Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, May 08, 1913, Image 2

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    TZaliche Omalia Tribuu.
i'itfce im Urwald.
5?oii Hjrtb loixr.TckZardt.
Na. sri, ts!:f fittilest du flter
wirklich mol Wort IcUen und unS
endüch erzählen, to', öu zu bei
nkr stnipsen, fl'inf.i ßrau rjefommen
lisl!"
Jawohl wir Nicken doch reif
sen. wi; du dir da unten n der Wild
nil d?!n GI3i voixrt hast."
Ter glückliche Bcsir kcr .samo
jen, kleinen ftnm wie 5tt nagelneuen
fi!!:rlktftfn Stttrndorfct Villa, deren
Einweihung man feictfr, lächelte still
rct sich hin.
.Cisentttf haSt fljr ja, recht, ich bin
euch die Geschichte roch immer schul
big, aber sie könnt d, Damen ein
wenig auf d Nerve sauen.
schlage also vor, wir ziehen unS
ins Rauchzimmer il.tui beim
Glimmstengel erzählt sich'3 sowieso
besser!- - . s
Einverstanden ' aber kneifen
eil, 'nicht, dos ss.nr dir."
AlZ fünf Minuten, später die ZI
garre qualmten und die Bowlenglä
ser neu aefullt Kantn. lehnte Fr,
LührsLn sich kxhaglichj im Klubsesse
zurück und begann: . ?
.M, ich oamalS l sind nun
gerade zechn Jahre Ur an meiner
Faktorei, s ich ficr cte nächsten
drei Iah perwalten sollte, on Land
stieg, war mir alles andere als Koh
zumute. DaZ kann ich euch ver
sichern: dtrffj niedertÄlchtige Empfm
den des von-, Gott und aller Welt Wer
lassenseins so hatte ich unterneh
mungsluftiger 25jährir Bursch mir
denn d!e Sache koch licht vorgestellt,
als ich drei Monate carher von Hain
burz aussegeltet Die Ozeanreise au
der kMarie WörmMn" war ja
prachtvoll geKesen; flußaufwärts
g'mg's nch noch on, solange ich auf
dem kleinen ncmgidampfer war. Aber
dann die sechs Wochen im Nuoer
Zanu den Ubangi. hinauf ganz al
In mit meinen sechs Schwarze
tu, ich San! -
Tagsüber lag ich wie betäubt im
tzalbdusel unter dem Sonnensegel,
und nachts lt MoskitoS! Uno im.
m? der Gedanke: .Wenn dir Nun so'n
Lieh die SchkafkrankheÜ oder sonst
was .Afrikanisches" einimpft!- Und
keine Menfchenseele, mit der ich ein
Wort reden konnte! innoer, mder
das Gefühl!
Endlich, eines Spätnachmittags.
rüttelte mein .Boy- mich aus dem
Halbfchlummer auf: JSlafia da
Haus! Tort, stehen Massa
WAftr
Nichtig ani Ufer stand ein
ziemlich ausaenurgelt aussehender,
bleichn, , sehr schmutziges Tropen
Nhaki gekleideter Europäer, der mich
in Empfang nahm niit den Wor
ien:
.Gott fei Dank, daß Sie da sind.
Herr Lührsen! Lange hätt' ich's nicht
mehr - ausgehalten hier! : Kommen
Eie, ich will Sie installieren
gleich morgen um fünf breche ich
auf! Keine Stunde langer IS tiö
t:g bleibe ich in diesem verfluchten
O.Xt
.Uj
Das war mein Willkomm.
Etwa? erleichtert seufzte ich indes,
sen auf, alS mein Vorgänger mir
sagte, mit dem Fieber sei es nicht
ss schlimm hier. Nur in der Regen
zeit und da seien drei Zoll hoch
Whiskch im Magen der beste Schutz.
Ich beschloß indessen im stillen, mich
lieber an Chinin ja hatten. Schlaf
kraakheit gebe es hier nicht. Die Ein
geborenen seien friedlich höchstens
untereinander fräßen sie sich gegensei
tiz ab und zu mal auf? ich solle mich
bloß mit dem DorfhäupLing gut siel
Ien für Schnupftabak sei er beson.
derö empfänglia-und abends nie.am
Tage nur nach porhertger Anmeldung
!ns Dorf gehen. .; -
Sechs Meilen weiter stromauf lebe
ein Engländer, Mr. WilkinS, mit sei
rer Tochter auf einer Faktorei; nette
Leute. Wen ich mal ernstlich krank
würde, solle ich den Boy dorthin
schicken. Dann sei, noch vier Meilen
weiter, noch ein Europäer im 2i
strikt. Senhor Mendoza, ein Portu
giese. , Aber daS sei ein Ekel, habe
vermutlich Niggerblut in den Adern
wie fast alle afrikanischen Portugie.
sen.
Allzuviel Arbeit gebe :S nicht.' Die
Jagd fei gut. Wildschweine und
asservögel in Menge. Ein bißchen
fctel Schlangen nie ohne hohe Stie
s.l auf die Jagd gehen. Und im übn
r,:n: die Zähne auseinander' beißen
1:7.3 die drei Jahre eben aushalten!
:3 ginge schon.
