Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, May 09, 1913, Image 4

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    Omaha Tribune nrktag dr 9. Mal 1013.
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Omaha, rb., 9. Mai 1913.
VrU er die Temperenzacscl: der
Ictzt hat. wird Jakob H. Häuser in
ihobiW, Alabama, drei Jahre ct
tcinkrafe dcrbiibcn müssen. Hätte er
einen Mob zum Lnnchgerülit (je
fuhrt, tvari er natürlich frei ouSae
ganzen, aber da wäre ja uch nur
cm Mord gewesen. And der wiegt
da unten nicht schiver. Die Zem
prenzmoral hat auch ihren eigenen
tra?koSex.
Äuch wohl eine Folge des Wilson
Vryan Regiments. Tcr Kriegs,
niinisler L. M. Garrison hat nöm
lich angeordnet, das; in der Pana
nia-analzone Prohibition zu fierr
schon hat und infolge dessen werden
hc sämmtlichen dortigen Witthschaf
ten, 33 an der Zahl, mit Abiaus
ihrer dleslahrign! Getranke.LizenZ
schlicken müssen. Bekanntlich i)at
teil die Mucker bereits unter Prän
dmt Taft versucht, die Nanalzone
trocken zu legen.,' jedoch war ihnen
das nicht gelungen. Ob diese Tro
ckculezung jetzt auf Befehl des wäf
scrigcn Präsidenten oder des un?e
ohrenen" Bryan erfolgt ist, oder
ob der Knegsminliter auS eigener
Äachtvollkommcnhelt, waz wohl
nicht wahrscheinlich, gehandelt hat.
wird nicht gemeldet.
Unter de nicht deutschen Ländern
-..,it Zeitungen deutscher Sprache
siehen die Vcr. -Staaten mit mehr
als siebenhundert deutschen Zeitun
c.m an erster Ttclle. Fünfunddr.'i'
ßig delitsch? Blätter zählt Brasilien,
von denen z-hn allein auf Porto
?llcgre entfallen. In Buenos Sti
res, bor Hauptstadt Argentiniens,
rnchclncn zwei grobe deutsche Zci
tunken täglich und in Kanada elf
In Siebenbürgen erscheinen siebzehn
ettlticrzc Zeitungen und in dem im
' slarischen Banat secksundzwanzia
v Rußland slch?n unter den nicht
ruj?i!chen Blattern die deutschen mit
r.chlitdseckuig an erster Stelle und
die baltischen Provinzen zählen de
ren cinundvicrzig. Selbst im Kau
kasiis haben die iedler- ein eigenes
Blatt, die Kaukasische Post. Japan
hat zwei , deutsche Zeitungen, und
von Japanern wird eine Zeitschrift
für deutsche Tprackze in Japan her
auFgcgeben. England hat fünf deut
scbe ZÄWngm. Australien vier,
liljilc drei, Rumänien. Teutsch't.
cfrika. Britisch Tüdamka je zwei
unb Italien, Frankreich, die Tür
to. Teutsch Tüdmestafrika je eine,
v.'ur wenige Kulturländer: Spanien.
Portugal und Norwegen, haben sei
ne deutschen Zeitungen.
Mn .Brief der Gattin des ersten
Präsidenten der Ler. Staaten ist vor
, einigen Tagen für 67 Tollar der.
kauft worden: gegenwärtig giebt es
in ganz Washington weder eine
ftrcm noch einen Mann, deren Brieft
man nach hundert Jahren auch nur
mit fünf Tollar bezahlen wird. Aber
vielleicht kann, man in jener fernen
Zeit die Erklärung Bryans über sei
ne wässerigen Liebhabereien gcle
ccntlich d?r jüngsten Tiplomaten
Lmpfänge. als Kuriosität zu ernstem
digcm Preise an dcu Mann bringen.
' Ti? Tentscheg sind, auf den Kopf
der Bevölkerung berechnet, immer
noch die stärksten Biertrinker der
Ä'elt. aber die vielfach verbreitete
Ansicht. 'sie seien auch die stärksten
.asfeetrinkcr, trifft nicht sehr zu.
