Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, September 25, 1914, Image 5

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Kampf nach zwei Fronten und
feine Führer.
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sonlichteit. Wie fe(!KiDfoft
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nd Gefahr die Persönlichkeiten farvoitK
teil und ihren enlsckidenden Wetll) er
kennen. Wohl dem Heere, in dem ei ge
lingt, die Männer, die sich in diesem
Sinn bewähren, schon im Frieden i bis
Maßgebenden Stellungen ju bringen und
in ihnen JU erhalten. Bernhard! hat diese
Worie geprägt, deren Beweitkraft der ge
I'Nwärtigt Krieg erhärtet.
Schwere Zeilen fordern starke Männir,
Cltfrfirfullnoani darf dem (3(e schick da.
Kn, das, ihm in seiner schwersten Zit
,wer Manner zur Bersugung sichen. r,e
Vi.l rmrtrfc.ttl st , l h r in ia
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Kranz Ferdinand angetreten fjaCen: der
Generalstobichts Conrad von Hötzcndors
und dn ungarische Ministerpräsident Gras
lisz.
All Auhland Ende Juli seine drohende
Haltimg annahm und als vollends der
Krieg zur zwingenden Nothwendigkeit g'
morden war. da blickte alle Welt auf Den
österreichischen Generalstabschef Und bald
durste man in Oesterreich mit freudiger
Betonung ausrufen: Gott sei Tank, un-.
sere Armee ist noch nie so bereit gewesen,
Gott sei Tank, wir haben unsern Conrad
von Hötendorf! Dem letzteren ist es z
danken, daß die Armee der Toppelmo
narchie die bewundernöwerthe Cchlagbe-
r,itschast besitzt, die sie tur den tfelDjug
gegen zwei Ironien ertüchtigt, daß die
Äobilifirung alle örwartungcn weit
iibertroffen 'hat. daß nicht weniger als
$00,000 Freiwillige sich gemeldet haben,
das; bei zahlreichen Regimentern die
Kriegsstärke verdoppelt scheint. Dem
' Generalstabschef ist dies zu verdanken,
und der starken Wirkung, die das entschie
dene Handeln der maßgebenden Person
lichkeiten während der Krise aus alle An
'gehörigen der Monarchie im In- und
' Ausland ausgeübt hat. Tarin sind sich
alle Stimmen von drüben einig, das; dies
,feit! und jenseits der Lcilha die Kriegs
erklärunz wie eine Befreiung von jähre
langem Druck gewirkt hat und mit bei
spielloser, jubelnder Begeisterung aufge
nommen wurde.
F ra n z I r e i her r C o n r a d v o n
Hötzendorf. seit acht Iahren der Ches
des Generalstabes sür die gesammte be
waffnete Macht Oesterreich-UngarnS. steht
im 62. Lebensjahr. Er ist ein Soldaten?
.lind, in Penzing bei Wien geboren, und
'hielt feine Er,,iekuna im Hamburger Ka-
det'enittfti! . im Äiener-Neustädtischen
Theresiaiu, , in der Akademie und der
riegiieyuie. ,in jaqic ioio nmim u
am Feldzug in Bosnien und der Herzego
wina, sowie an den stampfen gegen die
Insurgenten in SüdTalmatien theil. Cfr
wurde frühzeitig Hauplmann im General
stak und Generalsiabschef der 11. 2nip
peNlDiuision. Nachdem er eine Zeitlang
den '."-sten eines Lehrers der Taktik an
de. JUtegsschule bekleidet hatte, rückte er
192 zum Obersten des Jnsantcricregi
ments No. 93, dann zum Kommandeur
des Infanterieregiments No. 1 ( das vor
200 Jahren als KurtrierscheS. Regiment
errichtet worden ist) vor und wurde 180"
Generalmajor und Kommandeur der 55.
Infanteriebrigade. Von den Stellungen,
mit d:nen er später betraut wurde, sei die
eines Feldmarschallleiitnants und Kom
mandeurs der 8. Jnsanterie-Trupvendivi-
& r i v ... o.n. i CTi i.
sion rn Innsbruck hervorgehoben. tocii
1906 steht er an der Epitze des eneral
stebs. Zu dieser Würde gesellte sich dann
och die eines Generals der Infanterie und
Armeeinspektors, wie er auch die eines
VberstinhaberS des Infanterieregiments
32. 39 beibehalten hat, desjenigen Wiener
Durch den Krieg.
