Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, May 27, 1913, Image 3

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Ucberfctji don.An Matf.-(
(8. Forlsetzung).
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in Verdkugung. aber ei wollt ihn
v ' i . w.L k:. .rt. & . - s.c.-
ccouniin. vn un uimi jenen icyi
fikif und genvimgkn dkkinschaulen.
löuniet avkk uyr ogincn toii
''1 .
.Wir sind eben im Begriff, .in
m j.i i .(..i..n. onfi.
K?uch'nzt abzuhalten. Wollen
Sievegnnen.LZaront'
. Äl1??: Ä ET aS
ti-fi wllkdk skr atm wklck Kören."
IlllUVila wf
V2)ann müssen Sie wenigsten den
Mesrain mttlingen. aron.
, KkwiK. Bunker, mit Beranüaen.
y Bunker räusperle sich und stimmte
. kastig ein Lied an, als er bemerkte.
lI 4. . XI Im! F...
OB oer wnciai iuch cwuu uy
. A. Bifs
V !2SJÄÄÄ
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TiiiiinAi oniin fi nnunnen
UlllUlltuiityv - - r . . - 0--- U- -
Zouroe.
- Der Baron wiederholte die Schlug'
!lrPhe. . , . ,
; Jch nxiß leider keme mehr sag
! Bunker: m&m General viel
Icicht Sie?"
.Wer zum Henker Sie auch immer
,sein mögen ich weiß eö nicht
'..r,M. ktr m,nrrn1 Vf mZt bUkKUk
' Vh. VWtv., - ..... T '
I totem Gesicht und wie versteinert dem
esana zugehört atte. .oder oas
V tine kann ich Ihnen sagen, sehr lang
'Kxrden Sie nicht mehr Mitglied die
sek lud sein, wenn sie iiq nvq
einmal unterstehen, in einem solchen
Zustande hierher zu kommen!"
Pardon. Herr General." ntgeg
trete Bunker mit vollendeter Artig
, keit. .ich habe ganz vergessen, daß ein
jfo maßgebender Kritiker der Tingel
tangel-Leistungen mir zuhört. Ent
schuldigen Sie gütigst meinen arm
seligen Vortrag."
Er fugte ein höfliches .Gute
flacht!" hinzu, ergriff den Baron
deim Arm und ging mit ihm hinaus.
Rasch nahm er Pelz und Hrlt. tatschte
alle Zylinderhute nieder, die in sei
t- m : x , . Off.
nein ciciu; juirnu,
tentasche. schleuderte sie mit einem
ireundlicken .Gute Nackt!" dem Por
tier an den Kopf und entfernte sich.
Eine Minute spater lazzen )t in et
rem Sansom und fuhren nach Hau
!.
, , Nach einer längeren Pause sagte
der Baron langsam: .Ich hab' nicht
recht verstanden. Bunker, was . . ."
.Mein lieber Baron." erklärte ihm
frin ffreund in kieiterem Ton. sol
?che Scherze sind in unsern Klubs on
der Tagesordnung, sie sind sozusagen
( !in Teil unseres nationalen Lebens,
rnd ich dachte mir, Sie müßten auch
,daS kennen lernen."
Der Baron sagte nichts, aber es
begann ihm klar zu werden, daß er
sich in einem fremden Lande befand.
, m.
.Na, Bunker. waS machen wir
iiena beute?" fragte d'er Baron sei.
r.en Freund.
? ä rr ....
Bunier, der veyagilq innen an
schlürfte, erwiderte lächelnd: .Wozu
Vtten Sie denn Lust. Baron?"
' Sie befanden sich im Salon deS
BaronS und beendeten eben daS
Frühstück. daS eine Berühmtheit die
feS HotelS war. AuS den Fenstern
k&t man aus den bellen Strom
hinaus, man lab die kablen Bäume
f.4 ;deS Embankment, eine Reih Barken.
die von der Flut ans Ufer getrie
ben wurden, die Wolken, die über
S tem ChaoS von Ziegelbauten dahin
l jagten. Der Morgen war frisch und
l hell und der Baron in bester Laune
1 und Harmonie mit seiner Umgebung.
Nach reiflicher Ueberlegung hatte
Funker durch daS Erlebnis deS gestri.
'rf gen AbendS nicht! on seiner Ach
. i ylung eingebüßt.
I rf Er zündete sich eine Zigarre an und
? ' sagte freundlich: .Ich überlasse Jh
) nm die Wahl. Bunker, ich bin zu al
Km bereit.'
.Wollen Sie Belehrung oder Un
i,rKaltun. Baron?"
l .. 7 ... ' ,
beides, Bunter, unreryairen , sie
jttltttfc HI-vii -w.
