Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, September 30, 1914, Image 10

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    lüflfidif Cmafii Zriiünk. r.'imvo, ke 30. September 1911.
Das Leid
Moma
; Vg!HrSJ imi-iUHAji
(4. Fortsetzung.)
Christian hiclt sich die ganze Woche
zurück; kr betrat die Wohnung der
Familie nur an einem Abend, wo Bä
xengruber sen. ihn igenS hinüberricf.
.Wa ist senil, Doktors fragte
er. die lütt sjnend. .Sie las,en
sich ja gar nicht mehr blicken itoyt
me Sie doch herein,"
Cbrisiian wollte nicht recht, und
doch zoa es ihn förmlich hinein. Er
hatte Agneö seit Tagen nicht gesehen
Alle guten SSorsäfee hindern doch nicht
die Sehnsucht' nach einem Anblick,
der daZ innerste Bedürfnis unseres
HrnenS besrudigt.
Er trat in Zimmer und begrüßte
Herrn Martin Bärengruber sen., ei
nen schlanken Mann mit einer noch
jugendlich ausrechten Figur und etwas
vorgebeugtem i-iopf. zt vane eine
stille Würde in seinem Wesen, die
ebenso nervenbeschwichtigend wirkte,
wie seine Frau aufreizend und beun
ruhigend.
Ter Frau Lärengruber war es
durchaus nicht angenehm, daß ihr
Mann den jungen Doktor hereingeru
sen hatte. In der jedigen Zeit blieb
er wohl am besten fern.
So töricht und bis zur Verrückt
heit unbesonnen ihr Benehmen schien,
so war ihr Urteil über lie Sachlage
doch ein richtiges. Sie wußte, daß
Agnes eine Schwäche sur Randa gc
habt hatte, und daß nur ihr Der
stand diesen Zug ihres Herzens be
kämpfte. Wenn sie also jetzt Chri
ftian Randa nicht sah. würde es ihr
leichter fallen, sich zu Traumichel zu
entschließen. Ader der Papa natür
lich, der hatte gar keine Einsicht.
Aus diesem Grunde hatte sie die
Eröffnung, die Martin thr gemacht,
nämlich, daß Randa wigzuziehen ge
denke, mit unverhohlener Freude de
grüßt, obschon dies einen Ausfall m
ihrem Budget zur Folge haben mußte.
Allein die paar Gulden würden bei
ihr bald nicht mehr in Betracht kom
men und der Abgang würde reichlich
durch die Aussicht aufgehoben, daß es
nach Christians Entfernung mit
Traumichel leichter zum Klappen lotn
rnen würde.
Wie sie in TraumichelS Anwesen
heit Agnes bewachte, ob sie ihn oft
und süß genug anlächelte, so belauerte
sie die Tochter jetzt, um zu sehen, ob
sie nicht etwa einen freundlichen Blick
an Randa verschwende.
Sie hätte sich dies sparen können,
denn Agnes dachte nicht daran, dem
jungen Manne überhaupt einen Blick
zu gönnen.
Durch ihr offenkundiges und un
geschicktes Spähen verdarb Frau Bä
rengruber ollen Anwesenden die
Stunde, und vergebens versuchte
Gusti, sie durch heimliches Zuzwin.
kern davon abzubringen. Sie, die in
einemfort Winke gab, beachtete ihrer
seits keinen.
Sonst wäre es recht gemütlich ge
Wesen. Denn da draußen ein kalter
Wärzsturm raste, hatte Gusti noch
am Abend frisches Feuer im Ofen
machen lassen, und die wohlige Tem
peratur hier drinnen ließ daö Stür
rnen draußen beinahe als eine trau
liche Begleitung erscheinen.
Trotz des störenden Benehmens der
Hausfrau empfand Christian doch
noch ein Nachgefühl des früher an
demselben Abendtisch verspürten
Wohlbehagens. Hier hatte er jähre
lang doch Familienleben, ein bißch;
Glück genossen. Nun wehte ein feind
licher Wind ihn wieder aus diesem
Kreise fort. Wer weiß, ob er nicht
zum letztenmal hier aß?
Er sühlie alle Schmerzen des Ab
schieds in sich, die noch dadurch der
stärkt wurden, daß Agnes in hart
nackiger Kälte ihn nicht beachtete.
Kaum antwortete sie auf eine An
spräche von ihm.
.Heut' hab' ich Ihre Freundin, die
schöne Wender-Mill, gesehen", beuch
tete er ihr, nur gerade, um das Wort
an sie zu richten.
: Schön heißen (sie die?" fiel Frau
Bärengruber heftig ein. Die ist ja
Zaum hübsch. Hären S', einen Ge
schmack haben Sie!"
.Mama, du tätest besser, dem
Randa seinen Geschmack nicht anzu
zweifeln meinte Martin etwas spät
tisch, wofür er einen unwilligen Blick
von Agnes erntete.
