Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, October 31, 1914, Image 2

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der üblichen zum SntsernungZsch,n w
fianrtfrt lUrateiutuno. ANnkN d'.e
ff Mittelbildes rrxu aber zu bi schränkt.
of daß man bisse Lösung schon all end
aültig hiile ansprechen fönen.
Erst ein anveres Rundblick-Scheohk sie
fette wirklich In der Pkaxit brauchbare
Ergebnisse. fl.eitütyt dem Vischauer
zunächst nur einen Ausstiilt des Hori
jonfS. Um die ganze yiutttrittlMt
abzusuchen, braucht man aber nicht mehr
taS g?nze Instrument fereiVn, sonder
nur ein im Innern befindliche! Prismi.
Turck, dol Drehen nimmt man gleickzei'ig
ttompakpeilung de gcschaulcn, In die
Mitte bei kstch!scldc gebraten Ob
jckteö, so daß der Kommandant sofort da?
Lanzicrrohr darauf richten kann.
Die deutsche optische Industrie, die in
ihren Wissenschaftlichen Leistungen wohl in
der ganzen Welt keinen ebenbürtigen Kon
kurrenten hat, Hot die auf diesem Gebiete
ibr von der Marine gestellte Ausübe be
sriedigend gelost. Wenn unsere Untersee
boote eine so starke Waffe geworden sin,
sa ist dies den Leistungen fcr deutschen
Optik zu einem guten Thcil mit zu ver'
danken.
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Torpedowaffe, eine amerikanische Lrsindung, und ihre
Cntlvicklunz. DSs 21bfeuern. verschiedene Arten von
Tceminen, Das 2lnze des Unterseebootes, ein Criinnplj
deutscher Cxtik.
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cnn auch die Anfänge der bei
den Unterscewaffen bis zum
AuZaang des achtzehnten
Iahrbunderit zurückreichen.
,o sind sie doch erit in den legten Jahr
thnten zu ihrer jihizen hohen Bedeutung
gelangt. Bor allem bedeutet die Ersin
idung deS Ingenieurs S&itchead, der in
en Jahren 1SG4 bis ISOG den ersten
ffelbstlaufenden Torpcdo erbaute, den
'wichtigsten Abschnitt im EntmicklllnstZgang
der UnterseewaffkN. Seit jener Zeit un
,terscheidet man überhaupt erst zwischen
.'TorpcdcS und Eeeminen. Bis dahin wur
den alle Sprengkörper, die man unter
Wasser verwendete und zur rplosion
brachte. Torpedo genannt. Tiefe Ve
Zeichnung ist dem Torpille (Zitteraal, der
bei Berührung mit animalischen Körpern
kiemriche Silage austheilt) entnommen
Bereit! in den siebziger Jahren des acht,
zehnten Jahrhunderts hotte der Amerika.
rer Bushnell ein Unterseeboot erbaut, mit
rerrt unter Wasser einen Torpedo -Mine
on ein feindliche Schiff heran,
bringen und dort zur Explosion bringen
wollte. Tas Boot konnte durch Schrau
den, die durch einen Mann bedient wur
den, fortbewegt werden. Tie Mine hatte
Äeit,-,ünduna und hing außenbords. Mit-
tels Bohrer sollte sie in den hölzernen Bo
den des feindlichen Schisses angeschraubt
werden und dann nach bestimmter Zeit
:rorr selbst explodiren. Ein mit diesem
Boot unternommener An chiag aus ein
englisches Kriegsschiff scheiterte jedoch
daran, dag der Bohrer in den gekupferten
Boden nicht eindringen konnte.
