Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, June 20, 1913, Image 5

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NiederrhtinS haben wir unS noch auf
spart, boS große schöne Düsseldorf, die
vornehme Kunststadt beä Nhcinlandkl.
Zu Tiisselborf ba haben ihren id
2)i? schönen kt linste heiter allsgeschlagen,
ki sind mit Anmulh, Cchönrit, Lust
und Wid
Tort heimathlich seit längst verklungnea
Taizen,
Tir kiindet ei die Ciabt: nicht Thor und
Wall.
Nicht Mauern, welche grau und biister
ragen,
Trifft hier bet Blick : bit Straszen iiberakl.
Sie gklißen blch mit freien graben Mienen,
öt zeugt Ihr Blumenflor und Liederschall,
Toh sie zur Wohnung heitern Menschen
dienen.
Dilsselborf erhielt seinen Namen von
' dem kleinen Tlisselbache, an dessen MUn
düng die Stadt ousbliihte. und dem sie
den Schmuck der vielen schönen Zeiche ver
dankt. Im Jahr 115 würbe ber Ort
zuerst genannt. All bie Grafen von Berg
ihn zu ihrer ständigen Residenz wählten,
erlangte er politische Bedeutung. Beson
der ber prachtliebenbe Lkurfürst Johann
, Wilhelm au bem Hause PfalzKeubuig,
.M der von 1000 ftii 1716 regierte, hat viel
' Ziir boZ Aufblllhen unb ben Schmuck ber
Schwärmer.
. Von Erich Bogeker.
Da las ich also neulich in einer Pro
dinzzeitung inen Artikel über da Ber
liner Theaterelend. Ja. hieß es, diese
Berliner, die haben eben nicht mehr den
wahren, echten Kunstsinn, die gehen bloß
in den Kienlopp, in die Bariet und den
Zirku, in Apollo und in Metropol.
Der Mann au dem Reich, da ist ber
Freund ber wahren, echten Kunst, und
wenn er nach Berlin kommt, so sucht r
heißhungrig an den Litfaßsäulen nur,
ws man am Abend Shakefpear giebt
, Na, na, dachte ich, na, na . . .
Man hat doch auch so einige Erfah
rungen in diesem Punkte. Und ohne
natürlich generalisiren zu wollen, aber . . .
Ich will nicht leugnen, die jungen,
die seh, jungen Damen! Immerhin zer
sslle diese Schwärmerinnen für bi
echte Kunst auch in zwei Klassen: bi einen,
bi von Moissi, und bi anderen, die von
Glampietro träumen . . .
Ob die Männer auch so voll Sehnsucht
träumen, weiß Ich nicht. Wenn sie aber
noch Berlin fahren, sc thun sie bal nö
thige Geld in den Beutel. Ja, sagt der
eine mit verständnisvoll zwinkernden
Augen, Berlin ist ein theure Pflaster!
Ach ja. sogt ber andere mit wehmüthigem
Blick zum Himmel, daß doch die Preise
in ben Nammerspirlen so hoch sind! '
Ei muh gesagt werden, daß auch
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2)E AtufcasrW(G7rNsare:)
Ttadt gethan. In der Altstabt steht aus
dem Markt, vor bem 1370 6il 1573 er
bauten, 1W5 zum Theil aber erneuerten
Rathhause fein tiberlebenSgroszes Reiter
standbild. G ist in Zinkbronze gegossen
und wurde 1711, wie eine Inschrift sagt,
von der Bürgerschost. in Wirklichkeit aber
von dem etivak titeln Itursiirsien selbst
errichtet. Gruppelo hieh ber Meister, ber
bie Bildwerk schuf, und von Ihm findet
sich in den Rheiugedichten ein lustigeZ
Stiicklein, in dem auch der Kurfürst und
seine Höflinge eine Rolle spielen und
gerab keine rllhmentwerthe:
Au Düsseldorf am Rhein lebt
Ein Bildner hoher Meisterkunst;
Seili Werk und eigne Weis hebt
Ihn bald in seine, Fürsten Gunst.
Und auf der Stande hoch Geheiß
Gicht er dI Retterbild in Erz
DeS dlen Fliesten, dem so hrik
Und voller Ehrsucht schlägt sein Herz.
Da sieht dal Bild nun ausgeruht
Auf schöngeoiertem Markte, Dlan.
Und ursiirst Johann Wilhelm spricht
Au, allen Zllgen freundlick an.