Belehrung, belehren Sie
Mich durch Belehrung, d
BiitTi durch Unterhaltung.
Rk .hin.Arntnn tis Mnrnit
i wie KBiw,,,""l,7 v-"'i
bcr verteufelt unklar, doch lege ich
' vt.. Ofnsrn.iiA ti 4iiTt hntt
HU l," iuiui v j!, bi
at ne Unterbaltuna wünschen, auö
. . ' . . r ,
innn nn inrem dhudib
phischen Temperament eine Moral
ableiten kann wohlgemerkt, erst
'
mtv'"? , i
.Hahaha!' lachte der Baron. .Auö
. 7 . . m . i
vez?ichnet! E orgen ui oxt unier
f,li, TOötslt darauS
bUtkUilf " "
ab." ,'
.Und beide zusammen genießen wir
die Zerstreuung. . Wir werden unS
mftrtnmm tnnrhtn müITfn.
ILUIil (III yfcwjjmnnt ttiwwjvn ""tf"' '
Sarou. AIS W daS erstemal nach
. , iwi . .
London kam. zeigte man mrr iaoa
nie TussaudS Wackiöfiauren. den To
wr. die St.'PaulS-Kothedrale, den
F!s,-,)niarkt in Billingsgate. daS Bri
tnch: Museum uno nocy erne ganze
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erbaulicher
yjltv.v solch aviqeuttch
i """ .fsicr sind sie denn nicht interes
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...
ia::l?" fragte der Baron.
' ,n. al rsnsir(n innTTi Ynh
dpi einer großen Anzahl von Jahren
ein Menge widersiimigerSreignisse
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vmBix'jersH
I nmuuiiu. vvci. uun t i uuttt
fl flilfMS m V a Ki Im tlMfVV
Ms" lustigen Welt gnzHäusr
voll von Sammlungen lanaweiliaer
Dinge gibt, dann freilich empfehle ich
onen den ze ua, oe ower ooer
deS Britischen Museum, eigentlich
I , 1 1 iv .. v.. rn tx,i
'" ',".7 ..77 77.
1 1 iuujcii, uiuic nuiuc uiiuuu e xu
, m Ä, firsi it ae
I.n.'mein (Sefafinina n in GÜd
fo h'b'n miinen Kleidervorrat
etwa ersckövst."
.Ack so. Gewiß, lassen Sie un
Einkäufe macken. lieber Bunker,
Aber Südafrika sagen Sie? War
nicyt lSuvamerliav
5,ab' ick Afrika aesaat? ?kck mein
te natürlich Amerika. Also, wenn Sie
einverstanoen sino, wollen wir jeyt
rf,i8Ä?';r
&ÄÄ & BStfS S
a,,. besuchen."
i " '
Einverstanden saate der Baron
Die Einkäufe Bunker erwiesen sich
eis eine zlemiicy langwierige Proze
dur.
.Geben Sie nur so viel Geld auö.
als Sie wollen, Bunker." ermutigte
ihn der Baron; .ein Gentleman muß
euch entsprechend gekleidet sein."
Nach einem ausgezeichneten Lunch
in dem vornehmsten Restaurant deS
ZM,N,n von London ainaen sie Arm
in Arm Piccadilly entlang, während
Bunker den Baron aus die vericyieoe
nn Gegenstände aufmerksam machte,
die ein historisches oder auch nur ein
vorübergehendes Interesse hatten.
.Und jetzt gehen wir in den Park."
saate Bunker: .nehmen Sie Ihr
Herz sorgfältig in Acht. Baron."
.Hahaha!" lachte der Baron. .Die
Belebruna ist vorüber, nun kommt die
Unterhaltung, nicht wahr?"
Der Sonnenschein halte eine gan
ze Menge von Equipagen und ver
linzeltcn Spaziergängern herausge
lockt. Die beiden Freunde schlender
ten langsam einher, betrachteten die
Frauen und blickten zuweilen einem
Wagen nach.
Ihre Freunde haben Sie rn Jy
rtr Abwksenbelt wolN verae eni
fragte der Baron. In diesem Augen
blick kam ein junger Mann an lynen
vorüber, der Bunker scharf anblickte
und Miene mackte. ibn anzusprechen.
aber Bunker beachtete ihn so wenig,
als wenn er Luft gewesen wäre, und
gincr weiter.
.Kennen Sie Den Herrn niazik
fragte der Baron.
Welchen Herrn?"
.Den. der Sie soeben angesehen
hat. Bunker."