.Nein, wirtlich? Ist die Willy so
schön?" meldete sich Gusti. .Mir
'g'falU sie gar nicht besonders. Sie
hat ein fades, dummes G'schau, find'
jch1
Ein Studienropf ist sie.' versl
erte Christian. .Bildhübsch! -Sie
ist denn jetzt mit dem jungen Graßl
verlobt? Der war mit ihr."
So? Die zwei allein?" fragte
LlgneZ geringschätzig. .Wenn ihre
Mutter daZ wußt'. Die möcht's
kriegen!'
.Weshalb denn? Der Graßl ist
doch ihr Jugendfreund und ein sehr
netter Mensch', sagte Martin.
i .Ich bitt' dich, ein kleiner Ange
j stellte: Sei der. Tabakregie. Bis der
j Offizial wird, waZ eh' noch nicht viel
ist, dauert's Jahre und Jayre , logte
die Mutter eifrig. '".Sie hat recht,
IrMsr'' Werter, Zren? dem
der Schöilhcit.
von S. S?oeI.l
ihm nichts wissen will.' betonte se
spitz, wobei sie einen herausfordern
den Blick auf Ghrijikm warf, damit
er nur ja nicht versäume, aus ihren
Worten die entsprechende Belehrung
zu ziehen. .Sie will halt höher hin
aui mit ihrer Mil'.y. Dazu erzieht
man doch nicht die Töchter, um sie an
einen wegzuschmeißen, der nichts ist
und nichts hat.'
Der grobe Ausfall hatte zur Folge,
d.iß Bärengruder feiner Frau einen
erzürnten Blick zuwarf, den sie jedoch
nicht einmal auffing, und daß die
übrigen ein betretenes Schweigen
beobachteten
Ein Engel flog durchö Zimmer,
und wahrend der Pause horte man
den Sturm heulen und in den
Schornsteinen klappern.
Gusti war es, die sich zuerst wie
der zum Sprechen ermannte. Die
Bemerkung der Mama war doch recht
uberslusstg. Ter Nanda wußte be
reits sehr gut, wie es stand, und ob
eö ihm nun recht war oder nicht, er
mußte sich drein ergeben. Wozu also
sticheln?
Sie bemühte sich, durch heitere Ge
sprächigkeit die Unbefangenheit wie
der herzustellen; es wollte aber nicht
glucken.
Christian bereute es, daß er her
übergekommen war, bloß, um solche
Reden anzuhören und Agnes ableh
nende Miene vor Augen zu haben
Was tat er noch hieri Das Tisch,
tuch war längst zwischen ihnen ent
zweigeschnitten; er war fremd ge
worden, er konnte gehen.
B:el früher als ehedem zog er nch
zurück, und Martin folgte ihm.
Im Schlafzimmer kam es nachher
zwischen den Eheleuten noch zu einer
zene. Bärengruber agle inner
Frau einige unterdruckt heftige Worte,
sie aber fuhr gleich auf ihn los und
warf ifcm Liebloiigkeit gegen seine
Tochter, Mangel an Streben und
Einsicht und noch hunderterlei nicht
zur Sache Gehöriges vor, so daß cr
wieder einmal fühlte, es sei für ihn
unmöglich, sich mit ihr zu verständl
gen. Er war froh, als ihre in der
Erregung immer so schrille Stimme
verstummte und nicht mehr bis zu
Randa und zu dem Dienstmädchen in
der Küche dringen konnte.
Wie immer, geriet er schließlich in
einen Zustand, in dem ihm schon
alles eins war. Als ein Mensch mit
wenig Bedürfnissen, der die Kunst
verstand, sich sein Weniges einzutei
len, hatte er nie besondere Sehnsucht
nach Reichtum verspürt jene Sehn
licht, die so viele durch ihr ganzes
Leben begleitet , aber vielleicht
war's in der Tat besser, wenn Agnes
reich heiratete. Sonst würde sie ja
nie zufrieden sein. Nachher wahr
chemlich auch nicht, aber vorher ge
wiß nicht. -
Es graute ihm jedoch vor dem
Gedanken, sein Kind diesem Men
chen von so unvorteilhastem Ausse
hen zu geben. Sein Borleben, um
das er sich erkundigt, hatt: auch nichts
Erfreuendes für ihn. Zwar konnte
man ihm nichts Unrechtes nachsagen,
allein sein Geld war erspeku'.iert, und
ur einen Mann wie Barengruder,
der sein ganzes Leben lang in ehr
licher Arbeit nur eben das Notwen
dicie erworben hatte, besaß dieses
Kunststück, aus nichts so viel zu ma
chen, etwas Unheimliches.
