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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (July 11, 1914)
1 t 4 Omsh Ztitht I t PRAG, DIE HUNDERTTHUERMIGE HAUPTSTADT BOEHMENS. i ' i'.i' i !- , i llllti :Nl' mvr vfM1 kwv I -.1, 't'l'tl I. '.. 1 '.v I , 1 f r- Kr WV. "'l'U-'i " "U 'I I . ,, rrW-ri.n-B-irl.i fl" iLtrr: r 'I ' , . , , , . C-g,r! :nW " .' ' '" "- " "' "" 1 ' ""Y 1 "' ' '''si'ch,. "J'" "" ' ""'':'" " -"' "' -um r- .. , . . .. . .., , . - s ' lim l f l F k A w IV .' ' ; 'V'' - 'NSX W 'k'v . - X . jJ . : v j , . . h - .; . ' ; ';- 0v ;1 'r V 's.' j l 1 jJ' l . yryyj.j ...4: ' '.. ... -i ,4 -v-sxx nl II l . -W-j; l I ,1 14 XW ,,t' -3 - ;-'W't ' ' v-i -..-i ::.vvv -til il'?-1" , r-:-- - -n-lt-as iiüchilM. x ' .. ;f;;f .ü-mv- -v.-- -xx . .- X.. Iy 1 7,-.' ''.-'x fall; 1 . .. t".'V rf- i t-r - t' . 4' i u " ,. -r-WX . f , ; iJMi i VV . . V ö k t l H ff i 31 ' V I J i'.t .'-'- -fr'- 1 v ' I t ,0"4L I osTA . - latößaustymm am as bllndcNIbllrmiak Draa. S-sls' die altchrwürdige Ctadt. z rt voll Erinnerungen an eine bewegte historisck Bergan- M-.f 8 , . , , . r t k t ßtnpeii, oieiei yspv. ouilq ihre naturlicht Lage dem Fremden so viel Schöri' beit, dak ein Alexander tm. Hunldt sie unter den schönsten Städten E.?.'pas nennt. Im Herzen des reichgcsegneten Landes an den beiden Ufern M majestätischen Moldaustromes, an den Hangen und Höhen über dem Flusse, uf diesen und über dieselben weit hinaus breitet sich, immer weitere kreise ziehend, die Metropole dc! Königreichs Böhmen, die wahrhaft königliche Haupt stadt nicht nur nach ihrer dielbewegten und auch tragischen Vergangenheit, son dern in noch höherem Maße ihrer moder rien Entwicklung nach. Die Hauptstadt Böhmens und einst die stärkste, am weite ften nach Osten vorgeschobene Hochburg bei Deutschthums. z t I . l , V-l-'. - , ... " i - .; ;-s- w t ,i i h3 i mis&TLxacnuir lmpi .. 1 - ' 1 t - '--W; .i "Ti -: . - ' '- . f, V 1 r k . ' ! H 5'..- Äm:' i , liferr ' vri i ' - WpWW ' Ä ' , - MNT ..t.F'..j. f : 1,-. tVii ' r-Li ""Vf- :S1 -mi ö X t' SSL i H1 ; I' j Ä !. J-ZZ1::U 'ZL-),'.- V Ävtfcsri?i s1 " . t -WäP&v! ' A i1'".' '-- . r1 ' T', i if l " ' I , .. ji 4t --, ". ' Hta. 1 J l M , I ,,, ?".'Z MI, i lni't ''jri,j- i . , .! ... i- i.l I I : ., j iT'O v T. 4 .4 . ' i , j V-' : L A '.'... -if---;v 4 f Sri .V'f s'x'.t. '-V WNMVJ?7N ;,''!vn ir .5.': . .y.S.' .'.s 7I ""'rS:' J."tr;-J.". - ; sii1! M :-j fi". "MVvy., .Äuv l ''v: ;V l ' i.. . . ii'raäw i.ir I it iHV" ! iii iijii ii - ' " v.':'?; A i " i J I K ..I . t. O-l 7V. '''U!kl .st Ifci ' ' -X t ; ,-' .,,.' " -'!!. . I ? I -i K ',. rf.f '.J MI. ' H -. v-.' '.. - " ' rfrj.V . , . ? ,f f f 'V 't'V- ? J fek Mft 1 v- M" AMK ? A - . c: 'K r nmJ-, m 1 - ; '"'J,-gv ' ' "" " ' ' M . ' ,. "J'mN f ' feil - r . iHi-, , ' c ' - j-pw'-aMi - il " ' - 'i l ",..,,...., , , n i i,'w.rri i i . , - - - - - - - - -...7r . -., s . . .n. . ? i , i. r t . . . ' .? ii i i' xv. ,. ; t MzMlMLM ; -5 ' . 1 -; - -5?:. v:. '-: W vv 5-.'