Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, May 26, 1913, Image 3

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I Ueberscht von An Kt?er. S
Ljm..Lrms?mic,i i ,1. .'ii, lBi , jli.
(7. Fortsetzung).
Zct Tisch, an drin der Varon sah.
hat für zwei Personen gedeckt, und
der Fremde setzte sich, rasch entschlos,
sen, aus den leeren Platz. Mit wohl
klingender Stimme ersucht er den
Kellner, ihm die Weinkarte zu brin
gen, dann wendete er sich mit auöge
zeichnete Appetit den Speisen zu, die
er in unglaublich kurzer Zeit der
zehrte. Der Baron, der in diesem
Punkt auch twaS leisten konnte, fce
trachtete seinen Nachbar mit wohl
wollend billigenden Blicken und kam
sich nicht mehr so verlassen vor. Da
er überdies bereits drei Gläser äfti
gen NotweinS hinter die Binde .egos
sen hatte, war sein von Natu. ohne
hin . liebenswllrdigeS Temperament
schon etwas warm geworden, so daß
er die seinem Rang wohlanstehende
Zurückhaltung in den Wind schlug
und den distinguierten Fremden
freundlich anlächelte.
Dieser erwidert da Lächeln auf
fcoS gewinnendste und fragte ihn mit
unwiderstehlicher Liebenswürdigkeit:
Möchten Sie mir die Ehre erweisen,
eine Flasche Champagner mit mir zu
leeren, mein Herr?"
Der Baron war im ersten Augen
blick etwas verblüfft, aber schon im
folgenden sagte er sich, daß ihm die
englischen Sitten noch fremd und die
Einladung deS Fremden wahrschein
lich eine allgemein übliche Höflichkeit
wäre, und fo antwortete er denn:
3, mit Vergnügen, mein Herr, ich
danke Ihnen für , die liebenswürdig
Einladung
,DaS Vergnügen ist ganz auf mei
ner Seite", versetzte der Fremde
lächelnd; dann fügte er hin
zu: .Irre ich mich in meiner An
nähme, daß ich trotz Ihres Vorzug
lichen Akzents nicht das Glück habe,
einen Landsmann in Ihnen zu begrü
ßen?"
.Sie haben recht", antwortete der
Baron; .ich bin ein Deutscher. Ich
bin nach England gekommen, um mich
zu unterhalten und etwas zu lernen.
Aber die Leute, an die ich empfohlen
bin, stnd abwesend von London, ich
bin also ganz vereinsamt und freue
mich sehr. Ihre Bekanntschaft zu
machen, mein Herr."
Der Stöpsel knallte, und der
Champagner perlte im Glase. Der
ffremde erhob es und sagte: .Prosit!"
.Prosit!" wiederholte der Baron
enthusiastisch. -.Sie verstehen also auch
Deutlck. mein crr?
.Ich must gestehen, daß ich mich im
Englischen sicherer fühle.'
.Ich, daS ist gut. ich brauche
Uebung, wir wollen also Englisch
sdrecken."
.Mit Vergnügen", versetzt der
J??mdk? auck ick bin allem und
sckäde mich glücklich. Sie kennen ae
lernt zu haben."
.Sie kennen London?", fragte der
Baron.
.Ich Habs einmal fo gut gekannt
wie meine Tasche."
Ich kenne es gar nicht, bin erst
heute hier angekommen", sagte der
Baron.
Ich bin gern bereit, den Cicerone
zu machen." erhob sich der Fremde,
.wenn Sie einmal nichts Besseres zu
tun haben."
Und im stillen sagte er sich, wah
rend in Ausdruck tiefster Zufrieden
heit in sein Gesicht trat: Ich kann
meine Laterne wegstellen. ich hab' ihn
gefunden." ,
.Darf ich nur erlauben, Sie nach
Ihrem Namen zu fragen?" fügte er
laut hinzu.
.Francis Bunker, Herr Baron."
.Sind Sie auch von Adel?" fragte
der Baron etwas nervös, renn er
hatte in diesem Punkte unbesiegbare
Borurteilt. .
.Gewiß. Herr Baron. Meine Vor
fahren führen ihr Wappen feit zwei,
hundert Generationen; fünfundzwan
zig Prozent von ihnen sind infolge ei
neS allzu flotten Lebens gestorben,
und nicht einmal die ollerboshaftesten
Menschen haben unS Verstand zuge.
standen. Ich selbst kann vielleicht
nicht für ,den TypuS unseres Ge
schlechts gelten, aber dafür können
meine Vorfahren absolut nichts."
