Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, September 13, 1913, Image 5

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Jtr t '". 1f,li.
Vi
f d ,
4 il
il '
st ri
" ( '.. . M
rh.i 1 rm 1
t i pi
' " l.- 4in
f(t f irM'tttin'' r::A)
yyfKyj ,
uj w . , , , .i j t'
, .
M. M,
em m ' r
. -f-s 7 I
.." .. ' Ark
1T1 fr st n szxTtnL -10 eir
m4m VMWtätii,, wJLl H J.
:tÄp
WM WWB I
:'":Jjy
, p
Ich ljttlik tit r 1 1 1 lihüt
'O? , !
J 9 I ' ' , ' ' J
- ' rV
. . ' '-.V-V
, i , j i
v i J i , J'
I ""-" 11 1 ; j I I V ff.
:, 'Ä'h '-o. .-.. i '.' M- 's
; -Z V. fr" Äfe v -
" v 4 , ji;a c v- - j. mw . ---.. i
- y
C tu t t k. .1! , . ' I
I '
f
' t:
(.(.
I ' ! !' t? - , ! ! u4
i
' it V: ''II .
f t , V 1:1 t S'
i t
,
t ,,
'S
l.'i j;
; T- . '
I. ' '
i ..
'
, ' i ' ,jj
. . '-Vvv
Mir mwrre Zlugoild.
Der erste
iV , . .
R , , '
i i)
V ' :
-.;.... , , JjT;-.
, -v " W .ff
" ' , rnW
a ll Jl'H
lll ...iMÄ-Wf?"
iiÄYsts MÄiM
ÄSMaMÄr
mmm m -nm?
cÄ4,.- -'t1l y I
5. N
M -.i. .'f. I i'
N5t.JU-:--.i;': Wi4
2 - ' - ' 1
jr . v., F..
Vl ----
MMFAP
Wach auf! SKchi bicIorlieülcS siinb!
Vorüber sind die perieu kiber.
Ich bring aiiZ Vcltchcn Tir g
schwind
Tie all?rschöi,sil,n SoiinwsiZkli'ider.
2o schlüpfe cilist benn hineilt
Und las; ntich Tir behilflich ftiit
t meineZ HerzenZ frühem Trang.'
Auf diesem ungewohnten Gange.
Ter Kindheit Morgenröte schwand
Tahin mit ihren reinen Freuden,
Trum lasz bei Spiel und Märchen
tand Tte Zeit nicht länger tinZ bergenden,
AuZ einest Tein doll Glück und
Licht
Lenkt nun des Lebens erste Pflicht,
Tie streng erheischte Zucht und
Sitte.
In ernstre Bahnen Teilte Schritte.
Trum halte tapser Tich bereit.
Voll ernsten StrebeüZ, ohne Säumen,
Zu nützen Deine Knobenzeit
Nach all den süszen Märchenträumen.
Und denen, die um Tich sich mühn.
Las; Tank ai,Z Deinem Tun erblühn,
Mir aber bleibe treu ergeben
Mein teures Kind durchö ganze Leben.
Der September.
September, September! Tu schöne
Herbsteszeitl
TaS Obst ist reif nun weit und
breit.
Man trägt herein den Erntekranz
Und dreht sich drum in rascheni
Tanz,
Ja, selbst der Michel wird heut
schnell
Und kräht und jauchzt vor Freude
hell:
) Juchhe I
September, September! Tu bringst
zwar Fröhlichkeit
Doch bringst du uns auch niancheZ
Leid:
Die Sommerfäden hier und dort.
Sie führen uns den Sommer 'fort,
Und droben ziehn in langen Reihn
AuS unsern! Land die Vögelein.
Ade!
Perjttchnng.
Gar emsig bei den Niichern
Ein Knabe sitzt im Kämmerlein.
Da lacht herein durchö Fenster
s)er lust'ge blanke Sonnenschein
l h spricht: Lieb jiind, du sihejt
hier?
ii doch heraus und spiel bei
V mir!"
V FN Knaben stört eö nicht:
Zum Sonnenschein er spricht:
Erst Iusj mich fertig sein!"
Ter Knabe schreibet weiter.
Da kommt ein lustig Vögelein,
TaS picket an die Scheiben
Und schaut so schlau zu ihm herein.
