Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, July 28, 1914, Image 2

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    Omaha Tribüne, Dienstag, 23. Juli. Ml.
2.
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Cmnlja, Nebr Ä JIi. 1911.
chkivgkünd.
Wo kommen wir hin. mit der Logik, die sich jetzt beim Lrsch!v!n
den Huertal au der Negierung Veiiko, so breit in der Prrsse unserel
&rnte macht, und die lautet: Huerta mußte gehen, weil er durch Usur
patlon nach einer Nedolution zur Regierung gelangt war, und der Ler
dacht der Ermordung Maderel an ihm fastete?"
Madero. der ihm voranging, war da Produkt der Revolution und
Usurpierung. ES stürz! Dia,. Tkaz stürzst Jzlesiai und kam so
ja seiner ersten Präsidentschaft. Jglesial hatte Lndo vorher mit SLtaj'
$flfi gestürzt.
Earranza. der Huerla folgen soll, ist dai Produkt der Revolution,
nd der Usurpierung. er wird el sein, uch wenn mezikantsch Wahlen"
ihm den Kuf deZ Lande bringen. Denn jedermann weiß, tue merika
ische Wahlen smd. Und er wird 8 sein, auch wenn man ihn c!S den
rormalen Nachfolger Madero betrachtet, der, wie gesagt, selber da
Produkt einer Revolution war. '.
Wenn die Logik der Press, bezüglich der Notwendigkeit dei RüZ.'
tritt. Huerta richtig ist. s kann (S euch in Zukunft keinen legitimen
PrLsidentea Me;;kol geben, und hat eö ni, einen gegeben.
Huerta lat gehen müssen, weil er in Washington nicht gefiel. Sein
Nachfolger wird gehen müssen, sobald er dort nicht mehr gefallen wird.
And so wird e solange fortgehen, eil Meriko sich Präsidenten gibt, die
ihre Befehl cmJ Washington entgegennehmen. Unsere Politik auf dem
Gebiet eil zum Kanal, ist da genaue Seitenstiick zu der Rußland! in
Ost und Südosi-Europa. Unsere ist leichter, weil wir keine so gut
Organisierten Gegner finden, wie Rußland in der Toiitiu-Mcnni: und
dem Deutschen Reich,
... , . Erotelöhne im Wruc.
. Zwei Zunge Leute aus ColmnbuS, C, die, um höhere Löhne zu fu
föen, nach dem Westen gefahren sind, haben kürzlich nach Hause geschrieben,
daß sie dort zwar eine Menge Arbeit finden könnten, aber nicht unter den
Lohnbedingungen, auf die fie gehofft hatten. Wie die .Columbus Tis
fcaich schreibt, sind sie lediglich mit Farmern zusammengetroffen, die ihren
küngestelllen nicht mehr als zwei Dollars den Tag bezahlen und fie von
WorgenS vier Uhr bis abend um 9 Uhr arbeiten lassen (mit einer Mit
tzgFpaufe von fünfzehn Minuten), und es ist ihnen bis heute noch nicht
gelungen, auch nur einen von den Farmern im Westen zu finden, von
denen man liest, daß sie ihren Leuten zurzeit der Ernte Löhne bis zu fünf
.TollarS den Tag bezahlten.
Tiefe beiden jungen Männer auS Ohio haben jetzt Oklahoma und
KansaS durchstreift und werden nun ihr Glück in Nebraska versuchen. Alle
hiese Staaten benötigen selbstverständlich, wenn sie ihre Weizenernte ganz
Anbringen wollen, Hilfskräfte von auswärts. Besondere Fälle erfordern
iiefondere Mittel, aber trotzdem kommt eö nicht vor, daß ein Former seinen
'Erntearbeitern fünf Dollars den Tag bezahlt. Es ist allerdings Talsache,
i.a. diele von den Farmarbeitern, die zur Ernte herangezogen werden, mit
'zwei Dollars noch zu teuer bezahlt sind.
Die Arbeitsstunden auf der Farm find lang, man braucht jedoch sei
r.en,Swat nicht zu verlassen, um das zu erfahren. Das ist überall so.
lUeberall gibt e5 Farmer, die ihre Arbeiter übermäßig lange beschäftigen.
And daF ist wohl auch mit ein Grund, weshalb so diele Leute, die auf der
'Farm gearbeitet haben, in die Stadt ziehen in der Hoffnung, sich ihren
Lebensunterhaltdort bequemer verdienen zu können. Die Folge hiervon
ist eben der beständige Mangel der Farmer an Arbeitskräften.
