Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, April 16, 1913, Image 2

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    Tat JuD.
Cfö son JluH lo(.
. .Eielm Dank, Mama, jetzt versUf)
1 M Aufgab ganz genau, aber zu:
lrn? teert ich mich wohl doch
r.iw eignen. Glaubst du nicht, daß
ich lt;tl Ander! werben könnt,? Zur
abnä:jiin bättt ich Lust.'
.Dazu gehCrt oder ottfj ein langeJ
Studium, mein Kind. JedensallS
meld ich dich dök Ansang Nächster
ZZtffy keinesfalls für daS Seminar
' n. wir befvnchcn noch einmal alle!,
mnh ich mthr Zeit habe. Jetzt will
ich mich umziehen.'
Mama. ich hab dich lieb, du
dit beste. dir . i ."
tk Mutter ob ihr schlankes Kind
cn daß Hetß und legte schnell die Fin
ger auf den Mund, um den Betheue
ttttzea Einhalt zu thun, dann tilgte
ffe die Diirn und ging hinaus.
Angelika sah der Mutter mit einem
zZltlichen. bewundernden Blick nach.
li die hohe Gestalt verschwunden
War. Für sie gab e leine schöne
Jrau, noch nie hatt sie sa reiche
Haar mit nein s sItsm braun
Schein gefeben. noch nie so gute
fc3rnb Lug, di bald grau, bald
irfschwarj schimmerten, noch nie im
bestatt, die so grazitt und elegant in
Utt Kleidern aussah.
.", Daneben bat sie ja häßlich. ge
radezu häßlich! Die Glieder alle s
tnj und dünn, da Gesicht blaß, fast
fcneeiwti, und auf den Wangen zu
kidin Seilen der Naf sogar einige
t, ganz bellroth Sommersproffen.
In der iefcteit Zeit ging sie etivak
tieftsa srisirt. det dicke goldblonde
2?vf lag wie ein Kren um den Kopf,
kl Saat fiel in einen tkrn Scheitel,
fcfci die Ohren uick'achie da e
ficht rnü dtr ftumpfen ftbf Und dem
ereiie. rothe Mund ein wenig
fimüler. Aber di Kleider saßen gar
MCt tkchtig. immer zog sich die
khist heraui. verschob sich der Vurt.
tna niuKte sie fortwährend tadeln.
Sie wird wohl Niemalt eine so le
jünte Dame werden wie die Mama.
, Auzusie, kni HauSmadchen, war
t.itrxll aufzufinden, und die Flur
tVü-ut ging nun schon zürn zweiten
L"?l Jetzk sogar twa ungeduldig,
ganz kurz Ilona, sie. befehlend.
Cal junge Mädchen lief den ri
tot entlang. Mama liebte k zwar
Kichi. wenn sie di Thüren öffnete.
Kute aber ließ s da! Gebot außer
Cllt Herr Hettner wollte ja kommen,
uns sie fctie ordentlich Hnzllopftn
toox Erregung, denn sie daran dachte,
baß sie irt nun endlich einmal sehen
sollte. ,
Wal fL? ein herrlicher Mann muß
r sein, wenn die Mutter so begeistert
von ihnt rzÄhlen konnte.
5at dem Schlafzimmer heraus
tönt erregt die Stimme der Mutter:
fcCm Angele, öffne doch, guste ist
mir Sachen holen gegangen, sie bleibt
wieder einmal ewig fort. Ich komme
sogleich -i bitt Herrn Hettner in den
Salon."
5tl Kind horte kaum hin. e
stützte zu Eingang Und wagt kaum
die Augen zu erhebe.
.utttr wird jeden Asgenblnk kom.
trift," brachte sie siockend hervor und
xlü;lich war da rosige Kindergesicht
von ein dunkle Flamme übergössen.
Cie gern hätte sik jetzt etwa Verbllif.
sende! gesagt, Worte, die ihn in Er
staunen sehen, zur Bewunderung hin
ttxm soSten. Aber nichts fiel ihr
tij, nicht tinmal der Ansang ine e
spräche?. Wenn sie doch nur tmcJ
cyi der Klugheit der Mutter hätte, so
VJ,a e-d beschämt fühlt sie sich, wen
f.ttn fiama. dachte.
, Grolle Sie mir so lange Gesell
rft keiften, gnädige! Fräulein?"
Ln7?lik erschrak bei der unnwar
leicn Anrede sie fiiblte sich gchmei
C;!tf daß er sie anscheinend für älter
tielt all sechzehn Jahre, et sagte doch
sonst kein Menfch .gnädiges Fräu
km ju ihr, und dazu hatte seine
Stimme etwa! Berauschendes, sie
klang w ein Orgelwn.
ZAns wurde etwas aufgehakten
526 sie wie zur Entschuldigung zurück.
Cir sprachen nämlich von meiner
Zukunft. ich möchte doch gar nicht
ptn auf daS Seminar,.. plötzlich
i'slt sie inne, war eö nicht zudring
l'.ch von ihr, mit ihm darüber zu fpre
tel ging sie ihn denn an?
L sifc hatt sie eben inen schlimmen
begangen.
