Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, July 21, 1914, Image 2

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    Cmsft TtiSunt, Iies,g. 21, 101 i.
OMAHA. TRIBUNE
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Telephon Douglas 3700
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Durch Träger, per Wiche 10
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Prxi dk W-chknUatt:
Lei fmkier VorauSdezahlunz.
ter $ar f50
Wochenblatt erscheint Tonnerstazt.
w York Offic. Th Gnn Nwp
pr AlUnc. 45 W.t ZiKS.
Cmaf), Nebr.. 21. Juli. 1911.
Tie rothe Nation der Cherokesen
lat cufzrhort zu erisliren. ?n Cf
lahoina I)0t man kurzlich die Auf
lösung d.'s Stammes a,?kunolgt
und gefeiert. Ten Unterganz der
Nation bedeutet daS niäit. aber sie
wird mit der Zeit in der weisen
Rasse aufgehen, fcasj man ihre Spur
nicht mel,r findet. Bald werden
nur noch hier und da, bei dem oder
jenem, eine kühn gebogene ?ldlerna
se oder blauschivarzes Haar daran
erinnern, daß seine Ahnen einst in
den ffeUengebirgen dem Grizzlq mit
dem blanken Messer zu Leibe gingen
oder auf windschnelleni Mustang die
Prairien durchslogen. Nicht viel
langer di ein Jahrhundert hat der
Vro.zed gedauert, der mit den rothen
nreinroohnern dieses Landes so
Gründlich aufgeräumt hat. Eine
Kulttirnothivendigkeit haben die ei
nen es Genannt eine Grausamkeit
die ,deren. Jedenfalls ist an den
Indianern viel und schwer gesün
digt worden. Und das war k e i n e
Nulturnothwendigke-t.
i. .
. Brißberz, Friedrich XL in Baden,
d sein, IST. eburtsla feint.
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Unverdiente Ehre.
In LomZville, Ky., wurde neulich das StanÄil'd eines Manne! etn
geweiht, George T. Prentice, der
Hsrausgeber und Redakteur des
'.Journal' wurde später mit dem
Redakteur des Courier-Journal'
der bedeutendsten Journalisten, welche die Vereinigten Staaten hervorge
bracht haben. Henry Watterson kann nicht nur als der Nachfolger Pren
ticeS, fondern in gewissem Sinne auch als sein Schüler bezeichnet werden
Ter Schüler hatte indessen wenig Ursache, stolz zu sein auf seinen Lehrer.
Denn Prentice, obwohl ein Mann
rm Mann von bösartigem Charakter
daher für Watterson unmöglich eine
der Einweihung des Denkmals die
mal steht vor der städtischen Bibliothek.
LomSville, welche in der Bibliothek
'ollte es als abschreckendes Beispiel
Zunders dem deutschen Nachwuchs sollte die schmähliche Rolle, die Prentice
tinst in der Geschichte der Metropole von Kentucky gespielt hat, in die
Erinnerung zurückgerufen werden.
't' 2v?ü'l'patlen des Louisdiller .Anzeiger' finden wir den Be.
"richt ,übcr die Einweihung deS Standbildes. DaS Blatt enthält sich darin
jedes Kommentars über den Charakter und das Leben des Mannes, dem
daS Tenknal gilt. Wir sind weit entfernt , davon, ihm einen Vorwurf
daraus zu machen,' da eS seit langen Jahren freundliche Beziehungen' mit
cm 'Courier-Journal" unterhält. Aber vor uns liegt die große und
schön ausgestattete Galanummer, welche der .Anzeiger' anläßlich des kürz,
liehen Sängerfefies herausgab. Sie enthält u. a. eine gedrängte geschicht.
