Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, November 13, 1914, Image 3

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tren. 7,'ichl Sincr von den
2ibsfciifäl)ia,en wollte zuhous.
blitn, trn alt, dal deutsch
Valirland (jenen die Feinde auf allen Tei
ten zu buchnbigen; nicht Einer glaubte
sich seiner heiligen Pflicht entziehen zu
fciirfen und, ehe noch die HeereSpslichtigen
' ttn Vormarsch vier die Grenzen vollendet
hatten, standen zwei Millionen flrieci!
freiwilliger dienstbereit und kampsentschlos,
sen unter den Farmen. Wer tauglich war
die 'e zu tragen, war auch willen! sie
zu , -rii; wer (ich dieser Möglichkeit de
taufcl sah, zog schweren Herzen! wieder
heim, dem tteschie grollend, da! Ihn die
ser chr nicht theilhaftig werden lief;.
Ta ist die deutsche Auffassung
dem Wassenhandwerk und von Pflicht ge
k,en da! Vaterland und von der Ehre, die
der Krieg, der Benzer de! Menschenge
schicke!' hat und verleiht. Cs hat ihn da!
herrliche deutsche Volk bi! zum letzten
Manne verstanden: offen und ehrlick, die
Stirn frei und froh dem Feinde zugekehrt,
mutbig und rade dem Gegner in'! Auge.
Ander! haben die Anderen, die Gegner,
da! Wesen de! Kriege! ersasjt hinter
tilck!, au! dem Verstecke, m!t falsche,
, Tücke, mit Lüge und Verrath kämpfen,
nein morden ihre feigen Banden, die
Franktireur!. Der Krieg hat mit einer
Erbitterung eingesetzt, al! ob sich die Völ
ker sur den vierundvierzig Jahre mlihsam
erhaltenen Frieden rächen wollten, al! ob
sich in diesen dierundvierzig Jahren ein
Uebermaß von Hafzund Wuth oufgesam
weit hätte, da! nun ausgeglichen werden
müßte. Wa! im deutsch-franzöfifchen
Kriege erst in der zweiten Hälfte des Kam
pfe! eintrat, al! da! Kaiserreich gestürzt,
al! d!e Republik keine Siege brachte, al!
die 'französischen Heere zerschmettert wa
ren, der Volkeskampf au! dem Hinterhalt,
da! stellte sich diesmal gleich zu Beginn
de! Krieg! ein, und nur diese! von der
französischen und der belgischen Regierung
gebilligte, wenn nicht gar unterstützte Ein
greifen der Franktireur! hat diesem Kriege
den Stempel der Schroffheit aufgedrückt.
Thier! berichtet da! Wort de! ersten
Napoleon: Je schlechter der Mann, je
besser der Soldat. Wenn die Soldaten
nicht verderbt sind, so mu$ man sie dazu
machen." Au! dieser napolconischen Ueber
lieferung, au! der nur auf französischem
Boden gedeihenden Gewissenlosigkeit konnte
der Gedanke zur Bildung der SoriStö
des frnnctireirrs" entstehen, den Mar
schall Nie! im- Jahre 1867 anregte; e!
mochte ihm dabei so etwa! wie da! Schill'
sche Freikorp!, wie Lützom'! wilde vcr,
wegene Jagd, wie da! Stein-Gneisenau'
sche Voltsheer vorgeschwebt haben. Aber
diese hehren Vorbilder wurden von den
Franzosen verschlechtert und verdeckt. Da!
(Zrauenhafte, Entmenschte, da! Wider
; wär:igFcigk. zu dem diese SoeiSti"
Anno 187071 ihre Zuflucht nahmen,
mit dem sie die ploire" der brande"
arrnCe" für alle Zeit geschändet hatten,
ihre zum Meuchelmord gewordene Krieg!
führung, die heimliche Abschlachtung Ge
sangen und wehrloser Verwundeter hätte
' diesmal die Franzosen abhalten müssen,
die Franktireur! zu verwenden. Die Re
xublik und ihr sauberer Bundesgenosse,
die geistesverwandten Belgier waren an
derer Ansickt, sie haben die Frlznktircur!
zu ihren Schandthaten geradezu ermu
thigt Die unheilige Allianz, die vorgab,
den Krieg im Namen der Kultur und Zi
. vilisation gegen den Militarismus zu füh
' ren, vergas; alle Gebote der Menschlichkeit
und schuf eine Guerillabande, die schlim
merc! verbrochen hat als die roheste Sol
dateska de! Mittclalier!. E! liegen ltn
widerlegliche Beweise dafür vor, daß der
.Bürgerkrieg" mit seiner unqualifizir
baren Bestialität unter den Augen de!
