Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, February 15, 1913, Image 5

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JttKnnstspliine.
's uwc Wittterzeit und Dämmerung,
oiu Feld lag deS Schnees Decke .
Da faßen die ttindcr allesamt
vergnügt in der Ofcnccke.
öritz hielt mit Mühe sein Pferd irt Ruh,
Maricchen wiegte die Puppe,
Die beiden Kleinsten sahen bloß zu
Und warteten auf die Suppe.
Da sprach der Fritz: Nun seid mal stillt
v,ch will euch wag Schönes melden:
Wißt ihr denn schon, waS ich werden will?
Ein Mann, wie die alten Helden!
Ich trag einen Bart, gar lang und rauh,
!l'üllbringe die tollsten Sachen,
Und eine Prinzessin nehm ich zur Frau.
Beim ich erst erstochen den Drachen!"
Darauf die Schwester: Mir ist nicht genug
Ci,t Vart und furchtbarer Name.
Ich werd wie Mama so verständig und klug
Und eine erwachsene Dame.
Dann trage ich auch ein langes Kleid
Und geh durch die Stadt ganz alleine,
Dann weiß ich in Küche und Keller Bescheid
Und koche so gut wie nur einel"
Klein Lcnchcn hört es und seufzte sehr
Und sprach mit entschiedn, Geberdcn:
Das würde mir allcZ viel zu schwer,
Ich will eine Großmutter werden!
Da sitz ich am Hause im Sonnenschein,
ßann keine Wunder verrichten,
'Ich schlafe manchmal nach Tische ein, '
, Ich strick' und erzähl' euch Geschichten."
Der kleine Hans aber lachte bloß::
Ich weiß doch das allerbeste:
Ich werde nicht klug, ich werde nicht groß.
Ich bleibe daheim im SZcste!
Da bin ich allezeit schön genug
Und ganz an meinem Platze:
Ich bin und bleibe Papachens Verzug,
MamachcnS Schmeichelkatze!"
Die drei Kriider.
Dus Zpinnlektt.
tslun schau mir doch das Spinnlein
, an,
Wie zart'S die Fäden zwirnen kann!
Du glaubst, dit könnt's es auch so
sein?
Gevatter, nein! Das läßt du sein!
Nun schau, wie es sein Füglein seht,
öS zieht 'nen langen Faden anS,
Spinnt eine Brück zum Nachbar
hau,
Vaut eine Landstraß in die Lust,
Die hängt dann früh voll Morgen
duft.
ES spinnt und wandelt auf und
ab
Zotz tausend im Galopp und
, . , Trab.
Fetzt stutzt eS schau, jetzt hält es
still
ES weiß nicht recht, wohin es will
rv. i i t'.'. fiA .. " ! .r. T . . . f. - V . -T.
Ot-VV UUI Quill u, lu; muuut vuu,
's hat etwas wohl vergessen noch:
Es spinnt und webt ohn Ruh und
Rast
So zierlich man verguckt sich fast.
Jetzt putzt es feine Händchen üb,
Es steht und reißt den Faden ab.
Jetzt sitzt es da im oimnprnii.8
Und schcnit die lange Straß hinaus
Das Sommerhaus, in Lüften
schwankts.
Und an der lieben Sonne hangts.
Da kommt 'ne Fliege, nein, wie
dumml
Sie rennt ihm schier fein Häusel
um:
Die winselt jetzt und macht Ge
schrei.
Du armer Ketzer, 's ist vorbei Z
Hast denn kein Aug am Kopfe
oran?
WaS gehn dich unsre Sachen an? ,
O Spinnlein, hast mich ganz ber
ückt! .
Wie bist du klein und so nM,i,?tI
Wer yar sich nur öas Diug gelehrt?
Zvenr wohl er, der uns alle nährt.
Wer jedem gibt, was thm gebricht.
Bmrau il,m. cr bera M di
nicht!
Die Sterne.
lind die Soiine machte den weiten
Ritt um die Welt.
