Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, March 20, 1913, Image 2

Below is the OCR text representation for this newspapers page. It is also available as plain text as well as XML.

    Y
Ftrgechkr.
jL.rttlüfi von Honl Xütät.
" 3biÖott 5oife feint schlechten
Tag. Mißmutig stand er kim Steuer
feinet Fischerbark .Liese Pätow" und
fluchte leise vor sich hin. Warum
K er eigentlich s ärgerlich? Und
daß sei Akrger einen hohen Vrad
erreicht haben mußte, konnte man aus
dem Umstände entnehmen, daß Jochen
heute sogar über den Tabak, von dem
er eben ein riesige Stück in den
Mund geschoben hatte, und den er
sich ganz frisch von seinem besten
dreunde in Etralsund. dem Kauf
mann Soltenhagen, mitgebracht hat
te. die Flut seine Zorne? ergoß.
Wal war nun mit dem braven
Jochen ,
Sonst konnte diesen wetterfesten
Seemann und Kapitän der .Liese Pa
ton scheinbar nicht au der unver
wüstlichea Ruhe bringen. Mochte
kommen, toa da wollte. Jochen
machte stet da gleiche Gesicht. Aber
wenn einem die ganze Woche olle!
zuwider ist, und da in einer Zeit,
wo man' mehr al sonst nötig hat
U, daß alle gut und glatt ging, und
hernach auf der Heimfahrt der Wind
erst abflaut und dann umspringt, so
daß man den ganzen langen Ctral.
fundn Vodden Strich um Strich viele
Stunden lang kreuzen muß. immer
die Hiddenfeer . Heimat in nächster
Nähe vor Augen, da ist selbst sürj
einen Dickhäuter au Grieben auf
Hiddens bei Rügen, wie Jochen Gau
einer war, j diel.
Lustig kräuselte die frische Brise
die Oberfläche de weiten Wasserbet
ken. da sich zwischen der Insel
Rügen und dem langgestreckten, die
Form ine Seepferdchen nachahmen,
den. Eiland Hiddensee ausdehnt. Die
Schiffer und Fischer nennen e kurz,
weg den .Bodden'. Es ist ein ge
fährliche Fahrwasser feiner geringen
Tiefe wegen. Nur eine genau be
zeichnete Fahrrinne stellt die Zufahrt
nach Stralsund dar. die von größeren
Fahrzeugen benutzt werden kann.
Doch selbst kleinere Boote, wie die
Fischerbarken e sind, müsse außer,
dalb de Fahrwasser mit größter
Borstcht ihren Kur verfolgen, sonst
sitzen sie im Augenblick aus einer der
zahlreichen Untiefen fest.
Der Gedanke an die Möglichkeit
eine Festfahren verschlechterte die
Stimmung Jochen Gau noch um ein
Bedeutendes. So genau, wie er den
Vodden auch kannte, den er seit sei.
nem zwölfte Lebensjahre befuhr. so
wenig durste n seine Aufmerksamkeit
vom Gange de Boote abwenden.
Dadurch war er wenigsten derhin
dert. völlig seinen trüben Gedanken
nachzvhäyges.
Und doch fiel ihm alle stückweise
wieder ein, wenn er da Boot vor
dem Winde einige Zeit im tiefen
Wasser laufe lassen konnte. Erst
der schlechte Fang der vergangene
Woche! E schien fast, als feie
die großen Aale und Flunder über
Haupt au dem Vodden verschwunden.
Nicht ein einziger größerer Fisch war
ibm in Netz gegangen, trotzdem er
und seine beide Jung ei sich hatten
redlich sauer werde lassen. Ein ge
linder Trost war noch für Jochen
. der Umstand, daß e auch den anderen
r.Sgener und Hiddenseer Fischern
. nicht diel besser gegangen war. Sie
hatten alle nicht rechtes gefangen,
und so lag e denn nicht am Fischer
und am Fischen, sondern an den Fi
sehen.
m jetzt lief die .Liese Pätow"
mit genauem Kurs auf den Kirch
türm von Scbaverode aus Rüaen. da
. holte Jochen da Steuer an und
wendete das Boot, um auf Bitte,
den langgestreckten Hauptort von Hid,
densee, zuzukreuzen. Eben warf die
Sonne ein. paar verstohlene Licht
blicke durch den gekräuselten Wolken
Vorhang und lachte ganz flink und
luilia dem arimmiaen Steuermann
in wettetharte Gesicht. Doch da
blieb unverändert, seine Miene ver
zog sich. Und so huschten die goldene
Strablen über Deck bis an den Bord.
