Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, July 04, 1914, Image 2

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Stuttgart, öio Kcmptstaöt dos Schwovetandto
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gemüthlich Ctädi! vo?
,hdm hat sich in ine mo
dr Eladt gesondeU; nur
im HrrjtN der Ctlldt, am
MrkUilaK. bat fit noch
Ihre altm Charakter bewahrt und M
kindrucksoolle neue Rathhaus, va i vri
vixr mun Jahren eingemeikt haben, ist
ganz im Geist der alten Zeit dcm Bilde
eingepaßt.
Da! RathhouS. wie tl einst war und
in TlwiiTttnnberg schon seit dein sech'
zehnten Jhrh,indrt auch für Törscr lld
lich war, ursprünglich' ein Saal, der der
nie zu ibemr Erde, scmdern über einer
offenen Halle lag. Dirs Typu hat sich
erhalten, dil zu den Slathhüusern dei se
zehnten Jahrhundertl. Da Srdaeschcch
diente ali Kelter, Schianne, Spritzen
schuppen; dal Hauptstockmrrl war eine
große Bllhm. die auch als Tanzboden und
bei Gelagrn Verwendung fand. Nur am
Vbel war eine Verichtkstube mit ein paar
Tchreibcrsiübchen eingebaut, und in dem
Giebel war eine Uhr, auf dem First ein
Glockcnthiirmchen angebracht. Tie ifiatfV
ftude war ausgetäfelt, die Fenster schmüa
ten kleine farbige Wappenscheiden und in
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der Ecke stand ein großer bilderreiche! I
Kachelofen.
D stolze neue Rathhaul In Stuttgart '
hat die alten Idee in grobartiger Weise,
in' Moderne udersetzt. Tiech die Stisl,
rakc mit den nlii denkwürdigen t'äu;
ern iin dem Hause Nummer sieben hab.'.
Tchiller und Aocthe geweilt) gelangt man
zum Marktplatz mit einigen guterhalten:il
alten Patrizicrhäusern au dem 1. Jahr!
hundert und dem neuen Rathhau!. Tiefer
prachtvolle Neubau im mittelalterlichen!
Stil mit seinem ft) Meter hcchen Ihuruij
wurde auf der Stelle dc alten Nathhau
se errichtet und am 1. April 1906 ein,'
geweiht. Im Untergeschoß de Rathhau!
se läng der Front gegen den Marktplatz
' Der ZNarktplah.
befinden sich die Nkstaurationkräiime de
Raihhoulkeller. In dem yrohen, der
Ra!hkukellttwirthschast zunächst gelegt,
nea Hos ist Ine Eommer larten)
Wirthschaft eingkrichtt. Die Lotale. die
400 Personen fassen, sind, wie der ganze
Dau. in mittelalterlichen Architektensorwen
acschmackvoll duechgedildet. Die Rath
herrnstud giert eine reick, Oemeihsamm
lung. eine Lchenlunz de König! von
Württemberg.
Da Netz enger Sassen mit den kleinen
Hiiusern in dem alten Stadtlheil hinter
dem Rathhou! ist seit neuester Zeit theil,
weise in Umgestaltung begriffen. Eo
wurde zwischen Jlgenpld. Metzgerstrafze.
Seißstraße und Ederhardstraße ein mäch
Das Uathans.
! lgauwerk ufgefuhrt. der Graf Sb-r
baidöbau. ein moderne! Waaren und Äe
schaflthau. nach dem Entwurf de! Bnu
rath! Hengeeer unter !v!itwjrkunq der Ar
chüetten H. Mehlin und tt. Rcißing V.M
errichtet.
Trotz dieser Wandlungen ist aber bisset
Theil der Stadt dem Stuttgarter, auch
wenn ihn nach jahrelanger AdmescndI
wiedersieht, heimisch geblieben. Jeder
Mensch hangt an seiner Heima'.h und die
ser Hkimathzsinn ist tei dem Schmuben
volle starker au!gepräzt als bei anderen
Ttammen, wie da! der zeitgenöff,schk
schmädischk Dichter Ludwig Finckh in sei
nem .Tlwabrndank" so warm auize
drückt hat:
9t ,kki Hfl iHii'nib 5ij!Mt'n
Ttaiili'n In tn i'jcit;
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Warmherzig Heimalhüiek zeichnet dea
Schwaben vor Lllcm au und wcnn tr, u
der Fremde kommend, die lieben allen '
Plötze und Ctraßen kaum verändert 9
wiederfindet, wie er dort von Ihnen ge
träumt hat. dann schlagt ihm da Her,
ki! in den Hal! und freudiger klingt sein:
.Grli'tz ott. dakeim' ist den ia
der Hauptsache noch olle, wie' war und
darum fühlt er sich daheim, darum hängt
er inniger an dieser Heimath. die in all
den Jahren sich kaum merklich geändert
hat.
Der Huerta ist zwar kein Engel.' aber
schlichlich wird er doch fliegen.
