Tägliche Omaha Tribüne. (Omaha, Nebr.) 1912-1926, February 12, 1913, Image 4

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    Cmfifjfl Tribun- Piittwoch, drn 12. Frbrnax 1013.
OMAHA TRIBUNE
TRIBÜNE PUBLISHING CO.
VAL l PETtR, Pr..
131 1 How.rtl Str. Ornat. N.Kf.
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t;rti de Tkblau:
Durch Zräoer, per Koche...... lk
Durch die Pest, prr Jahr. . . ,f4.00
Prei M W,cheublatt:
Vei strikter Voraukbezahlung,
per Jahr $1M
Wochenblatt Trscheint DonnerftazI
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Nw Yarii Offic, Th Cvrman Nwip
pr AUuuw. 45 Wart 34 th St
Omsha, Neb., 12. Februar 1913.
Mrd es einen europättcden "totes gedcn ?
Tie deutschländifchcn Zeitungen und Zeitschriften überbieten sich
lseutMage in dem Bestreben, brennende Fragen und verwickelte Probleme
durch Befragung bekannter Persönlichkeiten, zumeist aus dem Ausland,
losen zu wollen. So hat die Münchener Zeitschrift März' an Andri
Tardicu, Premier ecr"'taire d'arabassade, die ?rage gestellt: Wird
eö einen europäischen Krieg geben' Ter Leiter der auswärtigen Politik
im Pariser .Tcmps" und Professor an der Ecole des eicneps poli
tique hat mit einem entschiedenen Nein geantwortet und dieses Nein
mit folgenden fünf Gründen belegt:
1. Es g'ibt in Europa keine einzige Regierung, die den Krieg will.
Alle sind in gleichem Grade friedlich.
2. Seit dreißig Jahren, daö heißt, seitdem die noch bestehenden
diplomatischen Konstellationen sich gebildet haben, hat man die prächtigsten
Gelegenheiten zum Kriege gehabt, und trotzdem wurde der Frieden er
halten. Wenn irgen .ine Macht Lust gehabt hätte, den Degen zu ziehen,
so hätte sie nicht weit zu suchen gehabt, um die Gelegenheit zu finden,
ihren Wunsch zu befriedigen.
3. Tie diplomatische Zusammensetzung Europas läßt den Ausbruch
eines Krieges kaum fürchten, oder um deutlicher zu sprechen, diese Zu
sammensetzung ist eine derartige, daß die Friedenökräfte den Kriegskräften
überlegen sind. Da immer drei Mächte verbunden sind, so wird in einem
gegebenen Fall die Erregung niemals bei ollen drei Verbündeten die
gleiche sein, sei ihr Bündnis och so eng. Es wird immer einen oder zwei
unter den Alliierten geben, die sich weniger aufregen werden, als der
dritte. Dem diplomatischen Mechanismus, von dem der Krieg abhängt,
steht seit den Allianzen ein Zaum mehr zu Gebote.
4. Tie Nervosität Europas ist verbraucht. Ta man seit sehr langer
Zeit nicht mehr Krieg führen konnte, suchte man, indem man den Frieden
wahrte, seine Interessen nach Art der Pokerspiele zu vertreten: durch den
Bluff. Man fängt an, indem man erklärt, daß man in nichts nachgeben
werde, und man endet, indem man sich vergleicht. Das Resultat ist,
daß unsere Nerven schon sehr viel vertragen und nicht mehr das plötzliche
Erschrecken von ehedem kennen.
5. Schließlich herrscht unter den Großmächten gänzliche Ungewiß
heit über den absoluten und relativen Wert der militärischen Einrichtun
gen, die sie mit so großen Kosten geschaffen haben. Und was wäre im
ganzen das Resultat eines Krieges? Man weiß es nicht, und das ist ein
Grund mehr, der die Mächte abhält, die entscheidende Probe zu suchen.
Deshalb glaubt Herr Tardieu nicht an einen europäischen Krieg. Aber
er fährt fort: Ich füge hinzu, daß eS unentschuldbar wäre, wenn ich die
Möglichkeit irgend eines Zufalls leugnen wollte, etwa das Auswogen des
Nationalismus, durch den alle logischen Folgerungen aufgehoben wären."