Zwei Jahrzehnte später nahm Fulton
die Idee der Untcrseewaffen wieder auf
und erzielte auch clegentliche Erfolge. Er
fand jedoch weder bei Napoleon I. noch
bei den Engländern, an die er sich später
wandte, besondere Unterstützung und be
gab sich daher nach Amerika, wo er nach
einigen Jahren die ZZersuckit ganz ausgab,
m sich ganz der Erfindung seines
.Tampfbootes zu widmen. Hierauf ruhte
die ganze Frage wieder einige Jahrzehnte,
bis der nordamerikanische Bürgerkrieg die
hohe Bedeutung der Minen auf's neue zu
iaae treten ließ. Tann trat mit der Er
findung des selbstlcmftnden 'Torpedo! ein
neuer Abschnitt in der Entwicklung der
Unierseewaffen ein. Beide Gattungen
wurden nun unabhängig voneinander frei
ter ausbildet und im Laufe der Jahr
zehnte zu ihrer heutigen Vollkommenheit
entwickelt.
Sehr verbessert wurde der Whitchead
sche Torpedo durch die Firma Schwartz
: Zopf in Berlin. Hatte der erste Torpedo
. rur eine Laufstrecke von einigen hundert
Metern, so ist sie mittlerweile bei den
rieueilen Konstruktionen auf 9000 bis
' 30,000 Meter angewachsen. Desgleichen
,ist auch das Gewicht der Sprengmasse ge
'steigert worden. Dies war nur möglich
.durch bedeutende Vergrößerung der Länge
und des Durchmessers des Torpedos sonzie
- Erhöhung des Druckes der mitgeführten
Luft. L 23 Centimeter Durchmesser
ist man inzwischen wesentlich hinaufge
: eang-n. Der vordere Thcil. der Kopf, ent
hält die Sprengmasse: Schießbaumwolle,
Pikrinsäure oder Trinitrotoluol. Vorn
läuft der Kopf in die sogenannte Pistole
aus, die als Perkussionszünder ausgeöil
det ist. Beim Auftreten wird ein Schlag
bolzen gegen eine kleine Knallquecksilber
meng: geschnellt und bewirkt die Entzün
dung desselben. Durch dessen Verbrennung
wird alsdann die übrige Sprengmasse zur
EOlosion gebracht. Die Pistole läuft in
dier Sporen aus, die ein Abgleiten des
Torpedos auf schrägem Widerstand der
bindern sollen.. Bei Uebungen kann der
Kopf mit Sprengladung abgeschraubt und
dafür ein . Uebungsknopf ausgesetzt der
den. Derselbe ist mit Wasser gefüllt, um
daS Gewicht der Sprengmasse zu ersetzen.
Da große Mittelstück enthält die auf ca.
150 Atmosphären verdichtete Luft für
den Antrieb der Maschine und dient zu
gleich als Schwimmkammer.
Im dritten Hauptiheil, dem Schwanz
ende, befinden sich die Antriebs und
Stcuermechanismen: die Antricbsmaschine,
der Geradlaufregulator, der Tiefen
apparat, die Heißluftkammn und, außen,
die beiden Propeller und die Steuerruder.
Die Vniriebsiischine, hat vier Cylinder
und ist wegen des zerstörenden Einflusses
deZ hohen Salzgehaltes, den das Meer
waffer besitzt, gailZ aus Bronce gearbeitet.
Auch die äußere Hülle war früher aus
Bronce, doch ist man inzwischen wieder
zum Siahl übergegangen, da Bronce die
hohen Drucke bei geringer Wandstärke nicht j
auszuhalten vermag. Und zwar erwen
det me besten Nicklstahl zur Herstellung
der Hülle. E5e die Luft von der Luft
kämm zur Maschine gelangt, muß sie
den Heiszlufiaparat passiren. Eine inten
sive Benzin oder Petroleumflamme
wärmt hier die Luft kräftig on. Man
läßt in einer bestimmten Zeit ftnöglichst
viel Brennstoff verbrennen, damit die Er
hitzung sehr hoch getrieben wird. Da je
doch die Wärme,e!ue bestimmte Gren?e
richt überschreiten darf, so spritzt man
durch besondere Düse auch roch Eeewas
fit in die Heitzluftkammer, welches darin
zum Verdampfen gebracht, wird nnd'üun
zusammen mit den Verbrenn stofftückstan
fcm und der erwärmten und brauchten
f äst, ein heikel Gemisch von Kohlensciure,
sliiSsto's. WsfferdampZ und ähnlichen,
Jjütn bildet. Diel gelangt zu den Cy
Nr.dekN der Maschine- und treibt, sie cA
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kcn daher trotz ihrer Nitgegengesctzten Dkt
hungSrichtung im gleisen Sinne.