Skizze von Eugen Asolan!.
l Nechlöanlvali Zeitler sah in seinem
Vurea und blätterte in den Akten Stü
tzel contra Ctübel.
':. kZr wollte sich für denTcrinin vorbcrei
ten, den er heute wahrzunehmen halte. Es
schien ihm zweifellos, das) es ihm gelingen
Urdt, seine Mandantin Laura Stüdcl
aus den lästigen Ehefesseln zu befreien.
' D Cchiidungsprozeh war bisher so
und günstig verlaufen, wie eS sich
Rechtkanwatt Zeitler nur im Interesse sei.
nie, Mandantin wünschen konnte. Selbst
w, ihm befreundete Kollege, welcher die
lDegenxartei vertrat, hatte ihm telephonisch
angedeutet, da er ,e,ne Pariie
l,re ansehe, auch hatte dessen Mandant,
de, nur zu bekannte Herr Otto Siübel.
offenbar bisher wenig Interesse dafür of
fenbart, dem Prozeß eine gütliche Wen
dung zu geben.
Er hatte, stitdem seine 'Jrau zu ihren
Sltern geflüchtet war, geflüchtet vor sei.
MN Rohheiten, nichts gethan, um nicht
vol alle, Welt offen ZU zeigen, dafj ihm
die Lösung seiner Ehe erwünscht sein
müsse. Ganz ohne Zwang und ohne Scheu
vn der öffentlichen Meinung hatte rr sich
i, allerlei Liebesabenteuer gestützt und es
so wahrlich seiner Frau und deren An
walt leicht gemacht, zu beweisen, daß n
bei dieser Scheidung der allein schuldige
Theil", wie es in der Sprache der Rechts-
Praxis heißt, sei. .
Freilich, man durfte diesem Schwere
nöter von Otto Stübel die mildernden
Umstände zugute halten, das, die Frauen
ifcm ftfmdeiu entakknsloen. Wenn
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man diesen feschen Kerl sah, ihn in seiner
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ZkuppentHeils. der zur Erinnerung an
riibmreiche WafseniHnten statt der weißen
Leibfahne die gelbe Fahne des 2. Batai
Ion führt.
Der verstorbene Thronfolger war es,
der das ousjergcwöhnlichc organisatorische
und militärische Talent des Mannes zu
erst erkannte und den Kaiser af ihn aus
merlsam machte. Nach der Kaiserstadt
berufen, rückte er in kürzester ffrist zum
Generalstabschef auf, AU solcher reor
gcinisirte er in wenigen Jahren die ge
sammle Armee nd führte allenthalben
Neuerungen ein. Die moderne Manöver,
siihrung, bei der die Truppen auch im
Manöver aan kricasmakia aesührt wur
den, ist sein Werk, das er trotz aller Be-
denken und Widerslande durchführte. ?r
Halle auch bald die Genugthuung, in
Deutschland seine Ideen durchdringen zu
sehen. Ceit er an der Tpitze der Armee
(bt. bat er viel dnrchiiimach'ii gehabt.
(h litt schwer unter den t?reigiffen der
letzten Jahre, die seine, Plane nd Aun
sch? rurkreuten. 7m vorigen 7iahre
lam es zwischen dem Thronsolger und ihm
zu einem Zerwürfnis-, Hoencors reimte
sein Abschied-igesuch ein, da vom Kaiser
nicht angenommen wurde, Kailer uno
Thronsolger und jeder einzelne Toidat ',n
ganzen Reicke wußten ja, daß (?onrad o,
Hötzendorf unerscküch ist.
General Conrad. wie er sich immer
nennt, is, der Abgott des Heeres. Der!
erste Eindruck, den man von dem Manne
hat, ist vielleicht der eines unscheinbaren
Generals. Cein Aeußcres ist schlicht, die
Gestalt mittelgroß, jugendlich hager. Seine
Züge sind scharf, das öcsicht verwittert,
Seine Augen, die immer in stillem Ernst
leuchten, sind das Ausschlaggebende.
Töricht man mit iln, so erhält man so
iort den Eindruck einer großen Persönlich-
keit. Er ist der typische Oesterreicher alten
chlaaes, ein veriunater ittadehin. 5L0
wohl durch und durch Toldat. fehlt ihm
nicht die tiefe Weichheit des österreichischen
Gemüths. In seinem Auftreten liegt ct
was wahrhaft Nitterliches, Er ist ein
großer Freund körperlicher Uebungen,
turnt und reitet jeden Tag und lebt er
mäßig. Tcs Sonntags fährt cr oft i
die Cemmeringer Berge und macht lange
Ctreif,uige.