- KV.K? .ivus per Aöschiedsöries Line wahre Geschichte, von Fellr Phttixxk. Tls ich vor einigen Jahren aus der Sommerfrische heimgekehrt war und mich ach zmanzigstündiger Eisenbahnfahrt noch in seligen Träumen wiegte, wurde ich plötzlich sehr unsanft aus dem Schlafe gerissen. Zu meinem maßlosen Erftau nen stand in so früher Morgenstund der itiühmteste Spätaufsteher seit Moses, mein Freund Kurt Burgsdorff, vor mir. Wir begrüßten uns wie immer sehr herz lich. Guten Morgen, altes Kameel!" sagte er zu mir. .Gruß' Dich Gott, altes Dromedar,' erwidert ich. Sag' mal, bist Du total blödsinig genwrden, mich in aller Herr gottsfrühe . . Er ließ mich nicht aussprechen. .Steh' auf, ich habe mit 'Dir zu re den!' Erlaube, mein Sohn: zuerst werde ich mich waschen, mich dann rasiren, anklci den und dann wirft Du mir beim Früh stick . . . lch was: Frühstück"! Mir ist der Fppetit zum Frühstücken vergangen. Tu kannst mir übrigens 'nen Cognac geben. Ich habe Dinge erlebt, um die Wände hinaufzuklettern." Ich gab ihm die eidliche Versicherung, daß diesem akrobatischen Kunststück bei wohnen zu dürfen, mir ein auserlesenes Vergnügen bereiten würde. Aber er, der sonst so herzlich gerne lachte, schien an . diesem Morgen keinen Sinn für meinen Humor zu besitzen und entgegnete in ficht licher Erregung. Steh' auf! Ich brauche Deinen Rath, Peine Hülfe. Deinen Beistand!" Ein Bischen virl auf einmal!" Und während ich mich gähnend erhob und mir ein paar Kannen kalten Waffers über den Kopf goß, erzählte er mir beim vierten Glas Cognac eine höchst alltäg Zi,he, ihn aber zweiftllos sehr beklemmend Geschichte. Meine Frau hat mich betrogen!" Ist nicht d Möqlich!cit!" : Ich habe sie erwischt!," . . .Schi erst? Ich habe sie zum Tempel hinausge lagt!' Na also, dann ist doch AlleZ in schön sier Ordnung!" Das nennst Du Ordnung'?" Wo besinnt, ß,ch denn diese , ., freund liche Dame?" Sie ist nach der Schweiz hurchge, brannt mit ihrer Liebhaber!"- Buhlen" klingt entschieden besser. Sei steh, mein Sohn, daß Du sie loK biti und lamm', nun wollen wir Kaffee trinken." ' ff; !-,v ' s y- : '(fe, - - v-. .- ; . AMMW I, (Hfl A k,', i.'" v-,; . .. 4, ; . ' s IUiiJt)i 3 1 1 i!j 1 IW-'r 1 Jl "l Hfe, . . ri -vv'i. r; ---v WNeM'iM ' T ' '... -'--r. 'c-.vrvu.v:.. "v J-'MBliWMmu l.V t- i großen F!ing. Dak Jahr dr Gründung Pragi ist nicht bekannt, fällt aber jedenfaLi in dak achte Jahrhuntxrt. Die Zitadelle am Wischehrad (b. i. die Hochburg) ist ent schieden der älteste Theil Prags. Die e schichte der Stadt ist, ebenso wie über Haupt die Geschichte Böhmens, zu jener Zeit in Sagen gehüllt. So erzählt die Sage, dak Herzog Kroi seinen goldenen Sitz auf dem Wischehrad halte; dort re sivirie nach ihm seine berühmte Tochter, die Nationalheldin Libuscha, die sich mit dem vom Psluge auf den Fürsienstuhl er hobenen Premisl vermählte unö mit ihm die erste böhmische Dynast gründete.! Und weitn meldet die Sage, daß iiu duscha von Wischehrad aus am linken Moldauufer einen zmeiten ürstenstg an legte, den Hradschin (d. Burg. ,u dessen Fiiszen in kurzer Zeit ein Burg, flecken entstand, die Kleinscite. Tal waren die ersten Anfänge des königlichen Prag, dessen Name entweder von dem tschechischen Worte ,prah' (Thurschwelle) abgeleitet wird oder von praziti" (bren nen, ausroden). Libuscha hatte nämlich Und was fange ich mit dem Kind an?" und er befeuchtete fein Inneres mit dem sechsten Cognac. Das schickst Tu dem sauberen Pärchen unter Kreuzband, natürlich unsrankirt. nach. Tu hast es damals, als Tu Dein liebendes, treuet Weib heirathest. gleich so gewissermaßen als Beimag" bekommen; um bei dem großen Ausvertaus auch mit den Resibeständen zu räumen, schick's ihr nach, dann