Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, August 18, 1914, Image 2

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Jeder gefaßte entschluß ist eine
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Demgemäß schrieb sik an ihre ehe
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i v.. .,:: x;. nii) C.(!"
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cb schlechtweg .die Seile' fit
nannt:
.Meine gute Gelle!
.Zunächst sollst Tu nicht denken,
daß etwa eines Teiner Worte in
Lure gesprochen sein konnte. Am
Ldend feie orn Morgen, unter lvech
feinden Stimmungen, habe ich Tei
neu Brief gelesen, und trotzdem ist da
Resultat: Ich kann bei meinem Man
ne' nicht bleiben! ? wäre meiner
selbst nicht würdig.
Aukschlagzebend für mich smd nicht
die äußeren Verhältnisse, wie die geist
tötende Einsamkeit in Bergfriede,
der Mangel an jedem sympathischen
Verkehr die Aerdrüjse mit Wer
wandten, die Du ja kennst ti
jft die Persönlichkeit Albrechtl. ttl
großen Landwirtes, der nebenbei mein
Mann ist'.
.Aber", höre ich dich sagen. .Er
ist kein Verschwender, er spielt
nicht, kr ist nicht hinter den Mädeln
her'
Alles wahr, alle wahr, und trotz
dem wirkt seine ganze Art auf mich,
wie eine geistige Mißhandlung!
Beispielsweise: Ich abe meinen
Kopfschmerz, sinde im verdunkelten
Zimmer für ein paar Minuten
Schlaf. Da wird nebenan oas yen
sier aufgerissen, und Albrecht donnert
förmlich in den Hof hinau!! Ein
Knecht hatte irgendetwaS verbrochen.
Knechte verbrechen immer etwas; man
braucht deshalb nicht derartig rauhe
Ausdrücke und so plebejische Töne in
der Stimme zu haben.
Daß er zu den Mahlzeiten, wenn
tl ihm paßt, in den hohen Wirt'
schaftSstiefeln kommt, ist eineS von
den Dingen, gegen die ich vergeblich
ankämpfe.
Trotzdem will ich nicht sagen, daß
dir in unseren Liebhabereien keine
Kühlung miteinander haben; wir ge
hen vom selben Punkte aus. schlagen
aber dann sofort verschiedene Wege
ein. Da ist z. B. die Lektüre!
Mein Mann stürzt sich nach geta
ner Arbeit auf die TageSblätterl Ich
sehe eine ausgebreitete Zeitung, dar
feixt einen Haarschopf und einen auf
Zeigenden Rauch Bücher? er
stieren kaum für ihn.
Prinz Friedrich Karl, der große
Soldat, las seiner Frau, der schönen
Tessauerin. den Klausewitz vor:
Nachgelassene Werke über Krieg und
Kriegführung, und war verdrossen,
daß sie darüber einschlief; so würde
Albrecht mir entschieden den .Land
wirtschaftslehrling- vorlesen oder
auch die .Neueste Anleitung zum loh
nenden Kartoffelbau'.
Das schlimmste aber für mich,
liebste Selle. ist der Standpunkt, auf
dem er innerlich den Frauen gegen
iiber steht. Er ist darin der Mann
mit der gebundenen Tyrannenseele.
Ohne daß er selbst sich darübec klar
ist.- führt ein Zug seines WesenS
hin nach der Eskimohutte, in dct
der Mann bei fettem Robbenfleisch
schmatzt, während sie. die Eskimo sich
damit begnügen muß. die Flossen ab
zusaugen. Wenn es hochkommt, bleibt
ihr der Seehundskopf mit den
Schnurrbarthaaren.
- Angesichts einer Bank voll alter
Weiblein, die ihre Gebresie von der
Sonne anscheinen ließen, meinte Al
brecht mit zugekniffenem Auge, wie
das so seine Art ist. daß das Mit
wenverbrennen der Inder vielleicht
auch seine Meriten habe.
So tval trifft mich dann wie ein
Hieb.