Ler tz nahm da! Thema auf, aft
er im Augenblick kein andere;
l .!:"". ES war gar nicht so leicht.
i '.t V n zu sprechen, man mußte ör
i ,:.". r uzpassen, seine Gedanken
f .ein, dmit man den Anfang
l &tx Cluß vergäße, eS berührte
. ) : 'e eine Wohlthat, sich tinmal
'.j mil einem Menschen zu unttr
noch dazu mit einem so kluzen
kiit'ereisten, wie Dr. Hettner eS
: r, U$ jct behandelte man sie doch
' : s't tl Kind. alS Tochter ihrer
.1 Littet, der sie gänzlich
, ;W .
i r.:zit sogar in etwaS nl
, " j C';?cht lS Frau Martha
' . t:x Zt rschien, her bald
'ii'i underung. So schon wie
, ' "k dirs lang nicht . ausge
. ''.e Lippen leuchteten seltsam
1 t:zi Qsicht. baS ktwat blei
ssnft. dazu däZ
:..:: nltndt Kleid
X. " i r:tTQgtn fah der
'1 .. r-h ur.b die
. 'i
.:
i
rji:r l.Tfl'tab(ju peinliche Gefühl
sie genirt sich betnahe. alS sie au dem
Zimmer ging, so ärmlich kam sie sich
jetzt vor.
In ihrem kleinen ArbeÜSraua
setzn sie sich an den Zisch und schlug
in Heft nach dem anderen auf. dann
nahm si: da Blatt vor. auf dem die
Mutter ihr eine schwierige Ausgabe
noch bot kaum einer kalben Ttunde er.
klärt hatte. Wie weit di?se Zeit mit
einem Mal zurückzuliegen schien
oli hätte sie viele, vieles erlebt in ton
wenigen Minuten, so war ihr zu
Muthe.
Mit einer unlustigen Lcwegunz
schob sie da VIatt wieder zurück, und
sie strengte sich an. den heutigen Tag
von Anfang biS zu Snde noch einmal
in ihre Erinnerung zu rufen. Bon
der Stunde an, da die Mutter mit
einem plötzlichen Fischrecken und dann
mit großer Freude seinen Brief er
brechen, weiter bis Auguste fortging,
wie sie ihm die Thür öffnete . . .
die Worte, feine Stimme, und dann
der Händedruck zuletzt. ein kleiner
Schauer jagte ihr über den Nucken,
wenn sie sich das alleS noch einmal der
gegenwärtigte.
In dem Salon war Niemand zu se
hen, ein Stuhl stand halb gewen
det. alS hätt ein Menfch ihn eilig ver
lassen. ÄuS dem Boudoir der Mut
ter tönten Stimmen, leise und erregte
Worte fielen, die unverständlich blie
den. Die Portier war zugezogen,
sonst hing si schräg herunter und er
möglichte den Blick über daS Zimmer.
Angelika stellte in einem ihr selbst un
erklärlichen Schrecken daS Brett mit
den Tasten und dem Kaffee auf einen
Tisch Und blieb halb unbewußt stehen.
.Fassen Sie sich. Frau Mrtha.'
Tal hörte sie jetzt ganz deutlich und
dazu in trockene. beißeS Schluchzen.
Einen Schritt stürzte daS Kind vor
wärtS. alt ws'Ste eS helfend det Mut
ter beispringen. Mama, ihre ange
betete Mutter weinte!
Und dann wieder seine Stimme:
,ES kann Nicht sein. ich ahnt S
schon damals, ich fürchtete eS.'
Angelika ging nach der Thür und
blieb vor der Portiere stehen, da sah
sie die Mutter in einem Sessel, den
Kopf nach darn geneigt, und Dr.
Hettner halb geneigt neben dem Pta
nino. und er ftnch mechanisch über den
Deckel. Nun erhob sich die Mutter und
trat ganz nahe an den Mann heran,
so nahe, daß die Schultern sich fast
berührten. Angelika hätte sie weg
reihen mögen, aber eh sie noch an
etwa! denk denk konnte, ergriff
Hettner di beiden Hände, d sich ihm
jetzt entgegenstreckten: Können wir
nicht gute Freunde werden. Martha?
Ich habe Sie lieb, sehr lieb gewiß.
wie eine gute Schwester."
Sie entwand sich ihm rasch und
trat einen Schritt zurück. In ihren
Augen lag eine plötzliche Wildheit,
eine Leidenschaft, vor der Angelika
erschrak.
Vielleicht ist eS nur ein äugen
blickliche Verirrung. Geirg, und
selbst, wenn Sie die andere zu lieben
glauben, Sie werden eS vergessen, ver
winden. Kein Menfch in der Welt
wird Ihnen je wieder so nehe sieben,
wie ich, kein Mensch kann Akn ein
so heißeS Empfinden entgegenbringen.
Sie wußte, daß ich Sie liebe, Sie
lieben mich ja doch auch, glauben, daß
Sie Zuneigung zu mir empfanden,
die über den Rahmen der Freundschaft
hinauZging. Wenn ich Sie verliere,
Geokg. dann ist mein Leben düster,
verzweifelt, ich habe nichts mehr
hier!'
.Sie habe Ihr Kind. Martha. Ihr
reizendes, kluges Mädchen.'
M Äugen der Ftau flackerten
schwarz. daS ganze Antlitz zuckte und
flcmrmre. .Ich bin aber auch ein Weib,
ich bin nicht nur Mutter, ich will auch
endlich nninen Theil haben am Lebe.