Tas sind heut? die Amerikaner. Im
legten Jahre wurden in den Vcr.
Ztastai 880,351,000 Pfund Kaffee
bertraucht, in Tcutschland nur 401,
CS3.000 Allerdings hat Deutsch.
l.i7.b nahezu dreißig Millionen we.
t:5;cr Einwohner all die Ver. Staa
ten, aber erst wenn man die Ame
f.::r,zt deutscher Abkunft mit in
V brächte, könnte man sagen.
t j tic Teutschen im weiteren
' drZ OsrteZ immer , noch
l'j f.'tsn Kasfeetrinker der Welt
s C;tt schwach ist der Kaffee
r . in Rußland, baS für da
l j':r. mit nur sechSundzwan.
; Pfund in der Liste
'a:x ist freilich der Tb.
- ') in 5:"znd ganz erheblich
: LrJ tts0:wd.kkr
'ihn wie ,nsn Wufig
- ' ' f.i nebr !S
I f t::U ., ?:,.-.;r e m.
: ?. r:. . d terbraucht dv
:"l '-2 cl$ Rußland:
' -.i ccn 157 Äillio.
veracbllcbes WUbcn.
Herr Dryan, so wird unk seit einiger Zeit verkündet, ist in letzt
Zeit eifrig mit der Vorbereitung von Borschlägen für die allgenieine Ab,
rüstung beschäftigt. Sie sollen im Bundessenat vorgelegt und dort gutge,
heiszen werden und dann die Grundlage zu internationalen Verhandlungen
bilden. Unser freundlicher ricdenengrl Andrew Carnegie, dessen Ein,
künfte üb Kanonen und Panzerplatten kommen, prophezeit, mit der bei
ihm gewohnten Sicherheit, den glänzenden Erfolg.
Auch wenn die europäische Lage friedlicher wäre, wenn nicht Monte
negro mit seiner halben Million Einwohner gerade jeht zeigte, wie wenig
die Befehle ganz Europas gelten, solange sie von der Versicherung begleitet
sind, daß man unter allen Umständen Krieg vermeiden wolle. würden
doch wohl auch die Verhältnisse bei unb. die Mächte sehr skeptisch solchen
Vorschlägen gegenüber machen, die von hier oukgchen.
Denn alle vier Jahre wechseln wir die Administration, und waS dl
Politik der einen gewesen ist. braucht nicht die der nächsten zu sein. Tie
Wilson Administration ist kicherst sriedsertiz und gegen Einmischung in
auöländische Angelegenheiten. Herrn TaftS Politik war friedlich, wo ein
Nisiko mit Unfrirdfertigkeit verbunden war, aber für starke Einmischung.
wo eS mit der Tollarpolitik geschehen konnte, hinter der schliesslich Kano
nen, Schisfe und Truppen standen. Herr Tast war nicht abgeneigt. Ler
träge mit dem Auge deS Advokaten zu betrachten. Schlupflöcher zu benut
zen. um sie zu umgehen, statt als heilige Verpflichtungen, die man inne
halten müsse, auch wenn etwas an ihnen stört. Sa hat er ci mit dem
Kanalvertrag gemacht.
Im Dundckfenat hat jetzt schon der Senator Chamberlain von Ore
gon erklärt, daö Einfachste und Richtigste wäre, den Vertrag zu kündigen
und aufzuheben. Kalifornien ist im Begriff, Vcletze zu erlassen, die den
Bertrag mit Japan verletzen, und unsere vorige NationaLGesetzgebung
hat, trotz Kenntnis der Sachlage, daö den Kanalvertrag mit England bre
chende Kanalgebührengesctz angenommen, und zwar unter Zustimmung
oeS größten Teiles der öffentlichen Meinung. Und das ift daö Wesent
liche, solange die öffentliche Meinung überall nicht für Milch, und Honig.