Umgeben von der Höflingsschaar
Steht vor dem Bild der Yärst und staunt,
Und reicht die Hand dein iinsiler dar,
Preist ihn und dankt ihm wohlgelaunt.
bie 5kunstschwärmcr unter ben Männern
in zwei Klassen zerfallen.
Irgendwo liegt bei ein verschollene
Städtchen. Ich kenn e so gut, wie ich
meine erst Nürnberger Spielschachtel
kannte. Am Marktplatz, so dicht beim
Amtsgericht, liegt da, Hotel. Und da steht
ein runder Tisch, und daran sitzen die Ho
noratioren de Städtchen.
Ach, siehe ba, auch mal wieder hier?
Na, ba kann man wenigsten wa von
Berlin zu hören kriegen."
.Sa 'n biLchcn wa von Theater,
Kunst; Herrgott, in biescm Kaff wird man
ja reine dumm. Denken Sie blo an,
neulich war so 'ne Schmiere hier, die ha
ben Ibsen Wenn wir Todten erwachen'
gegeben; zum Schluß, wo die Lawine
stürzt, wurde einsach 'ne Kouliss umge
rissen."
.Ja, Berlin! Berlin! Musik. Thea
ter..."
Und da neueste KonzertcafS: vier Ka
pellen, vier Kapellen sollen da aus einmal
spielen! Da muß ja wunberbar sein!
Einfach grandio!!"
.Kerkyrak Sie, Kerkyra! da muß ja
auch von einer ntzilckenden Stimmung
sein. Eine Stimmung! Eine Stirn
mitriß!"
Hören Sie, wie ist denn die neu Ne
vm im Metropol? Die vorige, bi vorige!
Donnerwetter! Leider war ja meine Frau
mit, bin manchmal ein bischen verlegen
geworden; aber -- Beine! Beine! Meine
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Doch bal verdriefzt die Schranzen all':
Dem neuen Günstling, schlicht und keck.
Bereiten emsig sie den Fall
Und treffen aus den zarten Fleck.
Sie tadeln die, belächeln da.
Am Pferd besonder! hier und dort.
Und weif; man auch nicht eben wat.
Der Kurfürst merkt doch Mien' und Wort,
Und spricht zum Meister Gabriel:
.Man tadelt die, und da am Werk,
Ich fax dir' frei und ohne Hehl."
Gruppello sagt: .Mir'j gerne merk'.'
Und um da! Reiterbild alöbald
Zieht weit er eine Plankenwandz
Draui wirbelt Rauch, der Hammer schallt
Geführt von mancher nerv'gen Hand.
Und alt ein Mond vorüber war,
Der Hammer ruht, die Planke fällt
Der Fürst kommt mit der Schranzen
Schaar:
Die sind't nun alle Wohl bestellt.
Der Künstler draus zum Fürsten spricht:
.Ich schlug dem Pferd nicht Bug noch Huf.
Ein Gllsjbild leid't solch Schlagen nicht
Ich schlug nur auf der Tadler Ruf."
Dem Kurfürst verdankte die Stadt hre
Gemäldegalerie, wie sie dem Kurfürsten
Karl Theodor die im Jahr 17G7 begrün
bete Kunstakademie zu danken hat. Einige
Jahrzehnte später hat auch Düsseldorf
Herren, wer da nicht gesehen bat, der
kann überhaupt nicht mitreden iiocr mo
deine Kunst. Beine! Beine!!"
.Ja," sag' ich. da find künstlerische
Offenbarungen."
Al die Anderen sich zu Skatpartien
sormirl haben, sitze ich allein mit dem
Einen zusammen, dem Einen!
Endlich" sagt er und drückt mir die
Hand, endlich kann man doch wieder mal
ein Gespräch haben, da Einen heraushebt
au dieser dumpfen Luft hier. Furchtbar,
furchtbar, diese Kunstbanausen, wie in
einer Wüst lebt man. Mit wem kann
man sich hier unterhalten?"
Wenn man nicht seine Erinnerungen
an die Berliner Eindrücke hätte!" sagt er.
Ach. daß man sich di Fahrt so selten
leisten kann! Ich gehe natürlich nur zu
klassischen Stücken. Höchsten: Tristan!
Oder ii nn Beethoven' Neunte gerade ge
geben wird , . ,"
.Ja." sag' ich und drück, ihm gerührt
die Hanb.
Wissen Sie, bamal. .Phenkesilea".
Nicht wahr: künstlerische Osfcnbarungenl
Wenn ick, meinen Elnbruck zusammen
fassen sollte, so müßte ich sagen: In dieser
Aufsithrung ist Kleist tn seiner letzten . . ."