5 vorragend klang da? ollel ' ja
aber ich hatte A gesagt und
;-'J.t euch B sagen. Ich Übernahm
' .) V.t Yaktorei, daS heißt Wohn
t:':cheud auS einer Flucht von
7i sagen wir Zimmer-, La
"".ni und Gemüsegarten. Herr
, , ? fuhr am nächsten Morgen in
: : ' voller Freude den Ubangi
" : und ich war allein. Den
' " Ciwarzen, die zu: Fakts
;t:n, waren wirklich kein Ge
l' t'i tun? Kar allerdings nicht.
' c.i EJciaaen, wenn die
1 hr:-3, um ihren Tausch
: ; l irciSci. oder wenn sie ine
") fUtt hatten und frisches
: ZcrlZühner anboten. Mit
. ' .r.zT.ta, tm Dorfgewal
Ci im besten Einverneh
"i i!,-;. ,g:rn zum
Schwiegersohn gehabt und tot mir
nacheinander seine vier Töchter an;
aber Ich kennte mich doch nicht recht
entschließen.
Da I nun absolut kein Zerstreu
ungen hier gab, Zeitungen nicht er
schienen, ich daS Lage: doch auch
nicht alle Tage umräumen konntk, der
Kemüseaarten schon sowieso im besten
Stande war und ich vernünftigerweise
nichts so sehr fürchtete wie dem Da
mon. dem die meisten Europäer dor
unterliegen dem Alkohol in die
Krcllen zu stürzen, blieb mir nur
ins, da! mich ausrechthielt: die Jagd,
Die hatte zudem den lLorteil. einen
ss prachtvoll müde zu machen, daß
man famoi schlief und gar keine Zei
hatte, über seine Verlassenheit nachzu
denken. So gewöhnte ich mich denn
schließlich in kilrzerer Zeit an daS e
ben auf der Faktorei, ali ich aedach
hatte, und wenn jeden dritten Mona
der Inspektor auS Branaville her
aufkam zum Abrechnen und um die
Vorräte zu erneuern, fand er mich be
guter Laune und die Hauptsache
gesund und wohl.
Nun hatte mein lieber Freund
Mbujowamba mir eineS TageS saqen
lassen, seine Leute hatten zwei Mei
Ien oberhalb frische Flußpferdfpuren
gefunden, ob ich nicht Lust hätte, den
.schwarzen Teufel zu erlesen. Na
türlich ließ ich eS mir nicht zweimal
sagen: war mir roßwild bisher doch
noch nicht zu Gesicht gekommen. , Ich
setzte also meine Winches!erBuchfe
sorgfaltig instand, lud dem einen mei
ner BoyS für zwei Tage Proviant
uno, ver icyeryril ijaierr, ncaj mei
nen Drilling auf und ließ mich noch
v v a c.(c t-
vor Sonnenaufgang den llbangl hin
aufrudern.
Na, um eS kurz zu machen: von
Flußpferden keine Spur d. h.. eine
Spur schon, wo eins gewechselt hat-
e: aber die war schon mindestens
vierzehn Tage alt. Und die Suche
nach der berühmten frischen Spur
hatte kein anderes Resultat, als daß
ich und der Boy uns gründlich im
Urwald verliefen.
Mit vieler Müh haiie der Boy mit
dem Buschmesser einen Pfad durch
daS Lianen- und Dornenaestrüpp zu
einer Lichtung gebahnt, als ich wü-
enoes Hunoegebell vernahm und oa
nach ja ja daS war in weib
icher Schrei da aab s keinen
Zweifel!
Ich sprang hinaus in die Wald-
ichtung und sah zuerst zu meinem
nicht geringen Erstaunen ein weißes
Kleid; daS weiß Kleid deutete mit
dem Arm nach vorwärts, auf eine
riesige dänische Doqge, die. alle Haare
gesträubt, em am Boden liegendes Et
was anbellte; und die Etwas pellte
.ch bei näherer Betrachtung alS'elne
raktlg entwickelte Puffotter heraus,
d geblähten Halsek bedrohlich zun
gelte und gerade im Begriff war, loS
zuspringen. Ich riß dem Boy den
Drilling auS der Hand und,' machte
m,t einem Schrotschuß der bedenku
chen Situation ein Ende.
Jetzt sah ich, daß in dem weißen
Kleid ein bildhübsches Mädel steckte
eine Europäerin! So was Net
z hatt ich nun schon dreiVierteliahre
nicht mehr gesehen! Die jung Dame
wußt sich kaum genug ;u tun in
Tanksversicherungen und nötigt mich
zur nahen ffakiorei ihres Baterö. Mr.
Wilklns. Daß ich herzlich auf
nommen wurde, verstand sich unter
den obwaltenden Umständen von
elbst, und nach lange? Zeit verbrachte
ch zum ersten Male wieder einen oe
mütlichen Abend bei gebildeten Men
chen.
Was soll ich sagen alle vierzehn
Tage machte ich mich Sonnabends
auf zum Besuch bei der englischen
Konkurrenz: und daß zwischen mir
und Miß Edith bald ein stillschwei
gendeS Einvernehmen herrschte, wird
euch wohl glaublich erscheinen. Der
alte Mr. WilkinS schien die Sache
zudem gar nicht ungern zu sehen.
