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About Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926 | View Entire Issue (March 29, 1913)
ti ;'t .' " C: 1": " " " . s- S- - S. s?. s?. , s. s. sr: s. s, s. s. s, s. s. s. s, s. s. s. s. s. . . ,-v .s. ,-, . .-v iT , S "; VVwVVWVWVWWWWWWUW ' w3 StÄdtebilder aus dem sagenumwobenen IKbeinlande. 6Ä ZIMMUMMW ".. ! tl ' V' "' I . ' ! - ' " . . ''S ,j i.,.' " . ' -f ' I , ' ' ' " ' 1 , , i ' , - ' c'sVSX -5v)C r . v, T . . . a ... y i V v'XSö ' äLM,,rfZ. . , -l yx.y I IM'liV ' w MI Ffit ' -. A. uä 4cserjr ui Mtr mmsLm w vi . F im . it. r f " r r" m i f AT?s , l yuiv ?i x - all (z ';Ss5 f Ti; X i'Rf A W ' : r iÄSSvav:, I V f. V V ik 1 Tir' -V I I fcJ W:' JI. X I - jrw r.w:f.j . w r m ww mlam. i c A , M I . . V. a. J i. M Ji J, Ita j . . . .... . ... .'.;iV.;-..vj,;." Yr-- -vV -I 1.V . . si V lv -tJ''1 iwi r Er ' , j J?" N- fV i . 'u KvfTI , iV .. OkWf-;v 5."'- WZ - . ORT- V- JM i )I W jnfw fr n Y41 !.' ;, h ,rfem I r i i iw aaiii immmt , r 5,: m'mi der ' herrlichsten land il.. , n!..' mfi.. i. . . iqquiajen uotr, a i" nerlei Staffage bedarf, um sich der Erinnerung unaus 'löschlich inzuprägen, ist d Rheinlandschast bc, uvc. natn. Vinaen mit seiner DrusuSbriüke, seinem Drufusthor. seinem Drususbrunnen reruvri uns ,a,r mi ein Bieraento mori: Rom mit seiner Welt, umspannenden Macht ist gefallen. Staatengebilde kommen und gehen, ober (I bleibt der Mensch, und ti bleibt baJ Menschenschickfal, und daö Menschen herz mii seiner Hoffnung. Und auch nach dermal zweitausend Jahren werden ZNenfchenkinder wie wir hier an den Flu thea dcl Nheins lachen und weinen, (ic den und leiden. Solche Gedanken Keglet, tcn uns uf unserem Wege zur Nochuk klapeUe, wo wir in andächtigen Gedanken UnA gern in daö Ewige, da attti Ver gänzliche hält und trägt, versenken. Wie rührend weih iinä doch Goethe die Ge schichte des heiligen Rochuz zu erzählen, des Helfers in den schrecklichsten Zeiten der Pest: .Als er werkle, dafz sein Ende nahe sei, iat er die Bedienten deö Kerkermeisters, daß sie ihm einen Priester holen möchten. Nun war es eine sehr finstere Gruft, wo er lag-, als aber der Priest? kam. wurde ti helle, darüber dieser sich höchlich der wunderte, auch, sobald er Nochum ansähe. wer weiß wo? Nm gefällige Auskunft wird gebeten. Mien leewe Zeitungsschriewer! . Mi iS hüt rn& wat mieS to Sinn, Nich, bat ick grade kat'rig bün. Un ok nich. dat de lüttje Bummel To'n President-Jn föhrungS-Rummel Mi körperlich hett Schaden dahn Un geistig iS na baben slahn, Nee. all datt i et nich. mien gründ. dat et nich grad Sorgen sllnd Dorü,m, dat ick nich ' UV den Staat Qekretärk.Posten kcttg to saht; Ja. dat mien leewe Her, Kolleg. De President, et nich mal seeg. Tat ick ok. Leishmann afftolosen. Weer mit Berlin tofreeden eesen. All dat verkümmert nich mien ghrr, Dor stgg ick blot: Why hould I worry! -Doch glöwst Du. dat dÜss' Micsigkeit ' lküellicht tofamen Hängen deiht 1 Mit bat, wat de Prosesser seggi: - . Dat he hett hört för god un recht. Ick wör doch noch to Ehren kamen. LZiel Wilson vit in UtsiHt nahm - 7 . ' , i 'W 11,1 IV . h .... 