Königs von Belgien und der französischen
Regierung vor Beginn de! Kriege! vorbe
reitet und planmäßig organisirt war und
di Hunderte braver deutscher Soldaten,
die bisse Bestialität gekostet hat, wird man
deutscherseits bei der Schlußabrechnung
nicht vergessen. Datz man ihren Mord
auf der Stelle an den Mördern Man
nein, Frauen und Kindern gerächt,
daß man die Franktireurnester mit Feuer
und Schwert vernichtet hat. kann nur
hysterischen anämischen alten Weibern
beiderlei Geschlechtes als Grausamkeit er
scheinen. Wir halten'! mit dem eifer
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vollen Gott Zebaoth: Aug um Auge,
Zahn um Zahn! ,
' Ein französischer General hat im Jahre
1870 jenem lichtscheuen Mordgesindel da!
- Urtheil gesprochen: wer seinem Vaterlande
mit der Waffe dienen kann, der soll sich
zum Heere melden; wer dazu nicht im
stände ist. hat auch kein Recht aus eigene
Faust Krieg zu führen; ich würde diesem
.Gesindel gegenüber in Fsindeslande ganz
genau so verfahren wie die Preußen bei
lins. Ein französischer General würde
allerdings in Deutschland niemals in diese
Lage kommen, weil e! in Deutschland keine
Franktireurs gäbe und nie gegeben hat;
nicbt als ob der Deutsche weniger Muth
besäße oder fein Vaterland weniger liebe
, . ganz im Gegentheil: eben weil er den
höheren Muth und die stärkere Liebe und
' nebenbei auch da! Gefühl besitzt, dient er
seinem Lande al! Soldat. unter den Fah
. nen.
Man hört zuweilen die Frage erörtern,
ob auch Deutschland feindliche Soldaten
unter Umständen sich ähnlicher tückischer
Gewaltthat und Niedertracht feiten! der
Bevölkerung zu versehen haben würden,
wie die Deutschen .sie in Belgien und
Frankreich erfahren muhten. Wie der
größte französische .Feldherr auf GrUnd
jahrelanger, Beobachtungen über diese
Frage gedacht hat, geht au! einem,Briefe
hervor, den Napoleon am 2. Dezember
1811 an seinen Marschall Davout. den
Generalgouverneur de! Departement! der
Elbmündiingen, geschrieben hat. Dieser
Brief enthält da! höchste Lob. welche! der
Bevölkerung eine! feindlichen Lande! er
theilt werden kann. Die betreffende Stelle
lautet: , ' ,:'...
' ; ' . i .
Urtheilen Cie doch selbst, real zu te
fürchten ist von einem so braven und
vernünftigen Volke. welä! von jeder
Aulschreitim soweit entfernt Ist, dß
während bei garuen Kriege! lein in
iger französischer Soldat in
D e u t s ch l a n d e r in. r d t l wurde.'
Wal haben dagegen die deutschen Trup
pen in Belgien und Frankrcich erfahren?
Eine ganze lange ununterbrochene Reihe
von Greuelthaten könnte man da usillh
ren; zuerst die Ermordung de! öster
reichischen Thronsolqer! al! öinlcitung
diese! Kriege!. E! folgen dann die
Tchandlthalen und Morde, begangen an
den In Feindesland aiikgewiesmen Teut
schen und Oesteireichcrn, besonder! 'in Bcl
flien, Frankreich und Rußland, worüber
zahlreiche Berichte von Augenzeugen vor
liegen; die Verwendung von Dum.Dum
Gesoffen bei Engländern, Franzosen.
Belgiern und Russen; die haarsträubenden
Schändlichkeiten, Martern. Verstumme
lungen. verübt von belgischen, Soldaten,
belpchkn Weibern und dem entmenschten
belgischen Pöbel an verwundeten deutschen
Kriegern, wobei u. a. Fälle bekannt ge
worden sind, in denen Verwundeten, die
in ihre Hände fielen, die Augen auSge
stachen, die Glicdmafzen abgetrennt, Ohren
und Rasen abgeschnitten wurden. Sie be
weisen, das, diese! .Kulturvolk' e! in der
grauenvollen Lust am Qualen und Mor
den den unzivilisirten Horden Rußland!.