Gesprochen hatte ich aber noch nicht
mit ihm darüber ich wollte nat
en. big ich nach Jahr und Tag In
pektor geworden wäre und etwas zu
bieten hätte. -
Eine! TageS nun. als ich wieder
hinkam, wurde mir ein dunkelhauti
ger, schwarzhaariger Herr vorgestellt
Senhor Mendoza, der Nachbar
ven der andeeen Seite.
Sympathisch war mir der Gentle
man nicht. An und für sich . nicht
und noch weniger in feiner Art, in
der er um Miß Edith herumschar
wenzelte. Obgleich ich mir sagte, daß
lfersucht einfach lächerlich Ware
der dunkle Halbnigger und die blonde
Engländerin! Aber, wie gesagt, eS
gefiel mir nicht er maß mich
auch nicht gerade mit freundlichen
Blicken.
Sooft ich seitdem zu WilkinS kam
der verdammte Portugiese mußte
auch da sein! Editb behandelte ihn
zwar ziemlich herablassend, der alte
WilkinS mit gemessener Höflichkeit
half aber nichts. Der Kerl war. zu
ormgilch w;e 'ne Wanze.
.Unsympathischer Kamerad!"
brummte eineS Abends der alte Herr,
als Mendoza sich anscheinend ver
stimmt, durch Ediths schnödes Bet
halten empfahl. .Dabei habe ich ei
nen Verdacht auf den Menschen
wissen Sie, Mr. Lührsea. was In
ju ist?"
.Nein. Mr. WilkinS."
.Werden'S noch erfahren, wenn Sie
länger hier gelebt haben. Will nichts
gesagt haken, trai ich nicht beweis:
kann."
Am nächsten Montag fand ich früh
morgen! einen frischgeschlachteten,
weißen Hahn am Pfosten meiner
Hauötür hängen. wAha!" dachte ich.
Offenbar ein zarte Aufmerksamkeit
meinS Freunde Mbujowamba.- Ich
ließ ihn mir braten und gut schmecken,
DaS wiederholte sich die Woche dar
auf und dann noch mal. Schließlich
fiel mir doch auf. daß tZ immer
gerade weiße Hähne waren, di in I
unbekannter Anonymus spendete, uno
ich beschloß, bei nächster Gelegenhe'.
mit Wilkin davon zu sprechen
Aber darau wurde zunächst nichts
DaS Tropenklima schien endlich doch
seinen Tribut zu fordern ich fühlte
mich Sonnabend ernstlich unwohl und
mußte zu Hause bleiben.
Als ich die Woche darauf hinkam
und von den Hahnen erzählte, schut
telte Wilkin! den Kopf,
.Haben Sie'I vielleicht mit einem
Schwarzen verdorben. Mr. Lührsen?
Der weiße Hahn soll nämlich Juu
ein Zauber sein! Nehmen Sie
sich in ackt die Kerl; verstehen sich
aufs Vergiften! Zum Beispiel mit ge
mahlenem GlaS. daS sich in den
Darmzotten festsetzt, oder mit zerhack
ten Borsten von Raubtieren. Sie
waren unwohl? Sehen Sie Ihrem
Boy auf die Finger!
Donnerwetter daran hatte ich
nicht gedacht! Aber den Boy nahm ich
mir vok.
Zamba". srach ich. .weißt du. waZ
da! hier ist?" Tamk.' zeigte ich ihm
öle Nllpserdpeitsche,
Ja. Massa!- sprach er und schlug
die Augen nieder. '
Und weißt du. was das ist?'
Damit wies ich ihm den Revolver.
O Massa Samba nichts tun!
Zamva nichts getan haben'.
Sage ,ch auch aar nicht, mein
Junge: Aber höre mal, wenn ich
noch mal weiße Hahne finde, k
kommst ou hiermit Hiebe, baß vu acht
Tage nicht fitzen kannst, und habe ich
noch mal Leibschmerzen, dann schieße
ch dich ohne Gnade zusammen! Ber
standen? Und wenn mir etwas
Schlimmeres passiert, dann kommt
Mr. WilkinS und bringt dich nach
Brazzaville zum Konsul, und dann
wirft du gehängt! Du haft mich doch
genau verstanden, alter Freund
nicht wahr?'
Der Schwarze fleht und schwor,
er könne nxdr für weiße Hahne noch
ur MassaS Leibschmerzen und Fie
der. Wie oem nun war, weiß ich
nicht. Tatsache ist aber, daß beides
von da ab nicht mehr vorkam
Ich verkehrte wieder reaelmäßig bei
WilkinZ; Senhor Mendoza ließ sich
von etwas weniger sehen; Edith sag
e mir. er sei anfangs immer on an
deren Tagen gekommen, sie habe ihm
aber zu verstehen oeqeben. daß sie oie
Woche über stark tn Anspruch genom
men seien und der Sonnabend zum
Empfang von Besuchen ihnen onge
nehmer sei. Daraus hatte er anschei
nen denn doch seine Schlußfolgerung
gezogen.