1 -ill; sli.- " WZMSMMMM'M ... "5 ? MMMW , MÄWKvÄW' " tt'll V .f zffi It'SidXivKvMV v rTt-ir 11 11 rWtA X V r' -Ji Sf VI li Ji Äif V K? iärlH VVa 2 ' Vi, MW'Z' vV 11 i)twj,y yr7 iMMyiM A ' A JmjMtV?.:: . hW , "rvi sS?- ' lij iv '!''. .",i ic-ri . ij UAf ' .....' , , , t 'jf-, f.jwmwi iiai . ftrl föS I -HWD M rMm ttnS S ..cJj!r lmmm:-y- ... .MfiMi'. . t-t: - t ith s-A-'&j-Y s.' - W, "5 ÄM -föftl v-o f7?7?, .z. V, ' ' ilki tfrA 1 . W V1 fMv:t3A X! ...- s f I etwaS QSf'.ZWi an !hm erblickte, und vor Schrecken k,albtodt zur Erde fiel, auch sich sogleich zum Landesherr begab und ihm anzeigte. waS er erfahren, und wie Gott wäre sehr beleidigt worden.' indem man den frommsten Menschen so lange Zeit in einem so beschwerlichen Gefängnis auf gehalten. Als dieses in der Stadt be kannt worden, lief jedermann häufig nach dem 2hurm. St. Rochu! aber wurde von einer Schwachheit Überfallen und gab sei nen Geist aus. Jedermann aber sah durch die Spalten der Thür einen hellen Glanz hervordringen: man fand auch bei Eröffnung den Heiligen todt und auige streckt auf der Erde liegen, und bei sei nem Haupte und den Füßen Lampen brennen; darauf man ihn aus deS Lan deSherrn Befehl mit großem Gepränge in der Kirche begrub. Er wurde auch noch an dem rothen Kreuz, so er auf der Brust mit auf die Welt gebracht hatte, erkannt, und war ein großes Heulen und Lamcntiren darüber entstanden. Solches geschah im Jahre 1327. den 16. August;, und ist ihm auch nach der Zeit zu Venedig, allmo nunmehr sein Leib verwahrt wird, eine Kirche zu Ehren ge baut worden. Als nun im Jahre 1414 zu Konstanz ein Konzilium gehalten wurde, und die Pest allda entstand, auch nirgend! Hilfe vorhanden war. ließ di, Pest allsobeld nach, sobald man diesen Heiligen anrief und ihm zu Ehren Pro zesstonen anstellte." Am Sonntag nach dem 16. August ver sammeln sich zu Bingen Tausende, um da Fest de beil. Rochu zu feiern. Nie mal ist dieses Yeft schöner geschildert För't schöne Khritz an de Knatter, De Demokraten hier to bringen? Un denn ok, un vör allen Dingen, Dütt Kyritz an de Knatter, wo IS dat. doch Ich in Menco? Ick sorg mi drüm en grot. Deel, ' BieUicht iS't gor. bi miene Seel. In Asien, bi de Chinesen, Un wenn nich dor, bi de Sambesen, Wor's, a ick man Hess seggen hört, Di kakt un brat, un denn verteert. Schull't dor herllm to sinnen sie. Denn, leewe Fründ, treck ick de Lien. ' Doch sowat kann Ick knapp man glöwe, Drüm IS't dat Beste, offtotöwen, Bit ick genau un offiscbell ' Hör von de neege VizeStell. Jntwischen möcht ick Di ersöken (Et iS togliek n Yrllndschaftltceken) Mal in Dien LLker nahtoslahn ' Un bi de Landkorten to aahn, Uem uttosinnen för gewiß, Wor Kyritz n de Knatter iS. Un wieter will ick noch von Di ' eel wetten öwer't .Ob un Wie". So ihrsten, oh mien Yru mutt hier Uptreden al en grotet Thier, Mit Zofen.' Deernk, un mit Mam - feilen. Un denn mußt Du mi ok vertellen, Wat ick , bruk; ... Deener. EroomS . un ' - Sniepel, Un wat fünst noch för't Piepel, ' Dat dor to HuuS ii, un up't Peerd : Regeert noch, orer't Auto fährt. Düß .Vize' I, viellicht noch höchcr. AS alle annern WÜrdendräger, Den England hett, aS ick erfohren, ? jammxw. jlvw . K u ' 1 ' , , , ,"'.' , , ' ''1 , ' V.