Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, December 12, 1914, Image 3

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Tägliche Omsha Tribune
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Armeehauptquartier, W. Oktober.
Udcrlcitung einer flankn Ar
mee 011 einem Haupt schlachttage
der letzten großen Fcldzüge hat
IcklON loirbfrhrtlt nir Wi-rifM.
ekslattuna ausaefordert. Mrl,ii7 rinm
in einer einfachen mandschurischen Hütte,
Hunderte von Kilometer von dem eigent
liehen Schlachtfeld entfernt, General Sa
wo, der Gehilfe de Hochstkommandiren.
, 'den. önig Ferdinand von Bulgarien, in
seiner eleganten Jöilla in Clara Cagora
auf gleicher Entfernung die Schlacht lei.
teiid. sind schon im Bilde der Tageszei.
tmigkn der Geschichte überliefert worden.
tiai Bild der Leitung ist überall da
gleiche. Die Führer der Armectheile ha.
. ixn ihre Direktiven oder ihre Aufträge er.
.halten. Da Telephon im Borzimmer dek
'Höchslkommandirenden klingelt wieder und
wieder. Gewandte G!neralstalsoffiziere
nehmen die Meldungen auf und geben sie
jan den Chef des encralstabe weiter,
welcher mit bunten Farben auf einer gro
,ßen arte ten Gang der Operation de
zeichnet und im Flüstertone mit . dem
Höchstkommandirenden spricht. Dieser, in
.Dessen Hand das Wobl und 3tlfh hnn
,Hr.vI'auftndcn Kriegern liegt, trifft
fnne 'scheidung. Ter hohen Stirne
m.ts nicht an. wie hinter ihr die
jcoarntn ang zirengl arbeiten. Ein kur
zer Zwiespruch mit dem Ckef deö Stabes,
dieser gibt mit lauter Stimme die !8e
fehle, die durch den Tclcphondraht bis zu
den Hauptstationen der einzelnen Kämpfe
schnellen. Hin und wieder hält auch ein
Auro am stunde des OberkmmondoZ
Ein Offizier eilt JUNI jfVrifMtfnmmnrihir
den. vielleicht hat er eine besondere Mis'
- fion zu erfüllen gehabt. So spielt sich
flirr gewiiierinaken in fast bcangstigeiider
Philosophischer Ruhe der große Gang der
.Ereignisse ab.
I Die Führer der einzelnen großen Ar
imeeineiie arveiim unter ganz anderen
i Verhältnissen. Ihre Wirksamkeit spielt
Iteq aus vem eigentlichen Gcsechtsseld ah:
.Ffiir den Laien ein weit interessanteres
Bild! Wir hatten Gelegenheit, diesen
, Theil de Bcfehrs-McchanismuS der mo
idernen Schlacht am 26. Oktober kennen
'.au lernen. Exzellenz von Morgen, der
! Führer eine größeren Armeetheils der
Ostarmce. hatte uns in liebenwürdigstcr
, Weise ein Automobil unter militärischer
Führung zum Besuche des Schlachtfeldes
J zur Versiiglmg gestellt. Als wir in der
Morgcnfriih! Marggrabowa verliehen,
Mit uns ein scharfer schneidiger Wind,
i welcher uns trotz aller sorglich vmgeriom
, meiien Hüllen bis auf die Haut erkältete,
Entgegen, Unser Mentor führte uns zu
einer Haubitzbatterie südlich der großen
Straße. Der Führer war ein Haupt
mann Oesterreich. Unsere österreichischen
Kollegen hielten seinen Namen mit Be.
