Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, June 24, 1914, Image 2

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    -V.
..
..t.
Ü
Alles in Humu Saits!
Ctadt si ÄnzklcS Bitt ihrer trcittn
Umwelt dein schonen Ideal einer Ver
sch?!k!jung hei GlaM und dc! Land,
iedeiii noch am nächsten gekommen,
namentlich mil Hilfe dei hier so
iitenui schnelleu Tttllethii Ler
lehr '.Her von einer vollkommenen
Llerschmelzung ist. und bleibt sie Wohl,
doch nOiJ liest entfernt. Die Aariic
tei, welche fci von Geschäftsleuten,
die in der fcircfiiiSt tutij find, w
'kl,!ei an ihrem Wchk.hcim betrieben
LiS- Jrfct ist H slldlifsrnischk,sein kennen durch dick Zement
Mauern ton etnunoer getrennt uns
sollen sogar noch mehr Abzeschlos
senheit gegenüber yiachfcarn bieten,
oIJ man s;t jetzt meisten im Leben
der Stadt oder bei Dorfes haben
unn.
Bon jedem Einzelhaus führ! eine
Treppe tn cal .endlose Erdgeschoß .
in welchem die Ziisie ir.it nicht iiuljr
Störung für die Bewohner laufen,
als friljntuyle tn einem fashionablcn
Hotel verursachen, ES ist nicht ein
''''rr-: s-.''-i -r
r:'K-.u- "'-j" s.
. :;:. . :' h&&'-2.
... , jlT J f " - (L-i I or ' - ; .,-' " v
" hC
"l?
ifnr:
:A';'.i4'V
.V fl' vV,i-:7-r
. , . iJ'tr'iMi' ; : 'S ir .-v - w r J
'Vrj.
-XV -AHrii-
So "C&TßMSSi
iTrfZfZs 'K-'uG Vii f jf---;
Vn D VM-
5iL-1 httyA. vü4 .0 f-r--
.St-X-f,
Z f -l-? ", tf-A ?:. 4
"'yf
:2&i&'zyy Witüfc
r-is.jrrj. f
crr-r.-nrv:.-;i.-if ; yy. yt-
""tr-- 1.4 Vir'r Q3
ll.-s-xv 7 y
. f.. j-h
. -4r' -V-i vT "f JvT':-?
"Slfe
" , -r r f.x rs.-rf vr-rfy
.X c 1 ; . ).. . '.;....'.. . , .y,
r?rm , V, i ' ' ' , j ', t
. rt . '. ... " ' r '.
l ','
t s
-vr-..
KAM
HandklZ.Äasaren der dem Hin und
Hersenden ton Büchern in grob
Biblisltzkten. Jeder dafür benujle
ügJgaon kann, richtig aufgezogen.
sklbsttätiz in da rechte Hauz fahren
und sich fiatwli fiten, solche Gmrtch
tungen sind der weiteren Auidehnung
ko. operativer Betrtebe n aesellschast
lichen Leben sehr stiinstig. auch wai
die Berschleis-ung landbaulicher Pro
duk!e und der Ankauf von Dlohstofsen
anbelangt.
Zu jedem CinzelhallS können, und
sollten, auf beiden Seiten, Garten ge
hören, und im stalle öjicntlicher öe
bäude Park!. Dieser Gedanke findet
sich von selbst, da e! ja außerhalb der
.WeaCladf keine Clraßen weiter
gibt.
Und wo bleibt der Ackerbau? Nun.
über die Linie der Hausgärten und
Park? hinaus sollen, on der ganzen
Länze der .ÜLeg-tadt" entlang, die
landbaulichcn Betriebe, streifenweise
nach den Hauplproduktcn geordnet, sich
hinziehen. Tie Landbauer wohnen
selbstverständlich gleichfalls in dem fa
mosen i5iii'Ttrahe Hau! und haben
Beoiieinlikejtcn, um welche die mci
sien heutigkn Vrosstädter sie beneiden
können.