liche Uebersicht über die Entwicklung von Louisville. Darin wird George
2. Prentice gebührend an den Pranger gestellt als die eigentliche Seele
der Louisviller Knownothings, welche im Jahre 1325 den blutigen Mon
tag' in Szene setzten, jene abscheuliche Orgie deS FremdenhasseS, unter
leren Folgen Louisville Jahrzehnte hindurch zu leiden gehabt hat. Pren
:ce war allerdings zu vorsichtig, um selbst mitzumachen, als die Knw
,-othing'RowdieS damals durch die Stadt zogen und die gemeinsten
Schandtaten- gegen die eingewandcrten Bürger, namentlich die Deutschen
nd,die Jrländer, begingen, aber er hatte mit seinen Hetzreden und mit
seinen Schmähartikeln die heillose Rotte zu ihrem blutigen Werk aufge
reizt. Aber Prentice war nicht allein ein wütender Jremdenhsscr, sondern
er kokettierte auch mit dem Temperenzhumbug, der damals Modesache zu
werden begann. In der erwähnten geschichtlichen Uebersicht stoßen wir
f.uf den folgenden interessanten Passus: Geo. D. Prentice, der Redakteur
des offen zur Snownothingpartei übergegangenen Journals, der wie ein
Bürstenbinder trank, verfaßte ein Temperenzgedicht. Der Stadtrat, dessen
Mitglieder samt und sonders den Whiskey liebten, verweigerte die Schank
Iizsnzen mehrerer deutscher Wirte'., Es scheint also, daß NativismuS und
Prohibition schon zu jener Zeit Hcmd in Hand mit einander gingen. Und
dem nativistisch'prohibitionistischen Heuchler Prentice, dem eigentlichen
Urheber der blutigen Episode, welche lnage Jahre hindurch ein Hemmschuh
für die Entwicklung von Louisville war, hat nian vor der städtischen
T'iblmkhLk ein Denkmal errichtets jBermania'Herold )
l liltitfc tfir 333:1!.
, Ein der eEttfchsDierlgst Proble
rot der Erziehunz ist da et, Lektüre.
Soll man jung Alsdchen und halb
lsluzg Jungen tiberhsupt diel andere!
lesen lassen al bat, wal sie von
Schul weg lesen müslen, und toai
soll man ihnen zu lesen erlauben?
Viele meinen, diel Lesen sei uderhaupt
von Uebel; die werdenden Menschen
sollten ihre freit Zeit mit Betätigung
im Haushalt, mit Epazienngehen.
Spielen im Freien, wohl auch mit
Besichtigung vo Werkstätten und
Fabriken, mit .Basteln' und derzlet.
chen Dingen, die aus da praktische
Leben vorbereiten, aulfiiCen. Nun'
da wird man wohl sagen dürfen: i
nel tun und datz andere nicht lassen,
all da! und noch manche andere ist
gut. aber Lesen ist auch von Wert.
Aber w a I lesen? Ja. dafür kann ,
leint Regel gebe. EI kommt sehr
viel darauf an, wal denn die Litern
au ihren Kindern .machen' wollen,
d. h.. wat ihnen als Ideal für sie
vorschiebt.
Als sollen die Eltern ihren flin
dn die Bücher selbst aulsuchen, al
lej vorher lesen, wat sie ihnen geben?
DaS geht in der Theorie. Ader
gibt et heute noch viele Väter, deren
Nerven ,1 gestatten, neben ihrer Ar
beit dauernd .VorkauLektüre' ,u
treiben? Schwerlich. Man wird dem
Zufall nicht die Mitirkung versagen
tonnen. Aber natürlich gibt et eine
Menge Bücher, die man auch den
jungen Mädchen .ungesehen' zur Lek
türe freigeben kann; jeder Gebildete
kennt Hunderte davon: klassische Dich
terwerke. Reisebeschreiiungen. Ge
schichtöwerke, naturwissenschaftliche,
populärphilofophische, auch den oder
jenen Roman. Allzu ängstlich braucht
man nicht zu sein. Wi2 man nicht
gerade Heilige erziehen, so werden
Zehn bit Fünfzehnjährige au Bü
chern der genannten Art kein ist
saugen! Sehr anzuraten ist ober
ein!! Man sollte die lesewütige Ju
gend anhalten, ab und zu von einem
Buch eine kurze Inhaltsangabe auf
zuschreiben. Eine Viertelstunde am
Abend widmet man der Besprechung
del von den Kindern Gelesenen; eine
Viertelstunde wird mau immer übrig
haben! Lzu..-, . ... ...
"4 " ""
1 mm. r eltsinn!ae J Aer
ik An rttfnnfc (r&rUntnl
I fl l l l II. f " -
.Nehmen Sie 'S nicht übel, dah ich
schon wieder mit der Rechnung kom
me, Herr Baron, aber meine Frau
läßt mir keine Ruh . . . der hab'
Zch 'n neuen Hut versprochen, wenn
1$ von Ihnen mein weis megtr
Tenerer Trost. .Hast
Du Dich endlich über die Untreue
Deiner Braut getröstet, alter Junge!