' Die Farmeigentümer in KansaS, Oklahoma usw. sollten aufhören,
ton Fünfdollärlöhnen zu reden, wenn sie doch nicht mehr als die Farmer
in anderen Staaten bezahlen wollen. Wahrend der Erntezeit kann es ein
kräftiger junger Mann auf der Form in jedem Staate, der Landwirtschaft
treibt, auf einen Lohn von zwei Dollars bringen. Auf keinen Fall bezahlt
'eS sich deshalb für ihn, sich durch Versprechungen von Fünfdollarlöhnen
dazu verleiten zu lassen, die lange und teure Fahrt mit der Eisenbahn
,zu unternehmen. .r (Milw. Germnia,)
. i ki iWl i
Leere Frachtwige, z R,osedeltS Zeit.
'Tie Finanzberichte der bekannteste Handelsagenturen im Lanoe
L?eldm einen Aufschwung des Geschäfts. Herr Roosevelt w,ll allerdings
noch nicht dnran glauben. Und mit ihm diele politische Gegner der Admi
nistration. ' Die Zahl der nicht in Gebrauch befindlichen Bahnfrachiwagen
gilt ihnen als ein sicheres Merkmal schlechter Zeiten. Ihre Zahl belief sich
am 21. Mai auf 241,802; daS war die HSchstzahl in diesem Jahre. Am
1. Juli hatte sie sich um 22.260 vermindert. ES waren nur noch 219,542.
Aber wenn das ein übles Zeichen, ein Zeichen schlechter demokrati
scher Zeiten ist. was bedeuten dann die 32,513 unbenutzt stehenden Fracht,
wagen, die am 6. Januar 1909, als gegen Ende der Administration
'Roofcvelts verzeichnet wurden, oder gar die 413,388 vom 29. Aöril 1903.
als die Gesamtzahl der überhaupt vorhandenen Wagen noch geringer war
elS jetzt? DaumlS war Herr Roofcvclt im Amt und .der Prosperität brin
gtmde Hochzoll in voller straft.
Die Finanzberichte find sicherlich zuverlässiger als die Schmerzensrufe
von Politikern, die behaupten. Dinge besser machen zu können, die, alS
Zie im Amte waren, viel schlimmer waren.
' 0
Ein Nichter in Portland, Ore., hat einen veru-uien jugend
lichen Betrüger zum Dienst in der Marine .begnadigt". Der Reknitie
rungS - Offizier hat den Begnadigten abgelehnt und dem Richter ein
Schreiben gesandt, in dem er ihm mitteilt, .die Marine diene dem Lande
nicht als Strafanstalt': worauf der Richter den .jugendlichm EnthufiaS
n:us des Offiziers mit scharfem Spotte zurüöwieS und tadelte. .Unsere
militärischen Verhältnisse find barbarisch, hat Rossevelt einmal gesagt.
.Barbarisch rückständig' antiquiert, an die Zeiten von deS Alten Fritzen
Vater erinnernd ist jedenfalls die Haltung deö Richters, der in der Sorge
eine? Offiziers um den guten Ruf und CharaÜer der Truppe nichts weiter
üiS unnötigen unb ungerechtfertigten jugendlichen Eifer sieht. Marine
rr.d Heer sind wnNich keine Cttafanstalten.
a uf Papis:.
Rm. Jtrn(3fr ist über 3?rft ;rf
nach XniffAlAr.d ooiirrrifr, um drt
ferner WiiuürMcnm'rl4t zu gmu
nrn. ffra (Mau 2unn und
ihr Sohn Will. friÜier in Pn'il.
I i o iv. in Cflalwiiw luiiiUit.
rwtlcn tVi dein tfSjcimr JVaii'
iPuirtl) zu besuch, Iolm iriu
feu, irr im fflarffon iiiital i
Ottuiftu darniederliegt. drfinM sich
auf dem t$ejt der SMlrniini.
Die lebte Z'crfamuiluiig des JUauni-
Perrin der lutherischen rirtviikkir.
che fand im 0uis von Ära J'ar
bara Zwiebel in Eiid Papillion
statt.
Ö. F. Qurn. deutscher Cvl.
fer. Augen untersucht für Brtl.
Im. 413 5 öronVii ütiauCe.
fÄefcr,
ttit von Sturi&a (Sranutc.
i Wieder deutsch Luftt eh. wi, d!
wehltitt.