Ich hübe noch vergessen, zu erwäh
nen, daß ich tn der Regel meine Be
suche bei Wilkins per Ruderboot
machte, d. h., rudern ließ ich Zamba;
ein so großer Sportfreund ich ja auch
sonst bin rudern auf dem Ubangi,
in Tropenhitze, ist nichts für unser
einen. Man konnt aber auch auf
einem alten Elesantenpfad quer
durch den Urwald von mir auS zu
WilkinS kommen. Ich kannte den
Weg. wenigstens bei . Tage; wenn
ich Montags früh nach Sonnenauf
gang heimkehrte, hatte ich ihn oft be
nutzt. Der Sonnabend kam heran, und
ich wollte natürlich wieder hin. Da
mußte Zamba ausgerechnet heute um
Urlaub bitten; im Dorf sei ein Fest,
da möchte er dabei sei.
Nur war eS nicht ratsam, dem
Kerl die Erlaubnis zu verweigern.
Darauf war ich von vornherein auf
merksam gemacht worden. Mit den
Fsten ; der Schwarzen hat's näm
lich so seine eiaene Bewandtnis. Biek
Aberglaube soll dabei sein und
mancherlei bort vorgehen, worum e,n
Europäer sich am besten nicht-iküm
merk. Unangebrachte Neuaierde soll
schon manchem ' schlecht bekommen
sein. ; ,
Obgleich es mir also beglich
schlecht paßte, willigte ich ein. Da
wir gerade Vollmond hatten, getraute
ich mich auch bei Nacht den Wea u
Wilkins zu finden und brauchte nicht
aus ben Besuch zu verzichten. Ich
war ja inzwischen längst mit dem Ur
Wald vertraut geworden. Schrecken
hatt der für mich kein mehr und
für alle Fälle nahm ich ja mein Ee
wehr mit.
Ich ließ also nach der TaaeSarbeit
Zamba noch ordentlich aufräumen.
oann konnt r gehen. . Dann machte
ich mich selbst beizeiten auf den Weg,
um noch so lange wie möglich 2a
geslicht zu haben, und ,oa kröbliÄ
meine .Straßen- obwohl so' afri-
raniiazer lesan:enpsao mit 'ner deut
schen Landstraße verzweifelt wenig
Ähnlichkeit hat. '.. , . ;
Ihr mufzt nämlich nickt denken.
daß daö Marschieren daraus eine be
aueme Sache ist. Freilich, solange
oer Pfad su ch ist. geb 's an: solch
eine Elefantenherd trampeit alles so
gründlich kurz und klein, daß , der
schönste Weg gebahnt ist. Aber die
Ttopenvegetation! Einfach nicht tot
zukriegen! DaS Kropzeug von
Schlingpflan. Lianen. Tornzwei
s;en macht sich immer wieder breit. So
brauchte Ich denn doch längere Zeit,
al ich gedacht hatte, und ehe Ich mich
dessen versah, toar'S dunkel. Dämme
rung gibt'S in den Tropen nicht.
Kaum ist die Sonn weg, ist'S auch
schon pechfinster.
Ter Vollmond, auf den ich gerech
net hatte, erwx sich im Walde oll
wenig zuverlässia, Strakenreieuch
tung. Die hohen Bäum mit ihrem
Nanlengewirr von Schmakohkrpslan
zen hinderten ihn am richtigen ssunk
tlonieren. Genug ich konnte
schließlich kaum mehr die Hand vor
den Augen sehen und verwünschte
bald meine Katteridee. mich bei
Nacht hier hinausgewagt zu haben.
Nicht mehr aus noch ein wußte ich
und stapfte fluchend und schimpfend
vorwärts.
Da endlich ein Mondstrahl
die Bäume standen nickt mehr so
dicht eS mußte die mir wohlbe
kannte Lickitung sein. Aber waS war
denn oaS für ein Geion, öas oayer
drang wie Trommelschläg, Stim
mengeiohle?!
Borsichtig trat ich hinter einen Dek
kung bietenden Strauch Teusei,
daS war ja gar nicht meine Waldlich'
tun ich mußte mich verirrt haben.
Und was ich sah. ließ mir fast daS
Blut gerinnen.
In der Mitte der Waldlichtung lag
ein großer Fekttlock wie einer
r. i 'fr r -. v : .
cer nugcionicotn uprcciniaic, r
man hier und da in der Luneburger
Heide findet. Auf dem Altar kniete
mit gebundenen Händen ein Schwar
zer; davor stand ein anderer, den ich
I cm L,jtL - , -, v V
im iiunuiicyi 019 meinen tficuuü
Mbujowamba erkannte trotz der
scheußlichen Malerei, mit der er sein
holdes Antlitz .verziert- hatte. Wie
der leibhaftige Satan sah oer Halun-
ke auS. Steif wie ein Stock stand er,
in seiner hocherhobenen Faust blitzte
ein langes Messer.
Rechts daneben stand ein anderes
Scheusal, daS die große Holztrom
mel bearbeitete. Und rings um den
Altar tobte, raste in einer Art von
manadenhaftem ?rk trot die ge-
samie mannliche Dorkbcwohnerschaft,
die offenbar schon mächtig viel
PalmschnapS konsumiert haben muß
ie. während die Weiber grölend im
Kreise gelagert auf öer Erde kauer-
ten. : '
Und mitten unter den Tanzenden
erblickt ich den edlen Senhor
Manuela de Mendoza in höchsteigener
Person!
