Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, August 02, 1913, Image 3

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sind hier auf Analogieschlusik anqkirikskN,
die um so lkichter zu Zrulifchlüsscn und
Jnidümkrn sükrcn. desto Weiler sich (in
Geschöpf in seiner Organisalion von uns
knisnn!. Wenn auch diele Handlungen
der Thiere ohneNrage unbewußt geschehen,
keiner vkistandSincißigen Ueberlegung ent
springen, manchmal auch durchaus nicht
vom Willen deS Thier:! abhängen, so ist
iZ doch ein großer Irrthum, im Thiere
nur eine Maschine sehen zu wollen, die
seelenloi nach bestimmter Cchablone ar
teilet. Ueberall zeigen eingehende Beob
ochlungkn des Thierlebens. daß nicht
prinzipiell, sondern nur dem krade nach
da Wollen, die Gefühle und Thaten der
Thiere von denen der Menschen verschik'
den sind. Aber ganz gleich, eines ist
sicher, daß, ob mit, ob ohne Ueberlegung
ausgeführt, auch bei den die Brutpflege
ausübenden, tiefer stehenden Geschöpfen
der Zweck, der heranwachsenden Brüt nach
Möglichkeit die günstigsten Bedingungen
zu schaffen, immer in trefflicher Weife
Selöst ist.
Ueberall und zu Zeder Zeit von Ge
fahren umtobt und bedroht, ist der Nach-
wuchs der Voqclwclt. In den Tages
stunden durchstöbern Eichhorn etc. und
da! gefii nie Raubzeug Baum und
Strauch Jen schützenden Deckmantel der
Dunkelh..! benutzen andere Räuber, um
leichte Beute an den wehrlosen Geschöpfen
zu machen. Gegen die meisten dieser Ge
fahren wird die Nachzucht in erster Linie
durch die Findigkeit der Eltern, einen der-
steckten Nistplatz zu suchen und durch die
schützende, unscheinbare Farb der brüten
den Mutter bewahrt. Die aus dem Ei
aeschlüpften Nestflüchter, die noch in kei
er Weise ein., , Gefahr durch den Flug sich
entziehen können, drucken sich hartnäckig
an den Boden, suchen hierzu Vcrtlcfun'
gen auf, oder benutzen irgendwelche sich
bietenden Deckungen, um sich den Augen
ihre Femdes zu entziehen. Werden sie
dnch gesehen, so laufen sie rechtzeitig
ein Stückchen welter, um sich dann wieder
zu ducken. Den Nesthockern ist ein solcher
echt wirksamer Schutz versagt. Sie kön
nen daS Nest nicht verlassen. Zu ihrem
Schutze springt daS Ehepaar ein. Die
besorgte Mutter läßt sich dicht vor den
Augen des FeindeS auf den Boden fallen,
bewegt sich hier, hilflos mit den Flügeln
schlagend, durch das Gras und lenkt so
die Aufmerksamkeit deS Räubers von dem
Neste ab und aus sich, diesem eine schein
bar leichte Beute versprechend. Der Nest
Plünderer stürzt sich auf die Mutter, die
ihm aber behende entschlüpft und etwaS
roeiter vom Neste dasselbe Spiel rrnt dem
selben Erfolge wiederholt. Ist so der
Räuber weit genug vom Neste fortgelockt,
liegt sie plötzlich auf und davon, um auf
mwegen zum Neste zurückzukehren. Diese
Zerische Jugendfürsorge und ähnliche
.fälle lassen sich zur Brutzeit überall auf
schritt und Tritt deovachten.