Einige Minuten später fuhr eine
Dom nn isinen vorüber, die mit aro
ßer Ueberraschung auf sie schaute und
eine Bewegung machte, als wenn st
sich grüßend verneigen wollte.
Aber daS ist doch eine Bekannte
von Ihnen, Bunker!" rief der Baron
aus.
kenne sie nickt." versehte Bun
ker, .und ich glaube fast, der Gruß
hat Ihnen gegolten."
Der Baron sckllttelte den Kopf
er schien eine Moral abzuleiten.
.Jetzt müssen wir zurück, Baron,
sagte Bunker nach einer Weile, .denn
wie ich sehe, ist ein echter Londoner
Nebel im An,uae. Um dieseS Bbäno.
men zu betrachten, brauchen wir nicht
tm Park zu bleiben.
Die Sonne batte sich verdunkelt.
die Luft war durchdringend kalt ge
worden, es war wie in Szenen
Wechsel auf der Bühne: eben noch
hatten sie in einem großen sonnigen
Park promeniert und nun befanden
si sich plötzlich in einem kleinen, von
einer Nebelmauer umschlossenen
Ring. Diese Mauer schien sich zu
weilen rn geheimnisvoller Weise zu
ofsnen uno wieder zu icynenen, um
einen gespenstischen Wagen durchzu
lassen.
.Das behagt mir nicht," meinte
der Baron, zusammenschauernd.
Als sie wieder in Piccadilly waren,
sab man absolut nickts als die nach
, I ' , t
st Laterne und hier und da eine wie
ein sazarren voruoeryuiozrnvr mmw
liche Gestalt.
IV.
,
Die beiden Freunde genossen das
I f. l CCl n'.V.!) hn(l
i üjtner mi nun xsci luiiimi
Kunstkennern. Bunker lobte den
Rheinwein und schlug bor, noch eine
?rlasck,k IU trinken: dem Baron schmeck
u i ' ' .. -f 1 ;
ten die EntreeS vorzuglich, und er
. . Ok rMt
naym noq emma: oaoou.
ttrk,S Qa&tn mtait bic Aufmerk-
I 7' " " ...... .
samkeit der anderen Gaste, und die
Kellner erklärten aus Besragen ,m
Flüsterton, daß der ein ein deutscher
OsTiftnf ml hon 1 nnfsittsfiem Geblüt seh
1 '"d i
den eine diplomatische Mission von
I ri w i i fi $k . .
voaz,ier lusiajitgicii nacq ngmnu u.r
führt habe, der andere dagegen in
englischer Herzog, oer aus islaais
rückstchten inkognito hier wohne.
Nunk,r". rief htr Naron aus. .ich
, . r i jZ " '
bin jetzt in der Stimmung zu einem
i rnrnriTTTTtfTirTi yi npniriirr i
.Ich werde mich bemühen, Ihnen zu
dienen, denn die Inszenierung eine
I Wsinfiir8 fiitfii IN daö 5llO
gramm aufgenommen wurde, über daz
wir unS Leeini5tMben.W?i4Ä.
Mitten im rsten Akte betraten sie
da, Kor'.nth'.sche Zheakerz runter
hielt nämlich darauf, daß eö einen
guten öindruck mache, wenn man et
wa später komme. Sie hatten kaum
Platz genommen. 01 der aron )t
nen ffreund leise anstieß:
.Die neben Ihnen, Lunker flil
slerte er. .ach. wie biibsch!"
Bunker hatte bereit! bemerkt, daß
seine Nachbarin ungewöhnliche Reize
besaß: auch war ei ihm nicht ent
gangen, daß der S
setzt war und daß
Blick um sich war
jemanden. -
tz neben ihr unbe
e einen suchenden
, als erwart sie
.Wollen Sie Ihre Bekanntschaft
machen. Baron? trag: er letie
.Ach ja." antwortete der Baron
eifrig. .Aber wie wollen Si daS
anstellen?"
Lunker lächelte vertrauensvoll. Eine
Minute spater ließ er seinen Theater
Zettel in ihren Schoß fallen.
.Ich bitte vielmalz um Entschub
digung," flüsterte er, indem er sie
mit einem langen Blick betrachtete und
sein liebenswürdigstes Lachein ins
Treffen führte.
Sein gewohnter -Scharfsinn hatte
,hn nicht getauscht: sie lächelte.
Etwas später glitt ihr daS Opern
glas auZ der Hand, und er fing es
mit einer geschickten Handbewegung
auf. Diesmal berührten seine Fin
aer die ihrigen, und sie lächelten bei
, ohne daß eS einer Entschuldigung
bedurft hatte.
MS der Borhang fiel, kamen und
gingen die Leute, und sie schaute sich
besorgt um, als wünschte sie, daß .er
käme oder daß er nicht käme?