Und die Stornlein sprachen: 'Wir
reisen mit um die Welt!"
Und die Sonne, die schalt sie: Ihr
bleibt zu Haus!
Denn ich brenn euch die goldncn
A.:'glcin aus
8?ci dem feurigen Ritt um die
Welt."
lUnd die Stcrikloin gingen zum lie
oen Mono m der Nackt.
Und sie sprachen: Du, der auf Wol-
ken thront in der Nacht,
Laß uns wandeln mit dir, denn dein
milder Schein,
Er derbrennt uns immer die Sien
geloin!"
Und er nahm sie, Gesellen der
Nacht.
Die Jahreszeiten.
O Frühlingszeit, o Frühlingszeit,
Dn kannst mir sehr gefallen I
Das Tiare Bächlein rinnet frei,
. Mit Blüten kommt der grüne
Mai.
O Sommerzeit, o Sommerzeit,
Dl, kannst mir sehr gefallen!
Da flolrnie Korn, es wogt und weht.
Das Bätimlein doller Früchte
.. steht. -
D brauner Herbst, o brauner Herbst,
Tu kannst mir sehr gefallen I
In buntem Laube glänzt der Wald,
Die Traube winkt, dnö Jagdhorn'
schallt.
O Winterzelt, o, Winterzcit,
Du kannst mir sehr gefallen!
Mit blankem Eis und weißem
, Schnee , .
Weihnachteit kommt, juchhe, juchhe!
Cs wär ritt Mann, der hatte drei
Söhne und weiter nichts im Ler
mögen als daZ Haus, worin er
wohnte. Nun hätte jeder gern nach
seinein Tode daS HauS gehabt, dem
Bater war aber einer so lieb als der
anoerc. oa wutzt cr gar nicht, wie
erS anfangen sollte, dak seinem
Zu nahe trete: verkaufen wollte er
oas Haus auch nicht, wcils von fei
neu Voreltern war; sonst hätte er
das Geld unter sie aeteilt. Da fiel
ihm endlich ein Rat ein, und er
,praa, zit seinen Söhnen: Geht in
die Welt und versucht euch, und
lerne jeder sein Handwerk; wenn
lyr dann wleoeriommt, wer das beste
Met,ter,lucr macht, der soll das Hauk
yaoen.
Das waren die Söhne zufrieden,
und der älteste wollte ein Aus.
schmicd. der weite ein Stornier, der
öritte aber cm Fechtmeister werden.
darauf beftimmten ste eine Zeit, wo
sie wieder ubause uiammenkom.
mcn wollten, und zogen fort. Es
ttas sich auch, daß jeder einen tüch
tigert Meister fand, wo er etwas
Rechtschaffenes lernte. Der Schmicd
mußte des Königs Pferde beschlagen
imd dachte: Nun kann dirs nicht
seblen. du krieast das ftaiiS. Dpp
Barbier rasierte lauter vornehme
Herren und meinte auch, das Haus
wäre schon fein. Der Fechtmeister
kriegte manchen Hieb, biß aber die
Zähne zusammen und ließ sichS
nicht verdrießen: denn er dachte bei
sich: ürcktei't du dick, vor 'einem
Hieb, so kriegst du das Haus mm
mermehr. Als nun die gefetzte Zeit
berum war. kamen sie bei ibrem
Vater wieder zusammen: sie wußten
über nicht, wie sie die beste Gelegen
heit sinden sollten, ihre Kunst zu zci
gen. saßen beisammen und rat
Wagten. Wie sje so saßen, kam auf
einmal ein Hase übers Feld daher
nksf'n. hak der Barbier.
der kommt wie gerufen," nahm Bek
ken und Seife, schäumte, bis der
Hase in die Nahe kam: dann seifte
er ihn im offen Lause ein und ra
sierte ihm auch im vollen Laufe ein
Stutzbärtchen, und dabei schnitt cr
ihn Nicht und tat ilim an feinem
Haare web. .Das aeiällt mir", laato
der Vater: wenn sich die andern
nicht gewaltig angreifen, so ist das
Haus dein." Es mallste nickt lärme
so kam ein Herr in einem Wagen
dahcrgerannt in vollem Jagen.