Ziehung auf das Bündnis mit dem Nach,
barstaat für ein gutes Zeichen für die Ent
scheidung des heutigen Tages. Hinter
einem langgestreckten Rücken von mäßiger
Ausdehnung stand die Batterie in gutge
deckte? Stellung. Ein junger Leutnant,
über dessen Oberlippe der erste Pflaum
sichtbar Kar. hatte hier die Führung. Mit
großem Interesse musterten wir die blau
gestrichenen Zuckerhüte, fast ein Meter
lange Granaten, deren voneitiae Ervlo-
fion vielleicht durch einen Fall durch eine
eimacye uno Mnrnqe Einrichtung verhin
dert war. Die Batterie arbeitete mit
exerziermäßiger Ruhe, wie wir eö früher
oft auf dem Schießplatz in Hagenau ge
sehen haben. Etwa 500 Meter rechts vor
to'ätli dieser Batteriestellung erhob sich eine
dereinzelte mit Tanneit. bewachsene Kuppe.
Am rückwärtigen Hange war der Beobacht
tungsftand der Batterie eingebaut worden.
Er enthielt mehrere Deckungen, welche gc
gen das Feuer leichter Haubitzen Don ge
nügender Stärke waren. In zweien von
ihnen war die Telephonleitung unterge
bracht. Auf der Kuppe selbst, hinter ein
zelnen Tannen geschickt verborgen, waren
inzelne Schcercnfernrohre aufgestellt. Ex-
zeuenz o. morgen war kurz vor. uns auf
dem Bcobachtungsstande eingetroffen. Er
nahm noch den Bericht des Batteriekom
wo der Führer der Division, welchem da!
cgiincnr ongeyarie. Ausuilkalt genom.
wen hatte. .ieläd,kn Ciihrmih r,i
1800" hörten wir den Hauplmann In'
,c.epyon riixen. Bliblchnell kille er zum
nächsten ScbeerenseknknKk m ,u,
Schuf auf da neue Ziel zu beobachten.
ann sprang er In den Unterstand m
luck: .20 weniger' tönte sein scharf?
Kominando. Wir folgten gespannt mit
oem vt)t Der iiiwicklung der T'Nge,
und in der That, die Sprcngwolken leg'
ten sich dicht und dichter aus den Rand
de, Torfe, ihn fast mit einem Tchleler
bedeckend. Exzellenz sah auf die.' Ukzr:
.Genau elf." sagte er laut. Wir sah,,
wie der Schlltzenrlng sich immer dichter
um da Torf legte. Eine starke iertel..
stunde war derainaen htri h.m 1Int,
stunde tönte e dem Divisionsfuhrer zu:
.Der Reaimentkkommank,,? biittt y.is
Artilleriefnier aus W. einziisieNen V ,r
jeht im Sturme vorgrhen will." Haupt
mann eslereich gab die entsprechende
Weisung. Noch vorber fnfifn mir mi
lohende Feneigarben au W. empor'schos.
sen. Wiederum verging eine Viertelstunde.
Neue Telephonmeldung! .TaS Regiment
y. Yak an. genommen. .Brave Siegt
mtnt," murmelic Exzellenz bor sich hin.
.Nun setzen Sie weiter, recht an, Herr
General,' wandte er sich zum nächsten Un
terstand. .Die Batterie da Feuer auf-
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tii wir das brennende Nest fest in der
Hand haben. '
Bald folgt die dürre Nachricht: Unsere
Infanterie steht 75 Meter Vor dem Wald,
rand. Jetzt kann ich sehen, wie die aus
gelöste Reihe zwischen den Stämmen der
schwindet. Längst hat das Klopfen der
Maschinengewehre eingesetzt, und ununter
brachen rollt das Gcwchrfcucr. Die Bat
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TBUPHONZMMR AUF DEM SCHLACHTFELDE
7?Vj5SCHE CEFANffEHB.
nehmen!" befahl der General. Haupt
mann Ocstcrcick bcsalil dieser Melk
entsprechend. Als das Feuer' der Batterie
gegen da neue Ziel im Gange war.
wandte sich der Batterieleiter zu einem
unserer Kolleaen:' .Mir lieeien fiff ii
Tage in dieser Stellung und haben uns,
,omeil cie eryaitnilie eö gestatten, haus
lich eingerichtete JUa meint der
Kollege lächelnd, .Sie haben sich zur
Feier des Taaes soaar ralirt ' Der niinf.
mann strich über die glatten, im dunklen
Bordeauzroth erstrahlenden Wangen:
.AVer mein einziges Toilettenftllck, die
Scherbe eines Spiegels, ist mir dabei gc
klaut worden."