Es ruft: Komm mit! Ter Wald ist
grün,
Der Himmel H blau, die Vlunien
blühn!"
Tel ,Nn?.ben stört es nicht;
jZiim Vogel kurz er spricht:
.Erst Ia) niich fertig sein!"
" r n yv ri -... v iV -v f
- i ' . r, y - . M ö '
' . . (H hsT 'äs- '.k.1',, )'(,vr. :; J
' ' ,. J , i VJik . M f , 1 J V .r .... !.' . V
, - 5 , t "V " M VJ W t s - 4 I m - . k- ! T Ä 1
t , ''Uiyi;-n ".vt; ' !!) k
... , . ..,..-1 , ' yJ n I t -ff 4 - V
ninniili ,.4MWMch.-G, i , ,i , ,V K i HI.JI tii-l--'-'wfci
$dnl(iait(t.
; ;
iVi - VH
- v " , .j't tS-ru" -
- üf vr.iVX.'.
iwV7Lv-Jr-A
Wie Mitleid regt sichZ heiß in mir,
nie ich wich von Teiner Zeiti;
ling in bedanken rzeb ich Tir
Voll treuer Sorge das Gclciti?.
Wie wirst Tu fehlen mir alsdann
In HauZ und Hof. Tu kleiner
Mann,
Ter jedeZ Leid mich ließ vergessen,
TaZ mir daZ Schicksal ziigeinessen.
7ch aebe Tich in sichre ,$t
lind auf des LernenZ Pfad, deni
steilen.
Wird o?t mein Söhnchen frohgemut
Sl ii schonen Zielen ratend weilen
Und bricht die Ferienzeit herein.
Tann ist mein Liebling wieder
mein
Und tummelt sich nach indeö
weise
Gar fröhlich wie im alten Gleise.
Knube und Zugvögel.
Knabe:
Ihr Vöglein alle, wohin, wohin?
Bögel :
Nach wärmerem Lande steht unser
Sinn.
Knabe:
So weit über Berg und Feld und
Meer?
Verirrt ihr euch nicht gar zu sehr?
Vögel :
Ter liebe Gott mit seiner Hand,
Ter führt uns immer ins rechte
Land.
Ter Knabe sah ihnen nach so weit:
Zieht hin, ihr habt ein gut Ge
leit!
(5r blickte zum Himmel dann hinan:
Herr, führ mich mich auf rechter
Bahn!"
Ter hörte eö gern in seiner Gnade,
Bewahrte sie beide auf ihrem Pfade,
Ter Knabe schreibt und schreibet.
Ta guckt der Apfelbaum herein
Und rauscht mit feinen Blättern
Und spricht: Wer wird so sleihsg
sein?
Schau, meine Aepfell Diese Nacht
Hab ich sür dich sie reif gc
macht!"
Den Knaben stört es nicht;
Zum Apfelbaum er spricht:
Erst laß mich fertig sein!"
Ta endlich ist er fertig;
Schnell packt er leine Bücher ein
Und laust hinaus zum Garten.
Juchhe! Wie lacht der Sonnen,
schein!
Das Bäumchen wirft ihm Aepsel
zu,
Ter Vogel fingt und nickt ihm zu.
Ter Knabe springt vor Lust
Und jauchzt aus doller Brust,'
Jetzt kann er lustig sein.
Der Jledettschliiser.
'.'!?,!,!. ru, s ' ,' r ! .jrr Um
st', li'Ut.V -i-U I : K.IUUT Ii'!l
' 't : i.li'i.M I .i'if imuiii'!.
'i'.tnusi Im S.'fil r.s liitrr
rnt t'fjür.t i'.ir, ru't ;"itütjir.d
.V'in !.iii4u" j,t:;f( und such e ai
lf.ii; n j i.
o'iii '.''-.il.-r i mt Tiulttr
' ,!!, seil-, '.i t'-üiu f.'.i üiiit)
-lifi'tie im,',cwni. "i'tnljarb bei-
r(e );,!) nulil. il'i'.vu musite i! it c;t
drei, iutiüüI ivcifiii. Zo c'i man
ü'it rief, streckte lind dehnte er sich
int Bette und s.i.z'.e mit reishlaje
jener itinnnc: ,J,t. ja, ich lotttme
gleich Kant man t (iins Minuten
dntans uil diü tät, o schlief st
wieder hart und seit und schnarchte,
dai; man es ans deut Hose hören
kcnnte. Zo wat er fast nie dabei,
wenn seine t-Vschiutiter sriihsliickleit,
und fant nnch in der fu'id zit spat
in die cchiile.