' Und diese köstliche Juniivetter!
Er mußt sich ordentlich besinnen, ob
drüben auch jemals schön gewe
sen war. Cll'ome von goldenem
Sonnenschein waren über die erste
Fruhlinpracht ausgegossen. Dazu
diese närrisch süfze, mit allerhand
lumenöust geschwängerte Lust, i
Vin klein wenig deuegt von einer sri
ischen Brise.
Und nun Wald deutscher Ei
ichenwuld! Gütliche, Jahrhundert
lt Baume mit jungem frischen
aus. Äö,iel chmetierlen und ,uit
.scherten. Grillen zirpten, Lienen und
Llaser jimtut in dem üppigen Un
lerholz. Er streckt sich in den Schot
ten iiieS Baumes und betrachtete die
kiktnk ä0elt der Pflanzen und 2,er
chen rundum mit Wohlgefallen. Er
kannte sie olle, die Fruhlinalumen
TaS hatt ihm Mutter gelehrt
,Mu!ter. deren Etolz eS war, jede
lKiäullein zu kennen und sogar im
ITUinl.v Ki. g !,., m !,. ...S
.wilMk vi ukiuill tfilUiC . uuu
i jillkra,ieiung zu nennen.
Butter! Welche Freude lätte
fit gehabt, ihren ältesten Jungen nach
langen vier Jahren von Amerika zu
lerlvarten. Arme Mutter! Dich ha
!doi Leben aufgezehrt dal uner
iudlich BorwärtSringen die
iTorge und hattest doch noch ein
frieöliches Alter verdient. . . .
Sine leise Wehmut teschlich den
lrastigen. von der eesahrt oebraun
ten lungen Mann. Aber dann reckte
er sich: man mußte daS Vergangene
eben vergangen fein lassen. Aber
kaum betrat man die heimische Erde,
da kamen auch alle sentimentalen An
Wandlungen wieder. Echon die Idee,
den angebrochenen Tag in einem
Wald zuzubringkn . . .. nachdem
fr seine Geschäfte erledig! htie. Er
hätte längst nach Berlin unterwegs
lein können, auf dem Wege zum
iUaterhauö! Ja. wenn Mutter ihn
dort erwartete! Er freute sich
wohl auf die Brüder! Er wurde daS
Grab der teuren Mutter aufsuchen!
Aus Bater freute er sich auch.
Aber die neue Ttiefmania! Run
ja! Das mußte man erleben, konnte
man sich nicht ausmalen. Im Grunde
hatte er eine Art Hochachtung vor
Papa, der mit seinen Fünfzigen noch
1o tapfer zufassen konnte!
, Hellmut Richter überlegte, was ihm
die Seinen von der neuen Ehe mit
geteilt hatten. Viel war es nicht
ein Bild konnte er sich nicht machen,
Zuerst war vor knapp einem J.ihr
ein Brief von Water gekommen mit
der Ankündigung seines Entschlusses.
.Wir können die Tote nicht zurückru
sen mit all unserm Jammer. Und
mein Hauswesen, das sie so wacker
ausgebaut hat. zerfällt durch fremde
)Lienn!eu!e. Ihr Jungens und ,ch
ftlber werd ganz außerhäuslich vor
lauter Ungemütlichkeit. Nun.' ich
hoffe, daß Adelheid Euch eine gute
iiameraom weiden wird, m der Ihr
meine Frau ehrt.
Und nacheinander hatten sich die
Brüder verlauten lassen je nach ihrem
Charakter. Bruno schrieb: .Der
Alte hat wirklich einen Dusel und
wir können uns zur Stiefmutter gra
tulieren: sie kocht und wirtschaftet
ausgezeichnet, zwar anders wie Mut
ter dafür ist sie auch jung!"
Richard hatte Angst vor dem Ee
tue gehabt, doch sie sei eine vornehme
Natur, ruhig und gefetzt; allerdand
Hechachtung. Aber Erich hatte letzt
hin ganz glücklich geschrieben: .Weißt
Du Brüdenein, ich habe geheult, wie
ein Kettenhund, daß an Mütterchens
Platz eine andere kommen sollte. Und
nun? Mama Adelheid ist mir ein
rechte zweite Mutter vielleicht eine
altere, erfahrenere Schwester . .
Mehr wußte der ferne Stiefsohn
nicht. Nun, er würde sie morgen
mittag sehen, begrüßen und ihr
respektvoll die Hand küssen, wie sich's
geziemt.
