Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, June 13, 1913, Image 5

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ir kommen nun in da
Land der ältesten deut
scheu Sagen, an Re
magen, mit seiner im
vergleichlich schönen
Apollinariskirche, und
, Unkel vorbei gelangen
wir .nach RolandSeck
.
Z.
und stehen an den Pforten del rheinischen
Paradieses. Simrock sagt, buse Gegend
twku Unkel Bsbionn finde in Deutschland
nicht ihresgleichen, sie werde in Italien
nur. durch den Golf von Neapel iiberboten.
Kollbach preist gleichfalls da wunderherr
licht Panorama von RolandSeck als eincZ
der schönsten der Welt.
Ja, RolandSeck ist unter allen Puntten
m ganze Rhein vielleicht derjenige, trel
cher da herrlichste LandschaftSbild zur
Anschauung bringt. Auch an dieser Stelle
erscheint der Rhein wie in eine Thalmulde
gebannt; seine Muthe fliesjen gestaut mit
breitem Spiegel hindurch. Die schönen
mit Gartenland und Hainen geschmückten
Inseln tauchen prächtig aus der durch
ichtigen Fluth. auf der sich der Wider,
chei der hohen Baumwipfel und bei
lillen Klosters von Nonnenwerth hell und
lsr-abzeichnet. Schon von fernher steht
man hier die zahlreichen Fahrzeuge heran
ziehen: schmucke Dampfboote voll ftöh
licher Menschen, gewaltige Schlepvdam
pscp mit schwerem Anhang. Dann wieder
gleiten vereinzelte Segelboote mit hohen
Maftm flußabwärts und verlinen sich
still und skteriich m der Wette.
Die Ufer zur Rechten des Strome bie
. da Bild höchster Anmuth, reichsten
Vnbaueö und einer bescheiden angewende
kn Kunst, welche die Schönheit der Natur
nur. erhöht... Der Blick von RolandSeck
auf da Siebengebirge und die vereinzel
ten Kegel des W:stcrwaldcS zeigt uns eine
so edle Gestaltung deS BerglandeS. so
luhke Formen der umr.ne. wie sie kaum
ein anderer Ort Im weiten deutschen Lande
utzuwel,en yak.
Ueber RolandSeck wollen wir aber den
Rolandsbogen nicht vergessen. Dieser cuf
'S, Taö schlechte Gewissen.
Ein elegantes römisches KInematogra
bhevtheater war kürzlich der Schauplatz
einet Vorkommnisses, das ebensogut im
Dekamerone stehen könnte, wenn eS zu
BotcaccioS Zeit schon Kinematographen
gegeben hätte.
In dem Theater war gerade ein zahl
reichel Publikum versammelt, als auf ein
mal ein Herr am Eingang erschien, und
in Zen überfüllten Saal zu dringen ver
Iiuückfc.5, zog er inen Revolver und er
klä?te dem Direktor in dürren Worten,
tr wisse, daß seine Frau mit ihrem Galan
km Saal weile. Falls man ihm nicht ge
statte, die Beiden sozusagen in .plato
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FreMgraihS Anregung wieder aufgebaute
einsam ragende Fensterbogen tn ver cn
der alten Rolanoöburg. die bneilS von
den Söldnertruppen Karls des Kühnen
von Burgund völlig zerstört worden ist.
Die Sage macht oland. den rungen
Recken, den Paladin Karls bei Groken,
zum Erbauer der Burg. Als er auf
Spanien Gefilden für seinen alier
kämpfte, gelangte an seine Braut, die
schöne Hildegund. die Botschaft, ihr Lieb
ster sei im Thal von Roncesval gefallen.
In ihrem untröstNchen Schmerze nahm
die getreue Braut den Schleier und rat
in da zu den Füßen dn Burg auf der
Rbeininsel Nonnenwerlh gelegene Frauen
kloster ein.
Bn, jung, rNn, kW tbltt Held. ;
Et Ichwurm sich Lieb' und Treu':
Er lam au der lacht, er iu Feld,
2U Aeb, war immer neu.
In Epslkn sMU di, srönklslb rast.