Mit dem Bernhard mich c3 an
der? werden," sagte der Vater ei
nes Tages zu der Mutter. Es wäre
d!) schlimm, wenn wir dein Jun
gen die Untugend nicht sollten abge
wohnen können."
Ja, al'er was sollen wir nur
noch mit ihm machen?" sagte die
Mutter. Tu hast ihn ja neulich erst
gezüchtigt, bafj mir eö in der Seele
weh tat."
Schlagen werde ich ihn nicht
mehr. Aber ?ch weizz ein anderes
Mittel. Stehe mir nur in allem
bei."
O, das will ich sehr gern, Vä
terchen. Und wie wollte i mich
freuen, wenn du ihm den F r ab
gewöhntest. Sonst ist der Bernhard
doch ein guter Junge."
Nun, so höre, Mütterchen: Heu
te ist Freitag. Morgen kommt die
Tante, wie sie geschrieben hat. Ge
wisz bringt sie den Kindern wieder
Geschenke mit, wie sie es immer ge
tan. Jetzt, Mütterchen, gehe hinauf
und hänge in unserem kleinen Gast
stüöchen oben die Fenster so dicht zu,
das; es in dem Stübchen ganz finster
wird. Tann wirst du sehen, was
weiter folgt."
Tie Mutter tat es und war selbst
begierig. waS der Vater vorhabe.
ES wurde Abend und die Kinder
gingen zu Bett. Nachdem sie unge
fahr eine Stunde geschlafen, sagte
der Vater zur Mutter: Nun komm.
Jetzt liegt Bernhard im festesten
Schlafe. Wir wollen ihn behutsam
aus seinem Bette forttragen und in
das Bett im Gaststübchen legen."
Gesagt, getan. Bernhard streckte
zwar feine Glieder ein wenig, wach
te aber nicht auf. Jetzt aber noch
eins," sagte der Vater. Von mor
gen früh an muf; in unserem Hause
jedes Geräusch vermieden werden.
Niemand darf die Türen zuschlagen.
niemand darf scharf auftreten, nie
niand ein lautes Wort sprechen."
Der Morgen kam. Alle standen
auf, nur Bernhard nicht. Man früh.
stückte. Bernhard fehlte. Aber nie
mand weckte ihn. Ter Vater teilt:
jetzt auch den anderen Kindern mit,
was er mit dem Bernhard vorhabe,
und wie sie sich heute zu verhalten
hätten.
ES wurde Mittag. Bernhard kam
Rätsel- und
Spielecke.
Cchnradcn.
1.
Einö.Zlvci steht auf dem Tisch und
frsistffi ns Lickit.
Tvei liegt im warmen Aogelnett,
IndcS bau (Lanze wer wüszt e?
nickt?
Ost aus Kartoffeln ,Zeuer prckzt.
2. -i
Wenn Eins dem Jivci entfchallt,
irslt,recke,i itrnrt und alt:
Doch wenn Einö'Zwci sich hören läht.
Der kleine Schelm in seinem Nest
Tann holt die Ä!utter selbst, die gute.
Vom Spiegel wohl hervor die ölute
lind spricht: Will sehn, obS ihr gelingt.
Tag sie dich mal zur Nuhe bringt!"
8.
Ohne Nad und Jliel .
W'hrt zuzeiten viel
Ueber l'nnd und über See die Emö:
Uwci und Drei ncsällt.
Wenn es gvlvgelchlveiik,
Tuch das Äanze ist voll eiicln Scheins.
Eins eine ehisache vMan.
Toch schätzt man sie flicht gerinn:
tti.it hu", Z'etsn ;':,:(, ?,!,, t w.
k'ie 2 .in fe ni'.ä l-ill! uff; k k r liin
fr r !!; it!) v
(in
llirf)
''tü'ujtö l'Zlt !'!,' !, lf, ri!:al
tnt. ,113 slticr tif 2.;;:t fc.nl. bv
er rin ö ifl-f it jchlafi-r atf. frttctli
:f h (I ihn l-fjmrni:Ti huls.hen
a.Iii'it unter die cn.Trnt.
