Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, April 18, 1913, Image 5

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Adtebilder aus dem sngenumWObenen Mbeinlande.
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Langsam, ali ob er sich nor schwer
Von dem poesievkkhcrrlichten Lonleiselsen
irennen konnte, ist der Dampfer ström
akkarts durch die acbeimnisvollen viyein
strlidel dahingeglitten und nach der wild
omantischen ffclsenlandschast derührt
daS freundliche Städtchen St. Goar zur
Linken wie eine liebliche ?ldvlle.
Mit Recht nennt Bädeker diese Stadt
, die stattlichste der kleinen Rheinstadte
Diesem schmucken Städtchen hat die Zeit
nichts anzuhaben vermocht, frisch und
blühend ist es geblieben wie eine junge
rothwangige Maid. Diese Stadt muß
einen recht fürsorglichen Schutzheiligen
hciben. St. Goartus, der fromme
Ettaubensbote, der hier anfänglich in einer
Höhle, -späterhin in der Stadt wohnte,
' und der zu feinen Lebzeiten bereits so
wunderthatig war, daß er einst zu Trier
seinen Mantel an einem Sonnenstrahl
-fhängte, wird auch im Jenseits seiner
. lieben lstadt sich treulich angenommen
', haben.
St. Goar ist das römische Trlgorium.
Det heil. Goar predigte hier Im 6. Jahr
hundert das Evangelium; bei seiner
, Kapelle entstand ein Ort, der noch jetzt
i, , seinen amen tragt, ist. Goar war
Hauptort der Grafschaft Katzenellnbogen,
kam dann an die Landgrafen von Hessen
, Casscl. Hessen'Darmstadt und Hessen
RinfelS. Seitwärts der Stadt liegen
die mächtigen Ruinen der Festung Rhein
felö.
Die, Stadt wurde im 12. Jahrhundert
befestigt, und die Festung 1626 in einem
Erbfolaestreit von den Neichstruppen mit
8000 Mann belagert, aber von dem mann
ha...., Kommandanten Joh. v. Ufseln
jlänzend vertheidigt; erst der ausdrückliche
, Lefchk seines Fürsten. Landgrasen Moritz
on Hessen, vermochte ihn zu kapituliren.
Nach ehrenvollem Abzug der Garnison
Mm Konsul Prohaska.
Albanische Blutrache.
' Kim Tr. Ernst IS?.
Als ich vor drei Jahren den türkischen
lozug durch Albanien mitgemacht habe.
,a bin ich in Prizrend der Gast des jetzt im
lerbischen Konflikt vielgenannten und für
!ange Zeit todtgeglaubten österreichischen
Konsuls Prohasla gewesen, eine geborenen
vchmen, dem auch die reichS'deutschenJn
ikressen anvertraut find. Ich hatte eS gut
zetroffen; Konsul Prohaska war eben von
:ner mehrtägigen Gemsenjagd auS den
ilbanischen Bergen heimgekehrt und Waid
nannsheil war seinen Strapazen beschie
m: tz brachte eine Gemse heim. Droben
im Gartendickicht beim Konsulat saßen
v'i in nächtlicher Dämmerung, bei einem
j'ten Trunk Albanerweins, feurig und
'ich. wie ein spanischer Südwein... Die
ünsfen zirpten gleich Heimchen am Herd,
id wäre der buntgegllrtcte albanische
rwnäc tücht mit seinen silberverjiutüi
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oar und Nbeinkels.
drangen die spanischen Rotten in die
Stadt, brandschadend und verwüstend.
Schlimmeres Laos traf die Stadt
1645 43 durch die Franzosen unter
Turenne, welche die Stadt auf unerhörte
Weise drängten. Die Verpflegung der
fcrtmährend kommenden und gehenden
Kriegsvölker verursachte eine Theuerung,
bei der das Malter Korn 240 Gulden
kostete. In der Stadt ist die evangelische
Stiftskirche nicht ohne Interesse, ein Bau
mit alter roman. Krypta. Die Kanzel,
aus einem Stein gemeisselt, ist merk
würdig. An der Altarplatte fehlt ein
Stück; Gustav Adolf soll es im Zorn
über die Zerstörungswuth der Spanier
mit dem Schwerte abgehauen haben.