sprangen da auf Wasser hernieder
und eilten der ari voraus uver vie
glitzernde Wellen, die der Buz de
Boote mit silbernem Svrübregen r
teilte. Bald waren die leuchtenden
Himmelskmder am Lande und klet
terte die Hügel hinauf, die sich am
??ard,vt deS ßilanbeä tvölbkn. Lie
tedol! striche s?e über die zerzauste
icfernstsmme. die mit trotziger Aä
. . i Itlf.L . V . . .... f
k,.gieik iqnn PiUH gegen vta tzkivui
i'.-tn Sturmwind bebaudteten. der
'-en Stamm und Zweige tief zur
Crte gzzwunge haue, stetem iict
tütn sie zum Leuchtturm und ißtan
t'ii um den Leucktturmwäckiter. der
eben auf der eiserne Brüstung stand,
die tUn um die Laterne führt, und
x-.it Sorgfalt da gebogene Ela de
fMiet von außen abrieb, bi
glänzte. Sie spiegelten sich in den
c?rc. Scheibe und guckten in die
hitxtt hinein, die Frau Sonne bei
r.z'l, so gut e ging, vertreten sollte,
nabmen sie einen aewaltiaen
c.7tz und sprangen von dem hohen
Zz:t auf den rvoove uno zagien
s ") Ctt den HiigelrLcken und die
i '"r.fit caaf Hl Den neuen u
t : :,r.3 hinunter zur See. die hier
' i f-sliige Steinbtöcke brandete.
x ut leuteie ver Schaum
...
i:r.i teie fr:s5ie aiiener
. r "i r"t l ,?
.j l. :.V l :.:t
über die Woge weit draußen im
Meer, hinau 1 die blaue Ferne, zu
Mäont blinkenden Kreidefelsen.
Jochen sah den eilende Lichtern
nach und seufzte Lber den widrigen
Wind, mit dessen Hilfe er so furcht
bar langsam in die Nähe von seinem
Ankerpkatze kam. Hinter ihm waren
noch eine ganze Anzahl brauner Se
gel sichtbar, alle mit seinem Boote
gleichen Kur haltend. Obgleich er
ol einer der letzten vom Bollwerk
im Stralsunder Hasen abgestoßen
war, lag er jetzt schon an der Spitze
der Fischerslotillk. Ja. er konnte aus
feine .Liefe" stolz sein, denn ein Boot
von solch prächtigem Gang gab e in
der ganzen Gegend nicht.
In diesen erfreulichen edanren
auefite unverseben die trübe Erin
nerunz an de letzten Markttag in
der Stadt auf. Die Händler, die
schon tn den vergangenen Wochen im
gemein niedrige Preise für die Fischt
gezahlt hatten, waren mit ihren An
evoten von neuem ein ruajugti
stück urückaeaangen. Am liebsten
hätte Jochen seinen Fang wieder in
Meer aeworsen. anstatt ihn sür solch
ein Spottgeld zu verkaufen. aber
wa hätte da geholfen? Dann wäre
er ohne einen Pfennig in der Tasche
nach Hause gekommen, und seine Frau
hatte zu ven Schulden, vie ccim
Kaufmann Praatz in Bitte vom vori
gen Winter hoch genug angelaufen
waren, noch mehr machen müssen,
wenn sie nicht verhungern wollten.
Da waren schone Ausstchtenl un
brauchten nur noch die Kartoffeln
zu mißraten, dann wußten sie über
Haupt nicht mehr au noch ein.
Endlich konnte Jochen an seinem
gewohnten Ankerplatz, gegenüber dem
Bollwerk vom Kloster, seine .Liese'
festmachen. Mit Hilfe seiner beiden
Söhne Heinrich und Wilhelm takelte
er da Boot ab und stieg dann, mit
den Netzen beladen, die , zum Flicken
mit an Land genommen wurden, in
den kleinen Kahn, der sie an Ufer
bringen sollte. Denn die außeror
dentlich geringe Tiefe de Bodden
gestattete den Fischerbooten nicht, bi
ans Ufer zu fahren, und so wurden
die Insassen jedesmal durch den klei
neu Fährkasten, der am Lande lag
und von dem alten Lüchten bedient
wurde, abgeholt.
Nun schritten die drei wenaiten
über den Eutshof vom Kloster. Hier
hatte einstmals ein Kloster gestanden,
doch alle war verfallen, und später
wurde auf den Trümmern ein große
Gut gebaut, das den Namen ftio,t
behielt.
Bald war Grieben, der norvuajste
Ort auf der langgestreckten Insel, au
wenigen kleinen Häusern veiieyeno,
erreicht. Al Jochen, gefolgt von
Heinrich und Wilhelm,' durch vie
niedrige HauZtür untet dem dicken
Strohdach, durch die man gebückt in
den dämmerigen HauSflur gelangte,
eintrat, kamen ihm seine Frau und
eine Tochter Manna entgegen. Nu
hig und freundlich war die Bcgrü
ßung, und even wome Jvazen irrn
wenigen Worten, wie e seine Art
war, seiner Liese sein Mißgeschick er.
zählen, da kam mit schnellen Schrit
ten durch die Hintere Tür. die nach
dem Gärtchen führte, Han, der
ünaste Sohn Jochen GauZ. lau.
en. Er war zwölf Jahre alt, aber
0 groß und stark, daß man ihn stet
vier bis fünf Jahre älter schätzte.
Er hatte rn der Abwesenheit ves
Bater sich daran gemacht, den Soot,
da Wasserloch im Garten, zu remi
gen und zu vertiefen. Da hatte er
in der Erde einen Gegenstand ge
funden, den er jetzt in der Hand
hielt, um ihn seinem Bater zu zei
gen. E war ein Gefäß in Becher
form, aus einem schweren, gelben Me
tall aefertiat.