Irr Nachmittag (um heran. Bern,
bar! kam lu.i.t. "X ic ionite begann
1! laik'it, Bernhard laz nech hatt
und seit. Weh! war er den Ta.t iibrc
mehrmaU erwacht und hatte die
.'Ingen ausgeschlagen. Xa rr rfi aler
(leti um sich her mch siocksiniler
fand, schieb er die Niig'ii ans! neue,
legte sich auf die andere Eeite tmd
schlief wieder cm. meinend, ei sei
noch lange nicht Tag.
wurde Abend zehn Uhr. Alle
gingen zu Bette. Ter Vater horchte
noch an der Tiir deü a'isinbchenZ
und nahm dir Tücher weg. welche
die Mutter vorgehängt hatte.
Wieb acht. Mütterchen." ''gte
der Vater, die Sache wird geun
gen."
Tie Geschwister konnten fast die
ganze Nacht nickt fchlasen. iie wa
ren auf den nächsten Morgen, der
nun der Sonntag Morgen war, be
gierig. Er kam. Sie waren heute
früher aus dem Bette, wie sonst,
mussten sich al'er schnell ankleiden
und. einstweilen hinaus ins Freie
gehen, bis sie der Vater rufen
würde.
Jetzt wurde auch Bernhard ge
weckt. Und was sonst nie geschah
er kam auf den ersten Ruf. Er
wunderte sich zwar, das; er im Gast
stübchen geschlafen hatte, als ihm
aber der Vater sagte: Ich und die
Mutter haben dich im Schlafe dahin
getragen," nahm er die Sache sür
einen Spaß, den sie mit ihm ge
macht hätten. " ;
Tu bist aber ja, heute einmal
recht schnell aufgestanden, Bern
hard." sagte der Vater.
Ach," erwiderte Bernhard, ich
hätte noch eher aufstehen können.
Aber als ich das erste Mal aufwachte,
war es noch stockrabenpechfinster."
Bernhard wusch sich nun und
nahm sein Frühstück zu sich.
Tarauf sah er nach der Uhr, nahm
sein Bücherränzchen auf den Rücken
und ging sort. Ter Vater liesz
ihn gehen.
lschlusz folgt.)
Ter Oelbaum und das Schilfrohr.
Ter Oelbaum und das Rohr strit
tcn sich um den Vorzug der Stärke
und Dauerhaftigkeit. Schweig
doch," höhnte der mächtigere Baum
das schlanke, zartere Su? ifgewächs,
du Feigling! Tu zit' ,t ja ohne
Aufhören und beugst kich bor jedem
Windhauch!" Das Rohr schwieg.
Ein fürchterliches Ungewitter aber
wurde fein Sachwalter. Ein gewal
tigcr Sturm brauste daher, erfakte
den prahlerischen Baum, der sich vcr
gebens cntgcgenstemmte, und stürzte
ihn mit Gekrach zu Boden. Das
schmiegsame Rohr dagegen hatte sich
dem wütenden Winde gebeugt und
überstand die Gefahr.
T, "
Zwc ..ei ein Affe; das Ganze
it aausiiciniaies iDtna.
6.
i'iinS. wennS grok ist, iibermannt
Helden, Binder, Greise;
ttwei handhabt ein Musikant;
Eins-Zioei starrt von Eise,
S.
Ein Laut istS. der sich zwischen sie
Und einen Fluh Italiens stellt;
Verbunden sind sie Harmonie
Und eine ideale Welt.
7.
Ein? schützt dich vor dem Feind,
Zivci'Tret birgt jede Stadt;
An EinS'Zwei'Drci vereint
Lachst du dich herzlich satt.
8.
Nur durch EinS vernehmt ihr, was ich
sage;
Zlvei und Drei sind fiijj, doch ohne
..rage
Möcht ich nicht sie kosten alle d.age;
Und die Eins'ZweiDrci zusammen gar
Möcht ich nicht ein einzig Mal im Jahr.
0,
EinS stellt dem Ernst dcS LebenS sich
enmegcn.
Zwei schwebt auS Ztinbcshand:
Das Ganze löszt d) hin und her bewe
gen
Von Macht und Unverstand.
...J: . 10,
Zur Hand EinSFwet. und auf dem
Kovf Drei:
i 'l f )
1 1 k . 4 , .