Nur wenige bei unS haben sich
schon Gedanken darüber gemacht, wie
wenig Land wir in Wirklichkeit für
Produktion brauchen. Mit Zu
gruildklegung von 23 Fusz. Häusern
und von 2 Personen auf die Familie
würde eine solche Weg Eiadt von
000 Meilen Lange nach Hrn.
Chamblesz' Berechnung reichlich genug
sein, die ganze Bevölkerung deS Etaa
ies Kalifornien unterzubringen. Pa.
rallel mit dieser HausLinie laufend,
würde die ganze Berieselunas'Zone
Nalifornienö nur einen treifen von
3o Meilen Breite zu beiden Seiten
derselben bilden. Einen Streifen von
tionen unter öffentlicher Lufficht sol.
che Wcg'tädte tauen und die ein
zclnen Heime der I?iiih2uS!sdt der
mieten könnten, mit dem Einveestsnd
nii, daß der Kitt zum Ligenlümer
werden kann.
Man kann dkU ganzen Entwurf
phantastisch nennen; aber Hand ud
juB hat et immerhin!
tutv ZZkttungS'Axxarat
für Schiffbrüchige.
?!it der tn unicnstehender Abbil
dung gezeigten neuen l)!cttungkvor
richtunsi. deren Erfindung von einem
Maschinisten Heinrich zu Seeflemünde
herrührt, soll e Tchiffbrüchigen er
moglicht sein, sich ein paar Wochen
nach Unterganc, deZ Cchiifkl über
l-'ßy-
fs'-Z-;'.-;?."fV-tssA
y.w. , y''(-
y
;
m
"'' ,s
'MSS'"', 'A
t'f-rwt'i
r
röjjfla&t mit Laudbau vermählt.
wird, ist doch meistens eine Luzusfar
merer und wird es immer mehr, je
blljer der Preis des Landes steigt
Viel radikaler ist in dieser Beziehung
der nachstehende Plan!
Man hat ja schon mancherlei bei
uns getan, um das Leben des gar
vierö anziehender und abwechilunzs
reicher zu machen und so dem gemein
schädlichen Wegzug vom Lande nach
der Großstadt entgegenzuwirken, wel
chcr durch eine Bewegung m entgegen
gefetzter Richtung noch lange nicht
ausaeglichen wird. Ganz Wirkung?
loii sind diese Bemühungen gewiß
nicht, aber von einem wirklichen
Berfchwinden des Eegeniatzes von
Stadt und Land könnte doch erst dann
üt Rede sein, wenn eZ gelange, alle
Vergnügungen und Attraktionen des
Stadtlebens unverkürzt auf die Farm
zu bringen, so daß der Landbauer
gleichzeitig auf der Farm arbeiten und
m der Stadt leben könnte, ohne
damit eine Doppel-öristenz zu führen.
Der kühne Plan von Edgar
Chamblcß will dieses Ideal sozusagen
mit Einem Sprung verwirklichen.
Hr. Chamblesz ist nach San Fran
kisco gekommen, um ein Modell seines
Entwurfes zu bauen und aus der
' großen Panama Pacific Weltaus-
tellung vorzuführen. Er verspricht
ich davon eine mächtige agitatorische
Wirkung.
Gehen wir sogleich auf die Einzel
heiten deZ merkwürdigen Projektes et
was näher ein.
Noadtown' hat Hr. Chamblcß die
' Schöpfung seines fruchtbaren Hirnes
genannt. Es ist weder eine Stadt,
noch eine ländliche Schöpfung, son
der beides zugleich. Eigentlich ist es
nur ein einziges fortgesetztes Haus,
welches durch ein ganzes Land hin
durchgehen kann, mit einem endlosen"
nur Meile Breite wurden die
Weizenfelder einnehmen, einen eben
solchen die Alfalfa-Zclder u. s. w.
Alle Produkte zusammen,
einschließlich auch der Weinrebe, könn
ten innerhalb weniger als drei Mei
len von dem' .endlosen Hause" er
zeugt werden, aus lauter verbessertem
Farmlande!