DaS Scheußlichste aber sollte noch
erst kommen. . Als die Bande, deren
viehische Bewezunaen schließlich in
dnvulsivifcheS 1" Gleiderrenken und
Zucken übergingen, daß den Kerls
buchstäblich der Geiser vor dem Mun-
de stand, vor Erschöpfung f3st zu
ammenzubrechen drohte, horte die
Palmenmusik mit einem dumpsen
Schlage wie cbaebrochen auf, und der
Gesang verstummte. In diesem Au-
genblick fuhr dos Messer dcS Ober
bonzen Mbujowamba dem unaluckli
chen Schlachtopfcr in die Kehle .
der aufspritzenoe Blutstrah! wurde in
einer hohlen Kürbisschale ausgefan
gen, und unter vielem , Zeremoniell,
nachdem Mbujowamba vorgekcstet hat
e, kreiste der anmutige Trmkpokal in
der Runde, d. h. nur unter den Her
ren. die Damen bekamen ungalanter-
weise nichts davon.
Nun der religiöse Teil der Feier
hiermit erledigt war, schritt man zu
den weltlichen Geschäften. Anscheinend
wurde unter Mbujowambas Borsitz
und Mendozas Assistenz ein Gerichts
verfahren eröffnet, bei dem die Pri
vatftreitigkeiten des Dorfes gefchlich
et wurden. Da 'ch von der Eingebo
renenenfprache nur wenig verstand.
blieb daS meiste mir dunkel.
Ich hatte mich natürlich längst zur
Erde niedergeworfen und mich vor
allem vergewissert, ob mein Gewehr
auch ordentlich gesichert war.
Wenn daS Ding losging, war'S um
mich geschehen wenn auch vorher
ein paar schwarze Teusel hätten, dar
an glauben müssen. . ,
Dann steckte Mendoza und Mbujo
wamba die Köpfe zusammen, und
mit lauter Stimm rief der Herr Bor
sitzende:
.Zamba!"
Mein Zamba trat in den KreiZ.
Daneben, mit langer Nashornpeitsche
bewaffnet, Senhor de Mendoza.
Du Schuft" schrie dieser den
Schwarzen an, .ist heute nicht das
Bollmondsest? Und der Teutsche lebt
och?"
Gnade, Massa", wimmerti Zamba.
Massa Lührsen großer Zauberer!
Alles wissen! Wollen armen , Zamba
otschießen, wenn nochmal GlaS in
Essen tun, oder hängen lassen."
Halunke, hast du dich verraten?-
obi Mendoza, den die Wut in helle
Raserei trieb und klatsch, klatsch
sauste die wuchtige Peitsche auf
ZambaS nackten Rücken, daß daS Blut
aufspritzte. Laut aufschreiend wich
der Unglückliche zurück Mendoza
ihm nach und nun kam das, waS
ihm zum Verhängnis und mir zur
Rettung wurde.
Zamba war nach der Richtung des
Altarsteink gelaufen, wo Mbujo
wamba stand. Mendoza mit seiner
Peitsche natürlich hinterdre'.n. Da
wollte sein Unglück, daS ein Hiev
den Oberpriester mitten in3 Gesicht
ras.. , ' . . ..
Ein hundertslimmiger Qutschr
ringsumher, die vom Schnaps und
Bltitraulch zum Wahnsinn ausgefla
chelten Schwarzen stürzten sich au
Mendoza. schleppten ihn auf den
Ctein.
Bei lebendigem Leib rissen sie Ihm
stückweise die Sl'.eScr aus.
Ich fiel vor Entsetzen in Ohn
mackt.
AIS ich aufwachte. war'S Heller
Tag. Der ginze Her'nspuk der
schwunden. Mein Gewehr lag neben
mir.
Wie zerschlagen raffte ich mich auf.
arbeitete mich ourchS Gkstriipp, fand
den richtigen Elefantenpfad und Wil
kin ffakiore'.
Sechs Wochen lana lag ich dor
im Fieber. AIS ich zu mir kam und
wieder ausstebea konnte, hatte Wil
kinS eine lange Untredung mi
mir. Im Fieber hatte ich die Hälft
von allem, was ich gesehen, aukge
schwätzt.
.Ein Ju-ju-Fest!" meinle WilkinS.
.aben Sie n gehört, daß Misch
ling; von Weiß und Schwarz oft. ab
ler Lußenn Zivilisation zum Trotz.
in den Wildheitszustand ihrer afrika
Nischen Vorfahren zurückfallen? Men
doza ist nicht? als ein Opfer seiner
verhängnisvollen Abjtammung von
annivaien.
Sie aber müssen unbedingt von
hier weg; ich habe schon an Ihren
non ui nach Brazzamlle 'schrieben,
deran Ihr Haus weiterberichtet hat.
Wuroen St etwas vaaeaen baben.
für unser HauS in Europa tätig zu
sein? Und wollen Sie eine, die Sie
fürs Leben gern dahin begleiten möch
te, mitnehmen?-
.Seht ihr. so bin ich m me ner
grau gekommen!"
Ter Tktektiv.
Skizze von Tagg Lorny.