Der Vater nahm das Gesa in
die Hand und besah e von allen
Seiten. Dann aab er e Han zu
rück mit der Bemerkung: .Wird wohl
Messina sein!'
Kann ich den Tops vtBairenr
fraate Sans.
.Meinetwegen." sagte der Vater,
.aber vielleicht braucht ihn Mutter."
rn.: ;f ?i 0!s
.iicin, nein, m u-" "nit
funnst ibi, baben. mein Junae!"
O. Zedt kann ich meine Primel
endlich einpflanzen, lagie ans er
freut, .die ick, bei Kloster gefunden
habe! Mit diesen Worien lies er
wieder hinau. nahm seinen Spate
in die eine, seinen Fund in die an.
dere Hand und ging den Feldweg
nach Kloster hinüber.
Dort hatte der Knabe namllch ge
leaentlich an einer wmdgeschutzten
Stelle einen Busch Schlüsselblume
entdeckt, die sonst bn dem rauhen mx
ma der Insel Nicht hauZig vorkamen,
Zuerst wollte Han die Blumen ,n
de Garten pflanzen, doch da wären
sie ihm eingegangen, weil der Wind
zu viel Spielraum auf ' dem kleine
Land leck haue.
Han hatte schon öfter etwa von
Blumentöpfen gehört, daß man darin
Blumen m der Stube halten könnte,
Kürzlich hatte er auch in Stralsund
bei einem Töpfer auf dem Markte
solch ein Ding gesehen, aber ihn z
kaufen, mußte man Geld hoben, und
da hatte Han noch nie besessen. Und
wie gerne hatte er seine Echiussel,
blumen mit in die warme Stube ge
nommen. damit sie womöglich im
Winter, wenn draußen alle tot war,
gar voller Bluten waren.
Jetzt hatte Han de langersehnte
Blumentopf gefunden. Wer mochte
ihn mal in den Soot hineingeworfen
haben? Einen Augenblick dachte er
daran, dann kehrte seine Gedanken
zu feinen Blumen zurück. Jetzt war
er an der Stelle angekommen. Vor
sichtig grub er den kleinen Busch mit
allen Wurzeln au, schüttete Erde in
den Topf und pflanzte die Blumen
ein.
Zu Hause stellte er den Topf mit
den Primeln auf da Fensterbrett in
der guten Stube, damit jeder, der
draußen auf dem Wege vorbeiging,
seine Herrlichkeit sehen sollte. Da
gediehen denn die Blumen unter Han
scn Pflege gar prächtig.
Ein paar Wochen nach dem Fund
seine Sohne war Jochen wieder in
Stralsund auf dem Markte, um sei
nen Fang zu verkaufen. Eben wollte
er sich zur Abfahrt nach Hause rü
sten und noch einige Einkaufe erledi
gen, al ihn ein feingekleideter Herr
nach dem Wege zum Hafen fragte.
Jochen erbot sich, den Fährmann zu
spielen, wa der Herr mit Tank an
nabm.
Bald segelte die .Liese Pätow' mit
frischem Winde in den Bodden hin
au. Jochen hatte seinem Sohne
Heinrich da Steuer tiberlassen und
saß mit dem Fahrgaste auf dem Bor
derschiff. Die Unterhaltung der bei
den Männer war recht einseitig, denn
Jochen warf nur selten ein paar kurze
Worte in die Rede seine Gegenüber.
Dr. Ohlenbera. so hieß der Pas
agier, war ein Gelehrter, dessen Fflch
die Geschichtswissenschaft war. Er
wollte auf Hiddensee und auf Rügen
die Spuren der früheren Bewohner
aufsuchen, nebenbei aber seine Mappe
mit Zeichnungen füllen. Der Doktor
wäre nämlich am liebsten Maler ge
worden. Da aber die Umstände da
icht erlaubten, so benutzte er wenig
sten jetzt jede Gelegenheit, um sein
Talent weiter auszubilden.
Jochen wunderte sich im Stillen
über diesen Mann, der nach Hidden
ee fuhr. Ausgerechnet nach Hidden
ee, wo sich nur der aufhielt, der dort
ein mußte. Wenn eS nach Rügen
gewesen wäre! Da sollten ja im
Sommer die Leute aus den großen
Städten, sogar au der neuen Kai-
erstadt Berlin, hinkommen, um ,n
der See zu baden. Aber in Hid
densee konnte man das nicht.
Als Jochen nun au dem Gesprach deS
Doktors erfuhr, daß dieser die Ab
icht hatte, längere Zeit auf der In
ei zu wohnen, konnte er sich nicht
genug verwundern. Als der Doktor
hn fraate. ob nicht in seinem Hau e
ein Stäbchen srei wäre, wollte Jo
chen nicht recht zusagen. Platz wäre
chon gewesen, die oute Stube stand
ja doch ungebraucht, aber ob dem
einen Herrn das einfache HauS Jo
chens nicht zu schlecht wäre? Als er
diese Bedenken äußerte, lachte der
Doktor und fragte nach dem Preise,
den er sür Wohnung und Pflege be
zahlen sollte. Daran hatte Jochen
noch garnicht gedacht; er wußte auch
nicht, was er verlangen sollte. Ter
Doktor machte, da er die Verlegenheit
de Fischers bemerkte, selbst einen
Vorschlag, über dessen Höhe sich Jo
chen schier verfärbte. Als nun der
Doktor, weil er von dem erstaunten
Fischer keine Antwort bekam, fragte,
ob daS zu wenig sei, war Jochen
voller Freude mit dem ersten Preise
einverstanden.