Rechtfertigt sich die Befürchtung eines europäischen Krieges aus den
neuerlichen Vorgängen in Konstantinopel? Tas muß davon abhängig
gemacht werden, ob die Vorgänge das Aufwogen des Nationalismus be
deuten oder lediglich einer Intrigue und einem Bluff entstammen. Da
von hängt nicht nur die Wiederaufnahme der Feindseligkeiten im Balkan
kämpf, sondern auch die Wahrung des europäischen Friedens ab.
(N. I. Sts. Ztg,)
Mas Derr IRooseweit alles nickt wußte
Herr Roosevelt ist von den Vertretern der Anklage in dem Prozeß der
(Regierung zur Auflösung des Stahltrufts in seiner Office im .Outlook"
vernommen worden. Gegenstand der Fragen war das, was Herr Roos?
ve'lt über die Verhältnisse im Stahltrust und in der Tennessee Coal &
Jron Co. gewußt habe, als er während der Panik von 1907 seine Zusiim
mung zur Aufsaugung der letzteren durch die Stahltrust-, d. i die Morgan
Interessen gab.
Aus den Antworten geht in einer geradezu überraschenden Weise her
vor, daß der damalige Präsident von der monopolistischen Tendenz des
Stahltrust nichts gewußt hat und unter dem Eindruck gewesen ist. daß
.nach dem Urteil von Leuten, die orientiert waren, die Aktien der Tennes
see Co. so wertlos waren, daß diejenigen Banken, die sie als Sicherheit
hielten, in Gefahr waren, unterzugehen, solange nur die damaligen Besitzer
der Tennessee Co. die Aktien schützten, daß aber diese Banken fortbestehen
konnten, sobald eine stärkere Finanzgruppe hinter der Tennessee Co. stand."
Herr Roosevelt war dahin informiert, .daß nach der Ansicht von Sachver
ständigen die Tennessee Co. einen Besitz repräsentierte, der in ihren Hän
den nahezu wertlos war; nahezu wertlos für die Gegenden, in der er lag,
und vollständig wertlos für die Finanzinstitute, die die Aktien als Sicher
heit w einem Augenblick hielten, in dem eine Finanzpanik herrschte, und
daß das einzige Mittel, ihm Wert zu verleihen, darin bestand, ihn in die
Hände von Leuten zu geben, die selber eine Garantie dafür bildeten, daß er
Wert habe."
Herr Roosevelt wußte nichts davon, daß die Tennessee Co. ein starker
Konkurrent des Stahltrusts geworden war, den sie mit einem besseren
Herstellungsverfahren in wenigen Jahren matt zu fetzen drohte; nichts da
von, daß , sie einen Kontrakt für 157.000 Tonnen Schienen von den Harri
man Linien hatte; nichts davon, daß die Gesellschaft im Begriff war.
$8,000,000 unverzüglich zum weiteren Ausbau des Geschäftes aufzuwenden.
Herrn Roosevelts Vernehmung zeigte jedenfalls in auffälliger Weise,
wie wenig auch unsere hohen Herren mitunter über Verhältnisse unterrichtet
fein können, die so ziemlich jedem anderen bekannt sind, der sich überhaupt
mil &ta Äaraaaen im Wirtschaftsleben der Nation beschäftigt.
JnSüd Wisconsin soll ein Sisenlager entdeckt worden sein,
da reicher ist. als die Gogebic Range. .Cut. daß Herr Roosevelt nicht er
wZlt worden ist sonst hatte tl dir Stahltrust im Handumdrehen. Und
renn in Panik dadurch .deendei' fterdm mUßte.
0
SU, er QL Sullivan von JMnoii nklärtez Wer mich als
::::andibniin nennt, ist nicht mein Freund". Such nicht der Freund
' , f-.
. ; . , -
A dem Staate.
North Tlatte. Cm bei Hersheu
ansässiger Farmer, H,ih Brailson.
wurde in einer Höhle aus seiner
Pfaues) als Leiche aufgefunden. Ob
wohl seine Wilnde am Morper gefun
den wurde, glaubt man, daß Her
sl'eq .der von seiner iVcu getrennt
war. Selbstmord Regina,
Jremont. Durch fliiesn-öirnma
ron Mai im !t eller brach in hcm
reuen Wohiilnus von O'ö Marion
Tscxh't aus, bei dessen L tischen der
euenvekirinaim George Herr? na
hezu vmi Vebrn kam, Ix wnrdi'
l'iwlis.tloz im .Heller gefunden. lirsi
i.och langem bemühen kam er wie
der zum vilkrsein.