Im .Grandhotcl" herrschte nicht
geringe Aufregung. Die Badeaaite
tuschelten miteinander und zeigten auf
uiicn neuen ANiommiiNg, oer laslig
IM auchsalon aus einem Schaukel
stuhl saß, die Zigarre wischen den
gefunden Zähnen, eine Zeitung auf
oen Knien. Er war auf englische
AN gekieivet. gut gewachsen, m,t gu
ten Manieren und von höflichem, ver
kindlichem Wesen.
Manner. und Frauen blickten ihn
interessiert an. Das also war der
veruhmte Detektiv Joe Jackson, von
dem man schon so viel gehört hatte.
und augenblicklich, so tuschelte man
sich in die Ohnn. sollte er einen
Verbrecher verfolgen, der nicht minder
berühmt war. wie er. Seinen Na
men kannte keiner. Er nannte sich
bald Kurt Dernick. bald MarauiS de
Lkve, bald ging er unter englischem
Namen. Deutsch sollte er ebenso
akzentlos sprechen, wie französisch oder
englisch oder italienisch, und so war
auch seine Nationalität schwer festzu
stellen.
Der Hotelgäste bemächtigte sich na
türlich eine mit Interesse gemischte
gurcht. Man wurde plötzlich miß
trauisch gegen jeden. Konnte nicht
die er oder ner eS sein, dessen Be
kanntschaft man hier gemacht hatte?
on Joe Jackson konnte man dies
schwer sagen. Sein Wesen, sein Be
nehmen blieben sich immer gleich. Er
plauderte gern mit den Gästen, gab
bereitwilligst Auskunft, erzählte in
teressante Anekdoten aus seinem Le
ben. Allerdings auf einem Gebiet
wurde die Neugier seiner Bekannten
nicht befriedigt; aber war eS denn
nicht selbstverständlich, daß der Detek.
tiv von seinen jetzigen Plänen nichts
erwähnte? Eine Unvorsichtigkeit könn
te alles verderben. Und eine Jagd
auf Bcrnick war mühselig genug.
Nun, Mister Jackson. waS würde
Sie tun, wenn Sie Bernick fangen
würden?" fragte ihn eineS TaaeS ein
munteres Backfischlein, die Tochter
eineS reichen Großkaufmanns, , der
auch im Hotel wohnte.
.Was?" - Der Detektiv strich sich
lächelnd Wer sein , rundliches Kinn.
.Selbstverständlich werde ich ihn. ein
liefern der Polizei." .
Er sprach mit unverkennbar eng
lischem Akzent, aber fehlerfrei, denn
er war lange in Deutschland gewesen.
Finden Sie nicht, daß eS schade
ist. einen solchen Menschen einfach
einzusperren? Eigentlich ist er doch
genial . sagte das junge Madchen.
0 ve! Natürlich wäre das schade.
ihn einfach einzusperren. Man muß
es doppelt tun, sonst ist er Ihnen ,m
Handumdrehen sott."
.Wissen Sie. Herr Jackson, ich
möchte Ihnen behilflich sein, ihn ein
zufangen. Ich glaube, ich habe Ta
lent dazu." . !
.Aber Nelly!" sagte die Mama zu
ihrer übermütigen Tochter.'
Der Detektiv schien einen Augen
blick nachzudenken.
- .Hm daö wäre nicht so schlecht!"
.Hören Sie nicht auf sie," sagte
die Mutter. .Außerdem verbitte ich
mir. daß Du in solchen Dingen Dich
betätigst. Jetzt kommst Du mit
unS!', ,, -
Eine halbe Stunde später stand
Nelly aber doch wieder bei dem De
tektiv. der über den Eifer der Kleinen!
gutmütig lächelte. '
.Soeben fanden Sie eS noch für
schade, daß man so einen genialen
Menschen der Polizei überliefert, und
jetzt wollen Oie schon selbst dabei
behilflich sein! Oder wollen Sie am!
nve gar meinen Plan vereiteln?"
Avex nein. Miiier Jackson, ich
sinve S ja sg furchtbar interessant!
linH es ..x .1 i -.
vy ii mu ui, yd n I (in
Mensch unschädlich gemacht Un
.Sehe Sie. da, klingt schon dlel
vernünstlaer! Also Sie wollen mir
wirklich helfen. Fräulein Nelly?"
.Aber k dock! an a w!t
er hrnn 4 firfirr,Th
' -. .., n . , i
.WS? Hier im Haufe? Um Got
te willen, wo? WeSbalb nebmen Sie
Ihn nicht fest. Mifter Jackson?" -
.Da, geht nicht so einfach. Am
besten wäre e,. Ihn bei irgendeiner
Tat abzufassen; denn wenn er Legi-
tlmationSvaviett htl fi hr, yt
einen anderen Namen lauten, und
wir ihm nickt nachweisen können, wer
er wirklich ist. müssen wir ihn wieder
frei lassen. O. er ist ein geriebener
Hund!"
.Hm " Nelly dachte nach.
.Ja. wissen Sie. ffräulein Nelln.
jetzt sind die Leute so Lngstllch und
vorsichtig geworden. Seitdem sie
wissen, um waS eZ sich handelt, da
wuo er vor ver ano Nlcyls wagen.
Er weiß auch, daß ich hier im Hotel
. i. . l .
vin
Da, wein er? Natürlich. MI
sttt Jackson! DaS weiß ja jeder! Aber
weshalb bleibt er dann hier?"