O Ronceöval, blutig Thall
Da siel die Illlbi dir Rillerschast.
Da stel Held ckoland zumal.
.Jhm ad dir, Welt! Dein sb Gewinn
Betruglich ist er lirwahr:
Maria, yimmltsche ötgin.
Dir weid' ich mein gLldenet Haar.'
Da losier leschaut fiib miUen im Schein;
Roch ballen die locken im Thal.
Sa schalu ein Hus. wer mag leint
Der Xttt an RonceSdail
Nein SKIand selbst, er Ktbt un lebt,
Ja. Körest du, wärest du todtl
Denn will, dab st da ftleU kegkStit.
' Xie dir U leden gevot.
.Und begrübt da lost VckSn Hildegund,
0 setz' ich mich vier ms den klein .
Und schau etllkbens zum Tode wund
. Hwub aus da lostrr im Mein.'
Im Mop betet Hildegund.
Held malend saß aus dem Stein
Und ftaute eitleben um Xode tvund
Hinab aus da mlter tut Rhein.
Nun kommen wir in KSnigswinter, der
gastlichen Borhalle de SiebengebirgeS,
an. Wir gedenken in diesen Straßen und
Gassen, die zur Sommerszeit von Frem
den bevölkert sind, zuerst pietätvoll eine
Manne, dem seine Mitbürger hier dank
bar ein Denkmal gesetzt haben, de Rhein
land.Poetm Wolfgang Müller.
Hier lagt mich schwärmen einsam und allein.
Ergeben ga, den eigensten iedanlriil
Ctt tu er mein, 0 giv u-
er dünk ich mich sein errilver , onoer qranlen,
er sang di, lvtutter viir d Wiegenlieder . . .
nischem Flagranti' zu überraschen, werde
er am AuSgang warten und das Paar
niederschießen, wenn e das Theater der
lasse.
Dem Direktor trat der Angstschweiß
auf die Stirn. Er lief in den Saal zu
rück, ließ Licht machen, und hielt mit zit.
ternder Stimme folgende Ansprache:
.Verehrte Damen und Herren! Draußen
steht ein Ehemann, der seine Frau mit
ihrem Geliebten hier eintreten sah. Er
wollte herein, um daS Liebespaar zu er
schießen, aber ich habe ihn daran verhin
dert. Nun wartet er vor der Thür mit
geladenem Revolver Ist daS gesuchte
Paar wirklich im Saal, so möge et sich so
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Kn Sicgtricd's Dracbcnböblc und
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So grüßt der Dichter, au der Fremde
heimkehrend, seine liebe Vaterstadt. Und
er giebt seiner Wehmuth tiefergreiftnden
Ausdruck, die uns alle bewegt, wenn wir
in reifen Jahren die geheiligt Statte Ml
serer Kindheit wieder betreten als
Fremde.
Wenn wir Königswinter durchquert
haben, liegt das reizvolle Siebengebirge
vor unserem Auge. Gleich natürlichen
Burgen und Wächtern der Zugänge auö
dem weiten Niederrhein zum engen Mittel
rhein, als welche sie denn auch zur Zeit
der römischen Imperatoren und später von
den Kölner Erzbischöfen und von anderen
Mächtigen benutzt und befestigt worden
sind, ragen die vulkanischen Kegel dieses
merkwürdigen Gebirge schroff empor.
Sieben Berge ragen als die gewichtigsten
Häupter hervor. Vier derselben treten
nahe an den Rhein heran: Der Drachen
felS, der die steilst Bildung und die
charaktervollste Physiognomie hat, und
dessen Haupt mit einer Krone geschmückt
ist; der Petersberg, der auf seinem breiten
Rücken eine Kapelle de heiligen Petru
trägt; die Wolkenburg, die als eine Träu
merin um ihren irdischen Besitz, eine alt
Feste, gekommen ist; der Hirschberg, der
weniger um seiner selbst willen als seiner
schönen Aussicht wegen hoch in Ehren
steht. Drei Bergesgipfel bilden die hin
ter Reihe: der Oelbng. der höchste Gipfel
de Gebirge, die Löwenburg, auf deren
Spitze sich eine uralte Ringmauer befin
bei, und der Lohrberg.