Um den Torpedo wahrend feines Lmi
fcs in einer bestimmten Wzssertiefe zu er
halten, erfand Whitclzead den sogenann
ten Ziefenapxarat. Tie Wirkung des
selben beruht auf dem wect'sclgden Wasser
druck in 'verschiedenen Tiefen. Er besieht
im wrsenllichen aus einer beweglichen
Bentilplatte, auf welche von außen der
Wasserdruck, von innen eine Jeder drückt,
die für bestimmte Waffertiesen einstellbar
ist. Gebt ,. !ö. der Torpedo tiefer, als
der Federspannung entspricht, so treitt der
überwiegende WasserdruZ die Ventilplatte
nach einwärts und bewegt hierdurch die
horizontalen Steuerruder nach oben, so
daß der Torpedo bei der Fahrt nach oben
abgelenkt wird. Läuft der Torpedo zu
flach, so überwiegt der Jederdruck und
treibt die Dentilplaite nach außen; die
Horizontalflossen werden dann nach unten
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Kamcradschast.
Dem Brief eines im Felde weilenden
Sanitätsoffiziers entnehmen die ,Hamb.
Nachr." folgende Schilderung: .Ich hatte
ein kleines Echloß bei Seda zum Ein
quartiren gefunden. Zkis.wir hielher ta
mcn, sah es fürchterlich aus. Alle Schub
laden geöffnet, Schränke erbrochen, Silber
zug lag verstreut umher, kurzum eine rechte
Verwüstung. Eine Frau kam nach langem
Suchen endlich zitternd heran und flehte
um Gnade.. AIs wir fragten, wer hier
den so gehaust hätte, sagte sie uns, daS
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versehenen Torpedos heißen Heißluft
Torpedos. Ihre Luftstrecke ist drei bis
viermal so groß vlS die der gewöhnlichen
Torpedos. Die verbrauchte Luft tritt
durch die beiden hohen Schraubenwellen
ins Freie und in Form seiner Blasen, noch
oben, wo man an ihrem Aufsteigen den
Lauf eines Torpedos bei ruhiger See eine
ganze Strecke weit verfolgen kann. Die
Bewegung der Maschine wird durch Ke
gelräder auf zwei sich gegenläufig bewe
gende Wellen, auf deren Enden die Pro
peller sitzen, übertragen. Die Schrauben
haben inks und Nechtssteiguna und wir
gedreht und bewirken ein Tiefergehen des
Torpedos. Da der Torpedo mit dieser
Einrichtung noch sehr erhebliche Tiefen
schwankungen zeigte, so war Whitehead
darauf bedacht, den Tiefenapparat em
pfindlicher zu gestalten. Er fügte ein
Kontrollpendkl hinzu, das mittels He
lubertragung ebenfalls in Verbindung
mit den Horizontalrudern stand. Wäh
rend der Ziefenapparat für sich bestrebt ist,
den Torpedo in der richtigen Tiefenlage
zu erholten, sucht daS Pendel diese Tiefen
läge in möglichst horizontalem Lauf bei
zubehalten. Aus dem Zusammenarbeiten
beider Mechanismen giebt sich erst ein
befriedigender . Ticfenlauf. Von nicht
minder großer Ledeutuna ist auch der Ge
radlauf deS Torpedos, da hiervon ja die
ganze Treffsicherheit abhängtx BiS zum
Jahre 1897 wurde der gerade Lauf ledig
lich durch zwei gleich von Anfang an fejt
eingestellte Vertikalsteuer , bewirkt. Die
Treffsicherheit war damit naturgemäß
keine allzu hohe. Tonn erfand der In
genieur Obrq den Gcradlaufregulatok, der
im wesentlichen auS einem Gyroskop und
einer kleinen Steuermaschine, deren Be
wegungen auf die beiden Wertikalsteuer
übertragen, werden, besteht. " Das
Gyroskop ist nichts weiter als ein
kleines Schwungrad, daS nach allen
Richtungen hin frei beweglich ge
lagert ist (cardanische Aufhängung). DaS
Schwungrad ist als Schaufelrad ausgebt!