$s rtWtxi Worte befriedigten zwar
den Baron hinlänglich, aber er hatte
sie kaum, die letzten yane er gar niqi
.Zweihundert Generationen?" fragte
r höflich. .DaS ist aber ine sehr
alte Familie!" '
Doch bald machte er sich leine Sor
fit um den Stammbaum seines
Nachbars; er war fest überzeugt, daß
ein fo gewinnendes Wesen nur blau
s.,,",ttn Mknlcken eiaen sein konnte.
ml fcrt bessert kam und er ein neue
Flasche Rotwein entkorkt hatt, konnte
J . M t. m " m ;icm.. .
et seine meugterve, vcayerrs uorlun
ker zu erfahren, kaum mehr beherr
rn fcorfi Balte tt dem neuen
Freunde ungefragt eine ganze Menge
vermischler Nacyricyren uver ayern,
Land und Leute, über die Geschichte
nji hi Kkwobnbeiten derer v. Blit
zmberg. über seine Person. Erziehung
und Berwanvkicyasl, ,a ,ogar uver
den Geist, der in seinem Schlosse
. im bellen aeaeben. während
VWNI?W?SÄHW??LM!TI?UIMMT??WWV
1
.jsamurumjm
seine Namensnennung beschränkte.
.Mein lieber Bunker", sagte der
Baron. waS machen Sie eigentlich in
London? Ich fürchte. Sie sind ein
uavogel. oder bleiben Sie langer
Zeit hir?"
Bunker knackte sich mit lern ern,ie
tttn ffif?iif Irr Melk tnt Nuft auf.
dann blickte er nachdenklich zur Zim
merdecke empor und stieß einen tiefen
Seufzer aul.
.Ich hoffe, ich bin nicht indiekret".
fugte der Baron artig hinzu,
.Mein lieber Baron", erwiderte
Bunker, .fragen Sie nur, was Si
wollen. In einer Stadt voll fremder
Leute oder solcher Freunde, die m ch
ganz vergessen haben, schenke ich
Ihnen mit Vergnügen mein Ber
trauen. ES ist die alte Geschichte
bon lunnblit ?orbeit und später
Reue, die ich Ihnen zu erzählen habe.
Der Baron leerte sein GlaS und
bickte Bunker verständnisvoll an.
Bunker fuhr, wie in rraurigen v?r
innerungen verloren, fort: .Mein
Bat? ist einer der beaütertsten
Grundbesitzer im Norden von Eng.
land und daS Oberhaupt eine der
ältesten Geschlechter deS Landes. Ich
war sein ältester Sohn und Erbe;
sein ältester Sohn bin ich noch, aber
mein Erbrecht ist leider etwas zweisei
haft geworden. Ich habe eine flotte
?ugend verlebt und mehr Geld ge
raucht, als mein Vater wünschte; so
wurde ich denn ins Ausland geschickt.
Sechs Jahre' lang habe ich nun ein
Monkkkkbk efübrt. bescblok . aber
endlich, nach England zurückzukehren
und hier eine Zierde der menicyilcnen
Gesellschaft zu werden. Ganz wie Sie
bin auck ick beute ist bier anaekom
men und habe zu meinem Mißvergnü
gen erfahren, daß meine yamitte sur
der. ganzen Winter nach Aegypten ge
nnmm ist. kck komm mir also vor
wie ein Matrose, der Schiffbruch ge
litten hat und nun aus e,n &mi
wartet, das ihn aus seiner Einsam
keit entführt."
Wie, Sie wollen auch nach Aegyp
ten abreisen? , Si wollen nicht hier
bleiben?"
Mein lieber Baron, warum sollte
ich Hierbleiben wollen? Ich habe
weder Freunde noch
Er schwieg.
.Der danke. Are Gesellschaft so
bald zu verlieren, betrübt mich." sagte
der Baron.
Ich versichere Sie. lieber Baron,
bah diekrs anaenebme Aulammentref
sen mich in meinem Entschluß bereit
schwankend gemacht hat.
Ach ja. mein guter Bunker, bleiben
Sie!" rief der Baron bettlich aus.
Leider ist nur ein Schwierigkeit
dabei, gestand Bunker.
.Darf ich fragen, welche?"
Wenn ick die Wahrheit sagen soll.
versetzte Bunker mit offenbarem
Widerstreben, in meiner Kasse
herrscht Ebbe.. Ich habe o sicher
darauf rechnet, meinen Vater zu
Hause zu finden, und ...
Der Baron schien e,nen insau zu
haben, zögerte aber, iun unter nm
zuteilen.
.Wollen wir eine Zigarre rauchen ?'
fraate Bunker.
Kellner . nes der Baron, .bringen
Sie uns von den besten Zigarren, die
Si haben, und zwei Schwarze."
m.t. ra..e
,ncymen Vic einen iivi, urv,
,Ach ja. Und was foll er Ihnen
bringen?"
Einen WhiSky."
.Kellner. iMi WbiskvS!"
.Und nun will ick Ihnen etwaö
sagen, Bunker: Ich hab: soeben eine
ausaetticbneie ?ihtt aebabt."