: Zuerst ist t der DrachenfelS. zu dem
der Wanderer feine Schritt lenkt:
vom Drachensei di stol Sinn,
Schaut düsler aus dn Buter Abein,
kein WaNer braust w reit Mim
.' n Usem bln.wo wälbt der Wein,
in Hügeln, reich von ibllllbmbilumen.
ttn ffkidern, voll don gelbem orn.
in Glädien, die lein iöelt beliu,nen,
L leuchte wi am goltmcn Hn.
Ehe wir auf die Höhe gelangen, führt
un der Weg an dem stolzen, fast prunk
vollen Schlosse Drachenburg vorüber. Bald,
sehen wir da im größten Stile eingerich
tete Gasthaus vor uns, wo daS vortreff
liche .Drachenblut" kredenzt wird, und
wo in vergangenen Tagen der allen Rhein.
rasch als möglich durch jene Seitentllr
nach der Nebenstraße entfernen.'
' Nach dieser Ansprache schwieg der Di
rektor, aber niemand regte sich im Publi
kum, ein Beweis, daß kein sündige Paar
darunter war. Besriedigt ließ der Di
rektor da Licht wieder ausschalten und
die Borstellung fortfetzen. Aber kaum
war der Saal dunkel g:srdr,i, da kam
eine ungeahnte Bewegung in das Publi
kum. Ganze Stuhlreihen wurden gerückt,
und man hörte genau, wie eine große An
zahl der Besucher schleunigst den Saal
verließ. ES stellte sich herau. daß sich
nicht weniger als sechzehn Paare auS dem
Staube gemacht hatten. '
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reisenden wohlbekannte Sänger vom
DriickensekS". ein cbter Barde mit war
Vnrm Wn6 iinh leucktendem All, seine
fröhlichen Rhcinlieder schmetternd ertönen
ließ, itoch wemge sqrnie, 1 oriiuvr
wir unS auf der Spitze deS Berge, zu den
Füßen der Bergruine. Man nennt als
den Erbauer der Burg den Erzbischof
Friedrich L von Köln. Die Burg wea
selte oft ihren Herrn und hatte nun man
cherlei Wechselfälle in kriegerischen Zeiten
zu leiden. So haben auch die Stürme
de dreißigjährigen Kriege die Mauern
der Drachenburg umtost. Im Jahre 1642
ließ der Erzbischof Ferdinand sie schleifen,
ihre Reste aber wurden erst von den Fran
zosen in dem unheilvollen Jahre 1689 ge
sprengt. Da ist die kurze und nüchtern
Geschichte der Burg auf dem DrachenftlS.
Um so poetischer ist der Sagenkranz, mit
dem da Volk den DrachenfelS geschmückt
hat.
Da ist zuerst die Mär von der Jungfrau
am Drachenfelö. die Aug. Kopisch in
schmuck Berse gebracht hat.
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Kran, winden wir dich w:
Drache tpler mu u em.
Um dich liegt mancher Held schon todt,
' 0 Zivietracht sind viel Blumrn roll).
.Du rbriNenImigftau bist so schSn,
Drum muht am Drachenke du stel)Nl"
Der Dmch' au sein HbSl kam.
in tneuqlein don der Brust st nahm.
D Drach sab' da floh r fort
Und siel ,um tiesstea Hollenort.
.5lSr Heiden kommt nun. Weid unl Mann,
, Ünd betet den Erlöser anl'
Da Sogen all ibr, ni.
D, schön Jungsu lauste sie.
Eine andere Sage ist die von Siegfried
dem Drachentödter. Ali Siegfrkd. der
junge Held, von Xanten den Rhein hinauf
zog, kam . er mutterseelenallein in den
Wald, der die Kuppen de Siebengebirge
bedeckte. Bon den Drachen, di hier
hausten, wußte der Jüngling nichts. Im
Dickicht fand er eine menschliche Be
hausung. ES war ein Waffenschmied, der
für die Ritter die Schwerter und Speere
machte zum Waffenspiel und edlen Waid
werk. .Nimm mich zu deinem Gesellen!"
sprach Siegfried zu dem Meister. Da
lachte der Waffenschmied deS jungen
Kaufmann und Einbrecher.