.Er hat sich verspätet," sagte
lächelnd Bunker.
Sie sah ihn mit einem berückenden
Blick an und lächelte ebenfalls, dann
sah sie verschämt weg.
.Vermutlich der Gatte?
Sie gab zu, daß es ihr Mann war.
der sie so sehr enttäuschte.
.Aber ich glaube, er wird , nach
dem zweiten Akte kommen," fügte
sie hinzu.
Er ha! doch sein Billett?" fragte
Bunker.
Aber sie hatte beide Billette, bei
sich? er erbot sich also, das unbenutzte
Billett in die Kasse au tragen und
dort zu ersuchen, daß es dem Herrn.
der danach fragen würde, eingehändigt
werde. Die Dame dankte ,hm nm ei
nem neugierigen Blick: sie schien Wer
trauen zu ihm zu haben, war sich aber
doch nicht recht klar, was er vorhatte.
Doch gab sie ihm das Billett, und er
erhob sich sofort.
Ich möchte Sie In meiner Abwe
senheit gern in auter Gesellschaft
wissen, gnädige Frau; gestatten Sie
mir also. Ihnen meinen Freund, den
Baron von Blitzenberg, vorzustellen."
Der Baron setzte sich fiuaS auf den
Platz Bunkers, und als dieser wieder
kam. fand er die beiden in lebbaf-
tesier Unterhaltung.
Wo auch mein Mann bleibt!"
sagte die Dame nach Schluß deö
nächsten Aktes.
Ach, kümmern Sie sich nicht tveiter
um ihn," versetzte der Baron; .kann
ich nicht einmal die Stelle Ihres
Mannes vertreten?"
.Mir scheint. Sie sind ein schlim
mer Mensch, Herr Baron."
Daran sind nur Ihre Reize schuld.
gnädige Frau," flüsterte der galante
Baron.
Was für Botschaft Bunker in der
Kasse hinterlassen hatte, war nicht ge.
nau festzustellen. Tatsache war, daß
der sündige Gatte überhaupt nicht
erschien, so daß die Dame sich leicht
überreden ließ, die Begleitung des
Barons anzunehmen.
Ich sollte es vielleicht nicht er
lauben," sagte sie mit einem reizen
den Achselzucken, indem sie ihre schö
nen Augenbrauen in die Höhe zog,
aber waö soll man tun, wenn man
einen so saumseligen Gatten hat?"
Einen Augenblick, Baron." ertönte
da die Stimme Bunkers, .ich hol'
Ihnen einen Hanfom."
.Taufend Dank. Bunker!"
.Bon Ihnen gnädige Frau, w'erde
ch mich gleich , empfehlen," wendete
sich Bunker an die Dame.
Einige Minuten spater hielt ein
Hansom vor dem Thore, und , der
Baron rief dem Kutscher zu: .602
Eaton Square! und sprang ,n den
Wagen. -'IW
Als sie nach Trafalgar Square ka
men, rief plötzlich die Dame aus:
Warum fahren wir denn nach
Whitehall?"
DaS we,ß ich nicht, antwortete
der Baron gelassen.
Bitte, fragen Sie den Kutscher,
wo er hin fahrt," bat sie.
Der Baron erfüllte ihren Wunsch.
und durch die Oeffnung im Dache des
HansomS kam die beruhigende Ant
wort: .Alles in Ordnung, gnädiger
Herr! '
(Fortsetzung folgt.)
V
Der D a u e r S k a t. Ein
tretender Bekannter: .Wie. Mensch,
du sitzest hier im Wirtshaus beim
Skat? 3 der Zeitung sieht ja schon
eine Annonce von deiner Frau: .Keh
re zurück. Fridolin."
Der Batkaksee in Sibirien
soll das tiefste Binnenwasserbecken der
Erde sein; seine Tiefe wird auf
4,570 Fuß angegeben. Die Ober
lach deS Seewa ers lieat Fuß
übender MeereSflche.'''
Ausgestoßk. '
't, t. -
!7 LrMlui'Z den I. E. UW
.Sle war dal schönste Well,, dal
Gott je geschossen, uns t starb U
r.en Tod. den man reinem yuno g
ben würde!"
Dle Augen de Wachtmeister
tt war Wachtmeister in der ffremoen
Irplon sahen mich quer Über den
Tisch bei kleinen, schäbigen Cas von
Algier durchbohrend an.
' .Sie sind vom Dienst. Monsieur.
nicht wahr?"
.a. Lauvtmann der 1000.