Loblied unserer Zeit.
von zanL Müller.
Ein Augenblick der vrrgangenm Wo
chni, kaum entschwunden, strahlt mich im
gkldenen Licht der Erinnerung an. Ich
siehe auf der weifzgepflasterten Digue von
Nizza, an einem Sonntagmrzen, dessen
junge Stimme vom Klang der ttloclen
asättigt ist. zu Häupten wölbt sich stah
lern der Hirnmelsdom, zu Füßen blaut
unbewegt daS azurne Mittelmnr. d
Blumen haben an allen Sträuchern ihren
Kelch ulzen, und mit starkem, süßem
Athem sinFt. rings von der Bergen der
Frühling 4n -We kxchcmtk Welt. Weit
draußen, an der Hvrizontlinie, zieht em
Ricscnschiff von Villefranche her seine
dunklen Furchen. Bewimpelte Barken,
mit Kindern voll, spielen näher an der
Küste wie kleine Blumeninseln m einn
weiten, unüberebbaren Wiese. Von An
tibe ist bei Tagesanbruch ein Hydroplan
aufgeftiegrn, der sich nun tmnrtien ver
Koste sanft ank seine Kufen niednsenkt.
Weiter nach link zu, gegen Cap Ferrat.
zittert die Lust von mehr als zwanzig
Aeroplanen. die für einen nochmittägigen
Wettflug trainiren. und mit ihren son
nenbilän,ten. schlanken, braunaoldenen
Leiber gleichen sie. von hier au gesehen,
einem gemichtlosen Zug schöner Libellen
oder einem fcchnwnn geiazasiig
Bienen, die im Dienst ihrer geheimnis
vollen Köniain stehen. Ratternd jagen
binter mir die Automobile übn die Land
straße. kleine Cab. Autobusse für vierzig
Personen, Equipagen mit klingelnden
Pferden, AuösichtSwagen der elektrischen
Trambahn Wagen nach Wagen voll
mit Menschen, ein Gefährt sicher neben
dem anderen, jede in seinem natürlichen,
gefahrlosen GeleiS. Wa dort über die
Brücken donnert ist der Eisenbahnzu,z.
der in Bergland hmaufrollt. über wa
dufte und erschwungene Bogen, unter Fel
sen und Tunnels durch, und sein Pfiff
vervielsaltigt sich am Steingeklüft der
Berge wie ein stählerner, Heller, trotziger
Mann ruf unserer ganzen Zeit. Ja, sie
ist mir einaefanoen in den einen, golde.
nen Augenblick der Erinnerung, unsere
Zeit (die die Nörgler problematisch'
nennen), in dieses wundervoll bewegte
Bild, zueinandertrerbender Kräfte. Durch
pflügt und durchfurcht von menschlicher
Neugikr. Lust, Wulst! ung ans, rein
Stern so hoch, daß wir ihm nicht zuflö
gen. kein Schacht tief genug, daß unser
Senkblei nicht hinabtauchte und den
noch blaut das Meer noch sanft und stieb
lich vor unseren Augen, nicht anders als
dazumal, da Odysseus deck Athem der
Rausikaa lauschte. ,Geheimnikvoll am
lichten Tag. laßt sich Natur des Schleier!
nicht berauben Nun, mancher Schleier
ist ihr seitdem entrissen worden; gleich
wohl hebt sie ihren Arm nicht zur Aache
gegen die immer verwegenere Kreatur, sie
lächelt mütterlich und verzeiht, - wieder
steigt mit süßem Athem der Frühling in
die Welt, und . in bewimpelten Booten
singen die Kinder vor uns ihr lte!, kum
merlosej, proöerizalische! Volkslied.
Ein anderes Bild. Ich gehe durch die
Gänge und Säle des Krankenhauses, da
die Eiadt Meran ihren Armen in Grüne
hinausgebaut hat. Hohe Korridore, die
blitzen "und blanken, in den Laboratorien
schafft dik neueste Chemie crm Herd, jeder
'.Aermst hat Theil an der reichen chirur.
giscken Woffenkamma und zu den offe
nen Fenstern der Krankenstuben fließt die
Sonne dieses gesegneten Thales herein,
ein breiier. goldener Strom von Gene
sung. - Da liegen sie. die Leidenden, wie
abarmskt aus einem Bild von Leibl. Ein
lies Wäbldn Nickt mir mit seinem ver
huzelkn, zahnlosen Antlitz zu. und da ich
fi: ftsge. wS ihr fehlt, rmifz sie ei nicht
mit Ngmen zu nenncn. Wa ihr fehlt,
ift ja such gieichgiltic, gegenüber dem die
kn, wal sie ewJttaMi kat: ein richtige
Tplitter im Innern zeichnet sich wie eine
Unterschrift auf der Gla!?latte ab
nun ja. da! gehört zu den hübschen
Selbstverständlichkeiten de! Alltag. Hatte
man die XCtrahlen nicht gefunden, dann
mären sie heute nicht da. Wozu sich
echauffircn?