Wiederum Meldmia bnm Telektinn
.Das Regiment, das W. genommen hat
wiro von icywerer ruslischer Artillerie be
schössen und bittet um Unterstützung.'
Dieses Mal war das Heilmittel nicht
so leicht. Wo siebt unsere näff fAnn-e
Batterie?' fragte seine Erzellenz. Der
Hauplmann wieZ mit der Rechten in die
veiressenve vcicyluna, .Tann bitte ich so
fort zu televboniren. dak die Rss'n ,
gedeckt werden." Dieses Mal war es ein
wahres Preisrathsel für uns, die Stellung
der feindlichen Batterie z Vmhen ffrft
Wiederholte sachgemäße Belehrung lieh
mandeurs entgegen und verfolgte durch! uns den schwer auffindbaren Punkt' er
ein Sck?eermftrnrohr die Thätigkeit der kennen. Ein Husarenrittmcistcr trat an
nill.;, ,,k k; .r..i. crv. lifrirlUm IW.in W.f.'if.
Batterie auf die einzelnen Ziele. Dann
wie er uns mit kurzen Worten auf den
biönerigm Gang der Bewegungen hin:
Eine allgemeine umfassende Bewegung
war gegen den russischen Gegner im Gang.
Wie ein Panorama lag oas üschlachtselö
tor unseren Blicken. Ki, teirfit; ntsnAUr
Eben dehnte sich vor uns aus, eingerahmt
vuraz einen ranz von Waldungen, dit
ach den Nachbarortschaften ihren ?iamen
,Ut,rn. Mumien iaoen wir v,e Jnsante,
riebewegungen rechts in der Tiefe von un
Zerem Beobachtungsstand. Mit guter Be
riuduna des Geländes schob s,ck ein B-
taillon zur Verstärkung feiner Schützen,
denn dünne Linie im Fernglase nur schwer
sichtbar war, vor. In einer engen Mulde
nabm es im Handumdrehen schmale For
mationen an. Breitere Höhenrucken über
schritt e! in dichten Linien im Laufschritt.
Wie gut die Art diese Vorbewegens war,
zeigte das Auftauchen der russischen
Scbrapnellwolken. welche über der Höhe
erschienen, nachdem das . Bataillon sie
langst überschritten hatte, Wie auf dem
gzerzierplatz." sagte Exzellenz lächelnd,
der die russische Artillerie muß doch gut
beobachtet haben. Meldung von dem ?),
Regiment! tönte durch die Stille.
Der Regimenlsführer bittet um Artille
rieunterstützung, da die russischen Schützen
graben zu stark eingedeckt sind, um mit
Infanterie allein genommen zu werden.
.Also bitte. Herr Hauplmann Oestcrcich.".
tönte eö aus einem anderen Unterstände, 1
Exzellenz heran. ..Befehlen Ew. Exzellenz
oas tfiunnucn- enerai von Morgen sah
aus oie uyr. .onnen wir ti bald ha
ben?" war seine Gegensrage. .In einer
Vierfelsiunde kann es hier oben sein, der
Äagen ,ieyr unien on der Straße.' J
der That erschienen in der angegebenen
e,l roonnanzen mir dampfenden Tel
lern. Aber die Russen hielten keine Mit.
taasvause. Das BoraeKen . W... rnih
rechts stehenden Truppen wurde .durch ihr
Artilleriefeuer sehr behindert. Wiederholt
mutzte unsere Batterie- kingreisen.. Erst
als die Schatten der friiben D,m,,in
sich auf die Ebene und um die Wälder des
äußersten Horizontes zu legen begannen,
schien ruhiger zu werden. Schon wollte
Exzellenz aufbrechen., da erschien eine
Gruppe von glänzenden Uniformen ' auf
unserem Beobacktun8stanke. .m s!K
das siir fiofo Tkiiere?' frnftti r-'fMmA,
chische Kollege erstaunt einen Adjutanten.