Tie streifenweise Ordnung hätte
noch andere Vorteile. Ein Beispiel
dafür ist folgende Rechnung: Ein
tfi ff fi Sr in ViTri,iS sfcTX inn
r r- i ex. I Tj " Vl fti hit vinvuma ivtv wi
fchlo en werden kann, zeigt schon ein 1s ,,;., . . ,.
clektrisches Auto, das auf glattem " K
zusehen, weshalb ein horizontaler
Waggon nicht ebenso geräuschlos be
trieben werden kann, w ein von un-
ten nach oben gehender; und in wie
hohem Grade Geräusch daber aulze
Ä-pha!t.Pflastcr läuft,
Eine andere Treppe geht von je
dem Emzelhause nach dem Tachwege
hinauf.
Im übrigen läßt der Plan noch
in mancher Beziehung Abwandlungen
zu. So kann man, wenn rS beliebt,
aus das Erdgeschoß ganz verzichten,
abgesehen von einem
für Röhren-Leitungen
In diesem Fall könnte man die Stütz
mauern genügend stark machen, um
einen Tachweg tragen zu können, aus
welchem sich ein, nicht allzuschwerer
Nraftwagen-Verkchr betreiben ließe,
statt der lelektriichen Zuge drunten im
Erdgeschoß.
Auf alle Fälle sind drunten die
Eck-Reihen von 1860 Fuß Länge un
warn
!?Ttr,ir,-i8n
......3.'."
und Trähte.
tfct?liSr!j
.ii.-r., sr-Kt,vv ö
. . . ' X. V
v :
3
h
l X
O ('v.A
'Q. X
'zZy
f ;'T t?-
ii .' ' i-vVY
s.jr .t ."
J?-7? rT r
K'':
'"fc
IH
sWz' ,
i.".i----' t 3 I F'
' '7
V:;i6i:V3
Ztifz
w.
yat-um rsf..
t,H SSa5jr
MM
MciMMMZ
jfcri A'i&yJ?f-
" jf v 'vTso - i-
.-tz
Wegstadt'Jdre auf luniriöse Privat,
yeime angcwciioet.
Röhren und Drähte zu legen, welche terpacken. Ist aber das Feld 8 mal
in ieoes jieim die Bequemlichttiten
bringen, die heute den hauptsächlichen
Unterschied zwischen dem Stadt und
dem Landleben ausmachen. Darun
tcr sind heißes und kaltes Wasser,
Tampf- oder Heißwasser Heizung.
Gas zum Kochen, elektrisches Licht,
Telephon-Tienst und 5iloa!en. Un-
so lang, wie breit, so hat er nur 82
End Drehungen zu machen, und
nur 163 Fuß Boden bleiben noch un
terzupackkn. Bei 20 Sekunden für eine
Drehung was rasche Arbeit ist
und 50 CentS pro Arbeitsstunde
macht das Pflügen des gewöhnlichen
viereckigen Feldes $2.90 cjtrafto.
ttr den bisherigen Verhältnissen in sten
ccn Städten wird allemal, wenn man Weiter, hinter den Strichen für die
eine weitere Röhre in ein Haus legen Landwirtschaft, einschließlich der
will, das Pflaster in der Straße, der Liehzucht, können Streifen für Fa.
Burgersteiz und Kellermaucrn ausge- brik-Änlazrn kommen, ebenfalls in
tiiim, wvzu oc vnoeik, riauonis uno Zwkckdien cker ff trnat Utr rud
vielleicht entsprechendes .Schmieren' pierung. DaZ Angestellten.Heer die
gehört u. s. w. In der Weg-Stadt" tx Striche wäre noch immer der Ein
aver ronel ieoe neue Nutzbarkeit nur haus-Stadt nahe genug, um darin
die Hauslange der Hauptröhre, nebst wobnen und ck von der elektrischen
1. .,,,.,, , I i i - -i-7
w neigen Koinoung nacy ovm zu. Erdgeschoß-Bahn hin und her besör
Daher kann man sich auch noch mehr
AUlzvarteiten leisten.
r& :ihS
i J Vf t i 12
LiOKXv i, C "
"tr3--
Trr
T&-
r . tBt 'Ml J. r"rc
sSt 1 1 --;t ) t vA . ii tii'- a iwfsp
r-i !- ,'v v n n . wi- . t & 1 1 i v. i.f, t. n sitl v ( i v
MMWx mj
gjiii VSVv yj L .' "
y s?