haft Du die Gesellschaft, die ja doch nur ein paar Jahre bestand, ligui dirt. Basta! Nimm Dir Schinken, nimm Dir Eier und Du wirst in zehn Minuten freundlicher über Welt und Menschen denken." Aber der ulkige Ton. den ich absichtlich anschlug und für den er sonst dat innigste Verständnis besaß, wollte dieses Mal bei ihm nicht verfangen. Er nahm die Sache verflucht ernft. murmelte von Vendetta und Rache, yon Revolver und Dolch und watetk so ungefähr fünf Minuten lang bis über die Knöchel im Blut, als. ob er in Sizilien und nicht in der Mark das Licht der Welt erblickt hätte. Ich kannte die Geschichte dieser Ehe sehr genau. Die alternde Frau, die von ihrem Manne ge schieden war, hatte sich den frischen Jun gen eingefangen. Er max in die in einem röthlich beleuchteten Alkoden aufgestellte plumpe Falle hineingerannt und glaubte als anständiger Kerl ihr seinen Namen geben zu müssen. Frau Senta sie nannte sich Senta. weil sie Emma hieß, vielleicht auch, weil sie 'mal einem Herrn Holländer nahegestanden hatte Frau Senta also litt gleich vom ersten Tage ihrer mit meinem Freunde Karl Burgs dorff eingegangenen Ehe an einem sehr bedauerlichen körperlichen Gebrechen, die Aermste litt an GedächtniSschwSche. &ie konnte und konnte sich absolut nicht dar auf besinnen, daß sie ihrem Manne auf dem Standesamt und in der Kirche (in der irrigen Annahme, daß doppelt genäht besser hält, j Treue gelobt hatte. Zuerst begann si mit winzigen, kaum sichtbaren Nadelstichen den Ehekontrakt zu durchlö chern, bald aber wuchsen mit der zuneh , inende, Uebung Sicherheit und Gewandt heit und Verlogenheit, so daß die men schenfteundlich Dame als ein Virtuosm des Ehebruchs galt und vor Gericht als Autorität in Ehebruchsfachen ihren Mann gestanden hätt. Ds ist zwar ein fal sches Bild ihr Mann", aber man wird schon wissen, was ich meine. Ti Spatzen pfifsen't von den Dächern, nur Kurt, der in einer anderen Welt lebte, träumte und schuf, ahn! nichts von dem kolossalen Ge weih, mit dem jf gütige Gemahlin seinen den von ihr aukgesandten Leuten ausge tragen, anderStelleeineCtadt zu gründen. wo sie Zimmerlkite eine Schwelle anfer tigend fänden, daher die erste Auslegung; die andere stutzt sich darauf, dag die Stadt an einer Waldlichtung angelegt wurde. Aber erst zur Zeit Karls des Arohen beginnt die eigentliche beschichte Böhmens mit dem Bordringen bei Christenthums gen Osten. Die älteste der noch vorhandenen Kirchen Prags ist die tteorgskirch auf dem Hradschin. die bis in's Jahr M2 zurückreicht. Um da? Jahr tausend bildet Böhmen den Aankcpsel zwischen Polen und Böhmen, die Letzteren behaux!e!en schlietzlich da sseld. Bei der Vertreibung der Solen aus Prag wird der ersten, wahrsckernlich hölzernen Brücke Prags gedaaX: die Gemahlin WladiS lawi I., Judith, ließ in den Jahren 11331167 eine feste Steindrucke über die Moldau erbauen. Tr heldnmülh'ge Herzog Bmislam I. legte neue Befesti gungen um den Hradschin und die Stadt Prag an. die bald verstärkt wurden und in den Kämpfen, welche die einzelnen interessanten Kops schmückte. Ich wußte ÄlleZ. Mich schmerzte es unsäglich, den famosen Burschen so hintergangen zu se hen, und oft ging ich mit mir zu Rathe, ob es nicht meine verdammte Freundes Pflicht wäre, ihm endlich 'mal di Augen zu öffnen. Um so inniger freute et mich, daß er endlich die Wahrheit erfahren