ES bealilt sich, in den Classifi
zirten Anzeigen' zu announciren.
Jskktklnkgerik.
1nrichn,, ,m Studium Crtenl
fcrr erst.
Wer hat wohl jemal von einer
Jnfektenmenagerie gehört?! Man
denkt dabei an allerlei sechSbeinIgk,
ungewiinschte. lästige Hausgenossen.
Gewiß Flohzirkusse haben ihr
sechSbeinigen Nunstler au dem e
schlechte Pule? in allerki springenden
Künsten vorgeführt. Run. kurz ge
sagt, die Jnsektenmencgerien sollen
nicht der bloßen Schaulust, sondern
der Wissenschaft dienen. In Amster
tarn besteht bereit seit längerer Zeit
ein Jnsektcrium", ebenso in London.
Auch der sranzösche Botaniker Labitte
hat eine Einrichtung getroffen, die er
Jnsektenlaboratcrium nennt. An die
fen Stellen ist ln Jüngern der Wis
senschaft die Möalichkei! gegeben, mit
tylse von Vergrößerungsgläsern einen
tieferen Einblick in da Leben und
Treiben der lerfe, dieser artenreich
sten Klasse deö Tierreiches (über 200.
000 Arten), zu gewinnen und Auf
schluß über allerlei Vcrgänge auf phy
siologischem und zoologischem Gebiete
zu erlangen, die bisher in Dunkel ge
hüllt waren. Die Tierchen sind in
kleinen Glaskästen untergebracht,
deren Maßverhältnisse je nach Art
und Größe ihrer Bewohner verschie
den gestaltet sind. Diese durchsichti
gen Gefängnisse sind in der Regel bis
zu einem Drittel mit Erde gefüllt.
Ein Stückchen morsches Holz oirgt die
Korridore, Gänge, Treppen und Zim
mer oder Zellen der Kerbtiere. Ein
Tropfen Wasser am Tage reicht aus,
um die Atmosphäre der Gefangenen
mit der nötigen Feuchtigkeit zu durch
setzen. Wassertiere verlangen etwas
andere Taseinsbedingungen. Für sie
ist in der Mitte eines kleinen Aqua
riums eine mit Erde gefüllte flache
Schale aufgestellt, die ein Insel dar
stellt und den Wasserspiegel nur um
ein geringes überragt.
So können die Amdhibien un!r
den Kerfen ganz nach Belieben im
Wasser sich tummeln, oder auch Aus
flüge an Land machen. Ergötzlich
und belehrend nug mag es oft fein,
die Tierchen in hren Leuensäußerun
gen wie auf einer Schaubühne zu be
obachten und zu belauschen. Jnter
essant war der Kampf zwischen err
Hummel und einem Brummer. Ter
gewalttätiq Vertreter der Familie
Bambus" pack:: im Fluae die arme
Schmeißfliege, um sie in Gemütsrube
aufzufressen; doch diese wehrte sich
tapfer, und die Gegner fielen im
Hand- oder vielmehr F:is,qemenqe zur
Erde nieder. Schließlich umklam
merte d' Hummel den Feind in der
blauschillernden Rüstun7 mit den
Beinen und tötete ihn durch Bisse in
den Kopf. Jetzt -er'uchte die Hum
mel, mit ihrer Beute davonz'lslieg'n:
doch der Luftwiderstand geaen die
ausgebreiteten Flügel der Fll.'ge war
zu groß die Siegerin sa"k w'kder
nieder. Einen Augenblick saß sie still
und blickte wie üb.'rl'gend auf ihr
Opfer. Tonn ging sie plötzlich daran,
jenem die Flügel loszulösen, und war
nun imstande, die Beute im Fluge
davonzutragen.
Wetterprophezeiungea.
Tie Vertreter der wissenschaftlichen
Witerungskunde lassen sich af die
Wettervoraussage für längere Fristen
von Wochen oder gar Monaten nicht
ein und bezeichnen s als das äußerste
Entgegenkommen, daß sie jetzt wenig
stens auf zwei Tage im voraus ' den
Gang der Witterung mit einiger
Sicherheit anzuzeigen unternehmen.