Die Berliner Polizei hat daö Doppel
leben einel bisher noch unbescholtenen
Kaufmannes aufgedeckt, der seit geraumer
Zeit der Schrecken der Seidengroßhand
lunge im Zentrum der Stadt war. E
glclang ihr. einen Mann ,u verhaften, der
werthvolle Seidenballen zum Verkauf
bringen wollte, die auS einem Einbruch
in -,iner mechanischen Weberei in der Zim
mcrstraße herrührten. Der Verhaftete,
der als ein 23 Jahre alter Kaufmann
Willy Rudow festgestellt wurde, gestand
ein, der seit längerer Zeit wegen zahl
reich:r Einbrüche in Seidengroßhandlun
gen und Webereien in der Markgrafen,
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Fante, dem kaum der Bart auf der Lippe
sproß. Zornig braust Siegfried auf:
Gieb mir denen schweren Hämmert
Der Meist reichte ihm den Hammer und
legte eine glühende Eisenstange auf den
Amboö. .Nun schlag zu, mein Bübchen'.
Und Jungsiegfried schlug zu. Und n
schlug mit solcher Wucht, daß die Stange
in Stücke geschlagen wurde, und der
Ambo tief in die Erde drang. Darob
erschrak der Meister mit seinen Gesellen
nicht wenig. Und sie beriethen, wie sie sich
des Zungen Helden entledigen könnten.
Arglistig sprach der Meister ,u ihm: Un
ser Kohlen sind auf der Neige. Zieh' hin,
Siegftied, wo aus der Höhe, die jäh ab
fällt zum Rheine, die uralten Stämme
stehen; da fälle und brenne unS Kohlen!"
Damit meinte er aber die Stelle, wo
der Drache hauste, von dem sie aber Jung
siegftied nicht! sagten. Gehorsam der
Weisung de Meister nahm Siegfried die
Axt. die er selber geschmiedet, und die nur
er allein schwingen konnte, und als Schür
bäum eine mächtige Eisenstange; er ging
wohlgemuth der Stelle zu und begann die
Bäume zu fällen, setzte den gewaltigen
Meiler, gab ihm den Mantcl von Rasen
und zündete ihn an. Dann legte er sich
nieder zu wohlverdienter Rast. Da hörte
er plötzlich, wie die Steine den Berg
herabstürzten; da vernahm er, wie daö
Gezweige krachte; da hörte er daS grell
liehe Schnauben de Lindwurm. Böller
Gier nahte dieser sich Siegfried Ruhe
statte. Kaum aber hatte Jungsiegfried
da Ungeheuer erblickt, so sprang er auf,
ergriff die schwere Eisenstange, schwang
sie, als wär'S eine Hasslgerte, und traf
das Unthier auf den Kopf, daß eS sich
taumelnd und blutend an der Erde wand.
Und als eS sich in furchtbarem Grimm
wieder erheben wollte, da fielen SIegftiedS
Streicht fo wuchtig und hageldicht, daß
das Unthier sich im Tode alsbald streckte.
und ein Bach schwarzen BluteS au seinem
Rachen rann. Plötzlich flog ein gold
schimmernd Vögelein über Jungsiegfrieds
Haupt hin, daS fang:
.Junger Reck sein,
Wllst du Hörnern sein,
lauch' deinen Leib tn dS Blut bineinl'
DaS wiederholte das wundersame Bögelein
Schützen, Zimmer, Kronen, Krausen
,mh "kerusalemcr Strafte suchte Dieb ,u
sein, bei denen er für über 60,000 Mark
Seidenstoffe, Biouien erc. eroeuieie. r
hat diese Einbrüche ganz allein unter der
größten Lebensgefahr ausgeführt. Mit
Schlüsseln, einer Strickleiter und Schnü
ren bewaffnet suchte er Nachts das Sau
auf. worin sich eine Seidengroßhandlung
befand, deren einzelne Räume er vorher
ausgekundschaftet hatte. Er stieg auf daö
Dach, befestigte hier die Strickleiter und
die Schnüre und ließ sie in einen Licht
schacht oder auf den Hof hinab. Dann
stieg er unter eigener Lebensgefahr an der
Strickleiter soweit hinab, bis er ein Fen
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oft und flatterte dabei um Siegfrieds
Kopf herum, als wollte eZ ihn inständig
bitten, nach seinem Licdlein zu thun.