Und dann? dann würde er schnür
stracks nach Guben fahren und sich
dort nach Adele Fürstenrath erkun
digen. . .
Das war zwar auch eine deutsch
sentimentale Anwandlung; .er lächelte
Über sich selber; aber was wollte man
tun? Es war ja fraglich, ob dieses
Mädchen nicht längst verheiratet war
ob sie ihm heut noch so gefiele,
wie damals? Bier Jahre sind viel
und sie war ja etwas älter als
er.
Dennoch, er mußte sie wiedersehen;
sie war sein letztes Erlebnis gewesen
auf deutschem Boden, und nur die
Unsicherheit seiner künftigen Stellung
in Amerika und eine eigene Mutlosig
keit hatten ihn damals fchweigen hei
ßen. In den ersten schweren Mona
ten drüben aber hatte er wieder nicht
den Mut gefunden, ihr ein bindendes
Wort zu schreiben; so schwieg er
und hatte dann den Anschluß ver
paßt. Aber er hatte sie nicht ver
gessen können!
' Ein merkwürdiges Mädch lnit
einer fabelhaften Offenheit. 2!ch
eine verborgene Glut mußte in dem
jungen Weibe sieckn, daö so unge
fchminkt davon sprach, eö habe seinen
Beruf verfehlt, wenn S nicht einen
Gatten verziehen und liebe Kinder
tsissmr lönne. MeWHkeit L
all PrivstsekrklZrin ist be, kin V
chästigung für mich, aber mein U
len Kruste liegen brach. Man Hut
a soviel iiberschüssigeS Skfiihl; wa
möcht Conn um sich breiten und al
len seinen Lieben da Leben leicht
machen. Satte und Ainder sollten
nach all der Rt. di dai Leben, ja
schon di Schul macht, daheim einen
Tempel finden von Behagen und
Traulichkeit, in dem si sich gesund
baden und stärken können für da
harte und widerwZrtig, Draußen.
Gewiß nicht alle Frauen denken
so, viele, di, sich der schweren Zeilen
verschließen, si, nicht begreisen, d!
meinen ihre Pflicht erfüllt zu haben,
wenn sie sich schmücken und eben da
sind mit all ihren kleinen Launen."
Vielleicht waren ihr 21);
sich ihm tief iiigepeagt, und damit
hatte er seitdem alle sein weiblichen
Bekannten gemessen.
Aber was sagte sie noch, an jenem
letzten Morgen im weißen Sand des
kleinen Ostsktbadet? Hm. d,,I war
auch ihm in bitter Erinnerung.
.Aber sehen Sie, ich bin arm
und mit all meiner guten Einsicht
wird keiner den Mut haben, ein lan
geS Leben mit einem armen Mädchen
zu wagen! Ach, ei gehört zu allem
Mut!" Sie hatte ihn damals ange
sehen und es war, all hätten
Tränen in ihren Augen geschimmert.
Nun ja, auch er hatte den Mut
nicht gehabt aber heute
jetzt begriff er sie besser. Wozu
nur zögert er?
Er sprang empor und eilt quer'
durch den Wald, seinen Miet.Mgen
nicht genau so. ober der Sinn hatte
zu besteigen. Er wollte noch mit dem'
tiachtzug nach Berlin, konnte schon'
am Bormittag die Eltern begrüßen,
und am nächsten Tage in Buben
sein. Wer weiß, vielleicht kam er
noch nicht zu spät. '
.Also ein Uhr fünf läust der Zg
ein. Um zwei spätestens sind wir
hier; dann bring' ich Dir meinen
Äeltesten. Adelheid. Adieu inzwi
schen. ES ist doch ein eigenes öe
fühl, wenn einem so in Kind nach
vier Jahren wiederkehrt.' Der statt
licht Fünfziger griff mit den Fin
gern in seinen Stehkragen und rückte
an der Krawatte. .Die Jungen!
werden pünktlich am Bahnhof sein!
Aber Du sagst ja gar nichts, Liebe?"
Frau Adelheid strich mit beiden'
Händen über Stirn und Haar. WaS
soll ich sagen, Richard? Ich freue
mich für Dich! für Euch! Und will
unsern Gast pflegen und '
Bist neugierig auf ihn?" Er ließ
seine Blicke aufmerksam und ein we
nig unruhig über seine junge Gattin
gleiten.