Mein Mann hat ein hübsches Ge
ficht.' ein gescheites Gesicht, jedoch e:
kann, wenn el auf die Frauen zu
spreche kommt, ein Lächeln der Her
bsetzung haben, das ich nicht der
trage. ..Ja, ja. die Weiberchen. die
Weiberchen! Giftpflanzen gibt es
und Frauenrechtlerinnen, stachlige
Ekemplare, um die man vorsichtig eine
Volte schlägt. Die Handlichen aber,
.mit denen ist schon fertig zu werden,
wenn man ihnen eben ein bißchen
Spielraum läßt. Wenn solch ein
Weiblein sich beispielsweise ihren klei
nen Flirt leisten will, natürlich in ge
Kissen Grenzen, mag sie doch!' DaS
erhält sie bei gutem Mut. und man
bekommt ein freundliche? Gesicht. Die
Heiterkeit und eine gute Suppe ma
chm die Häuslichkeit angenehm.'
Fühlst du nicht. Selle, waö eZ
heißt, an der Seite diese! Manne
ju vegetieren? '
Letzthin sitzen wir n dem Sfailaii
fer unseres BirKS, er und ich. Dos
ßraj ist llbZemakt, von der Linde
i;tt k.iZ ein Das:. Mr-l ist so ,
' anders all sonst, so gedampft in sei
nem Kosen und Liebkosen. Mir sallt
das Lied auS der Biedermeierzeit an
den anbrechenden Abend ein:
Baum und Büsche werden grüner,
Conne sinkt im Westen hm,
tedcr Schäfer wird itzt führn,
finster jede Schäferin.
.Da hast du ihn ja einmal, wie
du ihn dir gelräumt ziecht S mir
durch die Seele.
Plötzlich löst sich der Zauber.
Scharf sieht Albrecht nach dem Wald,
rand hin. .Da fahrt mir der Kerl,
der Kilian, schon wieder über meinen
Privatweg! Uns mit zefchwunge
nem Stock ist er cuf urd davon!
Das sind doch aZti keine Scheu
dungZgründe'. wirfst du. liebe Selle.
ein.
Sind sie nicht,- aber Welle auf
Welle leckt am Gestein, und eine jede
nimmt ihr Körnlein mit. Die
Selbsterhaltung ist der Trieb jegli
cher Kreatur, und ich ich sterbe
seelisch langsam hin an der Seite die
sei Mannes.
.Wir müssen nun einen Schei
dungSgrund haben, der seine Wucht in
sich tragt, ohne daß ich mich mit
Dingen befasse, die mir widersterbcn.
Also das Einfachste: Böswillige Ver
lassung. Zu dieser, meine alte Selie.
sollst du mir die Hand bieten. Fliehen
will ich, und er soll den Eindruck ha
den: sie ist mir durchgegangen!"
Bitte komm her. sobald du irgend
kannst. Wohin ich fliehen werde.
kann ich dir noch nicht zagen, jeden
falls aber wollen wir in aller Frühe
fort wegen des BorsprungS, den wir
haben müssen. Albrecht wird unS
sofort nachsprengen; nicht gerade auZ
Liebe, sondern um. wie er sagen
würde, einer neuen Weiberverrüät
heit vorzubeugen. Er muß also noch '
chlafen, wenn wir ausbrechen. Der
Kutscher wird bestochen. Er bekommt
eine Anweisung auf Ferkel vom näch
ten Wurf. (Die Schweine sind nam
lich meine Einnahme, und Ferkel zie
hen mehr als Geld.) Der Wagen
ahrt an der kleinen Pforte hinten
am Park vor. Wir nehmen nur einen
Handkofter, den wir selbst tragen kön
nen, alles andere wird nachgeschickt.
Wenn wir ein Kind hätten, würde ich
dieses natürlich auch mitnehmen; al
lein, wir haben ja leider keinö.
Du wirst einsehen, liebe Selle, daß
sich ein derartig organisierter Auf
bruch nicht ohne eine Hilfe ausführen
läßt. Dazu die lange Fahrt zur
Bahn in den aufgewühlten Wegen.