Sikhs." '
.a kören Si mir ZU. Haupt
mann, und vielleicht werden Sie in
wenig Mitleid mit mir haben, wenn
ich zur Legion zurückkehre, um zu
vergessen." .
bestellt neuen Wein.
f-.Jch trat vor mehr als fünf Iah
ren in die Legion", begann der Wacht,
meifler. .Die Gründe tun nicht zur
Sache: ich habe zu Haus in Frank
reich den bunten Rock getragen, aber
da ist schon 'lange her; S spielen
da Dinge mit. durch die ich genötigt
war. ouS der Armee auszuneien.
Mein Batcr ersreute sich eines guten
NufeS. ich hatte ihn entehrt, und eö
blieb mir nichts übrig, all auf und
davon zu gehen. Wir verstshcn uns
as kein anderes Landwerk, wir
Soldaten, und so ging iq zur u
. - 7 . r
gion.
Bier und ein halbes Jahr diente
ich bei meiner Kompagnie, und wenn
das Unverzeihlich überhaupt flöge,
büßt werden kann, so ist eS in den
vier Jahren geschehen. Nicht durch
die schwere Arbeit, die schlechte Be
Zahlung und d! ungeschliffenen Ka
nieraden, sondern durch da quälende
Gefühl, da mich nicht verließ, der
Gedanke an meinen Vater, den die
Leute bemitleiden, weil ich fein Sohn
bin.
Bier Monate, bevor meine Zeit ab
gelaufen war, wurde meine Kompag
nie ausgeschickt, um ein Dorf am
Rand der Wüste einzunehmen. Sie
kennen die Wüste nicht, und viel
leicht ist es zu Ihrem Besten. Wenn
sie im Mondschein gebadet daliegt,
verliert man sein eigenes Ich. seine
Seele. Ein unbschreibliches Verlan
gen. nach Dingen. die man selbst
nicht kennt, raubt einem die Sinne
und ein überwältigendes Gefühl von
Zauberei, öon etwas Geheimnisvol
lem erfaßt einen. Es macht manche
zu Trinkern, andere zu Selbstmor
dern; selbst d'.e stumpsstö ' Naturen
packt s. , , ... ..
Und da in der Wüste war es, wo
mir Löila begegnete.
Sie war die Tochter eines Scheichs
Die Frau mit reinem Araberblut
ist nicht von allzu dunkler yaulsarve.
Ihre bronzefarbeneHaut ließen ihre
wundersamen Augen vielleicht noch
schöner erscheinen, und' aus jeder Li
nie ihreö vollkommen geformten klei
nen Körpers fprach Rasse; sie hatte
den echt arabischen Fuß, unter dessen
Wölbung, wie eS heißt, ein Fluß lau
en kann.
Vielleicht haben Sie diel Frauen
geliebt, Herr Haupimann, vielleicht
eine einzige, möglicherweise tragen
Sie noch das Ideal von der, die Sie
suchen, im Herzen. Doch, wie dem
auch sei. Sie werden mich verstehen,
wenn ich Ihnen versichere, daß ich
damals als sie mir in der mond
llbergossenen Wüste begegnete der
Ueberzeugung war: das ist die Frau,
die Dir von Anbeginn bestimmt ist.
Bei ihrem Anblick zitterten mir die
Knie, und die Kehle trocknete mir
aus. Sie kam langsam auf mich
zu und wiegte sich ein wenig in den
Husten. Unsere Blicke begegneten
sich, da stieß sie einen leisen Laut
au.
Wie eine fremde Zaubergemalt zog
es uns zu einander, ich konnte nich
anders, ich mußte sie in meine Arme
nehmen. Sie wehrte sich nicht, und
hre Augen sahen tief in d:e meinen,
angsam verwandelte sich der Aus
druck von Erstaunen und Furcht in
Zutrauen und Jubel.
Sie mögen, wag ich Ihnen da er
zähle, belächeln und verächtlich die
Achseln zucken. Sie mögen sagen, er
st ein Soldat, und sie war eme Frau,
chön und begehrenswert, und all
daö allein und in der Wüste. Mögen
Sie mir glauben oder nicht: ich er
zähle Ihnen einfach, was vorgefallen
u.