Nöch nie habe ich Ihnen rzählt, wie
nnMSlich meine Ehe war. Mein
Mann kümmerte sich kaum um mich,
t kannte nur seine beiden Leiden
schaften. den Trunk und da? Spiel.
mich sah er kaum in all' der Zeit,
er hat mich um meine Juaend betro
gen. Nun haben Sie das Werk vollen
det. Warum ließen Sie mir nicht
meinen Frieden, warum mußten Sie
mein Leben stören, renn Sie doch nur
ihr Spiel M mir hatten!'
.Tüartha!" flehte er. .Beruhigen
Sie sich, lassen Sie mich ihr Freund
sein, Ihr aufrichtiger Freund, und
gönnen Sie mir mein Glück, mir und
meiner Braut. ES ift ja auch die erste
Freude. die sie hat. ein armeS
Mädchen. daS jahrelang unter Frem
den elebt hat, immer sbbängig war
von den Launen reicker Damen und
verwöhnter Kindern Ihnen winkt doch
poch dai Leöen. Sie. die Sie schön,
die Sie reich sind, in doppeltem
Sinne."
Anaclik sah nur noch sliichtiq da?
beiße Antlitz der Mutter, dann stürzte
sie hinaus. Sie warf sich auf ihr
Nett.. vergrub den Kopf in die Arme,
und der ganze, zarte Kinderkörper
fchnttertt in einem' wilden Weinen.
Ganz allmählich beruhiqte sie sich ein
wenig, die Thränen hörten auf zu
strömen, nur daS Herz pochte mit
dumpfen Schlägen, wie in Hammer.
Dak. was sie ben erlebt, mußte vvch
wohl nur ein böser, quälend häßlicher
Traum sein, konnte sich denn daS olleZ
zugetragen haben? . Ein plötzliche
ZAsttigkeit legte sich auf ihren Körper.
r tt d"l Hirn arbeitte weiter. ha
l-rha?!. Die Mutier, ihr an-
gekeieie Mutier hatt sich so enisetzll
vergessen und bei dem Manne um
Liebe betteln können, ja. eS wa,
in Betteln, denn er war doch verlobt,
mit einer andere; glühend heiß stiez
die Scham in dem Kinde auf, tl
sprang mpor. ilte unruhig in dem
Zimmer umher und warf sich dann
wieder verzweifelt aus den nächsten
Sitz. BiS heute hatte si immer gk
glaubt, der Mutier etwas ,u sein, ihr
dereinst noch größere Freude machen
,u können, ali jetzt durch ibr artige
Wesen und ihre große Zärtlichkeit.
Wal sollte sie noch auf der Welt, wenn
sie erfahren mußte, daß Mama einen
fremden Menschen. einen Mann,
den sie nur wenig kannte. mehr
liebte, alS ihr einziges Kind. Und
mehr, als sie jemals den Vater geliebt,
den Angelika kaum gekannt, und mit
dessen Gedächtniß sie inen wahren
Kult trieb.
Ihr war weh zu Muthe. als habe
sie alles verloren, was sie jemals lie
beS besessen auf der Welt. den
Glauben an daS Gute. daS Schöne,
den Stolz auf die Mutter, die Srin
r.erunaen. die Zuversicht zu der Gnade
der Menschen, wie schwere!, glutd
heiße Blut aus einer Wunde, tropften
die Tbränen auS den Augen, und
daS Kind brach in ein irrendes, hilf.
lofeS Jammern auS.
Die Neiue lkradie.'
Ei vlrchi ton Frednik an C ben.
Von dem sandigen Strand auS ra
gen zwei Eteindannn in daS Meer
hinaus. ES sind Leeköpfe. au
schwarzen Steinen erbaut. Wenn
die Fluth kommt und das Meer aufs
hscbstt steigt, deckt da Wasser si bei
nahe ganz, doch während der Ebb
liegen sie trocken.
Auf diese schwarzen Steinen, so
weit als nur irgend töunlich in das
Meer hinein, saß ein Mensch, so daß
ihn daS Wasser von allen Seiten um
spülte. Er schaute über daS langsam
drauörollende Wasser hinweg. SI
war still und warm. Die Wellen
waren kjein, und träge kamen sie il
tyx, kaum daß sie sich die Mühe nah
men. sich leicht zu kräuseln und
dann, plumps! schlugen sie ermattet!
auf den Strand h!n. !
Zwischen den Steinen deS Seekop
sS wartete der dunkelgrüne Seetang
geduldig auf das Stetgen des Was
seri. Einige bildeten einen dicken,
samtartigen Teppich, die größeren l
breitete ihre flachen bräunlichen
Blätter auS. die Fluth erwartend, die
nun bald kommen mußte.