Airn ,ollt Ihr ?ohcn, Vater, was
ich kann." wrack irr .Cimirfmiip?..
spraua dem Waaen nack. i-ift hem
Pferd, das ohne Aufhören jagte, die
vier Hufeisen ab und icklu ihm ack
im Hagen vier neue wieder an. , Du
bist ein ganzer Kerl", sprach der Ba
ter, du machst deine Sachen so gut
wie dein Bruder: ick, meist nickt, mnn
ich das Haus geben fall." Da fprack,
ocr Dritte: Bater. lant mick auck,
einmal gewähren." und weil es an.
fing zu regnen, zog er seinen Degen
uns ichmenkte chn in Krcuzhicben
über seinen üobL dak kein ronrn
auf ihn siel; ud als der Regen!
starrer ward und endlich o stark,
als ob man mit Mulden vom Him
mel flösse, sckmana er den Qparn im.
mer schneller und blieb so trocken,
als fäß cr unter Dach und Fach.
Wie der Vater das iah. erstaunt? er
und sprach: ,.Dn hast das beste Mei
Iterstuck gemacht, das Haus ist
dein."
Die beiden andern BriiW mnvti
damit zufrieden, wie sie vorher ge
lobt hatten, mid weil sie einander
so lieb hatten, blieben sie alle zu
sammcn im Haus und trieben ihr
Handwerk: und. da sie gut aliSge
ernt bakten und so aeick 5t waren.
vcrdieiüen sie viel Geld. So lebten
le deranüat bis in tbr Alter tu
ammen. und als der eine krank
ward und starb, grämten sich die
wei andern so sebr darüber, hak
sie auch krank wurden und bald star
den. Da wurden ue. weil sie s n?,
schickt gewesen waren und sich so
,ied aelzabt hatten, alle drei auiarn
in eil in ein Grab gelegt.
yjLiocL jtf ra.ieiijgxeise.
Zlnbeschnstlgte Franen.
In den gröberen Städten dieses
Lande leben zahllose tonne Frauen
und Mädchen, die nichts, absolut
nichts ,u tun haben. Sie geben sich
niemals einer nutzbringenden Beschäf
tigung hin und haben doch zu essen
uno zu trinken und können sich gut
arbeiten, wie er jedem ders,chrt, der
e hören will, und sa arbeitet daS
Frauchen tbtn auck, nickt.
In vielen Fällen wohnen solche
i2l)iutk. seidst wenn sie kleinere Nin.
der haben, in Boaldinsliäusern otut
in den modernen Wolmungshotels.
xoxt wird jede Hausarbeit selbstver
tf . wn " ' y v v jvvv u m u i vtvii w
lleioen. Man darf sie aber nickt ftnnM;, n rr,. .
I , 7' l-v. ,.V,,Vi. VVk Vt 1 UUM 1LU l 1 UUSUl
etwa tn oen valaslartiaen Wl)bno sikkri
. . ..,, " V"J-- , V 4 i V 4 VVkUUIUIllll tflrttli.
bauten der GIdsurs,en suchen. Gat. hnben ihre Wärterin oder werden im
tinnen und Töckter der Millionäre
sind sleikia wie die Bienlein im Wu
gleich zu Ixn Frauen, deren Zeit von
keinerlei gesellschaftlichen Aerpflich.
tungen in Anspruch genommen wird,
denen von Lasten und Miifcn rober
Wohltätigkeitswerke kaum etwas zu
yren kommt.
Es sind die Frauen und Töchter
von amerikanischen StaatSbürakrn.
die zivar nicht reick nannt werden
können, jedoch ihr auteS Auskommen
yaixn. xitjt Damen können sich ge
nügend Bedienung halten, um selber
nicht einen ??inaer rübren ,u müssen.