.Zwei hohe Johanniterritter. ein Offizier
de Automobilkarvs. ein böbm TOit.ilifh
des Hivilsaiiitätswesens und ,in , Vipftti-.
aben'Onkcl in hantasicunisorm." ant-
worlele dieser dem Fragende, j Der Be
such tvar von verhältnismäßig kurzer
Dauer. Die Batterie erhielt Packetc mit
Konserven, Chokolade. Zigarren, Zigaret
ten. Tabak i,sv ' Alles wanderli in Ki,
Unterstände, wo es znächst unter Aus'
110) oer niziere aengematz vertal
wurde. Ek.!elleni wandte sieb mm Geben
und Verabschiedete sich, guten Erfolg ftiiii?'
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VERhtCWHO EWER RUSSISCHEN KAVALLE.fiB8R6-AI2E
schend. von dem Batterieführcr. Wir
schlössen uns seiner Suite -an. Nun
werden Sie endlich Rübe 'baben. öerr
Hauptmann?" meinte der Oestcrreicher.
Großer Irrthum, mein freund.' ant-
wortets dieser. Genen WiiternnM nh
gegen Tagesanbruch Pflegen die russischen
aiicrien neiocnmaizig viel Munuion zu
verknallen." Lächelnd winkte er uns ,uin
Abschied.
Auf der Cbalisiee bestiegen wir die n-
scr karrenden Automobil?, kösielnd ai
es in den sinkenden Abend zur Stadt
rück. Einige Stunden später datte Er-
lleni von Moraen die Likbenmiir,in,
keit. uns bei einem ' Glase Ratbmein di.
Ergebnisse des Tages und seine Absichten
für den kommenden auseinander zu fetzen.
Klar und bestimmt waren seine. Ausfuh
rungen. Unschwer war aus ihnen der
altc erfahrene Generalstabsoffizier zu er
kerrnen, der viele fremde Armeen und Lan
der kennen aelernt bat. Rubiaimd e.
duldig . stand er auch auf. Gegenfragen
eoe uno Animorr, mochten iie ,ym, als
altem Militär, noch so laicukmst klinaen
Der Gang der Ereignisse hat Geuttal von
morgen vor ocoeuienoe AUsgaven gestellt.
Des öfteren sind 'feine Heerestheile einer
erdrückenden Uebermackt aeaenüber in eine
Lage gekommen, wo der Soldaicnhumor
vcn anen ocricumank nur oas eine Koni,
iiiando aeben läkt: ,?clme al, im
bet!" Energisches Sandeln und türfiMifg
loses Einsetzen der .raste hat chn, aber
schlieklick in allen Gckcrliten nur fat.
gebracht. Möge ihm in Zukunft dSr?g?ciche
oos veichiemn sein: ,
Sch i ekelt, Hnupimann a.. D.,
KrdgSberichterstätieiz. ";. .
6iniM mcs ntitä Veolichtcrs.
Exzellenz beobachtete schon oben die Ent
Wicklung der Schlacht, und ich hatte' nun
während des ganzen Tages den ..Vorzug,
in die ungeheure Maschine des modernen
Gefechts hineinblicken zu können.-
Die Batterie Oesterreich, bei der wir
uns befanden.. Katte ibren Beobacktunas-
stand mit aller Kunst ausgebaut. Da gab
es eine kleine Hütte mit Sitzbänkcn und
mehrere Höhlen, die über Zj Meter in die
roe gingen, oen oane man das Holz
dach säuberlich mit Stroh 'und Zeltbahnen
bekleidet, und auch unten bildeten riesige
Lagen von Roggenstroh die einigermaßen
warme Unterlage. Ich glaube trotzdem
dem Batteriechef und seinen Leutnants,
daß man des Nachts por dem Einschlafen
mindestens eine halbe Stunde lang-das
monotone Geräusch der aufeinanderklap
pernden Zähne hörte".. Ucbrigens wäre
die Berdkleauna sonst auneraewäbnlik
ideal, was mir die leeren Büchsen von
Halberstädter Würstchen auch zu beweisen
schienen.