det. Beim Lancieren eines Torpedos wird
es durch den vollen Luftdruck des Kessels
in ca. 13,000 Umdrehungen pro Minute
versetzt und behält diese Umdrehungszahl
auch während des Laufs im Wasser fast
unverändert bei, obwohl der Impuls, de
es von der Luft hielt, nur den Bruch
theil einer Sekunde währte. Nach den
Kreiselgeftden ist ein solcher frei aufge
hanqter. röhrender Körper dauernd be
genommene Achscnrichtunz dauernd Herzu
behalten. Biegt daher der Torpedo durch
eine Beeinflussung seitlich ab. so wird da!
Gyroskop daran nicht theilnehmen, son
der sich stetig in der beim Lancieren ein
genommkiken Richtung weiterdrehen. Nun
ist einer der eardanischen Ringe, in denen
das Gyroskop aufgehängt ist, mit der
Steuerung einer kleinen Steuermaschine,
des sogenannten Servomotor, verbunden.
Nimmt der Torpedo einen dnderen Kurs
ein, so übt das Gyroskop auf den Ring
und dieser auf dit Steuerung eine Wir
kung . aus. Der Servomotor verändert
seine Kolbenstellung und tibt inen ent
sprechenden Druck auf das Steuerruder
aus. ' Der Torpedo wird als nach jedeö
meiliger Ablenkung wieder in den alten
Kurs geleitet. Nur durch diese Erfindung
ist es erst möglich gewesen, dem Torpedo
eine Laufstrecke von X bis 10,009 M,
tern zu geben, wie sie den neuesten Kon
pruktionen eigen ist.
Das Abschießen Lancieren der
Torpedo geschieht mit Hilft der Torpedo
kanonen, auch Lancierrohre oder Torpedo
ausstrßrohre genannt. Aus diesen Roh
ren werden sie mit Hilfe von Preßluft
oder durch eine ganz schwache Pulver
ladung herausgedrückt. Damit sich der
Torpedo nicht nach vorn überneigen kann,
solange sich der hintere Theil noch im Rohr
befindet, ist daS Rohr nach vor mit einer
löffelförmigen Verlängerung versehen, die
oben ein yührungsnute besitzt. In diese
Nute wird eine I-förmige Warze, die sich
in der Mitte deS Geschosses verbindet, ge
führt; der Torpedo hängt also gewisser
maßen bis zum völligen Verlassen des
RohrcS an dieser Warze. Aus diese Weise
wird erreicht, daß er wagerecht auf daS
Wasser aufschlägt. Beim Lancieren wird
die Antriebsmaschine durch den Oeff
nungStzebel ganz mechanisch in Gang ge
setzt. : Der Oeffnungkhebel schlagt , gegen
einen Vorsprung im Rohr und wird da
durch umgelegt. Tas Luftventil zwischen
Luftkessel und Maschine öffnet sich und
würde nun die Maschine sofort voll be
treiben, wenn nicht noch durch ein Ver
zizzerungsventil der Luftzutritt eine kurze
Spanne Zeit verzögert würde. Würd di
Maschine schon beim Verlassen de R?h
ns. ehe sich die Schrauben tm Waffe, bc
finden, gleich voll angetrieben, so wäre ei
Turchqeben derselben und ganz unnützer
Krafiverbrauch zu befürchten. Dies der
meidet Man durch das Verzögerungsventil.