Auch Frau Gau war sprachlos über
die Menge Geld, die sie sür die Ber
pflegung und Wohnung ihre GasteS
bekommen sollte. Sie lief mit noch
größerer Geschäftigkeit als bisher
durch das kleine Haus und den Gar
en, um ja olle recht tn Ordnung
zu haben.
Nachdem Jochen am nächsten Tage
das Gepäck de Doktor au Stral
und geholt hatte, begann dieser, die
chönsten Stellen deS Eilande mit
Stift oder Pinsel festzuhalten. In
den ersten Tagen war der neue Gast
fast garnicht zu Hause.
Da brach ein Regentag mtt tru
bem Grau über die Insel herein.
Dr. Ohlenberg mußte also wohl oder
übel, wenn er nicht völlig durchiv
chen wollte, im Hause bleiben. Er
benutzte diese Zeit dazu, um sich die
Einrichtung seiner Stube etwa ge
nauer anzusehen. Da fiel fein Blick
auch auf die Blumen, die auf dem
Fensterbrett standen, und die Han
zeden Tag in de Tottori Avwesen
hcit begossen hatte.
Dr. Ohlenberg nahm den Topf
vom Fenster und besah ihn genauer.
Da war ja eine seltsame Art, Blw
mcn in Becher u pflanzen, denn
wa andere konnte der Blumentopf
kaum gewesen sein. Und da Me
tall, da aussah wie Messing, war
doch nicht etwa Gold?!
Der Doktor war ganz aufgerea
geworden, al er wahrnahm, daß die
Außenseite de Blumeniovse seltsame
Verzierungen trug, und daß da
gelbe Metall nirgend einen Anfluz
von Grünspan zeigte, wo bei Mes
sing durch die Einwirkung von us
und Feuchtigkeit längst eingetreten
Ware.
Bon Frau Gau und Han erfuhr
er nun auf fein Befragen, woher der
eigentümliche Blumentops stammte
Sosort bat sich der Doktor da Ge
fäß auS damit er e einem Freunde
zur Untersuchung hinschicken konnte,
Wenn e ein Fund au der Borzei
wäre, sollten sie eine seinem Wert
angemessene Bezahlung erhalten. Für
Hansen Primeln mußte der Baker
gleich bei nächster Gelegenheit einen
liikllche Omaha 7ri5uk.
großen tönernen Blumentopf auf de
Doktor Kosten 'mitbringen. Der
gelb Blumentopf.Becher ober wurre
wohlverpackt nach Berlin an die Uni
versität gesandt, wo de Vvklori
Freund Professor war.
Der Winter kam heran. TerDok
ot war lanae fortakieist mit dem
Versprechen, wieder von sich hören zu
lassen. Im Oktober wurde Jochen,
der wetterfeste Jochen, sehr krank.
Eine Lungenentzündung warf ihn
nieder und wenn seine ffrau nichk
saii olle Gkld. da der Doktor im
Sommer be,ablt b.itte. arfoart bätte.
wäre e den guten Leuten wohl übel
ergangen. Nun war alle Hoffnung
da, daß Jochen wenigsten zum
Christfest gesund sein würde. Aber
die Schulden, die Frau Liese olle m
Sommer hatte bezahlen können, wa
ren wieder so bock all Zuvor, und
da Geld war auch fast ganz der
braucht. Denn obgleich vte vrei
Söhne auf den Fischfang fuhren,
konnten sie bei weitem Nicht fovi:l
verdienen, al wenn der Vater da
Boot führte.
Unter solchen Sorgen nahte da
Weihnachtkfest. E war linde Wet
ter und Jochen stand in der Haustür,
um keine Söbne ,u erwarten, die
heute au Stralsund zurückkommen
mukten. Ekine grau uno Aoqin
waren nach Kloster aeaanaen. um die
Heimkehrenden abzuholen.
Dlödlick börte locken e,n Stim
mengewirr. al ob diele Leute durch
einander reden. Er sah den Weg
entlang und bemerkte mit Staunen
'tmt Söbne. seine Tkrau und Tochter
von sämtlichen Fischern und Frauen
und Gutsleuten begleitet, daherkom
men. Kaum sah Han den Bater
unter der Tür stehen, da warf er
seine Netze auf den Weg und eilte
mit großen Sprüngen den anderen
voraus. Mit lauter Stimme rief er
dem erstaunten Jochen zu: .Vater.
wir sind reich!"
indessen waren auch die anderen
Lkutk bkranakkommen. und Heinrich
gab Jochen eine Poflquittung. die
ihm der Bote in Stralsund ausge
händigt hatte. Jochen las mit gro
,en Augen:
.Anbei tausend Mark sur ven
Becher, ein olie Stück au der
Römerzeit. Mit den besten Weih
nachtswünschen
Dr. Ohlenberg."
einrick, er,äblte. dak das Geld
bei dem Bankhause in Stralsund ein
gezahlt sei und ,eder,eit abgehoben
werden könnte. Die Fischer waren
bei der Nachricht von dem Gluck Jo
chens so erfreut gewesen, daß sie alle
mitgelaufen waren, um ihm die srohe
Kunde zu bringen.
c?a wurde der Weibnachtstaa im
Hause Jochen Gaus doch noch ein
Tag der Freude. Hell strahlten die
Kerzen, frohe Gesichter leuchteten in
der kleinen Fischerhutte an Hivvensees
Strand. Und der Becher? Der steht
als schönstes Stück in Dr. Ohlen
bergs Sammlung von Altertümern,
von wo er bei des Gelehrten Tode in
das Museum für Völkerkunde in Ber
lin wandern wird. Da kann er sich
hinter den Glastüren eines Schran
kes ausruben von seinen Irr uno
Wanderfahrten.