Efsn und Trinken und atttS sonst
zum eoen 'otwenoige tt ausreicheno
da. doch irgendwelche Eztrasachen
dürfen sie sich nickt statten. Der
Mann kann dafür kein Geld herge
n, uno in oer 'egel sind auch die
Frauen so kinsicksuoll. iede nickt
unbedingt nötige Ausgabe zu vermei
den. Sie lassen iick daran nüaen.
stets rin paar moderne bübsck Klei.
der nebst Zubebör ,u besiken und
dann und wann einen mäßig wert
vollen Schmuckgegenstand vom Gat
ten als Geschenk ,u erkalten. Alle
Versuche, mit ihren geringen Mittem
, geieuicyastlia, eine Rolle zu spielen,
geben die Damen bald auf in der
richtigen Erkenntnis, daß sie in dem
Wettkampf um die Ehre, die teuersten
Gericyie uno betten Weine auf ihre
Gasttafel zu setzen, doch unterliegen
mußten. Eine gemütlich Geselligkeit,
die mit bescheidenem Kostenaufwand
zu ermöglichen ist, kenn man hier
zulande nur in kleinen Provinz
orten und auf dem Lande. Die
Großstädterinnen der erwähnten der
mögenslosen Klasse isolieren sich lie
ber. als daß sie Gesellschaftsabende
einführen, bei denen sie ihre Gäste
nur mit Tee und Butterbrot bewir
ten.
Bon den wirklichen Nichtstuerinnen
wird nun so manckerlei ousaeblau
dert. Diese Frauen, die zumeist in
Miethäusern eine nicht sehr große
Wohnung innehaben, halten sich zu
deren Säuberung in der Regel nur
eine sogenannte Hilf?", die zugleich
kocht und wäscht. Alle häuslichen
Verrichtungen, denen in früherer Zeit
Die Hausfrauen mit ergnugen iicy
widmeten, gehören heute zum Ressort
oer iielp . Lr Hausherr wünscht
es nicht, daß seine Gattin sich die
College kttoaen. und die immer tu
endlich bleibende Mama hat nichts
weiter zu tun. als sich nett anzuziehen
uno nachzuoenken. wie sie möglichst
angenehm, doch ohne nennenswerte
Kosten, die Zeit bis zur Heimkehr
oes geioveroienenoen Gatten hmbrin
gen kann.
Auch den Töchtern erlaubt ein über
einigermaßen auskömmliches Gehalt
versugenöer Bater nicht, sich irgend
wie im Erwerbsleben ,u betätiaen
oder gar einen Beruf zu ergreifen.
Uno so scheinen diese ganzlich unbe
schäftigtcn Frauen und Mädchen vor
das Problem gestellt, allerlei kosten
lose Unterhaltungen und Zerstreuun
gen zu erdenken, mit denen sich ein
langer Taa ausfüllen läkt. Die
große Armee von tatsachlich
unbeschäftigt sein wollenden Wer
treterinncn des schwachen Ge
schlecht wächst sich in New York und
oen anoeren großen Städten der
Union zu einem wabren VLtM aus.
Die holden Nicktstuerinnen sind ein
Schrecken aller Warenhäuser, in de
nen sie sich stundenlang damit der
anüacn. alle Modeneubeiten i ülm.
Konfektion und Pelzwerk zu besichti
gen, womöglich auch aus- und anzu
probieren und dann mit einem
.Iliank 70,1" für die sich eifrig be
mühende Verkäuferin weiterzuschlen
dern. Bon Stoffes. Bändern und
Spiken lassen sie sick MuNer ab.
schneiden, die sie nachher achtlos fort
werfen. An Stapeln von feinen
Seidenzeuaen zerren sie rücklicktslos
so lange, bis alles durckeinandersällt.