!' ?
l - ,IZ ,' A.
IT'!?''! T-'i'r-'-i f'f" !' !
it- ', ('"?!! ,'!;!. llv?.f1f j; (;)
!!"!'.! a'A Vr-ti ! ! !'?, g :frt
k ,z r-ff.! ', ; ;-!v. 1
$u .'XstritVf.u (. i t k
(:.,'"'. t ' r s ut',' !" tit l tu
f.:' i nl I ' I r -i( n f' '-t IM,
,'ia trir Ty.-,n) r , nan
! ? ß t i'r-!;' ) I .; illlt trl !! k-a -
ii-nf0i.1 1 utt? i!ir,i'tM.;l l;?iNn
fn-S. fV-l dil nu-talif ., i'.tt
'llichlun.i,iifu! in 1'lM auf t?n
Qfiltt4 u.'otl. Kilt und tl:flil
tmt unltt ttn !klZ.,IZ,tN. j.j in jclil.
Itlfd lltkisen sog k 1 1 VlnfÜ.t gant
uns gale, siifj int Slut'jtuch f u
r.ichü s.nnküt k, :t 11:1t llnitjl'ttfil
und 2aufchurA, und matt rr.olisKtt
diks? Ansicht daniil. dis, nur schkii!.
!ich g'zekn Berftttchkn kigrntlich
gültig und dkM ütt$t unterstellt
seien. So wachs! die der leicht,
sinnig?, aler auch der derechneneen
iUctlbtech unheimlich an, zumal
solchen 'l'ienfien gfgenültr, die kei
neilei Handhabe besten, um sich da
gegen schuhen zu tonnen, und von
eineni gegenseitigen Bcrtrauenuvkt
hältniS im wahtslk Sinne dcZ
Lottes kann immer seltener die Sie
dc sein. Die LezrisskLetivirrung ist
so tvcit gediehen, dos; man im ollge
meine ch nicht einmal mehr dar
über aufi.- ccer auch nur ixindert,
daß jemand eine in einer guten
Stunde gegebene mündliche Bersiche
runz, dies und das zu tun, zu re
geln, zu berichtigen, zu schenken, zu
lehnen, zurückzuerstatten, später ganz
einfach ignoriert, als wäre sie
niemals gegeben worden. Ullan hört
dann vielleicht die Bemerkung, das;
.er" oder sie" es wohl nicht so ernst
gemeint haben, und auf diese Bemer
kung folgt als etwas Selbstverstand
liches der erklärende Kommentar: al
lerdings war es ja nur ein mündli
ches Versprechen!
Tieseö gewohnheitsmäßige Vre
chen des gegebenen Wortes, und be
träfe es auch nur geringfügige Ab
machungen, ist im Grunde genom
men weit gefährlicher und verheeren
der, als oberflächliche Menschen zu
denken geneigt sind. Solche (Äe
wohnheit . ist nichts Geringeres, als
eine Pestseuche, oder besser gesagt '
em Krebsschaden, der langsam und
sicher weiterfriszt, den Sinn für Of
fenheit und Wahrhaftigkeit umnebelt,
den Glauben an die eigene Person
lichkeit wie an andere Menschen un
tergräbt und schließlich auch den
Glauben an das Göttliche unmöglich
macht. Denn Wahrhaftigkeit und
Gewissenhaftigkeit sind doch die er
sie Grundpfeiler für den Aufbau
eines sittlichen Charbakters, und
dies scheint man vielfach heute nicht
mehr anerkennen zu wollen.
Nicht nur im großen, nein, gerade
im kleinen und alltäglichen wird der
aufwärtsstrebende Mensch sich darin
üben, das zu tun, was er einem lln
gehörigen, einem Bekannten oder
Freund, einem Lorgesehten oder
Untergebenen versprochen hat.
Freilich ist dies oft unbequem:
Man hat sich mit der Zeit verrech
net; man ist augenblicklich wahrhaf
tig nicht aufgelegt zu dem verspro
chenen Gang oder für den betreffen-
den Freundesdienst. Man ist ohne
hin schon müde: oder die Sache sieht
jcsjt wieder anders auS; oder die Be-
TaS Ganze unterstützt die Schneiderei,
Vorausgesetzt, daß es nicht gislig sei.