Natürlich giebt e nicht nur Hochmii
ihige unsere Zeitalter. Es giebt Hafs.,
große und klein, deren Nein wie ein
ttriegSruf durch die Lande schlägt: sie
sind Fanatiker der Negation, au Tempe
rament, au! Ueberzeugung, au! Einsam
kcit. als solche fesselnd, ja vielleicht sogar
unentbehrlich und mit ihrem ?cein tie
fer der von ihnen bekämpften Zeit ver-
Bett, ordentlich Kost, eine brave Schwe
per. einen strengen, aber gelcheitm Arzt.
lrofzamge lateinische !v!kvikamenke uno
ihr. sehr viel wunderbare Ausruhen.
Vtan liest ek ihr förmlich vom Gesicht eb.
was für ein Vergnügen das lft. kram zu
sein. Ja, im Bett liegen bleibt ein Lurui,
den sich nicht-jeder gönnen kann. Und
.-tt tn shtfvntinn tnt tnirtftftttn
? ' '" -" lnv,M fä fi. ,hrtn wnff. nn
Western und Nahten w derupm:, ";r-.,
würd, man durch solche kriegerische mWFJJ?&rl?t.
r ganz War ing. Lana und den vereinig- ' "
il e.üv,w . . vl. den Gottes verkenne Akd von unserer
ir iuu.,i!r V liuuiiivi. . , r- "v!,ci:.... " r. .. ,. in ii
uniirnaiuiig logen, geivig, c in. lajuu
etwas Bemerlenswerthe um diese Zeit
dem wirthschaftlichen Zweck. Hat diel
leicht unter diesem winhschastlichen Zweck
die strische de! Individuum gelitten, ist
die Raffe matter, schwacher. uMuUaer ge
worden? Ein Blick auf unsere Sport
platze antworte, aus die Schnechiinge der
Berge, über die jauckzend die Jugend
tollt, auf die hellen. Wiesen, wo Beschick
lickleit sich mit Wagemuth mißt. Wir
haben neue Olympiaden, um deren Kranz
sich die Besten muhen, wir haben in hei
terem Waffenspicl die Annäherung von
Nation zu Nation. Und wer je auf einem
englischen Rasen eine englische Schul
Mannschaft, junge Leute und junge Mad
chen, hat Sport treiben sehen, kamerad
schaftkich. unbefangen, Freund zu Freund.
der sagt glückselig auch einem letzten
Schreckgespenst Adieu: der
Fremdheit der Geschlechter
alter der Technik . . . Sie verwirren
die Wcltbegriffe zu allermeist. Zeitalter
der Technik kein Wort enthält scklim
mcrcs. sauertöpferischeres Lob. Denn
wer die Technik rühmt, will den Geist
tadeln, und in der That machen Lobredner
dieser Art. al wäre au! dem modernen
Menschen nach und nach eine patentirte
Stätte der chirurgischen Thaten, hier ist
sie. Im Ambulatorium schwirrt es von
Bäuerleia mit eingezogenem Span, ab
gehackter Fingerspitze, verstauchtem Fufz
und verprügelter Backe. Die Verheirathe
ten machen eine blaue Beule durch grünen
Hutschmuck wett, wohingegen rothe
Schnüre um den Hut in ermuthigender
Weise den ledigen Stand andeuten. Mit
In INrnjifin hi. V.r frti mirfif n.mist
bewundern kann, werden sie allesammtlReckkumaschine 'worden als triumphir.
auf den Glanz hergerichtet, rothe und utzuwge Unersattlech e,t iiber Mah,
" ' ' . I ! j 1 1 itM tut I ii hi tnwMiftli 1Ui t M -
grünt Blessute. und was vor Zeiten viel
leicht wochenlanger Salbaderei bedurft
hätte, um dann erst zu einer Amputation
zu führen, jetzt wird es im Nu, sozusagen
Verbandumdrehen, erkannt, gesäubert, ge
schnitten, genäht, auf den rechten Weg
gebracht. Mit einem .Vergeltsgott geht
der Bauer an seinen Pflug zurück, der
Arbeiter zu seiner Arbeit, der .Raffer"
zu seiner nächsten Rauferei und wenn
ihm zwei hell, Augen im Kopfe sitzen,
nimmt er, mag fein, au diesem Haus
nicht nur die neue Gesundheit mit. son
dern auch eine Art neuen, besseren Glau
bens: die Erkenntnis unserer muthigen,
starken, ihrer Mittel klar bewußten Zeit.
Welcher Optimismus, werden manche
Leser an dieser Stelle lächelnd ausrufen.