Politik gegenüber dem Auslande und daö wird nie geschehen , son
dern für eigene Jnteressenpolitik eintritt, solange wird es ernche Streitfra
gen geben, die Machtfragen werden, und bei denen jedes Volk sich selber
im Rechte glaubt. Und England sowohl wie wir sind Völker, die das,
was sie als ihren Vorteil und ihr Recht betrachten, zugleich als daö Heil
für die ganze Welt anzusehen gewöhnt sind.
Und werfen wir einen Blick auf den europäischen Kontinent. Abru
tung und Schiedsgericht, sogar wenn sie sonst durchführbar wären, wür
den Frankreichs endgültigen Verzicht auf Elsaß-Lothringen bedeuten. Und
dabei ist Frankreichs Politik seit 1371 darauf gerichtet, sür Teutschland
Situationen zu schassen, welche die Wiedergewinnung dieser Provinzen cr
möglichen sollen. Der Ansturm dcö Slawentums gegen daj Deutschtum,
der jetzt daS Problem des TageS bildet, ist die seit drei Jahrzehnten cr
wartete Gelegenheit, in deren Verlauf Frankreich Elsah . Lothringen ..an
der Tonau" zurückgewinnen will. Tie Nährung. die Förderung deö Sla.
wenanpralls. dos ist der 'Grund für daS rufsisch-französische Bündnis.
Nicht Furcht bor einem Angriff, den Tcutschland etwa unternehmen könnte.
Wer glaubt, ein Land wie Frankreich, daS den Revanche-Gedanke:,
eit 42 Jahren in jedes feiner Kinder gepflanzt hat, das seit 30 Jahren
nach dem Kampf zwischen Slawen und Teutschen an der Tonau sich ge
ehnt hat, um in ihm Elsaß . Lothringen zurückzugewinnen, würde jetzt.
da er nahen kann, plötzlich Verzicht leisten, weil die theoretische Abschaf
fung deS Krieges eine LieblingSidee in Washington ist und die Frank.
urter Zeitung meint, eine Anregung dazu von Washington aus wäre
eine Wohltat , der irtt sich.
Es gibt gröbere Länder wie Montenegro, die den Krieg brauchen.
weil sie etwas wollen, was sie anders nicht haben können, und die auf,
edcZ Eebot, Frieden zu halten, pfeifen, solange nicht die Furcht vor frem
der Waffe sie zum Frieden zwingt.
Makkenkabrlkanten und pstriotlemuo.
DaS Sensationelle der Anschuldigungen deS sozialdemokratischen NcichZ.
tagsabgeordneten Liebknecht über die Geschäktsmethoden der großen deutschen
Wafsenfabriken erfährt eine Art offizieller Bestätigung durch daS Einreichen
fcci Abschiedsgesuches deS viehischen Kriegsministers von Heeringen. Ta
rin liegt daS Eingeständnis, daß grobe Unregelmäßigkeiten vorgekommen
Md. die der Chef des KnegSministeriumS nicht hat verhüten können, und
ur vte er nun mittelbar sich verantwortlich fühlt oder von der höchsten
Stelle gemacht wird.
Solche Dinge kosten den amtlichen Kopf. Gerade wie Mvstifikationen.
auf die man hineinfällt, wie der Kommandant von Straßburg auf die
gefälschte Depesche von der Ankunft deö Kaisers. Der Mann an der Spitze
erntet den Ruhm des Erfolges, aber auch die Schuld von Fehlern der
untergebenen.
Der Teil der Beschuldigungen, für die er verantwortlich gehalten wird.
ist natürlich der. daß eS den Waffenfsbrikanten gelungen ist. durch Schmier
gelder weitergehende Informationen von Beamten des Ministeriums zu
erlangen alS sie hätten erlangen sollen. An und für sich müssen die lau
senden Beziehungen sehr enge sein, weil die Bereitschaft der Fabriken für
Reueinführungen eine fortgesetzte sein muß. DaS Schlimme ist die Ver
Wendung von Schmiergeldern, um die Natur der Angebote der Konkurrenz
zu erfahren, und doi eigene danach einrichten zu können. : Und da Ver
ahren der Firma Stumm, die die französische Presse bezahlt haben soll.
damit dort Kriegshctze und Rüstungifieber geschürt, und damit auch deutsche
Rüstungen und Waffenbestellungen sich mehren sollten. Aber für diesen
letzteren häßlichen Lorgang ist daS KriegSminifterium nicht verantwortlich
zu machen.