hatte, daß er endlich die erniedrigende Last von sich abschütteln konnte. In meinem Freund schaftsgeftihl, dat mich seit Jahrzehnten mit ihm verband, bestellte ich eine zweite Flasche meinet besten Cognacs, und fl rend er im Zimmer umherrannte. vor Wuth über den schmählichen, an ihm be gangenen Betrug fauchte und ich für mei nen marmornen MoliKre (aus kolorirtem Gips) fürchtete, schmiedeten wir Pläne mannigfachster Art für feine nun ganz verwandelte Zukunft. Er wollte zu mir ziehen, um nicht so einsam sein zu müssen, wir wollten zusammen große Reisen un ternehmen. und nachdem er zwischen zwei Cognac? dat ganze weiblich Geschlecht seit Eva Im Allgemeinen und sein Ezze mahlin im Besonderen verflucht hatte, verließ er mich mit der Beiheuerung, von jetzt an jeden Tag zu mir kommen zu wol len, da er Jemand brauche, dem er sein schwerbeladenes Herz ausschulten könnte. Er hielt Wort. . Er kam täglich und schüttete. , , ' Um ihn Von der vertrackten Ssche los zureißen, brachte ich das Gespräch aus Politik und Kunft. auf Religion und Ast ronomie, auf die Entdeckung d Südpols und die kunstgerecht Zubereitung einer böhmischen Mehlspeise: et hals Alle! nichts. Er kam. wie man zu sagn pflegt, immer wieder auf besagtem H!nmel'. der in diesem Falle Senta hieß, zurück: wie er sie geliebt hab, i er ihr blind- lingK vertraut hab, und wie tief ihn das plötzliche und , schreckliche Erwachen aus diesem süßen Traum schmerze. Abr bei jedem Mal merkte ich. daß sein Jora der- rauchte, daß sein Wuth sich minderte, daß er zur Begnadigung und Versöhnung be reit sei. AuS dem Biest", wie er sein treuloses Gemahl zuerst titulirt hatte, war jetzt schon die schöne Sünderin gewoi den, die den elenden Verführungskünsten eines Schurken zum Opfer gefallen fei, und der er, da sie menschlich gefehlt, auch menschlich verzeihen müsse." Mein steber Freund," rief ich ihm in schöner sittlicher Entrüstung zu, !? Du dat thust, dann, ftelle Ich mich, weiß es der Himmel, auf den Potsdamer Platz und vertheil gratis Eztrablätter: Wie wir aus sicherer Quelle erfahren, ist Kur! Burgsdorff der groe Esel dS neun- zehnten Jahrhundertt und der umliegen- de Ortschaften! . .,. Ob Dir nun wehe thut oder nicht, ist mir in diesem Falle ganj gkichMtig; di Hauptsache ist, Dich vor einer kolossalen Dummheit zu bewahren. Die Tame,die Deinen Na- .ii.. j Aesammtanstcht der Stadt: Karksörucke Prinzen bei gierenden Hauset unterein! and hatten, manch harte jöclagerung! aushalten mubte. Teutsche waren sch?n frühzeitig (105') in Prag einheimisch, und gerade sie waren, es. welche für ihren Bezirk schon von Hti, zog Sobeslaw II. 1178 städtische Rechte! und Freiheiten erhiellen, während die in. dem Lurgslecken wohnenden Tschechen Leibeigene des Herzogs waren und noch lange blieben. Als das schon 117? er. wähnte deutsche Viertel wird gewöhnlichsvon Böhmen gekrönt. Mit ihm begann der heutige Pornsck' angenommen; der heutige Teschnom ist eine Entstellung des Worket .Deutschenbos". ffrüdzeitig ent wickelte sich auch eine Judengemeinde cn'Hradschin erhielt eine mue, glanzvolle Re der Stelle der heutigen Josefsiadt. I sidenz, von der jedoch gegenwärtig nichts Premisl Ottokak II., Böhmen! dritter mehr zu sehen ist. und seinen berühmten Erbkönig, lieh die Brg auf dem HradiDom; eine neue, heute noch bewunderte schin durch neue Wälle