Nach kurzer Zeit begann sich das Ge
sccht lebhaft zn entwickeln. Die Batterien
weiter rechts von unserem Standni,kt nd
bald auch die Batterie hinter uns degan
nen zu feuern. Racti wenigen Minuten
schienen die ersten GcKöste Neuer acfanaen
zu haben.
Grauschwar.icr Damvf steiat laneilnin
hoch; der Batteriechef sieht befriedigt durch
das Scherenfernrohr. Er läßt ein wenig
verlängern. . "
Schuß!" .Schuß!" wiederholt der Gc
freite, der unten in der Erdbönle das Te
lephon bedient. Ein paar Augenblicke spä
ter saust wieder eine Granate über unsern
Kops. In W. flammt es hell auf. Durch
das Glas sehen wir deutsche Infanterie,
die sich in langer Linie auflöst. Am Wald
brand hinter W. kann man deutlich ruf
sifche Soldaten erkennen.-
Es kommen Meldungen von der Front.
xzcllenz laßt eine neue Telephonverbin
dung herstellen, und die Division bekommt
neuen Befehl.! Kurz bor 'Mittag wird
Äcclvung erloltet, daß der Kirchhof von
W. in unserem Besitz ist. Im Dorf W.
muß jetzt eine riesige Freuersbrunst sein.
Die Flammenzungen fassen an ein paar
mächtige Bäume, die in-dem sckarsen Wind
,bald wie. Fackeln auflodern.
' Es kommt eine Meldung von einem Re
giincnt, daß Höhe 173 genommen sei.
. - Der ganze Stab siebt asmexssm hi-i
die Gläser auf die Ebene, in der in der
ierne größere Waldstücke und ein paar
Gehöfte eingesprengt sind. Der barte Wind
schneidet in die Finger, die das Glas bal.
ten. Man wartet. Dies Warten gehört
unabänderlich zum modernen Krieg wie die
Ricscnwirkung der schweren Haubitzen und
die Meilenausdehnung der Fronten. Im
mer wieder ist, das die Situation: man
hält die Hand an das Glas, sieht in die
Ebene, auf der sich ein Paar Pünktchen
bewegen, sieht die weißen Schrapncllwol
ken, die Brandwirkung der Artillerie, man
sieht, bis die Augkn schmerzen und
wartet.
Einem Offizier wird eine Meldung ge
bracht. Er meldet selbst an Exzellenz wci
tcr:..W. ist in unserem Besitz."
; Der Kampf um W. muß außcrordcnt
lich liestia sein, denn dreimal- im Lnnke
der Zeit wird die Meldung wiederholt,
tcrie hinter uns hat Zielrichtung geändert,
man kann das Einschlagen der Granaten
in der neuen Richtung deutlich erkennen.
Ich trete ein paar Schritte dus dem Kie
fernwäldchen rückwärts aus das Feld und
sehe plötzlich in vielleicht 1000 Meter Höhe
einen russischen Flieger über unserer Bat
tcrie. Ich kann deutlich mit dem Fern
glas den russischen Kreis erkennen. Da
flattert auch schon ein feiner weißer Strich
von dem Flieger herab. 30 Meter über
unun öeiajugen eiroa cricueinr ein llei- . ov. ,
nes weißes Wölkchen. Das f?liia,e,a saust as soll heißen Königlich Preußische Ei'
frwHni. unk ! tvmU, (rnrf t :..! I fenbflblt Jlermnlliirm" .(S-imntMnS" 1
...v. im ..I givvuijo ..CUUUUJCU UUUtl ' ' . ' . . o . . V"
icn in einiger Entfernung. Markirungs
.Zweite Geschütz fällt auZ! Erste Ge
schütz Schuß!"