Wollte ist sein grcßer Lehrmeister: siun
denlang unterhält er sich im Freundes
kreise über dessen Zlriegssülnung anno 10.
lieber jeden Schritt, den er untermimmt.
ist er sich völlig klar wägt ihn lange
ab und verkennt niemals den Ernst und
die Tragweite einer Tituation. Aber er
weiß, was er will. , ist rch im anoein
und besitzt die nicht gering anzuschlagende
tfini'nfffifiH Vertraue au erwecken und
Begeisterung zu entflammen. Kaiser Wil
helm halt grosze stucke aus Hin und yai
sich wiederholt Ocsterreichern gegenüber
anfl Rkwundernna über ihn geäußert.
Hötzendorf gilt als einer der ersten Mi-
litirickristiteller seines Landes. ie ve
liebenswürdigen Weise Pfändern horte,
konnte man ihm wohl schnell gut sein mit
vermochte nicht zu glauben, daß er ein
ftrcnieiilifn in zertreten vermochte, so wit
er es gethan bei dem Weil, das ihm ganz
angehört hatte.
öiechlsanwalt Zeitler blätterte in de,.
Alten und oia die einzelnen Momente
der Klageschrift noch einmal durch, die er
an der Hand der Mittheilungen der grau
Laue fetübel selbst ausgearbeitet hatte.
Mas batte diese Frau nicht alles an
Demüthigungen ausgehalten, was hatte sie
nicht alles in ihrer immer wieder ver
leibenden und beschönigenden Liebe zu
diesem rüden escllen" Rechtsanwalt
Zeltler prägte dicte Bezeichnung sur i,ei
nen Prozeßgegner nur in leinen vievan-
kcn über sich ergehen laNen.
Ilnt, unwillkürlich wuchs ans dem Ak
tenbest. das vor ihm lag, die Gestalt sei
ner Klientin selbst hervor ,n iizrer ganzen
zierlichen Persönlichkeit, m it,rer yii.ge
denken wallt, aenven Mio icvleii.
Er schob das Akienheft von sich fort
unk Hefe nnni die Ersckeinuna. d e sich
vor seinen inneren Blicken zeigte, ans sich
wirken. Ihr ganzes M,en lag vor ujm;
er konnte sich wohl vorstellen, wie wund,
wie vollkommen innerlich zermürbt dieses
arme Weib nach all den Stürmen sein
mnkte.
lind iVi diese Gedanken lest Hangen
und Bangen auch in sein Inneres ein.
Vom erste Augenblick an, alö Frau
aura Tlübel da vor ihm gesessen hatte,
um ihm ihr Mandat in ükriraae. N
sie zögernd und langsam ihm ihre Sache
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kannlesteir seiner Werke sind: Zum Stu-
dium der Taktik. Gefechtsübungen der In-
fanterie, Fragen über die Erscheinungen
des Burenkrieges.
Mit besonderem tiz erfüllt ven
Äeneralstabsches, daß mit ihm seine vier
Söhne im Felde stehen. Seine Gattin
Wilhelmine. geb. von Le Beau, die Toch
ter cineö Generalmajors, mit der er sich
im Jahre 1886 verehelichte, ist ihm vor
neun Jahren durch den Tod entrissen wor-
den. Dagegen lebt seine Mutter noch.
ein: eyrmuroige auie yocn in cm
zigern, an der mit rührender Kindesliebe
hängt. .
Kein Tag, an dem der General rn
Wien ist. vergeht, ohne daß der mit Ar
beit überhäufte Mann um halb sieben Uhr
früh zur Mutter geht, mit ihr frühstückt
und ihr die Zeitung vorliest.
Die gesammten Land- und Zeestreit
kräste der österr.-ungar. Monarchie sind
dem Armee - Oberkammandanten Erz
Herzog Friedrich unterstellt, der
ilnlitngst am Geburtstag des greisen Kai
scrs im Namen der Armee und Flotte den
feierlichen Soldaleneid erneuerte, in Stllr
inen und Schlachten, in Noth und Tod
bis zum letzten Athemzug treu zu stehen
oder in Ehren zu sterben. Der im Jahre
IM geborene Erzherzog ist General der
nraetraaen. hatte er lebhaws Interesse
'ür diese Frau gesuhlt, unv im raufe
des Prozesses war die stetig wachsende
Theilnahme für sie zu einer innigen Liebe
geworden, ohne daß er sich Anfangs dar
über klar gewesen war.