und gewaltige Rundlhürme, die Stadt durch neue, Moldau gespannt, ein Erzbisthum und die Mauern befesiigen. ?r n sein Vater.ierstt Unirsität Deutschlands (318) ge bet köniqliche Minnesänger Wenzel I..!arirmet und ein schöner und writläusigtl brachten Prag zu einer kaum geahnten Blüthe; das Bürgerthum. in feinem We sen deutsch, krasligte sich und erstarkte zu men zu tragen die unverdiente Ehre ge nießt, hat eine sehr bewegte Vergangen- heit ..." Verleumdung! . . . eine sehr lebhaft, Gegenwart.. .Berleumdungll und was nun ihre Zukunft betrifft . . ." Verleumdung!!! Wir sehen uns nie mehr wieder! In wabnsinniger Wuth stürzt er hin aut. die ihm aber doch noch so viel Be slnnung lieh, meinen Cognac (Dreistern) bis aus die ?!eige zu leeren. Da er ge schworen ha!!?, mich nie mehr sehen zu wollen, kam er natürlich am nächsten Tage wieder. Mensch! Geliebter Alter!' Und er stürzt mir in die Arm. Vergiß Allet, wat ich Dir von Eenta gesagt habe! Sie hat Abschied von mir genommen . . . hin in diesem Briefe Abschied für immer . . . s hat rkannt, daß sie rinem ganz und gar Unwürdigen ertraute, sie hat sich losgesagt von ihm. In incm einsamen Erdenwinkel, ferne der Welt, will sie ihre Schuld büßen. Lies! Lies!" Und da mit warf er mir einen einoesckirikbenen Brief auf den Schreibtisch. .Sie hat. dat ist sonnenklar, dieses eine Mal gefehlt; ich verzeihe ihr. ich ielegraphire ihr. daß ich si morgen früh erwarte. Lies! Lieg! Und Du wirst ändert über sie denken!" Was nun geschah, gehört wohl mit zu dem ierkwurdig ten, was ich t erlebt habe. Wurde ein ganz besonders findiger dramatischer Autor mit allen erdenklichen Kunstgriffen die Handlung bis zu diesem Punkte geführt haben und die Scene dann so konstrunen. wie sie sich buchstablich während der nächsten Minuten In meinem Zimmer abgespielt hat. so würde das g sammt, Publikum dem Verfasser auch nicht mehr einen Schritt folgen und ihm .kaltherzige Berechnung' und ganz und gar unmögliche Zufälligkeiten" vorwerfen. Burgsdorff hatte mir also auf den Schreibtisch den Brief der. schönen Sü derin" geworfen, den ich mit seiner Er laubniS zu lesen begann, wahrend er das Zimmer durchmaß. an den Fenster trom mclt und sich ahnlichen inträglichen Be schäftigungen hingab. Dann stellte n sich breitbeinig und mit triumphirendem Lä cheln vor mich hin. alt ob r sagen wollt: Na. mein Lieber, bist Du jetzt von ihrer tiefen Reue überzeugt? Hs" Im Zimmer herrscht, ein tiefe Stille, während deren ich den bin Selten tanzen Brief der büßenden Wagdalene studtrt. In wildem Schmerz, mit selbstquälerischer Grausamkeit klagte sie sich,, unumwunden ihre Schuld o. di st nun in tiefer Reue büßen wolle, Dr Text der letzten enggeschriebenen Seite lautete ungefähr wörtlich: Ich habe gefehlt. Ich brach Dik di Treue; aber das fchmör ich Dir. Kurt, et war dat einzige Mal, daß ich in einer mir selbst völlig unfahba! Her V;N ' Av; ; r;'.:4vV: " r"4v ..t t 'V t . -f; " .) , , j','. ' ' y ;, .? w -wL.. m - . ' , . " AM MM , .. ' - r & I , M 'i- ,'" VvJrV-i'-. . " f y.'' . . ?rt-vv ,t , , ' ' 1 V ' ' isr' f& und Kradschin. einer wirtlichen Möcht; deutsch Sitten, deutsche Bildung und Sprache faiiden unter Wenzel l. und seinem Sohne Pre- mysl Otkotar II. ausgiebigen Schutz und weite Verbreitung, Mit Wenzel III. war 1306 der Herr scherstamm der Premysliden erloschen, und