11
Wer sich EinS ergibt, dm machtS
gen von aller '4' läge;
Tragt auch mancher Zivei-Drei nachts,
a, irags nur vci .ujie.
Mit fapä ökinaen Kombliiiient
Laßt mich ungeschoren,
iüDCt wer mist) mjo nennt,
Seh zu seinen Ohren I
ösungt der Rütstl in voriger
UMMtkt
1. Menschenkopf.
2. Wörterbuch. ,
3. Ohr.
4. Staub.
5. Schneckenhaus.
Alte Flufzboote nach Mexiko.
Noch sind aus den Tagen der al
ten Dampfboot-Herrlichkeiten auf dem
Mississippi Fahrzeuge übrig geblieben,
die noch keineswegs zum alten Ei
sen" geworfen zu werden brauchen,
aber doch in dem rasch wachsenden
modernen Fluß-Handelsverkehr der
Ver. Staaten ihre frühere Bedeutung
überlebt haben.
Dagegen sind diese, bei uns ver
altete Dampfboot-Typen gerade in
neuester Zeit da unten in Meriko sehr
gesucht bei Plantagen-Besitzern, Händ
lern . und Dchyss-unterneyinern,
welch dem dortigen Küsten-, sowie
dem Flußverkehr dienen. Dadurch ist
ein Markt für. obiae Boote geschaffen
' ' , I, ! I
...... : " ,
r ' f ? ' ' -. .' ,;. , t '
t " ('s) 1 1
f f ! f r , f i ( f j
Pl'l,
l ' 1' ,1-1 '
f! . t k.'! t ; 1
t tt fi'?
' 1 i t:
' 1 p "
: f. i
! T'i
' A'tt l '?
i :t: I' 1
'I f'.-f l:'ti'
'.rr.! '), !', ,!, g.l i:'t Ist'., !'g
. i!'."t '( ar!'f 2t: t '.t t' : ! ! nl
.;;! f '! l" ?.' 1 '-l li.-'i. ta
??
f Mi I
! '1 ':!
1 ' 1
!t
si ' vun tu-
k-ili, v.-;tr , k ,kZ!'.!kk,N Vjt 11
m l. .-tt: nkk l'i' c!f pi f.i lul.
ist f :-!.: t ("ii c irr nirfrf
ItrS h ) N'uk.-en in!a! a:,k te
r'il, t fi !n!:i:nrt mit ?!!
i,::r- und Hiett.fss'.wn'.frt umzehen.
lelch.istrn Vn-U ithelen, frSte man
ei tri-ni, e null unter die t'hun
!'k!i! ' ,t li 1 .! Im !
l!!ks:,t!!Nk ich mein tljfrt Hilrrtl
.f'altfn ifir fest nn ren, tvai wir
titmil pef.t.il hi.lin?
Ci gilt nun cllerdingj ller.fijen,
tbibate. Ingendfjnif, sitlensiikN',;
l'ienschen, die diei in gnriflcr Bf
z'khun.i treulich tu. und zu de
ntn wir doch nicht gehören möchten:
l'ä gilt nämlich Leute, die sich sür
aiis,crerdknt!ich vorbildlich, säe un
tadelhast halten, und die sich 'ietZ
mit Freuden herbeilassen, andere hier
unierzumackni. damit sie selbst desto
nicljr an Ansehen und Vorbildlich
k?it gewinnen. Diese kommen ihren
Borsatzen und Versprechungen, ge
wisse Menschen unter die Lupe zu
nehmen, ihnen die Meinung zu sa
cjn oder gar den Kopf zu waschen,
redlich nach und halten ihr Wort
auss pünktlichste ja es ist, als ob
der kleine Stein, den sie nach einem
ioeniger tugendhaften Menschen wer
fen, zahllose, sich stets vergrößernde
Kreise zöe, so wie das Slein
chen es tut, das ins Wasser gewor
fen wird. Diese Art von Ehren
menschen werden uns aber kaum vor
bildlich sein.
Dagegen wollen wir uns mit dem
Spiegel der Wahrheit in die eigene
Seele leuchten: Halte ich denn eigent
lich so im großen ganzen mein
Wort? oder mehr als das: halte ich
im kleinen und einzelnen ein gegebe
nes Wort?