Aus emer halb bäurischen Familie
stammend, war Traumichel ein un
tergeordneter landwirtschaftlicher Bc
amter gewesen, hatte einige tausend
Gulden geerbt und. sogleich die Ar
beit aufgegeben, um zur Spekulation
überzugehen. Er kaufte ein verjchul
detes Gut, gab eZ mit Gewinn weiter,
und so fort. Binnen zwanzig Iah
ren hatte er aus den paar Tausenden
eine Million gemacht. Er besaß ein
Schloß und konnte herrschaftlich le
ben.
An diesem Erwerb klebte gerade
kein Makel, aber sympathisch war er
Herrn Bärengruber nicht, und er tc
grüßte am Sonntage den Gast mit
großer Höflichkeit, aber nicht herz
lich.
Herr Traumichel wußte, was sich
chickte. Bor ihm war ein Korb mit
Angesetzten Hyazinthen angelangt, die
das Bärengrubersche Wohnzimmer
köstlich durchdufteten, .und er selbst
steckte in einem feinen schwarzen Rock,
t,er, obgleich sast neu, ihm über die
rasch anwachsende Magenwölbung
doch schon wieder knapp geworden
war.
Karl Traumichel sah im Gegensatz
zu andern untersetzten, dicken Män
nern viel größer aus, als er war.
Man konnte ihn nicht eigentlich häß
lich nennen, seine Züge hatten jedoch
einen rech! gewöhnlichen Schnitt, und
seine allzublühende Gesundheit der
häßlichte ihn noch bedeutend, denn
das zu stark ausgeprägte körperliche
Gedeihen beeinträchtigt doch immer
den Ausdruck der Intelligenz.
Mit seinem Aeußcren eines gesetz
ten Familienvaters war ti für Trau
michel nicht leicht, den Verehrer zu
spielen. Agnes erleichterte es - ihm
auch nicht besonders.
Die beiden Männer, geriete zW j l
aus die Politik, weil da! doch iu
Gebiet ist, auf dem auch die Fremde
sten einander etwaS mitzuteilen h,i
den. Traumichel schimpfte redlich auf
die anmaßenden Ungarn, aus die
Tschechen, die Slowenen und die
Italiener und alle die andern unru
higen und begehrlichen Bewohner de!
Hausei Oesterreich. Da verstand man
sich gleich ganz gut, obgleich Trau
michel christlich'soziiil gesinnt war.
während Bärengruber auf die im
Rathaul herrschende Partei weniger
gut zu sprechen war und zum ibe
ralismuS neigte.
Ali der Sohn deS Hauset dazu
kam, bewies Traumichel auch ein ge
wisse Interesse für Spitalangeie
genhciten.
.ES tät' mich recht freuen', sagte
er, .wenn die Einrichtungen in den
Spitälern immer besser und besser
würden. Für die kranken kann nichts
zu gut sein. Dagegen bin ich nicht
dasür, daß sich der Humanitätsdusel
auch in den Strasiinstallen so breit
macht. Einer meiner Freunde, ein
Baumeister, der eine Strasanstalt ge
baut hat, sagt, die Verbrecher haben
sich's bald besser wie die in Freiheit
Besindlichen. Wie die Armen ge
wiß! Ist daö gerecht Z"
.Die in Freiheit Besindlichen, und
sind es auch die Aermsten, haben doch
immer noch wenigstens die Freiheit",
meinte Martin.
.Der Staat sollte sich eben auch
der Armenpflege besser annehmen",
setzte Bärengruber hinzu.
.Daß der Komfort in den Ge
fängnissen gar so groß ist, glaube ich
auch nicht", versetzte Martin etwas
spöttisch. .UebrigenS hat der Staat
auch gegen die armen Teufel, die sich
gegen die Gesetze vergangen haben und
schließlich nicht alle Mörder sind, die
Verpflichtung, sie ihre Strafe nicht an
Orten abbüßen zu lassen, wo ihre
Gesundheit und ihr Leben gefährdet
werden, sonst erleidet gar mancher
die Todesstrafe, anstatt der zwei oder
drei Jahre, zu denen er verurteilt
wurde."
.Das hat eiwaS für sich', gestand
Traumichel zu.
Seine Ansichten waren vielleicht
nicht immer ursprünglich milde, aber
er konnte sich zu menschenfreundliche
ren Anschauungen bekehren, wenn
man ihm die Sache im entsprechenden
Lichte darstellte.
Er rühmte sich auch. Mitglied zahl.
reicher Wohltätizkeitsoereine zu sein,
wozu er sich vermutlich nicht aus
eigenem Antrieb entschlossen hatte.
Aber daß er sich von Freunden und
Bekannten dazu hatte pressen lassen,
das war immerhin schon etwa!.
Diesen Borrat on Gutmütigkeit zu
entdecken, gewährte Vater und Sohn
eine gewisse Beruhigung.