5Wdß is kMMx
ZWMMJj ilfc a IS
Mvl ri:Ä'if M . ft it
SM5BMK, i
'-WMMMMWM
.
eiuhauITtadt mit öffentlichen Sauten und ParkUmgcbimA.
1 Erdgeschoß. !n welchem sogut wie ge So wird es tunlich sein, z. B. eine
räuschlose elektrische Züge betrieben Salzwasser . Kühlleitung einzu
werden, und einer endlosen" Dach- legen und hierdurch daZ E i i
Promenade, welche an ihrem äußern abkömmlich zu machen. Auch kann
Saume, aus beiden Seiten, auch Pfa Desinfizierungs-Gas, Kohlen-Dioxid
de für Zweiräder und für Rollschuhe gas zum Löschen von Bränden. Dik
- aber mit Gummi-Nadverkleidung tograph-Tienst, elektrisch zugeleitete
- bieten kann. Musik und noch anderes geliefert wer
Bian stelle sich damit nicht vor, daß den. So ließen sich also allgemein
diese .We-Stadt" ein riesiges Mas .sür Stadt und Land" Formen von
sen-Quartter. eine in die Länge gezo omfort bieten, wie ihn bis jetzt selbst
gene stilferne fein müsse. Das ist begünstigte Groslädter nur an wem
ganz und gar, nicht beabsichtigt. Viel- gen Orten genießen können,
mehr sind die einzelnen Häuser. auZ Auch soll ein voniialicker Kevack.
nen'Oiqe irne cczttyl
trotz einer ' gewineg
,r pcrs
asm
lt ' r :
'ht und die Besörderungsdienst zwischen zentralen
GleZchmizkeit Läden und dem einzelne Heim ringe
y. IJ-.;.;:.: fährt werden, ähnlich demjenncu ' in i
dern lassen zu können, mit irgend ei
nem ergänzenden lurzseitlichen Trans
Port.
In der Wirklichkeit wenn eS
ükerhaupt zur Ausführung dieses Pla
nes kommt werden wahrscheinlich
gar nicht alle für den Landbau be
stimmten Streifen vollbesetzt sein; aus
den leeren Stätten ließen sich eben
falls geeignete Fabrik-Anlagen zwi
schen den Feldern schaffen, wo land
bauliche Erzeugnisse direkt verarbeitet
werden könnten. Ueberhaupt darf der
ganze Plan kein zu starrer sem. son
dern Variationen je nach Umständen
zulassen.
Natürlich lassen sich auch Schatten
jenen ces Planes sinsen. s?o er
scheint die streifenweise Ordnung der
verschiedenen Arten dcö LandbaueS
als Hindernis für den Fruchtwech
srl". Diesem Nachteil wird eben durch
ausgiebigere Düngung begegnet wer
den müssen.
Hr. Chamblesz macht sich keine II
lusion darüber, daß in unserm Osten,
wo das Land langst zu sehr zer
schnitten und alles bessere gefüllt ist.
sich mit seiner großzügigen Idee
ctwak ansangen ließe, es müßten denn
groß Umwälzungen vorhergegangen
sein.
Aber er macht sich entschied
Hoffnung auf große Teile ' unseres
Westens jenseits des Felsgebirges, wo
es immer noch viel nicht eingesriedig
te Land und fruchtbare, sogut wie gar
nicht ausgenutzte Täler gibt.