Hm. beule ich. da Urtheil ist nicht
schlecht, uch bie Diktion; leider hab ich
e schon wörtlich irgendwo gelesen.
Ja, sagt er, schon in meinem Beruf,
wenn ich bloß denke, 1 meine neuen päda
gogischen Ideen, mit wem könnte ich hier
dao sprechen? In Berlin hat man (es
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tCunslhalle und BsmarcfcdtnCntdZ.
unter ber französischen Herrschaft seufzen
müssen, obwohl Napoleon selbst ber Stadt
zugethan war. Einst stand er sinnend im
Hofgarten, und im Anblick der prächtigen
Alleen rics n au: Wfc herrlich! Wenn
ich bie auf Rollen setzen und wegführen
könnte!" Im Jahre 1Ü15 kam Düsseldorf
an Preußen, und von diesem Zeitpunkte
datirt die ungemein rasche und grotzartige
Entwickelung dieser Stadt. Bier Jahre
nach dem Anschluß an Preußen wurde die
Düsseldorfer Kunstakademie erneuert, und
e sind Künstler von Weltrukun, welche an
dieser Hochschule der Kunst von jetzt n
gewirkt haben: ber große Cornelius,
Bendemann, Schadow, Lcfstng, Camp
Haufen. Jttenbach und andere, während
die Brüder Achenbach und viele andere
Meister ersten Range unabhängig von der
Akademie hier Ihre unsterblichen Werke
geschaffen haben.
Ein Gang durch die mit dielen Pracht,
bauten geschmückte Ctabt verräth un,
daß ihr die Musen der Kunst freundlich
lächelten. Noch weihevoller ist der Will,
komm, den un da Aeuheu und Innere
der städtischen Kunsthalle darbietet, die
1881 Im Stil französischer Renaissance
erbaut wurde; vor derselben steht da
Biömarckdenkmal. Die Fassade der Kunst.
Halle ist mit dem großen Mosaikbilde .Die
nen Krei Geistesverwandter, Gleich
strebender. Ha, wie ich Sie beneide! Je
den Abend zu Shakespeare. Trtstan . .
.Ja", sag' Ich. jeden Abend."
Alle acht Wochen einmal", sagt er, da
muß ich ja hin, da halt Ich'S ja nicht auS;
Ich muß, ich muß. wissen Sie; einmal
au dieser dumpfen Luft heraus, auf
athmen in Kunst, in Kunst, in Kunst . , ."
Ah. sieh da. Doktor, wirklich in Wer
lin?"
.Soeben angekommen, gleich von der
Schule auS losgefahren, wissen Sie.
Suche eben hier an ber Säule, wa heut
Abend von Klassikern . . . Jetzt will ich
erst noch ein Museum genießen, dann mit
einigen Freunden, Gtistekdwandten ein
bißchen Gedanken austauschen iiber die
neuen pädagogischen Ideen und dann
Kammerspielel Nachher dann s in stil
ler einsamer Spaziergang burch bie Lin
ben und Thiergarten im' Sternen
schein . . . E trifft sich gut, ick brauche
erst morgen früh zurückzufahren, di ersten
Stunden fallen auö, da kann man alle
In Ruhe tief, tief in sich nachwirken las.
sen." -
Al ich nach einer halben Stunde beim
Piceadilly vorbeikam, nein, da hatte ich
mich wohl versehen, er war doch im Mii
seum und dann mit den Geistcsver
wandten ...
Al ich um 8 Uhr durch die Behrcn.
straße schlenderte, diese Gedränge vor
dem Metropol, Autos, ipleureuse . . .
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Wahrheit als Grundlage aller Kunst" ge
schmückt. Im Treppenhausc führen Fresken
von Gehrts die Geschichte der Kunst vor.
und in den Sälen sind viele wcrthvolle
Bilder von neueren Düsseldorfer Malern
zur Schau ausgestellt. Da staatliche.