Serbien! und Montenegro! womöglich
noch zuvor thut und ganz wie diese bar
barischen Völkerschaften der abscheulichen
und unmenschli.ben Sitte de! Massakri
ren! frönt. Dieselbe Blutschuld trifft
Frankreich, erwiesen durch zahlreiche beob
achtete und beglaubigte Fälle, in denen
französische Franktireur! sowohl, wie auch
reguläre Soldaten Morde an deutschen
Verwundeten, Mißhandlungen von KrieaS
gefangenen? Verstümmelungen und Roh
hctlSakte begangen haben, wa! von den
erwischten Uebelthätern ,mit , zynischer
Kaltblütigkeit zugegeben wurde. Au! der
Liste der russischen Greuel haften schmach
volle Einzelheiten untilgbar im Gcdächtni!,
wie die Schändung und Ermordung von
Frauen, oder der abqeschnittene beringte
Frauensinger in der Tasche de! sich damit
brüstenden rüssischen LfsizicrS, der, einer
Kugel nicht werth, von den empörten Sol
baten wie eine tolle Bestie mit Knütteln
erschlagen werden muhte. Tann die rus
sischen Armeebefehle, die zur Erbarmung!
losigkeit auffordern, oder die englisclien
Armeebefehle dje ihren Truppen rathen,
d weiße Fahne zu hissen und sodann
auf die Pardon gewährenden ahnungS
losen Deutschen da! Maschinengewehr
feuer zu eröffnen. Ferner die Beschießung
de! Rothen Kreuze! und deutscher Ver
bandsplätze und Verwundeienlager durch
die verbündeten Feinde. Die wiederholt
gemeldete Thatsache, daß verwundete Bel
gier und Franzosen deutsche Aerzte und
Pfleger niedergeschossen haben, nachdem
sie von diesen verbunden worden waren
ur Samarilerdienste empfangen haben.
Die Plünderung, Verwüstung und Berau,
bung de! eigenen Lande! durch franzö
sische Soldaten. Die schonungslose Preis
gäbe alter unersetzlicher Baukunstdenk
mäler, sowohl von dem belgischen Pöbel
in dem verrätherischen Uebersall zu Löwen
und von den Franzosen zu Reim! die
Artilleriedeckung hinter der altehrwUrdigcn
Kathedrale suchen und daS wunderbare
Bauwerk, darin obendrein deutsche Ver,
mundete untergebracht waren, skrupellos
den Gefahren der Beschießung preisgeben.
Man darf auch die Episode auS dem See
gefecht bei Helgoland nicht vergessen, da
englische Matrosen eine Handgranate in
ein Rettungsboot mit deutschen Verwun
beten warfen; eine That, die von der eng
lischen Admiralität mit Beduern zuge
geben und mit der momentanen Erregung
der Kämpfenden .entschuldigt' wurde. Es
sind nicht alle diese 'Schandthaten von
Franktireur! verübt worden, aber wenn
schon die regulären Soldaten sich zu die
sen Verbrechen erniedrigen, was muß man
von den freischärlichen Banditen erst ge
wältigen? Und gerade mit Rücksicht
hierauf hat sich die deutsche Regierung zu
einer Warnung herbeigelassen, die an
Deutlichkeit nicht! zu wünschen übrig ließ;
sie theilte der französischen Regierung
mit: ' - ;
' Die Meldungen deu deutschen Truppen
lassen erkennen, daß, dem Völkerrecht zu
wider in Frankreich der Volkskrieg orga
nisirt wird. In zahlreichen Fällen haben
LandeSeintvohncr unter dem Schutze der
bürgerlichen Kleidung heimtückisch auf
deutscht .Soldaten geschossen. Deutsch
land erhebt Einspruch gegen eine derar
tige Kriegsführung, die dem Völkerrecht
widerspricht. Die deutschen Truppen ha
ben Anweisung erhalten, jede feindselige
Haltung der LandeSeinwohner mit den
schärfsten Maßregeln zu unterdrücken.
Jeder RichtSoldat. der Waffen führt,
jedet, der die deutschen rückwärtigen Vcr
bindungen stört, Telegraphendrähte durch
schneidet, Sprengungen vornimmt, kurz,
in irgendwelcher Weise unberechtigt an der
Kriegshandlung theilnimmt, wird sofort
standrechtlich erschossen werden., Wenn die
Kriegführung hierdurch einen besonders
schroffen Charakter annimmt so trifft
Deutschland dafür nicht die Verantwor
tung. Frankreich allein ist verantwortlich
für die Ströme von Blut, die sie kosten
wird.' '
Die Warnung an die belgische Regie
rung lautete: ' ,. . ,,
.Die Königlich belgische, Regierung hat
Deutschlands aufrichtig gemeinte Ancr
bietungen, i hm Lande die Schrecken des
Kriege zu ersparen, zurückgewiesen.' Sie
hat dem deutschen, durch die Maßnahmen
der Gegner Deutschland!, gebotenen Ein!
marsch bewaffneten Widerstand entgegen
gesetzt, sie hat den Krieg gewollt, Trotz
der Note vom 8. Auguste in der die bel.
gische Regierung mittheilt, daß sie gemäß
dem KriegSgebrauch den Krieg nur mit!
uniformirten Mannschaften führen werde,!