Schutz und Nahrung sind die beiden
Hauptbedürfnisse jeder werdenden Gene
ration. Bei dem Jäger- oder Sammler
leben, welche die Vogclwclt fuhrt, müssen
die Eltern einen possenden Unterschlupf
für die Brüt schaffen, denn auf ihren
Streifzügen können sie dieselbe nicht mit
sich nehmen.- Von diesem Gesichtspunkte
auS entstehen die langen Röhrcngänge der
Uferschwalben und Eisvögel, die Nester
bauten der Höhlenbrüter in Felsklüften
und alten Baumstämmen, die mit Moos,
dürrem Laub und GraS, mit Haaren und
Federn ausgepolstert werden, sonst aber
nicht viel Kunst verrathen. Anders bei
den Bauten jener Kinderwiegen, die im
Zweigwerk der Bäume und Sträucher au!
weichem, warmem Material hergestellt
werden. Hier giebt eS unter den Nest
bauten Werke vollendetester Kunstleistung
yi einigen Bogelarten, während andere
tt ein primitives Baustadium nicht hin
ausgekommen sind; so z. B. die Raub
Vögel, die Tauben etc., die ihre Nester aus
dürrem Reisig aufführen. Nach der Thier
faöcl lehrte der Habicht der Taube den
Nestbau, bald aber verfeindeten sich beide
lind vo der Unterweisung hatte die
Taube vom Habicht nur die ersten An
fangsgründe der Baukunst gelernt, über
welche sie heute noch nicht hinausgekom
wen ist.
' Ein Vogelpärchen legt sein Nest dort
an, wo es in der Nähe Nahrung findet.
Diese und die Sicherheit, wie auch Schutz
2d Behagen an dem Orte sind ausschlag !
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CtetTunri ans den tte!,-ge veriveilkN
müssen, an freier Bewkgimg Mangel lei
ben und durch die Bnitirarme fieKrbzft
erregt smd. sehr ad. Gcht die Briitzeit zu
(?nde. sprengen die jungen bald die Eier
schale, so brütet das Weibchen am eifrig
Iien, uno onnn j'jr i ,,q aus ein Ac!k
gegen einen Feind zur Wehr oder erwartet
still hier sein Schicksal.
Das Zersprengen der Eischale wird dem
ringen Bogcl durch ein nake der Ober
scknabelspitze befindliches sckarfcS Zäkn
ckien erleichtert, mit dem er gegen die E
schale drückt, wodurch diese Nisse Klommt
und ein StückZicn herausgesprengt wird
Tas junge Thieren reckt dann die Flü
gel und Beine, bricht den oberen Theil der
Eischale ab und. am ganzen Korper naß
tritt eS in die Welt. Die mütterliche Liebe
verdoppelt sich jetzt, die Körperwärme des
Weibchens trocknet das unsörmiae. hilflos
Wesen. Wärme ist dem jungen, gleichsam
zum zweiten Male geborenen Bogel in der
ersten Lebenszeit nothiger als Nahrung,
bald aber verlangt er auch nach solche
und Nahrung ist hier alles, was verdau
lich ist. Es ist selbstverständlich ein aro
f,er Unterschied, ob eine Thicrart sich von
Pflanzcnstofscn oder von animalischer
Nahrung nährt. Eine vegetabilische Kost
läßt sich überall beschaffen, da es überall
sproßt und grünt, aber thierische Nab
rung will erst im weiten Revier erspäht,
überlistet und bewältigt sein. Mit Kerb
thieren. Larven, Würmern j'w- Art der
sorgen die kleinen Sänger Brüt. Auch
dieienigkn Arten, vie vorwiegend Samen
fresser sind, benutzen animalische Stoffe
in der ersten Zeit zur Ernährung ihrer
Brüt. Mit unermüdlicher Geduld wer
den Büsche und Bäume von den Eltern
durchstreift, um Futter für die Brüt zu
sammeln, deren mit dem Alter wachsen
der, unerschöpflicher Appetit kaum befrie
digt werden kann. In der ersten Zeit ist
der Ernährer der Brüt meist die Mutter
allem, ihr wird aber vielfach von dem
Männckzen die Nahrung zugetragen. Oft
genug nimmt es aber dj5 Männchen mit
den Pflichten eines Familienvaters nicht
sehr genau, es hat nur ehr unklare Bor
stellungen dafür, indem es entweder im
krassen Egoismus nur auf sein eigenes
Wohl bedacht st oder, was noch schlim
mer. sein liebebcdürftiges Herz bald einem
anderen Weibchen zuwendet, wo dann die
Last und Sorge um das Gedeihen der
Brüt lediglich aus oen schultern der Mut
ter ruht.