Daß es sich dabei nicht um perfide
oedr fönst unerlaubte Versprechungen
handelt, ist wohl selbstverständlich;
aber daß das .Wie' eine wesentliche
Rolle dabei spielt, ist wohl nicht so
ganz selbstverständlich.
Wenn ich um ein ganz alltag
liches Beispiel herauszugreifen
einem armen hausierenden Weib
meinem Versprechen gemäß etwas
Weniges abnehme, dabei aber, weil
die Frau mir ungelegen kommt, sie
hernach barsch abfertige und die Tür
hinter ihr zuschlage, so ist dies im
merhin eine Einlösung meines Wer
sprechens? allein es ist eine ärmliche
Art der Einlösung, die einen gewis
sen Grad von Wankelmut und einen
Mangel an Wohlerzogenheit verrät.
Oder wenn du, um dein Wort zu
halten, deinem . Beutel oder Mund
etwas absparst, und du bedeutest
dem also Beschenkten in allen Ton
arten, welch großes Opfer du ge
bracht, so haft du ja allerdings als
Ehrenmensch gehandelt. Allein die
ses Opfer wird immerfort den her
ben Beigeschmack einer Pflichterfül
lung an sich tragen, des Wohlgeruchs
der Nächstenliebe aber entbehren.
Halte ich mein Wort in der rich
tigen, der idealen Weise? Und hältst
worden, welcher in einem gewissen
Maße von Dampfboot-Besitzern un
serer südlichen Staaten versorgt wird,
aber noch beträchtlich mehr Angebot
erhallen dürfte, ohne überfüllt zu
sein.
In den letzten Wochen sind wieder
verschiedene solcher Dampfboote, an
denen Romanzen und Abenteuer-Ge-schichten
hängen, welche bis auf die
Tage unseres Bürgerkrieges zuriickge
hen, dem mexikanischen Verkehr zuge
wendet worden. Darunter waren
auch die Dampscr Jennie Barbour"
und John H. Kirby", die zu Galve
ston für die Beförderung .über den
Mexikanischen Golf nach Tampico be
reit gemacht und dort ihren Käufern
überliefert wurde. Sie trafen in gu
tcm Zustande ein.
Der letztgenannte Dampfer, der als
Frachtboot verzeichnet wurde, aber
nicht lange zuvor dem Ausflügler
Geschäft zu Galveslon und Houston
diente, wurde auf eine große Barke
geladen und so über den Golf der
sandt, trotzdem man dem Schiff einen
neuen Boden gegeben und auch andere
Teile renoviert hatte. Dagegen wurde
Barbour" für seetüchtig genug er
klärt, um die ganze Fahrt über ben
Golf auf seinem eigenen Kiel zu ma
chen, und man täuschte sich nicht in
ihm. Um die Transportkosten wieder
herauszuschlagen, beluden die Eigen
tilrner des Barbour das Schiff mit
Petroleum in Fässern, und mit die-
! l' 1 - I,
"' fr tt 3" r f ;.--fsf ) I?
Il' u ' 1 iSrif f,r.r t '''.!,. jrt kk
I.' f''f, "t fft!.f ,,'
tt ',!.(' "'1 l':i ft T'iU''t
w'l s"'! ( l!!l, i .:l j '., Hji
'!!' '! !l tit ,11!',, ä'.fnj ; Imtl Pf.
! U Ul !' !.ft, .!?! :,!,!. tfl C'.'t'
ä" fr ''! f"f ' .; t t ,
h Atm, t-.iftltnb itf .ft!f.
n ;'.V. u '.ff !.t fft ;;m ,., n
C '! ' ! ' !':! Irnd vi:h s (vn,!..t
i'k!' r-.';r ni 1 t'f!,f j4 ,'vk. .ja
av.ititn lV;'n z elf ff. u:n s h
ir In t ff ts IV.inltjiii
h'.nnkchninen zi'sinflen. ,
aina int ,'!.?,, . aus jfi., An.
shokizen u,-! Freut.... ."et V.'te.
l'tn, tcnn nl lensa rck!..ß ih
u . N., ein tf,(!ju!i,;k Zd (t.
auf tit man n,i,t) III kktkit Bfgiif'
fen Felsen Knien ktnn k In" der
lit hilf inr eile Ursache, solckie
erfcnlichffütn k'chzuschahfN und
chr.en unser Bftttaiieit entgezenzu.