Aus einer Mauer an rer Südseite des
Kirchhofs, recht unten n der zum
RheinfelS führenden Chaussee, steht eine
für Alterthumsforscher interessante Py
ramide aul rothem Sandstein. Jede der
4 Seiten hat als Verzierung das Bild
eines menschlichen Kopfes mit Gulrlan
den. ' Unter den vielen verschiedenen An
sichten über die Bedeutung der Säule
scheint die A. Reichensperger', welcher
die Säule für eine vorchristliche, celto
gallische hält, die richtigere zu sein; sie
stand ursprünglich in der Nähe von
Pfalzfeld auf dem Hunsrücken an einer
Stelle, wo sich, nach der Ueberlieserun.
ein heidnischer Tempel befunden hat, des
fen uebeirest? ibZi , noch , vorhanden
waren.
Früher rnukte jeder Reisende, mochte
er Christ oder Jude. Katholik oder Pro
tcstant sein, s,ck zu St. Goar taufen las
sen, d. h. wledertausen lassen sogar
die Freireligiösen und Atheisten mukten
an diese Taufe glauben und thaten e
aerne., Damit hatte tS nämlich folgende
Bewandtnis: Jeder, der zum ersten Male
nach St. Goar kam und dort, namentlich
Pistolen gewesen und die türkische Schild
wache vor dem HauS ich hätte mich
behaglich daheim fühlen können ....
Und der Konsul Prohaska hebt an:
Wir in Albanien haben die Höhe von
Korsika und Sardinien geographisch,
liegen aber faktisch tiefer olö die dortige
Bendetta. Dort sind eS immer nur
wenige, die dem Gewehr gehören, hier sind
eS alle, immer und überall, der Knabe wie
der Mann, auf dem Feld und in der
Hütte, bei Tag und bei Nacht, vor Men
fchen wie vor Gott, in der mohammedani
fchen Moschee wie in der katholischen
Messe. ... Ich habe einmal in der Ljuma
gejagt und habe meinen Kawaß, freie
türkische GenSdarmen, als Bedeckung ge
habt. Wir sind von Blbanen aufgenom
men worden, sie haben uns Kaffee und
Zigaretten gereicht. Die Gastfreundschift
gilt so alS besiegelt. Die Albaner haben
unS dann zum Tors hinausbegleitet und
mich seierlich verabschiedet . . . Wir passt
ren später eine Schlucht und .treffen, dort
unsere albanischen ,Gastsreunde' wledcr
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im alten Gasthaus .Zur Lilie" Lbernach
tete, wurde an das Zollhaus geführt.
Aus seinen Begleitern muhte er sich einen
Pathen wählen. Hieraus wurde ihm ein
an der Wand festgemachte?, rund um den
Hals schließendes, messingenes Halsband
umgelegt und der Pathe fragte, ob er mit
Wasser oder Wein getauft sein wolle.
Sagte der Täufling: .Wasser erhielt
er einen Eimer Rheinwasser über den
Kopf; sagte er aber Wein'', so muhte er
eine Steuer für die Armen entrichten und
dann ging die ganze Gesellschaft nach dem
Gasthof zurück. Dort legte der Wirth
einen eigenen Ornat an und verlas ihm
die Pflichten und Recht der Hansel'Rit
ter, zu denen der Täufling nun gehörte.
Eine der ersten Pflichten bestand darin:
möglichst wenig Wasser, diel Wein und
nie aus leerem Glase zu trinken: .seine
Rechte waren: die Jagd im Rhein und
daS Fischen auf der Lorelei.
Nachdem er da? gelobt, wurde ihm eine
me,ngene Krone (sie soll ehemals der
goldct gewesen sein) aufgesekt, und dann
ihm der wirklich , kostbare Humpen mit
gutem Wein gereicht, den n viermal , 1.
auf daS Wohl Karls deS Groben; 2. auf
daS der Königin von England; 8. auf das
des Landgrafen von Hessen und 4. aus
vas der anweienoen Gesellschaft leeren
mußte; alsdann wurde sein Name In daS
Matrikelbuch aufgenommen, den Armen
abermall eine Steuer gegeben und dann
meist auf feine Kosten wacker gezecht.
In den Matrikelbüchcrn stehen höchst
bedeutende Namen aus alter und euerer
Zeit.
Nun glaube man aber nicht, daß diese
Sitte eine neue Erfindung einiger Spaß
Vögel, der Rheinländer nimmt nichts
ernster, als seinen Humor, er pflegt mit
bewunderungswürdiger Treue den lustigen
Brauch der Bäter. Diese Sitte hat viele
hoch oben über uns in den Felsen, und von
dort beginnen sie, uns zu beschießen! Ein
regelrechtes Gefecht zwischen meine? Be
gleitmannschaft und dem albanischen
Ueberfall setzt ein, und mit Mühe und Not
retten wir uns aus dem Hinterhalt . . .