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haben in den Kämpfen um LllÜich zahl
reiche Leute unter dem Schutz bürgerlich
Kleidung an dem Kampf theilgenommen.
Sie. haben nicht nur auf die deutschen
Truppen geschossen,' sie haben in grau
samer Weise Verwundete erschlagen und
Aerzte, die ihren Beruf erfüllten, nieder
geschossen. Gleichzeitig hat in Antwerpen
der Pöbel deutsches Eigenthum barbarisch
verwüstet, Frauen und Kinder in bestia
lisch:r Weise niedergemetzelt. Deutschland
fordert vor der ganzen gesitteten Welt
Rechenschaft für das Blut dieser Unschul
digen, für die jeder Zivilisation Hohn
sprechende Art de? Kriegsfuhrung Bel
giens. Wenn der Krieg von nun an einen
grausamen Charakter annimmt, trägt Vel
gien die Schuld. Um die deutschen Trup
pen von der entfesselten Vollslcidenschast
zu schützen, wird von nun an jeder Nicht
uniformirte, der nicht durch deutlich er
kcnnbare Abzeichen als zur Theilnahme
am Kampf berechtigt bezeichnet ist, als
außerhalb des Völkerrechts stehend beharr
delt werden, wenn er sich am Kampfe be
theiligt, die deutschen rückwärtigen Wer
bindungen stört, Telegraphcndrähte durch
schneidet, Sprengungen vornimmt, kurz,
in irgendeiner Weise unberechtigt an der
Kri.'gshandlung theilnimmt. Er wird als
Franktireur 'behandelt und sofort ftantz
rechtlich erschossen werden."
- Man glaubte vielleicht, auf die sprich
wörtliche Gutmüthigkcit der Deutschen
bauend, nicht , an den Ernst dieser Dro
hung und man hat daran sehr unklug ge
than: die 180 Franktireurgräber und die
Ruinen des Verbrecherviertels In Löwen
sind die Beweise für den Ernst der deut
schen .Warnung. ' Dort mußte, wollte
maa Schlimmeres vermeiden, gleich zu
Unfang an den Verschwörern ein Ezempel
statuirt werden; es giebt auch heute keinen
vernünftigen, unparteiischen Menschen, der
die furchtbare Strafe Löwen's für eine
Ungerechtigkeit erklärt, nachdem der Vize
rcktor der Universität Löwen, Dr. Con
Kid, selbst erklärt hat, daß der Ucberfall
und die Vernickztung der Deutschen von
Bürgern Löwen's beschlossen war und
planmäßig ausgeführt werden sollte.
Es genügt, wenn mn au! der Fülle
der Beweise nur einen b-rniiSgrcift, den
Brief eines' deutschen r"""W, eines
Manne!, der immerh.u Ärzt als
Soldat ist: ' . '
Die Belgier verdienen nicht mehr den
Namen einer kultivirten Nation;, sie muß
ten wie, fchädliche Raubthiere ausgerottet
werden. Unsere Truppe marschirte durch
einen dichten Wald auf der Laichstrafze.
Plötzlich erhielten wir Feuer, und zwar
von Franktireurs-'F r a u e n , die sich im
dichten Walde versteckt hatten!! Neben mir
erhielt ein Leutnant einen Schuß in's
Bein, ein Erenadlek einen Schuß in'S
Auge. Wir bogen nun auf einen Wald
weg ab. gingen etwa 1 Kilomet tief hin
ein und stellten dort vorläufig die Pferde,
SanitätS und Küchenwagen und Kran
kenträger auf. Auch ließ ich dort meinen
Assistenzarzt zurück. Ich selbst ging, wie
alle Offiziere, zu Fuß durch den . Wald
eine steile Höhe hinauf. Wir rückten nun
bis an den Waldrand, wo die. Trupp? sich
gegen die vom Feind besetzten Pörfcr ent
wickelte, die gleichzeitig durch unsere Ar
tillerie beschossen wurden. Nach kurzem
Gefecht rissen die Franzosen theils aus,
theils ergaben sie sich. Wir hatten dabei!