Baron Rudolf v. Blitzenberg hatte
ein gutS Herz; dazu lau, vag er na?
mutterseelenallein befand in der Rie
senstadt. als er auf den sympathischen
Bunker sttetj.
Er beaann also Mit IlebenSwürrna
ster Freundlichkeit: .Ich habe keine
reunde hier, die Lcute. an die tä
!mvfeblunaen mitbrackte. stnd alle
abwesend. Geld hab' ich genug, und
ich brauche - einen Cicerone. Sie
haben wnig Geld und ebenfalls keine
lunbe. und Sie können meinen
Cicerone macken. Darf ich Ihnen
dafür daS Anerbieten stellen. Ihnen
ein Summe Geldes vorzustrecken?
fm.l. rrn - . . Ill
.0cein iieoer aron!
.Mein auter Bunker. eS ist mein
Ernst, ich versichere Sie! Warum,
auch nicht? Sie sind ein Gentle
man.
.Sie sind viel ,u oütia. Baron.
Dann bin ichs gegen mich selbst.
Ich bedarf eineS Führers, eines
NreundeS. eS ist ia nur ein Anleihe.
die tcy Ihnen anviet. aen Esle
all Bedenken fahren; wenn Ihr
Vater zurückkehrt, können Sie mir ja
da Geld wiedergeben, wenn Sie
wollen."
.Wal soll ich auf Ihr gütiges An
erbieten saaen. lieber Baron?" erwi
derte Bunker, wie wenn er sich gegen
seinen Willen hatte zu etwas uoer
reden lassen. Ich gestehe gern, daß
eS mir nickt iq kickt fallen dürfte.
wieder Gld in meinen Beutel zu
kriegen, wenn Sie also meine Gesell
sckast wünscken. wenn
sgcpatV
.ES ist also abgemacht?"
Bare .. -
rief der
.Wenn Sie varauf bestehen ..."
.Jawohl, ich bestehe darauf! Kell
ner. noch zwei Liköre! Wir müssen
unsern Handel begießen, Bunker!"
Sie tranken einander herzlich zu
und plauderten von diesem Augenblick
an miteinander, all waren sie alte
Freunde. Der Baron war höchlich
zufrieden mit sich, und Bunker schien
dem glücklichen Zufall nicht weniger
dankbar zu sein. Eine halbe Stunde
verging wie im Fluge.
rf'L t r r t c m.. h.
!iogiiaj icyig ver ?arvn
Lassen Sie uns dock afc'ch beute an
anaen. Bunker: ick brenne darauf.
London kennen zu lerne..."
Wozu hätten Sie Lust. Baron?
Für ein Theater ist eS leider schon
etwas zu spät, was meinen Sie zu
einem Tingeltangel?"
Die haben wir auch , Hause, sind
riesig interessant, aber ich möchte für
den ersten Abend etwa! Ruhigere.
Solideres vorziehen. Gehören Sie
nicht irgendeinem Klub an. Bunker?"
Bunker überlegte einen Augenblick,
dann überflog in eigentümliches
Lächeln sein Gesicht.
Gewiß. Baron, daS ist eine ausge
zeichnete Idee", stimmte er bei, mir
fl sie nur nicht ingesalin. weil t$
'chon so lanae nickt in meinem Klub
gewesen bin. Kommen Sie!"
Sie zogen idre Wmterrocke an
Bunker hatte einen prächtigen Pelz
, der Portier pfiff einen Hansom
herbei, und der Kutscher erhielt den
Beseyl, zum egentS Cluv in Puu
Mall zu fahren. Der Baron kannte
diesen Klub vom Hörensagen als den
vornehmsten von London, und die
gute Meinung, die er von Bunker
hatte, stieg noch um ein beträchtliches.
Die Stadt machle dem Baron nun.
da er ein gutes Diner verzehrt und
einen Freund an seiner Seite hatte.
einen ganz andern Eindruck als vo
bin: ibm sckien eS, als würd:n alle
Leute lachen und fröhlich plaudern.
und er selbst konnte nicht still dasitzen.
Ich kenne den RegentS Club dem
Namen nack". saufe er iit Bunker.
ES ist einer der besten, nicht wahr?"
,Der allerbeste. Baron.
.Sind die Mitglieder alle adelig?"
,Einiae tragen das Adclsvatent
noch in ihrer Tasche herum."
Der Baron verstand zwar diee Er
klärung nicht ganz, aber sie gewährte
ibm dock solcke Vekriüdiaung. daß er
erwiderte: So? Es würde mich sehr
interessieren, ein solches zu sehen.