Unter Albanen selb) wird ein solcher
Fall zum Anlaß der Blutrache: der
Schuldige wird Giaksur Blutschuldn,
und der Getroffene ist Zotigiakut Blut.
rächer.
Gerade die westlichen Katholikevstämme
heißen .wilde Leute", jlnd an .Wild
West" erinnern mich manchmal unsere
Albaner, diese BalkanJndianer, mit ihren
Stämmen und Häuptlingen, die gegen
einander aus den KriegSpfad sich begeben,
mit ihrem fkalpartigen Haarschopf und
mit ihrer Tabakdarreichung im Sinn einer
Friedenspfeife.
Wieviel Opfer jährlich? Wir haben
keine Statistik in Albanien. Es sind schon
400 bis 5000 solche Mordfälle jährlich
für Oberalbanien gezählt worden, in
Toflana werden jährlich 42 Bkt d
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Jahrhunderte hindurch bestanden; in einer
landgräflichhessischen Urkunde vom Jahre
1626 findet sich folgende denkwürdige Be
sta'tlgung dieses Brauche:
Was massen vor undenklichen Jahren
herg billig gewesen ist und noch ist. dah
die vorübn cisenden hohen und niederen
Standespersonen und darunter meist die
uu, uno anoeiLieure an vem dazu
sonderlich verordneten Halsbande beim
Zolle sich .verhansen'. und überdies kei
nern Kaufmann und Krämer, welcher die
Märkte in St. Goar besucht, gestattet
werde, seine Waaren zu berkaufen. er habe
denn Theil an dem Orden genommen,
oder .sich verhanset'.
Karl Simrock hat die Sagen und
Bräuche von (Maat in tmfm frninini-n
Gedichte derewiat:
Zieh Nicht vorbei an St. Goar.
Der Stadt, die allzeit gastlich war.
Fahrt nicht vorüber mit dem Dämpser,
Grüßt erst St. Goar. den Glaubens
kämpfer,
Verehrt deS Heiligen Gebein.
So wird er frohe Mrt verleih.
Beim Sandgcwirr und be! der Bank,
Wo mancher Kiel zertrümmert sank.
Erbaut' er sich die kleine Zelle
Und zog die Scheiternden aus der Welle.
Getrocknet wurden und gepflegt
Die Christenglauben schon gehegt;
Doch jene, die noch Heiden waren,
Der frohen Botschaft unerfahren.
Die warf er wieder in das Wasser
Und tauste sie, der Götzenhasscr.
Sieabert der Könla hVir lw kr??
Wollt' ihm so großer Wohlthat danken,
Lud ihn nach Trier an seinen Hof
Und bat! s?i fiter mein ßrifiifAnf
Da war dem frommen Mann nicht recht,
So gute Kost bekam ihm schlecht,
Er schlug eS rundweg ab mit Dank.
männlichen Bevölkerung durch die Blut
räche gemordet, in Spatschi 32 Prozent,
n Orothi 21 Prozent. Ein Sprichwort
agt: In Toplana tötet man die Men
chcn wie die Schweine!" Jeder Gau hat
andere Blutgelege. ,
Wir haben vom .Mord' der Blutrache
gesprochen. Der Albaner empfindet an
derk... etwa wie der Europäer beim
Duell. Auch die Blutrache hat ihren ge
nauen Ehrenkodex, ihren förmlichen Kom
ment, der bis in komische Einzelheiten
hinaus ausgebildet ist. Blutschuldner
und Bluträcher begegnen sich im Haus
eine! Dritten: dann verkehren sie in allen
Formen der albanischen Konvention mit
einander, wie wenn nicht zwischen ihnen
schwebe, und erst außerhalb deS Bereichs
dieses gastheiligen Hauses beginnt wieder
der Blutbann. -
Das Kriegsgericht in Priflina hat den
albanischen Häuptling Abdullah Bey dem
Galgen ausgeliefert: seinen 15jährigen
Sohn treibt die Pflicht der Blutrache ins
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Versuch,
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Viel lieber wollt' er bei der Bank
Mit seinen Salmenfischern fasten
Als dort den Magen überlasten.
Zum Zeichen, daß ihn Gott erleuchte,
Hing er, waö jeden seltsam beuchte.