Der Wachtmeister sah mich durch
dringend an, mein GestchtSausdruck
sagte ihm wohl, daß ich gespannt auf
die Fortsetzung seiner Erzählung war.
ete, oenn er suhr sort, nur etwas let
er als zuvor:
Ich kann Ihnen versichern, von
dem Äugenblick, da ich Löila sah,
war meine einstige Schande, mein ent
ehrter Name, mein vier Jahre lan
ges Hollenleben ausgelöscht. Es gab
kein Frankreich, keine Eltern für
mich. Diese Frau und ich, wir wä
ren allein auf der Welt. Alles an
dere war gleichgültig, und ich hätte
sie mir nicht von . meinem Haupt
mann, nicht vom ganzen Bataillon
entreißen lassen. Si -sagte mir, ihr
Namen sei Leila und daß sie mich
. , . . VI. ! i i-s '
icoe. wjas macyie nucy oouig xa
end. ich wollte mit ihr fliehen und
i nie wieder verlassen, ein Beweis.
daß ich rasend war. Man kann nicht
von der Legion fliehen. eS gibt ein
ach ,!einMitte dazu, i Man besitzt j
kein Geld, mit dem man d! Araber
bestechen könnte, und noch dazu be
steht eine Belohnung auf '.gefangene
Deserteure. J.i die Nähe der Hase
kann man sich nicht wagen, weil sie
da immer auf der Lauer nach De.
serteuren sind, uns ourcy v, Wune
zu entfliehen, heißt ixn Hungertot
oder den Tod durch die Araber fu
chcn.
Ich hatt vier Jahre gedient und
da Schicksal mancher Deserteur mit
erlebt, mir schauderte davor. Und
dennoch schwur ich in der kommen
den Nach! mit meiner Geliebten zu
entfliehen. ' Also, nickt wahr, Haupt
mann, ei war Wahnsinn? , Ich war
ttkkUckt. ,
Wir hatten unser Biwak in der
Nahe bei Torsei au'geschlagen. Den
ganzen Tag ging ich mit unbe
schreiblicher Erreguna umher. Ich
fühlt di Kraft von zehn Männern
in mir. uns öl ich mem Geweyr
putzte denn ich konnte nicht wis
sen. ob ich eö nicht sehr bald brau
chcn würd und meine Uniform
in Ordnung brachte, da lachte mir
mein Herz in der Brust, und ich sah
der Gefahr entgegen, wie ein anderer
seinem Hochzeitstage. Ich yatte ge
plant, in schnelle? Kam! zu stehlen.
um vor Mo"gengrauen ein gutes
Stück Weg hinter mir zu haben.
Man würd uns 'nachstellen, das
wußt ich. aber wenn wir erst ein
mal da Dorf und da Lager tm
Rücken hätten, so würden mich die
Araber von ganz Algerien nicht zu
rückhcilten. EinS aber schwur ich. sie
würden uuS nicht lebend in ihr Hän
t bekommen. v
Als 'es dunkel wurde, machte ich
eine letzte Runde, um mich zu über
zeugen, daß d,e Wüste sicher sei.
Plötzlich hörte ich den lauten Aus
ruf eineS Postens. . '-
Ich örehte mich nach der Vtichtung
der Wach. '. .f. : r .'-
Älvei Araber näherten sich in wil
dem Galopp und schienen elwaS zwi
schen sich zu halten. Sie stürmten ZnS
Lager legten d Last eben daS Bi
wakfeur. mir gerade zu Füßen und
waren t im' Nu verschwunden, in
paar erfolglose Schüsse wurden ihnen
nachgefeuert.
Auf den, Boden neben mir lag
Lila. , Auf den ersten Blick konnte ich
erkennen, daß sie nie mehr r.iit mir
liehen wurde. Sie lag im sterben
und lächelte m:ch Mit wundersamer
Zärtlichkeit an.
Ich kniete nieder, voö ihren ops
in dieHöhe und stützte ihn gegen meme
Brust, . so erzähle sie mir mit letzter
Anstrengung ,hre Seschichie. Eini
ge Frauen - ihres Stammes mußten
uns zusammen gesehen haben und
hatten wohl das Gerücht verbreitetet.
Sie wachen eifersüchtig über ihre
Frauenehre, diese Araber, und daß
meine Gel-.evte die Tochter eines
Scheichs war. entschuldigte sie nicht.
So war sie denn den Weibern und
Männern ausgeliefert worden,
dann hatten sie sie mir gebracht, eine
würdige Braut, wie sie meinten, für
einen solchen Bräutigam.
Meine Kameraden umringten mich,
und der Lärm, der entstand, rief
meinen Lauptmann herbei, der sich
nach der Ursache des Aufruhr erkun
digte.
Was bedeu'.et das?" fragte er.
Was hat das Weib hier zu fu
chen?"
Ich erhob mich uno stano pramm.
.Zu Befehl. Herr Hauptmann, sie
st die Tochter deS Scheichs. Ich
iebe sie. und auS diesem Grunde hat
ihr Volk sie mißhandelt und sie hier
her gebracht. Sie hat nicht mehr
lange zu leben. Ich-werd mich mel.
den. sobald sie tot ist."