In Kartons mit Bandresten wird ge-
muyii. ffeoern und Blusen werden
zu Gesicht halten", und nackkem
überall die Geduld der Verkäuferin
nen 0 yarteste Probe hat bestehen
müssen, wendet sick die fast n!,msZ
kaufende Nichtstuerin gleichmütig ab
uno ,chaut nach jttutt auö. das ihr
Interesse fesseln könnte.
bre notwendiae Garderobe und
Wäsche entnehmen diese Art Damen
nur in solchen Kaufhäusern, in de
nen Erfrischungen in fronn von 3
und feinem Gebäck gratis verabfolgt
meroen. Hier aver lorgcn sie schon
gleich dafür, dak sie den Kesckst8-
führern versönlick, bekannt werken.
Auf die in bescheidenen Grenzen sich
oanenoen mitlaufe pochend, glauben
sie nun. zu jeder Zeit berechtigt ,u
Mätsel- und Splelecke.
Rätsel.
1.
sDreikilbia.)
CS ist ein Soinmettcrnniigen, '
Im grünen ersten zu liegen
,1! ,,k hS C&atiip an hflrrtlCN.
twiir uvs """.j" u
DaS dort im Laube vcrbornen;
cii U...S. 1oblm Yiiihftl
l'(Ut luciircil uiv .9ivit wv.wv..
Dir oft dicS Vergnügen verleiden.
2.
(Dreisilbig,)
?sf der Wiese
Eckreitet die erste
Mit den zwei andern;
Auf der Wiese
Kannst du daS Ganc
Pflücken beim Wandern.
8.
lDreisilbia,)
Die erste schließt den Warten e:n.
Die Ichten zivei regieren; .
Im Ganzen wird ein Bogclein
Sich zivitschcrnd präsiiticreii
Willst du das nette Tierchen seyn.
Mutz du hinaus zur erste gehn.
4.
fOnii (5?ilhci1llslslrc
glvci Eleiilente. die sich Hassen.
N.I'..... MUnrf
lUUIIVI! i"'
Erscheint das erste aus den Gaen,
,h,.li. Sinnt niif f'men Mnr? ?
IIV flULUV ...p " - ,
Vereinilft raffen sie in Massen
Vanniaie freie cou: ,vr
(Dreisilbig.)
Mein erstes soll nicht nur mein zwei
tes.
cin, auch mein Mett und drittes sein,
Die beiden letzten aber freut eS.
Mein erstes frül schon zu sei;
Dann schniiickt das Ganze sie aufs beste
An ihrrs- Lebens schönstem Feste.
7ltu,a f!fhi)MVlrtl
)lUtl WHWUlf'llMU.
DaS erste reinigt Haupt und Hand,
lind Kühlung bringt das zweite;
Ten Schaun, vom ersten nimm zur
Hand
llud t damit das ziveite.
So brinnst da? Ganze du ustalid
Und machst den Kindern Freude.
I,
(Txemlbltt.)
Ctt.5 rtlT, iTi'jTftf iinn um
HllCil if O
Die erste Silbe finden kann;
uno vei oen amen seinen cu
CCMa tv tS Svttf iii(iriis4i ;
Jl ßlVtl UtV j.;.
Den uieisien. die 5111N Wanten gelin.
.-.l j.... tw:i ii trA.. rz.f.
uui tiiiui vt yui.vii cyn.
8.
U3 sitzt auf einem Stöckcken
Da drauszen an dem Nnin;
Es hat ein roteS Röckchen
lind 'S Bäuchlcin voller Stein;
Ein schwarzes Käpplein bat eS auf
WaS ist das für ein Döckchen. -Wem
fällt es doch gleich ein?
9.
Auf unsrer Wiese gehet was.
Watet durch die Sllmpfe.
(BW ein fch,var,wei Jäcklciii au.
Tragt auch rote Tlrümpfe.
angt die Frösche schnapp wnpp wavv.
Klappert lustiii klapper di klapp
Wer kann das erraten?
Lösungen der ätsel in voriger
Kummer.
. Die Zähne,
2. Strohluit. eidenhut etc.
. Das Echlosz.
4. Der Sporn,
ö. Born, Torn etc.
. Der Tintenklecks.