Den Mantel in de Königs Saal
An einen goldnen Sonnenstrahl.
Als er gestorben war, begab
Manch Wunder sich an seinem Grab.
Die sein Gebein zu ehren kamen,
Die Tauben, Blinden oder Lahmen,
Die dankten Gott und ihm ihr Glück,
Schickt' er sie heil nach Haus zurück.
Gesunde legten auch hier an
Und opferten dem Wundermann,
Nicht durch Versäumnis anzustoßen.
Denn wie erging es Karl dem Großen?
Der fuhr gleichgültig einst vorüber:
Da ward es plötzlich trüb und trüber,
Ein Nebel siel fo dicht und schwer,
Man sah den Wasserweg nicht mehr.
Der Schiffmann sprach: Ich kann nicht
fahren.
Sich und die Seinen zu bewahren,
Mußte der Kaiser sich bequemen
Herberg' auf freiem Feld zu nehmen
Zwischen St. Goar und Koblenz.
Bis er die schuld'ge Reverenz
Dem Grab bei Heilten dargebracht.
Und seine Kirche reich bedacht,
Da ward eS wieder licht und h?lle
Und froh durchglitt das Schiff die Welle.
Auch durste Karl nicht undankbar
Sich erweisen gegen St. Goar,
Der Heil'ge war verdient um ihn.
Des Kaisers Söhne, Karl und Pipin,
Die sich vescyvei lange seit ,
Und durch Verfolgung. Haß und Neid
Sich selber um daS Reich gepeinigt,
Hatt' er an seinem Grab geeinigt.
Und seine Buhle, jene Fastrade,
Fand hier nach langen Schmerzen Gnade.
Revolver, den er gegen die Offiziere ab
drückt. So ist dem Albaner die , Rache
forderung in Fleisch und Blut überge
gangen: Aug um Aug, Zahn um Zahn,
Blut um Blut, Leben um Leben!
Ein europäischer Prinz wird jetzt für
einen albanischen Thron gesucht: wer wird
der Glückliche" sein, der das albanische
Dornröschen auS seinem verwilderten
Dickicht erwecken darf?!
Schwankungen der Erdachse und Erd
. beben.
Prof. Dr. R. Spitaler in Prag hat
der Wiener Akademie der Wissenschaften
eine Abhandlung mit dem Titel: .Die
Achscnschwankungen der Erde als Ursache
der Auslösung von Erdbeben" überfandt.
Der bekannte Erdbebenforscher Milne hat
zuerst gezeigt, daß die Anzahl 'der Erd
beben mit der Größe der Polverschie
bungen zu oder abnimmt und daß sie
besonders häufig dann eintreten, wenn
die Polbahn eine rascke:e Wendung macht.
(M läkl M nun nach FHala noctoci
heran, du fremder Käst,
ob dir das Lalsband paßt."
Was Karl den Mönchen hat geschenkt,
Davon ward mancher Gast getränkt.
Es ist ein Faß, daS nie sich leert:
O wär' mir solch ein Faß beschert!
Ich gäbe sicher nicht den Zwerg
Für jenen Riesen von Heidelberg.
Zu Bremen liegen gute Fässer;
Dies vom St. Goar gefällt mir besser.
Einstmal geschah'S dem Pater Keller,
Als er gezapft den Muskateller,
Und trinkend seine Güte pries, ;
Dah er den Krahnen offen ließ. . '
Doch eine Spinne lief daher.
Zog rasch die Fäden kreuz und quer.
Und webt' und webt' in kurzer Stund'
Sah man so dicht verwebt den Spund.
Kein Tropfen rann mehr aus dem Faß:
DaS war eine kluge Spinne, das!
Karl gab der Stadt noch manch Geschenk,
Mir ist nicht alles eingedenk:
Man pflegt' ein silbern Halseisen
Den Fremden weiland vorzuweisen.
Mag wohl ein Eisen silbern sein?
Nicht doch, das leuchtet klärlich' ein;
Die Alten haben's auch bedacht:
Es ward seitdem von Messing gemacht.
.steran. beran. du fremder Gast.
Versuch, ob dir das Halsband paßt.
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iar rvoyi, uu sm ujuiicc iucann,
Nur unaetauft. man siebt dir's n.
So spricht St. Goar: Erwähl dir Paten,
Sonst kann ver .ausiing nicht gerathen.
Die Paten fragen; Wie willst du die
Taufe?
Unter der Wein oder Wassertraufe?