Ich glaube, es war etwa in mei
nen Zügen, daS ihn zum Einwilligen
zwang. .
Er ging und meine ameraoen zo
gen sich auch zurück, selbst die Rohe-
2 ' . it'.y. v!. r.:it
iten unter tonen luijnc ivoyl uie jyu
ostnleit der Sterbenden.
Nun waren wir allein. Und dort
m 6eif.cn Sand der Wüste, den wun
dervollen Kopf an di rauh Uniform
des Soldaten gelehnt, starb sie. Was
ie gelitten hat, kann ch nicht be,
chreiben. Es ist ja wohl zu keiner
eit leicht zu sterben, aber wenn man
jung und schön ist und wenn man liebt
dann ist es , Mcyrerttcy. ?te
kämpfte mit dem Tod, aber er war
der Stärkere, noch einmal hob sie den
Kopf und feufzte und ..."
Der Wachtmeister yielt mne.
Sein Gesicht war totenbleich ge
worden, und große Schweißperlen
landen tom auf der Stirn. Dann
lächelte er kaum merklich und fuhr
fort:
Nachdem ich sie begraben hatte,
ief und behutsam, damit die gieri
gen Tier der Wüste sie nicht sän
den, meldete ich mich bei meinem
Leutnant.
Nun. Wachtmeister", sagte er.
was haben Sie sich dabei gedacht.
als sie sich so mit den Eingebore
nen einließen? mt öttri werocn
wie die Wespen über uns herfallen!"
Ich bitte gehorsamst um drei
Stunden Urlaub, Herr Leutnant, ich
muß den Scheiß umbringen, und
dann wird die Bande Euch früh
genug von mir befreien." "
.Seien Sie nicht närrisch", entgeg
nete er.
Es hilft nichts. Nichts kann mich
zurückhalten, wenn ich ntcht von den
Postenerschollen.weroe., .
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Ein neuer Gulotuoö". der fefit
wort der ffeschhcit in dem neuen Tailleur iür Gommernciirmi Di rtremett
jjmicn 6ic)cS wechen EpongeKos,üniS eigenen sich nicht für jede Figur, aber die
Mode i,t nichtsdestoweniger mädchenhaft und überaus chic. Das Lacket öffnet sich
über emer Weste auS veilchenblauem Taffeta. und diese öffnet sich wieder aus
einer Seite über einer Bluse aus Et. Gallen Stickerei. Die Schärpe und Hals
schleife sind rni3 veilchenblauem Samtband und ein Kragen und Manschetten auS
niaschinengcsticktcin Batist machen das Jackct sehr schön.
.Ich müßte Sie ja eigentlich er
chießcn lassen, denn wenn ich es da
zu kommen lasse, daß die Araber auf
einen meiner Leute schießen, so muß
ich hinterher Genugtuung verlangen.
Nutt, ich gebe Ihnen trotzdem drei
Stunden Urlaub aber denken S.e
daran, daß eine Kompagnie der Le
gion mehr wert ist alö em einzelner
Mann
Sie werden sich denken können,
Herr Hauptmann, daß man bald auf
mich feuerte. Ich wurde sogar b'.S
zu den letzten Posten verfolgt, und
waren die Araber im Dunkeln nicht
miserable Schuhen gewesen, hatte
mir meine Rache entgehen können. So
aber gaben die Signalhörner Alarm,
und bald hatte ich Unterstützung .von
Unseren Leuten bei mir.
Dann umzingelten wir daö Dorf,
alles klappte wie es sich gehört. Wir
eröffneten das Feuer. Sie haben ge
wiß fchon Leut; unter dem Schwert
sieben sehen. Es ist kein leichter
Tod. Und diese verfluchten Araber
sollten keinen leichten Tod sterben.
Nicht ein Mann aus dem Dorf ent
kam.
Man sagt: Verrückte sind geseit, eö
kann wohl sein, denn an jenem Tag
war ich verrückt. Ich warf mich in
das gefährlichste Eewüh! und suchte
den Tod. Ein fürchterlicher Kampf
war es, bei dem ich mich da aus
zeichnete. Ich bekam dies hier für
hervorragende Tapferkeit, und iro
nisch zeigte er auf ein Band an fei
ner Brust. Wär ich nur in der
Stunde des Sieges gefallen, es wäre
besser, mir lieber alö das da gewe
sen.
Nach Ablauf meiner fünf Jahre
kam ich um meine Entlassung ein
und kehrte nach Frankreich zurück.
Meine Eltern hatten mir verziehen
und meinten, daß .fünf Jahr Frem
denlegion alles ausgelöscht hätten und
inständig baten sie mich, bei ihnen zu
bleiben.