Ikinien, denn f;t sind ti wert.
Vertrauen und Dankdarkeit schU
den wir aler jenen Menschen auch
schen deehalb, weil durch sie tat
treten nach Zuverlässigkeit im ?!e.
den und Handel in un erstarkt
und Vestalt gewinnt, weil sie uns
helfen, an der Festigung unsere
Ebaratters und Wesens zu arbeiten,
weil sie uns gleichsam Fuhrerdien'te
leisten auf dem Weae. der in htn
Höhen führt.
Diese indirekte Mithilfe bet der
Telbsterziehung hat vielleicht schon
manchem den Gedanken nahe gelegt,
daß es recht nützlich sein könnte, in
IteundeZ. und Bekanntenkreisen .ine
Allianz oder Liaa zu gründen, wel.
che die Respektierung des gegebenen
Wortes fördern würde. Wir stehen
ja im Zeitalter der Vereinigungen,
der Gesellschaften, Zirkel und Bund,
nisse aller Gattungen, und da wäre
die Schaffung enes neuen Bündnis
seZ gar nicht so absonderlich. Die
ses dürfte übrigens sowohl der her
anwachsenden Jugend wie auch dem
gereiften Alter unschätzbare Dienste
leisten, und bei der Erwägung dieses
Gedankens wird man sich sagen
müssen, daß der Gewinn im Ver
hältnis zu Anstrengungen und Dp
fern ein ungleich größerer wäre.
Vergessen wir nicht, daß das'
Worthalten in engstem Zusammen
hang steht mit der allgemeinen u
berlässigkeit eines Menschen, und daß
die Brauchbarkeit des Menschen wie
derum in hohem Maße von seiner
Zuverlässigkeit abhängt. Jede ver.
ständige Mutter wird ohne weitere?
einsehen, daß ihre Kinder, falls sie
späterhin auf die Arbeit unter Frem
den angewiesen sind, in dieser Be
Ziehung entweder das Vertrauen und
die Achtung der Vorgesetzten gewin
tun, oder aber den Anspruch darauf
verscherzen werden. je nach .m.
Dies wäre die praktische Seite der
Frage. Der ethische Wert der kier
laßltchkeit ist jedoch dem praktischen
Nutzen voranzuseken. und in ,,kk.
schen Standpunkte aus sind Wort
orecyeret und Unwahrhaftigkeit ganz
r..enschenunwürdia. Rübmen wir
uns. Fortschrittmenschen zu sein, so
ist es auch unsere Pflicht, am Fort
schritte des inneren Menschen zu ar
beiten und, ein jedes in seinem Teil,
dafür Sorge zu tragen, daß der rei
nenoe itrom der Zeit Hohes, Er
habenes. öciliaes nickt insu ,,
Familie und HauS wegspülen darf.
scm Kargo wurde es von einem
Schleppboote nach Tampico hinein ge
bracht.
An diesen und an den meisten an
deren veräußerten Flußbooten dieser
Art wurde die berühmte Hinterrad
Einrichtung unverändert belassen.
Jetzt peitschen diese Boote mczikani
sche Gewässer und erleben da vielleicht
neue Romanzen, die ebenfalls der Fe
der eines Gerstäcker würdig wären?
In dem thüringischen
Staatsforst' Meiersgrund bei Stütz
bach erschoß der Forstaufseher Brom
mer einen Zigeuner, der mit seiner
Familie über die weimarische GrenK
gebracht werden sollte. Der Zigeu
ner wehrte sich gegen seine Abfuh
rung und legte mehrmals mit seiner
Doppelflinte auf den Forstbeamten
an, so daß dieser in der Notwehr ei
nen Schuß aus seinen Gegner ab
gab, der diesen tätlich verletzte.
JnderGemeindeMueS-
lock im Elfak bat der OiltmertarUh. .
rer Schönheit die Lehrerin Weigel er
schössen. Es handelt sich um eine Lie-'
besaffäre. Wie man annimmt, bat'
ten die beiden jungen Leute vcrabre-'
oet. gemeinsam aus dem Leben zu'
scheiden. Nackdem c?ckänlieit s-In
Braut getötet hatte, fand er nicht, den
M. auch siii) das Leben zu neö
me - .4
tl
A- -1