AIs sie das Klubgedauoe betraten,
starrte der Portier ste neuaieria an;
ja, er machte sogar eine Bewegung,
als wolle er auf sie zugehen, und sie
ansprechen. Aber Bunker, der ihm
höflich einen amen Abend wünschte.
sckritt rasck auf inen der Kleider
rechen zu. die sich im Borfaai besän-
den. E:n zunger Mann hatte eben
seinen Hut dort aufgehängt und war
damit beschäftigt, seinen Rock abzu
legen. Schnell wie der Blitz hatte
Bunker den ut in die and aenom
men. einen Blick auf den Namen darin
getan und ihn - wiekr hingehängt,
ohne daß der jung Mann etwas da
von bemerkt hatte. Im nächsten Mo
ment streckte Bunker die Hand aus
und hffttühh Yitn Kremden berzlick.
Guten Abend, Transome", sagte
er, wie gehts?" Und ohne von dem
überraschten Ausdruck im Gesicht des
andern die aerinaste Notiz u nehmen.
fuhr er mit einem Blick auf denBaron
kort: Erlauben (bu, daß iq Jyncn
den Baron Blijzenberq vorstelle
Mister Transome. Ä)er Baron tu
eben erst nach England gekommen,
und tck bielt es für das tt te. tön zu
erst hier einzuführen. Aber gehen
wir ins Rauchzimmer."
Nach einigen Minuten waren sie im
besten Einvernehmen: wohl trug der
junge Transome anfangs eine gewisse
Bestürzuna. die fast an Sckeu grenzte.
zur Schau, aber die verschwand bald
angesichts der Herzlichsett ös Barons
und der gewinnenden levenswurDig
keit Bunkers.
Si waren in em Gespräch über
den regierenden bürsten in der. Hei
mat des Barons vertieft, von dessen
aufgeklärter Politik der Baron in
verzeihlichem Stolze schwärmte, als
zwei altere erren eintraten.
Wr sind die beiden?" fragte
Bunker den iunaen Transome leise.
Ich kenne sie natürlich sehr gut. aber
ich habe immer ein so schlechtes Ge
dächtnis für Namen gehabt."
.Lord ??abriaaS und General Mc
Dermott", antwortete Transome.
, Sofort erhob sich Bunker und ve
ntühit die beiden Zerren.
Guten Abend. Lord ??abriaaS".
sagte er, guten AbendHerr General.
Sie kommen gerade zurecht, um Mit
Baron Rudolf Blitzenberg bekannt zu
werden, den Sie dem Namen . nach
wohl fchon kennen durften.
(Fortsetzung folgt.)
Ein Kalisornier hat eier
rtf ,?ickiete .kmiSnummern erwn
v ' i -
den. die an den Rinnsteinen der
Straken angebracht verden.
Eine Maschine zum Zählen
von Badieraeld in dem Bundesschatz
c,mt hat sich so gut bewährt, daß
12 weitere angefertigt werden.
Sckweden besibt zwei Acker
bau-Colleaes und 33 Ackerbau-Hoch
fhulen. neben einer Anzahl großer
.mxforrp'uj ?roist, und Kartenbau
Sckulen.
OH V v , m ll' l - . . "
In den Ruinen dS alten
Cäsaren Palastes in Rom entdeckte
mnn hret tiefe Sckäckte. die auaen
scheinlich zu Fahrstuhl Anlagen g
Alt und Jung.
Humoreske von Fräulein CtoN.
Nein, wer Kätte dal gedacht, daß
er nochmall auf Freierisüßen gehen
würde! Aber so )i va Hiaiai!
Tvi wirst tt ibm nach bald Iwölsiäh
riger Witwerzeit noch eine blühende
Rose in den Schoß. Warum soll er
sie sich nicht pflücken, viele moti B,
Leben ist so kurz und oft dai Glück
noch kürzer. '
So dachte der behäbige Wierbraue
reibesitzer Wenzel. Er reckte seine
kurzen Glieder im Faulenzerstuhl. Er
machte sich auch keine Skrupeln über
s,i, CAtbrmUn: tt er doch seiner
ersten Frau immer ,in lieber, treuer
Gatte gewesen. Mnn i,e oeut wie
verkehren würde, sein Marianne, er
würde ohne Bedenken zwischen der
Verblühten und der Blühenden erstere
wählen. Aber ach otk, n orte
n(t mthr lurück. und er stand ver
hältniömaßig noch im rüstigen Man
nesalter. erst Anfang der Fünszi-
gkr! .
Sollte er bis an sein Lebensende
einsam. liebloS durchs Leben wan.
dern. wo er S zu zweit 0"a i viet
schöner haben konnte: iwup,u er
rinm Mnli'n. dem !?rik iu liebe.
bhi rrnht bringen? Ja. eben dieser
Fritz, da! war der wunde Punkt bei
der ganzen Sacke. Er seuszte. Auer
lei Bedenken stiegen in ihm auf.