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nicht viel Verluste, einige Leichtvcrwun
dete. Nun überschritten wir den Bahn
dämm, um die Höhen, wo der Feind sich
verschanzt hatte, zu nehmen. Ich war
anfänglich mitgegangeit. Da es schien,
als ob' der Feind zurückgewichen ,sei,
schickte ich einen Mann zurück, um die
Krankenträger, Pferde und Canitätswa
gen heranzuholen. Unsere Truppen ha!
ten inzwischen die Höhen erstiegen als ich
plötzlich von hinten bemerkte, wie Schrap
nells in die Schützenlinien einschlugen,
Im Wald, der sich über 15 Kilometer w:it
erstreckt, hatte ein Spion auf einenm
Baum gesessen, der mit der feindlichen
Artillerie telephonisch verbunden war und
ihr mittheilte, wann Truppen oder Ko
lonnk aus dem Walde herauskamen. Der
ganze Wald steckte voll Franktireurs. Wir
fa.den einen 14jährigen Jungen,
der sich ein Loch gegraben hatte, ein Ge
wehr und massenhaft Patronen vor sich.
Ueber ihn war ein Scheunenthor gelegt
und mit Erde und Laub bedeckt, so w:r
er selbst nicht zu fehen konnte aber alles
beobachten und schoß von Zeit zu Zeit in
unseren Rücken. Er baumelte bald dar
auf. . t
.Die Sanitätskompagnie' hatte, als sie
aus dem Walde heraustrat, ebenfalls
starkes Feuer bekommen. Der Feind
konnte natürlich nichts sehen, wußte aber
Richtung.und Entfernung von jenem tele
phonisch mit ihm verbundenen, Spion.
Wie mir mein Assistenzarzt am anderen
Tage erzählte, hatte er den Befehl, mit
den Wagen und Krankenpflegern nachzu
kommen, erhalten. Während deS Weges
durch den Wald waren sie von allen Sei
ten' beschossen worden, darunter von
Frauen und K i n d e r n. Mcrkwür
digerweise kamen sie ohne Verluste davon.
Als sie an die Waldecke kamen, mußten
sie auf höheren Befehl umkehren. Unser
Regiment kam am nächsten Tage nicht
wieder in'! Gefecht, da es die Aufgabe
hatte, die genommenen Stellungen gegen
einen etwaigen Angriff, der aber nicht er
folgte, zu halten. Ich ging nun etwa 6
bis 7 Kilometer ZU Fuß zurück und fand
schließlich Wagen, Pferde und Burschen.
Als ich mit ihnen über die Eisenbahnbrückc
zog, . bekam ich' ungemein heftiges Feuer
vom Bahndamm aus. Ich sah eine An
zahl Zivilisten zwischen den Bäumen am
Bahndamm. Aus der Kirche wurde auf
etwa 100 Meier Entfernung Maschinen
gewehrfeuer auf die Krankenträger' abge
geben. Ich nahm auch ein Gewehr, um
auf die Schurken (den ersten Schuß
gab eine Frau ab!), zu schießen.. In d:r
Kirche fand sich ein Maschinengewehr.
Bedient wurde es von Männern, die daS
R o t h e K r e u z am Arme hatten. Sie
wurden olle, erschossen. Nun richtete ich
einen Verbandplatz ' ein und ließ daS
Schlachtfeld absuchen. 'Mr fanden etjva
3V bis 40 Schwerverwundete, die wir zu
sammentrugen, verbanden und lagerten.
Auch, hatte ich etwas Wein aufgetrieben
und konnte allen, die Durst hatten, Wasser
mit Wein geben. Als Ich einem Schwer
verwundeten einen Verband anlegte
wurde ich wieder beschossen. ' Eine Kugel
schlug dicht neben mir ein. Der Schuß
kam auS einem Hause, von dem die
Rothe KreuzFahne wehte. Als
nun Munitionskolonnen, die keine Bede
ckung hatten, durchzogen, wurde es leben
d:g. Au! allen Häusern, au! den Kellern,'
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den Bodenluken pfiffen ie Kugeln, so daß
in Bataillon zur Hilfe eilen mußte.
Sämmtliche Häuser, über 200, wurden
durchsucht, überall fand man' Zisilisien,
Fka.uen und Bengels zwischen 15
und 17 Jahren, dazu massenhaft Gewehre,
Jagdflinten, Revolver. Mehr als ISO
Cinwohn?r wurden erschossen, darunter
30 Frauen, jedes Haus einzeln angezün
bet. Da kam noch mancher Schurke bren
nend hcrausgestürzt. Bis zum andern
Morgen brannte das Dorf, man hörte
fortwährend das Erplodiren der Patro
nen. die mitverbranntcn. Auch die Kirche
wurde angesteckt; als sie brannte, erfolgte
eine gewaltige Erplosion. So wie hier,
erging eZ auch dem Nachbardorf. Beide
sind vom Erdboden verschwunden, die Be
wobner ausgerottet.