-w"-.' ' 'HP. V ., ,.,. , .. , V .. '. iVd . v. ' -t . t'i . . ' , .v l .' t . i i . " - "" . . - ' , . r", ' ;-:. ' ' ) ' . - ' ; i-jr-r . ( i ' . , ij ; s , . ..-c 'I , "'' 4 ?-';"-r'' . ' : ' '.' .!,.! (k ' 7 . I " W i1 TK . r 2'"s.' ... . -v.iUfv;ä ; . r- st S ' VT.) -ii . . irili r ' i, v f-7v i I : .l S lU - 4',z..'. worden, al von Goethe (Au einer Reise am Rhein"). Aber auch der ge müihvolle Horn hat ein ansprechendes Bild dieser echt rheinischen Festlichkeit, bei der der Unterschied zwischen hoch und niedrig ganz dahinzufallen scheint, ent warfen: ,Der Nebelschleier ist von den Strah len der Auguslsonne besiegt. In ihrem Goldglanze ziehen deS Rheines Wogen hinab, und In feiner erglänzenden Fluih schwimmen die schönen grünen Inseln. Jetzt sehen wir maiengcschmückte Schiffe hier und dort von dem Ufer stoßen voller Wallfahrer, die zur RochuSfapelle eilen. Ihre Gesänge trägt die Luft dem Ohre zu. Ei sind heilige Klänge von ergrei fender Wirkung. Sie landen in Kemp ten, sie ordnen sich in zwei Reihen, die Geistlichen jn reichem Ornate unter dem Baldachin, voraus, dann die Reihen der Gläubigen, zwischen deren die Fahnen träger schreiten. ' Ihre frommen Gesänge kommen näher und näher, bis ihre zahl reichen Schaaren deS Berges Scheitel, wo die Kapelle steht, erreichen. Die Müden lagern sich. Jetzt verkündet der Glocken ball den AuSgang der großen Binger Fest'Prozefsion au dem schönen Gottes Hause am rechten Ufer der Nahe. Die Gesänge hallen von ferne heraus. Sie ist die zahlreichste und die Hauptprozcssion. Et währt lange, bis sie unter heiligen Gesängen und Glockengeläute die steile Höhe erklommen hat. Jetzt naht sie reich geschmückt, Böllerschüsse und Musik ver künden ihr Kommen. Die Pforte der Kapelle öffnet sich; die fremde Geistlich Jn Indien siet veelen Johren En Vize", de dat Land regeert; Un bün ick nich ok foveel werth, AS't beste, wat von England kömmt? Dor fchall'k de diplomat'fch Ladder Bestiegen, g man dat so nennt. , AS Vize-Konfular-Agent. Sünd de Gelehrten dröwer eenig Ob dütt nu veel i orer wenig, Wat denk to'n Lispill Du dorvon? IS dat ok de verdeente Lohn För alle Hlllp, d ick heff gewen. Uem neege Ehr un neegeS Lewen Ick weet gewiß. Du seggst: Dai stimmt. Ick harr woll fünst noch wat to fragen. Doch hoff ick, dat In een'gen Dagen Du mi bcsöchst, ltn denn wi twee Un heet so veel, a bei-un-bei"). (Dat'S fpan'fch to Di. aS mancherlei. U heet so vee.l aS. 