(Mi ifM ll die aroken aaen bet
Zeit in sein eigenes Schicksal einzugreisen
drohte, da waren ihm plötzlich die Augen
aufgegangen, da wußte er, datz er ,rau
Laura Stüvcl liebe, da suhlte er. was ue
ihm geworden war.
"irtfuYiVinn batte er sich aesclmt. hatte
oft davon gesprochen, wenn ein Krieg aus
brechen würde, mitkämpfen zu können. In
seiner Jugend schwächlich und kränklich,
war er einst bei seiner Stellung als bau
ernd untauglich ausgemustert worden.
nfrfihem tt das drelsuane Lebenslage
überschritten, hatte er sich dann kraftvoll
entwickelt, und mit ver we,unyeii uno
mit her Kraft hatte sich sein Thatendrang
gesteigert. Er hatte oft bedauert, nicht
Soldat gewesen zu sein, und hatte das oft
in Kreisen von iireunoen uno jiouegc,,
geäußert und, wenn vom künftigen Kriege
die Rede gewesen, stets gesat. daß er
einer der ersten sein würde, die sich dem
Feinde entgegenstellten.
Und nun hatte der Kaiser gerufen, ein
Volk in Waffen war erstanden, und er
war nicht dabei!
yflnr ri ein Unrecht, daß er. der ganz
allein im Leben dastand, leine hatte, den
er vorm Feinde vertnewigen oraucqie,
jetzt nicht mit hinauszog, wo für ihn viel,
triebt die Sckiictsalsstunde schlug!
Schon war cr fest entschlossen gewesen,
sich zum ttriegödienst zu melden, da h.'tte
er es wieder aufgeschoben. Nein, er konnte
l fnri 3im mindesten mußte er Ge-
wißheit haben. Bei Frau Laura Stübel
Cisn kl, Entscheidung liegen.
r) müsst er ia nicht, ob sie ihm an-
gehöre wolle. Durste cr das überhaupt
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Josef Ferdinand..
Infanterie, Armeeinfpektor und Oberstin.
Haber des Infanterieregiments No. 7,2 in
Brod a. S. Er ist zugleich Ehef des
preußischen Infanterieregiments V. Stulp
nagel (1. brandenburgisches) No. 48, des
bayerischen 1. Eheveaurlegersregiments
Erzherzog Friedrich und & h Ruito des
Füsilierregiments Kaiser Franz Josef von
Oesterreich (4. württembergisches) No.
122. Sein Vater war der Erzherzog Carl
Ferdinand (18181874). Erzherzog
Friedrich ist also ein Bruder der Königin
Wittwe Maria Christina von Spanien;
seit 1878 ist er mit Jsabelle von Croh
Tülmen verheirathet. Unter ihren sieben
Kindern ist nur ein 18ö7 geborener Sohn
'Albrecht? vier von den Töchtern sind
durch Heirath in die Häuser Wittelsbach,
Bourbon, Hohenlohe-Schillingsfurst und
Salm-Salm eingetreten.
Der andere Heerführer aus habsburgi-
schem Geschlecht ist Erzherzog I o.
seph Ferdinand. Haupt des nicht
zu hoffen wagen! Würde sie nicht nach
den vielen traurigen ursaizrungen uno
Schicksalsschlägen ihrer ersten Ehe über
Haupt vor jeder Verbindung zurück
schrecken? Und war es nicht vielleicht auch
Selbsttäuschung von ihm gewesen, wenn
er in allen den langen Stunden, da er
mit ihr über ihren Prozeß konserirt. oft
genug bei ihr ein wärmeres Gefühl für
ihn- zu bemerten geglauvt haue!
Vor der endgültigen Entscheidung des
Prozesses durfte er sich keine Gewißheit
verschaffen. Und heute sollte nun diese
Entscheidung fallen. Daß sie günstig für
die Sache, die er vertrat, ,em wuroe, ve,
sen war er ganz gercifj. Daran war kaum
zu zweifeln.
Würde aber auch die andere Entschei
dung. die sich daran knüpfen sollte, günstig
für ihn aus allen! War auch vas 1 vnne
Zweifel!