Der Merkantilismus hat da über den Patriotismus und die strenge
Ehrenhaftigkeit gesiegt. Er hat Konjunkturen künstlich zu schaffen gesucht,
die ihm günstig waren, aber schädlich für da S Land, und ist damit über
die berechtigte Grenze in einem vielbetretenen' Gebiet hinausgetreten, in dem
mehr als in anderen das Wort gilt, daß der Zweck daS Mittel heiligt.
Regierungen haben zu ähnlichen Mitteln gegriffen, wenn eS galt, den
Böllern daS abzuringen, waS zu ihrer Sicherheit nötig war. Man hat
da mitunter den Gottseibeiuns stärker an die Wand gemalt, als die äugen
blickliche politische Situation verlangte. Aber es ist zweierlei, ob derartiges
geschieht, um so die Sicherheit für die Mitbürger zu gewährleisten, oder ob
es. geschieht, um den eigenen Beutel zu füllen.
Wir in Amerika sehen in den Vorgängen kein, unb im eigenen Lande
ungewohntes Schauspiel. Auch wir haben unsere Waffenfabriken und
Panzerplatiknssbriken. und Politiker und Zeitungen, die in ihrem Dienste
den KriegSikuskl,on die Wand malen. Und wir haben mehr gehabt, als
daß. Große beherrschende Monopole, die uns mit Paniken und dem Still'
legen industrieller Tätigkeit Anschauungsunterricht erteilt haben, um die
Gesetze , beeinflussen, die Regierung zu zwingen und Parteiwechsel in
der Derwaltung herbeiführen zu. könmn. fMx haby, noch' kürzlich. leise
sich regen sehen. biSdaS Wort fies, von' drni Galgen, pH;; jtie Hatnanl,
I deZ die Reputationen der Schuldigen geheftet werden würden., ; L
Deutschland heftet, Reputationen an den Galgens. Dt, heilsamen Folgen
werden auch dort folge. Nach den Jahrzehnten der übermäßigen Pflege
vnd Einschätzung deS Materialismus wird doS wirken wie ein reinigendes
Gewitter
Ein Ltlmmttnaszclci?:,, nu, JYnnftrcicb.
Tie verantwortlichen Staatsmänner sind friedlicher wie die Volker.
Biei..orck hat M gesagt. Biilow hat es gesagt, und Herr von Bethmann
hat es erst kürzlich wiederholt. Die StaatSmönner in allen gkststlgtkk,
Monarchien haben eö entschitn leichter, ihr Volk von gesährlichen Er'.es
se, die Kriege bringen könne, trotz ollen nationalen Hasseö. der da sein
mag. abzuhalten, olS die StaatZmänner anderer Länder. Teut'chland
England. Oesterreich sind solche Lander, lknd eS ist nicht Sache ljrt Volk!
temperamentS, die das veranlaßt.
Trn Gegensatz dazu bilden Frankreich. Rußland und alle Lander,
die sich daS Revolutionieren angewöhnt haben.
Bismarck wer sehr für die piiblik in strmkich, weil er sitozci,
war. in einem sg an Staatsstreiche nd gen'altsamem ?legikrimgwechsel
gewöhnten Lande werde jede Monarchie sich populär ,u machen versuchen
müssen, durch den Revanchekrieg, während jede Republik den siegreichen
General und im Falle der Niederlage den Thronpratendenten aus Monar
chengeschlecht fürchte und darum Zrirdeu halten werde. Soweit hat da?
gestimmt. Aber wer in Frankreich populär werden wollte, der mußte die
Revanche und den Militariömus. .die Hoffnung" pflegen. Herr P'incarc
hat es getan, wie alle seine Minisierkollegcn. und es hat ihn inS Präsiden
tmamt gebracht. Und Frankreich hat die Idee in sich oufenommcn. dast
eS militärisch eS mit Deutschland aufnehmen kann. Seine Militärs sagen
eS ihm. Seine Presse s.igt es ibm. Seine Politiker sagen es. Und seine
Theater sagen eS. Tie Bühne lebt soziisagen von patriotischen Zugstücken,
in denen die Teutschen immer unterliege,,. Tar Haß ist gesät und ge
pflegt worden, und die heilsame Furcht von 70 7! ist verschwunden.