Und von Geschütz drei und vier klingt
die höhnende Frage: Seid Ihr eigentlich
Kanoniere, oder schießt Ihr mit Kandis
zucker?'
.Geschütz drei Schuß!" unterbricht der
Befehl jede weitere, jetzt ziemlich ,grok
kalibrige" Auseinandersetzung.
Das russische Feuer hat abgeflaut. Die
Gewehrsalven sind kaum zu liren, da
Gefecht hat sich deutlich nach vorwärts ent
fernt. Mit ein paar Worten hat Ex
zcllenz die Liebenswürdigkeit, das Resultat
des Tages zusammenzufassen. Wir ha
den auf fast allen Punkten unsere Absicht
erreicht. W. und der Waldabschnitt sind
in unserem Besitz.
Die Dämmerung sinkt unheimlich schnell
berab. und als wir im Auto urücksabren.
sehe ich eine merkwürdige weißliche Wolke
wie von einem Scbreitinerr nm .ft!mtnT !
Erst beim genauen Zusehen erkenne ich,'
daß es der Mond ist, der in dem weißen
wattigen Wolkengeschiebsel schwimmt. Es
geht mir durch den Kopf, selbst der Mond
sieht, jetzt aus wie eine Schrapnellwolke.,
fe. Rolf Brandt, ,
ifeH':. . Krieasberichlerkattek
w .- ""tt . : t ,
..wi,..:,
Fremde ßisenöaynwagen
,7 ;.. in Aeutsctzkanv.
1, Die Deutsche Eisenbahnbeamten-Zci'
tuna schreibt: Seit unsere Truppen sieg
reich in Belgien und Frankreich eingedrun .
gen sind, gewahrt man mehr denn sonst '
in den auf den rheinisch-westfälifchen
Eisenbahnen verkehrenden Zügen zahl
reiche fremdländische Eisenbahnwagen, die
die Bczeignung Etat Belge Belgischer
Staat", .Nord Belge". .Nord" und .Est"
tragen. Letztere beiden Aufschriften kenn
zeichnen diese Wagen als Eigenthum der
französischen Nort und Oft-Bahn. Die
erwähnten Eisenbahnwagen laufen nun .
aber nicht etwa nur in Güterzügkn. son
dern auch in Schnell Eil- und Nerlonen,-
zögen sowie in Berwundeten und Gefan
genenzugen tnrtlich neben den verschieden
sten deutschen Eisenbabnwaaen. . Die bel
gischen Güterwagen tragen vielfach in
Kreide die vielversprechende ironische Aus.
Ichrist Etat Deutschland". K. P. E. 33."
punkte für die russische Artillerie. Die
macht aber keinen Gebrauch von der Ziel
Hilfe. Sie richtet ibr ffeuer ans den Wald.
durch den icnt die deutsche Infanterie vnr-
rückt, und in immer schnellerer Reihen-
soige cr,cyeinen vie Dchrapnellwolken über
oen ierernipitzen.
Als der Fluaadvarat unsere cSAiibcn
stelluna überfliegt, beginnt ein lebbasteZ
Feuer gegen ihn. leider vkraebliek. Kr
hat sich mit ein paar Wendungen in ziem
na, bedeutende Lobe aescbraubt, ßnel
lenz erzählt bei der Geleaenöeit. wie hi
!nu en vrci ivrer eiaenen m ener urnh
geschossen hätten. Den einen zlieaernsk!
zier hatten sie mit dem Kolben halb todt
geschlagen, bis sie an dem schimpfenden
Stöhnen erkannten, daß es ihr Lands-
mann war.
Die Lage vorn scheint sich weiter !ZnNia
zu entwickeln. Es kommen Meldungen.
daß das Regiment so und so von russischer
Artillerie stark belästigt würde, man bäte
um Ariillcricuntcrstlltzung. ' Eine schwere
Batterie weiter rechts bekommt die nöthi
gen Befehle.