Recktzanwalt Zeitler wurde plötzlich
rn,, inen Gedanken aufgeschreckt. Der
Bureaudiener trat in sein Zimmer und
überreichte ihm eine ane. 4
,Frau Laura fetuwi, geo. eriwig,
las cr.
rm Ylimenblick war er so überrascht.
daß cr vergaß, dem Bureaudiener eine
Antwort zu geben.
War dieser Besuch vor dem Termin
schon die Antwort auf die Schicksalsfrage,
die er an Laura stellen wollte? WaS
konnte sie jekt noch mit ihm zu konferiren
haben, ihm letzt noch Wichtiges mittheilen
können?! War ti nicht nur der Wunsch,
mit ihm zu sprechen, ihn zu selM. was
sie in sein Bureau geführt? Hatte sie
etwa in der Ferne empfunden, daß seine
GedanKn seit Tagen nur bei ihr weilten,
daß er seit Stunden nur ihr Bild vor
sich stehen sah? Fühlte sie sich ebenso un
widerstehlich zu ihm hingezogen, wie er sie
herbeisehnte!
.Soll die Dame wartcn?" fragte end-
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FeZas3ZBp"?2rffeT
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regierenden Astes Toskana des Haules
LothringenHabsburg. Er ist als Sohn
des Großherzogs Ferdinand IV. von Tos
kana aus zweiter Ehe (mit Alice von
Pctrma) 1872 zu Salzburg geboren. Bis
zum Ausbruch des Krieges war er Feld
marschallleutnant und Kommandeur der
3. Jnfantcrie-Truppendivision in Linz,
die dem 14. Korps angegliedert ist. Außer
dem ist er Oberstinhaber des Infanterie
regiments No. 4? in Przcmnsl, dessen
Chef 1902 1005 der damalige sächsische
Kronprinz war.
Zur Sedanfeier schlug General v. Auf
fenberg die Nüssen am Bug in Polen u,,d
nahm ihnen zahlreiche Gefangene owie
130 Kanonen ab. Moritz Ritter
von Auffenberg, Kriegsminister c
D., General der Infanterie und Ameeiw
spektor, stammt aus Troppau, wo er als
Sohn eines Hofrathes 18,"2 das Licht der
Welt erblickte. Er besuchte die Hainbur
ger Kadettenschule und die Akademie in
lich der Bureaudiener,
Nein, nein! Ich lasse bitten! rief
Zeitler und sprang gleichzeitig auf, um
semer Klientin entgegenzugehen.
In der Thür reichte er ihr die Hand,
und Frau Laura Stübel trat ein.
Sie schien ihm erregt, verwirrter als je.
Auf seine Bitte nahm sie Platz und
er setzte sich seitwärts von seinem Schreib
tisch ihr gegenüber, daß er ihr ganzes Bild
in sich aufnehmen konnte.
Sie blickte etwas verlegen bor sich hin;
es schien ihm, als ob es ihr schwer würde,
den unerwarteten Besuch zu erklären.
.Nun, gnädige Frau, Sie können völ
lig unbesorgt sein! Der Prozeß "
Herr Rechtsanwalt," unterbrach sie
ihn, ich wollte Sie bitten mein Mann
war "
.Haben Sie mir noch Wichtiges mitzu-
theilen, gnadige Frau?
Sie blickte verlegen vor sich hin; die
weibliche Scheu, die sie in diesem Augen
blick verrieth, machte ihre Persönlichkeit
erst vollends reizvoll, und nach einer klei-
nen Pause, wahrend deren sie die Blicke
vollends senkte und erst nach und nach
wuder, als sie ihren Bericht geendet hatte,
zu ihrem Anwalt erhob, brachte sie lang
sam stockend hervor:
.Mein Mann war gestern bei mir '
.Ah Sie haben mit ihm gespro
chen?"
.Ja, Otto ist eingezogen. Schon
heute in früher Morgenstunde muhte er
mit seinem giegiment an die Grenze. Er
wollte nicht inS Feld, ohne von mir Ab
schied Zu nehmen. Er hatte kein Bild von
mir. er bat mich, ein Bild von mir mit
nehmen zu dürfen "
.Und Sie gaben ihm Ihr Bild?"