'bei.un.bei"). Doch wat Du .deihst. do nich vergeeien: ASr ,lley Dinge mutt ick weeten Un dorup legg jck grot Gewicht Wor Kyritz an de Knatter liggt. . . Dien Fründ i .einte.' ' ... . . ÄlkicheS mit Gleichem. ' , . ' Ein vorlauter Jüngling kam an einem Feld vorbei, auf dem ein alter Neger daö abgestorbene Gras anzündete. - , .He. Onkel El. laßt daö sein!" , .Warum, was schadet das?" " .Weil dann die ganze Wiese genau so schwarz aussehen wird, wie Sie!" - .Da macht nicht aus. Das . Gra wächst doch wieder und Im Frühjahr wird sie genau so grün aussehen wie Sie sind!" 1 , ' .' , 1 ' ' , , . . . ', V ..'..:..., ' -.. . ' . ' .1 i , : :" 7 A ,, - (..J KL . , ' ' (' .''rtif " ' 4 . . ' '.: ' ;v - -- :;r. . v. t . . ' ' - :jf y rt . ')." ' i ' 4vtiir-M , siiumx(. (.i AtwuJ"" 9 ,.,t-'-' '! , " - : ' -. ., W I 1 ' " - ,.'f , - I l !... i . - . : , - MrttvC . .... ' . ,- 1 'w. .-A ' rt' .. i . . i'i'.K r''" ?'':'' .'..-i j'k-.f't. ., ...... t. -' h vwrfi, ii.,;4:t-. ' ' ,- V', iS . v i 'w 1, " ' i ' l' . i ' t . 1 " 1 'i rf ' ''At; ' y - 4. y t4- - f ' " -V ff-J,. X' ' iiA 1 v .. -V i -sk.':"",k- hv.. . vfW r'--' ft -. M f .. " W, ?v! ipjtMAAkiSib Müdesheim und keit schließt sich an, und waS in die Ka pelle kommen kann, , drängt und zwängt sich hinein aber Hunderte knieen be tend draußen Im weitesten Kreise um die Kapelle herum, bis die Feier vollendet und die Predigt gehalten ist. Die Sonne ist zu ihrer Mittagshöhe gelangt. Sen gend fallen ihre Strahlen nieder. 3hm die Seele ihr Heil empfangen hat. ver langt der Leib gebieterisch auch das Seine, und es wird ihm reichlich. Die Zelte füllen sich bis zum Auseinander drücken ihrer lustigen Wände; aber sie vermögen die Menge deö Volke? nicht zu fassen. Viele wandnn hinab nach Kemp ten und füllen dort die Wirthshäuser; andere lagern sich im Schatten der Ka pelle und der Zelte und lüpfen die Deckel ihrer Körbe, darinnen die vorsorgende Hausfrau und Mutter Kuchen oder Fleisch und Brot, Butter und Faustkäse mitgebracht hat. Die Metzger braten Rippchen und Würste am lodernden Feuer; die Obsiverkäuferinnen, die in guten Jahren schon reife Trauben aus bieten, enthüllen ihre lockenden Früchte, und waS nun folgt, oft bis spät in die sternenhelle oder monddurchglänzte Nacht, daö ist der weltliche Theil des Feste!, und eS sind ihrer viele, die nicht recht wissen, wie sie heimgekommen, diele, die in den seltsamsten Wellenlinien sich den Berg wieder hinabarbeiten, vielleicht nicht ohne den Boden verschiedene Male geküßt zu haben. DaS alles kommt aber lediglich daher, daß der Rochusbcrg ein Nachbar oeS . weinspendenden ScharlachbergeS ist. mit dem er ja doch gute Nachbarschaft Die Fchlnicdc im Walde. Von Lydia von Drohndorf. . Ties im Schwarzwalde stand vor Zeiten eine Schmiede. Wenn die Wanderer auf der, breiten 'Gebirgsstraße daherkamen, hörten sie schon von weiter Ferne das' Aufschlagen der schweren Hämmer auf dem Amboß und wer deS Nachts kam. er blickte schon in der Entfernung einer Weile über den rauschenden Fichtenkronen einen röthlichen Schein, der von dem Feuer her rülflte, das' aus dex kurzen Esse empor schlug. Kein Wunder, daß manchem un heimlich wurde!. , Und doch war. der. Besitzer der Schmiede der gutmüthigste Mensch der Welt. Kei nen Armen ließ er unbcschenkt von dan nen ziehen, und wo zu