Es fehlt allerdings nicht an wichtigen
Beobachtungen, die auf Nöglichkeile
eines weiteren Fortschritts binweisen,
aber sie haben praktisch Ergebnisse
bisher noch nicht gezeitigt. Nament
lich ist es die Meeresforschung gewe
sen, die neue Aussichten für die Wet
tervorausfage eröffnet hat. insbeson
dere die Arbeiten übcr die Wärmever
Hältnisse der Nordsee mit Rücksicht
auf das Klima des nordwestlichen
Europas.
Jetzt hat Professor Basiert in einem
Vortrag vor der Meteorologischen Ge
sellschaft in London darauf hirgewie
sen. daß eine neu Grundlage für
langfristige lÄetterprophezeiungen
auch in der Irischen See zwischen
Großbritannien und Irland gewon
nen werdrn könnt, U7.s zwar in V
obachtungen des wechselnden Salzge
Halts dieses Meeresteils. Untersu
chungen während der letzten 15 Jahr:
haben gezeigt, daß der Salzgehalt
und die Temperatur im nördlichen
Atlantischen zean und in den an
grenzenden europäischen Gewässern
im Verlauf von etwa einem Jahr ine
periodische Veränderung erleidet. Das
Wasser ist im Winter und Frühling
verhältnismäßig salziger und wärmer
als im Sommer und Herbst Profes
sor Bassett hat nun im besonderen
festgestellt, daß die Veränderungen des
Salzgehaltes in der Irischen See der
Entwicklung bestimmter jahreszeit
licher Witterungstypen vorausgehen.
Er befürwortet daher regelmäßige
Messungen des Salzgehalts an einer
Reihe von Plätzen zwischen de-n Vor
gebirge Holyhead in Wales und dem
südlichen Vorgebirge der Insel Man
und glaubt, daß sich vanach der allge
meine Verlauf der Witterung nicht
nur für die britischen Jnscln. sondern
auch sür einen erheblichen Teil von
Europa wenigstens für ein pa Mo
rate wird voraussag lassen. .
Der Wegweiser.
lal ,kihtindkrljiil,rik Jubillum eine
! Tlriendenkmul.
' Ende 1712 war e. oll durch
königliche! Edikt für die Kurpark
angeordnet wurde, daß die Gerichts
Obrigkeiten verpflichtet sein sollten, in
ihren Distrikten, wo einige Wechselun
zen und Scheidungen der Straßen sich
finden, allerorten, sowohl in den Fel
dern als Heydn tüchtige Wegweiser
setzen zu lassen, und gebührend zu
unterhalten, und dahin zu sehen, daß
selbige gerade stehen, mit beständigen
Farben, al Orange. Blau und Weiß,
angestrickxn. und die Namen der Orte
leserlich darauf verzeichnet sein
mögen, wobei dann insonderheit die
Entlegenheit des einen OrteS von dem
anderen notwendig sfüget werden
muß."
Aon den Wegzeichen jener alten
Zeit ist in DeiIschlanv wenig übrig'
zeblieben. Will man der Ueberliese'
rung glauben, so rühren zwei Stra
Kknsäulen. die sich in der Altmarck in
Nähe von Tangerhiitt, befinden,
twa aus fc zweiten Hälfte des 1$.
hrhundrtz her. G3 sind das die
ältesten preußischen Weaw'iser. Dil
k'ne Säule steht in dem Dorfe Schee
n im Kreis Stendal am S5n!tt
wr.'At der Kunststraße Bseiben-Tan-,
qerhiitte Grieben mit der sogenann
' tcn alten Heerstraße Marburg
i Hamburg. Sie wird vielfach als ein
! Denkstein Friedrichs des Großen a"
qeselxn. Auf einem auf fundamen
'ierter Grundlage anf,iebauien ouev
keltischen Sockel tutt ein Sandstein
''lock von etwa V Meter Höhe. ouf
Vrn sicki die eigenes?. obel!'enartiz
r,ch verjüngende Säule ans Sandstein
-cn 2 Meter 5ök,e erbebt. Jrgend
oelcke Inschrift findet sich nicht an'
er Sänl. die zwar verwittert, aber
'nst reckt gut erkalten ist.
Ein ähnliches Straßendenkmal W
Randstein steht in dem Toife W
Vi Bnraall (Kr. Wolmarstew
dieser Olelisk. denen Geiamthök
twa 24 Meter beträ't. ?eicit an olle
Zeiten erhöhte Felder; auf ihnen s,n
Anschriften anqebracht gewesen, ci
"ch jedoch nicht mer entziffern lasse,'
ann der Stein qesekt worden V'
'ai nickt mehr festgestellt werd?n t'rn
nen. Die Straße, an der er stebt.