7. Der Schneemann.
8. ?lar. Haar.
9. Der Kreisel.
10. Der Mond. 1
11. Der Nebel. ' '
1 Hiut, vufi ciic vuuill int , g j'vv. ) vvituiiyi jji
PinnSrfinn rStrlif nSt nnrfi Sv ffüifi 1 ff IN. ilivki sit8 hrpi (KtttttJ.n nn tnn
'Uii'uv4l vviiv uili liu vvfc jvvyw i I , u v .wi u.v 1.111'
riecht". Sie hat es nicht nötig, zu I chem Nachmittag im Teesalon, das
.Zreigetränk vor sich, zuzubringen
Und gerade dann bekunden diese as.
sauerinnen eine bewundernSwert,
Ausdauer, wenn der ErfrischungS.
räum überfüllt ist. wenn Kundin,
nen. die uach großen Einkäufe
wirklich erschöpft sind, wartend um.
herstehen.
Diese wenia seinkübliaen T.amtt
sind ek ferner, die bei sensationelle,
Prozessen sich im Zuhörerraum de,
Gerichtssäle drängen, die bei keine,
Verhandlung feblen. in her ii an tu
nigermaszen pikanten oder schauerlichen
-niouuungen kommen könnte. Wi,
oft auck dieser oder iener Nickte,
scharf abfällig über die zahlreich an
ivkienoen grauen iq äußern mochte,
niemals konnte man am Taae naa
einer solchen Abkanzelung auck niii
die geringste Abnahme der weiblicher,
Beteiligung bemerken. Wie wird man
denn auf eine der wenigen miisan,
ten Gratisunterbaltungen verzichten.
fc! I sn.-c.n. vi ... c;.i
kis i.i.t öiuiii.uüi j)u vielen vermag.
Solange nickt vielleicki ,in Qiriua
oder irgendein anderes BelusiigungZ
institut mit freiem Eintritt etabliert
wird, dürften unbeschäftigte Frauen
mit deaeneriertem Kmbkinkvn ktet?
mit Vorliebe den Kericktsss ss,,.
chen. wenn zu erwarten ficht, daß
dort schlüpfrige, grausige oder skan.
dalöse Dinge verhandelt werden.
E,ne Art Sport der Großstadtdroh.
nen besteht darin, die Mobnunasinse,
rate zu verfolgen und besonders aus
solche ihr Augenmerk zu richten, in
denen man vollständig eingerichtete
Villen, möblierte Etagen und einzel
ne Zimmer anbietet. Liebenswürdig
lächelnd erscheinen die fiets Zeit ha
benden Damen bei den Vermietern
und lassen iick alles ,eia,n. Itnae.
niert offnen sie Schränke und Kam
mein, fragen nach Hunderterlei und
gehen endlich mit dem-Bedeuten. fn
Sache mit dem Gatten besprechen zu
ivoucn.
Die Mehrzahl dieser Frauen unk.
Mädchen ist nicht danach erzogen wor
den, daß Bibliotheken. Lesehallen
oder gar Museen und Bildergalerien
auch nur , die geringste Anziehung für
sie hätten. Ein moderner Gesell
schaftsroman voll Pikanterien ist ih
nen frelich stets willkommen. Auf
sonstige Literatur aber verzichten sie
gern. Vei ihrem gänzlichen Mangel
an Interesse und praktischer Fröm
migkeit ist irgendwelche philanthro
pische Betätigung gänzlich ausge
schlössen. ,
Und so leben denn zabsreick, fh7
perlich gesunde Frauen und Zunge
Maochen tn den Tag Hinein, lassen
sich bedienen und Pflegen und wenden
das. was sie nock n -nfriiftUnn
besitzen, dazu auf. ein wenig Ab
wechslung zu ersinnen, die sich in das
Neverioire der ibnen ,u Kennt,
Henden Gratiszerstreuungen bringen
tanrn.
Die gnrmonie desKebens.
Redlichkeit lobt jedermann.