Und andere zucken vielleicht die Achseln,
thuen bedachtsam ihr Schlllckchen Morgen
kaffn und sagen: Nun ja, da wissen
wir doch, dah man im Laufe der Jahre
gewisse Fortschritte macht, wozu so viel
Aufheben davon, da versteht sich doch
von selbst . . E versteht sich von
selbst hier haben wir den unauSrott
baren, hochmüthigen Refrain der Allzu
vielen. Täglich, stündlich geht jeder von
uns durch ein Meer von Wundern, einet
ist mm kühner, traumhafter als da
vorige, und wortlos nehmen wir sie hin
wie etwa vom Himmel Gefallene, wie
Wasser, Luft und Brot, e! wäre unter
Weltleuten nicht angebracht, ein Wort des
Erstaunen darüber zu verlieren. Bon
selbst versteht es sich, daß man nach Ame
rika kabeln, da man, nach Pari tele-
phoniren kann. Hallo, ist Paris dort?
Zum Donnerwetter, ich verstehe schlecht,
woher kommt denn diese undeutliche
Surre ?" Von selbst bersteht sich
eine Schwebebahn, die, hundert Meter
über der Erdsläche, um zwei Kronen vier
zig zwischen zwei Tiroler Berggipfeln
verkehrt, irt selbst der Dampfer Bater
land" m'F Schwimmbassin, Kaffeehauö
und BuMe. von selbst die Bahnfiation
ungsrauioq. wxj steter uver dem
Meer, inmitten urewiger Gletscher, von
selbst der drahtlose Marconi'Gkufz iiber
den Atlantischen Ozean, von selbst die
Bolksunidersitat, die Postsparkasse, die
künstliche Eisbahn, der sprechende Film,
die Blatternimpfung, da Diphtherie,
snum, die Sternwarte. Dak man. zwi-!
schen JrkutSk und Kiachw aus Schienen
rollend, ein gebratene Huhn nebst einer
Flasche Bordeauzwein bestellt und hiernach
auch mit Behagen verzehrt kommt ir
gend einem, der die Märchen mit dem
Wort .Speisewagen' abthut, jemals das
Phantastische solcher Einrichtung zu
Sinn? Man bricht ein Bein, man laßt
es rontgenisiren. Warum nicht ? Ds
Licht dringt zauberisch durch den Körper,
Unsichtbare ,wfrd photograx. Hirt, ein
klassische Alterthum wiedererwecken. da! kenntni!. der diese Zeilen dienen wollen.jlein der Tod Werner' vereitelte die Au!
Aufklcjrungj'ahrkundert strebte über dieTann erst, wenn alle Zeitgenossen ,'hrerführung dieser Absicht, wie die Erfüllung
Brücke des Wissen! zur vorurthkiljlostnjgroßen modernen Sendung zutiefst be.jseines Wunsches, da! Facsimile der Heb
Vernunft zurück. Sie alle hatten die mu.wut sind, werden sich die Graden füllen delReliquie für die Wiener Bibliophilen
Ihigen Berkünder. die nicht abließen, ihren mischen Individuum und Individuum, gescklschaft zu besorgen.
Zeitgenossen da Bewußtsein ihrer Krafüzmischen tand und Stand. Nation und Ta ist nun nachträglich durch den Ber
und Mittel wach zu erhalten: und da man'Nation und darüber hinaus zw chen den,I,ner Hibdel?orlcher. Hanl i?oim.
Die eigenen Waden mehr und mehr er
kannte, nützte man sie auch. Unsere Zeit,
s reich sie ist. ist ärmer: e fehlt ihr am
großen Gemeinwesen dieser Erde. Tann geschchen. Al eine wirklich kostbare und
werden wir nicht mehr die Kanonen sxr:-j reizend Gabe hat die genannte Gesell
chen hören, sondern die Humanität. Tirschaft ihren Mitgliedern da Facsimile d:
Originals, ,n der Große desselden und
dcm gleichfarbigen rothen SeidenmoirS,
irie da Original gebunden, dargeboten.
Nach der ausdrücklichen Versicherung de
zusammenfassenden Brennpunkt. SielGotteswelt von einem freien Dom übcr
verdient unausgesetzt, aber kein Buchhalter dcicht. in dem die Glocke de Friedens
rechnet ihr ihre Eingange vor, sie bala.i läutet, hoch lidek den Banken vrault die
mt nicht. Ueberauellend von aronen An Orgel der Menschenliebe, und von der
satzcn, entbehrt sie dc gkmcinsamcn gro!Kanzel herab verkünden die Priester einHerauegeber giebt da Facsimile dem
. . . . . ' '!.'.!., ' . . :w r : i r: - - '- : . - . i ' r . I -1 - X
ln Geslly!, da Politiker, 'Buhnen nnz'gr,, en,k,, oill0krnll!k oai,si'rignllt an ll,al,k mura uwuw nau;.