Attisches Tal, und -Vitterfalz.
Das aiiiscke Salz, diese berühmte
inli Nllltk aliariechjschen Stils.
war nur ein Gleichnis für die wür
zige Frische schriftstellerischer Femyeil:
aber waS ein Autor im .British
Medical Journal' den Dichtern zur
Erhöhung ihrer Inspiration und zur
Steigerung ihrer poetischen Fähigkei
en empfiehlt, Das ist wirkliches &mj,
st ffufnm.Sflh. ist Bitiersal,. Der
Arzt ist der Ansicht, daß Dichten die
Gesundheitsbedingungen öes norper,
unaünstia beeinflußt, weshalb manch
Künstler zu Anreizmitteln. wie Kaf
fee. Alkohol u. s. w.. ihr AUslUchl
nehmen. Das hauptsächlich durch die
poetische Tätigkeit, angegriffene Organ
ist nach seiner Meinung die Leber, von
den Alten al Sitz der Leidenschaften
angesehen, die durch gemütliche Er
gung besonder assizlerk wiro. 'L)age.
tn aber ist va best Bittersalz, uno
ia& baben auck schon einige erleuch
tete Geister gewußt. Dryden nahm
Saiz. um für oie Besuche oer cuse
zerusl zu sein, uno yron ya, ge
.int. dak Eksom Sal aus ibn
wirke wie Champagner! ... Na also!
Verblüffter Richter.
Ein Angeklagter war ungehalten
über die Behandlung, die ihm im Ee
richt zuteil wurde, und konnte feinen
Aerger nur fchlecht verbergen. Er er
bob sich von seinem Si und lagt:
.Euer yren. rouroen ssie miq
rr . rrt . Jt
wegen Mißachtung de Gerichte der
urteilen, wenn ich meiner Meinung
über den Gerichtshof Ausdruck derlei,
hea würde?"
.Da würbe ich unzweifelhaft tun,"
entaeanete der Richter.
.Danke. Herr Richter. Ich wolli
Ihnen und den übrigen Mitgliedern
diese Gerichtes nur meine Anerken
nung für die gerechte und unparteiische
Behandlung meine Falle auöorul
ken.'
Damit nahm der Angeklagte, wieder
Platz und weidete sich o dem ber
blufften Gesicht de Richter.
IM an.
von Litt Helling.
V! aus den ffähnrlch Lautenschla
ger. mit dem überhaupt icht ernft
haft zu den war. seit er entdeck, fc
batte. daß me Bas. Niul SW,
sowohl von weitem, wie ou, der al
lerlnttmstea Nähe einfach ein Au
nn.i tHMi itt in ii i
bund von Schönheit und ntcven
würdigkett fei eine Tatfache, die
übrigen von niemandem bestritten
wurde Ware wir alle in ei sehr
ernstliche Gespräch vertieft. Erst
hat.e un Olaf Hanse von vier
merkwürdig intelligenten Kröten er
zählt, die sich ihr Standquartier un
ter de Bienenstöcken seine Oheim
gewählt und ihre Zeit monatelang
damit vertrieben hatten, daß sie jede
Biene, die honigbepackt den richtigen
Eingang verfehlte und heruntergetau
melt war. aufgeschnappt und sich so
in süßestem Nichtstun gemästet hat
ten. Und dann hatte Erich Basen
tiner von einer Schildkröte berichtet,
die sich von einem Riesenalligator
hatte verschlucken lassen und e hier
auf mit aller Hinterlist anzustellen
gewußt hatte, daß sie sich au dem
Leibe diese Scheusal einfach glatt
wieder herausfraß und jetzt ergriff
der sonst so schweigsame Oberst
Merne da Wort und versicherte un,
da sei noch gar nichts. .Da
ann ich Ihnen eme ganz andere üt
chichte erzählen". . sagte er. die er
sten die Eigentümlichkeit besitzt, daß
ik wahr ist. und zum zweiten, das;
e evident den Bewei erbringt, daß
ich die geheimnisvolle, sichere Ueber
egenheit de natürliche tierischen
Instinkt noch immer über die
menschliche Intelligenz offenbart.