Beim Essen und Trinken entfaltete
Traumichel ganz leidliche Manieren,
ja, er tat sich sogar etwas darauf
zugute. Messer und Gabel so zu
handhaben, wie er es von feinen Leu
ten gesehen hatte.
Der Hausfrau war es nicht ti
wünscht, daß sich die Männer so tief
in ihre langweiligen Gespräche ein
ließen. Traumichel sollte sich lieber
um die Agnes kümmern, und immer
wieder machte sie Versuche, diese ins
Treffen zu schicken. Aber das jun
ge Mädchen war fehr froh, daß sie
heute denen enthoben war. sich un
ausgesetzt mit Traumichel zu unter
halten. Sie war im allgemeinen
nicht sehr gesprächig, und insbeson
dere fand sie es schwierig, einen Ge
genstand ausfindig zu machen, der bei
Traumichel auf Anklang stieß.
Viel besser gelang dies der Gusti.
Wenn die ein Wort sagte, so war es
just das, was Traumichel auf der
Zunge gelegen, und des Thema.
das sie anschlug, griff er hocherfreut
auf, weil es immer eins war, über
das er etwaS zu sagen halte.
.Schone Seelen finden sich zu
Wasser und zu Lande", dachte Mar
tin bei sich. .Wenn er doch wenig
stens die Gusti nähme!'
Gleich daraus machte er sich auch
darüber Vorwürfe. Denn war di?
Gusti nicht auch noch jung, sast eben
so jung wie Agnes, srisch und rein?
Dennoch konnte er sich helfen. Um
die Gusti täte es ihm nicht so leid.
Da3 unausrottbar Gewöhnliche ihrer
Seele ließ sich nicht leugnen. S:e
würde sür eine solche Ehe besser pas
sen.
Nur Herrn Traumichel wurde sie
nicht passen. Trotz seiner freudigen
Zustimmung, denn Gusti wieder ein
mal aus seiner Seele gesprochen hat
te, und obschon er zuvorkommend und
freundlich gegen sie war, liefe er st:
doch freundlich genug merken, daß sie
ihm nur als Nebenperson galt, und
mehr als einmal hätte Martin bei
nahe über die Bestimmtheit, mit der
ihr Traumichel das zu verstehen gab,
gelächelt.
(Fortsetzung folgt.)
Auf der russischen Ei
s e n b a h n. .Können Sie mir sa
gen, wann wir nach 2cosiau rom
men?
Schaffner: .Nein, Herr! Aber auf
dem Bahnhof in Moskau ist eine gro
ß Uhr, da können Sie gleich 3s e
hen, wenn wir dort sind!'
Rechtfertigung. Gattin:
Rudolf, meine Zofe behauptet. Dr
hättest ihr einen Kuß gegeben!'
Gatte: .Ach, das lügt sie ja nur
aus Wut darüber, daß ich Dein Stu
benmadchen ihr porziehel
Tragische jlebe.
Von gharlkk ftolky.
.Warum hast du den Kaffee in
dieser Laube servieren lassen, so dicht
neben der Terrasse der benachbarten
Villa?' fragte ich Bassal. dessen ge
heimnisvolleS Gebaren mich inleres
sierte.
.Vorerst', erwiderte mein Freund
mit leiser Stimme, weil der See bei
diesem herrlichen Mondschein, mit den
im Wasser sich widerspikgcli'rcn Lich
ter,n von Luzern, dir, von dieser
Stelle auS betrachtet, weit zauberhaf
ter erfcheinen mug. Und dann, weil
ich dich in diesem einzig seschühten
Plätzchen meine! Gartens Zeuge ei
ner eigenartigen Szene sein lassen
wollte. Außerdem können wir beide
alles sehen, ohne gesehen zu werden,
stemm'!"
Und durch eine der Oefsnungen, die
er in der Wand aus Blattwerk be
zeichnete, sah ich von der kkitegenge
setzten Richtung einen Mann langsa
men Schrittes daherkommen, gestutzt
auf den Arm eine fremdartig gcklei
beten weiblichen Wesen.
.Diese Frau, eine Russin, namenS
Niania. ist die Dienerin", flüsterte
mir Bassal inS Ohr. .Aber betrachte
lieber den Mann!"
.Den Mann?"
Wo hatte ich dieses schöne, noch so
junge Gesicht nur gefthenk Seine
Blässe und Traurigkeit täuschten vor
erst meine Erinnerungen. Dann ent
sann ich mich plötzlich. Obwohl ich
ihn feit ungefährt zehn Jahren, dem
Zeitpunkt seiner Abreise nach Beters
bürg, nicht wieoergetrofsen, erkannte
ich doch JacqueS Vermond, den ent
zückenden Maler, den Portraitisten,
der allen eleganten Frauen den Kopf
verdrehte. Ich wußte nur, daß er
infolge eines Liebesabenteuers, das
übrigens geheimgehalten wurde, die
ünltlerlaufbahn ausgegeben hatte.