! 1 je : rj-11 r.I i..tz Xn.
I .Ja. 10 cm i"
übet hinweg . . . aber ein ganze!
Faß Wein hat'! gekostet!''
in den fünfziger und sechziger Jahren
Louisvilleer Journal' war. TaS
Courier' vereinigt. Der langjährige
ist bekanntlich Henry Watterson. einer
von ungewöhnlicher Begabung, war
und niedriger Gesinnung. ES kann
angenehme Ausgabe gewesen sein, bei
Festrede halten zu müssen. TaS Denk
Der heranwachsenden Jugend von
Belehrung und Unterhaltung sucht.
vor Augen geführt werden. Und b
t:r Mtt 5?:cil.
sin klei ,!chx? (tut H-Ceiinat.
fmwi r?ari Umt,
In Wtt der alten Sikchen bim
Frauendla i Oeimar. kein einhun.
- W 4. M A-t.
dkrt z,!!er on r siasi.iqkn mmic
nunfl dZ Herrn Eeheimratl den
Goeth. lebte bil vor einem mtxui
johrhundert ein kindliche., alte,
Jüngserchen.
Der Vater deß ehrenwerten FrSu.
lein wae udserslecher gewesen und
hatte so manche! '!al ve, oeioe
verzesprechen, um ihm in neue
Blatt mit einer vuonqen ariieuung
zu bringen oder einen SravierAus.
trag in Empfang zu nehmen.
TAt Mutter war früh aeflorben.
Durch einen Zufall war s mit den
ranzosen out der Bourgogne nach
UZeimar gekommen, hatte hier, wen
,. i iefi. ti.fi.fl
der Herrgott nzr eme rjuoiazr r,,u
und ein artige Etimmchen geschenkt
hatte, eine zeitlang umer oeiye,
Augen alS bescheidene Choristin am
Hostheater gewirkt und war dann
dem Zeichner und Stecher alt (!he
rau in da einsache urgeryau, ge
Folnt. Wie et aber s geht, wenn
eine Menschenblume in fremde Srd
dervilamt wird: Bald nach der
Geburt det kleinen Zechterchent hatte
die zarte Französin die seaniuql
nmb btr skrnen ktimat gepackt, und
weil die Reist dorthin zu weit und zu
teuer war und lyr auch or.il nie
mand mehr helfen konnte, war sie
w.rtrr unn lckmaler aeworden. b
einet Morgent der upserstecher die
blauen SsiSmen tm iscyiaizimaier
nicht fortzog und die Nachbarn die
2o!enkrän bestien.
Dat war anfangt der zwanziger
rnfcr ofiBtfen.
D,, svrr Sebeimrat von Goethe
hatte den völlig verstörten Mann mich
dem Frauenplan kommen ,ar,en, wüt
ihm gute und trostreiche Worte gesagt
und ibn kür die kleine Amalie so
hieß dat Mädchen der Toten nach der
Frau Herzogin Anna Amalia tine
bunte Schachtel mit allerlei Spielzeug
aegeben.
Um die fünfziger Jahre der
frr fflf&firnrat icklies schon langt in
der vornehmen Fürstengruft bei sei-
. .mhn liari auau i uno
Schiller war auch der Kupfer
ftnhit müde aeworden. Tit iittri
aen Sünde hatten den Stichel nicht
mtht füllten wollen, und well die
5ntHrr initnififN durch tint beschki
dene Strick, und Rähschule ihr red
lichet Auskommen gefunden hatte,
konnte er die Kupferplatten ruhig
beiseite schieben und ewigen Feier
abend machen.
Nun war dat Fräulein Amalie
allein in der Welt.
Tai Einsamsein tat ihr nicht weh,
Sie kümmerte sich nur wenig um
anhtrt Menschen, unterwies lhrt kiel
nen Mädchen gewissenhaft im Nähen
und Stricken, hörte sich Sonntags in
der Stadtkirche Sottet Wort an und
mackt zuweilen einen Spaziergang
Rndcken am EtterSbera oder
nach Belvedere. wo et den knusperigen
Sträuszelkuchen gav uno oie oii
bratwürste über den glühenden Koh,
len sich wunderschön braun färbten.