helfen war, war er gewiß der erste.; Dennoch aber konnte er eS nicht verhindern, .daß sich über feine Waldklaule die eiaentblimlicksten Minn. gen bildeten, und mancher abergläubische Voizoauer veizaupici, vor: gehe es .nicht recht geheuer" zu! Der Schmied selbst erfuhr von allen diesen 'unstnnigen Re dcnsarten nickts: da seine Kiindlcknst aber von Woche zu Woche spärlicher wurce, kam er von selbst auf Pas Urtheil der Leute. Schließlich wurde ihm fein Handwerk dermanen verleidet, dak er M, nen Amboß und seine Hämmer verkaufte uno veicyioy. von seinem ersparte Gelde zu leben. Gesagt gethan. Da Hand werkszeug wanderte in die nahe Stadt und das große Schmiedcthor wurde ge - ' li"'- . '. v rta ilw .v. mj'Hl ; - . ; hy'i ' ' ''.'' )-- " 'js -SSSfsO ri 9 'f S P . Z .'s! ,,X -V 1):'UlN3t J "V" t;C' ' Ml du .1 r$ 1 1 f"iKi!; li n-f T , - M cW W ' ' - ........ S Wik l , '.ft ' 1 I ""n H!- V fJS' li!- 3 5. -n' . . ' ... .X ? r ) ü BB 7" H m " -t m i ,QV I ' ' ) . - 1 MM IM.M HL-,- ' 1 T .,..., , ii ...I " " " 1 1 "' i iJMTbCttuat -s--"rf Mnqen. , halten muß, und umgekehrt dieser mit" ihm.' Ein unendlicher Zauber ruht über der Landschaft, und ein Duft von Poesie und Sage weht um jeden Strauch und jeden Stein. An Rheiir, am grünen Nheine, Da ist so mild die Nacht. Die Nebcntügel liegen Jn gcldnes MondeZpracht. Und an den Hügeln wandelt Ein hoher Schatten her Mit Schwert und Purpurmantek, Die Krone von Golde schwer. 'Daö ist dex Karl, der Kaiser, Der mit gewalt'gcr Hand Bor vielen hundert Jahren Geherrscht im deutschen Land. ' Er ist heraufgestiegen ' Zu Aachen aus der Gruft. Und segnet feine Reben - Und athmet Traubcnduft. Bei Rüdesheim, da funkelt Der Mond in'S Wasser hineiir. Und baut eine goldene Brücke Wohl über den grünen Rhein. Der Kaiser geht hinüber Und schreitet langsam fort. Und segnet längs dem Strome Die Reben an jedem Ort. Dann kehrt er heim nach Aachen Und schläft in seiner Gruft. BiS ihn im neuen Jahre Erweckt der .Traubenduft. schloffen. Der Meister aber wollte seine heimische Behausung, in der er aufgewach sen war, um keinen Preis verlassen. Ob wohl feine Frau vor Jahren gestorben war und feine beiden Gesellen anderweit Arbeit suchen mußten, blieb er in der alten Schmiede wohnen. Ihm war das rußige HauS lieber als der schönste Palast. Nur die Leute sahen das stille Gebäude mit noch größcrem Argwohn an und glaubten, der Schmied wolle es darum nicht ver lassen, weil er so um so ungestörter mit dem bösen Feind Verkehr pflegen könne. Nur einen Freund hatte der alte Mei stex. Und das war ein kleiner, schiefge wachsener Kräutersucher, der unter seinem Dache bisweilen übernachtete. Auch die ftr Mann gab dem Volke Stoff zu üblen Reden. Man sagte von ihm, er versteh Gold zu brauen und könn durch Kräuter die Kühe feiner Feinde verderben, so daß sie keine Milch gaben. Auch bezichtigte man ihn deS Diebstahls. Kurzum, man hing ihm die verwerflichsten Eigenschaften an und ging ihm möglichst aus dem Wege. , Da sich nun die beiden Männer immer enger