Man hörte dann lange nichts von
ihm.
Nahe der Marmorbalustrade, die
den See überragte, ließ Niania den
Maler in einen Gartenfauteuil glei
ten, aber mit folcher Lorsicht, daß ich
Vassal mit halblauter Stimme fragte:
.Er ist wohl sehr krank?"
-Durchaus nicht", antwortete mein
Freund, den Finger auf die Lippen
liegend. .Still! Höre jetzt lieber. . '
.Niania!' rief Jacques Vermond
der Dienerin zu, die sich bereits ent
fernte, .sage der Prinzessin Lydia, sie
möge herkommen. Sie weiß, wie be
unruhigt ich bin, wenn ich mich allein
befinde. . .'
.Diese Prinzessin Lydia', fragte
ich wieder, .iA ohne Zweifel jene lei
denschaftliche und eifersüchtige Frau,
durch die Jacques feiner Kunst, sei
nen Freunden und der Gesellschaft
entrissen wurde?"
.Dieselbe', mrmelte Bassal mit ei
gentümlichem Lächeln. Tu wirst
gleich sehen. . .'
Ein Geräusch erregte meine Auf
merksamteit, und ich bemerkte beim
Mondschein eine alte, dicke, häßliche
Frau mit grauem Haar, die schwer
fälligen und langsamen Schrittes da
herkam, und deren auffallende, an
spruchsvolle Toilette ihren Anblick
noch abschreckender machte.
.Ist dies die Mutter der Prinzes
sind?"
Vassal flüsterte ganz leise:
.Nein. die Prinzessin selbst!
Trotz ihrer mehr als vierzig Jahre
war Liese Lydia vor zehn Jahren noch
elegant genug, um emen Phantasten
wie Vermond zu ködern. Du kannst
nun sehen, was die Zeit an ihr vcr
brochen!'
Daß Jacques von ihr, dieser
Prinzessin, leidenschaftlich geliebt
wird, begreife ich. Er muß ja um
ein Jayryunvert zunger lein als
sie! Aber er, der Unglückliche, trotz
allen Mitleids muß er sich abgesto
ßen. . .'
Schweige doch, ungeduldiger
Schwätzer!" unterbrach mich Vassal
vorwurfsvoll. Oeffne lieber Augen
und Ohren. Tu bist noch lange
nicht am Ende der Ueberraschungen."
.Lydia, bist du es?" fragte der
Maler, indem er sich erhob und halb
umwendete. "
.Ja, Jacques, ich bin es', erwi
derte die Prinzessin.
.Teurer Engel, komm' zu mir!
Der Abend ist so mild. Welche Wohl
geruche entströmen dem leisen Luft
chen! Das sind Erinnerungen an
unsre schönsten italienischen Nächte.
Wie liebten wir uns damals! Wie
glücklich waren wir! Und doch um
wieviel leidenschaftlicher liebe ich dich
jetzt, um wieviel glücklicher fühle
ich mich letzt! Tu bist schon, Lydia,
schöner denn je! Laß mich deine
blühenden Wangen und rosigen Lip
pen küssen, dein goldiges Haar lieb
kosen. . .'
Wahrend er so sprach, hielt Ber
mond die Gestalt der Prinzessin zärt
lich umschlungen: verliebt streichelte
er die grauen Flechten Lydias, lei
denschastlich küßte er ihre gerunze!
ten Wangen, ihre welken Lippen.
Und beide lächelten er strahlend
vor Glück, sie mit einem unbeschreib
lichen Autdruck triumphierender Sinn
lichkeit.
Zuzusehen, wie dieser noch junge,
bezaubernde Künstler diese schrecklich
verblühte, diese hinfällige Ruine um!
armte, zu hören, wie er seine fljü$.enj
den Schwüre eine Nomeo on diese
Greisin verschwendete, bildete einen so
wunderlichen, ia entsetzlich-n Kontrast,
enthielt eine so possenhasle und zu
glexH schmerzliche Ironie, daß ich
glaubte, von einem schrecklichen Traum
be anaen zu sein.
.Dieser arme Vermond ist wahn
sinnig!" stotterte ich ganz it stürzt.
.Nein", hauchte mir Vassal zu.
Er ist nicht wahnsinnig ... er st
blind!"
Und als ich ganz betrosscr dastand,
erklärte er mir:
Sech! Monate nach feiner Ver
bindiinz mit der Prinzessin hat er
das Augenlicht verloren, und mit ihm
die Ausübung feiner schönen Kunst.
