ?
o -m
?J!''il4lUM
HSWMÄÄ:,K
Kbonnirt auf öie Täglich Tribüne
i r T v..Ti 'irvt
I l i . i i a
linl I
jl i l I
wmimwnhf.w
lUpit irei W wj RVI
0 ikf. CM
aCLs
I r
In a
NEBRASKA COMPANY