Schließlich war er der Meister, und
h,r n. Mit sick mit der Tatsache
abzufinden, daß sein Bater sich wieder
verheiratete.
zm,nl Kersckeuckte alle lästigen
Gedanken und träumte von einer scli
gen Zukunft zu zweien. Die lieblich
Nen vokiasten Bilder umaaukelten ihn.
vAru ftr tt mit int Reckten
ju imvtf " " '
über sein runde ' Schmerbauchlein.
. GmI&m (in nii)in
Ivas immci im otlu i
Pslnn war. Sein fesches Gesicht
glänzte vor Glück und die Aeuglein
blinzelten vergnügt oen auchwotl
cken seiner Havanna nach. Auch
ttimiierte tt dernebmlich mit den Ta
lern in der Hosentasche. Ja. ia. z
hatte diesbezüglich guten emoa.
Ki, ftntfit im Löwen drüben.
Bierbrauereibesitzer Wenzel war reich
und es hatte eS eine gut vet tym.
ivffr nts hü manckem jungen Herr
lein, daS mit seinen ichianten ei
nen gravitätisch durch die Straßen
,
'chlenkerte und doch aus einem zuro
auer aenua seine paar tau eno xani
sin htrhitnit.
lkrr Menl. Leu Wenzel", riet
ine stimme aus der Kücke. der Zug
fährt in ein paar Minuten ao, uns
Sie sind immer noch oal Aq
wns btt ??ua. lassen Sie den ruhig
abfahren . schnurrte argernq crr
Wenzel. Hatte ihn doch die alte
Küchenfee, die oroenmaz mu
ten auS feinen süßen Träumen aufge
schreckt. Das Geschäft mochte jetzt
Geschäft bleiben, vielleicht hatte er
heute noch wichtigeres zu tun. Man
konnte ni: wissen; so ein Mädel hatte
seine Launen. Gestern war oas
Käthchen auch gar liebenswürdig ge
w?s-n' ,S wäre wobl das Beste, wenn
er heute noch mit ihr inS Reine kä
me.
Wieder versank der Bierbrauer rn
süßes Träumen. Er sah die ge
schmeidige Gestalt seiner Kathi. ihre
schalkhaften, braunen Auaen und hör
te ihre angenehme Lsumme. svas
alternde Herz wurde ihm warm da
bei. Seine Freunde würden, ihn benei
dend. ausrufen: .Was hast Du für
ein Glück!" Er war nicht umfonst der
reiche Wenzel, er konnte sicy iqon
etwas leisten, ja. ja. . .
Schon wieder wurde er aus dem
Sinnteren aufgeschreckt. Diesmal kam
sein Sohn Fritz herein.
.Mai. Bater. bist du noch da?"
fragte eine kleine Mannerstimme. .O
ja, warum oennk , antwortete ge
mfirfiTtA der Aeltere. Seimlick nahm
r sich vor. grad jetzt den Jungen
auf daS kommende Cretgnts vorzuoe
reiten.
Sa. wie ftritt vor ikm stand tn set
ner frischen, schlanken Jugend, konnte
der Bäte, nicht umyrn, einen Ber
selck miscken sick und dem Sohne
anzustellen. Dabei entfuhr ihm un
willkürlich ein Seufzer.
.Säst wieder Ischias?" fragte ve
s
orgt der Jüngere.
.Nein. nein, das nicht", sagte ra,q
der Alte. , Er räusperte sich, ich
bb obnedieö aenua! Das Leben
könnte einem ost verleiden bei dtejer
ewigen Haushalteret. Wa hoat man
immer so verlassen und einsam. Ich
sehne mich nach mehr Häuslichkeit,
nach etwas sonnenzchetn. qt
weinerlick saaie er zuledt: Und von
hW smnaiS ob. liebe? Nrik. ob daS
alles deinem aiternoen Bater nocq oe
v-.,u ,
sckieoen t t.
?zer Sobn war aan aerübrt. Wie
gut doch eigentlich der Bater trotz
s,,n? dukern alte una Wieicdaul
tinltil war! Auf so arte Weise aab
er ihm zu versteyen. va er atycyen
trotz ihrer Armut heimführn könne.
Er hatte sem BeryauntS ia fchon
längst merken müssen: er war ia auch
viel drüben im Löwen. Laut aber
sagte er: Lieber, guter Vater. daS
ftTf8 soll dir in reichlichem MaKe ,u
teil werden." Er wollte noch mehr
sagen, der rechte Augenblick fchien ihm
. cn ,
gekommen, um oem aier tm uoer
alücklickes Se auszusckütten
Aber eben erschien die Lisette mit der
dampfenden Suppenjazusjel und mach
i. v . m,ti.xji rcs. (m..L:t
big. obwohl sie da Zimmer wieder
verlassen hatte, blieb eS doch still ,wi.
schen den beiden. Keiner wagte mehr.
dal besonnene efpraey auszune
menl jeder träumte den Schluß fü
sich. Der Aeltere freut sich über den
vernünftigen c-oizn. ver gewig azon
längst bemerkt hatte, wie! um ibn
stand. Sie waren ja beide viel-dru
ben im Löwen. Der Junge aber
dachte mit Entzücken an daS baldige
glückliche Wiedersehen mit seiner Ve
liebten. Wie würde sie sich freuen.
hatte sie doch immer so ängstlich an
den Bater gedacht.