Ein unsagbarer schmerz sür ihn. Er
zog sich von aller Welt zurück. Nur
seine Geliebte harrte aus, sie hatte
ihn nicht verlassen; sie verstand es
vielmehr, fein einziger Trost zu blei
ben. Die Phantasie des Künstlers
stellt ihm nach vielen Jahreil die Heiß
geliebte noch so vor, wie er sie ehe
mals als Sehende erblickt. Er be
wahrt die Jllussion."
.Und Lydia?"
.Sie", sagte Vassal spöttisch, .ist
noch glücklicher als er! Bedenke doch,
die unverhoffte Chance dieser selbtt
bewußten Verliebten deren Lei
denschaft vom Alter nicht abgeschwächt
ist , einen so treuen, so qlühcnden
Geliebten zu besitzen, einen Geliebten,
der sie stets in demselben Jahren, in
derselben Schönheit zu sehen glaubt,
der sie immer unverändert so sehen
wird!"
.Wieso weißt du daö alles?" fragte
ich, mehr und mehr erstaunt.
Und Vassal gestand mir zynisch:
Diese für Vermond fg sanfie, so
einschmeichelnde Lydia ist zuweilen
tyrannisch und jähzornig gegen ihie
Bediensteten. Nach solchen Szenen
springt dann Niania, ihre Dienerin,
über die Hecke und flüchtet rasch in
meinen Garten. Ich besitze dann die
Indiskretion, sie zum Schwätzen zu
bringen. . .'
Aufs neue ließ sich Jacques' Stim
me vernehmen und lenkte unsre Blicke
nach der Terrasse.
Warum gehst du wieder, Teuer
sie?"
.Ich komme sofort zurück, mein
Freund. Es fällt mir ein, daß ich
mehrere Briefe auf dem Tisch liegen
ließ, und diese Niania iiL so neugie
rig, stöbert überall heruii, .
Kaum war die Prinzessin ins
Haus zurückgeehrt, als man laute
Stimmen und Klagerufe vernahm.
Jacques Vermond horchte unbeweg
lich, beunruhigt. Aber bald erschien
Lydia wieder auf der Terrasse. Nu
hig, liebkosend beschwichtigte sie den
Maler:
.Hier bin ich wieder, nietn geliebter
Jacques. Ich hatte mich nicht ge
irrt; diese schändliche Niania las rich
tig meine Briefe."
.Mir war eZ aber, als hörte
ich. . .'
.Ja, ja, ich habe sie ein wenig
ausgeschalten. Sie weinte, aus Aer
ger, ertappt worden zu sein. Das
Mädchen wird immer unerträgli
eher. So wie wir nach Nußland zu
rückkommen, werde ich sie entlassen.
Aber rege dich solcher Kleinigkeit hal
ber nicht auf, mein Schatz! Es
ist nichts, hat absolut nichts zu be
deuten. . .'
Und wieder umschlungen, auf die
Balustrade sich stützend, und dem
See zugeneigt flüsterten sie allerlei,
von Seufzern und 5t,üssen unterbro
chen.
Von einer Art Widerwillen gepackt,
wendeten wir unsre Blicke von die
sem geradezu rätselhaften Paare ab,
als ein Schatten eiligst im Gebüsch
verschwand. Dieser Schatten war
Niania. Die Kleider in Unordnung,
verstört, wild bebte sie am ganzen
Körper, als sie vor uns trat. Durch
Tränen hindurch funkelte ihr Blick
vor Wut. und ihre Züge schienen von
Haß verzehrt.
.Sehen Sie die Falsche, hören Sie
die Treulose?" stammelte, Niania ganz
leise, mit vor Zorn erstickter Stim
me, indem sie mit tragischer Gebärde
auf die Terrasse wies. Diese alte
Katze! Zu ihm das Samtpfötchen!
Aber für mich, oh, für mich nichts
als Krallen! Soeben hat sie mich ge
kniffen, gekratzt. . . Sehen Sie nur,
was sie mir getan!"
Die Dienerin schürzte, wie außer
sich, den Aermel hoch, zeigte ihren ma
geren Arm, auf dem wir, im Halb
dunkel des Bosketts, in der Tat
schwarze und bläuliche, blutunter
laufene Flecke wahrzunehmen glaub
ten. Und zitternd, von Nachsucht
fortgerissen, drohte sie mit dumpfer
Stiinme, aber wie in rasender Leiden
schaft:
.Ich hasse se. hasse sie jetzt! Die
ist zu schlecht. . . zu grausam, ja
verworfen! Man soll aber alles er
fahren. . . ich werde sprechen. . .
alles verraten. Das soll meine Rache
sein!'-
Durch diese Aufregung wurde ihr
ganzer Körper von nervösen Zuckun
gen erschüttert. Vassal, ein Geheim
nis witternd und von ungezähmter
Neugier gepackt, schürte noch die Wut
der Dienerin durch sein eigenartiges
Achselzucken.