DaS Junge, welches beim Futtern am
weitesten den Schnabel aufreißt, das am
zudringlichsten ist. am ' lautesten schreit.
bekommt die meiste 'Aayrung. Die kräf
tigsten Nachkommen werden so den llbri
gen vorgezogen, wodurch die Natur selbst,
allerdings gegen Recht und Billigkeit, die
Auslese der Tauglichsten unterstützt. Bei
günstigem Wetter, wo Nahrungsmittel
reichlich vorhanden sind und leicht gefun
den werden können, entwickeln sich die
Jungen schnell. Die kleinen Weltburger
unserer Sänger fliegen dann schon nach
etwa 14 Tagen aus, andere verlassen daS
Nest schon so frühzeitig, wenn sie kaum
die Kraft haben, von einem Zweig zum
anderen fliegen zu können, aber alle be
dürfen nach dem Verlassen deS Nestes
noch längere Zeit der Unterstützung der
Eltern, bevor sie sich selbst ernähren Und
ihre eigenen Wege gehen können.
Auch jene höheren Ziele menschlicher
Fürsorge, die in ihrer Gesammtheit als
Erziehung bezeichnet werden, finden sich
in ihren Anfängen bei den Vögeln. Sie
unterrichten ihre Nachzucht recht ausführ-
lich in allen den Handlungen, die für die
spätere Selbständigkeit unerläßlich sind.
damit sie sich durch daS Leben helfen kön
nen, zum wenigsten ihre Nahrung selbst
finden können. Zuerst erfolgt die Unter-
Weisung im Fluge und da fallen die ersten
Versuche recht unbeholfen und zaghaft
auS. Aengftlich klammert sich die junge
Gesellschaft an den Nestrand, keine? von
hnen wagt es. sich der schwingen zu be
dienen. Die Eltern sitzen, mit Futter im
Schnabel, unweit deS NestcS und locken
die jungen Thierchcn, aber ungeachtet deS
unbändigen Bcttelns und ZappelnS der
großen Jungen füttern sie nicht, sondern
lattern lockend vor dem Neste aus und
ab, bis endlich der Hunger eines der f lei
nen Thierchen zwingt, den denkwürdigen
ersten Flug auS dem Neste mit großem
Geschrei zu wagen und als Belohnung
Dafür daS Futter von beiden Eltern er
hält. Da regt sich der Neid bei den an
deren im Neste verbliebenen und schwir
rend und schreiend wagen auch sie den
ersten Schritt in die große Welt.
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Der letzte Schritt zur Selbständigkeit
der Brüt ist der Unterricht in der Nah
rungssuche oc:r in der Bcutejagd. Theo
rie giebt es hierbei nicht, sondern nur das
Beispiel wirkt erzieherisch. Anfangs er
olgt die Fütterung der Jungen von den-
Eltern außerhalb deS Nestes. Die Eltern
locken ,n den Zweigen, und, den Lockrufen
olgt die kleine Gesellsclmfi. Zitternd,
mit herabhängenden Flügeln, betteln sie
um Nahrung, lassen sich die guten Bissen
in den Schnabel stopfen, bequemen sich
Die Moral der
vsn vernard Shaw.
Bor einigen Wochen war die Londoner
Presse über die Thatsache einig, daß
Richard Wagner mit Bach und Beethoven
als einer der größten Komponisten aller
Zeiten genannt werden müsse. Sie bi
richtete auch über ein Kriegsgericht in der
königlichen Marine, bei dem unter ande j
rem nachgewiesen wurde, daß ein zu seiner
vollen Ausrüstung in einer acwissm Ab
tkeiluna achtzehn Mann benötkiacndcs
Kriegsschiff mit nur drei Mann in dieser
Abtheilung in See ging.
Man wird fragen, worin der Zusam
menhang zwischen diesen beiden Fallen
besteht. Er besteht darin, daß beides
Symptome für unsere nationale Schwäche
sind, über einen tn grage stehenden Ge
genstand zu schreiben und zu sprechen
hne die geringste vcuailciMahiiit nicht
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aber nur schwer dazu, diejenigen selbst
aufzunehmen, die vor ihnen liegen, bis
auch endlich dieses erreicht ist.