Langsam aebe ich den 5üaelbana
unserer feuernden Batterie binnnter. Ge.
rade als ich unten anlange, ertönt aus der
kleinen Erdhütte der Beiebk, der snknrt
weiter gegeben, wird: Feuerpause". Die
mnoniere noaen tosort an einem Protzen
decket, der als Tisch benukt roii-h. linh spie
len einen Kricgs-Sechsundsechzig. Wie ich
feststelle, wird eine tadellose Mettwurst
ausgespielt. Ehe das Spiel in das rich
tige interessante Endstadium, getreten ist,
kommt durch das Telephon die Meldung,
daß die Batterie feuert. Die neue Ein
stelluna wird angegeben und weit??
sagt, und dann kommt das Kommando
Schuß", und der Kanonier reißt an der
.iindsckaur. ' Deiitliek knn Z
leicht 'einsetzenden Dämmerung die Flug
bahn., des , Geschosses verfolgen. Die
außerordentlich starke Erschütterung dröhnt
noch in meinen Obren, da. kommt her R,.
M für das zweite Geschütz. . Man hat
vergeben, vie Sicherung, herauszunehmen,
so daß der Brummer nickt se,aebt nH
I an der Schnur gerifscnwird. '
Hab' keine Seimath mehr". .Wir sind
Deutsche geworden", u. a. m. ' j
Von verschiedenen belgischen Personen'
wagen ist auch schon das belgische Staats
Wappen, zwei springende Löwen, entfernt
worden.
Auch russische Eisenbahnwagen haben'
vereinzelt sich schon nach Westdeutschland'
verirrt, so die Wagen der Warfchau-Wic
ner Eisenbahn, die die gleiche Spurweite
haben wie die deutschen Eisenbahnen..
Während die französischen Personenwagen
die Klassenbezeichnung noch in römischen
Ziffern zur Schau tragen, sind die einzel,
nen Klassenunterschiede der begifchen Per
sonenwagen in arabischen Zahlen auf
Emailschildchen gekennzeichnet. Außerdem
weisen die belgischen - Personenwagen
durchweg Holzbckleidung auf. Aber da!
gesamte, fremdländische Wagenmaterial
hält auch nicht im entferntesten einen Ver
gleich mit den durchweg wuchtigen und
sehr zuverlässig t hergestellte deutschen
Fahrzeugen aus. ,
Bom Obst. Mea, fenics ja?.
thums an Nährfalzen, feiner' die Verdau
una befördernden Mirkuna. seine nne.
nehmen Geschmackes und der Möglichkeit,
mit den Jahreszeiten viel Abwechslung
zu bieten, ist das Obst ein wichtiges und
nothwendiges NabrunaSmittek. das min
bestens einmal täglich genossen werden
soll. . Allerdings bemmen . mancbk O,Kst
arten die Darmtbätiakeit: Seidel. N?i.'
ßelbeeren. Birnen., zum Theile aucks Kir .
lan und Joyannisvecren. unreifes Obst
ist schädlich. Robes Obst fault leickt '
nimmt auch leicht Bakterien auf und über'
iragr oann Zttanlyeiten (Cholera) dayer
ist Obst möalicbst trocken und lukti ,,k
zubewahren, knapp vor dem Genuß sauber
zu waschen oder abzuwischen;, die, Schalen
uno faulen 'Lyeiie sind zu entfernen. Ge
kochtes Obst ist leichter vcrdaulick als
rohes.-am leichtesten daS als Mus zube
rcircie. . Fruchtjaste sind werthvolle Er
frischungsmittel (Himbcer, Citronmfaft)
Marmeladen erwünschte Zusätze zu Mehl,
speisen. - Einen sehr hohen Nährwerth 6c;
fiten Nüsse.. Mandeln, auck Dafkftt unh'
trockene Feigen, doch sind sie schwerer be:.'
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