Tie Aegierenden mögen wünschen, die. Geister, die sie gerusen, in
Schranken halten zu können. Aber der Vorgang ,n Nancr,. wo harmlos?
deutsche Bcschäftöleute mis;handc!t und beschimpft wurden, zeigt, wie wenig
daS möglich' ist, und wie leicht einmal die erregten Geister bei einer Gele
genheit sich zu Tingen hinreißen lassen können, aus denen Nrieg entsteht.
Tie Wahlagitation der Republik scheint so ziemlich da!felbc hervorzu.
bringen. waS Bikmarck von dem PopuIantatsbeourmiS der Monarchie de
fürchtete. Wegen der Anöschrcituiigen in Nancy wird eS noch nicht loS
gehen. Aber sie sind ein StiminungL. und Warnungszeichcn.
. 0
Die Ablehnung des Lrauenlllmmrecbts tn Mickigsn.
In Michjaan bat man in einer Urabstimmung über BcrsallungSzmatze
die Gewährung deS FrauenstimmrechtS. den bisherigen Berichten zufolge.
abgelehnt. Bor einigen Tagen hat auch d,e Legislatur von Connecticut j
ein Gleicht getan. Tie Art. wie die .Wilden Weiber von England' ihre j
Stimmrechtikämpfe geführt haben, ist da wohl nicht ohne Einfluß gewesen.
Wenn beid: Ablehnungen auch nicht ollein auf das Gebahren der Ctimm
kkchtlerinnen von England zurückzuführen sind, so hat eS doch sicherlich die
Zweifelnden bestärkt, und die Enthusiasten abgekühlt. Gerade wie Fort
schritte, die wohltätig in einem Lande wirken, dazu anregen, sie auch im
eigenen zu versuchen, so ist tS bei üblen Erfahrungen. Besonder! wenn sie
so auffallende und abschreckende Formen annehmen, wie diese.
Unsere Frauenrechtlerinnen und ihr männthche! Gefolge verkündet zwar,
in Amerika würden sie nie zu solchen Mitteln greifen, weil eS nicht nötig
sei, und d' Verhältnisse hier so ganz ander S lägen. Aber viele von ihnen
rechtfertigen doch die KmpfcSweise ihrer britischen Mitschwestern unter bri.
tischen Verhältnissen.
Sie dokumentieren damit dieselbe Fähigkeit, auf beiden Seiten in der
elben Streitfrage zu sein, die sie hier in der Abstinenzfragefrage zeigen.
Wo die Wasserheilizcn das Uebergewicht zu haben scheinen und sich ihnen
geneigt ze'gcn, wird mit dem Argument gearbeitet, daß daS Frauenstimm
recht eine große Hilfe für die Sache der Temperenz sein werde, und wenn
die Mitwirkung der liberalen Elemente gesucht wird, so wird mit Stolz
darauf hingewiesen, daß daS -Frauenvotum vielfach sogar den Trochnen
,ntgegenge.irbeitet und Prohibition verhütet habe..
' Tie britischen Suffragetten liefern unä denselben Beweis, den die
Frauen steiZ geliefert haben, wenn sie auS ihrer natürlichen Sphäre heraus
zreten. Ui.o darum ist es gut. sie m der natürlichen zu lassen, in der nicht?
und niemand sie ersetzen kann.
' o -
vom Znbrmarkt ver Eitelkeit.