Aber das ganze Familienleben der Bö
gel dauert nur kurze Zeit. Wenn die Nach
zucht selbständig geworden ist, wird sie
rücksichtslos aus dem Brutrevier der Alten
vertrieben, nur die Eltern bleiben zusam
men und gründen einen neuen Hausstand,
wozu sie das alte Nest ausbessern oder ein
neues bauen.
Dr. E. Bade.
Londoner
Wagner-Icier.
nur auf Thatsachen, fondern auch auf
unsere eigenen früheren Behauptungen.
Wie bat die Londoner Presse Wagner bei
Lebzeiten behandelt! Wie einen Betrü
gek, einen Charlatan, einen musikalischen
Ignoranten, der. unfähig, einen einzigen
Takt einer Melodie zu komponiren, eine
widerwärtige Katzenmusik durch einen un
geheurlichen Mißbrauch deS Orchesters
hervorbrachte und dies die Musik der
Zukunft" nannte. Als er durch einen
seltsamen Zufall während einer' Saison
Dirigent der Philharmonischen Konzerte
wurde, war er trotz der Unterstützung der
Königin Viktoria und . ihres Gemahls
davongejagt und durch einen Musiker er
fetzt worden, den lttt niemand auch nur
werth fände, daß tt lhm die Schuhe putzte.
Seit Händel hslü kein Komponist in fo
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045 TI5CHILINDECKDICH.
gesunder Weise für die" menschliche
Stimme geschrieben, trotzdem sagte man
Wagner nach, er ruinire alle Stimmen,
obgleich Berdi und sogar Gounod, die
listig nur für das obere Fünftel des Um
fangcs der Stimme (nämlich den schönen
Theil) komponirten, Europa mit den
Trümmern zerbrochener Ziegengcmecker
stimmen erfüllten, während die alten
Wagner-Sänger fröhlich brüllten, ein
Biertcljahrhundert lang, nachdem ihre Ur
großenkel ins Leben getreten waren und
sie wahrscheinlich beschworen, endlich auf
zuhören. Ashton Ellis widmete sein Le
den der Übersetzung der Prosawerke Wag
ners, und nur mit der größten Schwie
rigkeit' wurde ihm nach Jahren der An
strengung eine armselige Pension gewährt
angesichts der landläufigen Ueberzeugung,
daß Wagner 'ein entsetzlich schlechter Mu
siker sei, und daß er, da er nur ein Kom
Ponist war, unmöglich auch Bücher ge
schrieben haben könnte. That er daö aber
dennoch, .so konnten sie keinesfalls etwas
taugen. Nahezu zwei Generationen von
Engländern wurden des Vergnügens und
der Erbauung durch die.Wagnersche Musik
beraubt und ohne den leisesten Grund und
ohne jeden Nutzen für irgendein mensch
liches Wesen .mit einer rein böswilligen
Verachtung für einen sehr großen Mann
erfüllt. Kurz gesagt: wir mußten drei
ßig Jahre lang auf Wagners Kompo
sitionen verzichten, weil sie hier überhaupt
nicht aufgeführt wurden, und, schließlich
waren wir so sehr gegm sie voreingcnom
men'. daß wir noch weitere dreißig Jahre
brauchten, um mit Wagners Werken wirk
lich vertraut zu werden.
Und jcht, wo die. Wagner-Centenar
feier herangekommen war, verkündeten alle
Zeitungen, welch ein großer Mann er ge
wesen, ohne auch nur leise auf die Thal
fache anzuspielen, , daß . sie alles gethan
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haben, was in ihrer Macht stand, um
seinen Ruf zu untergraben und ihn Hun
gers sterben zu lassen. Einige von denen,
die Wagner heute feiern und die Centenai!
artikel geschrieben haben, hielten keinen
Stein für zu spitzkantig und keinen Koth
für zu schmutzig, ihn damit zu bewerfen,
obgleich der einzige Grund ihres Streites
mit ihm darin bestand, daß Der Ring
des Nibelungen nicht im Stil von Men
delssohns Elias" geschrieben war.