! s??n nwörmdonichknng Mreöt, feine einmal im Welkenraum ein 1 Erst beim Aufschlagen aus das Wasser be
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thätig! die Wasserschlagklappe die voll'
ständige Oesfnung des Luftventils. Je
nach der Entfernung, die der Torpedo bis
zum Ziel zu durchlaufen hat. wild der
Druck der Luft, mit dem die Maschine r
beite soll, kurz vor dem Lancieren mittels
eines Steckschlllss'ls, womit ein Ventil be
thätigt . wird, eingestellt. Die Maschine
arbeitet' mit Drücken von 15 bis 50
Atmosphären und entfaltet dabei bis zu
IN Pferdestärken.. Entsprechend dem
mehr oder weniger hohen Druck wird
natürlich auch der Torpedo schneller oder
langsamer laufen. Je höher der Druck,
um fo höher die Geschwindigkeit und um
s kürzer die Laufstrecke, die er zurücklegen
kann. Bei kurzer Laufstrecke entfalten die
neuere Torpedos eine Geschwindigkeit bo
L3 bil 40 Seemeilen 70 bis 74 Kilo
meter. Sind die Torpidvsukstoßr'hre be!
den Torpedobooten in der Hauptsache auf
dem Deck angeordnet, so können sie bei den
größeren Kriegsschiffen au technischen
Gründen nur unter Wasser anaeordnct
werden. Nach d Art ihrer Aufstellung
wnde sie Ueber oder Unterwaffcrlancier
roh genannt.
Sind die selbsilaufenden Torpedoi in
erster Linie als Angriffsmaffen anzu
sehen, so kommen die Seeminen mehr für
hie Vertheidigung in Betracht. Im nord
amerikanischen Bürgerkriege wurden sie
bereits mit sehr viel Geschick von den zur
See schwächere Eüdstaatett verwendet,
um die starke Flotte der Nordstaate von
den Häfen fernzuhalten. t Nicht weniger
denn 27 gesunken oder kampfunfähig ge
machte Kriegsschiffe waren in diesem Krieg
die Folge der Verwendung von Minen.
Die verwendeten Minen waren sogenannte
Berührung. oder gontaltminen: sie wur
den durch Berührung eines feindliches
Schiffes zu, Entzündung gebracht. Das
Mintngefcih war au Eisen gefertigt und
hatte zylindrisch oder auch birnenförmige
Gestalt. Diese Schwimmkörper waren mit
Sprengstoffen meist Schießbaumwolle
angefüllt. Beim Stoß eines SckiffeS
fiel ein Gewicht von der Decke der Mine
herab und zog dabei einen Friktionsdraht
heraus, der alsdann die Sprengladung
entzündete. Darauf ging man zu einer
anderen Art der Zündung über. Der Mi
nenkörper wurde ringö mit einer Anzahl
KlaSzhlindck versehen, die derart auS der
Decke hervorragten, daß ein Schiff beim
Gegenfahren unbedingt ein Rohr zerbre
chen mußte. Die Glasröhren wurden durch
Blkikapseln geschützt. . Beim Stoß wurde
it einen, aeiEG3nAFr1 durch fesievt.
die Kapsel umgebogen, die GlaSröhre zer
brach und die darin befindliche Schwefel-
säure ergoß sich nunmehr über ein Ge
misch von chlorosaurem Kali und Zucker.
Dieses entzündete sich hierdurch und brachte
damit die Sprengladung zur Explosion.
Da diese Minen bei ihrer Verwendung
sehr gefährlich sind und leicht die eigene
Mannschaft beim Auslegen gefährden kön
nen, so suchte der österreichische Oberst von
Ebner die Gefährlichkeit dadurch zu besei
tigen, daß er die Minen mit elcktrg-mecha
uischcr Zündung versah. Zu diesem Zweck
wird die Mine mit dem Lande durch ein
Kabel verbunden. Durch den Stoß eineö
SchiffeS erhält die Mine automatisch vom
Lande aus den Strom zu ihrer Entzün
dung. Bei abgestelltem Strom ist die
Mine unempfindlich und kann alsdann
ohne Gefahr ausgelegt oder gelichtet wer
den. Eine andere Art ist die Beobach
tungkmine, die vom Lande auS in dem
Moment zur Sprengung gebracht wird,
da sich ein feindliches Schiff darüber be
findet. Sie kann aus diesem Grunde auch
auf dem Grunde verankert werden und ge
stattet somit den eigenen Schiffen ein un
gefährliches Passiren. Sie lassen sich je
doch mit Erfolg nur Sei sichtigem Wctjer
verwenden.