Der Fanatismus der Belgier ist grau
enhaft; da! feige Schießen aus dem Hin
Inhalt, der Mißbrauch des Ro
then Kreuze! etwas Unglaubliches.
Die weihe Binde mit dem Rothen Kreuz
ai.. Arm hat gar keinen Zweck und bie
tet keinen Schutz, im Gegen
theil, gerade auf uns hat da! Gesindel
es besonders abgesehen. Bon meinen
Krankenträgern sind vier verwundet wor
den. Die Lazarette müssen alle starke Be
deckung hakn, sonst wird alles niederge
macht. Einem Ulanen haben sie
beide Hände abgeschnitten,
einem Leutnant wollten sie die Augen
ausstechen, Weiber an der
Spitze. Wir können uns. nur dadurch
helben, daß einfach alle Orthschaften, aus
denen Zivilisten schießen, verbrannt und
die Einwohner erschossen werden.'
Mit der gleichen Entschlossenheit, die
eben von den Umständen geboten war,
ging die deutsche Heeresverwaltung in Lo
thringen vor; da! Grenzdorf Dahlheim
286 Einwohner . aus dessen Häusern
auf die' deutschen Truppen geschossen
wurde, eristirt nicht mehr, die Bewohner
harren ihre! kriegsgerichtliche Urtheils In
der Pfalz: da! elsässische Städtchen Geb
Weiler, dessen Bevölkerung theilweise sich
deS LandesverratheS schuldig machte, ist
theilweise zerstört worden; das französische
Grenzdorf Nomcnh hat ebenso sein Ver
brechen büßen müssen. Hier hat die fran
zösische Bevölkerung an den Kämpfen
theilgenommen, indem sie auS dem Hinter
halt, auf deutsche Truppen schoß. Es han
delte sich um bayerische Truppen, die dem
Fanatismus der französischen ' Bauern
zum Opfer fielen. An diesen Frankti
reurS ist sofort eine schnelle Justiz geübt
worden, indem die Schuldigen standrccht
lich erschossen wurden. Die Orthschasi
mußte darauf von der' Bevölkerung ge
räumt werden, worauf sie durch Artil
geriefcuer dem Erdboden gleich gemacht
wurde. Da! Dorf St. Moritz im Weiler
thal wurde in.Brand gesteckt, nachdem die
siebzig Einwohner ' in das Innere von
Deutschland abgeschoben wurden; sie hat
ten den deutschen Militärbehörden die An
Wesenheit, einer Abtheilung Franzosen in
den Kellern der Häuser verheimlicht, , ;
Die Unerbitilichkeit her Deutschen, die
in allen Fällen zu den extremsten Stra
sen griffen, hatte eine heilsame Wirkung,
die Greuelthatcn der Franllireure' haben
nachgelassen; sie werden bald ganz auf
hören, wenn sich da! irregeleitete. Volk
von der Aussichtslosigkeit seiner Sache
üb' 1
Eigenthümlich ist dabei nur, daß die
Engländer, die doch nach eigener AuS
sage immer für Recht und Mensch
lichkeit eintreten, nicht ein Wort gegen
die Franktireure finden. Die gerechte
Bestrafung dieser Bestien verkündet die
englische Presse als deutsche Greuel und
lügt noch ein übriges dazu. Während
deS Balkankrieges hat sich England dar
über entrüstet, daß die Zivilbevölkerung
an den Kämpfen theilgenommen habe;
seitdem England selbst Krieg führt, seit
dem seine Alliiricn die Franktireure ver
wenden, hat England seine Meinung ge
ändert. waS bei ihni nur zu erwarten war.
Jetzt preist es sogar den Franktireurkrieg
als etwas Heldenhafte!; in .The Sphere'
vom 22. August 1914 findet sich ein Bild,
das eine Frau darstellt, die, umringt von
ihren Kindern, aus einer Thüröffnung
auf Ulanen schießt. Eine ausführliche
.Unterschrift klärt die Leser dieser Fami
licnzeitschrift' über die Thätigkeit der
Franktireurfrau auf. Ein weiteres Bild
zeigt bewaffnete Arbeiter, die mit Sensen,
Hacken und Knüppeln ihr Htfm vertheidi
gen. Am bezeichnendsten ist die Unter
fchrift, die einem in .The Graphic" er
schiencnen Bilde bcigegeben ist. . Eine bel
gische Frau kniet an der Bahre eines ster
benden belgischen Soldaten. Bei der Be
svrechung der ..Verdienste" belgischer
Frauen heißt es dann: .Sie trieben man
chen Angriff von Ulanen zurück und mach
te bei ' Herstal 2000 Deutsche durch ko
chendes Wasser kampfunfähig.' Die fran
zöysche Zeitung .l'Avenir Reims' (Nr.