aneinanderschlossen und kaum noch die .verrufene Schmiede" bei Tage ver, ließen, wurden die üblen Nachreden erst recht geglaubt. Schließlich kam es so weit, daß man beschloß, diese .Nest" aus zunehmen und die Insassen vor die Nich ter zu bringen. War doch in jener dunk len Zeit der Hezenglaubk eine Gewalt, die selbst die klarsten Köpfe zu Fanatikern machte. ' . . . - . ... . EincS '' Morgens machten sich zwölf handfeste Bauern deö nächsten Dorfes aus. v. vi- i' m I m i .p rnii i. i- "1L' M . . . Wir aber füllen die Römer Und trinken in goldnem Saft Uns deutsches Heldenfeuer, Uns deutsche Heldenkxaft. DaS liebliche RlldeSheim bildet den Abschluß deö breiten Rheinthals. Ueber die Stadt selbst ist wenig zu sagen, ein kleines Städtchen wi: viele andere. In der Nähe des Marktes befindet sich eine Burgruine oder genauer ein etwa 10 Meier hoher Thurmstumpfz die latholi sche Kirche enthält ein paar interessante Grabmäler, unweit deS Rheinbahnhofs ein plump ausschauender Baurcst. Das ist das einzige. WaS allenfalls aufzu, zählen wäre. Aber wie es sich so oft findet, unter dem rauhen Kittel schlägt ein Herz von Gold. Der Weg am Rheinuser entlang bietet einen schönen Spaziergang, beson derS wenn man im Hochsommer den leb haften Verkehr, da? Leben und Treiben auf dem Rhein und am Ufer beobachte kann. Gleich hinter den letzten Häusern deö Ortes wird der Weg sternig und be ginnt steil anzusteigen, und mit jedem Schritt wird die Aussicht freier, daö LandschaftZbild malerischer. Zwischen Weinbergen hindurch geht eS aufwärts. Die besten Lagen derselben sind nahe der Stadt. Hier kocht die Sonne de heu lichen .Rüdesheimer Berg", der an Ruf sich den besten Rheingauweinen anschließt und am längsten unter den Marken dieses Landstriches Ruf und Ansehen genießt. Die nächste Umgebung bei dieser Nie Wohlbewaffnet näherten sie . sich ' d Schmiede, feit entschlossen, den .bösen Feind" aus diesem geheimnisvollen Ge mau auszutreiben, das heißt, ihre In wohner festzunehmen und die Schmiede niederzubrennen. Endlich waren sie am Ziele angelangt. Vorsichtig näherte sie sich dem halb ver fallenen Gebäude, dessen . Anblick ihnen schon ein Gruseln über den Rücken jagte. Hu!" hieß es, .seht doch nur die vergit tertm Fenster! Hinter denen mag schon Verschiedenes passirt sein, WaS daS Ta gcSljcht zu scheuen hat. Am besten wär's, zwei von unö zündeten die Bude an. wäh rend die anderen ins Innere stürmen und die Behexten ' herausholen. Nicht, Käme radm?" Der Borschlag wurde gebilligt. Während also die zehn Bauern eindran gen, beschäftigten sich die übrigen zwei damit, das dürre aufgestapelte Reisig an den Fenstern anzuzünden. ' . ; Nun aber hatten die Bewohner der Schmiede längst die sie umschwebende Ge fahr erkannt und sich bei der Annäherung der Bauern in den Keller geflüchtet. Doch waS halfs? Schon dröhnten die Kolben schlage an die verschlossene Kellerthür, und der Ruf: .Aufgemacht!" scholl an ihr Ohr. .'