Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, December 03, 1914, Image 5

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Viingzan Wichmann.
Ein eigknartigkl Gesllhk beschlich
unk. Wir näherlen un der Grenz,
Tat laute Lachen, Singen und Joh
len, selbst die Unterhallunz begann
zu Verstummen, in den Vollgepsiopf
ten Wigen ward et stiller und pillcr,
ieder empsnnd die drückende ttcwit!er
schwllle dki Jitttlagel. die sich beäng
s''7,d aus Brust und üthle legte.
Nur dai Gespräch zneier Jllsiliere
tonte zuletzt ncch durch dal oumpse,
'ast wie auf Ksmmando eintretende
Schweigen.
.Tu. Vkhrenö, tt glore, dein Tor
niher iö unter de Blink iefnllkn."
fällt ihm ja nich in.'
.Aber da U doch war."
,Wat wird tenn da sein?'
.Janz wat WeecheZ. et rührt sich.'
Tu träumst irohl, Knille."
' ,Een Hundebiest muh et sein, da!
sich eingeschlichen hat. Na wart', dir
werden wir gleich haben."
Ter Soldat griff herzhaft unter
die Bank. Ali er aber zu ziehen und
zu zerren begann, schnellt dai unbe
stimmte Ciron plöhlich hervor und
stellte sich auf die Füße.
Tie beiden Füsiliere prallten zu
rück.
.Nee so teert!"
,Nu brat' mi: aber ner 'nen
Storch!'
.Een wahrhaftiger, lebendiger
Junge.'
.Ist aU blinder Passagier mitge
fahren.'
Na. dir werden wir bald wieder
an die Luft befördern. Kleener!"
Jetzt waren auch die anderen auf
merksam geworden. Einen Augen
blick starrten alle verblüfft auf da
seltene Weken. dann brach ein schal.
lende Gelächter au. Der Anblick
war auch zu komisch
' ES war ein vierschrötiger Wengel
von im ersten Augenblick abschreckcn
der Häßlichteit, der da zitternd mit
ten im Wagen stand. Struppiges, ro.
tes Saar umrahmte einen eckigen
ttopf mit harten Zügen und großen,
abstehenden Ohren. DaS Gesicht er
schien viel zu alt für den Körper ei
nes kaum fünfzehnjährigen. Der fa
denscheinige Anzug war vom Schmutz
des Wagenbooens bis zur uniennr
licbkeit bedeckt, die eine Hand um
klammerte ein Schirmaeftell ohne
Ueberzug. die andere hielt krampshaft
kine. ziemlich große Mundharmonika
umschlossen. Mr eins war schön an
der abickreckenden Erscheinung. daZ
tiefe, braune Auge, aus dem eö wie
ein sonniger Glanz von iarme uno
f ttut strahlte. - Dieses Auge war
flehend auf die Soldate gerichtet,
die plumpen Hanoe juchlen nch oii
tend zu falten, doch über die dicken,
wulstigen Lippen, d iich zuacno oe
wegten. kam kein Wort.
In der Ecke de Wagens erhob sich
Leutnant Niegler, ein stattlicher, n
aendlicb schöner Mann, der beliebte
sie Offizier unseres Bataillons. .Was
will denn der Knirps da?"
Die Soldaten lachten. .He, Knirps
wat willst du?! Antworte, wenn
der Herr Leutnant fragt.'
Jetzt Lssnete 'sich der Mund des
Burschen mit einem breiten Grinsen.
, .Jn'n Krieg will ich. Franzosen vek
hauen.' Wieder brüllende Heiterkeit.
.Du in'n Krieg? Dich Zön
nen's als Flügelmann brauchen in
der ersten Kompagnie.'
.Willstx wohl General werden.
KnirpsZ' .'
Nee, aber Musik kann ich euch mü
chen." Er hatte schnell seine Harmo
nika an den Mund gesetzt und be
gunn ganz regelrecht zu blasen.
Unwillkürlich stimmten wir alle
"lärmend in die Melodie: '
.Ach. du lieber Augusti
, Alles ist hin,
Geld ist hin. Gut ist hin '
Der Leutnant, der herangetrelen
war. gebot Schweigen. Na, was ist
denn mit dir, Junge?" wandte er sich
ün den sofort ehrerbietig sein Jnstru
ment Absetzenden. .Spaß beiseite'
aber hier kannst du doch nicht bleiben.
Der Krieg, in den wir gehen, ist keine
Sache für Kinder.'