85 bis 88) bestätigt diese Scheußlichkeiten
in einem Artikel über die heldenhafte
Vertheidigung der Frauen von Herstcil".
Sie schreibt: .Die Stadt war natürlich
beim Einzug der Deutschen leer von allen
waffenfähigen Männern. Aber die Frauen,'
meistens Arbeiterinnen der großen Was
fenfabrik, hatten geschworen, die deutschen
Truppen an der Besitzergreifung der Fa
brik zu . hindern. Sie bewaffneten sich
dah mit Revolvern und mit all dem,
was als Waffe dienen konnte. Sie tric
ben mehrmals die Angriffe der Ulanen
zurück, und als ihre Munition erschöpft
war, verbarrikadirten sie sich in ihren
Häusern und gössen von dort kochendes
Wasser af die eindringenden Truppen.
Man sagt, daß 3000 Deutsche durch Ver
brennung außer Gefecht gesetzt wurden.
Greise und Kinder nahmen an dieser
Vertheidigung theil."
, Diese guten, frommen, civilisirtcn Eng
.länder vergessen sich mitunter im Affekte;
ne lind unvornchkig genug, ihr wahres
Gesicht zu zeigen. Das ist beispielsweise
dem Robert Blatchford in seinem Kriegs
kommentar in der .Daily Mail' am 7.
September Paffirt; der edle Brite pre
digt da, mit Rücksicht auf die mögliche
Landung der Deutschen auf englischem
Boden, ganz offen den Franktireurkricg.
Er ' spricht da über das Erschießen von
Civilisten, die beim Feuern auf Truppen
ertappt wurden: ,
.Es ist mir immer sonderbar erschie
nen, daß man, wenn ein Feind in die
Stadt einbricht, sich der Häuser und. des
Gutes der Einwohner bemächtigt, und
vielleicht auch ihre Frauen und Töchter
infultirt, für einen Widerstand bestraft
werden soll. Erst vor wenigen Tagen
sprach ich darüber mit einem Sohn des
verstorbenen Paimore, worauf er die fol
gende Bemerkung machte: .Ich glaube
nicht," sagte er, .daß es den Deutschen
gelingen wird, Landungstruppen an un
sere Küste zu werfen. Aber wenn eS ihnen
doch möglich sein sollte, so müßten wir
dafür forgen, daß sie sämmtlich gctödtet
werden. Mein Gedanke ist, daß die Re
gicrung jeden Mann, jede Frau
und jeden Knaben unsere! KL
nigreichs bewaffnen und den Feind
davon in Kenntnis setzen, sollte, daß jede
Truppe, die an unseren Küsten landet,
ausgerottet werden würde." Um ganz
ehrlich zu fein, ich stimme diesem Gedan
ken durchaus zu. Wenn Soldaten her
überkommen wollen, um - zu todten, zu
sengen, zu rauben und zu zerstören, fo
sehe ich nicht ein, weshalb wir durch eine
vernunftwidrige völkerrechtliche Vorschrift
gebunden sein sollten, sie anders zube
handeln, als wir es gegenüber einem 'auf
Mord ausgehenden Dieb thun würden."