nach, einem kurzen Interregnum wurde 1310 der junge Kaisersohn Jobann von Luremvurg (mit der Tochter Wen zelt I!,. Elisabeth, vermählt), zum König die deutsche Dynastie der Luxemburger. Dieser. zumal Kaiser Karl IV. (lUfylolH) verdankt Prag viel. Der Brücke, die Karlsbrücke, wurde über die Stadtibeil. die 7!eustadt. angelegt und i wenig Jahren nach Karls eigenem Plane ausgebaut und reich bevölkert. zens und Sinnesverwirrung Deiner un werth war. Ich büße hart genug. Leb' wohl! Wir wollen uns ab und zu schrei den, damit wir un nicht ganz aut den jLugen verlieren. Ich werde Teine Etu dien stets mit dem größten Jnterelfe ver an-!folgen. Male fleißig und Tu wirst Alles. jwas ich Dir zu Leide that, vergessen. Tu wirft Dich im Lichle baden, während ich in Dunkelheit ertrinke. Ich habe Dich unsäglich geliebt. Leb' wohl! Deine Sentg." Ali ich die Lektüre dieses schrecklich rührenden, furchtbar ergreifenden Briefet beendigt hatte, starrt ich ein Weile vor mich hin und kragte dann, n leit ame Gedanken noch ganz versponnen: .Wann haft Du diesen Brief bekom men?" Bor zwei Stunden!" Dat ist nicht möglich," erwiderte ich langsam und nachdenklich. 'licht möglich?' .Wat soll denn da heißen?" .Ich ... ich kenn, diesen Brief!" Kennst diesen Brief? Ich glaube, Fe lij, Du bist verrückt geworden!" .Dat kaum! Ich hab, diesen Brief schon inmal gelesen . . . ich kann Dir jetzt im Augenblick nicht sagen: wol ab sei versichert, daß ich den Wortlaut dieser Beichte, wenigslent den größten Theil, kenne!" Mein Ruh, brachte ihn ganz außer Fassung. Mit Dir ist ja gar nicht zu reden," polterte er. wenn Tu Dir 'mal wat in den Kvps setzest, dann . . Während er weiter sprachund mich mit Borwürfen traktirte, sann und sann ich vor mich hin und starrte, mit dem Brief der keuschen Eenta in den Händen, auf den Schreibtisch und aus dat mir just ge genllberstehende Bücherregal, und plötzlich haktet, mein Blick aus einem tn der ober sten Reih, stehenden Buch, an dat ich seit Jahren nicht mehr gedacht hatt. Und ich weih heut, noch nicht, woi mir in je nem Augenblick durch den Sinn flog ich eilte hin, ich ri dat Buch aut dem Fach, di Blätter flogen vor Erregung in meinen Handen, und plötzlich streckt, ich Kurt Burgkdorss das Buch ,ntgec Wtuit Bu den Briet, den Tu bor zwei Stunden halten hast, hin bereit gedruckt lesen?" Er stiert, aus di seilen. Lieö!" rief ich ihm zu. laut und deutlich.' Er las. Ich hab gefehlt, ich brach Dir di. Treue, aber dat schwöre ich Dir, Alfted. et war dt einzig Mal. da ich in einer mir selbst dollig unfaßbaren Hkrzent, und Äinnesver wirrung Teiner uvwerlh war." In diesem Augenblick ergriff ich Frau Sentat Brief und lat gleichzejtig mt ihm in prachtvoll abgetöntem Duett: .Ich küß, hart genug. . Leb' wohl! i- - -;vh..v-. Kunst. Wissensckpft und Handel Prags erhielten durch Karl den Vierten Weltbe deutung; eine eigene Künstlerzunft wurde gegründet und Prag hat den Ruhm, der Sitz der Lltesten deutschen Malerschule zu sein. Dat deutscht Element griff immer mehr um sich und erhielt an der Universi tät und im Stadtrath die Oberhand, ober Wenzel der Vierte (IM) liebäugelte mttden Tschechen, mit Bürger und Volk, der Adel und Kierus und die von ihm unterdrück ten Deutschen bgien ihn; ihm ist der Allsbruch des Hussitenkrieges zuzuschrei den, der im letzten Jahre seiner Regierung lotbrach