.Ich will schon groß werden. Herr
Leutnant. Und alles tue ich. was ihr
wollt, überall will ich mich nützlich
machen, nur nehmt mich mit.'
Die resolute Antwort schien dem
Offizier zu gefallen. Er lächte
wohlwollend. , Wie bist du denn da
hereingekommen, Bursche?"
In Waldenstadt hab' ich mich ein
geschmuggelt. , Wenn alles in den
Krieg geht, kann ich nicht zu Hause
bleiben.'
.Nun, daS beste wird sein, wir
schicken dich heim zu Muttern. Gleich
auf der nächsten Station.'
Der Jungt fiel plötzlich aus die
Knie, und feine schönen Augen bat,',
so innig, daß wir alle gerührt wm
den. Nur das nicht, Herr Leu!
nnnt! Nicht wieder heim zur Stief
mutier. Die ist froh, wenn sie mich
lo ist. Nichts al, Prügel hab' ich
gekriegt. Jetzt aber möcht' ich mal
andere verprügeln."
.Mit dem Regenschirm da?' Der
Leutnant mußte lachen, aber er schien
schwankend zu werden.
.Ich hol' mir schon was Besseres
von dkn ssranzoscn, eine Flinte, einen
Säbel
.Na. Courage scheinst du zu kxiben.
Knirp, und eigentlich gefällst du
mir.'
.Lassen Sie Ihn mit. Herr Leu!
nant,' mischte sich der Unteroffizier
Becker ein, .vielleicht können Sie ihn
oll Burschen verwenden.'
.I". ja,' riefen wir alle, .KnIrpS
soll mit, oll Hausknecht vom Batail
lon! Hurra, KnirpS!"
.Na, werde mal mit dem Herrn
Major sprechen. Wenn der nich! da
gegen hat. meinetwegen.' entschied
Leutnant Niegler, .dus Kommchorot
wird auch sur ihn noch reichen."
Die Lösung machte unS allen
Freude. Unsere momentane trübe
Stimmung war vergessen. Alles be
schästig!esich mit dem häßlichen Jun
gen. der jetzt, da er Hoffnung hatte,
vleiben zu dürfen, förmlich auslaute,
einen derben, frischen Humor entwik
kelle, bald spielte, bald allerlei lustige
Lieder sang und unö durch seine rüh
rende Begeisterung für dnj Solda
tenleben alle mitriß. Ehe es unS recht
zur Besinnung kam, war die Grenze
erreicht, wir verließen den Zug und
begaben uns ins letzte Quartier auf
heimatlicher Erde,
Am anderen Morgen begann der
Marsch in Feindesland, und der klei
ne 5ir!egsfreund durfte mit uns zie
hen.
Schon nach dem ersten Treffen
stellte es sich heraus, wie brauchbar
unser Knirp war. Diesen Namen
führte er im ganzen Regimente, und
wenn man ihn damit anrief, so lä
chelte er allemal so zufrieden, selbst
gefällig, als wollte er sagen, in cu
ren Augen bin .ich ja doch viel mehr
und viel größer. Und in der Tat
war kS fo. Er wuchs wirklich mit
uns in Not und Gefahr, und seine
Kleinheit, seine Häßlichkeit sah keiner
mehr von unö. Wie oft erheiterte er
uns, wenn wir, traurig von di
Gräbern gefallener Kameraden zu
rückgekehrt, an den rauchenden Wacht
feuern lagen! Immer wußte sein
urwüchsiger Humor den Dingen neue,
komische Seiten abzugewinnen, nicht
am wenigsten sich selbst. Sein Aeu
ßerei allein schon, das er bald dem
Kriege angepaßt hatte, mußte Heiter
keit erregen. Mächtige Kanonenstie
sei bekleideten seine Beine, an die
Stellt des Regenschirms war ein auf
dem Schlachtfelde aufgelesener fran
zösischer Kavalleriesäbel getreten, im
Gurt trug er einen ebenfalls erbeu
ieten Revolver, und der Jägertschako,
der seinen Kopf bedeckte, ging ihm
fast bis über die Ohren. Nur die
alte Harmonika war feine stete treue
Begleiterin geblieben. "
Die ersten blutigen Schlachten la
gen hinter uns und Knirps war der
Liebling des ganzen Regiments ge
worden. Besonders die Offiziere,
biS zum Diviiionstommandeur, be
günftigten ihn, was er in seiner Wei
se zu vergelten wußte. Zumal in be
zug auf die Berproviantierung leiste
te er ihnen unschätzbare Dienste. Mit
einer seltenen . Findigkeit wußte er
auszuspinomeren, wo es ctwc' Gutes
gab. und oft genug erschien cr, mit
freudigem Hallo begrüßt, bei den
Vorposten, unter jedem Arm eine tote
Gans.