Lanssam, langsam stieg daS Was
ser. Bei jeder Welle schlug ei ein
wenig weiter über die Stein und
schoß hastig dahin zwischen den Spal
ten und Klüften, betm Rückschnellen
luftig-weißen Schaum zurücklassend
mit großen Blasen, die ine nach der
anderen in der Luft zerrannen. Und
dankbar richteten sich die Alaen auf,
wenn daS Wasser sie erreicht und
ihre lederartigen Blätter wieder an
schwellen unv naaz stundenlanger
Trockenheit neu erglänzen ließ. ,
Da l'b:en zahllose kleine See
thiere zwischen den Algen. Muscheln
hielten ihre Schalen fest geschlossen,
bis die See kommen würde, und in
dem Wasser, das von der vorigen
Fluth her noch in den Klüften zwi
fchen den Steinen zurückgeblieben,
verbargen sich kleine Garnelen und
Krabben alle, all di wachsend
Fluth erwartend. Zu Füßen deZ
einsamen Maschen lag eine kleine
tote Qualle. Halb lebend noch war
sie von den Wellen auf die Steine
geschleudert und dann von der bren
nenden Sonne völlig getötet worden.
Der schlüpfrige, durchsichtige Körper
war verschrumpelt und matt gemor
den. Der einsame Mensch neigte sich,
um daS seltsame Thier zu betrachten.
ES war noch schön, von bläulicher FSr
bung. durchsichtig wie in Edelstein,
und auf dem leichtgewölbten Rücken
wurden regelmäßig braun Streifen
in der Form meS SterneS sichtbar.
Ja. daS war eine fchön kleine Qualle
gewesen. alS sie noch umherschwamm in
der großen See. Doch nun war sie tot
und nichts mehr als ein rundliches
Häufchen bläulichen SchleimS. da!
die stets wiederkehrende See nicht mehr
zu beleben vermochte.
Da kam ein kleine graue Krabbe
behutsam auS dem dunklen Spalt zwi
schen den Steinen hervor. Lange, lan
ge hatte sie dort, geduldig wartend, ge
feffen doch nun mußt daS Wasser
bald kommen, meinte sie, und so wagte
sie eS, leise und vorsichtig mit kleinen
Schritten auk ihrem Versteck hervorzu
kriechen. Denn sie hatt die tote
Qualle schon eine geraume Zeit , vor
dem Eingang ihrer Höhle liegen seh
en, und tote Quallen sind die köstlich
sie Speise, die sich in junge Krabb
chen denlen kann. Langsam krabbelte
sie weiter über den dichten Teppich
grüner Alg:n, flaumig wie da? Moos
im Walde einS. zwei, ;,iS. zwei,
fchrLglinkZ auf die kleine Qualle zu.
Nach jedem Schritt hielt sie , inen
Augenblick inne. um zu überlegen.
Der Mensch, der auf dem Stein saß,
schaut ireit , über die heranrollenden
Willen hinaus nach der große Sonne,
di am Horizonte Unierging. Das
war für den Menschen ein prachiiaer
Anblick. Die kleine Krabbe indessen
fand Z garnicht schon, si; hatt? so weit
r.och nie geschiut. Sie .sah ffltt ihren
beide schwarze Leugleia ncÄ der
Ouall: dag war !n schöner An5l?ck.
Such achtet si del Mensche nicht,
er dort faß. r war zu groß, oli daß
sie ihn schaue konnte.
.Ob di Fluth wohl bald kommt?'
fragten di Algen, .wir werde so
trocken wir müssen sterben."
.Die Fluth kommt stet," sagte di
kleine Krabbe im Lotlllergehe
und dn flach Leib hoch aus ihren
kleinen Beinchen aufrichtend, ging sie
zravitätisch ihre! WezcS. schröglinll
ruf die kleine Qualle zu.
.Aber d ieFluty kommt nicht.' seufz
ten wiederum die Algen; .S dauert
so lange. noch nie hat eS ss lange
zedamrt."
.Dumm Zweifler." sagte die
Krabbe. .Ich ärgere mich über euch.
Würdet ihr denn noch am Leben sein,
wenn die Fluth auch nur ein einziges
Nal ausgeblieben wäre? Wer hat denn
kür euch gesorgt, für euch und euer E'
schlecht, für all die Algen und oll den
Tang, der auf den Steinen wachst?
Üollt ihr undankbar sein gegen dos
Wasser, das stets dann zurückkommt,
lvenn ihr beinah im Sterben liegt?
Klaubt ihr dnn. daß das große Was
ser. daS uni am Leben erbält und er
nährt und tränkt, jetzt plötzlich seine
Kinder in Dürr und Elend wird um
kommen lassen? Ihr thörichten Algen,
ihr seid zu klein, um die große Gerech
tigkeit dei Wassers zu begreifen. SS
kennt unsere Bedürfnisse und weiß um
unser Noth, e gibt unS Feuchtigkeit,
wenn wir verschmachten, und führt ur.S
Nahrung zu. Froqt die Muscheln,
dt sitzen frill an den Steinen und
rühren sich nicht. Doch wenn sich
ihre Schalen öffnen, strömt di Nah
rmig htrei, die ihnen daS Waffer
ausgesucht. Denn daS Wasser ist
gut und weicht nicht ab von seinen
Wegen daS Wasser ist gerecht und
gibt einem jeden waS das Sein ift.
Schande über di Undankbaren, die
nicht verträum!"
Die kleine Krabbe hatte bei ihrer
larezen Nede gerad vor der kleinen
Qualle Halt gemacht. Und nachdem
sie ausgeredet, ging sie auf den der
lösenden kleinen Fleck zu. den sie sich
während deS Sprechens bereits auS
gesucht.