1879 bi IM ebenfalls im Renaissance
stil aufgeführte Gebäude der Kunstaka
demie begrenzt die Altstadt im Norden
und zeigt mit 158 Meter langer Fassade
nc.ch den schönen Anlagen des Hofgartens
hin. Zwei Jahre nach der Gründung der
ltunstakademie, 17M, wurde dieser ange
legt, aber 1804 bis 1813 nach Beseiti
gung der Frstungüverke erweitert. !ceine
rheinisch Stadt kann eine solche herrliche
Gartenanlage ausweisen. Alte Baum
riefen spiegeln sich in blinkenden Teichen,
aus denen weiße Schwäne in stolzer Rulze
dahnschmimmen. Sorgsam gepflegte,
dichte, wohlricchimde Gebüsche umschatten
Ruhebänke, die zu kurzer Rast einladen,
und iiber frifchgrüne Rasenflächen und
buntfarbige Blumenbeete schweift unser
Auge zu den Springbrunnen hin, die in
der. Ferne ihr plätscherndes Spiel treiben.
Der Hofgarten reicht nach Osten bis zu
dem Walkasten, dem Gcfcllschaftshause
de gleichnamigen, seit 184 bestehenden
KUnstlervetkins, nach Westen bis zum
Rhein, über dessen breite Wasserfläche sich
seit 1898 eine feste Brücke spannt. j
Nanu ... der sich da sa wild zur Kasse
durchficht? Nein, das ist doch ausgeschlos
sen. Er kann doch unmöglich versehentlich
die Kammcrspiele mit dem Metropol ver
wechselt haben? Ich muß mich Wohl ver
guckt haben . . .
Mitternacht. Lichter. Musik. Schie.
ber . . . Tahumta humta täderä. tahumta
hum Nanu, wer ist denn das, der
da in den Wackeltanz so hingegeben mit
dem ganzen Körper hm, so ßar nicht
modo et rotiono, wie der Lateiner sagt
. . . Nein, da kann doch nicht, er wollte
doch einsam im Thiergarten alle tief, tief
. . . Und die neuen pädagogischen Ideen...
Ich bin doch kein Unmensch, ich werde
doch keinem da Vergnügen stören. Ich
lieb diese Menschen, die immer ein bis
chen ander handeln alö sie reden, da ist
doch noch Naivität . . . Nein, die Polizei
störe die Freude nicht!
Al ich morgen am AnHalter Bahnhof
vorbeikam, prallte ich
Ah," sagte er, In drei Minuten, in
drei Minuten geht mein Zug!"
Und wie war' gestern in den Kam
merspielen?"
Wunderbar, wunderbar! Wenn ich
meinen Eindruck wiedergeben sollte, so
müßte ich sagen: In diesem Stück wird
da Menschliche in seiner letzten" . . .
Nicht wahr." sag' ich. das sind künst
lcrische Offenbarungen."
.Ja," sagt er, nun hält man' wieder
eine Weile aus In dieser dumpfen Luft da.
Wie neu geboren ist man, wie neu geboren
. , , Ja, Kammerspiclc! Kammcrspicle"...
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Bon den zahlreichen Denkmälern der
dient besonders Erwähnung da Reiter
dcnkmal Kaiser Wilhelms I., (zu beiden
Seiten die Denkmäler Bismarck und
Moltkes), in der Alleestraße, sowie da
feierlich schöne Kriegerdenkmal au weißem
Marmor im grünen Dom de Hofgarten.
Den alten Kirchen Düsseldorfs, der Lam
bertuölirche aus dem XIV. Jahrhundert
und der Jcsuitenkirche St. Andrea au
dem Anfang de XVII. Jahrhundert,
tritt die evangelische Johanniskirch auf
dem 5tönigsplatz, in italienischem Rund
bogcnstil erbaut, würdig zur Seite. Wer
als Kunstfreund nach Düsseldorf kommt,
wird nicht nur in der 1L31 erbauten
Kunsthalle die Schöpfungen der DUssel
dorfcr Meister studiren, dem Kunstge
werbe-Museum seine Aufwartung machen,
die Aulen des Realgymnasiums und der
5lunstaladcmie mit ihren berühmten Frie
sen von Bendemann und Janssen, sowie
die meisterhaften Fresken von Gcbhard in
der Fricdenskirche bewundern, das Pro
vinzial-Ständehau als ein Meisterwerk
Im italienischen Renaissancestil anstaunen,
sondern auch zum Malkasten" pilgern.
wo rheinischer Kunstsinn und rheinischer
Humor in holder Eintracht thronen, wo in
den tollen Faschingstagcn Prinz Carncval
im Königsmantel der Kunst residiert. Daß
in dieser Stadt der Kunst, die im Neben
Guter Grund.
Eine Anzahl Grundeigcnthümer in Al
bany hat Protest erhoben gegen Bewilli
gung neuer Trolleybahnen. Das erin
nert an die Farmer, die sich gegen den
Anschluß ihres Ortc an die Bahnlinie
anesprachep. Der Anwalt der Eisenbahn
fragte einen der Farmer:
Perkinö. weshalb sind Sie gegen die
Eisenbahn?"