.ES würde ihm doch nichts nützen,
wenn er wegfahren würde. Ich wäre
gleich hinter ihm drein. ES möchte
aucy Aussehen erregen!'
.Ja. weshalb stiehlt er aber bloß
etzt nicht? DaZ ist doch wirklich zu
dumm! Mister Jackson, ich hab'S!
Ich lasse mich kestehlen, und dabei
,aen o.
Sie lassen sich bestehlen? Wie
Machen Sie deNN düS?-
.o ein ui? ulio,,.,g. ja
asse unsere Tur offen, lasse irgend
csx. -:r-x m
etwas draußen liegen, einen Ring
1 , iIT 71
Der Detektiv lacht über ihren
. cf t .
.S,e meinen wirklich, dak er e neZ
R'NgeS wegen sich einer Gefahr auS-
. . - "
:fu ,uulüt w
OWtn.
ti.r. T.jt !jti
O, . . , ,
.Ja, dann dann werde ich
m. e-j. .a 9 .
Ä WA
bekommt ihn doch gleich zurück, da
Kie . ihn dem lerorecher yx gleich
wieder abnehmen.
.Aber selbstverständlich!"
Abends herrschte große Aufregung
m Hotel. Der kostbare Schmuck von
Nellyz Mutter war verschwunden,
.Seien Sie beruhigt, gnädige
Frau-, sagte der Detektiv, .seien Sie
versichert, daß ich den Schmuck in
ürzefter Zeit in meiner Hand haben
werde. Der Verbrecher befindet sich
hier in der Nähe, ja. unter diesem
Dache. Bis morgen früh wird schon
alle geschehen sein."
Am anderen Morgen erschien vor
dem Hotel Mister Jackson im Reise
mantel, mit der Reisetasche in der
Hand. Nelln ging ihm entgegen,
iebernd vor Aufregung. Er schien
hr etwas verändert. Ein wenig
größer, schlanker, auch der Blick war
anders.
Mister Jackson, wollen Sie ab,
reisen?"
.Abreisen? antwortete der Ange
redete mit einer ganz fremden Stim
me und blickte etwas erstaunt drein,
Jq romme vocy ,oeoen
n. Und dann, woher kennen Sie
mich denn, mein Fräulein?"
Aber, Mister Jackson, waS sür
eine Komödie spielen Sie? Sie ha
ben MaSke aemackt. Jbr Gesicht ver
jp v r r, .1 ra rrr r. .
ändert. Gestern haben Sie denn
unseren Plan vergessen? Wir
wollen doch Bernick fangend
.Dazu bin ich allerdings gelom
men
.Nun ia. 3 flinct doch alles
o schön! Er hat den Schmuck mei
nn viama v vatfita, uno -it run
tm nf... i. ryi . i
v, v vv n,. mnjmw.-
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Aberda, wissen sie doch: .
Nichts weiß ich Sie irren sich
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rx-s.vi . vj. trn t.
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ruck. Da war eine ganz andere
Stirn, nur eine ziemlch Aehnlich
eit mit Jackson war vorhanden, aber
nrt hrtrn ftt fnr0TT ' 1
MrÄrW.,i
erzählen iä mir ZleS, waSäh
rend der letzten Tage ge cheyen m -
rn.rf fU. 4,t ifcr MnAft.1 in
Ohnmacht. . Stotternd erzählt, sie.
wo sich abgespielt hatte.
Sie sind hereingefallen, mein
Fräulein." sagte der Detektiv kalt
blütia und lächelnd. .Ihr Joe Jack
on ist der Verbrecher Kurt Bernick.
i sitifi inS Vi, in ftsoTwiT!
M m1t'm7r .tf W te e
rn-rr. mm.- mur Ms-- ..
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und siich.ßtuBenk. Mg er m
Hotel.
Freude de, AdtlS.
eugeadelte Frau Kommerzienrat:
Wie ich mich freu auf morgen.
Kommerzienrat: Warum erst auf
nicrgcn, jow jiiiu vwj yru ,qon
adelt? , '
vx. i '
Frau Kommerzienrat: Aber mor
gen werd' ich , zum ersten Mal tu
wachen als gnädige Frau"! i
Hochtouren i Spibergea.
Schilder fer, l,,m.kt ti arfrf.
schilt Landel.
I tm . ....
auf
die
den
der
Mdensten Teilen der Welt gesehen
VT 5. ube ich. daß einige von
m mx ,m Innern von Spitz
W entgegentraten, zu den oller
i -j ri . . . . . . - -
i iujöii ien flenoifN. mlxi Diesen Uilor
ten feiert der englische aorscbunak
isende und Geograph Sir Martin
Eonways die Alpenwelt Spitzbergens,
nt arktischen Lande, da, gerade
in htn letzten Wochen wieder fo viel
genannt worden ist.' Die Gebirge.
j1' Ii4 im Norden und Suden er
beben, sind verbältnlSmäkia klein.
iu dem Meeresspiegel, über den
s' ragen, sind sie mit Schnee be
eckt. aber die größte Erhebung dS
Landes geht wohl nicht über G000
Fuß hinaus, und die gewöhnliche Hö
he der Bergketten liegt zwischen 2000
und 4000. ssuk. Aber wenn man
bedenkt, daß die Schneelinie der Al
pen im Sommer etwa 10.000 kruK
bch liegt, so wird man einleben, dak
I tvi.r. tj . . . . ' .w-
rr eolrgslelltN mit ven Alpen
wohl verglichen werden können, wenn
man annimmt, die Aloen wären b S
an ben Rand firer Sommerlckmee
linie inS Meer versunken.