Da packte sie mit ihren festen Sche
reu ein Stückchen, zog eS nach sich
hin Und begann mit den kleinen be
weglichen Kiefern lustig davon zu
essen. Ruhi? und mit Wohlbehagen,
denn sie war die einzige kradd
tingkurn, und den Menschen sah sie
nicht.
Die Algen ..'wiegen beschämt
und die kleine Krabbe aß gierig wei
ter. dankbar dem großen Wasser, daS
ihr die Nahrung bereitet.
Da blickte der Mensch auf aui sei
nen grübelnden Sinnen, denn die
Sonne am Horizont war hinter den
Wolken verschwunden, war langsam
herabsesunke wie in großer Trvp
fen flüssigen FeurrS. Und der
Mensch schaut vor sich hin zwischen
die Steine und ewahrte die kleine
Kradbe bei ihrem leckeren Mhl.
Eine Weil sah er ihr andächtig zu,
allein die kleine Krabbe sah ihn nicht.
Da gab der Mensch einen wunder
lichen Laut von sich. .
.Brr!' rief er ri$, joit flieh!
Und noch ehe di kleine Krabb
recht begriffen, woS geschehen, flog
ihr Mittagsmahl plötzlich aus ihren
Scheren heraus und plumpste ein
End chen weiter in die See hinein.
Hätte sie nicht zur rechten Zeit losge
lassen, so wäre sie midgeschleudert
worden. Jetzt sperrte sie rn zornigem
Erstaunen ärgerlich tit Scheren auf
und spähte umler. um zu entdecken,
wer ihr diesen Streich gespielt.
.Wer that daS?" fragte die Krabbe.
daS ist Unrecht. ES toar mein: Nah
rung."
Ein langes, fleischfarbenes Etwas
kenn, dicht an ihre Scheren. EZ war
eine Menschenhand, aber unglücklicher
weise wußte das die kleine Krabbe
Nicht. '
.Thatst du daS? Warre." sagte sie,
.dich will ich kriegen," und kniff mit
einem jähen Ruck die scharfen Scheren
zusammen.
'DaS bekam ihr schlecht; sie flog
noch weiter, als ihre kleine tote Qualle
aber nicht in die See, fondern
auf den lockeren, trockenen Sand,
weit, weit fort von den Welle.
Sie kam .flach auf den Rücken zu
liegen und läg eine Weile wie betäubt.
Endlich gelang es ihr mit vieler
Mühe, sich umzudrehen und wieder
auf den Füßen zu stehen. Sie sah
recht erbärmlich aus, denn der kleine
feuchte Körper und die langen Bein
chen waren mit tausend und abertau
send trockenen Sandkörnern bedeckt.
WaS sollte sie nun beginnen?
.Ist das recht?" fragte die kleine
Krabbe. .Ist das recht? Wo ist die
See? Ich will wissen, vb das recht
ist. Es war meine Nahrung. Die
See wird wir techt gebe. Wo
ist die See? Wüßte ich nur. wo die
See ist! Ich will mein, Recht,' sagte
die kleine Krabbe.'
' Hastig begann sie zu laufen. EinS,
zwei, ins, zwei mit hohen, schwe
benden Schritten.
.Wo ist die See?" fragte sie, .wo
ist die See?" '
Doch die Muscheln um sie her wa
n tot und trocken, weiß gebleicht von
der So?. und antworteten nicht,
Welch in Glück, der Sand wurde
feuchter Die See war näher. Ei
sterbendes Fischlein leg am Strande."
, Brinz mich hin zur Sre," seufzte
I. .ich t! ei funzn Hering
und liege im Sterben."
.Ist da meine Schuld?" sagte di
Kradbe ärgerlich, .ich hab genug
mit mir selbst ,3 thun. Ich suche di
Gerechtigkeit."
Ein Endchen weiter siand ein MS
w dicht bei den Wellen. Andächtig
schaute sie zu. vb di See nicht etwa!
Lecker! an den Strand spülen würd
kein Fischlein oder Würmchen ent
ging ihre Llickm.
.Di wird mir helfen," dachie di
Krabbe und, kies schon von weitem:
.DaS Recht, da! Recht! Ich
suche di See und die Gerechtigkeit.
Man hat mir meine Nahrung ge
raubt und mich an den Strand ge
werfen. Die Se soll mir mein
Recht geben."
Die Möwe wandte schnell den
schlmiken HalS und sah mit inem
Auge nach der Krabbe, die näher
krabbelte. Ruhig wartete sie. bi die
se ganz dicht herangekommen, jeder
ihrer Lewegunzen mit Spannung
folgend.
.Recht!" rief die kleine Krabbe,
.mein Nahrung!'
Schräglinkö lies sie gerade auf die
Möroe zu. Die Möwe sagte nichts
und ließ sie ganz dicht herankommen.
Und dann, schnapp! bohrte sich
dr scharf Schnabel in den Rücken
der kleine Krabb.
.rechtigkeit!" rief diese noch
und im nächsten Augenblick schon lag
sie platt am Boden und die Möwe
riß die Eingeweide auS dem aufge
hackten kleinen Leibe.
Die See war gestiegen und be
deckte die schwarzen Steine völlig Mit
kräuselnden, schäumenden Wellen.
Die geduldigkn Muscheln öffneten
ihre Schalen und ließen daS labende
Naß einströmen die schlanken AI
gen reckten sich in der Fluth und wo
gend schwankte dük geschmeidig Grün
in dem frischen, wühlenden Wasser.