Ich konnte nicht. Die Wüste hat
mich gerufen, und mein Herz ist noch
immer im Grab bei meiner Toten,
da, wo meine Kompagnie vor mich
dünkt es tausend Jahren biwakiert
hat. So bin ich zur Legion zurückge
kehrt, und vielleicht wird eine Kugel
mich bald mit ihr vereinigen. Wer
kann es wissen?"
Der Wachtmeister stand auf und
grüßte.
Jch bin sicher, daß Sie. der Sie
vom Dienst sind, mich verstehen wer
den, Hauptmann.' Bon soir!"
Ich griff nach feiner Hand und
hielt si einen Augenblick fest, dann
ging er davon in die Dunkelheit.
Ich, der ich vom Dienst bin, ver
stand ihn.
Der kleine Zweifler.
Karlchen: Mama, heute hat uns der
Lehrer erzählt, der liebe Gott hätte
die Menschen aus einem Erdenkloß
gemacht; das waren doch die
Schwarzen, gelt?"
Mama: .Aber warum denn? Na
türlich hat, er die Weißen auch ge
schaffen."
Karlchen: .Aber, Mama, so wei
ßen Dreck, wie du bist, gibt's doch
garnicht.'? ' -
fff4 ift. ?tniii!JimTitöt m kn &Mnni
Flcischhilfe do Australien.
Ernstlich und' in großem Maßstabe
wird neuerdings der schon lang
schwebend Plan betrieben, ausirali
sches Rind. Hammel und Schweine
fleisch,' und auch australische Butter
in gehörigen Mengen auf amerikani
sche Märkte zu bringen und auch da
mit die hohen Preise dieser Artikel
zu oeiampsen.
ES sind noch vier große Refrigera
tor Dampfer bestellt, welche zur Be
förderung gefrorener Fleischwaren von
Australien nach San Francisco dienen
VIV WMt Q MVrlVlfr
Firma Schweizer & Co. erwartet.
Millionen Pfund Fleisch, namentlich
Hammelfleisch, regelmäßig von jenem
Erdteil zu bekommen. DaS Haupt
dieser Firma eines unabhängigen
Geschäftes hat in Australien einen
Kontrakt für die Benutzung alles ver
fügbaren Kühl Raumes auf de
drei Dampfern der .Union Steamship
Co." abgeschlossen, welche schon bisher
nach San Francisco laufen. Von da
werden die Waren weiter verteilt.
Später dürfte auch vieles australisch
Fleisch durch den Panamakanal hin
durch gesandt werden. -
Das ist noch nicht alles. Hundert
von Hornvieh Züchtern in TexaS
und anderen südlichen und westlichen
Staaten haben die Absicht geäußert,
im nördlichen Australien die Horn
vieh Zucht in größerem Maße zu be
treiben, als sie jemals zuvor versucht
worden war? desgleichen auch die
Schafzucht. Und sie dürften bald
Konzessionen für eine Million Qua
dratmeilen jungfräulichen Lands für
diesen Zweck erlangen.
Als unlängst im Jugend
gerichte zu Baltimore Richter Wil
liams an drei Knaben die Frage stell
te. warum sie verhaftet worden seien,
sagte der kleinste mit naiver Un
schuld: Wir haben gar nichts getan;
wir haben nur einen kleinen Spazier
gang gemacht, da wir nicht in die
Schule gehen dürfen, weil bei uns
Diphtheria im Hause ist.- Richter
Williams frug: Was ist im Hause?
Diphtheria", entgegnete der Kleine.
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Die Umstehenden nahmen ohne Auf
förderung Reißaus und in weniger
als einer Minute war das Gerichts
zimmer leer und die Knaben auf dem
Wege nach ihrer Wohnung in Ost
Baltimore.
Nach Moskau kommend
Fremde wundern sich stets, in der
Hand der Kutscher von Miet und
Lastwagen, überhaupt von Gefährten
jeder Art, keine Peitsche zu sehen;
ddrt ist aber der Gebrauch einer sol
chen gesetzlich verboten.
Das uralte, berühmte
Kloster St. Gallen bekam gleich im
Anfang einen Backofen, in dem man
1000 Laib Brot auf einmal backen
konnte.
Die umfänglichste und
höchste Kaktusart der Erde ist in
Arizona heimisch. Sie erreicht dort
gelegentlich die erstaunliche Höhe von
234 Fuß. .
Der Coburger Ministe
Böhmer hat in 15 Monaten zehnmal
schriftlich um feine Entlassung nach
gesucht, ist aber immer im Amte ge
blieben.