Man läßt sie aber betteln gähn.
ileverveicheioen muß oft Hunger
leiden.
Ein Jadeit der Güte ,ielit mnhw
als das Tau der Gewalt.
In feinem Werke Seele und Welt"
sagt der amerikanische Philosoph St.
B. Stanton u. a.:
Es ist gut, daß nichts aushält,
oder wir könnten es nicht aushalten.
Die Dinge sind noch etwas vergäng
licher als ihre Kraft zu gefallen. Auf
der Tafel des geistigen Feinschmeckers
darf keine Schüssel mehr als einmal
-rsck?!nen fcnnnr snTck P.iift. siir
- ,;...... : I'""" I ' I
die eine Ewigkeit zu kurz schien, wird
einmal lästig; Tage ohne Sorgenwol-
ken kedriirken nns durck ibr Blau.
Jeder zu lang hingezogene Genuß
verliert sich? der unbestrittene Stand
Punkt wird langweilig. Der Mensch
errcickt stufen, aber nie ein 5Ziel:
das Glück selbst, vermag nicht, ihn
glücklich zu machen. Wenn wir alles
erlanaen. was wir forderten, so Inun-
dern wir uns, warum wir so wenig
fordern konnten. Das Sehnen des
Herzens wird nie gestillt. .
Nickts ist so aut. da zeitweiliger
Wecksel nickt besser wäre. her
kvunscklose Zustand allgemein, so
- ( - 7 - - I - o r I
macht er uns unruhig, ist er dauernd,
. . . r . n iT ' r.; ... . .
oumps; von nuein vjuicnci juenucn
wir uns unbefriedigt weg. Selbst
der heißersehnte Friede treibt uns
durch seine Langeweile wieder zurück
zum haßerfüllten Kampf, und ein
reckt aarltiaer 5Zwisckenfall ist uns
immer noch lieber, als ewige Muster
haftigkeit. Wir können alles besser
ertragen als Stillstand; nimm einem
Menschen das sichere Brot, aber laß
ihm seinen Tabak der Zerstreuung.
Der Tag ist unerträglich, der nicht
eimns ,n krinnen bersvrickt? wo man
in so sicheren Geleisen geht, daß
nichts vorkommen" kann, da gähnt
. v ... rv n... .ei ?pi tn . r t
oas even. iuie uiunfi ii ein Pvfi
bote, den alle begierig erwarten, brin
ge er gute oder schlechte Nachrichten.
Wo keine Ueberraschung möglich ist,
da ist der Jubel verbannt: Berech
nung und Vorsorge schließen das
Wunderbare aus. Alles Eintönig: ist
des Lebens Stundengel'ckute, Abwechs
lung aber sein Glockenspiel; nicht in
den Tönen, sondern in ihrer harmo
niscken und mannigfaltigen Kolae
liegt oer neiz oer ewote.
Ohne beständige Sebärkuna dnrck
Wechsel wird die Beobachtung stumpf
uno oie Tatkraft matt, und unser
Bedürfnis darnach steigert sich so,
daß es schließlich nur noch durch den
cyiaf oesrteoigt wtro. Das Wandel
lose hemmt den Fortschritt, weil es
die Anreauna tötet. Alle normalen
Funktionen zeugen vo demselben Be-
ourfniö nach Ablenkung; wenn schon
oer Körper tn un"-?)?!!!! Stellung
ermüdet. Am wie viel mebr der Geist'
Wir schmoren in unserem eigenen
zvunft. wenn öas Denken nicht aufge
rüttelt wird: es lieat mebr Musik
im Leben, als nur der eintönige Takt
unieres Herzens. Der Ausdruck muß.
wie Tee. rasch abaczoaen werden, da-
mit er den ätzenden Gerbstoff nicht
yerauszicye, wenn er lange auf den
Blättern des Gedankens stehen bleibt.