!a, ich ich gab ihm mehr! Er war
s zärtlich, er war so gut wie in alten
Tagen. Er sagte, daß man. wenn es sich
um das Geschick von Böllern dandle,
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Wiener Neustadt und trat als Neunzehn-
jähriger in die Armee. 1877 wurde er
Oberleutnant im Gencralstab, machte jdie
Okkupation Bosniens 1878 mit, wurde
zwei Jahre später Hauptmann im Gene-
ral stab, 1888 Major. 1890 Generalstabs
chef der 28. Jnfanterie-Truppendivision
in Laibach, ruckte das folgende Jahr zum
Oberstleutnant und Kommandeur des W,
Infanterieregiments und 1900 zum Kom
mandeur des 96. Infanterieregiments in
Raab vor. Das Jahr 1905 sah ihn als
Feldmarfchallleutnant und Divisionär in
Agram, darauf erfolgte seine Berufung
ins Kricgsmlnisterium. Nachdem cr rm
folgenden Jahr zum Generalinspektor der
Offiziersschulen ernannt worden und 190g
als kommandireuder General von Sara
jevo, das Kommando über das 13. Korps
erhalten. Trnrde er 1911 Kriegsminister.
Bis zum Ausbruch der Feindseligkeiten
bekleidete er das Amt eines Armeeinspek
iors. Auffenberg ist Oberstinhaber des
Infanterieregiments No. 64 in Szasz
varcs. Der neben Auffenberg in Russisch-Po-len
operirende General der Kavallerie,
Viktor Dankl. war bis zum Krieg
Landesvertheidigungs-Kommandant von
Tirol und Voralberg und kommandircn
der General des 14. Korps in Innsbruck,
wenn alle groß fühlen, nicht an feine eige-
nen kleinen Dinge denken dürfte ... Er
könnte nicht fort, ohne meine Verzeihung
zu erhalten. Es würde sein Tod sein!
sagte er. Ich konnte ihn nicht als einen
Verzweifeln abziehen sehen
Und "
Herr Rechtsanwalt, ich kam zu Ihnen,
um Sie zu bitten, den Klageantrag zu
rückzunehmen!" Ich werde Ihrem Wunsche gemag
thun, gnädige Frau!" sagte Zeitler.
Laura Stübel erhob sich. Schweigend
geleitete sie ihr Anwalt zur Thür.
Bevor sie hinausging, wandte sie sich
ihm noch einmal zu: Ich danke Ihnen,
Herr Rechtsanwalt, für die Wärme, mit
der Sie mein Interesse wahrgenommen
haben."
Zeitler machte eine Verbeugung: .O
bitte, gnädige Frau!"
Konnte ich anders handeln? Wenn er
nicht heimkehrte, und ich hätt's nicht ge
than, ich wäre ewig unglücklich gewesen!"
Nein, Sie konnten nickt anders han
dein!" sagte Zeitler. Sie sind eine tapfere
Frau!"
Er gab ihr seine Hand und sie schied,
Rechtsanwalt Zeitler ging an seinen
Arbeitstisch zurück. Dort stand er sin
nend eine kleine Weile. Dann drückte er
aus den Knopf der elektrischen Klingel.
Ich laß Herrn Händel bitten!" rief er
dem eintretenden Bureaudiener zu.
Hm Handel, sagte er dann zum
Bureauvorsteher, fertigen Sie sofort ei
ne Antrag aus! Der Klageantrag in
Sachen Stübel contra Stübel wird zu
rückgezogen. Dann schicken sie sämmtliche
Akten zu den heutigen Terminen zum Ju
siizrath Höffert; ich werde ihn bitten,
meine Vertretung zu übernehmen. Ich
stelle mich als Kriegsfreiwilliger. Bitte
machen Su schnell, damit ich noch dic Un
terschriften geben kann!"
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CrTf r 7rr"& rrsrs&S
'MORtTZiTTEe von AUFCNBCPeS
sowie Oberstinhaber des Jnfanterieregi.
menls No. s3 in Agram, des allen Trenck
schen Pandurenregiments. Diese !!er
oder Levpolder, wie sie früher hießen,
haben sich im gegenwärtigen Krieg aufs
beste bewährt und Agram tonnte am 18.
August ein Toppeisest begehen, die Kaiser
seier und das Siegesfest des Hausregi
ments. Der neue Regimentskommandeur
ist Oberst Schirmer.
Am 8. September schlug der Feldmar
schallleutnant Paul Kestranek mit
den ihm unterstellten Truppen einen An-
arisf ans Tankls Armee zurück und
machte dabei Cy) Gefangene. Kestranek
war bisher Kommandant der zum 1.