So rasch all möglich veriteg oer
Sohn da HauS und eilt hin zu fei
ner Kathi.
Kaum aber war der Bierbrauer
allein, da fing er an. Toilette zu ma
chen uns zwar to lorgsauig. vag er
einer Koketten damit olle Ehr ge
macht hätte. Er fuhr sich zum letzten
Wat mit der Puoerquane uver, ?e
sicht. Gleich einem schneidigen Hu
sarei hatte er den Cchnurrbart nach
oben gedrechselt. Nur in seinen en
gen Beinkleidern und Weste war ihm
entsetzlich bang. Er mußte sich in
letzter Zeit doch recht ausgedehnt ha
ben. Lange würde er eS darin wahr
baktia nickt ausbalten: aber er r
schien gewaltig schlanker darin, da?
sagte ,hm lein piegeivliv. Jegi war
er fertig: lustig baumelte die schwer:,
goldene Uhrkette auf seinem Bäuchlein
und eine glühendste Rose schmückte
das nopsiocü.
Kätbi. die ,unae. bübscke Kellnerin.
saß ganz hinten in der Fensternische
der bessem Gaststube, vato veriiear
dinier Blattvflanien. Eben war ihr
Frid von ihr gegangen und hatte sie
? . . ..c j1a,.m..t 4.vüi4a
m timm grujtii vytuuaiuumcv juiu-
aelalsen. 5kbr Wonnerausch hielt noch
an, als Bater Wenzel in die Stube
trat. Ah! outen Tag Herr Wenzel!"
rief daS junge Mädchen. .Potztau
send, wie sckon ' Sie sind! Wollen
Sie an eine Taufe oder gar an eine
Hochzeit r
.Aha!" dachte er listig, sie wartet
aewik schon längst auf eine Ausspra
che mit mir."
Laut sagte er: .Das will ich auch,
da will ick auck bald. Kathi. an
eine Hochzeit, aber Du, liebes Kind.
mußt dabei sein!" Er sah oavet r
liebt in ihre Augen. Errötend senkte
daS Mädcken den Blick und lieh eS
geschehen, daß er sie um die Taille
faßte und sie küßte. Jetzt aber machte
sie sich loS und sagte gerührt: Wie
danke ich Dir alles, tiever aicr.
Nater?" rwiderte ernüchtert der
Verliebte. Vater brauchst Du mich
deshalb grad doch nicht zu nennen,
wenn auch daS Älter. . .
.Ack ver bt". kiel löm das mao
cken ins Wort, .ick babe mir gedacht.
weil doch Fritz und ich ein Herz und
eine Seele sind. . .
Kätbi kam nickt weiter. Verblüfft
und ängstlich starrte sie auf den Mann
vor ihr. Wer ossnete qon zum
dritten Male den Mund. ES kam aber
nickts dabei berauS. Schwer sank er
auf den nächsten Stuhl. Käthi rief
bleich und fassungslos: Was t,t Ja
nen?" Ein GlaS Wasser-bitte".
knickte der Arme, .ick wem Nickt,
die Luft hier. . . o ise. . . es ii
mir nicht wohl. . ."
Schon war Käthi hinausgeeilt, um
bald darauf mit einem Glas Wan er
zu erscheinen.
Herr Wenzel hatt sich indessen so
weit aefakt. dak er vernünftig oen
ken konnte. Also feinem Buben.
dem ttnk. aalt ibre Liebe, und deS
halb ihre Freundlichkeit zu ihm, dem
Alten.
Mit erzwungener Fassung sagte er
scklieklick. obne Kätbi anzusehen:
..Also, ibr könnt die Hochzeit selber
bestimmen, Du uno Min zxrig.
Meinetwegen kannst mich auch Bater
nennen in Zukunft, so viel Du willst.
Nur eines bitte ich mrr aus: Ich wtu
auck in Zukunft allein bleiben mit der
alten Lisette. wir sind uns aneinander
gewöhnt." .
Dann aber ging er eilig yetm.
n seinen enaen Kleidern kielt er es
nicht länger aus und auch sonst hatte
c r. nvr.. r.: n . ' . i o l. s ' .
lyn oitl AiJunij jcuicr ;yicaipiöuc
cinslcoriffen. Er war fo müde, als
wenn er das Schreckhorn bestiegen
hatte.
lsteirotsaedanken batte der Bier
brauereibesitzcr Wenzel sllr immer ver
abschiedet.