Und wie würden die Blatchfords, Pat
moreS und anderen Engländer zetern,
wenn ' beispielsweise die Deutschen zur
Strafe London in Trümmer legen wür
den? Oder wenn sie die Blatchfords,
Patmorcs und Konsorten, biese Kriegs
erperten, die von Kriegsfllhrung keine
Ahnung haben und rm Völkerrecht nur
etwa wissen wollen, so lange e! sich mit i
dem Recht der briiischcn Völker deckt, an
die nächste beste Mauer stellen und als
Organisatoren de! Franttireurkampfcs
erschießen würden? Ein Glück für Eng
land, daß die Blatchfords, PatmoreS und
Konsorten nur reden und nichts zu sagen
haben. ,
Bei dieser Gelegenheit darf man wohl
auch den gemeinen Franltireurkncg er
wähnen, den England sei! Beginn dieses
Krieges so offen führt, wiees ihn vorher
im Geheimen geübt hat: d:n Kampf der
gemeinen Verleumdung und der nieder
trächtigen Lüge. Sie haben das all die
Zeit zu lcuonen versucht, aber sie können
es nun nicht länger, da sie mit rothen
Händen auf frischer That eriarpt wurden
von ihren eigenen Gerichten. Vor
Wochen' veröffentlichte die der englischen
Regierung nahestehende .Wcsiminstcr Ga
zette" einen Bericht, wonach die Deutschen
der Krankenschwester Grace Hume vom
schottischen Rothen Kreuz, die in Vilvorde
im Hospital in Belgien lag, die linke
Brust .abgeschnitten hätten. Sie schrieb
einen Brief an ihre Familie in Dum
fries, dessen Wortlaut die Wcstminster
Gazette' veröffentlichte. Weiter erzählte
jenes Blatt: Nackdcm sie den Brief ge
schrieben hatte, hätten ihr die Deutschen
auch die rechte Brust abgeschnitten, woran
sie gestorben sei. Alles dies sei geschehen,
weil die Schwester Hume einen deutschen
Soldaten niedergeschossen, hal ber ,emen
von ihr tranZporiirten Verwundeten ange,
fallen habe. Diese in allen En!zclheit:n
besonders hier in Amerika, wo die Alli
heiten ausgeführte Geschichte machte unge
Heuren Eindruck, ganz besonders hier in
Amerika, wo die Alliirte Presse durch
ausführliche Wiedergabe für weiteste Vcr
breitung gesorgt hat. Nun machte ein
englischer Journalist in Huddcrfield Tri
nity. Street 62 bei der Familie der
Schwester Hume '.Nachforschungen. Da
öffnete die angeblich todte Krankcnschwe
ster selbst die Thür. Sie war frisch und
gesund; weder sie noch irgend eine andere
Krankenschwester sind irgendwie Mihhan
delt worden. Die ganze Geschichte war
ganz einfach von A bis Z erlogen. Wie
nun die Londoner Times" vom 27. Ok
tober berichtet, wurde dieser Fall gcricht
lich verfolgt. Zum Beweise ihrer dama
ligen Behauptungen hatte die Schwester
der Grace Hume, die diese Geschichteter
funden hatte, Dokumente vorgelegt, die
die Unterschrift zweier belgischer Priester
und 'verschiedener britischer Beamten
trugen. Diese Unterschriften haben sich
nach einer von einem englischen Gericht
angestellten Untersuchung als gefälscht
erwiesen.' Der betreffende englische Ge
richtshof hat erkannt, daß die ganze Ge
schichte einem hysterischen Haß der Kou
vernante entsprungen ist, und Kate Hume
wurde zu drei Monaten Gefängnis ver
urtheilt. Die Alliirte Presse 'hat von.
diesem Befund und von diesem Urtheil
noch keine Notiz genommen.
So führen die journalistischen Frank
tireure in England und Amerika den
Krieg gegen die Deutschen; heimtückisch,
hinterlistig, aus dem Hinterhalt. Und die
Druckerschwärze und Papier sind in ibren
Händen nicht weniger gefährliche Waffen,
als Gewehr und Dolch in den Händm
ihrer belgischen und französischen Kampf
genossen, mit, denen sie ungefähr auf der
selben Stufe der Ehrenhaftigkeit stehen.
Und gegen Franktireure giebt es nur
ein Mittel: rücksichtslose Strafe. Feige
wie diese! Gesindel nun einmal ist, kann
man es nur nach der Abreckungsthcoric .
kuriren.' Als die Deutschen die Äerwen
dung von Dum-Dum-Geschossen bei den
Alliirten festgestellt hatten, erklärte die
deutsche. Regierung, ' daß sie gegebenen
falls erlreme Gegenmaßregcln ergreifen
müsse. Sie ließ durchblicken, daß jeder
Gefangene, bei dem derartige Kugeln ge
funden werden, erschossen würde .'. . man
hat seitdem keine Dum-DmGcschosse
mehr bei den Alliirten gefunden. .WaS
die Medizin nicht heilt, heilt das Eisen;
waS daS Eisen nicht heilt, heilt das
Feuer."
.Heinrich Reinhold Hirsch.
Die Petersburger Tageszeitung
.Den!" wurde auf administrativem Wege .
mit 10,000 Rubel bestraft, weil sie einine
Artikel der Zensur nicht vorgelegt hatte.
Diese hohe Strafe bedeutet das Eingehen
de! BlattcS. Das vornehmste Moökau.'V
Blatt .Rußkoje Wjcdomosti", Organ der,'
konstikulionelldemokratischen Partei, er
hielt eine Strafe von 3000 Rubel zudik,
tirt, weil ti eine Notiz über die C;i:;
mung unter den Arbcii.'rn br.'.cl,tc.