Ungefähr um die Zeit, als selbst Zei
tungsredakteure, obgleich ohne jeden Sinn
für Musik, zwischen ihrer philisterhaften
Verachtung dafür und der tiefen Ber
ehrung des Jargons ihrer Kritiker über
den Dreiklang der diatonischen Tonleiter
(der damals nicht auf Nietzschcsche Kctze
rei hinwies) und über ein sanft Wider
sprechendes Thema in der Dominante"
schwankten, begann es schließlich, ange
sichts der großen Zugkraft der Richter
Konzerte und der Thatsache, daß Lohen
grin" in der Oper mehr abgespielt wurde
als Jl Trovatore", daß ferner Bay
reuth beinahe so modern war wie Good
Wood, kurz gesagt, daß Europa von der
außerordentlichen Popularität, wie sie nie
zuvor ein Musiker erreichte oder erträmte,
erfüllt war, begann es schließlich, sage
ich, doch wunderzunehmen, daß es richtig
sein sollte, Wagner für einen obskuren
und berüchtigten Betrüger zu erklären,
der keine Melodie komponiren konnte und
dessen Ansehen eine vorübergehende Mode
thorheit einiger langhaariger und unge
waschen Opfer der Neurasthenie gewesen
sei.
Im selben Augenblick schlug , die Bot
schaft Henrik Ibsens an unser Ohr. Und
da fing allcS wieder von vorn an. Wag
ner wurde schnell vom Pranger herunter
gezerrt und ohne viele Umstände zu den
Unsterblichen hinausgehoben, und Ibsen
wurde statt dessen auf den freien Platz
der Schande gestoßen. Und obgleich es
undenkbar schien, wurde er noch schlechter
behandelt als Wagner. Und das fiel gar
nicht schwer. Wir hatten Wagner wenig
stens nicht der Obscönität angeklagt, noch
verlangten wir nach der ersten Auffüh
rung des Lohengrin" im Her Majesty's
Theatre, daß die Direktoren dies Thea
ters wegen Liederlichkeit verfolgt würden.
Aber Ibsen haben wir daS angethan.
Laßt uns nur erst Ibsen'S Centenar
feier begehen, und wir werden ihn getrost
als den größten Dramatiker seit Shake
speare bezeichnen und selbst Goethe kaum
auSnehmen, und all das ohne den leisesten
Hinweis auf die Thatsache, daß wir der
englischen Nation in dem Augenblick, da
er feine Sendung an die Menschheit zu
erfüllen begann, versicherten, daß Ibsen
ein unwissender, kränklicher, balbverrück-
ter Pornograph sei, und forderten, daß
die Leute, die der Aufführung seiner
Stücke trotz deS Cenfurverbotes beiwohn
tcn. in Anklagezustand versetzt werden
sollten. Der Censor erklärte denn auch
thatsächlich gelegentlich einer Parlament
rischen Untersuchung, daß die Stücke, die
nicht censurirt wurden, nur aus Ber
achtung wegen ihrer Gegenstandölosia.keit
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duiklassen iro'den seien; und die Fran
zrs'N b eücn unSdu Wage durch die heute
lir.aUiiiLlidx Tbrrh.it der Zurückweisung
td wunderbaren Balzac Monument! von
Rodin, der wohl der bedeutendste Bild
Hauer seit Mick!kangelg ist.
ToS letzte Opf dieser Art Stupidität
ist Richard Slrauß. Aber Strauß ist
ein Geschäftsmann, und in seinem Falle
sowohl als in dem der Nach-Jmpressio
nisten bat eine viel thatkräftigere kommer
zielle Ausnützung. als sie Wagner oder
Ibsen jemals genossen, sich dem Strom
der Vernichtung entgegcngestemmt. Die
Presse, die in Wagner oder Ibsen niemalz
ihren Meister gesehen hat. beugt sich vor
einer gut propagirtcn kommerziellen Be
wegung. und die- fossilen Kritiker sind
widerwillig genu5 gezwungen worden,
ihre Köpfe aus den Zipfelmützen und die
Baumwolle aus den Ohren zu thun und
so, in ihrem künstlerischen Unvermögen,
wenigstens die hohen Preise, wenn schon
nicht die schönen ' Künste anzuerkennen.