Schließlich bist du die Richtige,
um nachher den Tobenden, und toben
wird er. zu besänftigen. Du wirst
auch dafür sorgen, daß er nichts von
den kleinen Bequemlichkeiten entbehrt,
an die er eben gewöhnt ist. Also
komm, komm!
Und die treue Selle kam. Treue
Sellen kommen immer bei solchen
Veranlassungen, wenn auch hier die
Hoffnung vorherrschend war, Frau
Jrmgard möglicherweise doch noch zur
Ääfon zu bringen. Letzterer Versuch
scheiterte gänzlich, und das Verhäng
nis nahm seinen Lauf.
Durch die zugezogenen Gardinen
schien der Morgen, als Frau Jrm
gard sich von ihrem Lager erhob. Al
brecht schlief fest und tief, und er
war einer von den wenigen, die gut
aussehen, wenn sie schlafen. Er war
ein richtiger Schlafkünstler, der es
fertig brachte, auf den Stuhl neben
fein Bett mit der säuberlich gefalte
ten Hose auch die Sorgen niederzu
legen. Gern hätte Frau Jrmgard
ihm einen leisen, ganz leisen Kuß ge
geben, aber das konnte sie ja bei
leibe nicht wagen. Vorsichtig legte
sie auf den Tisch zu Häupten des Bet
tes einen dicken Brief den Ab
schiedsbrief.
Das Frühstück nahmen die beiden
Frauen hastig und in tiefem Schwei
c.en ein. Die Spirituslampe funk
tionierte nicht, und der gewärmte
Kaffee war kalt. Die Mienen über
nächtigt und draußen ein leises Nie
sein. Frau Jrmgard weinte. Der
Handkoffer war schwerer, als sie ge
glaubt; sie würden mehr Zeit brau
chen, und sie mußten doch den Vor
sprung haben wegen deeS Nachspren
gens.
Rechtzeitig hielt, der Wagen vor
der kleinen Pforte. Eigentlich hatte
Frau Jmgard die Absicht gehabt, vor
der Abfahrt niederzuknien und ein
kurzes Gebet zu sprechen, das Gesicht
der aufgehenden Sonne zugewandt,
wie es eine Bekannte von ihr bei glei
cher Veranlassung getan hatte; aber
da war die Selle, da war der Kut
scher und es regnete bereits Bind
faden.
Schließlich saß man samt dem Jof
fer im Wagen, einem jener halbver
deckten, in denen Wind und Regen
sich fangen.
; Weißt du, Selle, wie ich mir vor
komme?"
, .Nun?"
.Wie ins Mittelalter hineinversetzt,
wo die Kaufleute ihre Straßen zo
gen. immer des Ueberfalls der Raub
ritter gewärtig."
Die Selle schwieg, dann' Frau
Jrmgard weiter: Mit der Zeit sind
wirklich manche guten Dinge ver
schwunden. In Großmamas Wagen
war in der Hinterwand ein kleines
Fenster, iurch das man den zurückge
legten Weg sehen konnte. Wie oft
habe ich als Kind mit platter Nase
an diesem Fensterchen gekniet.
Trappelt da hinter uns nicht etwas?
Ich glaube, Karl hat f a'A der Bin
nen ein Paar Schildkröten erjf
spannt.
Wieoer cywcigkn, oann rccuer:
ja, wenn wir den neuen Bahn
coi txi ,n ver ö.aye yaoen wer
v ii
.Dann wird sich's noch besser flie
hen", sagie die Selle mit leiser Jro
nie.
.Natürlich, diese Entfernung wie
jetzt ist gar kein zeitgemäßer Zustand
mehr. Daraus die Uhr ziehend
.Noch fchläst er. noch ahnt er nicht!!
Beinahe hätte ich ihm einen Kuß
gegeben. 5cun. Sie brauchen nicht
so zu jagen, Karl. Sie sind ja der
reine Pseroeschinder. Horst du nichts,
fcelle?"
.0 ja. ein Hund kellt, und der
Storch sangt an zu klappern.