Allzu lange Hutnadeln
werden schon tn einer alten lateim
schen Komödie erwähnt, in der sich
ein kpezereihanoier uver leine ver
lekte Wanae bcklaat.
Die Vereinigten Staa
ten besitzen 247 Kriegsschiffe, die
mit drahtlosen Telegraphen ausge
stattet sind, Großbritanien hat deren
i;13, Frankreich 141 uno Beuii.cy
land 112.
Sicherheitsschlösser, die
nur durch richtige Einstellung ver
sckiedener Buckstaben oder Geheim
Worte zu öffnen sind, benutzten fchon
die alten Chinesen vor Tauienven
von ?!abren.
' U n f e r Getreide wird in
den heißesten Gegenden Asritas,
Asiens und Amerikas, wo der Winter
es nickt alliäbrlick ertötet, wieder
dem, waS eS ursprünglich war: zu
einer perennierenden Pflanze. Es
bleibt in ienen Gebieten immer arün.
vermehrt sich durch die Wurzel und
tragt keine . Äeoren uno , orner
Trunkfeste Zeit,,.
echlimttkik In Atlid Zeit
Peter frei writn.
5km Llerandratheater zu Peterk
kurz geht xieuerdingS in bekannt
tüchtiger Ausstattung und bei vor
ziiglichem Spiel ein kulturhistorisches
Sckausolel. di berübmten Trink
cchende Peterl bei Großen im Hau
e diese! oder jene Peterkvurger v
htn bebandelnd. über die Bretter.
Me Szenen de Stücke!, in denen
s!,4 die Männer betrinken und die
Damen mit lautem Geschrei in die
Haare geraten, sind keine uevertret
bungcn.
Welche Rolle das Zrlnken am Ho
e ueker ivieite. icviivkil oer cin
vkk,rkcke Gesandte Weber in dem
Bericht über seine Reise nach Ruß
land im ahre 1715. iöieiq c c
ersten Audienz gab e! schweren Un
aarwein. der Gesandte und seine
Begleiter mußten davon soviel trin
!en, biS sie nickt mehr stehen ronn
en. Als Knallekfekt kam dann ein
von der 3irt selbst dargereichter
Becher, der eine ganze Flasche SchnapS
enthielt. Herr Weber berichtet rreu
herzig, daß er und seine Landsleute
abfielen wie die Fliegen. Sobald
sie ihren Rausch ausgeschlasen hat
ten, machte Peter mit ihnen einen
Spaziergang in einen Wald, uno um
den Kater loszuwerden, begannen sie
olle gemeinsam unter Absingung deö
uralten Holzfällerliede! Dubinuschka,
daS man noch heute vet langen yayr
ten lustig durch den Wald schallen
hc'rt, Bäume zu fällen. Nachdem
man beim Abendessen fchon eine
5rundlaae mit ScknavS gelegt hat
te, marschierte der Turm in der
Schlacht gegen die Existenz des Al
kohols. fsürst Tscherkakki. auf und
zechte bis zum Morgen.
Die Ueberlieferung hat sich bis
beute erhalten, daß der Diplomat in
Petersburg die besten Geschäfte
macht, der nach der fünften Flasche
Sekt sich erst in Posttur jetzt, vcoq
heute macht man besonder! auf dem
Lande gern, wenn Deutsche Gäste
sind, eine .rheinische Bowle . Was
würde man im beiliaen Köln Llxr
dieses kräftige Gebräu. daS als rhei
rischeS Nationalaetränk gilt, flau
ren. Man mischt Wein mir
Schnaps, dazu ein Schuß parfümier
ten Sckncivse. und die .rbeinische
Bowle" ist fertig. Ehe man vor 200
(VY,. ?irr&ttKtt ßi4
UyiCIl j)U Ullltlll ll.llUUIWVIl vn-
tran!" überging, führte der Zar tu
ne Gäste an einen Tisck mit war
men Speisen, die Fleischstllcke nahm
er zum Entsetzen der Fremoen etnsaq
mit der Hand unter souveräner Ver
cchtung von Messer und Gabel. Be
kanntlich hatte Peter die orientali
tcke Abaesckloffenbeit der brauen aus
acboben und den Damen Zutritt zu
den Hoffesten gestattet. Die Wir
kung dieser Frauenemanzipatton war
die, daß es die Frauen den Herren
in ollem aleick tun wollten. Der
Spruch: wer niemals einen Rausch
gehabt, der rst kein braver U'cann.
wurde für das weid icke Geschlecht
variiert. Bis ,u Katberina II. war
es gang und gäbe, daß die Damen
des HofeS um die Palme der grotz
ten Trunkfeftiakeit rangen. Katha-
rina I. betrank sich oft so, daß man
einen Herzschlag befürchtete und sie
deshalb zur Ader ließ. Die Für
stin GaliZin rübmte man nach, daß
sie alle unter den Ttich trmke. M
r uijc. t.ii:i. ... a.f f.:. n.:
icniniu uciunuic uti uui lciuc an
stunassäbiakeit bei den soaenannten
Guljanje (Volksbelustigungen) im.