und der siebzehn Jahre lang tobte, bis Wenzels Bruder und Erb, der deutsche Kaiser Sigismund. den Frieden nothdilrftig herstellte; aber der Friede der Parteien konnte noch lange nicht hergestellt werden, bis endlich Georg von Podiebrad (der nachmase König) am 3. September 1448 Prag überrumpelte und mit fester Hand den Diktatorstab ergriff, welchen ihm. dem einsamen böhmischen Freiherrn, der 2. März 1458 in ein königliche! Sev ter verwandelte. Unter Georg und dessen Wir wollen unt ab und zu schreiben, da mit wir unt nicht ganz aut den Augen verlieren. Ich werde Deine Studien stets mit dem größten Interesse verfolgen. Schreibe fleißig, und Du wirst Alles, was ich Dir zu Leide that, vergessen. Tu wirst Dich im Lichte baden, wahrend ich in Dunkelheit ertrinke. Ich habe Dich un- saglich geliebt. Leb' wohl! Dein Senta." Er senkte dat Buch, ich senkte den Brief, Einen Moment schnappte r nach Lust... dann fiel er rechtt, ich linkt In einen Ses sei und wir lachten . . . lachten ... ich glaube, daß seit Erschaffung der Welt nicht so gelacht worden ist, so herzlich, so erlösend und befreiend! Das Buch war ein vor mehreren Jah ren erschienener Roman, dessen Verfasser, Alfred Herberding. die liebe, glltkge.woyl, thatige Mama Senta mit ihrer Gunst be, glückt hatte. Säe hatte ihn betrogen wie Kurt, sie hatte ihm. alt n sre nvischt und zum Tempel hinautgejagt hatte, inen Abschiedsbrief geschrieben, den er aut Räch wörtlich in sein Buch eingefügt hatte. Frau Senta (eigentlich Emma) hatte sich in ihre eigenen Worte jedenfalls so vkiliebt, daß' sie jedes Mal, wenn sie zur Lösung, inet Verhältnisse gezwun gen wurde, den gleichen rührenden, reui gen, zerknirschten Wortlaut beim Abschied nehmen wählte, Woraus die Lehre zu ziehen: daß ? krauen sich entweder nicht erwischen las en oder, wenn sie schon so dumm sind, nicht hektogrgphirte Abschiedsbriefe schrei ben sollen. Kurt Burgsdorff aber schenkt mir zum Andenken - an ' je merkwürdige Ent deckungsftunde sein Bild mit der Wid mung: .Seinem Wohlthäter in innigster Dankbarkeit." Ich besitze et noch. V'i Friedrich arl und Jen jörbo emidth. Beim Sturm auf die Düppeler Schau zen fand die 3. preußisch Sturmkolonne ,n Schanz No. 3 emen wüthenden Wider stand, deren Seele ein zwanzigjähriar Offiziersaspirant vom 22. dänischen Sie giment. Jent Klörb Smidth. war, der den nördlichen Haldtyeu der feöjanze be fehligte. Vor dem Kampfe hatte man den Chef seiner Kompagnie, Kapitän Jäger, qefrogt. wir rinem so jumun Mann k Berkheidigung det Schanz, antxrtrauen könne. ' Er antwortet t Ich schätz, ihn böker all mich selbst. Ich kenne keinen. der in belfere Kommando- führt, und so lange er auf einem Bein stehn kann, wird di Schanz "nicht '.genommen. . Und die. set- Vertraue würd nicht getäuscht. Smidth schlug sich wl ,!n HId. Der rite preußische Offizier, der di schwarz-weiße Fahne in di Schanze pflanzen wollt, wurde, von Smidth rschossen und die Fahn, niedergerissen. In dem darauf fol genden Handgemenge, Mann gegen Mann, wurde, Smidth an Brust und Arm der- 0yv-" 1 f Jj HJ'?'.- 1h' lsiii?süte?siSl MMWM jl T J'.iat XTl'Ti, Jt- W J MTS7TwüVyt.