-..' Da geschah plötzlich etwa Entsetzliches. Das an den Außenseiten bereits über und über brennende HauS brach zusam nun und begrub nicht nur in seinen Flam men die zehn Eindringlinge, sondern auch die beiden Bauern, die haS Feuer angelegt hatten. Letztere waren gerade im Begriff, ihre, Kameraden gu benMrichiikuh baj J ? öM' Ä, '-" srf ? I J Zst ji mSwi i? f?' ' derwald'Besteigung bietet freilich wenign Reizvolles.' Hohe Mauern umfämen den Weg und umgrenze die einzelnen Wein gärtenl Glühend strahlt an Sommerta gen die Sonne zwischen dkesen künstlichen Feld-Hohlwegen. . Ein südliches . Thier und Pflanzenleben entfaltet sich ' unter ihrem Strahl. Buntflügelige Heuschrecke schwirren umher, Grashüpfer zirpen ihre lauten Ehöre, und flinke Eidechsen hu schen zwischen den Ritze der Steinblocke hindurch. Die Weinberge selbst sind sorg faltig bewirthschaftet. Der Boden ist frei von jeglichem Unkraut und fleißig ge düngt. Zahlreiche Steinsplitter durch setzen dai Erdreich und hüten die Fcuch tigkeit unter ihren heißen Flächen. Alle Stöcke sind auf'S achtsamste geschnitten, gebunden und geregelt. Die kleinen süßen Weinbeeren reifen unter röthlichem bc schattendem .Laube iu seltener Güte. Hier haben die beste Sorten deö Rießling ihre Pflanzstätte. Im Frühling zieht wie Re scdahauch der Duft der blühenden Reben über die Höhen, und im Herbste entzückt die Uebnfüll der Trauben den Wan derer. Durch die Rkbenberge und auf dem maunnumsäumten Weg zwischen den Weingärten steigen wir hinauf auf den Niederwald und stehe dann vor der im posantesten Rheinsehenswürdigkcit: dei Nationaldenkmal am Niederwald ... . der Germania, die, stolz die Krone empor haltend selbstbewußt gen Weste', nach dem Lande deS Erbfeindes blickt' und schützend die Wacht halt, die Wacht am Rhein! ' . . ..; . eS die höchste Zeit sei.' das morschebreii ende HauS zu verlassen. - . I Auf diese Weife kamen alle Bauern umS Leben, während die beiden im Kcllck befindlichen Männer gerettet waren und später durch Schutt und Asche entfliehe konnten. . . . i ; Heute sind die Grundmauern der Schmiede längst zerbröckelt. Ter Wände rer aber, der dort vorbei geht, läßt sich gerne von jener trüben Zeit zählen, wo der Hexenglaube noch alle Gemüther be herrschte. ' ' Der Friedensbote. - Mehr als dreißig Jahre lang ' lsati Wilhelm Schneider an der Wasserfront eine Kneipe geführt, in der ausschließlich Matrosen ' und Sackträger verkrhrtcn. Diese Leute von der Waterkant sind ein gewaltthätig?? Bolk und Schlägereien sind dort etwa Alltägliches; es gab auch in jeder Kneipe an der Waterkant Radau und blutige Köpfe, nur beim Wilhelm Schneider nicht, bei dem herrschte muster hafte Ruhe. Endlich verkaufte Schneider sein Loka! und zog sich auf eine kleine Farm nach Jersey zurück. Gelegentlich, wenn die Sprache auf seine Kneipe kam, meinte er: .Ja. wisse Sie, bei mir war immer Ruh unn Order. Bei mir habe die sich nit haue könne, ich Hab'S nit gelitte." So? Und wie haben Sie die Bur schen daran verhindert. Streit nnzu fangen?" . Ach, sell war leicht genug . ich hab' den Bierhammer, auf den Kopp eschk,