Sommergarten, zu denen möglichst
viel Volk zusammengetrieben wurde.
und denen Peter präsidierte. Die
tollsten Sachen wurden dann auf der
Newa losgelassen, wie Spazierfahr
ten in mit Schnaps gefüllten av-
ren ulw. Bei otte ten war es &n
renvflickt. auf daö Wobl der Kais
rin sein GlaS mit schnaps io on
... , .r v:. t!.r,.v,.:i V.. ffc;.
,u iccrcil, ui ine icuuvytii uci tui
erin ausaebrackt wurde. Nickt we
nige hat die Weigerung, daß sie sie
mcht mehr trinien tonnten, aus ote
Folter gebracht, wo man ihnen ein
Kestandnls des wabren ölrunoes ro
rer unbeareiflicken Weigerung abzu
preen luchte. Wenn oatz man retnen
Getckmack meor am Trinken finden
könne, das glaubte im damaligen
iiluiano üinnanü.
Der Hauptmoment.
Bäuerin (im Theater): Du Alter,
jetzt muß i erst a wenig a Nicker ma.
chen. Wenns in der Komödie einan
der noch krieg'n. weckst mi aber."
T r o st. Du hast tmmer von
einer Hochzeitsreise nach Italien ge,
sprachen, und jetzt sitzen wir schon die
dritte Wocke in München und trinken
Bier."
Beruhige dich. Kind, in Italien
ist das Bier lange mcht so gut.
Nichtanderözuerwar
ten. Leutnant: .War. wie Sie
wissen, Gnädige, in der Schweiz
sah gegen Abend die Jungfrau . .
erglühte selbstverständlich vor mit!'
Der sin Ungarn lebende
Graf v. Winnenburg wird im Lau
dieses Sommers die Ruine der Win
nenburg an der Mosel aufbauen und
zu seinem Sommeriig yerrtchken ia
sen. Die Mauerreste sind bereits au!
ihren Befund geprüft und di riesigen
Fundamente bloßgelegt worden. Bei
den Arbeiten wurden viele, und zum
Teil wertvolle Alterstumsfunde , ge
macht.
Unsere
Schiiitlnlil!tr'(Ij?llK
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Ein reizendes Lingkrie.Kleid für Mäd
Yen und nein Krauen.
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Tunie ausgeführt werden und eignet
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durch einen geraden Volant verlängert
ist. Die Taille ist äutzerZt einfach, aber
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Ei seltsamer Brauch.
Die Maina, das abgeschlossene
Berggebiet im südlichsten Griechen
land, zeichnet sich durch eine ebenso
wilde, wie seltsame Bevölkerung auS?
ihr unbändiger Freiheitsdrang machte
den ewig wechselnden Machthabern
deS Landes von altersher so viel
Schwierigkeiten, daß die Mainotten
ob das Land eben byzantisch oder
fränkisch, türkisch oder venezianisch
hieß im Grunde genommen stets
ihn Unabhängigkeit bewarten. Ss
erhielten sich hier mehr als anders
wo eigentumliche, oft bis in die An
tike hinaufreichende Gebrauche, undi
vor allem ein Totenkult, der beinahe
jedes Fest in irgend eine Beziehung
zu den Verstorbenen , der Familie,
bringt.
Am zweiten Ostertag werden in
vielen Häusern der Maina Eier rot
gefärbt und hart gekocht. Aber der
Eicrvorrat des Hauses ist nicht un
mittelbar zum Genuß bestimmt. Man
zieht damit nach dem Friedhof und
legt die roten Eier auf die Gräber
dxr Angehörigen und Freunde. Je
mehr Eier auf einem Grabe liegen,
desto größer rst die Ehre für 'den
Toten und so bemüht sich natürlich
jeder, seine Gräber so reich als
möglich mit den roten Eiern auSzu
statten. Wenn dann daS GrüN del
FriedhofkrauteS fast völlig verschwun
den ist unt er dem leuchtenden R?t.
dann hebt ein Wettsingen und klag-n
an, bei dem in improvisierten Berlin
die Verdienste des Toten gepriesen
werden.
Zum Schluß nimmt man die rc
ten Eier wieder mit ' aber nicht
zum eigenen Gebrauch, sondern zum
Verkauf. Sie werden für 5 Sept
(1 Cent) pro Stück vbgegeben und
der Erlös wird der Kirche zur
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Fügung gestellt, '
die. Vertraulichkeit Bunkers sich auf
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