.Seht, seht!" sagten sie leise,
.wir sind schlecht gewesen. , Ist daS
irute Wasser nicht gekommen, um unS
zu laben? Ja. die kleine Krabbe
hatte reckt, da Wasser ist gerecht und
gedenkt seiner Kinder."
Doch auf dem trockenen Sande lag
die leergepickte Schale der kleinen
Krvbbe zwischen den gespreizten Bein
chen. Und der Wind hat sie getrocknet
in den darauffolgenden Tagen, und
die Sonne hat sie weiß gebleicht, und
sie war weißer als der Schaum der
heranrollende Wogen.
l Aussehe der yeischkr.
Grillat-Savakin. der Verfasser der
berllhmtenPhysiolog bei Geschmacks,
charaktnösirt auch ie Feinschmecker.
Er meint, daß eö Individuen geb,
denen di Natur jene Feinheit der Or
gane versagt hat. ohn di die schmack
Haftesien Speifen unbeachtet geschluckt
werden. Di Jung dieser Unglück,
lichen sei nur schlecht mit den Ner
ixirwärzchen versehcn. di den Ee
schmack eiasaugen und vermitteln sol
kn. Eine andere Kategorie begreif
die Zerstreuten, in sich die Schwätzer,
die Beschäftigten, die Ehrgeizen und
all anderen, die zu gleicher Zeit
zweierlei Ding thun möchten und nur
essen, um sich zu füllen. Zu diesen g
hörte u. a. Napoleon I. Er war sehr
unregelmäßig in seinen Mahlzeiten,
an schnell und schlecht. Sobald er
Appetit fühlte, mußte t auch befrie
degt werden, und sein Feldküche war
so eingerichtet, daß man an jedem
Ort und zu jcderStunde ihm unver
züglich, beim ersten Befehl Beflügel.
Koteletten und Kaff vorsetzen konn
te. Nach Jrillat-SavarinS Ansicht
gibt S aber ein bevorzugte Klaff
von Menschen, die durch nrielke
und organische Vsrsukbestimnim?g zu
den Genüsse deS Geschmacks beru
sen ist.' -
Die geborenen Feirffchmerle: sind
meistens von mittlerer Größe: sie ha
ben ein runde! oder viereckige! e
ficht, glänzende Augen, kleine Stirn,
kurze Nase, fleischige Lippen und run
des Kiwi. Die Frauen sind drall,
eher hübsch als schön und etwaS zuin
fetewerden geneigt. Die Näscherin
nen dagegen hcn nach Brillat-Sav.
rins Beobachtung feiner Züge, zarte
rS Aussehen, sind niedticher und mm
terscheiden sich durch ein ganz eigen
tbLmlicheS Zungenschnakzen. Unt
diesen äußeren Zügen empfiehlt Brik.
lat di liebenswürdigen Gäste ' zu
suchen: si nehmen alleS an, Wal
man ihnen gibt, essen langsam und
kosten mit .Ueberlegung. Sie b'
len sich nicht, den Ort zu verlasse,
wo sie eine gewählt Gastfreundschaft
enipfinz, sie bleiben den Abend über
und kennen di Spiele und Zeitder
treibe, die zu jeder gastronomischen
Gesellschaft ' gehören. ' Diejenigen
aber, denen die Natur die Fähigkeit
der Geschmacksgenüsse versagt hat.
haben, nach Brillat-Savarin, ein lan
ge; Gesicht, lange Nase und glanzlose
Augen. WelckS auch ihr Wuchs sein
möge, stet! haben sie eiwaS Länglu&es
in ihrem Körperbau. Si h:v'x
schwatze und glatte Haare und sind
stets magere Brillat-lSevari meint
sogar: Sie haben die langen Hosen
erfunden." , Aber da! ist ine durch
aus unhistorische Bemerkung, die. wie
so manche andere gezwurlgene Wen
dung i diesem berühmten Werk, of
fenbar nur gemacht ist, weil der Ber
fasser um jeden Preis witzig ünd
cgkip.reich fein will,
Der Hauflerflreif.
Citil zgnttch, g,r M Mttalischea
Zmoni In Jd,e.
El gibt wirklich nicht! Neue! un
ier der Sonn,. Anläßlich deS Hun
llerstreikeS. durch den unbändige
Stimmrechllerinnen in England die
Freiheit von den Ihnen gerichtlich zu
erkannten SesängniSstrsskN neuer
ding mit viel Erfolg ertrotzen, ha
ten indisch Autoritäten in diesen
Tagen eine ähnliche Form de! mo
ralischen Zwange! in Erinnerung ge
kracht, die noch vielfach in Asien im
Schwange ist. Am häufigste soll si
im Verhältnis zwischen dem läu
liger und säumige Schuldnern in
Anwendung kommen. Will oder
t'nn der Eazuikner nii mn cm
chuldigen Gelde herausrücken, so
. n W MXiMnfr auk Pf
IUf yt.i.B.. ,
Manne Türschwelle. weicht nicht
i'cm Platz und verweigert alle Nah
tung. bis die Zahlung erfolgt. Man
nennt da!- .DharnaSitzen". und e!
scheint in Indien fo gut ,u wir
kcn. wie der Hungerstreik hartncicki
gcr Weiblein auf den englischen Mi
r.'ster des Inneren.