Ein gequältes Lächeln lag um
Frau Adelheids Mund. .Eure Auf.
regung hat mich angesteckt, auch viel,
leicht ein wenig nervös gemacht. Und
dann," wie sie versuchte zu scherzen,
.so ein plötzlich auftauchender großer
Sohn, der kaum zwei Jahre jünger
ist, als man selber, soll einem nicht
einen kleinen Schreck einjagen? Weißt
Du. es gehört ordentlich Kraft dazu,
so große Söhne zu haben vier so
große Söhne."
Ter Gatte ergriff herzlich ihre
Hände. .Da treffe ich Dich auch
einmal bei einer Mutlosigkeit! Ei
ei! Nun, ich werde Dir helfen, Liebe!
Laß den Kopf nicht sinken!" Zögernd
verabschiedete er sich. Frau Adel
heid schloß hinter ihm die Tür und
stand noch einen Augenblick im halb
dunklen Korridor. Ihr war schwer
in den Gliedern und dumpf im Kopf.
Ah. das wunderliche Leben dai
seltsame Leben. . .
Sie erteilte dem Mädchen noch ei
nige Anweisungen für da! Mittag
essen und flüchtete in ihr Zimmer
zu ihrem kleinen Arbeitssessel.
Aber was fürchtete sie nur? Selbst
wenn iener Verehrer . der plöd-
lich ohne Abschied von ihr gegangen
war, nun als Stiefsohn über ihre
Schwelle trat, was war denn? Ihr
Leben konnte dö nicht mehr ändern.
sie schürzte bitter die Lippen. Ge
rade jenes kleines Erlebnis in dem
Seebad, an dem sich all ihre Mäd
chenhoffnungen und Wünsche empor
gerankt hatten, hatte sie unwillkürlich
,n ihre Ehe gedrängt. Ah. w batle
sie damals gewartet mit bangem Her
zen und gehofft, von einem Zu'
sammensein zum andern ... Ge
miß, er konnte ihr noch nichts Sich,
res bieten aber hatte sie das er
wartet? Wäre sie nicht zufrieden ge
wesen mit einem Liebeöwort? Wer
weih, dann wäre alle anders gekom
men!
Aber er war abgereist, heimlich -
ohne das dürftigste Abfchiedswort,
Noch hatte sie gewartet, von Woche
zu Woche auf ein LkbetiZzeichen
von ihm bis sie endlich hoffnungs
los war und di Bitterkeit über sei
nen Verrat immer höher wuchs,
Da hatte sie alle törichten Hosfnun
gen uno Wünsche begraben und
als nach Jahren der prächtige nll,
Herr Richtn sich um ihre Hand be
warb, da ging es ihr nur ganz flüch
tig durch den Sinn, ob er mit jenen
Ungetreuen verwandt sn -- Rlch
er es gas so viele Richter . . .
Eine Depesche wurde gebracht. Si
blickte erschrocken auf die. Uhr., Als!
chon in wenigen Minuten 'konnte st
i)m gegenüber stehen dem Stief
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TmuMr or isti o.
Da richtete sie sich floh emver. at
mete noch einmal tief. Er hatte sich
ttinl. Nicht dal geringst Anrecht an
sie rwoiben wie gern hätte
ie ihm damals iedel luaestanden.
Aber r hatte sie verschmäht . . .
,?lleicht war auch alles Täuschunz.
gewesen bei ihm nur ein müßiges
Spiel unauSgefüllter Stunden . . .
Ruhig und würdig trat sie dem Be
sucher entgegen. .Willkommen im
lternhau!" j
.Gnädige Frau! Frau Mama!"Z
Er neigt sich über die schmale schr"?
Hand und hob die Augen zu dem
bleichen Antlitz . . . .Adele! Fräu
.lein Adele!"
, S lächelte ein bittere, schmerzli
chei Lächeln und schüttelte leicht den,
Kopf. .Frau Adelheid Richters
Schon seit fast einem Jahr!" I
.Aber! Aber!" Er war so!
verwirrt, so erschrocken, dak er sick'
an oen Sessel klammern mußte.
.Daß Sie mich überhaupt wieder
rkannt hoben! ES waren zwar rech
frohe Stunden am weinen Strand
doch hatten sie ja keine Bcdeu
tung weiter!"
.Keine Bedeutung?" Er strich sich
fassungslos über die Stirn. .Für
Si vielleicht nicht! Aber "
.Auch für Sie nicht, junger
Freund! Seien Si überzeugt!" er
widerte sie mit tiefer, fester Stimme.