. . Ernst TrebesiuS.
Aas Periskop.
TaS Auge des UnterscebooteS.
DieStörke des Unterseebootes liegt in
der Unsichtbarkeit. Während es aber dem
Feinde verborgen ist, muh es selbst olles
sehen, wenn es seine Offensivaufgaben
lösen soll. DaS optische Instrument, daS
die zweite dieser beiden Bedingungen er
füllt, ist das in den letzten Wochen viel ge
nannte Periskop. Mit seiner Hilfe der
mag der '-Kommandant, während er mit
feinem Fahrzeugsich vier, sogar sechs Me
ter unter der Meeresobnflache befindet,
die Erscheinungen auf dem Meere zu' be
cbachtcn, feindliche Schiffe zu erkennen
und gegen sie den verderblichen 'Torpedo
zu richten.
Das Periskop ist äußerlich ein Stahl
röhr, das einige Meter aus dem Schiffe
heraus, also in die Luft hineinragt, wenn
daS Boot noch unter Wasser schwimmt.
Man wählt ein nicht zu dünnwandiges
Stahlrohr, damit leichtere Geschosse das
Instrument noch "nicht zu zerstören der
Dem Feuer der Arnuene kann
taucht es im Bereich bei Feinde? immer
nur sur kurze Momente aus, wahrend
deren es kaum im Seegang bemerkt und
mit Erfolg beschossen werden dürfte. Da
Innere des Rohres birgt ein System von
Linsen und Prismen, die die aus die
oberste Linse des Rohres fallenden Licht
strahlen durch daS Rohr hindurch werfen
und ahnlich wie bei einem gewöhnlichen
Fernrohr zu einem Bilde vereinigen. Die
feS Bild kann wie beim Fernrohr durch
ein Okular betrachtet werden oder auch auf
einer Metallschere erscheinen.
TaS bloße Sehen genüg! zu miliiari
sähen Zwecken im allgemeinen nicht, eö soll
auch die Entfernung deS geschauten Gegen
standeS,..' sofern er all Ziel in Betracht
kommt, geschätzt werden. Ein vergrößern
des Fermohr ist hierzu nicht geeignet.
Das Pniskop entwirft deshalb ein Bild,
dessen Größe ungesähr dem mit dem blo
ßen Auge erschauten entspricht. In der
Praxis hat sich eine ganz bestimmte mäßige
Vergrößerung am besten bewährt.
Mit jedem Fernrohr sieht man nur einen
kleinen Ausschnitt der äußereck Erschei
nungswelt, einen kleinen Winkel des ge
sammtcn Horizonts. Man pflegt sich des
halb erst mit dem.bloßen Auge zu orienti
ren, und wenn man die Richtung deS ge
suchten Punkte! festgestellt hat. dai Fern
rohr anzusetzen. Diesel Verfahren ist im
Unterseeboot ausgeschlossen, das blosse
Auge dringt nicht liber die enge Schiffs
wand hinaus. Die Ausgabt, den ganzen
Horizont abzusuchen, hat verschiedene Lö
sungen gefunden. Zunächst war man be
strebt, den Sehwinkel möglichst groß wer
den zu lassen. Indessen konnte der Op
tiker sich damit dem vom Unterseemann
geforderten Ziel nur sehr unvollkommen
nähern.' Später wurde die Forderung da
durch erfüllt, daß man das Rohr drehbar
machte. Diese Drehung konnte ober wäh
rend der schnellen Fahrt im Seegang im
nier nur langsam ausgeführt werden, wo
bei ja zu beachten ist. daß das Rohr gegen
den Bootskörper unbedingt sicher wasse?
dicht abgeschlossen, bleiben muß. Ein be
soi.deres Ergebnis lieferte erst das Rund
blick-Sehrohr. Dessen Obje!tivLinse war
so gestaltet, daß sie ein Bild des esamm
ten Horizonts in Innere warf. Die
Wirkung war überraschend gut; ein Feh
ler haftete dem Instrument noch an: daß
Bild da: stark verlleinnt. Um ! S?chä
tzen der Entfernungen zu ermöglichen,
warf ein zweites, ,m Innern untergebrach
moaen.