chrislsteller. Kanzelredner ihr geben sollum: da der Arbeit und Gerechtigkeit., Chrisline hatte dem Gatten die Notiz
ten. Aber e txnnl Buk den ?batkrn Juie va, wirlttc even liekl unv mii duck, zum eduriiiag ge clzenl, unv anoen
lüsternen müssen ja in vorbildlicher Weise die Ehen,!vollen Sinnen darinnen steht, wird um sojAnsang der ersten Seite die Worte ge
Natur Im Parlament eben! drinaend die u!t, lkidenschasllichir dieser höchsten Blüthe derschrieben: Meinem innigstgeliebten Nur
lich ist die alles noch nicht abgeschlossen, beiel gebrochen erden: d ' bleibt nir.lZukunst entgegenslreden. Nicht da techzu seinem 5. Geburtllag. mit dem Won,
Noch gährt und kämpft eS allenthalben. ig;,! Zeit für .Utopien". Nirgend! er.ische. da! menschliche Zeitalter so soll,sche. daß er jeden Tag wenigsten fünfzig
qrzllnoeki imone vieoanren yincininiikivki, möge.
wo der Gegensatz zwischen Alt und Jung.j sich fjn Pjg h oief er äOelt. biciman dereinst von unserem
zu ubtrdrusen. wo neue, rano zu er.jGroße ihrer Idee auch in Bewuktseingk"
,bern ist: gut Ting will seine Weile dan.sri der mit dem ruhigen Stolz des Be
Wer überall weist die Spur nach oben.ljghk's spräche: .Ihr seid die Bürger eines
die Glocke, die die freiere Menschheit ein gewaltigen Jahrhunderts, also scheinet es
gelautet lzar, yorl n,cy: menr zu uingen
auf. . . . Wahrlich, e ist eine große
Zeit, in der wir leben.
Ltzittt ei Pttrvlmld.
Vf ''Jn die Reihe der Petroleumländer ift " s '
der allerjlingsten Zeit auch Sizilien when. Toblmg
' ' l', eingetreten. Tiefbohren. ,? der Nah.,?" D '.
auch! Jeder von euch
einem gemeinsamen We,
l.i. tr i.i . : , r. .
W crnniucun, TtTntn eigenen ,w,ra micnr.. in ht. mTnb;ni mMn. ;.,
Tarauf bemerkt er: Völlig einverstan
den, wenn mir nur noch einer täglich vom
Himmel fällt. Nuz.' Resignirt setzt er
jedoch darunter: .Ist bi jetzt nicht ge
d. 1. Juny 1883.
vielen Stellen durchstriche
nen Notizen sind mitunter kaum zu ent
ziffern. Aus den bunten Eingebungen
Nüchternheit über Anmuth, Rücksicht
losigkeit über Humanität. Kaum ist
darum die Technik festgestellt, fliegt schon
ein Keufzerchen zurück nach dem verlöre
nea Paradies der guten alten Zeit
Der Unbefangene wird dieses ästhetische
'real nicht ohne weiterei theilen. Tie;
Maschinen regieren unsere Welt, dies ist '
wahr aber aus ihrem Stahl und Erz,'
aus ihren gehämmerten Platten und Rä!
dern steigt eine neue Schönheit auf, die
der gezierten Grazie von ehedem um nichts
nachsteht (nur blutvoller ist al sie), eine
neue, kraftvoll gebändigte Zweckmelodie,
der Rhythmus deS Sieges über die Na
tur. Gehe einer einmal durch die Säle
einer großen Fabrik, deren Triebräder im
Schwünge stehen, und wenn er nicht aller
Phantasie bar ist, wird er in da Innere
der Erd selbst zu steigen tn einen, in
ihren glühenden, Schacht dienstbar gewor
denn Kräfte jeder Takt de nieder
sausenden Hammers wird ihn freier, stol
zcr. schassentsroher, fchonheitsdurstiger
machen, als galante Tändelei mit vergilb
ten Liebesbriefen e vermöchte. Nicht
nüchtern, berauschend ist ei Mittagsgang
durcd einen der großen modernen Hafen:
der rahn stöhnt, vor den Schleusen sam
melt sich die Fracht von hunderttausend
arbeitenden Händen,, mit jedem dieser
Schiffe, deren Riesenkeib in der Sonne
blitzt, möchte man hinau, hinabzichen in
die weiten, wundersamen Länder, zu den
biauen Träumen und Abenteuern. .Wie
sollte Schönheit einem Jahrhundert fch
len. da die Entfernung gli seinem Voka
vuiar ge trickien hat's Ter Ger t einer
Zeit, die unablässig den Horizont erwev
tert. die Grenzen der Erkenntnis hinaus
schiebt, fremde Böller wirtschaftlich er
bindet, neue Landstrich urbar macht
dieser Geist könnte ärmlich fein? Den
sauren Lobrednern der .Technik" sei ge
antwortet, daß auch das Herz unserer
Zeit großer ist als irgendeine vergangene,
frühere Sittlichkeit. Frei führt der
Bauer heute seinen Pflug, dessen Furchen
vordem die blutige Handschrift der Leib-
eigeniichatt waren. Die Arbeite? sind or
ganisirt. au! sich selbst heraus hüten sie
ihre Ansprüche und den Aufstieg ihre
LohngcsctzeS. Staatsfürsorae und vrwa
tc Wohlthun ergänzen sich. Gesundheit
und Wisseil in der Menge auszubreiten.