Aber niemand kann zweifeln, daß daS
Schicksal der neuesten Errungenschaften,
wenn sie materiell so wenig unterstützt
worden wären wie die alten, auch kein
besseres wäre. j
Die Kehrseite der Medaille ist die, die
uns Ibsen zu zeigen sich so angestrengt
bemühte. Denn wir scheinen vom Schick
sal dazu bestimmt, nicht nur daS herab
zusetzen, was groh ist, fondern gleich
zeitig auch daS zu verherrlichen und dem
zu schmeicheln, waö nicht taugt. Und da
für ist das Kriegsgericht ein fchr milde!
Beispiel. Man betrachte zum Beispiel
unsere ideale Flotte. Diese Flotte
die Flotte unserer Hoffnungen und .
Traume obgleich niemals groß genug,
um die Vorherrschaft zur See zu sichern,
auf die wir so viel Anspruch haben wie
auf die Vorherrschaft über Mond und
Sterne, ist trotzdem so weit wie möglich
vollendet in der Ausrüstung und Diszi
plin, und bereit, allem, was da kommen
mag, die Stirn zu bieten. Eine Unter
suchung fördert nun die Thatsache ans
Licht, daß ein wirkliches Kriegsschiff mit
drei Mann in See geht, wo die Arbeit
von achtzehn nöthig wäre. Wir hören
solche Geschichten bei Festtagsspaziergän
gen in Vortsmouth, wenn wir dem un
vermeidlichen Mann begegnen, der auf
unsere schwimmenden Festungen deutet
und uns versichert, daß ihre volle Aus
rllstung achthundert Mann betrage und
daß nicht mehr als einhundcrtdreiund
zwanzig Mann an Bord gelangen könn
ten, wenn die Deutschen herüberkamen.
Wer von uns hat jemals daran gedacht,
solche Geschichten zu glauben? Und doch
giebt es da ein Kriegsgericht, die feier
lichste aller Untersuchungen, bei dem eS
sich herausstellt, daß sechs Prozent der
vollen Ausrüstung ein zu häufig vorkom
mcndes Verhältnis sei, um eine Ueber
raschung zu rechtfertigen oder Bemerkun
gen herauszufordern. Wir fragen unS
voll Besorgnis, ob unsere Flotte ebenso
unwahrscheinlich sei, wie daß Wagner
keine Melodie komponiren konnte oder daß
Rodin's Balzac unfertig" sei, oder so
unwahrscheinlich, wie daß Ibsen wegen
Obscönität verfolgt zu werden verdiente.
Denn es ist etwas anderes, zu entdecken,
daß man einen Propheten und Helden
für einen Tölpcl und Schurken, als daß
man ein Popierboot für einen starken
Thurm der Vertheidigung gehalten habe.
Und wenn wir in betreff dieser Dinge in
einem Narrenparadies leben mit den
Flotten, die viele Meilen de! MeereS de
decken, und den Genies, deren Ruhm durch
ganz Europa geht wie mögen wir
dann den dunkleren Dingen, den unro
mantisch schmutzigen, alltäglichen Dingen,
den trockenen Details der Minoritätsbe -richte
gegenüberstehen, in denen trotz alle
dem die Wurzel unserer aller Zukunft
liegt? Wofür hält der gewöhnliche Mensch
England, und was ist England wirklich?
Kann es möglich sein, daß der gewöhn
liche Mensch deshalb um so viel weniger
vernünftig und klar sieht als ein Hund,
weil der Hund keine Zeitungen lieft, keiu
Reden anhört und selber keine hälts
Aus der Sommerfrische.
Es war bei dem Diner im Sommer
Hotel; als zweiten Gang gab eS Fifch und
der Gast bemühte sich vergeblich, daS zähe
Zeug zu ke,in.
Was ist das eigentlich?" fra.gtk. tr den
Kellner. ,
Filet of Sole.'
Bitte, bringen Sie mir danir lieber t!i
Stück vom Oberleder.'' .
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