.Ach was! Ich meine Hufe, die den
Boden schlagen
.Nichts schlägt den Boden. Wohin
soll ich eigentlich das Billett nehmen,
Jrmgard?'
.Nun. nach B. zu Tante Elise;
aber so weit sind wir ja noch nicht,
Die Indianer sind ein praktische!
Volk, sie legen das Ohr auf den Bo
den. und sie hören dann sofort, wenn
etwas auS weiter Ferne naht,
.Bitte, tu das nicht, es ist zu naß
dazu.
.Ja. du kannst mir aber noch ein
mal wiederholen, was du ihm eigent
lich sagen wirst."
Die Selle bog sich zum Wagen hiw
aus: ,?!etzt ober trottet wirklich je
mand hinter uns her; Her Reiter ist
nur momentan hinter der Waldecke
verschwunden.'
.Was sagst du trotien? Mein
Albrecht trotten? Schon an dem
gleichmäßigen Forthüpfen der Ra
den dort in der Ackerfurche hättest du
merken müssen, daß da kein Reilerö
mann saust. Jetzt kommt er hinter
der Walde vor. Nein, so waS!
Das ist ja der alte Michel auS Hein
richSdorf. der da immer erst betet, ehe
er zu Pferde steigt. Nun biegen
wir m den Weg zum Bahnhof ein;
hoffentlich macht Albrecht mir dort
keine Szene! Nein, nein, das tut
er nicht; rauh ist er, aber nicht roh,
verstehst du wohl? Ich glaube,
die Bahnhosöuhr geht nach.
Während Fräulein Mason sich mit
Billett und Gepäckträger beschäftigte,
stand Jrmgard vor der Türe und
schaute den Weg entlang, den sie ge
kommen waren. Sachte knarrte ein
Wagen mit Kalbern heran, die zum
Guierzug verladen werden sollten,
Ein altes Weidlein mit seiner Kiepe
auf dem Rucken, strebte der vierten
Klasse zu, und sonst kam nichts.
Die Selle hatte Kaffee bestellt
.Das ist gut', meinte Frau Jrm
gard. .aber weißt du, laß mich lieber
auf dem Platz am Fenster sitzen; ich
glaube, du siehst schon schlecht, du
mußt dir wirklich einen neuen Kneifer
besorgen.
Die Selle ignorierte den Km
fer: Weiß eigentlich Tante Elise,
daß du kommst, und weiß sie den
Grunds
.Nein, ach nein! Tanie Elise hält
viel von Albrecht, und sie würde mich
sofort veranlassen, zu ihm zuruckzu
kehren.
.Wenn er dich nämlich zurück
nimmt', meinte die Selle, die ganze
stirn voll Sorgenrunzel.
.Der Zug hat gemeldet', sagte ei,
ner der Passagiere.
Zwischen dem Meiden eines Zuges
und der Einfahrt in den Bahnhof
liegen nur wenige Minuten; in die
fen Minuten kreisten m Frau Jrm
gardj Hirn die Gedanken wie ein Ra
dergewirr; und da waren beängfti
gende, aus sie einstürmende Gedan
ken. .Wenn er dich nur nimmt",
hatte die Selle gesagt. Ja. wie war
denn das. wenn Albrecht sie bis
jetzt nicht geholt hatte würde
er sie dann überhaupt
Zn
war bei aller Jovialität eine Stelle
starr, unversöhnlich, und mit dieser
stelle hatte Frau Jrmgard nicht ge
rechnet. .
Fräulein Manson ging, um das
Billett durchlochen zu lassen. Dann
sah sie sich nach Jrmgard um, diese
hatte doch eben noch hinter ihr ge
standen?! Ter Zug war da, der
Gepäckträger auch; wo aber war Jrm
gard.
Die hatte kurz linksum kehrt ge
macht. Ta stand so ein niedliches
rotes Häuschen, dicht von Weinlaub
umrankt, mit Türen zu beiden Sei
ten; und über jeder dieser Türen die
betreffende Inschrift. In jenem al
lerneosten Hauschen war Frau Jrm
gard plötzlich verschwunden.