Seine Nechnunz ist, daß Kcrp?ra
See zu erhalten. Der Apparat, der
unlängst durch seinen Erfinder mit
Erfolg in Bremerl)aven vorgeführt
worden ist. gleicht einem großen tte
gel. von dem der mittlere Teil mit
einer Hülle aus wasserdichtem Tau
cherzeuz und zwei Aermeln versehen
ist. Der untere Teil besteht aus ei
nem Blcchbassin. welches sich, sobald
der Apparat ins Wasser kommt,
selbsttätig füllt und durch die Schwere
die senkrechte Haltung des Apparates
herstellt. Der Apparat ist in
wenigen Minuten aufgeklappt. Außer
dem einen Mann darin können sich
30 Personen an dem Apparat fest
halten und sich dadurch vor dem Er
trinken retten. Der Apparat kann für
ca. drei Wochen genügend Proviant
und Trinkwasser mit sich führen; im
Innern sind auch ein Signalhorn.
Raketen und ein Revolver untergl
bracht, mit welchem der Schiffbrüchige
sich den nähernden Schiffen bemerkbar
machen kann. Durch die Bewegung
im Wasser wird durch das am Kops
befindliche Rohr, welches an der
Spitze mit einer Kapsel versehen ist,
friiche Luft eingeführt, und eine be
sondere Konstruktion macht das Em
dringen des Wassers unmöglich. Un
ser Bild zeigt den Apparat fir und
sertig aufgep'appt.
Gang zur Kirchk,
Von I. I. Hoffmann.
(.Lustiges aus'm Schwarzwald".)
.Bet' un schaff' zur rächte Zitt un'
leb' in Friede mit de Lut. das isch
allzttt mt Wahlspruch g'si." so pflegt
der alte Jakelesbuer zu sagen, wenn
er Sonntags beim Aberle, dem Lö
wnwirt in Eutach. sitzt. Und man
muß es ihm lassen, dem Jäkele, er
verlieht es wacker, dte eigenen Man
gel an anderen zu tadeln, und fromm
Am letzten Conntag ist der Jake
lecbuer mit feiner Tochter etwas
frühzeitiger int Torf gegangen, weil
Bibiane, die seit vierzehn Taacn mit
M ieholzbutkk Servoz versprochen
ist. vor der Kirche noch etliche ßw
kauft besorgen wollte. Tie Zeit
vor dem Gottesdienste verbringt er
a4 feinem Stammplatz im Löwen,
w er den Lumpejörgle. den Beutel
fchneider, den Luisejokl und den
Schüsselebuer vorfindet.
Na'fch jo nochder mit m'k holmfah
re," sagt der Schüsselebuer zum. Ja
kclcllbllrr. ,t fahr' j ds' an dim
Hof vorbl."
Seil ka' I Welleweg scho entgez
net dieser drauf. ' Bidiane het do
au e' v'wicht Plunder ,e schleppe."
.Also adg'macht!" sagt der Cchiis
fe!ebuer, und dann fjhe beide der
Kirche zu.-
Wie immer, so gibt sich auch heute
der Jäkele dem sonntäglichen Cchlum
mcr hin.
Das Traumbild versetzt ihn wieder
in der. Löwen, wo er nnt dem Wel
tebuer, dem KleihannI und Krämer
fidele .Sechsundsechzig" spielt.
Plötzlich überkommt ihn ei Ge
fühl, das mancher Schlafende empsin
dek, wenn nachts auf einmal die Uhr
stehen bleibt und da gewohnte Tick
tack des Perpendikel aushört. Der
Jäkele wird unruhig und gerat m
halbwachen Zustand, ohne jedoch über
feine Umgebung klar zu werden.
Der Pfarrer hatte nämlich eine
Pause gemacht; er nimmt nun aber
wieder da Wort und spricht:
.Ich ahr ort . . .
Da springt unser Jäkele ouf und
schreit: Halt, halt no a weng.
fobr' jo au mit!"
Jetzt erst, infolge der alTqemeinen
llrruhe, kommt er ganz zu sich.
Schneller als sonst befand sich
Jäkele vor der 2ure. Trotz Si
buneS .g'wichtiaem Plunder hat er
nicht aus den Schüsselebuer gewarte
sondern ist mit langen Schritten zum
Torfe hinaus seinem Gehöfte zuge
laufen, und wohl ein Jahr lang hat
r Jarelesouer sich im Tors nim
mer seyen tajfen. , ,
Dorf ln der Hardt.