-'V Aas Nrückentyor. Nachfolger Wladislaw II. (1471 1516), welche beide in der Altstadt, im Königs hose sam Pulverthurm) Resitxnz hielten, kräftigte sich die Macht der Präger und erreicht eine größere Bedeutung als je zu v, besondert da sich die biiher getrennt Altstadt und Neustadt 151 unter einem Bürgermeister vereinigten; doch mit de Macht wucht auch der Uebermuth det Bürger, der sich hauptsächlich unter Lud wig dem Jagellonen zeigte. Nach dessen unglücklichem i?nd (IM) wurde Ferdi nand I. von Oesterreich König von Böh men. Unter ihm wurde die Kleinseite und der Hradschin mit der Burg und dem Dom im Jahre. 1641 durch ine Feuer, brunst gröhtentheils zerstört. Ei neue glänzende Aera brach für Prag an. alt Rudolf II. im Jahre 187 seinen Wohn sitz in der Königödurg am Hradschin auf schlug und in derselben die grohartigften KAnstschätze anhäufte. Dik Reichshof rathskanzlei nahm ihren Sitz zu Prag, und die Gesandten der bedeutendsten. Machte schlugen daselbst ihn Siesidenzen auf. mundet und stürzte zuletzt auf de: riaen Erde mit einem dreubil .eur- nant zusammen, den er in hinabstieg. Die Soldaten so"" m Beispiel ihre, FÜhrert. seuer f1 ... k,,e. r l0S UNg UHU lVUU,tll UU v wii.ici setzten, wie et im preußisch .T1' stabtwerk heißt, ihren Innern der Schanze, sogar Munitionsraumen und den. gesangenen Minengang fort. .E, dkut""' '? ten Thatkraft und Tüchtig,'" 7" l' Graf Waldersee , mit sa t.!1!? die Schanze mit solcher HartiFit I vertheidigen." . , 4 Auch die preußischen Generale "un. drtn die Tapferkeit Smidth',. du ' fangenschaft fiel. Kein Geringer?. Prinz Friedrich Karl besucht ihn rere Male am Krankenlager und o ihm da, Berspttchen ob. daß sich an ihn wenden woll, wenn er Gebim? für seine Dienst habe. T rothe Prin sorgte dafür, daß Smidth hri tn, fürs Itcche Perjon verpflegt uns besorgt würd Zu vielen Erörterungen gab , damals An laß. als pvischen den Stücken Blei und Zinn, die man Smidth aus de ttortm schnitt, sich in Stück besand, auf dem in deutlichen Buchstaben dat Work .Christ' stand. Da, kam den Lazarethiysassen um so mystischer vor. als Smidth Theologe war, doch schließlich einigte man sich dan, dak dat Stück von einem Knovi Kamm, auf dessen innerm Rand dr Nam, Chri stensen gestanden hatte. In iner merk würdigen Lage sollte Smidth, der erst nach inem Jahre mit seinem zerschossenen Arm au dem Lazareth ntlassea würd,, einige Jahre spater dazu kommen, sich det Versprechen, zu innern, da, dem Prinzen Friedrich Karl gegeben hatte. 'E, war tm Krtegsiahr 170, alt der da nifch Kampfgenosse während inet Aufent halt, in Köln am Rhein unter dem Wer dacht. Spionage für Frankreich zu treib, verhaftet würd. Da schrieb n n den Prinzen, und dieser hielt ritterlich Wort, indem er den Gouverneur von Köln der anlaßte. Smidth fosort zu entlassen und nach Dänemark heimzusenden. Smidth', fernere, Schicksal zeigt übrigen,, daß auch andere Länder nicht immer dankbar gegen ihre oeften k.oyne find; dmidth wurde nicht dekorirt, und alt er die Prediger stelle auf yanö. ein äußerst lxschkidenet Amt, erhielt, nahm man ihm auch seine woyivervlen Jnoaiivenpentton. , Di städtischen Feuerwehrleute In ' Amsterdam könen sich , nur sehr wenig Muße gönnen. Viele von ihnen sind ge schickt und deshalb Äelbeschaftige Arbei tn. Jede Feuerwache ist mit einer Werk statt verbunden, wo alle Reparaturen an den Löschgeräthen, den Uniformen u. s. w. ausgeführt dezden. Amsterdam war ubri genS eine der ersten Städte, die ihn Feuer wehr mit elektrischen Hilfsapparaten jcdex Art auSAcrüstct kabe. !,. ,