Korps gehörigen 12. Jnfanterie-Truppcn-dioiiion
in Krakau.
Führer der gegen Serbien vorgehenden
Armee ist Feldzeugmeister Oskar Po
tiorek, Chef der Landesregierung in
Bosnien und der Herzegowina und Ar
meeinspellor, der heute im tN. Lebens
jähr steht. Cr stammt aus !?le:burg ?n
Körnten, besuchte seit 1867 die Genie
akademie, erhielt 1871 das LeutnantLpa.
tent. wurde 1877 dem Generalstob zuac
theilt, war feit 1L92 Oberst und Cbef des
operativen Bureaus, seit 1898 General
major und Kommandant der 04. Jnsante
rieCiriao.de, nd 1992 Stellvertreter des
Chefs im Generalstab. 1007 Komman
dant des ?. Armeekorps. 1909 Feld-eu,'-meister,
1910 Armeeinspellor. 1912 Lern
deschefs von Bosnien. Poliorek, dr das
Kommandeurkreuz des St. Stephansor
dens trägt, ist Oberstinhaber des Jnfantc
rieregimcnts No. 102 in Prag.
Kommandeur des 15. Sarojeoer Ar
meekorps ist General der Infanterie M i
chael. Edler v. Appel. Obcrstin
Haber des Infanterieregiment No. 70 in
Ägram. Er ist ein Nachlomme einer der
interessantesten militärischen Gestalten
Oesterreichs, des .Kavallerie - GeneralZ
Freiherrn v. Appel. Dieser war 1785 zu
Neusohl in Ungarn als einfacher l5hristi,n
Appel geboren, trat 1798 als Gemeiner
in das Kiirassicrregimeut NiclaZ, wurde
schon im folgenden Jabr Unterleutnant,
machte die Feldziioc von 180," 1812 mit.
und war Rittmeister in Sciimarzenbers
Hauptquartier von 1 813 1S1Ö. Ueberall
zeichnete er sich durch Tapferkeit mid Um
sicht aus. So war cs denn erklärlich, daß
er nach dem 5irieg Geueraladiulant des
Kaisers Franz wurde und zum Feldmor
schallleutnant aufrückte. Er war nach
mals Militärkommandant von Laibach.
im Feldzug von 1849 AcfchZshadcr des
2, Armeekorps, und trug wesentlich zur
Entscheidung bei Novara bei.
Kommandant der gegen Montenegro
aufgestellten Armee ilt Eduard v.
Bohm-Ermolli, General der Ka-
vallerie, bisher kommandirender General
des 1. Korps in Krakau und Obersiinha
ber des Ulanenrogiments No, II in
Zloczow.
Otto Lohr.
trnßsm 7iinR iitrstpii.
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Ueber die Haltung Deutschlands und
Englands im russisch-japanischen Krieg
finden sich im großen russischen Genera!.
stabswerk zwei bemerkenswerte Aeußer.
ungen, die folgendermaßen lauten:
1. England als Verbündeter Japan s
war in t.enen Tagen unser Hauptfeind.
Durch Abschluß des Bündnisses mit Ja
Pan hatte cs diesem sowohl moralische als
auch materielle Unterstützung erwiesen.
denn es bot ihm iencn Rückhalt, ohne
dessen Borhandensein sich die Japaner
schwerlich zu ihrem verzweiselten und
energischen Vorgehen entschlossen hätten.
England hat verschiedentlich auch während
des Krieges seine versprochene Neutralität
beiseite gelassen."
2. In dem im fernen vsten bego.
neuen Kampf war der Rücken Nußlands,
der sich in diesem Falle an die Westgrenze
lehnte, gesichert. Deutschland und sein
Monarch verblieben treu den Traditionen,
die die Häuser Romanow d Hohenzol
lern von Alters her verbanden. Kaiser
Wilhelm erkannte den Heroismus der
russischen Armee an und war selbst in
Kleinigkeiten bemüht, sein Wohlwollen ge '
gen Rußland und seine Vertreter zu be
weisen."
So urtheilt das amtliche russische Ge .
neralslabswerk über Englands Untreue
und Deutschlands Treue.
In Belgien werden über dreißigtau
send Hunde als Zugthicre benutzt. Man
findet sie vorzüglich bei Milchverkäufern,
Hausierern 'und kleinern, Ackerbauern. Es
hat sich dort auch schon eine Gesellschaft
gebildet, die eine möglichste Verbesserung
dieser Hunderasse anstreci.
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