Die Böller haben ihre verbriefte Ver
fassung, auf immer breiterer, demokrati
scherer Grmdiage nehmen sie an der Ge
schgebung theil, ihr Schicksal ilt höfischer
WiLkiir entrückt. Schon schlag siZ In
terparlamentarische Brücken von Staat zu
Staat, Schiedsgerichte .tntscheiden über
Zwistigkeiien, die früher dai Schwert
durchhaue hätit, und das Gespenst de!
Krieges muß in seine Hohle zurück bor
dem größeren Herrn der GeZenivart, bor
,, .. v'. w 4.:. r. "i,
? UN woyl, ein mrig, von t?ui,en roiro,,- I,iijl ,,11, vrnn nur IN o,k,cm deraebrackit baben eine verbällnismakiaz ' "
. rU- . .. -..i'.m.ifm. m;rr.- i v f::-.ttt.- "B"""'. aii rinc oriyll,,iiinllgg s 0,.n. sl nnfntnnh ksnn.
oraucoen tintn. Wl ou.-bih'iiiu iiii ic, m lymaci ujiuu .,;,Ki.. n.f.sl. .frnff, unh t.fcrii1""' ! -'-B"" i"-
sllckt. Wir
, ' w. .... -..;, ,,,kt !, f.,. f.. Vf. ... v,"i,ls"'-"-'"H'4lu
iflucnjen iann. Bratn, vtx u n in uu c,"1 i)ii uum uvu u uunii t,.. ink, , m.ü....
" Ä!sCtffc.- i. r,r r , lin Ull 1U U(lltl U UBUl Wt 11 II U 1
"M Zeitgefühl befestigt, tn unserem Le. Erde hm den Traum den Menschen von wchf, u welche die Ver
densgefuhl eryoyt. ver un zeigr. v rorr,. iu., uul? m nami twui blit M rdtoklimi im Bereiche Si,
lino, UND ver uiiBii"' u m v'' i:in4 unh flnlnfiri
ü! ' ...fj...:! ;if-. v.i. nt.,;. ... .. i'.ien uno aiaon
uw VII lUllll s IllUUCtl, fJUillU tl,
koSgelegt von den Zufälligkeiten deS Jrdi
schen, befreit von dem Zweikampf mit den
Dingen, nur dem Menschlichen fortan
seine Kraft, fein Seele schenke könne.
aus dem rechten Wege
Muth und Blut zu weiterem Fortschreiten
giebt. Mit einem Wort: den rechter
dieser Zeit. In Spott und Zartsinn, in
Spiel und Ironie, ,n Silhouetten und
Veduten haben manche stünstlrt Duft von
dieser Epoche eingefangen ; manche haben
sie sehr angestaunt, manch sehr gescholten,
manche nur ihren schmerzhaften Krampf
gezeigt, die meisten sind innerlich unbe
lbeillat an ihr vorübergegangen. T-er.
der die Sauslek überwüchse. der sich von
artistischem Spiel, von pessimistischem
Dunkelwahn abkehrte, um die volle Tonne
ens feststellen sollen.
Schonseit langer Zeit kennt man in diesen
Gebieten Quellen, welche geringe Spuren
dc.von in die Höhe bringen. Daneben darf,
man auch aus den auf vielen Schwefel-
'vikfi.n Uin-knmfn.n 9s ffthflftmnrtn hi
x wollen die große Technik damit wiilrch die Entwicklung von Grubengasen!
den großen Menschen freibekommen, die , e4mt m$(n &at)r ü, den Bergkau!
gesammeat Enttgie damit aus ihr die rden können und auch da, letzte große
wirk iche Liebe werde. Nicht der Ueber Grubenunglück im Herbst 1913 verursacht
menfä ton bera i n Unfitrblttchet ttaumtt, f,sibtni flu bedeutende Erdölvorkommen
der Menftch Üb bet Jeatut" ist unser schließen. Endlich beachtet der Geologe
Ziel. Ihn mitzuschasfen. habt ihr ,ed. , llen Tbeilen des Sckwesklbc.irks
.,,d.knt!dn, herausgegriffen; sie ist fchön deutlich.