2 y'--L äw
. , "'i "
,. , ,.'-r ' . c.-r-f-jt': t - ; 's,
" , . ' -, " , ' . .v . . . ' . ; t
MyOtzM
"V ;-r--.; r:t t"VvÄ?A
fV - -' - - - 4 rZ'-lSSiX'-Z'
l,ifj i "?" . . ,i v5 T? .--
ckMMMiVwA
..AMM
V:,iyv-r:
-
ehe t Wie I
Bon Koloman Mikßaty.
Eben um die Srntezeit. da die
Landwirte am meisten zu tun ha
den. traf ich meinen ölten Freund
aoriel ganz unvermutet tn der
Hauptstadt. Freudig überrascht, be
grug ,cy tyn.
Aber was machst denn Du fetzt
merk rragie q.
.Wal ich hier mache?" antwortete
er düsteren Blickes, mit grollender
stimme.
M)
zzM?ß.
, jtiz-x 'Vy'')111
Vf.' v- .rv t jL-i.
1 - 4 .tt,t-t& .
nuftx-r
b 1 I
V K '(
Wrn
I ir i
Pj r .p-r
SMll)
j'l
"Wlf
l .
Gang zur Kirche.
ist er und häuslich und macht nur
alle acht Tage mal ein Schläfchen,
und daZ ist Sonntags in der Kirche.
Sobald dort der Pfarre, die Kan
zel betritt, neigt auch schon der Ja
kellsbuer andächtig fein Haupt nach
vorne, und ehe die Predigt recht be
sonnen hat. ist er inZ Reich der
Tläume t)inüberesIummert. - -
Schwimmender Getreide
sprich er.
Eine praktische Einrichtung für den
Hafen von Rotterdam.
Es sind in den letzten paar Jahr
zehnten große Fortschritte im ra
schen Ausladen von Getreide aus
Schissen in Lahnwaaen. sowie in
andere Schiffe, oder auch umgekehrt,
gemacht worden. Doch erzielt man
nch immer da und dort eine noch
zweckmäßigere Losung dieses wich
tigen Problems, daö je nach den
örtlichen Verhältnissen nicht überall
ganz die gleiche Gestalt hat. ,
Vielleicht könnte an mancher
Statte unserer großen Binnenseen
Region, oder auch in der Nähe von
Meeresküsten, ein schwimmender Bau,
wie ihn Rotterdam seit nicht lan
Jbipii 1
L, Kij
A-MWm5?
thtüt " " ' ? vK:-f--;i , '.i
ger Zeit auszuweisen hat, ebenfalls
mit gutem Erfolg angewendet wer
den.
Im Rotterdam Hafen gibt eg
große Massen Getreide aus Ozean
schissen in Kanalbarken umzuladen.
Um diese Arbeit leichter und m
möglichst großartigem Maßstabe ke
wältigen zu können, hat man einen
schwimmenden pneumatischen Getrel
despeicher eingeführt, welcher nach
den neuesten Verbesserungen auf die
sem Gebiete gebaut ist.
Biet rtestge Tuben mit Saugav
parat und mit langen Armen, die
sich freischwingen können, ermöali
chen eS. von ebenso vielen Stellen im
Laderaum eines Schiffes auk gleich
zeitig Getreide auszuladen. Und ehe
das Getreide den Ausschüttungs
Rutschgang erreicht hat. ist es auch
von Staub gereinigt, waö gewiß
ebenfalls ein sehr schätzbarer Vorteil
ist. zumal wegen der , Feuersgefahr
durch Entzündung von Staub an ir
gendwelchen Lagerplätzen.
Tie er , wackere wasserwandelnde
Getreidespeicher kann jede Stunde
65 Tonnen Getreide so glatt wie
ein Zauberwerk bewältigen. Zur
Vergrößerung der Nachfrage nach
Arbeitskräften trägt er allerdings
nicht bei.