Als sie wieder heraustrat, hstte sie
Gelegenheit, den Rucken deS Herrn
mit der roten Mütze zu bewundern.
wie er dastand, um dem fortrasseln
den Zuge nachzusehen.
Geradezu außer sich war Jrmgard.
Sie behauptete, die Türe nicht auf
bekommen zu haben, es sei cm aan.
ekelhaftes Schloß, und die Selle hatte
Ichuio. Vann stieg sie sehr kleinlaut
wieder zurück in den Wagen, der auf
Fräulein Mason gewartet hatte. Sie
vermied eS auch, den Kutscher anzuse
hen. Wohlerzogene Kutscher dürfen
in derlei Fällen nur innerlich feilen ;
aber wer konnte wissen. .
Die Rückfahrt geschah unter t
fem Schweigen. Der Regen hatte
schon lange aufgehört und es war ein
Wetterchen geworden, ein geradezu
reizendes Wetterchen.
Wieder h:elt der Won an der
kleinen Psoeie. jedoch auf verschiede
I nen Wegen gingen di, beiden Frauen
itm Hause in
myylt werd ich ihn finden?' bachit
Jrmgard unter hoZhklopsendem Her
zen.
Heerr Albrecht hatte sich den Kas.
fee auf die Ber,inda bringen lassen.
Ein weiches Mützchen fa ihm etwas
schief auf dem Ohre. Bor ihm lagen
Zeitungen, der ganze Mann äußerlich
ein Bild deS Behagens; nur daß vit
iaarre kalt geblieben war. bätle u
denken gegeben.
Als er seiner Frau ansichtig wur
dc. knisf er leicht da eine Auge zu.
Im übrigen tat er. als sei nicht ge
we en. ,Na. da bist du la wieder.
kleiner Schäker", sagte tc .Ja, ja,
die Weiberchen!'
Und dann lachte er; lachte oll
Vokale durch: Haaa. heee fcjii
hggg huuh aber ei
war ein Lachen, d.iS Jrmgard frieren
machte.
Blaß bi in die Lippen, tastete si,
nach einem Hcilt. sank wie erschla
gen auf einen Stuhl, sank auf di,
Erde, alles unter stürzenden Trä
nen.
Da fühlte sie sich von starken Ar
men emporgehoben. Sie fah in ein
Antlitz, dessen tiefer Ernst ihr neu
war, auch die Stimme, die zu ihr
sprach, hatte einen fremden Klang:
Ich will dir nichts vormachen.
Jrmgard! Da! Komödienspielen
liegt mir nicht. Du hast von mir
gehen wollen. Ich habe 'dich heute
nicht zurückgeholt. und ich hätte
e! überhaupt nicht getan, nie und
nimmermehr. Da du dich aber von
selber in dein Bauer zurückgefunden
hast, du armer verschlagener
Vogel du', und er tüßie
sie, wie er sie nie in seinem Leben ge
küßt hatte.
- mm i m
ydexli nkd,tn.
j
Von Joe Ehamberlain werden in
den englischen Zeilunzen zahlreiche
Anekdoten erzählt. Der vielgenann
te Staatsmann war nicht bloß in
der Auffassung des politischen, son
dein auch in der des physischen Le
den! ganz ander! wie die anderen
Engländer. In einem Lande, in
dem jedermann ein Stündchen der
Sportleidenschaft und dem Sport
bedürfnis opfert, durfte er sich, oh.
ne ausgelacht zu werden, rühmen.
daß er keinem einzigen Sport hul
dige. .Ich radle nicht." sagte er,:
ich reite nicht, ich spiele nicht Krik
ket. nicht Fußball. nicht Tennis, ja
nicht einmal Golf. Wenn man ein
echter, rechter Staatsmann sein will.
da man sich Nicht mit Port abgeben.