Sieafried erkannte, daß daS etwas zu be
deuten habe, und that, wie das Vögelein
gesungen, und strich sich überall an sei
nem ganzen Leibe mit dem Blute des
Lindwurms, und von da an war seine
Haut Hörnern und er unverwundbar am
ganzen Leibe.
Vom Oelbng aus besuchen wir die alte
CistercienserAbtet Heisterbach mit ihrer
weitberühmten Klosterruine. Di alte
Abteikirche, die im Anfang de XIII.
Jahrhunderts erbaut wurde, gehörte einst
zu den schönsten Bauten des RheinS.
Wohlerhaltene Reste der Kirche hatten stch
bis in den Anfang de XIX. Jahrhun
dert hindurch gerettet. Da hat man in
dieser überklugen, pietätlosen Zeit mit den
Ruinen nicht Bessere zu thun gewußt,
als daß man sie auf Abbruch verkaufte.
Ein günstige Geschick fügte eS, daß ein
kunstsinniger Fürst, der Graf zu Lippe,
wenigstens den Chorschluß mit seinen zier
lichtn Basaltsäulen in seinen Besitz brin
gen und verhindern konnte, daß auS dem
kunstvoll gehauenen Stein Ziegenställe ge
baut wurden. An die Klosterruine knüpft
sich eine tiefsinnige Sage, deren Entstehung
man wohl begreifen mag, wenn man unter
den mächtigen Buchen, nahe der Abtei,
sinnend dahinschreitct.
Der Mönch zu Heisterbach.
Ein sunaer MSnch im Kloster Heisterbach
Lustwandelt an des QSartenS ftmitem Ort;
Der Ewigkeit sinnt ties und still er nach.
Und sorscht dabei in ÄotteS heiligem Wort.
Er liest, was Petru dr Apostel sprach:
Dem Herren ist ein Tag wt tausend Jahr,
Und tausend Jahre sind ihm wie ein Tag!"
Doch wie er stnnt, e wird ihm nimmer klar.
Und r verliert stch zweifelnd in den Wald:
Wa um ihn vorgeht, bort und steht er nicht;
Erst wie die sromm, esperglocke schallt.
Gemahnt ti Ihn der nisten losterpslicht.
Im Laus erreicheit er den Garten schnell:
Sl Unbekannter öffnet ilim da Tbor,
Er stufet doch sieh, schon ist die Kirche Hell,
Und drau ertönt der Brüder heil'ger Hör.
ach seinem Stuhle eilend tritt ,r ein,
Dm wunderbar, ein andrer sitzet dort; .
Er überblickt der iMönche lange Reihn:
Swr Unbekannt kindt er am Ort.
T.u. A,a...mK H.tvK rtl.firti.l..t H.I.HH
tlUMIHIlle iv.. v llllHVUUl,
Mag (ragt nach Namen, kragt nach dem Begehr;
ster erreicht hatte, durch daö er in das
Geschäft gelangen konnte. Die Beute ver
steckte er in demselben Hause oder in einem
Hause der Nachbarschaft am Dachfirst
hinter Dachsparren oder anderen Stellen,
die nur sehr schwer zu erreichen sind und
fast nie aufgesucht werden. Nach und
nach brachte er die Ballen dann zu Par
tie und Rcstewaarenhändlern in der Ge
gend des srüheren Scheunenviertels.
Ein Schlaumeier. .
Pat und Mike arbeiten zusammen an
einem Neubau. Pat legte die Backsteine,
und Mike trug den Mörtel. Mike war
gerade die Leitern zum vierten Stock
kMorgestiegen, als die Dampfpfeie daö
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i?r sagt'S, da murmelt man durch HeMathu!