Nachdem er seinen Grog auSge
trunken und sich ein neue Gla
hatte bringen lassen, war unsere Neu
gierde vollend geweckt, und Oberst
Merne fuhr fort:
.Ich mochte damal ein Bengel
von zehn Jahren sein, al ein GutS
nachbar meine Vater, der stattliche
Jörg Janssen. einen Kollap erlitt
und mit dem Tode abging. Da
war ein sehr bedauerlicher Umstand,
denn dieser Nachbar war ein höchst
vergnüglicher Herr, der auf einen
guten Tropfen und eine gute Gesell
schaft seine Tage gehalten und sich
nicht hatte abgehen lassen. Wir
Kinder waren alle sehr bestürzt, denn
er hatte immer ein freundliche Wort
für un gehabt. Nirgend spielte
e sich schöner, al auf Jörg Jan
fen Hof mit dem vielen Getier und
de unübertrefflichen Heuböden. Aber
da schien sich nun nicht andern zu
lassen, .denn mit dem KollapS", so
sagte der alte Dorfarzt, .ist nicht zu
spaßen".
Nachdem 'also unser guter, alter
Dorfarzt seine Meinung abgegeben
hatte, rüstete man zu Jörg Janssen
Beerdigung, und am dritten Tage
ging sie vonstatten, und e versteht
sich von selbst, daß die ganze Dorf
juaend dabei war. ES war ein glän
zendeS Begräbnis, das sich zum Hofe
hinausbewegte, und ich bedauerte den
alten Janssen von tiefster Seele, daß
er diese ungewöhnlich schöne Ehrung
nicht mit ansehen konnte. ' Bis dahin
verlief alles programmäßig. Aber
als die Feierlichkeit mitten auf dem
Friedhof im schönsten Gange war,
önt mitten in die KirchhosSstille hin
ein ganz laut und vernehmlich ein
logendes .Mmu .
Und noch ein zweites und drittes
Mal dasselbe deutliche und andachtS
widrige Miau, obwohl doch weit und
breit kein Kater zu sehe war.
In demselben Moment stößt mich
Knut Peterson auch schon in die Rip
pen, mit dem ich, um alle? besser
sehen zu können, auf die Friedhofs,
mauer hinaufgeklettert war. und ruft
mir u: .Da ist Jörg Jan enö
Katze! Und ich wette, daß sie mit in
den Sarg eingesperrt ist!"
Ich war ganz starr vor Schrecken.
aber so war' vielen tn die em Au
genblick zumute, und man sah ganz
deutlich, wie alle Herumstehenden er
schrecken waren. Und richtig! Da
kommt zum viertenmal da klagliche
Miau' herau. Und tekt war es
kein Zweifel mehr, daß wirklich
und wahrhastig mitten au vem ?ar.
ge kam.
Die Feierlichkeit wurde unterbro
chen. und der Totenbettmeister eilte
herzu und sprach leise auf die eiv
tragenden ein, und alle waren sich
darüber einig, daß man Jörg Jans
senk Sara noch einmal ausmachen
müsse: einmal, weil doch die Katze
offenbar noch lebendig sei. und zwei
ten. weil ei doch ein Frevel sei. wenn
man Jörg Janssen mit einer Katze
zusammen zur letzten Ruhe lege.
Da leuchtete allen ein, und so
wurde der Sarg wieder abse,t ge.
schafft und in Gegenwart de Pfar
rer und einiger besonder tapferer
Versonen nochmal geöffnet. Und da
zeigte sich tatsächlich, daß Jörg
janssen aroße. aelbe Hauskatze th
rem Herren auf der Brust saß und
ihm die Hände lecite.'
Oberst Merne tat einen tiese Zug,
und Nini Fönß sagte seufzend, wobei
i, den Fähnrich Lautenschlager an
ah: .O Gott, wie neu unv anyang
ick!"
- . . . M , .
. sagte ver ver i. .Anoang
lilk, war da gewiß. Da Wunder,
barere iedoch kam erst noch: I die
isem Moment fing sich unser toter
Jörg Jansse o zu regen und zu
strecke, nd bevor sich all Umstehen
den vo, ihrem maßlosen Schrecken er
hole konnten, richtete r sich aus und
chkua die Auge auf. Er war nur
cheintot gewesen! Er ist dann wie
funb worden und hat
0sl) tUU j anüglich oft tau
7 , e stflt6t ie Katze
. . . . r . ,
hatte ihm da Leben gerettet. e
hatte ollein von alle gemerkt, daß
Jörg Janssen. ihr Herr, noch lebend
war; sie hatte ine feinere Witterung
al wir Menschen, vnd die war da,
wa ich beweise wollte, meine Herr
schasle.-
Wir sagten alle nicht, nur Nini
Fönß füllt dak Groggla de alten
tnxt von neuem, und der Fähnrich
Lautenschläger bewies, daß er wieder
absolut nicht bet der Sache gewesen
war. Er erkundigte sich bei mir, ob
da eine ausgestopfte Katze gewesen
sei, die ma bei dem alte Herrn im
Sarge gefunden hätte.
öafitk ebeit.