Jede alpine Hochtouristik entwickelt
sich ja erst im Bereich deS ewigen
Schnees, und so können e, denn die
Lohen von Svitiberaen mit denen
öer Alpen wohl aufnehmen. Die
Bergketten dieses arktischen Gebiete,
sind sehr viel enger aneinander
dränat als K! fc, Win.n
streckt sich neben Kette hin in einer
ntsernung von 3 5 Kilometer, so
dak man. wenn mnn ,,s nk.
Svikk eKt. eine rstmmTi M?,n,
. ' 7 '
ron Berggipfeln um sich sieht, ein
randios, Nnnr kg, K,
der die Alpen noch eine andere große
edirgskette eine Parallele bieten.
Es ist. wie wenn die ungeheure Welt
ta Himalaja auf ein Fünftel der
iu',,rt
I VUill UllLi UUIL nilCIIL lililUCIl
s?vfel u, licktb? mmnM Xthm
I ..' 7 " '
wäre. Auch die Berge bei Süd
hnsnrTr.a Vi in r., o.; .
f.iHMiu k. v n, ii. iiniLi .ni l tlll
m...,.:,
I umni, viciiii icuicil iociuiciiu
diesem , wildzerklüfteten AvZ
Bei dieser Unzahl von Spitzen findet
sich naturlich Gelegenheit für Hoch
iouristik Zeder Art. Da gibt eZ na
delspitze Felsen, deren Abhänge steil
und zerrissen niederstürzen, rund
Kuppeln. Pyramiden, kurz Erhebun
f-tR leoer Art und Form. Jeder Gipfel
'st noch unberührt vom Menschen
f&. sodaß der Bergsteiger nur zwi
föe den .Neuheiten" zu wählen hat
uv oas Gluck der Eroberung jung
srauiiqer Hohen vollauf kosten darf.
Reisen im Innern von Spitzbergen ist
freilich keine leichte Arbeit. Man
muß alle seine Habe auf einem
Schlitten mit sich ziehen, und die
chlitten haben das denkbar ungun
stigste Terrain zu überwinden. In
nerhalb von 14 Tagen waren Con
ways Schlitten immer zerbrochen.
Die Gletscher sind in ibrem unte.
n 9auf hur nnTihTi?rrw flnfnw
rinihe von Spalten in Eistürme zer
spalten, und nur mit größter Schwie
rigkeit läßt sich ein Weg in diesen ge
fährlichen Irrgärten finden. Weiter
oben hält dann den Touristen ein
mit Wasser vollgesogener Boden fest,
da sich der Winterschnee durch daS
langsame, aber beständige Tauen im
Sommer in eine Art tiefen Scklam
mes verwandelt hat. der auch nicht
die leiseste Last trägt. Drei bi! vier
. . , . m .
Kilometer weit watet man so biS
an die Kniee oder an die Brust durch
eiskalten Schlamm. Hier und da
sind große Abflußröhren zu kreuzen,
deren Bett von blauem EiS außeror
dentlich schlüpfrig ist. Aber noch hö
her oben verschwinden dann all die
iinnn,ümtts,tt,n wn
btrn umfärtat ein weites Rereick nit
I. ... -..,-. .... . .
schönem festen Schnee oder körnigem
Ei auf dem man M i Sk ern vor
, . . .. , , ,
ircfjucr; vorwaris rommr. Bon ei
mm gefgnten Lager hat man nun
m?fc, h m,,nkft, KMnMi
r.
dieser Szenerie 'zu bewundern.
' .Die herrlichste Tour in Spitzber
" 71
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( ZTXZi:
fvfi- vuui bwt',vii
H den Mount Hedgthog. Er scheint
Kde auf dem Rande d,, Meeres
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" -.' "ZVT m?7r
der. Durch einen dichten Nebel klom
plötzlich im reinsten lichtesten Son
nenschein, in der einsamen Höhe nur
umringt von all den Spitzen umher.
Die Sonne zu unseren Häupten mal
te in dem wogenden Nebelmeer ein
Wechselndes Spiel der wundersam
Achter und glühendsten Färb
die dann wieder von tiefen blau
en,
tiefen blauen
verschluckt wurden. Kein
Wind noch irgend ein Laut war in
,, 0kt i In in,:. sUt.
g.- ?
Summen, wie daS Schwärmen einer
ungeheuren ' Bienenfchar: dieses Ge
mhim tniiTn benirirtrhf hnn hm ,,n
aiifbörlichen Niederkallen kk,in,r Mi
,,vfen. die durch den Sonnenlebein
von der Eismasse abaetaut wurden
und mit einem an, , m,mr
r . ; "
, kiemt Teilchen zersprangen,
UL.
Der Staat Peru beabsiatlat
in nächster Zeit P0.000.000 für Le
wasserungszwecke zu verausgeben.