Da! Zwangsmittel soll aber auch
in anderen Fälle angebracht werden.
Dek greise Sir Keorge Birdwood.
enet der größten Aerzte und Lehrer
der Heilkunde, die England j nach
"iütii'ti sandk bot ktäblt darü
ber in dek TimeS ein unterhaltendes
Beispiel. '
Blrdwooö! ärztlicher Ruf hakt ihn
t.nter de indischen Eingeborenen fast
in da! Ansehen eines Zauberers ge
kracht, und einmal saßen in Vom
day an zweihundert Weiber vor sei
tir Tür und wollten durcb öunaer
streik von Sir George Birdwood er
zwingen, daß er ihnen Aussicht aus
männliche Nachkommenschaft ver
llbatik. Da! Bkklanaen an ltrf& war
ihm natürlich nicht neu. denn wäh
rend seiner Dienstzeit im Persischen
Golf hatten ihm massenhaft orabi
Ich, Männer mit der gleichen For
derung keine Ruhe gelassen. Die
weibliche Blokade seines HauseS in
deS. verschärft durcb unaerstreik.
brachte ihn doch anfangs in wirk
iiche Verlegenheit, bii dem Kenner
deS GedankengsngeS der asiatischen
Menschbeit dock, ein leucbtender Ge
danke aufging. Er trat vor seine
uur unv sprach vie geflügelten Wor
te: .Ich wollte durch mein Schweigen
nur eueren Glauben vrüken. Run
ober mögt ihr in Frieden von hin
nen ziehen, fest in der Ueberzeugung,
daß diejenigen von euch, die Söhn
verdienen, mit Söbnen oeseanet wer
den, diejenigen aber, die 'sie nicht
veroiencn, werden nicht gesegnet
tverden."
Di ganze Schar zog erleichtert
und zufrieden von bannen, und wie
dann allmählich die Monate der
rannen und die Zeit sich erfüllte,
wurde Birdwood mit süßem Nasch
werk und allen möglichen anderen
Gaben überhäuft. Es waren auch
einige Wiegenmodelle in geschmiede
fern Silber darunter, die sedeö eine
Rosenknospe nthielten. Sir Geor
ge Birdwood, der schon einiqe acht
zig Jahre zählt, hd augenscheinlich
noch den besten HuMor. Denn er
weint, vielleicht würden der Premier
der Schatzkanzlek und der Kolonial
minister Harcourt in dieser Anekdote
e'ne Anregung über die Art und
Weise finden, wie den Stimmttcht
l?rinnen üm Ende beizukommen wä
te, etwa nach der Melodie: diejenigen
vcn euch, die das Wahlrecht verdie
nm. sollen S erhalten, diejenigen.
d,e s nicht verdienen nicht.
tut älteste Wohnha in Teutsch,
land.
dem uralten, allen Rheingaurei
finden bekannte Städtchen Winkel,
dem .Vinrella" der Römer, befindet
sich noch heute daS sogenannt Graue
HauS." die Wohnftätte deS berühmten
Mainzer ErzbischvfS RäbanuS Mau
rus. der dort um das Jahr 850 starb.
Auf Anregung Dr. PlathS aus Wies
baden, eine! der bedeutendsten Kenner
der Karolingerzeit, dem auch die Wie
derherstellung der ölten Palastkapelle
Karls des Großen i Rymwegen zu
verdanken ist. hat der jetzig Besitzer
deS .Grauen HaufeS", Graf Ma
tufchka Greiffenklau, den Bau fach
männifch untersuchen lass und AuS
grabnngen in der ganzen Anlage vor
genommen. In einer kürzlich rschie
nenen Broschüre von P. Eichholz weist
der Verfasser nach, baß wir S hier
unzweifelhaft mit dem ältesten deut
sche Wohnhaus zu tun habe, daS
unfedmgt dem neunten Jahrhundert
zugewiesen werden muß. wie vor
allem ou! den Umrahmungen der
Oeffnungen und einigen schmückenden
Beigaben rhellt. Auch daß es sich
wirklich um da Wohnhaus des Ra-
lanuS MauruS handelt, sucht der
Verfasser auS der Anlage und AuS
führuNgsweife des Baues zu schließen
und durch Urkunden und Tradition
zu belegen. So stellen di Annalen
von Fulda unzweiselhast fest, daß
RabanuS MauruS in Winkel einen
Hof besessen hat. Die OriSsage aber
berichtet über die große Hungersnot
de Jahres 650. daß MauruS täglich
ehr als dreihundert Menschen in
'Zinkel mit Speisen versehen habe,
außer denen, die sich ständig in feine
Umgebung befand.' - -
y- .- -0"
. Aller!! jilr'S i0.
Da entfernen lästig
Haare. Diese! Haar kann durch
lein Mittel dauernd entfernt werden. '
el wächst immer wieder nach, und
jede Prozedur muß wiederholt we
den, auch die Anwendung der Elek
trizität. Hier ein sehr einfache, bil
ligeS und unschädliche! Mittel: Für
10 Eent! Barium Sulphid und für
10 Cent! Reispuder gehörig durch.
cinanoci ßcujuucii. 4ja ii genug
für 20 bis Mmaligen Gebrauch.