"ihrt noch heute im ?o?ksmunde den
lZamen Alte Poststraße' und sos!
bis zur Eröffnurg der Magdeburg
liZittenbercier Eisenbcikn im Jabre
'57 von der Post benutzt worden
sein. Bei beiden belislen vürste es
üch nicht um eigentliche Pcstfiul'n
sondern nur um monumentale Weg
weiser handeln.
Cosiu. Wagner.
Zum 75. Gkburiöioge der Gattin bei
I grogkn Aniun,uti9. i
I Cosima Wagner, die Tochter Liszts, '
die Witwe Richard Wagners und
Bewahrcrin seines Lebenswerks, er
blickte am 25. Tezember 1837 auf
einem oberitalienischen Landsitz das
Licht der Welt, feierte also am der
slossenen We'hnachtstage ihren 75.
Geburtstag. Ihre Mutter war die
Gräfin d'Agoult, die unter dem
Pseudonym Daniel Stern berühmte
Schriftstellerin. Sie wurde in Paris
erzogen, kam aber als Achtzehnjah-!
rige mit ihrer Schwester Blondine j
nach Berlin, weil Liszt wünschte, i
daß seine Kinder deutscher Bildung
teilhaftig werden sollten, und lebte j
im Hause von Hans von Bülow
Mutter. Dieser unterrichtete Cosi
ma im Klavierspiel und war begei
stert von ihrem Genie und ward bald
ihr Bräutigam, ohne indessen, wie
die Briefe an seine Freunde bezeu
gen, ein allzu verliebter Verlobter zu
sein. Nachdem sie in der Hedwigs
kirche in Berlin getraut worden wa
ren, machten sie eine Hochzeitsreise
nach der Schweiz, rts sie im Hause
Wagners, dcn Cosima bereits in Pa
ris kennen gelernt hatte, die Flitter
wochcn verlebten.
In diesen ersten Jahren der Ehe
war Frau Cosima vielfach literarisch
tätig. Sie übersetzte Hebbels Ju
diih" und Maria Magdalena" m
Französische. AIs Richard Waner
dann in München seine Glanzzeit
verlebte, bestrahlt von der Gunst
König Ludwigs, lebten auch BlllowZ
dort, und Frau Cosima ward dort
der Schutzengel des großen Musik
dramatikers. und hier entwickelte sich
dann jenes Verhältnis, das später
zur Scheidung von Bülow und zur
Verbindung mit W.igner führen soll
'e. Als Wagner wieder , nach der
'chweiz. in d,' Verbannung, gehen
-nußt, fehlte ihm dort die Berate
in, und Frau Ccsima eilte zu ihm.
'ie fand für ihn das idnllistti?
"ricbschen. Und hier seine erst
!atiin Wilhelmine war inzwischei
i Dresden gestorben stellte Waa
?r an seines Freundes Bülow Gat
n die entscheidende Frage, ob sie dlk
'eine werden wolle.
Um Wagner heiraten zu könner
'ißte Frau Cosima' zum protestar
'chen Glauben übertreten, -weshal
,'szt, der strengalaubige Ktholi
sonders gegen diese Äerbindun
ar, später auch lange jeden Ver
ehr mit der einst heiß geliebten Toch
ter abbrach. Am 25. August lfeO'J
ward sie in Luzern mit Wagner ge
traut; Hanl Richter und Malvlda
von Meysenbuq waren Trauzeugen.
Erst jetzt zog Bülow, mehr wohl. um.
dem Klat'ch nicht neue Nahrung zu
geben, sich vom persönlichen Verkehr
mit Wagner zurück; im Herzen blieb er
diesem wohl dauernd treu ergeben,
wie er auch für Frau Cosima dank
bare Gefühle bewahrte. Ei ist wohl
zweiselloi. daß man Bayreuth eben
so sehr dem Genie Wagnerl wie der
Energie seiner Frau verdankt; sie
war die Willensstärke Organisatorin
der Bayreuther Festspiele. wie sie
nach ihre Gatten Tode die alleinige
Leiterin blieb. Wenig bekannt ist
iibrioenS, daß Frau Cosima auch bei
Nietzsche eine tiefe LiebeSleidenschaft
erregt hat. In der Triebschener Zeit
deS Wagnerschen EehepaareS entzün
bete sich die Leidenschaft des Philo
sophen.