.Rache? Was für Rache?" meinte
er mit neugieriger, herausfordernder
und doch zweifelnder Miene. Längst
haben Sie mir gesagt, was alles zu
sagen war. Um mich auch nur der
gkliiigstcn Illusion über Ihre Her
ein noch hinzugeben, müßte ich ja
ebenso blind sein wie dieser arme
Vermond.
Niania ließ sich durch diese plumpe
List singen. Sie lachte schweigend,
aber mit einem erschreckenden Lachen,
und letzte daraus mit derselben wil
den Leidenschaft fort:
.Wenn Sie nur das wissen, wal
ich Ihnen gesagt, so wissen Sie gar
nichts! Das Geheimnis kann nie
niand auf dieser' Welt ahnen. Der
,unge Maler selbst nicht. Diese, Ge
hcimniS nun ja. ich werde et
Ihnen verraten: Damit mein Herr
diese Elende nie mehr verlasse, nie
eine andre Frau liebe alS sie, damit
er sie stets für schön und jung halte
hat sie, diese Prinzessin ihm
selbst die Augen ausgebrannt!
Und als Vassel und ich einander
cntictzt anstarrten, wiederholte Nia
nia fieberhaft, hart, unversöhnlich:
.Ja. sie. die Prinzessin! Ich selbst
habe es gesehen, ich selbst, wie sie
Gift in das Augenwasser goß, in
dem er sich täglich die Augen badete!
War eS Mißtrauen oder Vorah
nung, oder hatte die Dienerin ihre
Stimme zu laut erhoben, plötzlich hör
ten wir in der Stille der Nacht den
gebieterischen und scharfen Ruf der
Prinzcllin:
Niania! Niania! Niania!"
Wir zuckten zusammen. Aber die
unglückliche Dienerin, von abergläubi
schein Schreck gepackt, klapperte vor
Angst mit den Zahnen und stöhnte
ganz außer sich:
Sie hat mich gesehen, mich ge
hört! Sie weiß, daß ich geplau
dert. . . Ich. bin verloren, verloren,
verloren!"
Und trotz unsrer Bitten, unsrer
Bemühungen sie zurückzuhalten, konn
te Niania dieiem .-'bieterischen Ruf
nicht widerstehen, entwischte aus dem
Boskett, stürzte sich in die Laube und
verschwand.
Einige Minuten nachher, als ich,
noch ganz verwirrt von dieser sonder
baren Szene, durch Vt Oeffnung der
Laubwand hindurch sah, lag die Ter
rasse verlassen da. Fenster und 2ü
ren der bnachbartcn Villa waren ge
schlössen, alles schien in tiefem Schlaf
versunken. . .
Ten nächsten Tag horten wir, daß
Vermond, die Prinzessin und ihre
Leute, unvermutet, eiligst, mitten in
der Nacht abgereist waren.
Und ich erfuhr nie, ob Niania ihre
Gebieterin bloß aus Rache verleumdet
hat.
gard 8 Tp?et,
Ein Augenspezialist hat einmal ge
äußert: Die Wirkung der Farben
aus unser Temperament ist weit grö
ßer. als die Menschheit es ahnt." Nach
einen Ermittelungen stimmt die gru
ne Farbe zur Freude, die weiße zur
Arbeitslust, die rote zu Aerger und
Launenhaftigkeit, die blaue zur Ge
mütsruhe und die gelbe zum Haß
und Streit. Vielleicht ist es kein
Zufall, daß die letztgenannte Farbe
dem Ehinezen als Symbol alles Ue
bels gilt; sie ist deshalb auch ihre
Trauerfarbe, denn ein Todesfall ist
immer das Werk böser Geister. Die
Wirkung der blauen Farbe kann man
bei langen Ozeanfahrten an sich selbst
beobachten. Das Himmelsblau und
die blauen Wogen erzeugen trotz der
Abgetrenntheit von aller Welt ein
Gefühl stiller, friedvoller, glücklicher
Ruhe, grün hingegen schafft lebens
vollere, fröhlichere Gefühle. DaZ
weiß man ja auch wohl aus seinen
Spaziergängen. Rot aber, z. B. ein
rot tapeziertes Zimmer, macht nervös
und unzufrieden mit sich und seiner
Umgebung. Die rote Farbe ist zu
düster und verdüstert deshalb auch
das Gemüt. Und weiß? Sind nicht
die in nordischen Ländern, - in den
Schnee und Eisregionen, lebenden
Bewohner tapfere, tätige Menschen,
trotzdem die Kälte, die oft sehr große
Kälte lähmend auf den Körper wirkt?
So sieht man, daß die Farben tat
sächlich eine Rolle in unserem Leben
spielen, die man mehr beachten sollte,
als es geschieht.
14 sin rittk.