eö selbstverständlich nicht widerstehen, doch tes . gewöhnliche? Perifkyp ein Bild mit
' ... 1 '7 . '.! .u.mm.
seien französische Offiziere gewesen. Wc' t
ter erzählte sie uns, daß daS Befitzthüm x
einem französischen General gehöre. Tie
Offiziere hätten gefagt, es fei nun Krieg,
und da wäre es mal nicht anders. Es ist
doch toll! Und das nennt sich daS erste
Kulturvolk der Erde! In kurzer Zeit hat
ten wir Ordnung geschaffen, und nun sind
die Leute ganz glücklich. Nichts kommt
ihnen fort; im Gcsientheil, unsere Leute
bringen ihnen den Kram wieder in Ord
nung undsind iiberlxiupt die geborenen
Kavaliere. Blieben doch nur die'französi
schen Bewohner hier: sie könnten sich un
endlich viel ersparen! Und dann auch noch
viel verdienen, da unsere Leute gern be
zahlen, wenn sie nur was bekommen, z.. Sl
Tabak u. dgl. Ja, wir Wilden sind doch
thatsächlich bessere Menschen!" V
Sollte dieses Beispiel typisch scw, waS .
im Hinvlia auf die Erscheinungen der
letzten Zeit durchaus nicht als auZgeschlos
sen gelten kann, fo würde es allerdings
um die Kameradschaft im französischen
Heere recht wenig guk bestellt sein. - y
Ein gleutnantMlkchcn. L
Von einem Leser erhält ein Berlin
Blatt folgende Schilderung:
Gestern beschloß ich, ein paar dienst H'
freie Stunden dazu zu benutzen, um rnei
nen äußerlichen Menschen wieder etwaS
in Ordnung zu bringen. Ich ging an den,
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erst mal tüchtig ab. Dann sprang!
in' Wasser und schwamm vergnügt
Biertelstündchen hin und her. Nur un
gern trennte ich mich von dem feuchten
Element, da! ich während der ndloftch
Märsche kaum zu sehen bekommen hatt.
Wie ich gerade beim Abtrocknen bin. höre
ich auf einmal ein verdächtiges Geräusch
und plötzlich traten aus dem Weidenge
bllfch. das den Fluß umrahmte, zwei
Fkanzosen hervor, das schußfcrtige Ge
wehr im Arm. Na, daß ich von dieser
Ueberraschung kaum erfreut war, kannst '
du dir denken. Ich war ganz allein,
splitternackt, unbewasfnet. da mein Sä
bel unter meinem Zeug lag. Ich dachte:
.Da kann dir nur eine kolossale Frechheit
helfen." Ich schreie also die beiden KerU .
mit Donnerstimme auf ftanzösisch an:
Hände hoch!"' Wirklich erschrecken sie,
lassen das Gewehr fallen und heben di.
Hände hoch. Inzwischen ober haben T
sich dorten überzeugt, daß ich allein un
unbewaffnet bin, und machen Miem,'
ihre Gewehre wieder aufzuheben. Aber
im Nu bin ich bei ihnen und haue sie mit
dem quietschn ssen Handtuch rechts und
links s um die Ohren, daß sie auf die
Knie sinken und um Gnade bitten.
Schnell hebe ich nun ein Gewehr auf,
kommandire: Marsch! Marsch! und
bringe so im Adamskostüm, das franzc
sifche Gewehr drohend in den Händen,
die beiden Kerls zu unserer nächsten Feld
wache, wo mein Erscheinen natürlich gro I (
fiel ?!llhM hrhnrrif 1
V w i(.I..ItHl
Das metrische System ist jetzt, in
Meziko eingeführt und von der Bevölke
rung willig angenommen worden j na
tiirlich hat man da auch die offiziellen
Gewichte und Kudikmaße dem metrischen
System angepaßt.