Im Wasser, giebt er zum Bescheide.
So bist du ja ein blinder Heide,
Ja, schlimmer noch ein Wiedertäufer,
Wohl gar vielleicht ein Wasscrsäufer.
Doch seist du Wassers unverkürzt:
Einen vollen Eimer ihm übergestürzt!
sen, daß durch die Polverschiebungen
Flugkräste wachgerufen werden, die auf
der Erde Drehbeschleunigungen oder po
tmtielle Energien hervorrufen, die alle
möglichen Richtungen, auf der Erdober
fläche haben können. Wo dieselben zeit
weilig mit geotektonischen Spannungen in
dieselbe Richtung fallen, können sie Erd
beben verursachen. Spitaler weist dies
att einigen Erdbeben, z. B. dem von San
Francisco, nach.
Ehrlicher Arzt.
Schicken Sie nach einem andcrenArzt,"
entschied der Doktor, nachdem er einen
Blick auf den Patienten geworfen.
Steht eS so schlecht um mich?" seufzte
der Kranke.
,DaS weiß ich nicht, aber ich weiß, daß
Sie der Anwalt sind, der mich in's Kreuz
verhör nahm, als ich als Sachverständiger
vor Gericht erschien. Mein Gewissen er
laubt mir nicht, Sie umzubringen, ober
der Kuckuck soll mich holen, wenn ick Sie
p&m ""tu!"
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i'i !':) ij'.; . I
Sprach er: im Wein, dann. auS dem Faß,
DaS Karl geschenkt mit edlem. Naß,
Ward ihm kredenzt der Muskateller
Im silbernen Becher auf blankem Teller.
Eine goldene Krone zierte sein Haupt;
Dazu ward ihm der Fischfang erlaubt
Auf der Lurlei, und auf der Bank, y
DaS Wild zu jagen frei und frank.
So pflog die alte Zeit zu fcherzen;
Unö geht es selten so von Herzen.
Am unteren Ausgange der Stadt fübrt
ein schattiger Fahrweg hinauf zur ehe
maligen Beste RheinfelS. Oberhalb der
Burg zogen sich die nicht unkdeutenden
Festungswerke bis auf daS Plateau von
Biebernheim; jetzt waltet dort der ftied
liche Pflug. RheinfelS wurde 1245 vom
Grafen Diether III. von Katzenellnbogen
erbaut; die erste, aber vergebliche, 15 Mo
naie dauernde Belagerung geschah von den
Truppen aus 26 Rheinstädten. nachdem
jener Graf eine Zollstatte hier errichtet
hatt:. Auch die Belagerung durch den
französischen General Tallard 1692 schei.
tert: an der heldenmüthigen Vertheidigung
unter Graf Görz. Dagegen wurde Rhein
felS 1758 von den Franzosen überrumpelt
und bis 1763 behalten. AIS sich 17S4 in
der Nähe wieder einige französische Bor
Posten zeigten, zog: der hessische General
v. NesiuS trotz der starken Garnison von
3260 Mann in schmählicher Weise mit
derselben ab. Die kampfbereiten Bürger
von St. Goar waren über folche Feigheit
so erbittert, daß seinem Leben größte Ge
fahr drohte; der Azthieb eine! Bürger
nach dem Kopfe deö Generals wurde nut
durch einen Fehltritt des Ersteren abge
lenkt. 1797 wurde die Festung geschleift.
1815 kam RheinfelS an Preußen und ist
seitdem Privateigenthum der preußische
Könige.
Verboten."
Ein Amerikaner hat drüben in einem
Eleltrizitätswerk folgende Verordnung ge
lesen, die überall in der Nähe der
Leitungsdrähte angeschlagen war:
.Das Berühren dieser Drähte derur
sacht sofortigen Tod. Wer diese War
nung nicht beachtet, hat außer seiner Ent
lassung eine gerichtliche Vorladung uud
entsprechende Strafe zu gewärtigen."
Borschlag zur Güte.
Mama hat ihrem Liebling eine ü',"
rende Geschichte erzählt, von einem crmr.i
Jungen, der keine Eltern keine Frel':.'
und keine Spielsachen hatte. ,
.Sag. Reggie. wurdest Du dem arme?
Kinde nicht Dein Häschen geschenkt hab?;
das Kind hatte gar nichtsnicht einmül
einen Papa." .
Reggie schloß sein Häschen fest in dik
Arme: - . , , - .:
.'.Könnte Ich ihm nicht lieber den ca
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