Das will ich Ihnen sagen. Wir sind
ein kleines Dorf, in dem nicht viele Leute
wohnen. Wenn wir jetzt eine Eiscnbabn
kriegen würden, wär es leicht, von hier
weg zu kommen, und dann würden wir
von den wenigen Einwohnern vielleicht
noch eine große Anzahl verlieren."
Die Engelmacher.
Ein Anwalt und ein Arzt stritten sich
über die Verdienste ihrer Berufe und dix
Debatte wurde immer hitziger.
.Ich will gerade nicht sagei?. daß alle
Anwälte Boscwichte sind bemerkte der
Arzt, aber Sie müssen zugeben, daß Ihr
Beruf die Menschen nicht zu Engeln
macht."
Nein, da überlassen wir den Herren
Doktoren."
Der unzufriedene Hahn.
Ei Jrländer hatte auf dem Markte
einen lebenden Hahn gekauft und trug ihn
unter dem Arme nach Hause. Der Hahn
krähte und schrie, waS der Jrländer an
fang nicht beachtete: als dS Thier aber
jzar keine Ruhe gab, schlug, er ihm aus den
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amke allerdings auch eine der größten teut
schen. Jndustriestätten geworden ist, auch
die Rhcinbrllcke nicht nur den Dienst für
Fußgänger und Wagen versieht, sondern
zugleich dem Auge ein Freude beitet,
vcrst.ht sich von selbst.
Ueber all' den Schönheiten der Stadt
haben wir indessen noch eine vergessen, die
holdeste und die lieblichste von allen, die
Schönheit der Frauen und Mädchen der
rheinischen Kunststadt.
Mit Wonne folgst du ihrer Töchter Schar
LängS der Kanäle durch die Lauballeen -
nämlich wenn gütige Götter dir Zeit dazu
geben und du eine nachsichtige Gattin dein
eigen nennst. Un leider ist von den neidi
sehen Olympiern keine Frist mehr Ver
gönnt. Ade, du schöne Künstlerstadt!
Du offne Stadt mit deinem offnen Glanz,
Mit deinen reizdurchwcbten Gartengängen,
Mit deiner Blumen überreichem Kranz,
Mit deiner Nachtigallen Wundcrklängen,
O führ stets die heitre Leben fort!
Kling immerfort von jubelnden Gesängen!
Sei stets der Kunst, sei stets des Frohsinn
Port! )
So wichs' un? dehne dich nach allen Seiten,
Am Nheine fei der Kunst geweihter Ort,
Ihr Tempel bleib in olle fernen Zeiten!
Schnabel und sagte: '
Halt den Schnabel! Wa ist eigent
lich loS mit Dir? WcShalb willst Du
durchauk laufen, wenn ich willen bin.
Dich zu tragen?!"
Wcltrnraum und jiliuia. Mit neuen
und eigenartigen Untersuchungen über die
kosmischen Ursachen von Klimaschivankun
gen auf der Erde hat sich Prof. Hopsner
beschäftigt und dafür geringe Schlvankun
gen in der Temperatur de Weltenraume,
dessen Kälte man bisher für konstant
( 270 Grad Celsius) hielt, zugrunde ac
legt. Bekanntlich beivegt sich unsere Erde
mitsammt der Sonne und dem gatt,e,i
Planetensystem nahezu gradlinig durch den
Wcltenraum mit einer Geschwindigkeit von
rund 1 Kilometer In dcr Sekunde nach
der Richtung des Herkules-Sternbildes.
Auf diese Weise kommt die Erde allmalig
in verschiedene Regionen de Himmels
raumes und da die im Universum iin
gleich vertheilten heißen S terne (Jirslern,
typen mit Temperaturen bis zu 4U0.000
Grad) auch die Temperatur de Himmels
raumcZ an verschiedenen Stellen durch
Stcrnstrahlcn oariiren lassen, wird diese
ungleichmäßige Temperatur des Welirau
mes wieder,,! auf das Klima drr Erd
zurückwirken. Nach Prof. Hopfnck Hcnii'
gcn zur Beränderung dcr Wärmedilai
unserer Planeten und zur Hervorrusujig
der damit zusammenhängenden .Klima
schwankungen Temperatuiuntc! schiede tcii
nur "wenigen Zehntel. Graden im Urnixj.
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