Die Wiederboluna ist ein Gast he8
Geistes, der lästig wird. Auf einer
k-acye verweilen, heißt ste schädigen:
sowie der allnstiae Eindruck verdlant.
wächst der Widerspruch. Schroffheit
fcyafft nur neuen Widerstand und
verfemt toren Zweckt Sanktoe t a-
gegen wirkt werbend. Wir folgen Lf
ter den Spuren unserer Besiegten als
denen unserer Bcsieger: Rom wurde
hellenisiert. aber Griechenland nicht
romanisicrt.' Jede Betonung des Au
genfälligen beleidigt. Den lärmenden
Redner beklatsien awar die siände:
in des Herzens Tiefe aber verachten
wir tyn. mt sind blind gegen das
Glänzende, aber das Feine fesselt so
fort. Die Givkcl. die im Nebelsckleier
liegen, ziehen wie durch Zauber un-
fern na an.
Danke Gott siir den reaelmäkiaen
Schlaf, der den Verstand, erfrischt,
aber die Erinnerung trübt und so
das Dasein erträglich mackt. Wie
ein Sommer seinen Vorgänger der-
gcsen macht, so loscht Mr Tag den
vorangehenden aus; die ganze Ver
aanaenbeit. die binter dem Gestern
liegt, ist bis auf wenige Vunkte
gleichsörmig. Gar bald wird der
Rückblick so unerquicklich, daß wir lie
ber ganz in der Gegenwart bleiben.
Eine einzige empsinoilche stelle kann
uns aanze 5V'tläfe der Erinnerung
verleiden; wir bewohnen nur die an-
genehmen Zimmer unseres Herzens
und schließen alle anderen zu. Das
Vergessen vermag so gründlich aufzu
räumen, daß wir frischen Geistes auf
jenen Schauplätzen wandeln, die voll
Erinnerungen waren.
Je beweglicher, desto wechselnder
und daher desto mehr der Abwechs
lung bedürftig sind wir; die Emp
findfamkeit kleidet sich in immer
neue Formen. Zu unserer Befriedi
gung brauchen wir in gleicher Weise
Behagen und Ungemach. Sicherheit
und Gefahr. Mühe und Muße; Feier
taae kann man nur feiern, wenn si
selten sind. Immer an denselben
Ort gefesselt zu sein, mag zum Ver
zweifeln erscheinen, und doch ist die
unruye oes Beizens zwecklos; die ver
lockende Landkarte verwandelt sick in
einen langweiligen Fahrplan, wenn
wir sie durckaenieken wollen. Mie
schön erscheint die Welt vom Heimat-
tichen Hero aus; draußen aber in
ihrem Gewirr kennen wir Kalk
nichts Schöneres als ; die Heimkehr.
Wo Tätigkeit braust, da . verstummt
der Gedanke. Mit noch größerer
Erwartung als wir den Betrieb und
die Lust des Lebens suchten, versenken
wir uns wieder in die Abaeickieden-
Keit unserer Betrachtung. Lon allen
Seiten drängt sich der Menschenstrom
zur rolzfiaor, um stcy öa zu stauen
und wieder in die Vorstädte zurückzu
fließen. In den Mitielvunkten und
an den Sammelvlänen des BerkeKrS
glaubt man die höchsten Formen des
Lebens zu finden ; statt dessen zeigen
sich wilde Gestalten und abgehetzte
Ti I" sf 1 .. . ..?..
Gklicyier, oie veritort anoerswohin
stürmen.' Leute, die fich immer aleick
bleiben, sind nicht so sehr innerlich
gietcmnuttg ais naq außen gletchglll
tia. Nur im Laken bat die Te,t
ruhiges Wasser; uferlose Schwär
mereien haben ihre Ebbe und Flut.
Das Leben muß in gar . manches
Ausdrucksmittel Übersekt werden, ha
mit es verstanden werden kann, und
wenn wtr feinem Mchiel nicht zu
folaen vermöaen. so wird auck sei
Einfluß an uns nicht offenbar. Der
Tag selbst ist nur der wandernde
Schein aus dem, Leuchtturm btt
lvigietk ' r -"j
l
I
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