. Ii. m r "init Tinte eingeschrieben; vermuthlich hat
sie Hebbel selber für aufbewahrender!!)
gehalten: .Ein großer Mann gilt für
eine Million. Nur schade, daß man dies,
Million nicht, wie eine andere, durch
Scheidemünze zusammenbringen kann,
weder euren Beruf. Jede Schraube, die
unsere? Zeit scheinen u lassen., da! trfl.ihr neu konstruirt. jeder Bazillus. den ihr
wäre der rechte. Wenn au seinem Aug'ientdeckt. jede Schiff, da in Urwälder die
unsere Jugend strahlt, seine Stimme von
unserer Zuversicht tönt, sein Wort inmrt!
ten der Wirklichkeit de Lebens steht, voll
der gebändigten, kühnen, erfinderischen j
Kraft diese Zeitalter, dann werden wir
ihm zulaufen wie einem neuen Ratten
fänger von Hameln. Die Neinsager ha
den wir tatt. wir sehnen uns auch in der
Kunst nach jenem Ja. das die Säle un
serer Fabriken sprechen, Man zeige uns
nicht mehr allein die Noth, man zeige
un die phantastische Kraft und die
Schönheit dc! Webfliihls. Herbei mit
den Maleen, auf deren Leinwand da
Feuer der Hochösen glüht, mit den Musi
kern, die das hinreißende Lied der Aero
plane in ihre Symphonien einzufangcn
missen, mit den Bildhauern, unter deren
Marmor da! Blut der Jugend klopft, die
Muskeln du neuen Sportkämpfer sich
strecken. Eine Walhalla wird ihrem Werk
errichtet werden, wie . keine zuvor, auö
natürlicher, freier Begeisterung erbaut
überall tn der Welt muß der inuhm rynen
zufallen wie eine längst reife, volle, süße
Frucht. , Warum zögern sie -noch, die d
rufcnen Jasager diese Jahrhundert?
Wir verlangen nach einem Führn unserer
Zuversicht, wir brauchen einen Chorageten
Ein Ulrich von Hütten wird gesucht.
Denn je größer unser? Zeit ist, desto
genng , liberal! da AettgesU yi
Zwischen' Nörglern und Gleichgültigen.
zwischen Zukunftöutovifien und Bergan
genheitsicaumern geht der Enthusiast der
Gegenwart einher wie ein 'Rufer in der
Wüste und die Thatrgen alle. d,e un
bewußt an der Starte unserer Zeit mit
bauen, gleichen ahnungslosen Goldgra
bcrn, unter deren Kopfkissen ein Schatz
verborgen liegt. Die dürfte nicht sein.
Jede große Epoche hat ihr Selbstgefühl
gehabt, ihre tragende Idee,' ihr gemein
same Ideal und von da au auch die
wachsend Kraft, diese Ideale zu erfüllen.
Da Perikleische Zeitalter sann ulr.tt t
iun.fcnn nach, die Lienaisssn lvslttk das
Fibel tragt, jede Werthpopier. da die
Wirthschaft de Einzelnen erleichtert.
bringt un unserem Traum um , einen
chriit naher. Die sollt ihr roisTin.
und auch die andere, daß letzten Endes
Technik immer nur dem Sittlichen, dem
Urewigen dienen kann. Der kleine Kauf
mann, der den Kreis seiner Konsumenten
leicht und billiger mit Waare versorgt, er
steht am Webstuhl der Zeit. . Der In
dustnelle, der durch Maschinen Menschen
kraft frei macht und mit seinem Gewinn
dal Gemeinwesen stärkt, ex dient dem
Zeitideal nicht weniger al der Erfinder,
der Arzt, der Gelehrte; so mag seine so
ziale Stellung bewerthet, so mag er vom
laat gefordert werden. Ihr alle, die
ihr arbeitet, ihr seid unsere Eroberer, un
sere Armee, die Pioniere unseres Traume! ;
icyanir kuq eures Aroeiiekiktei nicht,
denn er zählt in unseren Tagen ebenso
viel oder mehr al der Flau des Künst
ler. . t ." Wo ist der P lato, der bei.
läufig auf diese Art der Zeiistimme Aus
druck gäbe? Wenn er irgendwo lebt und
Stücke schreibt, werden si wahrscheinlich
nicht angenommen. Und wenn er gar den
Ehrgeiz hätte, in Parlament ,u kommen,
sielt er offenbar von Wahl zu Wahl
durch. Darum zieht er e einstweilen vor,
m seiner Wolke zu bleiben, Platg der
Unsichtbar.
Hoffen wir Schwärmer aber, daß un
fern Zeit von selbst mehr und mehr die
Ahnung ihrer Große dämmere, die Schön
heit ihre Berufe. Denn nur au dieser
gemeinsamen Erkenntnis kann der Welt,
friede emportauchen, von dem die Lieder
siiigen, die wahr, liiert, Hralitfi, fra-
ternite. : Wer sich im selben Reisewagkn
zusammenfindet, fällt sich wohl gegenseitig
nicht an, und nicht bindet fester Herz an
Herz al aleiche Hoffnung, gleiche Aus
aabe und gleicher Rausch. Der letzte,
kühnste Traum diese .tcchmschen' Zeit
iiers. die evangelische Verbrüderung der
jMenschheit, schimmert jenseits der Ei'
m arofzer Häufigkeit sicy vilvenven
Schlammvulkane oder Maccakuben und
folgert aus deren Reichthum an Kohlen
wosserstosfgasen da Vorhandensein von
Erdöl oder erdölartigen Substanzen im
Untergrund.