Das Eongrefsional Directory sür den 63. Kongreß ist soeben in Wash
ngton erschienen. EZ enthält natürlich auch wieder die Biographien der
Kongreßmitglieder, die bekanntlich von ihnen selbst geschrieben sind. Einige
von den Herren besitzen entweder selbst keine Spur von Humor oa sie
müssen glauben, daß diese Eigenschaft dem amerikanischen Publikum völlig
abgeht. Aber in dem Punkte täuschen sie sich. Der Amerikaner hat zum
wenigsten genug Humor, um diese den Eitelkeit triefenden Biographien furcht
bar komisch zu finden. Und die amerikanische Presse verfehlt nie, die Ee
setzgcber. die am meisten Raum nötig haben, um der Welt ihre Bedeutung
klar zu machen, festzunageln. ES stellt sich dabei fast jedesmal heraus, daß
die obskursten Leute die längsten Biographien haben. Männer, die wirklich
etwas geleistet haben, fassen sich meist sehr kurz. Sie wissen eben, daß sie
der Reklame nicht bedürfen. Die Dutzendmenschen ober, die manchmal nur
durch die Laune deS politischen Zufall! in den Kongreß geraten sind und
gewöhnlich nach einer Sitzung wieder in der Versenkung verschwinden, trei
ben einen förmlichen KultuS mit sich selbst. Sie schreiben ganze Abhandlun
gen, in denen sie ihr Leben mit der gewissenhaftesten Gründlichkeit schildern
von ihrer Geburt an bis zu dem historischen Moment, wo ihre Konstituenten
ihre staatsmännische Größe erkannten und sie nach Washington schickten. .
Im vorigen Kongreß wurde die lederne Medaille für Eitelkrit einem
gewissen Littlepage von West-Virginia zuerkannt. Die Zeit'mgen machten
sich so lustig über ihn. daß sein Distrikt eS vorzog, ihn zu Hause zu behal
ten. Diesmal ist ein Senator der Verfasser der längsten Autobiographie,
nämlich William Howard. Thompson, der neue Senator von KansaS. Der
Mann scheint eine ganz ausgezeichnete Meinung von sich selbst zu haben
und zwischen den Zeilen kann man lesen, daß sich nach seiner Ansicht dak
amerikanische Volk dazu beglückwünschen muß. daß er die Toga erhalten hat
Alle, die ihn kennen, geben zu. daß er als Senator sich selbst, seinem Staate
und der Nation Ehre machen wird, schreibt er mit naiver Selbstbewun
derung. Aber alle, die ihn kennen, geben auch zu. daß er eine große Zu
kunft vor sich hat. Offenbar sieht sich Senator Thompson im Geiste bereit!
'.m Weißen Hause. Ein Mann von seiner Bedeutung und seinem Verdienste
ist ja beinahe gezwungen, sich um da! berste Amt zu bewerben. Wie er
n! in seiner Biographie erzählt, hat er bereit? zahlreiche öffentliche Stel
iungen bekleidet und in allen geradezu Wunderbares geleistet. Seine poli
tischen Erfolge, sg schreibt er wörtlich, stehen ohne Gleichen da in der Ge
schichte von KansaS. In diesem Tone ist die ganze Biographie geschrieben.
Jeder Satz ist eine kindische Selbstverherrlichung. Verschiedene Abgeordnete
liehen an Eitelkeit nicht weit zurück hinter dem neugebackenen Senator von
Kansas. Und auS der Haltung ihrer Kollegen werden sie sehr bald n
kennen, wie lächerlich sie sich gemacht haben. ,
., tGttmaniaHerold).
Herrn Bryanb Haupt'Argumcnt in Kalifornien wird wohl in
dem Hinweis bestehen, daß man. mit, der Gesetzgebung gegen die Japaner
warten solle, bis nach der Ctlbsiändigmachung der Philippinen. Dann ist
.panischer Zorn Ungefährlich. 'E'lgkntli merkwürdig, die pacifische Kliste
xat am begeistertsten sür die Einverleibung der Philippinen. Und nun hat
ihr die japanische Gefahr gebracht, die Lähmung de? Entschlußfreihei!,,
wegen dieser Gefahr.
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