Man bewahrt e! trockcn. gut verkorkt
in inem Glase auf. Beim Berwen
den nimmt man einn Teelöffel voll
davon, rührt e! mit etwa Wasser zu
Brei und trägt 'S aus die Haut auf.
so daß eS das Haar deckt. Nach fünf
Minuten schon kann man eS mit ei
nem Horn oder Holz Papiermesser
abschaben und wird dann die Haut
rein und glatt finden. Sin bi!
zweimal per Woche, j: räch Bedarf;
nicht einreiben. nur mit einem Läpp
chen obtupfe.1. - , '
Strohmatttn reinigt
man. indem man eine Bürste in r
wärmte? Salzwasser taucht und da
mit die Matte gehörig abreibt. Da!
Salz verhindert da! Gelbwerden der
Strohmatten.
Siegellack, in Spiritu!
gelöst, kann im Haushalte zu
mancherlei Zwecken, wie 'z. B. zum
Lackieren von Blech. Holz u. f. w.,
verwendet werden. Man gibt ih in
kleineren Stücken in in Nlasch.
gießt Spiritu! hinzu, schüttelt ihn.
hin und wieder um, worauf nach
mehreren Stunden di Losung rsolgt
sein wird. Der Auftrag der LacklS
sung auf den betreffenden los r
folgt, wie gewöhnlich, mit einem
Pinsel.
S a g s p a n , wnn sie billig
inh flsft in frnfin finh mein
. . ,MV... .... "
auf den Boden des Kehrichteiiner!,
weil sich dann Kehricht und Schmutz
weniger anlegen und der Boden nicht
so leicht durchrostet.
Farbig Stickereien leg
man vor der Wäscht mehrere Stun
den in Buttermilch, wonach sie mit
lauem, reinem Wasser zu waschen
sind.
Die Reinigung von Wach!
tuchdecken geschieht am besten durch
Waschen mit Seife und Wasser. Nach
dem Trocknen wird die Decke mit ki
ner Mischung von 1 Teil geschmolze
nem Wachs und 10 Teilen Terpen
tinöl nachpoliert. Das Terpentinöl
darf nicht bei offenem Feuer zugeze
ben werden.
Beim Einschlagen d o n
Nägeln in Holz kommt es häu
fig vor. daß das Holz aufreißt.
Dieser Uebelstand läßt sich auf in
fache Weise verhüten. Bor dem
Eintreiben stelle man den Nagel auf.
den Kopf und schlage mit dem Ham
mer auf die Spitze, bis sie etwas
breiter wird. Der so vorbereitet
Nagel kann ohn Besorgnis in daS
Holz eingetrieben werden.
Gegen übelriech enden
Achselfchwkiß sind häufige Wa
schungen Mit verdünnter Ealicyl
säutelösung anzuwenden. Nach jeder
Waschung trockn man die gewasche
nen Stellen sorgfältig ab und Puder
sie mit Salicylstreupulver ein.
Alle wichtigen Papiere,
wie Sparkassenbücher. BersicherungS
Policen, Verträge und ander Urkun
den. verwahre man in einer der
fchlossene Kassette. , Wenn man sie
plötzlich gebraucht, hat man si
schnell zur Hand, und in etwaigen
Fällen dringender Gefahr, wie in
Feuert oder Wassersnot, kann man
si besser in Sicherheit bringe.
Künstliches Mahagoni.
Gewöhnliche rohes, weißes Holz
streicht wan mit gtün:r Nußschalen
tinktut. wachst eS mit rotem Wachs
oder Bohnerwachs und reibt S mit
einer ziemlich harten Bürste blank.
RoteS Wachs sieht dem Mahagoni a:n
ähnlichsten; wo e Nicht zu bekon?
men ift, kann man Such helleö Wachs
vorteilhaft anwenden. wenn die ML
bel vorher mit Llußschalcntinktur jje
färbt werden.
Gkrst darf niemals in isernkm
Kochgeschirr gekocht werde, wei! p
sonst unschmackhaft Unv schwärzlich
wird, sonder in ganz weiß mail
liertem Kochtopfe.
Honig gkgen .Heiserkeit.
Um katarrhalische Heiserkeit zu besei
tigen, nehme man alle l-2 Stünden
einen Teelöffel Honig i. Sollte
diese! einfache Mittel innerhalb eines
Zages keine Besserung bringen, fo
,'üg man dem Honig noch Eigelb
-ind füheS Mandelöl hinzu. Auf
:inen, Eßlöffel Honig rechnet Man
:m Eigelb und für 3 Cents Man
,elöl.
Salbe fiit aufgefprun
, e n H ä n d e. Ein Löffel Honig,
iwei Löffel Hafermehl, ei eigroße!
Stück Schweineschmalz, zwei Eigelb
md ein wenig Rosenwasser. Die!
illes wird gut durcheinander gekne
rt, biS S int geschmeidige Salb
,ibt. mit der man abends die Hand
treibt, nachdem man sie gut in hei
em Wasser gewaschen hat. Sind
i Hände sehr aufgesprungen, , so
mpfiehli e sich, si außerdem drei
isl am Tag mit Zitronensaft' in
reiben. SS schmrrzt zwar sZr den
i!o:Uickr heilt aber schnell tx
-ui. . "-. - ; -...