Von einem bekannten italienischen
Dichter erzählt man folgendes Erleb
nis. Er hatte einen neuen phanta
stischen Roman scheinen lassen und
wartete nun aus den Erfolg. Aber
die ersehnten Käufer kamen nicht.
Der unglückliche Autor ging aus ei
nem Buchladen in den anderen und
erkundigte sich nach dem Schicksal sei
nes Romans, aber immer wieder er
hielt er die betrübende Auskunft:
Nichts verkauft, Herr.' Als r
wieder einmal bei dem Buchhändler
vorsprach, bemerkte er plötzlich neun
Ezemplare statt der acht, die er bei
seinem , vorgehenden Besuch gesehen
hatte. .Neulich hatten Sie acht
Exemplare", sagte er entrüstet, .und
heute sind es neun. Mehr werden
können es doch nicht . . .' .Ja,
wissen Sie", sagte der Buchhändler,
eine Dame, die schon den Roman
gekauft hatte, brachte ihn zurück, sie
möchte irgend etwas anderes dafür
haben, und schließlich habe ich ihr
Abziehbilder dafür gegeben . , .' .
Unsere
Schnilllnufltt-Gjxkltt
raS'ue'schuMkid. . No. "1050 I
J050
Die Eigknart deS hier bgebildele
Kleidchens likgt in der tiefen Eattelpssse,
d.'k die langen Aermel ongeschnilten sind.
Einfacher Kimonoschnitt gab dazu die
Grundsorm. Die Herstellung ist daher
einfach und leicht auszuführen. DoS lose
Milteltheil wird einem Jultcrleibcken n
gesetzt; diesem schließt sich, verdeckt durch
den geraden Gürtel, daS rundgcfchnittene
Röckchen an. AkS Material für Cchulllei
der hat sich klcinkarirter Gingham au'ge
zeichnet bewährt. Zur Belebung der Far
den giebt man den Anzügen weißen Auf
putz,, der in Form von tragen, Manschet
ten und Gürtel an diesem Modell nge
bracht ist. Weiße Perlmiittcrlnöpse ver
Mitteln den Schluß. Trefflich geeignet u
Hcrbslkleidchcn ist ferner Cheviot odee die
beliebten halbwollenen Shepherd'CheckS,
die in verschiedenen Forben'Zlombinaüo
nen erhältlich sind. Gebraucht' werden zu
diesem Schnittmuster, da! in Größen den
K 14 Jahren erkälttich ist, LZ gard Ma
terial bei 44 Zoll Breite. .
VkstUungIAnwisungkNk
Diese Muster werden an irgend
eine Adresse gegen Einsendung deS
Preises geschickt. Man gebe Nummer
und GroKe und die volle Abre le
deutlich geschrieben an und schicke den
Eoupon nebst 10 CentZ für. ieöe?
bestellte Muster an da
Omaha TribünePattern Dept
1311 Hard Tt. ,'
Teutsche Truppen gegen die Serben.
Eine Nachricht, die vielen unserer
Leser überraschend kommen wird, be
richtet von einem siegreichen Borgehen
reichsdeutscher Truppen Schulter an
Schulter mit den österreichischen
Waffenbrüdern. Ein erfreuliches
Zeichen des treuen Zusammenhaltens
der beiden verbündeten Armeen. EZ
wird darüber folgendes berichtet:
Berlin. 23. August. Aus Sera
jewo ging heute nachmittag folgende
Meldung beim Admiralstab der Ma
rine ein: Am 20. August wurde die
von den Serben besetzt Höhe 354
bei Bisegrad genommen. Die See
soldaten befanden sich bei dem Sturm
in erster Linie. Die Verluste betru
gen: 3 Mann tot, zwei Offiziere und
21 Mann verwundet. Das Verhal
ten der Mannschaft war mustergültig.
Gezeichnet: Major Schneider. .
Es handelt sich bei diesen Kämpfen
um das Marinedetachemcnt, daS sich
in Skutari befand und sich nach Ab
zug aus Skutari den nächsten öster
reichischen Truppen angeschlossen
hatte, mit denen gemeinsam es bei
Visegrad gefochten hat. Visegrad ist
eine österreichische Grenzfestung im
ludlichen L.eite Bosniens, oicht an
der montenegrinischen und serbischen
Grenze.
'
Im Kurvrt. .Na, wi
macht sich die Saison heuer in Jh
rem Kurort?'
, Polizist: .Schlecht, da? feine Pu.
blikum bleibt auS. Sonst hab' ich
um die Zeit allweil schon ein paca
Hochstapler g'habt, teuer erst zte
harmlose Bettler!'
H
Ihre Erfolge. .Hast Zt
auch Erfolg im Studium?
Studentin: . ja! Gestern tvat
z. B. der Gerichtsvollzieher hier; olS
er mich sah, hat er sich sofort erbo
ten, meine Schulden aus seiner Ta
sche zu bezahlend
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