Allmahlich aber ging in dem Fräu
lein etwa Seltsames vor. Die bau
rnh Einsamkeit machte sse Welt
fremd und menschenscheu. Die kleinen
Schülerinnen bekamen Furcht vor der
wunderlichen Jungfer, wurden nach
und nach spärlicher und blieben
scklieklick, aan, weg. Wie ein Se
s,n and die Gemiedene und Der
kannte nun in dem immer luftigen
Weimar.
Am Krauenvlan oder gar auf der
vornehmen Esplanade. wo einst der
Rat Eckiller wobnte. war ne kaum
nnrf in sehen. Eine Buchfahrter
Bäuerin brachte daS Nötige für die
Küche, und drüben oer alte giniqer
Schilling, noch ein Bekannter bei
BaterS vom Stammtisch im Schwan,
sorgte dafür, dag aucy ver Fteizazrop
manchmal etwa zu tun veiarn.
2ao kür Taa sak daS Fräulein am
Fenster der elterlichen Wohnung in
der alten Gaffe, strickte lange wollene
Strümpfe für einen Händler am
Graben und häkelte weiße und blaue
Filettücher für die wenigen Kunden,
die ab und zu die knarrenden Treppen
,u ihr hinausstiegen.
; Ihr einziger Freund war der grün
Spion am Fenn. Wr ju: yaue
den hübsch lackierten Spiegel mit den
beiden aeae einanderaestellten Schei
ben einmal auSNLrnberg mitgebracht.
uns seitdem hatte oer scymua grüne
Bursche dm KuvserstecherSleuien alle
gewissenhaft verraten, wat auf dem
Gäßchew bis hin zur SchUtzenstraße
sich zutrug.
Jeden Morgen nahm daS FrSulein
Amalie ein weicheS Tuch und puktt
ihn blank. Vann ronnre ne mir rqm
reden wre mit einem lebenden Wesen
.WeiKt Du nocb damals, alt der Ge
heimrat drüben fo krank war und die
beiden Jungen, der Wilfgang und
der Walther Goethe, über o Dtrag,
nur Avatbek liefen?" Oder ein an
dermal: .Der alte Bertuch läßt sich
auch nicht mehr sehen. A Ende
haben sie ihn doch geholt?'
Ueberhaupt. daS alte FrZuKZn leb
nur noch im Vergangenen.
Wenn ste die modrigen K5sten und
Ech'ssachcr oer Eitern zum yunoerr
jllen Mal .durWicrt' oder die Bil;
deldiuttkk det Daur dilat, t( ,5
ll senkten f? in eewcde, SchltKe Pch
über st hin. Ist Flsuleig war wie
der dat niedticheKind mit den schwär
je sranjösisllHN Augen. Am BlU
ne bei Gsethet Wohnung sah st, sich
Wasser holen, und sie dachte lächelnd
daran, wie einmal der greiie Poet t
n di, drallen Backen geknisken Ytte.
An der Seite bet Batert trippelte sie
wieder am Weihnacht'abend zur
Stadttirche. wo so viele klein. Wacht,
lichter brannten, und daheim stand
der Christbaum und wartete aus sie.
Tit sah sich m Sommer mit tyren
Kameradinnen beimpiel im Hion.
park. Von der Sierndrucke kam der
berühmt, Dichter, schau!, ihnen in
Weilchen zu und freute sich uver vie
artigen Kniz, ' der frischen Jugend.
nd wieder wi oamai liingenen in
den Kasten di, Bäa'erjungen mit den
Bretzelkörben.und n der Vorwerk
gass, spannten di Stadtväter die
eisern. Kett, quer über den Weg. da
mit der Hcf in der nahen ircye
während det Gotletdienstet durch
Wögenzerassel nicht gestört wurde.
Run sah bat graulein 'ömaiie in
hrem Spion keinen wirklichen Wen
chen mehr. Be ondert am Abend.
wenn von der Armbrust Gesell
chaft in der Schübengasse dat Rollen
der Kegelkugeln durch die Stillt klang
und der Blechschmieö nebenan sein,
lärmend, Werkstatt chloß. schritten
an dem blanken Gla allerlei Leute
vorüber, die längst den legten Gang
nach dem beschzneten Frieöhof getan
hatten. Und allen nickt, sie zu mit
dem alten, isgrauen Kopf, und oll,
grüßten heraus w, in der Zeit, da
der Vater noch an den Platten her
umbastelte und aut Goelhet tlemem
Arbeitszimmer i rer Ackerwand der
Schein der beschirmten ellsüip, n
dat HauSgä'rtchen fiel.