Am Abend be 22. Feirnar wurde
Wollenste! ermordet. Noch an dem
selben Abend wurde die Leiche .in
Leßle Gutschen" aus die Burg von
Eger gefahren, wo schon, die Leiche
seiner Getreuen, Jllo. Terzky. Kinsky
und Neumann, im Hose nackt hinge
streckt lagen. Die Nacht wird al ine
schneidend kalte und stürmische ge
schildert, und bei. der noch in derselbe
Nacht vorgenommene Einsargung
war die Leiche Wallenstein so ist
nach Eger orchivalische Forschungen
im Jahrbuch für 1902 zu lesen
so steif gefroren, daß ma ihr Glie
der gewaltsam biegen mußte. Auf der
Burg blieben die Leiche och am 26.
und 27. Februar liegen. Gleich in
der Mordnacht hatte Buttler an Gal
la nach Pilse geschrieben, daß er die
Verräter getötet habe und weitere Be
fehle erwarte, wa mit den Leichen
geschehen solle. Aber auch Galla
wollte nicht eigenmächtig handeln und
erbat Lerhaltungsbefehl vom Kaiser.
Inzwischen kam jedoch Oktavio Picco,
omini au Mies herbeigeeilt und ver
iigte eigenmächtig, daß die Leichen
eine Todfeinde und der anderen
Ermordeten nach Prag geschaht und
.an dem schimpflichst: Orte auöge
setzt" werden sollten. Auf zwei Rüst
wagen gelangten die Särge bi MieS
unweit Pilsen. Dort ließ der über
PiccolominiS Eigenmächtigkeit er
zürnte Galla die Leichen bis zum
Eintreffen eine kaiserlichen Befehl
in der Franzkskanerkirche beisetzen.
Am 6. Marz kam die Entscheidung
deS Kaiser. Die Leiche Wallenstein
überließ der Kaiser .i Gnaden" den
Verwandten desselben, die anderen
ollten begraben. Neumann aber .sei
ner ungehaltenen Zunge wegen" unter
dem HalSgericht de. Uebeltater .em
begraben' werden. Jllo. Terzky und
KinSky wurden denn auch in MieS
beerdigt. Neumann dagegen auf dem
dortigen Hochgericht eingescharrt. Die
Leiche Wallenstein5 blieb noch zwei
Jahre zu MieS unbeerdigt im Kloster
gen, merkwürdigerweise ohne zuver
wesen. Erst im Mai 1626 wurde der
Sarg Wallenstein der Witwe ausge
ikfert und nach der von Wallen nein
gestifteten Karthauje Walditz bei Git
schln gebracht. Aus einem euerma
gen kam nach den Aufzeichnungen ei
ne dortigen Mönche, in einen fchma
en. fchlecht gezimmerten Sarg einge
zwängt und ganz nackt, aber noch im
mer ohne Fäulnis, die Leiche in Wal
ditz an. Erst 1744 wurde Wallen.
tein tn einen tttausariopyag umge
bettet. Erst nach der Auf
Hebung der Karthauze unter Joseph
IL führte man die Leiche unter gro
ßem Gepränge in die Schloßkapelle
St. Anna nach Munchengratz uoer.
Nach der Schlacht bei Wagram 1809
wurde dem Grasen vo zaioslein
eine Lirnschale übergeben, die der bei
Wagram gefallene General Vecsei dem
w n n ' .f..-! JC. .. l
Sarge äuaueniiein ijeinuicg rnnom
men tn haben bekannt hatte. Eine
Oekknuna de Sarge ergab die Rich
tigkeit der 'Aussage eciei.
Schädelstück befindet sich heute im
Waldsietnschen Museum zu Dut in
Böhmen.
Nur icht aufschiebe.
Ein Lerr. der seit drei Tagen in
New Vork weilte, hatte vie eiannr
sckatt einer Dame macht, in die er
sich sofort verliebt hatte. Er hätte ihr
. ... i. i
gerne einen ciiaisaniiag gcmal,
aber tr traute sich nicht; r fürchtete.
si könnte ihm feine Hast übel nehmen.
UM jevoch zu missen, woran er mu
Kr war. brachte er bei dem nächsten
Zusammentressen vas uie,praq au
diese Thema:
Wa würden Sie wohl sagen,
mein Kräulein. wen ich Ihnen im:
Heiratsgedanken , käme, nachdem ich
Sie erst drei Tage kenne?"
.Wa ich sagen wurde? Ich würbe
Ihnen entgegnen: man soll niemals
aus moraen verschieben, wa man
vorgestern schon hätte tun können'.
Der Hauklotz. Richter
.Dem Lindenbauer haben Sie be'
der Rauferei mehrere Mal mit einem
r t ...l V.. 3i&'A.1
scyioerrn ssiuyi uu utu
bauen?' ,
Angeklagter: Ja. ich wollt' ober
nur de Stubl entzwei schlagen, va
mit ich wa hätt, zum Dreinhauen!"
t finlet eines esuv, als f ertelkV
ans' erst krrmaibt. '
Dem NefiunaSbau unserer Armee
Ingenieur, ist I vorbehalten geblit
ken. zum ersten Mal die Krater vo
Vulkanen in de Dienst einer an
deiverteidiguna gestellt za ' haben:
e handelt sich m die neuen, ersr
kürzlich vollendeten ' Befestigungen
auf der Jnsek Haweii. ZunSchst
nd die Krater der Bulkankttt au.
der Insel Oahu zu moderne FortZ
ausgebaut worden, deren Feuerbe
reich die Stadt und den Lasen vo
Honolulu und auch die amerikani-
che Marinestation von Bearl Har-
bor beherrscht. E handelt sich na
urlich um erloschen Vulkane: t
den Krater hat ma nach umfas
sendem Umbau schwer Geschütze
ufaestell. Ebe unsere ArmeJn
genieure diesen kühne Plaa verwirk-
lichten, hatt, die - Bulkankette ve
Diamond Head nur die Aufgabe, die
ranoschast zu verschönern, oen
ast nie unterzoa sich ein Mensch de?