.AIS meine Mutter!" Er schlug
oei Hanoe vor oas Vesicht .Als
V
meine Mutter: Tin v oklick aus.
brechender Verzweiflung warf er sich;
in den Sessel und verarub daS Eelickt'
in die Hände. ,
' Frau Adelheid stand am Tisch.!
Ein Zittern überfiel sie. daß itjre;
Zähne auseinanderschlugen. Tann
iokte sie sich. Da kat da Leben,
unS wohl einen Streich gespielt
uns beiden ungewollt. Aber wer lebt.l
muß auf Wechsel gefaßt sein!" Siej
hob in stummer Qual die Achsel. !
' .Aber gerade mein Vater! Muß!
ten Sie nicht ?" '
' .Se hatten mir nie von Ihren Ans
gehörigen gesprochen, und erst zu spät,
erfuhr ich von dem lange abwesenden,
fi?oyn. j
' .Ich war gekommen. Sie ,u lu!
chen! Durch die ganze Welt hätte
ich du gesucht:' Er lachte höhnisch
U. ,
.uno sinoen mich Ihnen so nahe!"
chnitt sie klar und bestimmt seine
ftcd ab. .Damali hätte ich mich zu
;ern finden lassen heute ist es zu
pät. Denken auch Sie, wie ich mich
zewöhnt habe: wir hatten beide ei,
rn Traum. Einen schönen Traum.
der verweht ist. Aber nun, !
ich muß Ihrem Vater telephonieren
j und Ihren Brüdern, die all zum!
Bahnhof wollten. Entschuldigen Sie!
Mich!"
Er war allein und starrte!
auf die Tür. durch die sie verschwun-s
den war. Und dann, er nahm denj
Kopf in beide Hände. Ah. eö gehört'
zu allem Mut Mut zur rechten!
Zeit! Hm! Dann fprang er aus
er durfte nicht hier bleiben mitj
lihr unter einem Dach unter seines
Vatert Dach. Er mußte abreisen, so'
fort. Ja so. daö hatte er ja auch'
box: nach Guben wollte er, um
Adele zu suchen! Pah. das war
nun unnötig er hatte sie ja'ge
funden. Nun hatte er gar keinen
jPlan weiter gar keinen. ;
1 Müde und mutlos warf er sich
wieder in den Sessel. Wozu abreii
fen? Dazu war noch morgen Zeit.
Er wollte doch die Seinen begrüßen
und dann nun
Dann würde er sich eben treiben las
sen vom Leben wie bisher. Er würde
ja nie den Mut zur rechter Zeit fin
den. , .
glischex Hmr. i
Sie ist weit über achtzig Jahre und
gesucht zum erstenmal ein Kino. Beim
Verlassen des Theater trifft sie ei'
'nen Bekannten, der sie gefragt, wie es
,ihr denn gefallen habe. .Oh. recht
nett, schade nur, daß ich anfange,
lein bißchen schwerhöria m werden:
sich hab leider kein einziges Wort
erstanden.'
; Ein berühmter amerikanischer Ma
sler wird gebeten, sich die Gemälde
igalerie eines Millionärs anzusehen.
Die Bilder wäre höchst mindermer
na, tu der ganzen Sammlung be
Land sich kin einziges Original, und
idie Kopien waren von ganz unbedeu
senden Leuten. .Wissen Sie nicht.
Verehrt , Meist?, welcher öffentlichen
i diele, Sammlung Mnken
hhIiih'"
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Bestellen Sie eine
kann? Ich möchte gern den Kranken
und Schwachen zu einem Kunstgenuß
verhelfen. .Schenken Sie sie doch
einer Blindenanstalt", sagt der. Maler
schroff.
! .Wie wunderbar Ihr Getreide
fwächst. Auch Ihre Gemüsezucht ge
Zieiht prächtig. Essen Ihnen die Bö
igel nicht viel weg?" Fast gar
'nichts!" So, das ist um so er
,staunlicher, als ich bei Ihnen gar kei
!ne Vogelscheuche bemerke." Ach,
!das ist gar nicht nötig. Meine Frau
lgeht hier den ganzen Tag spazieren."
, m
i Die verliebte T a n t e
Mutter: .War die Tante recht1
freundlich zu Dir?"
Peperl: O ja, zuerst t)nt sie mi
leinen Schnurrbart angeklebt, un
idonn hat sie mich wohl eine halbs
.Stunde lang abgeküßt
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