AIS vorzügliches Mittel
?,gen da Aufspringen der
Haut an Händen und Ge,cht
werden Boroglyzerin-Lanolin und
Coldcream verwendet. Man kann
sich diese Präparate in folgender Äei
se herstellen: 1. BorogIyzerin'LlN0
lin. Diese besteht aü drei Tc.len
kristallisierter Borsäure. 36 Te:',n
destilliertem Wasser. 26 Teilen de til
liertem Glyzerin. 20 Teilen L?no
lin und 195 Zeilen weißem Vasclin.
Die Borsäure wird in der Miscn'.nq
von Slyzerin und Wasser in t'ner
Flasche, die in heißeS Wasser gepellt
wird, gelöst. Hierauf wird dai ttei
ße Vaselin geschmolzen und durch
'I'elrühren dai Lanolin darin gelöst.
Man setzt dann die Borsäurelös.ing
hinzu und rührt daS Gaze bis ,um
Erkalten. Will man die L'rft tar
fllmieren, so setzt man .o-h t eu
Tropfen Rosenöl und Beraiiiot'eel
zu. Diese Hartcreme fettet nicht. 2.
Coldcream. Zu seiner Tf.rtelluna
schmilzt mzn 16 Tcile gelbes ir
nenwackt. 13 Tei'e Walrät und 112
Teile Mcndelöl zusammen, laßt er
kalten rührt schaumig D?nn
riigi 7,!.1 56 Teile destill Was'
ser heii. .n dem man einen Teil Bo
ro; ge'oit . Veicrt w'rd
ieik Zx'b j:e Bnjr5jcrtni;ano
Abonnirt auf die Tägliche Oma
ha Tribüne". 10c die Woche.
Marktbericht.
.Marktbericht.
Süd-Omaha. 12. Februar.
Rindvieh Zufuhr 4200; Markt
stark bis 10c höher,
ute bis beste $7.20 $8.25.
Mittelmäßige bis gute $7.35
$7.70.
lke.cökmliche bis mittelmäßige
$0.75 $7.35.
Kühe und ömers, 10c höher.
ute ibs beste Hei fers $6.25
$7.00.
. Gute bis beste Kühe $6.006.25.
Mincl"iäwge bis gute 5kuh
$5.50 $6,25.
b'kwöbnliaie bis mittelmäßige
53.75 $5.50.
Stockers und Feeders, stark.
lute bis beste $7.00 $7.25.
Mittelmäßige bis beste $6.75
$7.00.
Eewöhnliche bis mittelmäßig?
$6.25 $6.75.
Stock Peifers $5.00 $7.00.
Kälber $5.50 $s.00.
Blill.'il $5.25 $6.50.
Schweine Zufuhr 16,000. Markt
10c höher. Durchschnittspreis
$8.00; höchster Preis $8.05.
$7.90
Schafe Zlifiihh 9,000; Markt 10
20c iicchcr.
Mutterschafe, gute
$5.1)0.
Widder, gute bis
$6.25.
biLbeste $5.65
beste $5.8.5
Jährlinge $7.65 $7.85.
Lciittnier $8.75 $9.00.
Omaha ttctreide-Markt.
Omaha, Neb.. 12. Febr
Farter Weiz?n
Nr. 2, 81 87c.
Nr. 3, 81 86c.
Nr. 4, 80V! 811oc.
Frühjahrs-Weizen
Nr. 3, 81 81V.C,
Nr. 4, 82 83c.
Weißes Korn
Nr. 3, 46i2 46c.
Nr. 4, 45 45c.
Color Korn .
. Nr. 3, 46c.
Gelbes Korn
Nr. 3, 44V2 4514c
Korn
Nr. 3, 4414 44 C
Nr. 4, 42i2 4312C
Korn keines Grades 39-
Weiszer Hafer
'42.c.
Nr. 2. 32 331,4c.
Standard Haier 32 'z 33c.
Nr. 3. 3214 32c.
Nr. 4, 31 32c.
Malzgerste 54 60c.
Futtergerste Nr., 1, 40 45c.
Roggen
Nr.
2. 581. 59c.
3, 58 58 12 c.
Nr.
Dampfschiffe -jsierffets
HütiänW&tJffurtn
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