Und kinet Spätnuchwiüagt ,m
Mär, hatte dat Jiinzserchen stin letz
teF und großtet Erleden.
Der lange Strumpf mit den end
losen Maschen war ihr aut den Hän
den geglitten und auf den Vedea ge
rollt. Sie war so müde und möcht,
dat Strickzeug nicht aufheben.
Da klopfte t sanst an dat Fen
stcr. Sie hob den Kopf ein wenig
uno i an nacg oem oion. in ici.
amer Zug kam ihr darin entgegen.
In feierlicher Langsamkeit bewegte er
ich von der Schützen trake her durch
dai Gäßchen.
Woran eine Menge kleiner Mad
chen, mit denen sie vor kurzem
noch, wie eS ihr schien in der
Bürgerschule dat Einmaleint gelernt
hatte. Die Srete Fischer und die
Trude Voigt, ihre liebsten Freundin
nen, waren auch darunter.
Dann kamen die Jungen, fröhliche,
forsche Kerlchen. Der Walter Goethe
hatte eine Kranz rn der Hand, der
Wolfgang trug einen Kruzifiut an
langem Stecke.
Nun folgten die Großen.
Ganz dorn der Vater mit der
Mutter, di sie nur nach den Bildern
über dem Sofa erkannte. Die Mut
ter hatte ihr blauet Seidenkleid mit
der Spitzenkrous, angezogen; der
Vater trug den grauen geschweiften
SonniogS'Zylinoer und n der Hand
dat gelbe spanische Rohr mit der
Elfcnbeinkrucke,
Bier Schritte hinter ihnen ihr
Herzschlag stockte vor Ehrfurcht und
Freude bog ben der alt. Geheim
rat von Goethe in langem braunen
Flaut und weißem Jabot in dat
Gaßchen ein. Tat alt, Fiauletn
verneigt, sich tief vor ihm, und der
hohe Greis hob fanft seine Hand über
die Aermelspitze und gab den Gruß
zurück.
Und immer neue kamen. Der alte
Bertuch und der seinglicdrige Ecker
mann, er diae, lumge irgami.!
Schütz out Berka, der wacker, Zeich
ner Melchior KrauS und diele andere.
lauter Bekannte und Freunde der
Eltern.
Zum Schluß tin Baldachin'Wagen,
den zwei stattliche Pferde mit schwar
in, silderdeltiSttn wen zogen, r
uhr wohl auf Gummirädern: denn
da Fräulein am Fenster hörte tin
Rollen und bemerkte kein Schütteln.
AIS der Wagen unter dem grünen
Spion doruberkam, sah sie sich elbt
darin in einem schmalen braunen
Sarg zwischen Rosen und Tannen
reis. Sie hatte den weißen Konfir
mationSstaat an und einen Jmmsr
tellenkranz in den Haaren. Dat
wirkte so wundersam lieblich und hei
ter. daß ihr dat Gruseln verging.
Sie konnt, nur schauen und staunen.
Unter den Klängen einer sanften,
fernen Mustk bog der Zug nach dem
Frauenplan hinüber. Ihre Seele
lauschte den tröstlichen Klängen, und
ihr kleiner, schwacher Körper neigt,
sich andächtig herab.
Am anderen Morgen fanden Nach
bar den grünen Spion in Scherben.
Der Ub,r Nacht gekommen, März
wind hatt, ihn wohl aut den rostige
Angela gehoben und auf di Straße
geworfen.
Dem alten Fräulein tat der Ver
lust det letzten Freundet nicht mehr
weh. Sie faß. al die Nachbarn her
aufkamen, noch immer vornüber ge
neigt im Lehnstuhl am Fenster und
schlief. ;
Neben ihr auf dem Boden lag der
balbvollendet, wollene Strumpf. E
war der einzige, mit dem sie im Leben
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CUIe( M TMI MCM
tMt TRlUM et TMt tllVtNrM tUTUW
Erinnerung au Barbarossa j
Uktereest einer tifliri'di InleteftiRten
Ropfllt bei Rom.