Ich habe für körperliche Uebungen
nichts übrig." Als ihn einmal eiu
Freund fragte, wie er sich feine Ge
sundheit (vor dem Schlaaanfall. der
ihn .kampfunfähig' machte, ist
Chamberlain niemals ernstlich krank
gewesen) erhalte, erwiderte er: .Ge;
hen Sie nie zu Fuß, wenn Sie sah
ren können, und wählen Sie von
zwei Zigarren immer die dickere und
stärkere.' Chamberlain ist immer
ein leidenschaftlicher Raucher gewesen
uno yaiie ein veionvere Freude an
scharfen. beißenden Tabaksorten.'
Wenige seiner Freunde waren im
stände, die Zigarren, die er ihnen
anbot, zu Ende zu rauchen. Sein
jugendliches Aussehen wurde durch
die elegante Kleidung noch geho
den". !
Chamberlain war in seiner 2i;
leite immer sehr gewählt, und wenn
er in seinen politischen Lehrjahren
in Manchester in die Arbeiterver,
sammlungen gina. war der kostbare
Pelz, den er im Winter trug, je
dezmal Gegenstand großer Neugier
uno eisiiger qagungen. Ais er
S Ä!"'!
einzog, musterte ihn Tksraeli. der
andere Tandy des Parlaments, mit
kritischem Kennerblick und sagte lä-,
chelnd: .Er mag sonst sein, was
er will, aber da Monokel trägt ;
w,e nur ein Gentleman . Die scharse
Beobachtung des alten konservativen i
Staatsmannes sollte spater durch 1
Chamberlains politische Entwicklung ,
bestätigt werden. Kein englischer
Staatsmann, nicht einmal Gladstone
mit seinen berühmten Batermör,
dern. lieferte den Karikaturisten ein
so prächtiges Sujet wie Chamber
lain. Sein Monokel und die Or
chidee, die er Tag für Tag im
Knopfloch feines Rockes trug, waren
den Humoristen unter den Zeichnern
sozusagen eine unerschöpfliche Fund
gruoc yui izrzieiung immer neuer
komischer Wirkungen. Eine Ode
rettenbühne hat sogar die Lieb
lingSblume des berühmten Politiker?
zu einem Singspiel verarbeiten las
s"l. j
n
m m m m , !
GtmiiMch ktritdsktit.
Ein biederer sächsischer Bäckerme!
sier hat den modernen Gedanken der
Reklame in geschäftstüchtiger Weise
mit altväterlicher sächsischere Gemüt
lichkcit verquickt: Sobald nämlich im
Umkreis seines Geschäftsbetriebes in
einem Hause 'neue Mieter einziehen,
stellt er sich als
Gratulant", beladen
mit einem Blumenltrauk und sckmack
hafiem Topfkuchen ein. In seine Ein
zugZalückwünscke flickt er dann oe
schickt die Bitte, doch bei ihm künftig
kaufen iii wollen.
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CRUIAOCM 9N TM( MANCH
TMI TRIUMPH et TNC CltVIMTM CtNTUDV
Ans dem Staate.
?llbicn, Tcr 10 Jahre alte Da
vid Äkiittoil und sc'iue (Gattin sind
beim tiirchtretincu ihrer Pserdk
imi'ö Lrbrn gekommen. ,
Vorkinalc-jt. Clint Bowors und
Harrn .lmüi-r. jmei junge Leute
ans Hartin.itri, sind in Sior Eit?
von einem Zuge dr Milwaukee
.'al?n überfahrri, und gctödtrt wor
den.
i'iutricc. Durch die Erplosion ei
or Erdnußröitl'r'Maschiiic vor dem
'ade,, vo Cl'aö, Ocicr'tnrt wurde
ein Tichmd Personen verlebt.
ebrzcka Eity, Eine schreckliche
Tragödie spielte sich im Heim des
Farmers William Keppler im nörd
liciu'ii Theile des vsoimtq ab. Er
lud seine chret'liute. um Natten
!M schiene, als der Schuh abging,
in id seine ftrmi im Wicken traf,
sie sofort tödtend. Ket'pler ist iiber
daö schreckliche Unglück dem Wahn
mm ual'e. lai Paar hat zwe
Binder. '
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