Strapaze, die steilet Felswände u
em etwa 2000 mh hoch aelecienen
Krater emporzuklettera. Und die
Eingeborene vermieden die Berge
mit abergläubischer Scheu, weil in
hne einst die Göttin Dele ihr Heim
aufgeschlagen haben sollte, ehe die
Msderuex Festungölia.
Feuer der Vulkane erloschen.' De
Ausbau dieser Lulkcingipfel zu mo y
vernen Festungswerken beaan vor
etwa 5 Jahren, und vor kurzem sind
die ersten große 'Geschütze in den
neuen Positionen aufgestellt worden.
Bi, jetzt ist eine Batterie öroszer.
?wölfzölliger Haubitzen eingebaut.
Einem Gegner von der Seefeite avi ,
wird e schwer möglich fein, die Po
sition dieser Batterie genau festzu
stellen, während der Artillerkeleitunci
die natürlichen, fchroffen Kraterfor
mationen die besten Gelegenheiten
zur Feuerleitung nd zur Kontrolle
der Feuerwirkung bieten. Die kürz-
ich abgehaltenen Schiekübunaen er
brachten ungewöhnlich günstige Re
sultate und führte zu dem Beschlus
se, diese Kraterbatkerien noch zu der
narren uno auch , ven Salzwasser-
rater auf dem Vukakiberae auk
gleiche Weife zu einem ffort u-
ubauen. Dieser. Bera lleat 9 Mei-
en westlich von Honolulu unk, ke-
errscht lit Marinestation von Ven!
Harbor auf der Westseite. Mit dem
Bau der Batterien im Krater diese
zweiten Vulkan wird demnächst be.
ivz,nxn.
. ' " -!,'.',,
LuluS Testament.
Erst künast würd hnt ?-ff,n.
oe Prinzen Lulu veröffentlicht, da i
der Napoleoniden Sproß vor felA
ner Ausreise nach Südafrika ant
. - v urnvit A
27. Februar 1879 zu Chiskehurft auf.
geieizk oar. lautet: Ich erb
im römisch . katbolischen Cllmikn.
n dem ich geboren ward. Ich wün
'che, daß mein Leichnam nebe dem
meine Bater rube. biS'bie ,it
ommt. wo wir beide nach bem Orte
gebracht werden können, an dem der
Grunder unseres Hause inmitten de
ranzo , chen Volle rubt. da Wie
gleich ihm über ulle geliebt haben.
Mein letzter Gcdanke wird an
mein Vaterland sein; für mei Va- -
eriano mochte ich sterben. Ich Hof
e. daß. wenn ich nicht mehr sein wer
de, meine Mutter in gleicher Liebe
meiner gedenken wird, wie ich .sie
stet zu ihr, gehegt habe. Mögen
meine Freunde, überzeugt sein., dah
meine Dankbarkeit nur mit meinem
Leben aufhören wird. Ich sterbe
im Gefühl tiefer Dankbarkeit für
Ihre Majestät, die Königin vo
England, für die ganze königliche Fa
milie und für da Land, welche mir
13 Jahre lang solch herzliche Gast- ,
reunoschast geboten hat. m er
nenne meine geliebte Mutter zu mei
ner Universalerbin (nachdem . gewisse
näher bezeichnete Legate X ' bezahlt
sind).' K
Diesem Testamente ist em KodiM
folgenden Wortlaute angefügt: .Ich
brauche meine Mutter nicht zu bit .
ten, nicht außer Acht zu lassen,, um
das Andenken meines Großonkels und
meines Vater in Ehren zu halten.
Ich bitte sie eingedenk zu fein,, daß.
solange e Trager de Namen Bo
naparte gibt, die kaiserliche Sache
Anhänger haben wird. Die Pflichten
unsere Lause erlöschen nicht mit
meinem Leben. Wenn ich tot bin, "
dann fällt die Pflicht, da Werk Na
poleon des Ersten und Napoleon
III. fortzuführen, auf den, ältesten
Sohn deS Prinzen Napoleon und ich
hoffe, daß meine ..eliebte Mutter, Zn
dem sie diese Werk mit lyrer ganzen
Kraft ünterstützt. Uns. der Wir nicht
mehr sew werden, diesen letzte und
höchsten Bewei der Liebe bezeige
wird. Napoleon." ;
Dieser Tage verübte
der Expedient Hessen in Chemnitz
einen Ueber sall auf den Klempner
Görner in der Apollostraße. - Er
schlug mit einem scharfen Beil mehr
mals auf den Klempnermeister ein,
so daß die? blutüberströmt zusam
menbrach. Dann stürzte er sich au
dem vierten Stockwerk de . Hause '
auf den Hof hinab, wo er tot liege
blieb. An dem Aufkommen 1 de
Klempnermeister ' wird gezweifelt.
Hessen hat die Tat offenbar in ta:3
Anfall geistiger Störung UdU ,