In der Eampaqna Romans am
Fuß der Sabinerberge umreit 'von
Tivoli am Ponte Lucano liegen ver
gessen die spärlichen Reste einer alten
Kapelle, deren Bedeutung alt einer
Erinnerung on zwei große Gestalten
der mittelalterlichen Geschichte man
völlig vergessen hatte, bis man vor
kurzem ihre Identität feststellte und
beschloß, st, dem Gedächtniß der
Nachwelt zu erhalten. Friedrich Bar
barossa zog im Jahre 1153 mit Ar
nold von BreScia, dem VolkShelden
der römischen Republik, der sich vor
dem Banne Sodriant IV. in sein La
ger geflüchtet hatte, in Rom ein; di,
Auslieferung Arnoldt an 'den Papst
und fein Henkertod machien dem
Staufenkaiser den Weg zur Krone
frei, die ihm der Papst aufi Haupt
setzte. Ein Aufstand des römischen
Lolket. dat noch n seinem kurzen
Traum von revublikanischer Freiheit
besangen war, wurde in der Leonina
durch die Soldaten Barbarona viu
tig niedergeschlagen; tausend Römer
fielen in den Straßen Rom!, zwei.
hundert kamen in Gkfangenschaft.
Ter Kaiser war Herr der .taot.
aber der Papst wußte ihn zu bereden,
seine Truppen hinauszuführen; be
gleitet von dem Papste selbst, zog
Friedrichs Heer am rechten Ufer det
Tiber nach Westen, überschritt dann
den Fluß bei der Furt von Magliano.
Jarsa und Tepoli Sabini und ge
langte in die Ebene vor Tivoli. wo
man an der mit Türmen befestigten
Brücke von Lucano da Lager bezog.
Dort zelebrierte Hadrian IV. vor dem
Kaiser, der die Krone trug, dem kai
serlichen Heer und dem päpstlichen
Gefolge die Messe. Die Tivolesen. die
wie Tibur mit Rom in stetiger Fehde
lebten und die Rache der Hauptstadt
zu fürchten hatten, benutzten die An
Wesenheit deS Kaisers vor ihren
Mau und entsandten ihren Magi
strat. der dem Kaiser die Schlüssel der
Stadt inS Lager brachte. Hadrian
forderte als Zeichen der Freundschaft
die Cedierung TivoliS, und Barba
rossa, dem angesichts der drohenden
Gefahr durch die füdiialienischen
Mettenbäuser an der Freundschaft
det Papstet viel gelegen war. willigte
ein. nachdem er Tivoli das Staufen
wkin und eine Mauererweitcrung
verliehen hatte; feither führt Tivoli
in seinem Wappen den taizer.icizen
Adler und zum Gedächtnis der Ber
leihung die getürmt, Brücke von
Lucano.
An der Stelle dieser Begebenheiten
nun lies, hadrian eine Kapelle errich.
ten. die er den Tivolenser Heiligen
Alezander und Lorenz uno oem rji.
Hermek weihte nd mit den Gerecht,
samen eiittr Kirche ausstattete. Von
den späteren Schicksalen d,e,er stau
fisch'päpstlichen Gedächtniökirche ist
w,nia bekannt: um 1600 gehöne sie
dem Kloster der hl. Elisabeth; dann
wurde sie in Len wu!ten Zeiten oer
Verwilderung der Campagna ein
Schlupfwinkel der Hirten und schließ.
lich entschwand sie gänzlich aus dem
Gesichtskreis auch der Historiker, die
um die Tatsachen ihrer Entstehung
und Keschicbte wußten. Die Grund
mauern sind noch in einer Höhe von
etwa 8 Metern erhalten; im Innern
steht min einige Altarnischen und
spärliche Reste von Freslenbemalunz.
Irgend welche Restaurierung ist na
türlich ausgeschlossen; aber e würde
genügen, durch Erhaltung der
Mauern und durch eine Inschrift die
Stelle kenntlich zu machen, an der der
große Staufenkaiser , und der Papst
beim Gottesdienst sich zu verföhnli
cher Stimmung zwangen.
Grob. Kundin: Aber hören
Sie mal. Meister Ihre Brötchen wer
den immer kleiner. Ich kann ja fast
,in ganze auf einmal in den Mund
stecken!'
Bäcker: . .Glaub'S gern; daS liegt
aber nicht an den Brötchen!'
Alalsislzirle diwsjen!
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erlangt, um auf Farm zu arbei.
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bile School. 1412 Tvdne Sera,',.
, Geprüfte Hebamme.
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