-HöchfteSckwarmerei.
Der Stentier Veilchenstein schwärmt
s mt für ichmucksacken. daß er so
gar seiner Pkotographie. welche ouf
dem Schreil tisch st;ht. int Brillant
n.ioei vsrzs''ttt 31. -jft
.Morden morden will ich. daß
Tu e nur weißt.'
.Ich verstehe ich nicht; waS ist
Dir vrnn geschehen, alter Freund?
.Wenn eS nur wenigstens noch
einige Jahre gedauert hatte, nur so
lange, bis ich meine Kinder erzogen
und versorgt hätte aber ich wer
de mich rächen, ich werde den Schur
ken erschießen erdrosseln . . .
.So sage mir doch wenigsten!
wen Tu umbringen willst."
.Wen könnte ich meinen, ali mei
ven Advokaten?"
.Ah, nun verstehe ich endlich: ?r
hat Trinen alten Prozeß verloren.
Ja, wenn er ihn verloren hatte!
Gewonnen hat er ihn, der Unglück
lichc!"
.Jetzt verstehe ich Dich erst recht
nicht. Dein Anwalt hat Deinen
Prozeß gewonnen und Du willst
ihn zum Tante vasur umbringenik"
.Du verstehst mich nicht, weil Ihr
satten Philister die verschuldete Gen,
try überhaupt nicht verstehen könnt!
Dieser Teszary-Prozrß, der schon
fast vierzig Jahre lang geführt wird,
hätte ganz gut noch zwanzig Jahre
dauern können, so daß meine or
men Kinder standesgemäß leben könn
ten, so daß ,ch mein Leben in Ruhe
beschließen durste
.Wenn Dein Anwalt so spräche,
würde ich et verstehen. Denn es 'st
schon vorgekommen, daß Advokaten
Prozesse hinausziehen und noch ih
ren Nachfolgern als Rente zurück
lassen, aber daß Du so sprichst, der
Du den Prozeß gewonnen hast, das
st denn doch erlaube mir "
.Sei ruhig, ich bin meiner Sinne
vollkommen mächtig, und ich wieder
hole Dir. dieser gewonnene Prozeß ist
mein Ruin!
.So erkläre mir doch..
.Daö Unglück ist, mein Prozeß
st von der obersten Instanz ent
chieden. Punktum, die Sache ist
aus.
Du wirst immer unverständli
cher!"
Und Du begriffstutziger! Kennst
Du denn unser Komitat nichts
Weißt Du nicht, wie sich dort jeder
mann für den berühmten Prozeß
Teszary interessierte? Wenn ich mich
an einen Bekannten mit der Bitte
wendete: .Geh, leihe mir ein paar
hundert Gulden auf Prozeßkosien",
erhielt ich immer dai Gewünschte
mit der größten Bereitwilligkeit.
Wenn meine Gläubiger mich mahn
en, sagte ich rmmer: .Nur Seduio.
Herr Schwarz, oder Herr Weiß, wenn
ich den Prozeß gewinne, werde ich
zahlen!" Dieser Prozeß war ' die
Basis, auf dem mein ganzes Leben
veruyte. Ich war ia immer , nur
ein armer Teufel, aber der Prozeß
verlieh mir redn und Ansehen
Jetzt bin ich 'zugrunde gerichtet.
Lehntauleno Gulden habe ich gewon
nen und hunderttausend bin ich
chuidtg. Begreifst Tu endlich? Ber
ehst Tu mich nun?"
O. ich verstand ihn nur zu gut.
War ich doch auch sein Gläubiger!
Die Spknnstow.
Vcm fl u r t Stufn.
'(Lchwölmlr rlunbart)
?ann bt St'ür höt Sukiikdralcht.
Ct bt .N.irmcö fl derb,,
tm ßftif fref , gkwäsche.
Ni'kcht ä Aalire wen ueber) fn
tet cl'äuliia frrchjcfchnmt,
Hemmt tn licwe Exennslow toetre.
l. j.jjumr i 'StJ '
T
ä,',. A?