Bon Anfang an hatte sich Leut
nant Riegler des originellen Burschen
in liebevollster Weife angenommen.
Als Knirps unsere häufigen Gewalt
Marsche beschwerlich fielen, war er es,
der ihm ein erbeutetes französisches
Maultier verschaffte. In ein paar
Tagen lernte der Junge, der nie auf
einem Pferde gesessen, reiten, und
von nun an trabte er ausrecht im
Sattel und mit ersichtlichem Stolze
an der Seite des Bataillons.
Auch in anderer Weise wußte er
sich von nun an nützlich zu machen.
Entweder seinen Leutnant oder den
Regimentskommandeur begleitend,
überbrachte er den einzelnen Haupt
leisten aufö schnellste alle Meldungen
und versah selbst . den Ordonnanz
dienst zwischen dem Obersien und
dem'Divisionslommandeur. Gab es
aber nichts andere zu tun, s half
er den Aerzten beim Verbinden der
Verwundeten, und eines Tages, als
diese, von feindlichen Husaren über
lascht, in Gefangenschaft gerieten, ge
lang es ihn, selbst, mit unglaublicher
Kühnheit seinen Verfolgern zu ent
rinnen.
Für die Zukunft des mutigen und
gewandten Burschen eröffneten sich
bald die besten Aussichten. Längst
waren die Offiziere des Regiments
übereingekommen, ihn ausbilden zu
lassen, und er schien berufen, eine
schöne Karriere zu machen und eiwas
Tüchtiges zu leisten.
Aber es sollte anders kommen.
Die Schlacht von Sedan war ge
schlagen, Napoleon gefangen und das
Ende des Krieges schien nahe. Da
stampfte die patriotische ' Energie
Gambettas neue Armeen aus dem
Boden und das blutige Ringen be
gann von neuem. Schon vor Paris
gelegen, mußten wir mit der Armee
deS Prinzen Friedrich Karl den
Marsch nach Süden antreten, und
bald stand unser Korps bei Veaunela
Rolande der Loire-Armee unier Au
relle de Paladines gegenüber. EI galt,
ihren weiteren Bormarsch nach Paris
zu verhindern, und am Morgen de
L3. November wußten wir. daß uns
ein schwerer, blutiger Tag bevorstand.
.Guten Morgen. Füsiliere!'
Wir mußten hell auslachen. Bor
der Front unserer zum Aorniarsch
aufgestellten Glieder ritt der Knirps
langsam und feierlich. biSlveilen mit
komischen Bewegungen sein Maultier
parierend, einher und musterte unS
durch das gläjerlose Gestell einer ol
ten Hornbrille. Der düstere Ernst,
das niederdrückende Gefühl, einer
gewaltigen Uebermacht gegenüberzu
stehen, die sich deS Regiments bemäch
tigt hatten, waren verslogen, wie da
mals, als wir uns ler Grenze nä
herten und sein Auftauchen alle trü
ben Gedanken verscheuchte. DaS
mochte er wohl gewollt haben. Denn
jetzt, als die Trommel zur Attacke zu
rasseln begann, schwenkte er ab, der
ließ sein Tier und stellte sich an die
Seite seines Leutnants.
Vorwärts ging es, dem Städtchen
entgegen. Nachdem da 10. Armee
korps unter BoigtS-Rhetz bereit alle
verzweifelten Angrisfe der französt
schen Entsatzarmee zurückgeschlagen,
war uns die Ausgabe geworden, den
Tag durch -die Erstürmung von
BcaunelaRolande zu entscheiden. In
dem kleinen Orte kitte der Feind sei
ne letzten noch widerstandsfähigen
Kräfte gesammelt und ein heißer
Empfang war zu erwarten.
Ins Gellen der Hörner, inS Ras
sein der Trommeln mischte sich bis
weilen ein seltsamer Ton. ES war
die Harmonika deS Knirpses, der
auch jetzt wieder sein Leiblied, den
.Lieben Augustin , blies, fcetn er
spiel feuerte unS an, sein Spiel be
geisterte unS mehr als, all die kriege
rifche Musik. Und eS ging besser, al
wir gedacht. Fast ohne Widerstand
zu finden, kamen wir an die ersten
Häuser heran. Die Kugeln zweier
Batterien, die den Eingang flankier
ten. flogen über unsere Köpfe hinweg,
Ehe die Kanoniere sich'S versahen,
waren sie niedergemacht, die Geschütze
in unseren Handen.