Fördernd aus die nun fieberhaft ein
setzende Bohrtbcitigkeit. die bisher an ,d?n
zuweilen unüberwindlichen Schwierigkei
'cn der Derkehröberhaltnisse und der Un
Möglichkeit ' der- Beförderung - schmerer
Bohrmaschinen auf den fast wegelosen
Strecke im Jnnerrl' der Insel schwer litt,
dürste das neue Prämiensnstem der iialie-
nilchen Regierung einwirken, welche bei
Tiefbohrungen, die über 30 Meter Tiefe
erreichen, für jeden weitcrn laufenden Me-
ter einen TtaatSzufchuß von 300 Lire ge
währt. In Fachkreisen halt man da!
Auffinden ausgedehnter und reicher Erd
öllager sür wengstens sehr wahrscheinlich:
die gllernachstt Zukunft wird die Entschei
dung dieser überaus wichtigen Frage
bringen. Bet dem sa t völligen ffevien
fossiler Brennstoff wär ein günstiges
Ergebnis nicht allein von großem in
dustriellen. sondern von noch bedeutende
rem strategischen Werth, da es das Land
auch im Kriegsfalle unabhängig von der
leicht abzuschneidenden Kohlmzufuhr auf
i-m Seewege, aus den e heule fast au
schließlich angewiesen ist, machen würde.
Friedrich Hebbel, letzte Vritstasche
Sorgsam hat Christine Hebbel, dkk
Dichters Gattin, diese kostbare Reliquie
au dem Jahre 1863 gehütet, bis sie sich
dazu entschloß, das theure Andenken dem
Herausgeber der Werke Hebbel, Rainer
Maria Werner, zu schenken. Den Inhalt
diese und für sick nicht umfancirci.
chen. jedoch sür die Art deS dichterischen
Schaffen Hebber ungemein charakteri
stischen Noiizbuche hat Werner in seiner
1903 erschienenen ersten Ausgab in dem
Schlußwort zum ersten Bande der Tage
bllcher abgedruckt. In der Jubiläum
ausgäbe von 1013 sollte den Notizen des
Tagebuches ihr gebührender Platz in den
Tagebuchbandcn angewiesen werden. Al?
Berliner Weißbier aus drm Aussterb,
etat.
Die kühle Blonde", jene bekannte Ber
liner Weißbier, da gewissermaßen einen
historischen Ruf erlangt hat und nirgend!
so gut gebraut wird wie in der deutsche
Reichshauptstadt, fristet nur noch ein küm
merliches Dasein. Wie der jetzt erschienene
Jahresbericht der Berliner Handelskammer
nachweist, haben die Weißbicrbiauereien
im abgelaufenen Geschäftsjahr, kdens
wie in den Vorjahren, nur recht bescheiden
Ergebnisse erzielt. Der Absatz ging in
folge der ungünstigen Witterung und
Arbeitsverhältnisse allgemein zurück.- Dl
Produktion ist seil Erhöhung der Brau
steuer wenn man vom Iah 1911 ab
sieht, in dem ein ungewöhnlich Heike
ommer den Absah gunstig beeinflußt
stetig gesunken. Mehrere namhafte Be
triebe wurden im Berichtsjahre gcschlos
sen. ' '
Eine theure Wittwe. ' '"
Die Ungarin Theresa Lichlenfiei
wurde heute auf einen in Chicago .ausge
stellten Haftbefehl festgenommen Und im
florkdille Polizeigericht zur AuSlieserung
festgehalten. Sie soll durch Heirathjan
zeigen in einer deutschen Zeitung der in
feigen Stadt da Vertrauen mehrerer ju.
ger HeiraihSkandidaien gewonnen und ih
nen beträchtliche Summen abgelut haben,
So hat angeblich ein gewisser Back An
ton Fröhlich von 214 West 55. Str.. CHI.
cago. $650 verloren und John Heider von
No. 1036 Hudson Str.. Chicago, gar $700
eingebüßt.
Jerome Napoleon Bonaparte ver?
heirathet.
Ein Urgroßneffe de großen korsische
Eroberer, der vor 3 Jahren in Pari
geborene Jerome Napoleon Bsnaparte, Hai
gestern mit Frau Blanche Piere C!re
beigh den Ehebund geschlossen. Die neu
vermählte Gattin ist 84 Jahre alt und
stammt au Newton, Mass. Hier wohnt,
sie im Hotel Vanderbilt. Ihr Eiter
waren Edward N. Pier und Emily 33.
Hill. Erst am 3. April erlangte sfrau
Strebeigh von ihrem Gatten Harold Cire
beigh eine Scheidung. Bon einer kirch
lichen Trauung wurde wegen her Schei
dung Abstand genommen. ' Alderma
Happy" Jack Reardon vollzog dzs
Trauung in der City Hall.
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