W fm
MM
fir V w -m c
r J I -.V- Yx ff , M i L. Sir
fyfyh 1
ff Kj3fß(
Cchwalmer Vauer. '
?ann die Elock i Swe scwwe.
Ncmmt die Snn do Cvennrod schwena.
cht zu Nochbersch Elz diewwe,
lxo die ahnre iUctt seng. J
Em da Licht in Äuel see mache. .
enn e, xui vtu, jenge, lache.
to lt Hctd (ßitt) die Ringe gcblose,
on die Bosch sich iacftahlt,
e so mancher kecke lose
Stehlt in m, (stuft) sich mit Gewählt.
Froht: ö!a, schiene MSje. wolle
Mer net dabn mol iu boW-
WM
'i-iVW
Öfl
MWß 1''
?i f "'V 'si'
kMG?Mjl
diiv J ' i'(4r iLk- '
jiSiSJ f:
"""SS
Cchwölmer Bäuerin.
km zay Uehr muß alle rauwe. ,
Jehrer brengt seng Mäje heem,
La dem Cchätzche tärsö net grauw
'UvX fiist licht ze Schohre kähiu.
Heem begleerel bei de Mänste
Geil do noch fcr Sllcrscheenste.
.'A.
Z-rte RSckftcht.
D e r S t r i ck. .Papa, ich ha
be an dem Bindfaden gezogen, der im
Korridor lag."
.Schon, mein Sohn, schon!"
.Ja. aber das andere Ende war
an der Türklinke befestigt!"
Na, da! ,ft so schlimm nicht!"
Aber da kam Mamai Mutter und
wollte uns besuchen, und nun konnte
te nicht rein."
Was? DaS sind ja unerhörte Ge
chichten. Schäme dich mal. Muß
wegen solch einem Lümmel die alte
Dame unverrichteter Dinge abziehen!"
Nein. Papa, der Bindfaden ist ia
gerissen!"
vimmeioonnerwelieri Benael,
iederträchtiger! Nimm andermal 'ne
Waschleine!" (Er zieht ihn über,
nie.)
D a ö ,G e s p e n st. .Schon
dreimal hat mir der Chef die Nassie
rerstellk angetragen; wenn bloß die
niedertrachtige Seekrankheit nicht
arer :
Es ist zur Zeit deS Schweinelchiach
tenS auf einem Gut. Die Guisbesit
zerfamilie hat seit kurzer Zeit Ber
wandtenbesuch aus der Stadt, und
für die Kinder bedeutet die ländliche
Umgebung eine Fundgrube neuer Er
lebnisse. Bor allem üben natürlich
die Ställe mit Pferd. Rind, Schwein,
Hund und Katze eine riesige Anzie
hungskraft aus und werden mit An
dacht studiert. Freundschaftsbündnisse
werden geschlossen, und während
Paul, fünf Jahre alt. Pferd und
Hund in fein Herz schließt, fühlt sich
Grete besonders verwandtschaftlich
zur Kuh. zur Kazze und zu den
Schweinen hingezogen.
Da naht der 2a$ deö Verhängnis
ses, an dem der Schlachter mit gro.
her Schürze und langem Messer zum
blutiaul Geschäft deS Schweineschlach
ien anrückt. Eine ksorgte Muttti.
sucht Grete daö Schreckliche zu m
heimlichen, aber die Kleine riecht den
Braten", denn, als ein paar Tage '
darauf ein wundervoller Schweine
braten zu Mittag auf dem Tisch er
chetnr, erkundigt sich Grete arawod
nifch nach dessen Herkunft und sieht
nun ihre schlimmsten Befürchtungen
bestätigt. Kurz entschlossen nimmt sie
darauf ihren Teller vom Tisch, per
neckt ihn unter der Schurze und gibt
auf die strafenden Blicke des BaterS
entschlossen die lakonische Antwort:
Nein, ich kann nicht essen von ei
nem Schwein, welches ich gekannt
ma' . v
)
l
)
n-1
v;