Mit lautem Siegesgefchrei ging
es in die engen Gassen hinein, die
unS leer und stumm entgegengahnten,
Unser Leutnant fluchte. Sollte der
Feind sie verlassen haben? Das tiefe
Schweigen war ihm unheimlich. Aber
er führte unS weiter bis aus dtn
Hauptplatz, wo von allen Seiten die
Straften mundeten. Ter dichte Pui
verrauch, der die Stadt erfüllte, ließ
im ersten Augenblick nichts erkennen.
Zum Teufel, wo stecken sie?'
fluchte der Leutnant Riegler. Da!
bedeutet nicht? Gutes.'
Plötzlich zerriß ein frischer Wind
stoß den graugelben Qualm, er hob
sich und blieb über uns schweben wie
eine lastende Wolke des Verhängnis
ses.
Durch alle die Monate, die wir im
Felde standen, hätte kein- Mensch uns
Feigheit vorwerfen können. Jetzt
aber erstarrte uns das 'Blut in den
Adern bei dem Anblick, der sich uns
bot. Wir waren in eine Falle ge
raten, aus der es kein Entrinnen gab.
In allen Hausern, die den Platz um
gaben, wimmelte es von Mobilgar'
den, aus jeder Oeffnung starrten uns
drohende Flintenläufe entgegen. Die
Eingänge der Straße waren mit
Kanonen bepflanzt, Artilleristen mit
brennenden Lunten standen daneben,
und dahinter erhob sich unbeweglich,
einer eisernen Mauer gleich, die Mas
se des französischen Fußvolkes, daS
Gewehr im Anschlag an der Wange,
die tausend totbringenden Mündun
gen auf uns gerichtet.
. Wir alle sahen aus den Leutnant,'
sahen, wie sein von Schweiß und
Staub bedecktes Gesicht erblaßte.
Aber die momentane menschliche Re
gung überwindend, faßte er sich, hob
dcn Arm und rief: .Hurra! Jetzt
haben wir sie! Drauf und dran,
Füsie -' '
Sein Ruf wurde von emem ohren
betäubenden Krachen verschlungen.
Die Hölle schien ihren Schlund zu
öffnen und Rauch und Feuer auf jrns
zu speien. Dann folgte Schreien,
Jammern und AechzeN, und als der
bläuliche Pulverdamps sich lichtete,
sah ich mich selbst unversehrt mitten
in einem Haufen Toter und Verwun
betet. Nicht mehr als acht Mann
waren von unser Kompagnie übrig
geblieben. Dicht tzor meinen Füßen
lag Leutnant Riegler. Der Helm
war ihm vom zerschmetterten Kopfe
gerissen, er atmete nicht mehr. Da
neben aber stand aufrecht ebenfalls
unversehrt, die Zähne auseinander
gebissen, der Knirps.
Ich faßte ihn an der Schulter.
.Komm fliehen wir jeder Wi
verstand ist vergebens.' .
Er weigerte sich, trotzig den Kopf
schüttelnd. "Ich bleibe ber memem
.Leutnant. Sie sollen ihn nicht 6
ben."
Bist du von Sinnen, es .ist dein
Tod.'
Ihr werdet wiederkommen und
ihn holen.' j '
Ich sah, daß alles umsonst war,
und schloß mich den Kameraden an.
Glücklich gelang es uns, den Ein
gang der Straße zu gewinnen, aus
der wir gekommen waren. In tol
lem Lauf ums Leben ging eö den. letz
ten Häusern z. Wir waren Im
Freien, gerettet. Und dort über das
offene Feld her rückten bereit neue
Sturmkolonnen der 5. Division zu
unserer Hilfe.
.Zum zweiten Male -ging ei mik
Hurra in den Ort, diesmal mit
überlegener Macht. Am Eingänge
de HaupiplatzeS ober blieben wir un
willkürlich stehen.
Respeit vor dem tapferen Jun
gen! murmelte der Hauplmann:
wenn einer, hat der sich da Eiserne
Kreuz verdient.' '
Mit dem Rücken an die Brunnen
faule gelehnt, stand da noch immer
der Knirps und hielt mit gezogenem
Säbel bei der Leiche seine Leutnant
Wache. ,
Die Franzosen schienen seinen Mut
zu ehren. Langsam, zögernd rückien
sie aul den Seitengassen gegen die
Stelle heran. Hier und da hob einer
die Büchse, aber sein Nebenmann
schlug sie nieder, oder er senkte sie,
von Ächtung ergriffen, selber ohne
zu schießen.