Dreibünden Iah hieß so niemand mchr.
D letzte dieses Namens tönt eS laut.
Er war in Zweisler und verschwand im Waid.
Man hat den amen keinem mehr vertraut.
(fr hört daS Wort. übeilitust ihn kalt.
kr nennet nun den HM und nennt daS Jahr;
ü)!an nimmt daS alte ttlosterbuch ur Hand.
Da wird ein groszeS GotteSwunder klar:
Er V, der drei Jahrhunderte verschwand.
Er sinN dahin, ihn Udtet dieseS Leid,
Der Schrecken lahmt ihn, plötzlich graut sein Ha.
Un sterbend mahnt r sein Brüder Echar;
ivott ist rhaoe uoer uno aeir.
Wo er verhlilli. macht nur ein Wunder klar.
D'rum grübelt nicht, den meinem Ehksai nach,
ch wein: ihm W ein ioa raw uumhb oujt,
nd taufend Jahr, lind ihm wie ,m lag.
tn . .. fi.:ci,.t;.ji Ttfivt nnt
UN iyciiciu' UV vl "f
Oeberollendorf und' über Rüngsdorf nach
. . t m rl?. 7i ffiiiri
aJfltj hub juig "
liegt auf einem stumpfen, runden Kegel
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UNO Ivuioe XXU uvm Mii". iw.iu(
baut und war später Lieblingösitz der
rc.fi;fnf nnh ihirfiirften. uNtel
jvuiin. w.iM"'iv TV 1 7c 1
denen sich hier reiches Hofleben entfaltete,
die GodeSberg aber auch als Asyl benutz
1 i k QKTnr neuen die
irn tu um vu4iif vn v. ,....
, firij;.- it..i.m.;r ti- SRtfifnf. 75
HJtllUUJCU uiu8"l" "v I " "
mächtige Rundthurm wurde 183243 er
baut und diente als erzbischöfliches Archiv
und als Gefängnis. Als 1583 GodeSberg
:rjc. ctaV!f Yvity.hn f1rt
von lurpyaizisuuuyiuui m-.
gttt wurde, flog bei einer Explosion der
Grundstein der Burg mit in die Luft' er
-ut. z n Miinkken uskwa,brt. Der
IVllV llU( ".'"'. ,
Thurm blieb erhalten, und e eröffnet sich
' . ... irrst .7iCAM
von seiner Amne, zu 1 w cw i-r
ren ein herrlicher Rundblick. Gegen Nor
den im Bordergmnde liegt daS fteund
.t. m - tnit fnem maleixfmtn.
IICDC Ullll n " IV.'
kerrlich gestaffelten Kreuzberge, recht an
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dem ien euigrik wi" " .-,...--knberg
und Ennert. Im Hmtergrunde
verliert sich der Rhein ,n dämmernder
fferne wie ein dünner blauer Faden, und
man fchaut die vielen Thürme der hell.
Eni? und ihren hochragenden Dom.
Im Süden und Sudosten .fei ma M
Siebengebirge mit mnckM wetterh n
fortlaufenden Kuppen, die Trümmer von
N andseck und die beiden reizenden unter
nen iegenden Inseln; in der ttrtte dec
den stolzen Strom und die Füll von
nck baikeii und Lieblichkeit in Feldern.
,$5Ä Städten und Burgen.
Zeichen zur Mittagspause gab.
um Teufel noch mal, jetzt muß ich
die Leitern gleich wieder hinunterklettern.'
.Komm her", sagte Pat. .halte Dich
hier an dem Auszugsseil fest, und ich lasse
Dich damit hinunter.'
Gesagt, gethan bis zum zweiten
Stockwerk ging'S gut. ober da ließ Pat
da Seil log und Mike sauste in die Tiefe,
glücklicherweise in einen Sandhaufen, der
ihn vor Verletzungen rettete.
Weshalb hast Du denn daS Seil los
gelassen?" rief Mike seinem Freunde Pat
zu.
.Mir kam eS vor. als ob e? reißt
würde, und da hatte ich die Vnltcsgcaciu
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