Vorwärts, Kinder, teilet den klei
nen Helden!' klang die Stimme de
Hauptmanns.
Nur von dem Gedanken beseelt,
stürmten wir vorwärts, obwohl die
Kugeln de Franzosen auf un nie
derprasselin, wie wenn man Erbsen
auS einem Sack schüttet.
Schon waren war nahe heran. Da
warf der Knirps feinen Säbel zu
Boden, riß den Revolver aus dem
Gürtel und richtete ihn aus den vor
dersten Mobilgarden.
Die Bewegung wurde sei Vcrder
ben.
AuS einem Haufe zur. Seite, in
dem sich Franktireurs eingenistet hat
ten, fielen fünf, sechs Schüsse auf
einmal. Der Kleine ließ die Waffe
fallen, tat einen Luftsprung und
stürzte tot vornüber aus die Leicht
feines Leutnants.
.Rächt ihn, rächt unseren Knirpö!"
scholl es hinter mir.
Von grimmiger Wut erfüllt, stürz
ten wir weiter und diesmal gelang es
uns, den Widerstand deS Feindes zu
brechen. Ein kurzes, wildes Ringen
in den Straßen, ein berzweiseleS
Handgemenge in den Häusern, von
denen jedes einzeln erstürmt werden
mußte, dann riefen die, Hörner zum
Rückzug und die Franzofen räumten
den Ort. Der Sieg war unser.
Aber er ließ keinen freudigen Ju
bel auskommen. Von allen unseren
Verlusten schmerzte unö am meisten
der wackere Knirps. Die Freude
Bataillons war mit ihm dahin.
Am Abend senkten wir ihn mit sei
nem Leutnant in das gleiche Grab
und' feuerten über der Grube die Eh
rensalve. "
Manchem meiner harten Kriegska
meraden sah ich Tränen über daS
rauchgeschwärzte Gesicht rinnen.
.Nun wird uns keiner mehr den
.lieben Augustin' spielen," sagte ei
ner und schluchzte laut aus.
Ehre unserem Knirps!"
Wir werden ihn nie vergessen."
Dann kehrten wir stumm zu un
serem Lagerplatze zurück.
Wenn etwas die Seele aufö tiefste
erschüttert, ist es der Anblick mensch
licher Dankbarkeit.
Der junge Held hatte sie seinem
Leutnant bis in den Tod bewahrt.
Und wir alle fühlten es, seine treu
en Augen, in die wir fo gerne gese
hen, hatten nicht gelogen.
Schlimme Brandwunde
im Gesicht hat der 12 Jahre alte
Willie Krausman in Baltimore erlit
ten, als eine Kinder Kanone, mit
welcher er spielte, explodierte. Ein
Arzt verband dem Knaben im Mary
känder Universitäts Hospital die
Brandwunden. Willie fand die Kin
der Kanone und spielte .Krieg' mit
derselben. Er fand ebenfalls eine
Patrone, aus welcher er das Pulver
entfernte. Das Pulyr steckte r
dann in den Lauf der Kancne und
zündete dasselbe mit er.'.em Streich
holz an. Die Explosion folgte und
Willie lief im Dauerlauf nach dem
Hospital. '
A ch s ot Frau (zu ihrem Mqnn,
der auf der Jagd einen Treiber HaS
angeschossen hat): .Jetzt habe ich mich
wohl umsonst gefreut auf den Hasen
pseffer.'
Mann: Hm, geh nur inS Spital,
da liegt der Has im Pfeffer."
- Parallele. Rechtsanwalt
(zu seinem Arzt): Warum lassen
Sie eigentlich Ihre Gattin, wenn sie
mal krank ist, vofeinem Ihrer Kol,
legen behandeln? Das ist ja gerade
so, als wenn ich einen Rechtsbeistand
zu meiner Verteidigung annehmen
wollte, wenn meine Frau es für nö
tig befände, mir , eine Gardinenpre
digt zu halten."
Fatal. Sonntagsjäger (stark
angeheitert zur Jagd gehend): Zu
dumm, das bringt mir ja ganz a
retfj Unglück, begegnet mir ein alteS
WeiS und das sch' ich doppelt
auch noch."
Kleiner Jrrtu m. Wirt
(zum Kellner): .Mensch, stehen Sie
doch Nicht immer am Garderoben
ständer und schlafen. Da hat Jh
nen ja schon wieder der kurzsichtige
Professor seinen Ueberzieher onl rech
te Ohr gehängt."
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